Schuld an der schwierigen Situation desMittelbaus ist die
Abhngigkeit der
Assistenten von ihren Professoren.Um nicht den Job zu
verlieren,mssen sie sich um ein gutes Ver-
hltnis mit dem Chef bemhen undstill halten: Im schlimmsten Fall
ist
eine Karriere jh zu Ende, fr dieAssistenten mehr als ein
Jahrzehnt ge-arbeitet haben. Dann knnen sie sich indas Heer der
habilitierten Hausfrauenund Taxifahrer einreihen, wei
Kon-ventsvorsitzender Bauer.
Zementiert wird das Still-schweigen durch kurze Ar-beitsvertrge.
An man-chen Lehrsthlen laufenVertrge nur ber sechsMonate, das heit
jedes
halbe Jahr muss der Assistenthoffen, dass seine Zeit am
Lehrstuhl verlngert wird. Wersagt da schon nein, wenn abendsder
Prof anruft und man am nch-sten Morgen das Seminar berneh-
men soll, fragt sich Bauer. Abgnger Martin Peters war
heilfroh,als ein Angebot von einer anderen Uni-versitt in Bayern
kam. In wenigen Mo-naten konnte er seine Dissertation be-enden, die
Seminare haben eine ber-schaubare Gre und so bleibt gen-gend Zeit
fr die Forschung. NachBamberg wrde ich nur noch zurckge-hen, wenn
ich ansonsten arbeitsloswre, meint Peters.* Namen gendert
Der Lehrstuhl fr Statistik ist mit die-sen Problemen nicht
alleine: Eigent-lich mssten die Dekane eine Liste ha-ben, auf der
jeder Lehrstuhl verzeichnetist, der neu besetzt werden muss,
klagtThomas Lrner, studentischer Senator.Auerdem sind oft die
Anforderungenan Professoren so speziell, dass kaumein Kandidat in
Frage kommt.
Mindestens 14Stellen unbesetzt
So ist der Lehrstuhl fr Informations-systeme in
Dienstleistungsbereichender Fakultt WiAI seit etwa fnf Jahrennicht
besetzt. Zu Beginn hie derLehrstuhl noch ,Informationssystemefr
Finanzdienstleistungen. Da eineNeubesetzung nicht mglich war,
wur-de er 2003 umgewidmet und der The-menbereich verbreitert.
Trotzdem wa-ren gerade mal zwei Kandidaten geeig-net, sagt Georg
Dembowski, Mitgliedder Fachschaft WiAI. Aber die ent-schieden sich
fr andere Universit-ten. Insgesamt sind mindestens 14Lehrsthle
beziehungsweise Profes-suren an der Uni unbesetzt. Fr die
Stu-dierenden bedeutet das meistens eineEinschrnkung in der Lehre:
Fortsetzung auf Seite 2
9
11
Drei Wochen lang verlagertenStudierende ihren Wohnort indie Feki
und grndeten eineWG. Ihr Protest gegen die
Studiengebhren fand unterden Kommilitonen nicht nur
Beifall. Mehr auf Seite 4.
Kaltes Wasser, enge Hosenund kurze Schnorchel:
OTTFRIED taucht auf Seite 8
Ein Meisterim Gesprch
Lustige Weiber aufWolke sieben
Ausgabe 46 kostenlosJuli 2005 Jahrgang 11
Sport
Kultur
5Lust, ein Unterneh-
men zu beraten?
Campus
Frust sitzt tief im Mittelbau
Neue Baustelle: Statistik
Angesichts fehlender Mittel und steigender Studierendenzahlen
schwindet die Lust am AssistentenjobVon Sven Becker Martin Peters*
ist froh, die Uni Bam-berg verlassen zu haben. ber vier Jah-re lang
arbeitete er hier als Assistent;seine Dissertation hat er in dieser
Zeitnicht abschlieen knnen. Ich war nurnoch frustriert. Meine ganze
Arbeit be-stand darin, die Massen an Studieren-den zu verwalten.
Die Dissertationblieb vllig auf der Strecke, berichtetPeters. Als
er am Ende mehr Lehrver-anstaltungen geben musste, als vertrag-lich
festgeschrieben war, und auch nochdie Arbeit der erkrankten
Sekretrin zubernehmen hatte, kehrte Peters Bam-berg den Rcken.
Mit der Arbeit alleine gelassen
Peters ist nur ein Beispiel, wie tief derFrust in Bambergs
Mittelbau sitzt. Ankeiner Uni im Freistaat gibt es so weni-ge
Assistenten, die so viele Studierendezu versorgen haben. Einige
Professorenbehelfen sich da mit der Vergabe halberStellen.
Assistenten werden nur nochfr die halbe Arbeitszeit bezahlt, ms-sen
jedoch in den allermeisten Fllenlnger arbeiten. Trotz dieser Misere
erhlt die Universi-tt keine neuen Stellen aus Mnchen.Vor wenigen
Wochen war bei einemTreffen zwischen Hochschulleitungund
Studierendenvertretern auch eineVertreterin des
Wissenschaftsministe-
Karriere schnell beenden. Ulrich Bauerist Vorsitzender des
Mittelbau-Kon-vents undwei vonv i e l e nKonflikten:
Das geht bis zum Mobbing. Wenn et-wa an einem Lehrstuhl nur noch
berE-Mail kommuniziert wird mit einerKopie an den Dekan, so der
Theolo-gie-Dozent.
riums anwesend. Zwar zeigte sie sichbetroffen von der miserablen
Situation,konnte aber angesichts der prekren Fi-nanzlage des
Freistaats keine Zusagenmachen. Fr Assistenten wird es dafr
immerschwerer, Qualifikationen, Lehre, For-schung und die steigende
Zahl von Stu-dierenden zu vereinbaren. Hinzukommt, dass die
Untersttzungdurch den Professor nicht berallideal ist. Stefan
Berger* bringt es aufden Punkt: Wenn ich nach Endedes Semesters
alle Hausarbeitenmeines Proseminars kor-rigiert hab und mir
end-lich Zeit fr meine Dis-sertation nehmen will,kommt der Chefrein
und knallt mirdie Vorlesungs-klausuren auf denTisch. Bis die
fertigsind, gehen schon diemndlichen Prfungenlos, fr die ich als
Bei-sitzer ungefragt ein-geteilt werde, soBerger. Ein Dan-keschn
erhlt niemand,im Gegenteil: Stndig mssenwir uns fragen lassen, wie
lange wirdenn noch fr die Dissertationen brau-chen, schimpft er.Dem
Professor zu widersprechen ist anvielen Lehrsthlen tabu, denn ein
Streitmit dem Chef kann eine akademische
Die Neubesetzung von Professorenstellen gestaltet sich oft
problematisch (ulf) Als Professor Friedrich Vogel1978 nach Bamberg
kam, wre fr dieStatistik-Vorlesung statt des Audimaxeher die
Dienstzelle des Professors aus-reichend gewesen. Gerade einmal
fnfSoziologiestudierende besuchten dieVeranstaltung. Bis heute hat
kein Stu-dierender Statistik an der Feki ohneProfessor Vogel gehrt.
Doch damit istnach dem Wintersemester 2005/06Schluss. Professor
Vogel wird emeri-tiert.
Teure Vertretungs-professuren
Allerdings gibt es bisher noch keineBerufungskommission zur
Neubeset-zung des Lehrstuhls. Ein Besetzungs-verfahren dauert
mindestens ein Jahr.Das heit, dass es ab Sommersemester2007 eine
Vertretung fr Statistik gebenwird. Ansonsten wrde sich wohl frrund
600 Studierende aus acht Studien-gngen das Studium verzgern.
Wirliegen voll im Plan, da wird es keineProbleme geben, versichert
WolfgangBecker, Dekan der Fakultt Sozial-
undWirtschaftswissenschaften. Trotzdemist bisher keine Vertretung
bekannt.Problematisch ist, dass eine Lehrstuhl-vertretung fr die
Universitt relativ
Von Ulf BerlingerDie Uni Bamberg hat die grte Aus-lastung im
Freistaat: Fast 9 000 Studie-rende teilen sich 3 500
Studienpltze.Es gibt zu viele Studierende und zu we-nig Seminare,
Tutorien und bungen.Unbesetzte Professorenstellen und
einunterbesetzter Mittelbau machen dieSituation nur noch schlimmer.
Die Ver-antwortlichen drfen ihre Hnde nichtin den Scho legen. Der
Ruhestand vonProfessoren fllt nicht vom Himmel.Der Dekan muss sich
rechtzeitig dreiFragen stellen: Was soll aus der Stellewerden? Gibt
es Verteilungskonflikte?Wer kommt dafr in Frage? Das ist dieeine
Seite. Auf der anderen Seite musseine Uni auch attraktiv fr
Professorensein. Ein unterbesetzter Mittelbau stei-gert sicherlich
nicht den Marktwerteiner Uni. Vor allem dann nicht, wenndie
Auslastung mit Studierenden sogro ist wie in Bamberg. Der
Verweisauf fehlende Gelder der Staatsregierungzhlt nicht. In
anderen bayerischenUnis ist die Ausstattung schlielichauch besser.
Daher mssen Uni-Leitungund rtliche Politiker die Interessenunserer
Uni in Mnchen besser vertre-ten und sich rechtzeitig um
dieBesetzung kmmern. Denn die Kostender fehlenden Stellen an der
Uni tragenletztendlich die Studierenden.
teuer ist. Im Vergleich dazu wre einLehrauftrag gnstiger. So
eine Stelleist aber wenig erstrebenswert. In Nrn-berg gibt es zum
Beispiel fr rund 700Studierende zwei Professoren und sie-ben
Assistenten, in Bamberg fr etwa
600 Studierende einen Professor undzwei Assistentenstellen,
stellt Pro-fessor Vogel die Schwierigkeiten dar.Schwierig ist aber
auch noch die gerin-ge Stundenzahl von Lehrauftrgen: Frdie
Studierenden wrde sich deshalbdie Lehrsituation verschlechtern, da
nurdas Ntigste angeboten wird.
Professor Majestix und seine Assistenten
Professor Vogel ist bald im Ruhestand.
Illu: Internet
Foto: Internet
P R E S S E S T E L L E .
OTTFRIED, die Bamberger Studen-tenzeitung, erscheint zweimal im
Se-mester, jeweils im Mai und im Julibzw. im Dezember und im
Februar.Herausgeber und Redaktion verstehenOTTFRIED als unabhngiges
Organ,das keiner Gruppierung oder Weltan-schauung verpflichtet ist.
Fr nament-lich gekennzeichnete Artikel ber-nimmt der Autor die
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Herausgeber: Ulf Berlinger.
Chefredakteure: Ulf Berlinger (ulf),Kirsten Schlter (kis).
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Layout und Redaktion: Sven Becker(sv), Julia Bockelmann (jub),
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Eckert (je), Benedikt Geiler (bg),Frank Gundermann (fg), Marc
Hoh-rath (hhh), Britta Holzmann (ah), Ka-roline Keler (kk), Jana
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:Daniela Eichhorn (da), WolfgangKraus
(www), Julian Rossig (jjr), An-na Maria Wittenzellner (amw),
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Redaktionsanschrift: OTTFRIED,c/o Ulf Berlinger, Birkengraben
34,96052 Bamberg, Tel.: 0951-5099538.E-Mail:
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OTTFRIED-Briefksten:Vor der Mensa in der Austrae und ander Feki
am Fachschaftsbrett SoWi.
Druck: Meister-Druck, Postfach 1650, 96206 Lichtenfels. Auflage:
2000 Stck.
I M P R E S S U M .
Fortsetzung von Seite 1Ein Lehrauftrag umfasst nicht die
glei-che Stundenzahl, wie eine regulreStelle. Den Grund fr fehlende
Neube-setzungen nennt ein Mitarbeiter desWissenschaftsministeriums:
Wir ent-scheiden zwar verbindlich, ob Stellenwiederbesetzt werden.
Das ist abermeistens das geringere Problem. Vielschwerwiegender
sind hufig uni-inter-ne Konflikte. Wenn es
unterschiedlicheVorstellungen ber die Stellenbesetz-ungen gibt,
kommt es oft zu Kampf-entscheidungen.Im Fach Statistik ist offen,
ob der Lehr-stuhl in seiner jetzigen Form erhaltenbleibt. Im Juli
2004 haben wir imFachbereichsrat eine ArbeitsgruppeStatistik
gebildet, der alle interessiertenFachgruppen der Fakultt
angehren,erlutert Dekan Becker.
Aufteilung des Fachs Statistik?
Bis jetzt wollte der Dekan weder denZeitrahmen noch den
Zwischenstandder Beratungen bekannt geben. EinMitglied der Fakultt
uert sichgegenber OTTFRIED, dass es wohlgetrennte
Statistikveranstaltungen frWirtschafts- und
Sozialwissenschaftlergebe. Die konometrie werde sich umdie
Wirtschaftswissenschaftler km-mern. Bei den
Sozialwissenschaftlerndenke man ber die Stelle eines akade-mischen
Rates nach. Bei diesen Stellenstehen mehr Stunden fr die Lehre
zurVerfgung. Damit sollen mehr Klein-gruppenveranstaltungen mglich
sein.Wann und ob diese Plne Wirklichkeitwerden, ist noch nicht
bekannt. Zumin-dest eines ist sicher: das Niveau von1978 mit fnf
Studierenden werdenselbst die Kleingruppen nicht haben.
Von Britta HolzmannZum vergangenen Wintersemester wur-de nach
langer Diskussion das Semes-terticket eingefhrt. Die Mehrheit
derWhler entschied sich in einer Urab-stimmung gegen das Ticket.
Dass esdennoch vom Konvent eingefhrt wur-de, sorgte fr viel rger
unter den Stu-dierenden. Heute, ein Jahr spter, sinddie Meinungen
unter ihnen immer nochgespalten.
vom Service Verkehr und Betrieb. Da-bei wrden zum Beispiel die
Lichtsig-nalanlagen so beeinflusst, dass dieGrnphase an der Ampel
verlngertwerden knne. So verkrzt sich dieFahrtzeit in den Bussen,
wovon die Stu-dierenden auch profitieren werden,verspricht
Scheuenstuhl. Das Pro-gramm sei fr Anfang 2006 im
Ge-sprch.Lehramtsstudent Matthias nutzt seit
zeit. Auch Norbert, Wirtschaftspdago-ge im achten Semester,
nimmt zu spterStunde lieber das Fahrrad anstatt denBus. Laut
Scheuenstuhl sei der Fahr-plan momentan der
Brckensperrungangepasst. Wenn die LuitpoldbrckeEnde 2006 wieder fr
den Verkehr of-fen ist, wird auch der Busplan gendert.Dann werden
auch die Studierendenbercksichtigt, verspricht der
Ver-kehrsleiter.
Neuer Ausweismit Chipkarte(kis) Zum kommenden Wintersemesterwird
ein neuer Studentenausweis einge-fhrt. Die Chipkarte bernimmt
dannauch die Funktion des Bibliotheksaus-weises. Ob wir mit der
neuen Karteauch in der Mensa zahlen, kopieren undUni-Parkpltze
nutzen knnen, ist nochungewiss: Wir wollen erst einmal,dass es luft
und sich keiner beklagt,dass der alte Ausweis besser war. Wirgehen
den Ausbau der Funktionen lang-sam an, um einen guten Service zu
bie-ten, sagt Sigmar Sauter, Leiter der Stu-dentenkanzlei.
Keine Mehrkostenfr Studierende
In Wrzburg wird die neue Karte be-reits verwendet. Um die
dortigen Erfah-rungen in die berlegungen mit einzu-beziehen, steht
die Studentenkanzlei inBamberg derzeit mit der Nachbaruni-versitt
in regem Kontakt. Finanziert wird die neue Chipkarte voneiner
Bamberger Firma, deren Logo aufder Karte zu sehen sein wird.
Darberhinaus entfallen die Kosten, die bislangfr Druck und Versand
der alten Aus-weise entstanden sind. Auf dieStudierenden kommen
somit keineMehrkosten zu. Vorteilhaft sei das neueSystem auch fr
den Service, so Sauter,da die Mitarbeiter der Studentenkanzleinun
ihre Zeit nicht mehr damit verbrin-gen mssen, den Studierenden
Pass-bilder zuzuordnen und die Fotos einzu-schweien. Einen weiteren
Pluspunkt bietet dasneue System bei Verlust des Ausweises.Bislang
mussten die Studierenden war-ten, bis etwa zehn andere
Kommilito-nen ebenfalls vergeblich nach der Kartesuchten, damit es
sich lohnte, einen Bo-gen zu drucken. Nun muss man sicheinfach bei
der Studentenkanzlei mel-den und erhlt sofort einen neuen Aus-weis.
Ein weiteres Passbild ist nichtmehr ntig.
Passfotos mglichstschnell einschicken
Unklar ist, ob bei Verlust der Chipkartezehn oder fnfzehn Euro
gezahlt wer-den mssen. Im eigenen Interesse soll-ten alle
Studierenden so bald wie mg-lich ihr Passfoto einschicken, damit
esauch im kommenden Semester wiederheien kann: Ein Mal Student,
bitte.
Denkzettel(kis) Die Rckmeldung fr daskommende Semester luft
nochbis Freitag, 22. Juli. Wer nichtexmatrikuliert werden will
undauch weiterhin Vergnstigungenfr Studierende in Anspruch neh-men
mchte, muss bis zu diesemTermin den Semesterbeitrag -berweisen.
Inzwischen steht auch schon derSemesterbeitrag fest: Auch
imkommenden Semester liegt er bei108 Euro. Dafr bekommt ihrwieder
das Semesterticket, daseuch zwischen Feki und Innen-stadt hin und
her fhrt. Fr alle,die ihre Original-berweisungs-trger verloren
haben, hier nochmal die Daten: Empfnger ist
dieOtto-Friedrich-Universitt, Kon-tonummer 10 207, Bankleitzahl770
500 00. Das Konto ist bei derSparkasse Bamberg. Der Betragkann auch
direkt bei der Zahlstel-le in der Kapuzinerstrae abgege-ben werden.
Dann bekommt manauch einen neuen Belegzettel.
Bus versus DrahteselOTTFRIED zieht Bilanz: Ein Jahr
Semesterticket auf Probe in Bamberg
POMPIS / ISIC(ulf) Na, kurz vor der mndlichen Pr-fung? Nervs?
Die Themenhinweisedes Professors erinnern an das Orakelvon Delphi?
Hier hilft POMPIS, diepotenziellen mndlichen Prfungsfra-gen im
System. Fr jedes Fach gibt eseine Auswahl an Fragen, die die
Fach-schaften auf Anfrage per E-Mail ver-schicken. Bei den
Fachschaften be-kommt man auch die International Stu-dent Identity
Card (ISIC). ISIC bietetviele Vergnstigungen in zahlreichenLndern.
Also: Wenn ihr ins Auslandgeht, schnell noch mit einem Passbildund
zehn Euro in die Fachschaft. Infos:
www.uni-bamberg.de/gremien/fachschaften.htm
(ulf) Der Neubau der Feki-Mensa liegtauch in diesem Jahr auf
Eis. Ursprng-lich sollte der Bau schon Mitte 2002 be-ginnen. Ob die
Staatsregierung dieGelder im nchsten Jahr bereitstellt, istnoch
nicht bekannt, erklrt Kurt Her-mann von der Uni-Verwaltung.Die Uni
Bamberg nimmt an der drittenAusschreibung des Elitenetwerks Bay-ern
teil. In den ersten beiden Rundenkonnte kein Projekt aus Bamberg
die
begutachtende Expertenkommissionberzeugen. Welche Vorschlge die
Unidiesmal einreicht, wollte sie nicht be-kannt geben.
Bewerbungsschluss ist der18. Juli. Anscheinend plant die
Uni-Leitung bei der dritten Runde eine Artberfalltaktik: In letzter
Sekunde wieaus dem Nichts erscheinen. Das Elitenetzwerk Bayern
besteht der-zeit aus 26 Studiengngen und Dokto-randenkollegs.
Weder Mensa noch Elite?
Das ist ein Bus: Nicht alle Studierenden kennen trotz
Semesterticket das rege Treiben im Nahverkehr. Foto: ah
Jerry, Lehramtsstudent im dritten Se-mester, gehrt zu denen, die
das Ticketbezahlen, aber nicht nutzen. Ich trauedem Bus einfach
nicht, ich verlassmich lieber auf mich selbst. Der 23-Jhrige luft
bei Schnee und Regen zuFu von der Innenstadt an die Feki.Und im
Sommer nehme ich meinFahrrad im Zug mit nach Bamberg, umdann
pnktlich und schnell von A nachB zu kommen.Peter Scheuenstuhl von
den Stadtwer-ken rumt ein, dass es in gewissenStozeiten zu
Unpnktlichkeiten kom-men kann. Derzeit wird aber an einemProgramm
zur Beschleunigung desBussystems gearbeitet, sagt der Leiter
Einfhrung des Semestertickets vor al-lem die P&R-Parkpltze.
Das ist sehrpraktisch fr mich, weil ich auerhalbvon Bamberg wohne.
Ich stelle meinAuto dort ab und fahr dann mit demBus weiter in die
Stadt. Nach Angaben von Scheuenstuhl nutz-ten im Wintersemester 446
Studentendie beiden P&R-Anlagen Breitenauund Heinrichsdamm. Mit
der Einfh-rung des Semestertickets wurde eineneue Haltestelle an
der Breitenau er-richtet, um den Studenten die Weiter-fahrt in die
Stadt zu erleichtern, erklrtScheuenstuhl.
Germanistik-StudentinBarbara beklagt sich vor allem ber
dieschlechten Verbindungen zur Abend-
Die Pdagogikstudentin Julia, die keinAuto hat und auerhalb von
Bambergwohnt, ist auf das Ticket angewiesen.Ansonsten msste ich
Zug- und Bus-fahrt jeden Tag bezahlen. Das wre aufDauer wirklich
sehr teuer, sagt die 19-Jhrige. Mara, 24, hingegen hat denMarsch
zum ZOB satt. Bis ich erst maldort angekommen bin, hab ich mit
demAuto schon lngst mein Ziel erreicht,so die
Germanistik-Studentin. Strikt ge-gen das Ticket hat sich aber kein
Stu-dierender geuert. In zwei Jahren wirdwieder abgestimmt. Dann
wird sichentscheiden, ob sich das Gedrnge imBus zwischen meckernden
Seniorenund anderen Gestalten ausgezahlt hat.
R E P O R T A G E .
Wie kommt das Buch zu mir? Die Uni-Bib verwaltet mehr als 1,6
Millionen Bcher. OTTFRIED erklrt euch, wie sie die Ausleihtheke
erreichen.Von Sven Becker Fr Studierende ist die Bibliothek
einDienstleister. Sie wnschen sich von ihrlngere ffnungszeiten und
viele neueBcher. Sie schimpfen, wenn ein Buchverliehen ist oder
wieder mal verstelltwurde. Wie selbstverstndlich lesen sieZeitungen
oder surfen im Internet. AmBesten sollte die Bibliothek rund umdie
Uhr geffnet sein und immerschnell und reibungslos Bcher
undZeitschriften bereitstellen. Nur wie dasalles funktionieren
soll, darber denkenStudierende meist nicht nach. Unbeachtet vom
hektischen Treiben ander Feki fhrt vier Mal tglich an derTB 3 ein
weier VW-Transporter vor.Aus der Fahrertr steigt Siegfried
Rup-pert, ein brenstarker Franke mitfreundlichen braunen Augen und
scht-terem Haar, der zig bunte Kisten voller
Bcher auf einen angerosteten Schiebe-wagen verldt. Danach
verschwindetRuppert durch den Lieferanteneingang,um eine halbe
Stunde spter mit neuenKisten die Feldkirchenstrae zu verlas-sen.
Jeden Tag fhrt der 57-Jhrige 40Kilometer durch den Dauerstau
derDomstadt, um die Bcher zwischenden fnf Teilbibliotheken und
dreiMagazinen der Universittsbiblio-thek hin- und herzufahren. Seit
26Jahren macht er diesen Job. Nichtviele haben die Vernderungen
voneiner pdagogischen Hoch-schule mit ein paar hundertStudierenden
zur Otto-Fried-rich-Universitt so hautnahmiterlebt. Am Anfang, da
hatnoch ein kleiner Renault ge-reicht, um die paar Kisten
zutransportieren. Heute bruchteich manchmal einen Laster,stellt
Ruppert fest, kneift dieAugen zusammen und schtteltsich vor
Lachen.
423 515 Aus- leihen jhrlich
Kein Wunder, denn mittlerweileverfgt die
Universittsbibliothekber 1,6 Millionen Bcher, diewie der Rest der
Uni ber dieganze Stadt verteilt sind. 2004wurden in den
Bibliotheken derUniversitt Bamberg 423 515Mal Bcher ausgeliehen;
nichtwenige davon hat Ruppert vor-her aus den Magazinen und
Teil-bibliotheken an den gewnschtenStandort gefahren. Zwischen
derStaatsbibliothek am Dom und der
Feldkirchenstrae arbeiten ber hun-dert Leute aller
Berufsrichtungen frden reibungslosen Ablauf von Bestel-lungen,
Ausleihen, Fernleihen oderNeuanschaffungen.
Die Bibliothek als Dienstleister
Vom Eingang der TB 3 in der Feldkir-chenstrae fhrt links eine
Treppe inden ersten Stock, wo ein Gang die Bib-liothek mit dem
Hauptgebude verbin-det. Auf der rechten Seite befindet sichdas
Herzstck der Bamberger Unibib-liotheken, die Direktion. Nur das
Brum-men der Klimaanlage ist auf den aus-gestorbenen Fluren zu
hren. Ob Stu-dierende bei der Quellenrecherche imOPAC grinsen oder
fluchen, entschei-
det sich hinter den grnen Tren derFachreferenten. ber die
Bereiche Ori-entalistik, Sozial- und Wirtschaftswis-senschaften
sowie Informatik undRecht wacht Fachreferent Dr. AndreasDrechsler.
Er allein entscheidet ber dieAnschaffung neuer Bcher und Zeit-
schriften. Dabei istDrechsler ursprnglichOrientalist. In seinem
Brostehen berall Bcher mit
a r a b i s c h e r
Aufschrift, die von den Bibliotheks-mitarbeitern auer ihm keiner
lesenkann. Die anderen Fachbereiche hat ernur bernommen, weil die
Stellen ausGeldmangel seit Jahren nicht neu be-setzt werden. Auf
der Ablage liegen un-zhlige Ausgaben des American BookPublishing
Record. Der beinhaltet dieTitel aller Fachbcher, die neu auf
demMarkt sind. In der Regel sind es 10 000Titel pro Monat.
Zehntausend! Suchtman da nicht die Nadel im Heuhaufen?Drechsler
hebt den Kopf und fhrt sichdurch die kurzen grau-braunen
Haare:Heute ist fr die Reputation nur nochentscheidend, wie oft man
zitiertwurde. Es wird publiziert, was dasZeug hlt. Da kommt immer
mehr Mistraus, den wir rausfiltern mssen,schimpft er. Drechslers
grtes Problem ist aber dieGeldnot. Es sei kaum mglich, neueBcher
anzuschaffen. Der Buchetat derUni-Bib sinke stetig, in den letzten
vierJahr um ein Drittel. Das meiste Geldmsse er fr die stndig
teurer wer-denden Zeitschriften aufbringen. Fast5 000 Zeitschriften
hat die Universitts-bibliothek abonniert, mittlerweile sindviele
davon elektronisch abrufbar.Trotzdem interessieren sich viele
Stu-dierene nicht fr die ntzliche Ressour-ce. Bei der Bib-Befragung
im letztenJahr gab jeder Zweite an, die elektroni-schen
Zeitschriften gar nicht zu kennen.
Bestellung per Zettelchen
Die Professoren melden ihre Bcher-wnsche brigens ganz
altmodischber kleine, handbeschriebene Zettel-chen an. Auf
Drechslers Schreibtischstapeln sich die vollgekritzelten Anfra-gen:
Wer welches Buch haben will, darfer aus Datenschutzgrnden nicht
ver-raten. Sonst drohe Schelte von den Pro-fessoren. Aha. In jedem
Fall prftDrechsler genau, ob ein Buch in dasProfil des
Studienganges passt und be-zahlbar ist. Dass dabei nicht alle
Wn-sche befriedigt werden knnen, mch-ten manche Professoren wohl
nichtwahrhaben. Das bringt sicher Konflik-te mit sich, drckt es
Drechsler diplo-matisch aus. Auch Studierende knnen bei
denFachreferenten ein Buch beantragen.
Auf der Homepage der Bibliothekhat die Uni-Bib dafr eigens
einWunschbuch eingefhrt, das lei-der zu selten genutzt werde.Dabei
nimmt Drechsler Antrgeder Studierenden auch sehrernst; schlielich
seien alle Uni-Angehrigen seine Kunden.
Die Mhlen der Brokratie
Hat sich Drechsler einmaldurchgerungen, ein Buch zukaufen,
springen die Mhlender Brokratie an. Die Be-triebsabteilungen
bestellen dasBuch bei den Vertragshnd-lern. Trifft das Buch ein,
sor-gen Bibliotheksinspektorenfr die Katalogisierung undden Eintrag
in den OPAC. Hi-wis und Angestellte stellen esdann in der
Bibliothek an sei-nen richtigen Ort. Falls dasBuch nicht fr die TB
3 ge-kauft wurde, fhrt SiegfriedRuppert es mit seinem
VW-Transporter in die Innenstadt.Im letzten Jahr hat die Uni-
Bib 22 190 Bcher angeschafft unddafr 1,3 Millionen Euro
ausgegeben.Fr eine Universittsbibliothek ist daswenig. Nur die
Bibliothek der UniEichsttt hat in Bayern einen kleinerenEtat.
Verschlimmert wird die Lage der Bib-liotheken durch das miese
Verhaltenmancher Studierender. Spricht man diefreundlichen Damen an
der Ausleih-theke der Teilbibliothek 3 auf das The-ma Bcherraub an,
trben sich ihreMienen. Der Diebstahl an Bchern hatsicher
zugenommen, berichtet Hanne-lore Neldner, die schon ber
zwanzigJahre in der Bibliothek arbeitet. Immerfter kmen Studierende
mit langen
Gesichtern an die Ausleihtheke und er-kundigten sich, wo die
Bcher geblie-ben seien. Hannelore Neldner kann dasBuch dann nur per
Fernleihe aus ande-ren Bibliotheken bestellen. Warum esnicht an
seinem angestammten Platz ist,kann auch sie nicht beantworten:
Damssen sie ihre Kommilitonen schonselber fragen, so Neldner. Dann
erinnert sich die nette Dame nochan eine kuriose Geschichte:
Einmalstand morgens eine ganze Kiste vollverschwundener Bcher vor
der Tr.Weit und breit war aber keine Men-schenseele zu sehen. Na
ja, Hauptsachedie Bcher standen wieder zur Ver-fgung, kichert
Neldner vergngt.
In der Kapellenstrae ist noch viel Platz fr neue Bcher. Fotos:
sv
Buchhalter Bernhard Wagner
Fahrer Siegfried Ruppert hat immer alle Hnde voll zu tun mit den
Bchern.
C A M P U S .
Gekommen, um zu bleibenNach Auflsung der Uni-WG gibt es noch
immer gespaltene Meinungen der Studierendenschaft ber das
ProjektVon Kira-Katharina Brck und Marc HohrathLieber gebhrend
wohnen statt Ge-bhren zahlen, war auf einem groenTransparent zu
lesen, das am 14. Junivon den Bewohnern der Uni-WG imAudimax-Foyer
der Feki entrollt wur-de. Dies war die Initialzndung fr einefast
dreiwchige friedliche Belagerungunserer Uni, die fr viele
staunendeGesichter sorgte. Vom ersten Tag anwurde die
Protestaktion, die sich gegenStudiengebhren und
Bildungsabbaurichtete und bereits an anderen Uniswie Konstanz und
Freiburg stattfand,kontrovers diskutiert. Zum Beispiel
imFeki.de-Forum, wo der eine oder ande-re abfllige Kommentar ber
die bar-fige und disziplinlose Erscheinungder WG-Bewohner zu lesen
war.
Ein gutes Zeichen gesetzt
Aber es gab auch wesentlich moderate-re Tne. Insgesamt wurde die
von rage-S (Rat gegen Studiengebhren) undSprecherrat organisierte
Aktion sehrpositiv bewertet. Besonders her-vorgehoben wurde, dass
es nicht um dieForm des Protestes gehe, sondern da-rum, dass
berhaupt etwas passiere.Schade sei lediglich die offenbar nachwie
vor bestehende Diskrepanz zwi-schen alternativen Innenstdtlern
undkarrieregeilen Feki-Studierenden zudieser umstrittenen
Thematik.
Die Universittsleitung zeigte sich an-gesichts der unerwarteten
Dauergsteinsgesamt vershnlich. Im Gegensatzzu anderen
Universittsleitungen, diedie die Protestgruppen gar des Gebu-des
verwiesen (zum Beispiel in Essen),lie die Uni Bamberg ihre
Studierendengewhren. Es war uns wichtig, dasRecht der Studenten auf
freie Mei-nungsuerung auch auf unkonventi-onelle Formen zu
respektieren, er-
klrte Prorektor Reinhart Zintl.Der Alltag in der Uni-WG war
beschau-lich, aber auch gut organisiert. Sowohlder Einzug als auch
das allmorgendli-che Plenum verliefen geordnet; dieProtestler
dachten selbst beim WG-Interieur an fast alles. Sogar an
Blu-menvasen, sehr zum Wohlwollen desPflanzenliebenden
Hausmeisters, derdie Aktion per se absegnete, als manihm eine
schonende Behandlung der
Foyer-Botanik zusi-cherte.Die Bewohner nah-men an Vorlesungenund
Seminaren trotzWohnortverlagerungweiterhin regulrteil.Sie betonten,
ihr Pro-test richte sich nichtgegen die Uni-Lei-
tung, son-d e r ngegend i eHoch-
schulpolitikder bayerischen Lan-desregierung. Im Ge-gensatz zur
allgemeinenMeinung sei es fr Protest
(ja/da) Seid Helden und helft Jonasund vielen anderen. So
lautete die Bot-schaft der Typisierungsaktionen, diedas
Organisationsteam von Bambergspendet Leben an der Universitt
ver-anstaltet hatte. Insgesamt konnte dieDeutsche
Knochenmarkspenderdatei(DKMS) in drei Tagen 1088 Personenin die
Kartei aufnehmen
noch nicht zu spt, da aus Mnchennach wie vor kein spruchreifes
Finan-zierungskonzept vorliege. Man sollesich durch den Beschluss
aus Karlsruhenicht entmutigen lassen.
Protest nochnicht zu spt
Diese Position teilten auch mehrere Po-litikerinnen von SPD und
Grnen ge-teilt, die die Uni-WG zu ausfhrlichenGesprchen besuchten.
Vertreter derCSU waren trotz Einladung leider nichtzugegen. Jeden
Tag veranstalteten dieWG-Bewohner verschiedene Aktionen,um ihre
Kommilitonen aufzuklren undzu motivieren. Neben Workshops, eige-ner
Zeitung, Homepage und Mer-
chandising gab es jeden Nachmittagden Kaffee mit Kritik
(KMK,
eigentlich: Kultusminister-konferenz), bei dem mitein-ander
geredet und diskutiert
werden konnte. Dies bot nichtwenigen eine willkommene
Gelegenheit zum Abschalten vomstressigen Uni-Alltag und zur
In-
formation. Am 4. Juli, nach nun-mehr drei Wochen, beendeten
die
Protestler das Projekt standesgemmit dem Auszug aus der Uni und
an-schlieender Kundgebung nebst Info-Stand am Gabelmann Sicher ist
schonjetzt, dass dies nicht das Ende vom Pro-testsong, sondern nur
eine sehr ein-drucksvolle Strophe gewesen ist.
webemerkmale kostet 50 Euro, die vonBamberg spendet Leben und
derDKMS bernommen werden. Am zweiten Aktionstag konnte mansich in
der Innenstadt-Uni typisierenlassen. Hier kamen 241 Blutproben
zu-sammen, was immerhin zwlf Literbedeutet. Auf die Menge kommt es
na-trlich nicht an. Wichtig ist, ob ein po-
tenzieller Spender dabei ist. Initiator Marcus Schwarz
warbeeindruckt von der groenSpendebereitschaft. Die
Typi-sierungsaktionen bertreffenmeine Erwartungen. Am letz-ten
Aktionstag wurde mit 524weiteren Typisierungenschlielich die
1000er- Markegeknackt. Zur finanziellen Untersttzungveranstaltete
die bung Pro-jektmanagement des Kowi-Lehrstuhls am 2. Juli eine
Be-
nefizveranstaltung auf dem Heumarkt.Dafr wurden Bands,
Menschenkickerund eine Tombola organisiert. Die Be-sucher verhalfen
zu einem Erls voncirca 3000 Euro.Wer die Aktion noch
untersttzenmchte, kann sich eine Eintrittskartefr das
Sternenfestival zulegen. Hierspielen vom 15. bis 17. Juli unter
ande-rem Bands wie Die Happy, Donots,Kreator und Wir sind Helden.
Infos unter www.sternenfestival.de
Typisierung: Ozapft is!Studierende bluten fr den guten Zweck
Wohnen im Grnen: Symbiose zwischen Hydro- und Protestkultur
Fotos: hhh
Das Runde muss ins Eckige. Foto: kis
(ulf) In Frankreich und den Nieder-landen hat die Bevlkerung die
Ver-fassung abgelehnt, beim letzten Gip-feltreffen der Staats- und
Regier-ungschefs der EU gab es keine Eini-gung ber das Budget.
Drohen jetztneue Dark Ages fr die EU?Europa hat schon des fteren
Krisenberstanden: In den 60er- Jahren gab esdie Politik des leeren
Stuhls. Damalshat Frankreich Abstimmungen des EG-Ministerrats durch
Abwesenheit blo-ckiert. Zwanzig Jahre spter gab es denStreit ber
den britischen Haushaltsbei-trag. Jetzt scheinen wir nach
weiterenzwanzig Jahren an einem hnlichenPunkt angelangt zu sein.
Zunchst isteine Einigung auf der obersten Ebeneder
Vertragsgestaltung wohl nicht inSicht. Es ist also durchaus
denkbar,dass es bei den groen Entscheidungenwie zum Beispiel der
Neuordnung derInstitutionen erst einmal nicht so richtigweitergeht.
Der Begriff Dark Agesimpliziert aber auch, dass der
Integra-tionsprozess auf nachgeordneten Ent-scheidungsebenen
durchaus weiterge-hen kann, denn die Kommission unddie anderen
Institutionen arbeiten jaweiter wie bisher. Es gibt verschiedene
Interpretatio-nen, warum die Verfassung abge-lehnt wurde. Welche
Ursachen haltenSie fr plausibel?Der erste Punkt ist, dass Referenda
einschwieriges Instrument sind, da sie sehrselten zum Einsatz
kommen. Dann sindes Entscheidungen zwischen den Wahl-perioden, wo
die Whlerschaft den Re-gierungen einen Denkzettel verpassenkann.
Das war sicherlich schon 1992 inDnemark der Fall und womglich2001
in Irland. Dort haben die Whlereuropische Vertrge zunchst per
Re-ferendum gestoppt. Der zweite Punkt war, speziell inFrankreich,
die Diskussion darber, ob
der Marktschaffungs- und ffnungs-prozess zu schnell und zu weit
vorange-schritten ist. Das gehrt natrlich
zurGlobalisierungsdebatte. Die EU stehthier vor Problemen, die sie
selbst nichtgeschaffen hat und denen sie nun aus-gesetzt ist.Ein
dritter Punkt klingt wie ein Trep-penwitz der Geschichte: Die
Whlerhaben wohl gedacht, dass die Verfas-sung fr Europa ein
besonders wichti-ges Dokument ist und die EU tatsch-lich auf eine
neue Grundlage stellenwrde. Deshalb hat sich ihr Blick eherauf die
Gesamtinstitution EU gerichtet.
.
Whler verpasstenDenkzettel
Wenn man aber vom Status Quo aus-geht, dann bringt die
Verfassung nurkleinere nderungen. Womglich istder
Verfassungsvertrag daran geschei-tert, dass er nahe legt, die Union
wrdesich tatschlich eine neue Verfassunggeben. Die Bevlkerung hat
das ernstgenommen.Gab es also Skepsis gegenber demInhalt der
Verfassung?Die Neuerungen im Verfassungsvertragsind nicht so
gravierend, dass sich da-ran ein derart groer Unmut entzndethtte.
Es handelt sich ja um kleinereWeiterentwicklungen. Dazu gehrenzum
Beispiel eine Systematisierung dervorhandenen Vertrge oder
Entwick-lungen in einzelnen Politikbereichen.Aber die Verfassung
htte der Bevlke-rung auch viel mehr Offenheit und gr-ere Chancen
zur Partizipation ge-bracht. Das ist ja ein Vorteil fr dieWhler.
Ich kann mir nicht vorstellen,dass die Referenda den gleichen
Aus-gang genommen htten, wenn derWhlerschaft das bewusst
gewesenwre.
Wenn die Inhalte der Vertrge denWhlern Vorteile gebracht
htten,warum haben sie sie dann abgelehnt?Ich denke, das Problem
geht eine Ebenetiefer. Geffnete Mrkte haben zu ei-nem intensiveren
Wettbewerb gefhrt.Dabei sind die Vorteile der ffnungnicht in
gleicher Weise sichtbar wie diesozialen und sozialpolitischen
Proble-me. Es ist als Privatperson sehr schwie-rig, sich ein Bild
von den Vor- undNachteilen der Marktintegration zu ma-chen. Die
Kosten treten viel strker her-vor als der Nutzen. Deutschland
unddie anderen westeuropischen Lndergehren als klassische
Hochlohnlnderzu den Gewinnern der Globalisierung.Aber in diesen
Lndern gibt es auchVerlierer: Das sind die schlecht ausge-bildeten
Arbeitskrfte. Sie sind leichtersetzbar durch Arbeitskrfte in
Ln-dern, wo das Lohnniveau wesentlichniedriger ist. Die
Arbeitslosenstatisti-ken zeigen ja, dass bei uns das Problembei den
schlecht- und unausgebildetenArbeitskrften liegt. Sie stehen in
di-rekter Konkurrenz zu Arbeitern in Po-len, der Ukraine oder in
China. Nichtnur bei Staaten existieren Gewinnerund Verlierer der
Globalisierung, son-dern auch innerhalb der Lnder. Eine Option fr
die Zukunft wre einEuropa der zwei Geschwindigkeiten.Wie
realistisch ist dieses Szenario?Das wre wegen der greren
Hetero-genitt durch die Osterweiterung schonvorstellbar. Es gibt ja
schon Beispieledafr: Am Euro oder an der Abschaf-fung der
Personenkontrollen sind nichtalle beteiligt. Je mehr Lnder, desto
he-terogener die Interessenlage. Das machtes wahrscheinlicher, dass
sich ein klei-nerer Kern zusammenfgt. Der mussnicht nur aus den
Grnderstaaten beste-hen. Es ist aber kaum vorstellbar, dasser ohne
sie auskommen wrde.Mehr Fragen unter: www.ottfried.de
OTTFRIED befragt Professor Gehring zum negativen
Verfassungsvotum
Bereits am ersten Termin zeigten dieStudierenden an der Feki
groe Bereit-schaft, sich als potenzielle Stammzel-lenspender
registrieren zu lassen. Vonden 323 Neuaufnahmen war selbst
dasOrganisationsteam positiv berrascht.Die Studierenden standen
sich fr denguten Zweck die Beine in den Bauch.Nicht nur, um sich
pieksen zu lassen,sondern auch fr Wrschtl und Getrn-ke, deren Erls
dem Projekt zugute ka-men. Denn: Jede Bestimmung der Ge-
Keine echte Sternstunde
C A M P U S .
Von Ulf Berlinger Christian Horn ist wtend. Wir woll-ten letzten
Herbst 1 000 Euro an dieUni spenden, um WLAN einzurichten.Passiert
ist dann aber nichts, klagt derUSI-Vorsitzende. Eigentlich sollten
abWeihnachten 2004 drahtlose Internet-verbindungen an der Uni
mglich sein.Damit knnen dieSt u d i e r e n d e nschnell und
be-quem mit demeigenen Rech-ner in der Biboder auf denGngen der
Unisurfen. Dochdie Diskussionum Strahlenbe-lastung in Bam-berg hat
vorerstden Funkver-kehr lahm ge-legt. Es gibtein Abkommenzwischen
Hoch-schule und Per-sonalrat, Mes-sungen durchzu-fhren. Wirwollen
keinenWi d e r s t a n d ,aber eine hoheAkzeptanz beiden
Mitarbei-tern der Univer-sitt, erklrt RudolfGardill, Leiter des
Rechenzentrums.Whrend der vorlesungsfreien Zeitwird daher ein
Ingenieur die WLAN-Strahlung messen. Bis Herbst ist dannsein
Gutachten fertig. Eine vergleichba-re Messung eines norddeutschen
Insti-tuts an der Uni Bremen hat inklusiveGutachten etwa 4000 Euro
gekostet. Andere Unis investieren so viel Geldlieber anderweitig:
An der Uni Erlan-
gen-Nrnberg gibt es seit etwa einemJahr WLAN. Bei uns gab es
keine Be-schwerden wegen irgendeiner Belas-tung oder einer
fehlenden Messung, soPeter Holleczek vom dortigen Rechen-zentrum.
Wenn es keine gesichertenwissenschaftlichen Ergebnisse ber
dieSchdlichkeit gibt, kann man das nicht
von vornherein verteufeln. Eigentlichist die Strahlung von WLAN
auch keinGrund zur Sorge. Jedes Handy strahltlaut der Zeitschrift
kotest drei- biszehnmal strker als das Funknetz.Auerdem gibt es an
anderen Unis wieder Hochschule fr Angewandte Wis-senschaften in
Hamburg bereits um-fangreiche Tests zur Strahlenbelastungdurch WLAN
am Arbeitsplatz.
Warum also der ganze Aufwand einerneuen Messung? Die
Strahlenbelas-tung ist nicht gleichmig im Raumverteilt und daher
nicht prognostizier-bar, rechtfertigt Gardill die Aktion.Zur
Verringerung der Strahlenbe-lastung an konkreten Arbeitspltzen
isteine Messung hilfreich. Aber ich rechne
nicht damit, dass ein Hemmnis ent-steht. Einen wei-
teren Grund fr dieV e r z g e r u n gnennt ein Stu-
dierendenvertre-ter, der nicht ge-nannt werdenmchte: Wennsich
der Per-sonalrat nichtgegen WLANwehrt, dann feh-
len irgendwieA rg u m e n t e
gegen den ge-planten Sende-mast auf demFeki-Gebude.Trotz allem
sind
in der Feki undder Teilbiblio-thek 3 bereitsalle Access-
points instal-liert und ein-
satzbereit. ZuBeginn der Vor-
lesungszeit imHerbst soll der WLAN-Betrieb starten.Ich kann die
Vorsicht schon verstehen.Aber ich finde, dass sich eiineUniversitt
so lange Verfahren nichtleisten kann, sagt USI-Vertreter Horn.Bis
dahin knnen Bambergs Studieren-de wenigstens ihre eigenen
Computerim Rechenzentrum und in der neuenTeilbibliothek 4
anschlieen. Aller-dings nur mit Kabel.
(sd) Bedenke, heit daswohl auf Deutsch. In klei-nen, zierlichen
Buchsta-ben prangt das lateinischeWort auf dem Flyer zu ei-ner
Cocktailparty: cogita!Mit Ausrufezeichen. Da-runter: studentische
Unter-nehmensberatung.cogita! sind den theoreti-schen Uni-Alltag
leid undwollen endlich selbst wasauf die Beine stellen. ImFalle von
cogita! ist daszwar nicht das Verhin-dern von Studiengebh-ren,
sondern die Effizienz von Unter-nehmen. Aber wer glaubt, dass sich
ineiner Unternehmensberatung nur Polo-shirt tragende BWLer
verschanzen, derirrt. 50 Prozent sind sicher Wirtschaft-ler, so
Jonas Villinger, selbst einNeuling bei cogita! Aber wir habenauch
viele Soziologen, Psychologen,Pdagogen und Germanisten. Das
In-teresse scheint in allen Studienrich-tungen da zu sein.
Billiger als diegroe Konkurrenz
ber mangelndes studentisches Inter-esse kann sich der erst im
Oktober ver-gangenen Jahres gegrndete Vereinwirklich nicht
beklagen, denn auf derinternen Grillparty tummelten sich im-merhin
stolze 45 Mitglieder. Die Idee
zur Grndung hatte Alexander Fink,Vorstandsmitglied von cogita!:
Fastalle groen Unis haben Unternehmens-beratungen, warum sollte es
also nichtauch eine in Bamberg geben? DerBWLer brachte dann auch
gleich dieersten Kunden aus seiner HeimatstadtHeidelberg mit. Der
rechtliche Back-ground konnte von anderen Hochschul-gruppen
abgekupfert werden undschon ging es los. Das Konzept ist recht
einfach: JederStudent legt sich von Anfang an aufeinen bestimmten
Kernbereich wie Per-sonal oder Marketing fest. In diesemRessort
arbeitet er sowohl innerhalb desVereins als auch extern als
Spezialistfr die zu beratenden Unternehmen.Die eingehenden Auftrge
werden in-tern ausgeschrieben und jedes Mitgliedkann sich darauf
bewerben. Dann ver-suchen Kleingruppen aus Experten der
verschiedenen Berei-che, die Kundenwn-sche zu erfllen.
DasBesondere an cogita!ist, dass wir uns aufklein- und
mittelstn-dische Unternehmenspezialisiert haben,hebt Miriam
Janschehervor. Die knnensich groe Unterneh-mensberatungen mitihren
horrenden Ta-gesstzen meist nichtleisten und da sind wireine gute
Alternative.
Das einzige Manko sei laut AlexanderFink die geringe Kundenzahl.
Nur zweiUnternehmen bert cogita! derzeit.Leider kommen beide nicht
aus Bam-berg und Umgebung. Bei regionalerKundenbindung und bei der
Zusam-menarbeit mit der Uni mchte sichcogita! in Zukunft noch
verstrkt en-gagieren.
cogita! sucht noch Verstrkung
Wer Lust bekommen hat auf cogita!sollte Montagabends im Bolero
vorbei-schauen. Oder unter www.cogita-bam-berg.de. Vielleicht
finden sich dann janoch ein paar Kunden aus der RegionBamberg und
der Cash flowed auchzur cogita!-Hochschulgruppe in Bam-berg.
(www) Tschakka! Irgendwie war beider 16. Hegelwoche niemandem
nachTschakka zumute, zu ernst war dasdiesjhrige Thema Wie sicher
ist die
Zukunft?. Vom 7. bis 9. Juni fand diephilosophische
Vortragsreihe in der Au-la der Uni trotzdem wieder groenAnklang.
Dies sei kein Wunder, meinteRektor Godehart Ruppert in
seinemVorwort, stehe die Hegelwoche dochfr tiefgreifende
Philosophie.
Narrenfreiheit des Kapitalismus
Tschakka! Die Titanic geht unter!Professor Roland Simon-Schfer
ver-glich die heutige soziale Entwicklungmit dem untergegangenen
Luxusdamp-fer. Von den Passagieren der drittenKlasse, der
Unterschicht, seien sehrviele ertrunken, von der zweiten Klas-se,
der Mittelschicht, auch noch ein be-
staat sei eine Illusion, vielmehr zeigesich ein Trend zur
Regionalisierung.Technisch kme es zu dichteren Netz-werken im
Bereich des Verkehrs und
der Kommunikation. Aus geruhsamenLebenswelten seien
Anytime-Any-place-Welten geworden. Tschakka! Globalisierung ist
eineHau-Drauf-Philosophie! Der renom-mierte Wissenschaftler
Professor Ul-rich von Weizscker fuhr scharfe Ge-schosse gegen die
Globalisierung auf.Bis Anfang der 90er-Jahre htte es einesoziale
Harmonie zwischen Freiheit,Demokratie und Markt gegeben. Dassei nun
vorbei. Ohne das Feindbild desKommunismus habe der Kapitalismuseine
grenzenlose Narrenfreiheit. DieStaaten knnten angesichts der
im-mensen Macht von Unternehmen bes-tenfalls noch reagieren. In
vielen Fllensei das aber schon Resignieren.
DasDienstleistungsgesetz der EU, das zuLohndumping in vielen Lndern
fhren
Folgen der GlobalisierungDie 16. Hegelwoche im Zeichen der
Zukunft
Kein Elan beim WLAN?Dem Funknetz an der Feki steht nichts im Weg
auer einer Messung
Bedenke den Hemdkragen cogita!-Studierende nutzen ihre Freizeit
und beraten Unternehmen
Wer zweimal mit derselben pennt, gehrt schon zum Establish-ment.
Der cogita!-Guru inmitten seiner Kommune 2
Mutation dank WLAN: Jetzt wird Lernen kinderleicht.
Illu: Walter Moers
Foto: privat
Der Bamberger Philosoph Christian Schrer diskutierte auch
mit.
Global Player unter sich: Die ganze Welt wird neu verteilt.
Illu: Internet
Foto: jjr
trchtlicher Teil. Allein die erste Klas-se, die soziale
Oberschicht, htte sichgrtenteils vor dem Ertrinken gerettet.
Globalisierung am Beispiel der Titanic
Tschakka! Globalisierung hat neWucht! Professor Hermann
Lbbeskizzierte die politisch-organisatori-schen Dimensionen der
Globalisierung.5 000 Regierungsorganisationen und25 000
Nichtregierungsorganisationenverwalteten heute eine
zunehmendkomplexer werdende Welt: Der Welt-
wrde, bezeichnete Weizscker als Irr-weg. Der ungleich verteilte
Wohlstandsei das bel der Welt. Nur globale In-stitutionen, die
langfristig versuchen,dem Markt Schranken zu setzen, knn-ten die
gefhrliche Entwicklung ver-langsamen.Tschakka! Das Buffet wartet!
DieHegelwoche brachte auch dieses Jahrwieder viele Einsichten.
Einziger scha-ler Beigeschmack: Ulrike Leutheusservom Bayerischen
Rundfunk, die die ab-schlieende Podiumsdiskussion leitete,htte
etwas seriser vom ernsten Themazum Buffet berleiten knnen.
Viel-leicht im nchsten Jahr.
S E R V I C E .
Von Kirsten SchlterBraucht ihr Geld und die Welt? NeunBamberger
Stipendiaten stellten unterdiesem Motto im Marcushaus das Pro-gramm
ihrer Stiftungen vor, die nichtnur finanzielle, sondern auch
ideelleUntersttzung bieten. Voraussetzungfr alle Stiftungen sind
gesellschaftli-ches Engagement sowie berdurch-schnittliche
Leistungen in Abitur undVordiplom/Zwischenprfung (fallsschon
vorhanden). Dafr gibts Bcher-geld in Hhe von 80 Euro monatlichund
je nach Elterneinkommen bis zu525 Euro zustzlich, bei
Doktorandenbis zu 920 Euro.
Diese Stiftungen stehen euch offen:
Studienstiftung des Deutschen Vol-kes: politisch, konfessionell
und welt-anschaulich unabhngig.Angebot: Sommeruni in den
Semester-ferien (auch im Ausland) und Vergabevon Praktikumspltzen.
Bewerbung: Keine Selbstbewerbungmglich; Interessenten mssen
vonLehrern oder Dozenten bis sptestensein Jahr vor Ende der
Regelstudienzeitvorgeschlagen werden.Kontakt: Fr Bamberg sind die
Profes-soren Johann Engelhard (BWL) und In-grid Bennewitz (Deutsche
Philologiedes Mittelalters) zustndig. Infos:
www.studienstiftung.deBayerische Elite-Akademie: Wird vonder
bayerischen Wirtschaft untersttztund will verstrkt
Fhrungskompetenzfrdern. Kooperierende Unternehmensind unter anderem
Siemens, McKin-
sey, BMW und die Deutsche Bank.Angebot: Keine finanzielle
Unterstt-zung, sondern 500 Euro zahlen, dafraber Frderung durch
einen Mentor frjeden Stipendiaten, der beim Berufs-eintritt hilft
und Vermittlung von Aus-landspraktika.Bewerbung: FrStudierende
allerFachrichtungenim Hauptstudi-um! B e w e r b u n g s -schluss:
15. Ja-nuar. Kontakt: Christi-an Wei, Stipen-diat
([email protected]).Infos:
www.eliteakademie.de.Stiftung derD e u t s c h e nW i r t s c h a f
t :1994 durch dieBundesvereini-gung der Deutschen
Arbeitgeberver-bnde gegrndet. Unternehmen wieMcKinsey, die Boston
ConsultingGroup oder die Deutsche Bahn frderncirca 1 000
Studierende und Promovie-rende aller Fachrichtungen.Angebot:
Seminare und Ferienakade-mien zur Frderung von unternehmeri-schem
Denken und Kommunikations-fhigkeit; bezuschusste
Auslandsauf-enthalte.Bewerbung: Am Besten zwischen demEnde des
zweiten und Ende des viertenSemesters ber den fr Bamberg, Er-langen
und Nrnberg zustndigen Ver-
trauensdozenten, Professor OliverSchffski
(Gesundheitsmanagement):[email protected].
Bewerbungsschluss: 5. August.Initiativbewerbungen sind
ausdrcklicherwnscht.
mssen euch vorschlagen (hans-peter. [email protected],i
r e n e . r a e h l m a n n @ p p p . u n i - b a mberg.de). Infos:
www.boeckler.deFriedrich-Ebert-Stiftung: SPD-nah,
und zum 1. Juli.Kontakt: Gertrud Pechmann, Studentinin Bamberg
([email protected]).Infos: www.kas.deHanns-Seidel-Stiftung:
CSU-nah.Angebot: Unter anderem werden Jour-nalisten
gefrdert.Kontakt: Bernadette Drasch beantwor-tet Fragen
([email protected]).Infos:
www.hss.deEvangelisches Studentenwerk Vil-ligst: Bemht sich um etwa
700 Studie-rende und 200 Promovierende allerFachrichtungen.Angebot:
Diskussion von fcherber-greifenden Themen in der Sommer-universitt,
bei Tagungen und Work-shops. Frderung von Praktika
undAuslandsaufenthalten bis zu zwlfMonaten. Bewerbung: Nur fr
Studierende mitevangelischer Konfession. Bewerbungvor dem dritten
(Fachhochschule) bzw.dem fnften Semester
(Univeristt).Bewerbungsschluss: 1. Mrz fr dasWintersemester: 1.
September fr dasSommersemester. Infos:
www.evstudienwerk.deCusanuswerk: Frdert katholischeStudierende und
Promovierende allerFachrichtungen. Angebot: Gesprche in
Ferienakade-mien und Tagungen. Bewerbung: Vor dem fnften
Semester.Interessenten knnen von Gymnasi-allehrer oder
Hochschuldozenten vor-geschlagen werden oder sich eigenstn-dig
bewerben. Bewerbungsschluss: 1.Oktober.Infos:
www.cusanuswerk.de
Viele Scheine fr gute NotenBamberger Stipendiaten berichten von
den Vorzgen ihrer Stiftungen und welche Leistung sie dafr erbringen
mssen
OTTFRIED zeigt euch, wo sich das Rad der (Frei-)Zeit dreht
E-Wrterbuch (sv) Das Fernsehprogramm vari-iert zwischen dem
ZDF-Sommer-garten und einer Flachetappe derTour de France. Drauen
regnetsund die ebay-Auktionen gebenauch nichts her. Es gibt keine
Aus-reden mehr, sich der Pflichtlekt-re fr das morgige
Hauptseminarnicht zu widmen. Wre der Textnicht 40 Seiten lang und
in einemperfiden Akademiker-Englischgeschrieben, das nur der
Autorversteht.
Langenscheidt hat ausgedient
Seit einiger Zeit hilft das Internetber
Fremdsprachenschwchenhinweg. Einfach unter www.goo-gle.de das
Fremdwort eingebenund dahinter noch Englisch-Deutsch schreiben.
Nach einemKlick landet ihr bei LEO, demOnline-Wrterbuch der
Techni-schen Universitt Mnchen. LEObersetzt euch das Wort in
allenerdenklichen Formen und liefertdie richtige Aussprache
gleichnoch dazu. Alles zum Nulltarif,und wenn ihr wollt, auch
aufFranzsisch. Fr den Fall, dass LEO ein Wortnicht kennt, knnt ihr
euch ineinem Forum ber seine Bedeu-tung auslassen. Auerdem
gibtsnoch einen Vokabeltrainer undfr 49 Cent eine SMS-Abfrage.Falls
ihr also im Urlaub nichtwisst, wie ihr die neue Bekannt-schaft nach
Hause lotsen sollt,einfach an 82283 eine SMS schrei-ben und LEO
plus das Suchworteintippen.
(ah) In Zeiten rekordverdchtiger Ben-zinpreise lsst der moderne
Studierendedas Auto in der Garage und sattelt wie-der aufs Fahrrad
um. So ein Drahteselhat wirklich seine Vorteile: Anstatt mitdem
Wagen krftig Gas zu geben,schont das Radeln nicht nur
denGeldbeutel, sondern formt auch Beineund Po und zaubert im
Fahrtwind einenfrischen Teint ins Gesicht. Wer bisher nur seinen
Radweg zur Unikennt, sollte schleunigst neue Tourenausprobieren:
Denn nicht nur in Bam-berg kann man radeln, sondern der gan-ze
Umkreis ist mit Radstrecken fr je-
mal 202 Kilometer frei whlbar undfhrt die Radfahrer vom stlichen
Stei-gerwald bis in die Frnkische Schweiz. Fr den Typen Marke
koradler isteine Tour durch die FrnkischeSchweiz genau das
Richtige. Der Rad-weg durch das Ziegenfeldertal umfasst30
Kilometer. Als Geheimtipp gilt we-gen des schnen Ambientes die
Schrep-fersmhle und der Gasthof Zllner inKleinziegenfeld. Wer nicht
weit vonBamberg Erholung in der Natur sucht,kann zum Baden an den
See in Breiten-gbach fahren. Hier zaubern die klei-nen, bunten
Segelschiffchen ein biss-
Abenteuer-Studierende austoben. DasRoutennetz umfasst drei
Strecken miteiner Gesamtlnge von 128 Kilometernund knapp 2 500
Hhenmetern. Beson-ders interessant ist die Strecke um denGeisberg.
Dabei mssen auf 47 Kilo-metern 900 Hhenmeter berwundenwerden. So
viel Strampeln macht natr-lich durstig: Nach der Halbzeit
wartetdann der gemtliche Geisfelder Gries-keller mit einer
Erfrischung.
Radeln durchmalerische Drfer
Fr die Kulturfans unter den Radlerneignet sich die
Frstbischfliche Rad-tour rund um Bamberg. Auf einer Stre-cke von
204 Kilometern, wofr drei bisvier Tage einzuplanen sind,
begegnendem Radfahrer immer wieder Sehens-wrdigkeiten aus der fast
800 Jahre al-ten Herrschaft der Frstbischfe. Stati-onen sind hier
unter anderem SchlossDreifrankenstein bei Schlsselfeld unddas
Levi-Strauss-Museum in Butten-heim. Die Route zeichnet sich
auer-dem durch ihre Wege abseits vom Stra-enverkehr aus und fhrt
durch idylli-sche Tler und malerische Drfer. Weitere Informationen
und Broschrenzu Radtouren rund um Bamberg sind inder
Touristeninformation im RathausGeyerswrth erhltlich. Und fr
alle,die sich immer noch lieber die Tour deFrance im Fernsehen
anschauen, bleibtwenigstens ein Trost: Wissenschaftli-che Studien
belegen nmlich, dass zuviel Radfahren impotent macht. Wer al-so
eine Alternative zum Fahrrad sucht,hat ja immer noch das
Semesterticket.
Spiele-Tipp(bg) Zum zehnjhrigen Jubilum mch-te ich 6nimmt
vorstellen. Das Spielhat einen Platz in jeder gutenSpielesammlung
verdient. Erfundenhat es Wolfgang Kramer. Erklrt ist dasSpiel an
sich ist recht schnell. Erstmalmu man die von 1 bis 104
durchnum-merierten Karten mischen und austei-len. Jeder Spieler
erhlt zehn Kartenauf die Hand, und weitere vier Kartenlanden offen
auf den Tisch. Sie sind derBeginn der vier Ablagereihen. Ziel
desSpieles ist es, am Ende mglichst we-nig Hornochsen kassiert zu
haben. Jeder Spieler entscheidet sich fr eineKarte und legt sie
verdeckt vor sich auf
Weitere Infos: www.sdw.org
oderwww.sdw-erlangen.deHans-Bckler-Stiftung: Organisiertvom
Deutschen Gewerkschaftsbund.Bewerbung: Bis zum vierten
Semester.Auch Promovierende werden unter-sttzt. Eine abgeschlossene
Ausbildung wird gern gesehen. Direktbewerbungensind nicht mglich.
Bewerbungs-schluss: 30. September fr das Som-mersemester 2006 und
28. Februar frdas Wintersemester 2006/07.Kontakt: Die Bamberger
ProfessorenHans-Peter Frey (Soziologie) oder Ire-ne Raehlmann
(Arbeitswissenschaft)
frdert etwa 1 700 Studierende. Bewerbung: Deutsche sowie
auslndi-sche Studierende und Promovierendealler Fcher knnen sich
vor dem vier-ten Semester eigenstndig bewerben.Kontakt:
Stipendiatin Johanna Bam-berg ([email protected])Infos:
www.fes.deKonrad-Adenauer-Stiftung: CDU-nah.Angebot: Frderung der
politischenAktivitten durch Seminare und Dis-kussionsrunden sowie
Journalistenwei-terbildung.Bewerbung: Jeweils zum 15. Januar
den Tisch. Nun deckt man alle Kartengleichzeitig auf. Die Karte
mit dem nie-drigsten Wert wird zuerst angelegt undzwar an die
Reihe, an die sie am bestenpasst. Das heit, der Kartenwert musshher
sein als die letzte Karte der Rei-he, und die Differenz der
Kartenwertesoll mglichst gering sein. Eine Abla-gereihe ist mit fnf
Karten voll. Wer diesechste Karte an eine Reihe anlegenmsste, hat
leider Pech gehabt. Er mussdie fnf Karten der Reihe an sich
neh-men. Mit der sechsten Karte beginnt ereine neue Reihe. Was sich
relativ trok-ken anhrt, macht wirklich unglaublichLaune: Man ist
berrascht, wie vielSuchtpotenzial in solch einfachen Re-geln
stecken kann. Spieler: 2 bis 10. Kosten: ab 6 Euro.
Christian Wei erlutert Interessierten die Vorzge seiner
Studienstiftung.
Die Jubilumsbox
Und rollt und rollt und rollt aber auch Pausen sind erlaubt.
Qul dich, du Sau!
Foto: kis
Foto: ah
Foto: Internet
den Typ ausgestattet. Da ist zum Bei-spiel die Brauerei- und
Bierkellerrad-tour fr den eher gut brgerlich-be-quemen
Studierenden, der lieber trinktals strampelt. Aber bitte nach dem
letz-ten Radler das Radl nach Hause schie-ben! Die Strecke ist
dabei je nach Bier-konsum und Ausdauer von 61 bis maxi-
chen Chiemsee-Flair nach Oberfran-ken.Wem das Schwimmen nicht
genugSport ist und lieber auf dem Sattel sit-zen bleibt, der darf
die Mountainbike-Touren nicht verpassen. Rund um Hei-ligenstadt,
stlich von Bamberg, kannsich der sportliche und hartgesottene
men finden sich darunter. Die hatte derMaler aus sehr alten
Bchern der dama-ligen Bibliothek abgemalt, und zwar bisins kleinste
Detail. Sogar Vgel und In-sekten hat er bernommen. So lassensich
heute noch die Bcher finden, dieihm damals als Vorlage dienten.
B A M B E R G .
Von Kira-Katharina BrckIm Sommer haben die Menschen eineSache
ganz besonders lieb: ihre Was-serflasche. Sie nimmt man berall
mithin. Dann hat man sie gleich parat,wenn der Mund austrocknet.
Bei vielenwird die Wasserflasche auch schon malzum
Lifestyle-Barometer. Wen die rich-tige Flasche durchs Leben
begleitet, derkann selbst keine sein. Meist kommendiese Wsser aus
Frankreich. Der Dau-erbegleiter ist aus gesundheitlicherSicht sogar
richtig schlau, denn mansoll tglich mindestens zwei bis dreiLiter
Flssigkeit zu sich nehmen. Auerdem hat Wasser keine Kalorienund
frdert die geistige Fitness: Schonbei einem Flssigkeitsverlust von
zweiProzent kann die Leistungsfhigkeit umein Fnftel sinken. Dazu
verhilft es zuschner Haut, durchsplt die Blase undbefreit so den
Krper von Giftstoffen.
Besser alsLifestyle-Wasser
Aber: Stndig aus einer Flasche zu trin-ken ist unhygienisch,
denn Mikroorga-nismen knnen vom Mund in dieFlasche gelangen und
sich dort vermeh-ren.Mglicherweise kann man sich die
Schlepperei der Wasserkisten von nunan sparen, denn wer es nicht
blo tren-dig, sondern auch gesund und preiswertmag, dreht einfach
den huslichenHahn auf.Das hat die Stiftung Warentest
jngstherausgefunden. Ihr Bericht ist eindeu-tig: Die meisten
Mineralwsser knnenmit der Qualitt des deutschen Lei-
tungswassers nicht mithalten! Die Stif-tung testete 20 meist
stille Lifestyle-Wsser ja, auch die aus Frankreich und zwar auf
Geschmack, Geruch unddarauf, ob sie mikrobiologisch in Ord-nung
sind und wie viele Mineralstoffesie enthalten. Die Prfer vergaben
oftschlechte Noten; allein in zwlf Ws-sern stecken nur geringe oder
sehr ge-
ringe Mengen an Mine-ralstoffen. Die bekann-testen
Lifestyle-Ws-ser Evian (Note 5,0),Vittel (Note 5,0) undVolvic (Note
4,0) er-schrecken geradezu mitihren miserablen Er-gebnissen. Sogar
gn-gige Wsser, die jedemein Begriff sind, schei-nen in ihrer
Qualittgroe Mngel zu ha-ben: Das Wasser Apol-linaris
Silenceschmeckte nicht nurnach Kunststoff, son-dern auch noch
nachKarton. Note: man-gelhaft, schreibt dieStiftung Warentest
inihrer Juni-Ausgabe.Gerolsteiner Naturell,Rhnsprudel Naturell
und Plose Naturale sind die einzigendrei Wsser, die mit einer
Note von 2,0bewertet wurden. Unser Trinkwasserist einwandfrei und
aus ernhrungsphy-siologischer Sicht empfehlenswert,sagt die
Stiftung Warentest.Die Stadtwerke Bamberg knnen dieseEinschtzung
besttigen: Unser Was-ser wird permanent an 16 verschiede-
Sagt ja zu eurem LeitungswasserWer keine Kisten schleppt,
sondern den Hahn aufdreht, lebt gesund Das Bamberger Leitungswasser
ist spitze
Leitungswasser ist so gut wie keimfrei. Hoffentlich sind auch
die Hnde sauber. Foto: sto
(kis) In Bayern erheben sich derzeitimmer mehr Stimmen gegen die
Instal-lation von weiteren Mobilfunkanten-nen. Ein Volksbegehren
soll jetzt ver-hindern, dass knftig neue Antennenohne
Baugenehmigung aufgestellt wer-den drfen. Bislang ist fr Masten
biszu einer Hhe von zehn Metern keineErlaubnis notwendig. Wenn in
den bayerischen Gemeindenmindestens ein Zehntel aller
Stimmbe-rechtigten seinen Namen auf eine Listeschreibt, kann das
Begehren zumVolksentscheid in Bayern fhren. DieGemeinden erhalten
dann ein Mitspra-cherecht, falls Unternehmen Antennenin der Nhe von
Kindergrten oderWohngebieten errichten. Auerdemknnen sie sich dann
gegen die Ver-schandelung des Ortsbild und der Land-schaft wehren.
Als stimmberechtigt gel-
(sto) ber die Markusbrcke links indie Obere Sandstrae. Noch etwa
100Meter, und schon fllt mir die Men-schentraube vor der
Litfasssule auf.Fast 30 Frauen und Mnner haben sichvor dem schweren
Eisentor versamm-melt, um die Justizvollzugsanstalt(JVA) Bamberg zu
besichtigen.Die Fhrung gehrt zur Reihe Don-nerstags im Sand. Der
Ansturm vonHftlingen auf Zeit berrascht denMitarbeiter des
Veranstalters trans-form. Bevor die Besucher die JVA be-treten
drfen, mssen sie eine Weile imHof warten. Spter steht man
dicht-gedrngt in einer Schleuse. Die Freiheitim Rcken, die
Gefangenschaft nurnoch wenige Schritte entfernt.Es macht sich ein
mulmiges Gefhlbreit: Ist fr die Besucher diese Besich-tigung nichts
anderes als ein Gangdurch den Zoo? Aus einem der Fensterruft eine
Frau: Sie verletzen unsereMenschenwrde!. Mir luft ein kalterSchauer
ber den Rcken. Hans Lange,
der Direktor der JVA, begrt die Grup-pe. Er ist ein
sympathischer ltererHerr, der nicht in die bedrckende At-mosphre
eines Gefngnisses zu passenscheint.
Zwlf Quadratmeterfr drei Personen
Wir steigen eine steile Treppe nach o-ben in den Konferenzraum.
Die Fenstersind vergittert und mit einer Art Plexi-glas vor Licht
von auen geschtzt.Lange berichtet von seiner Arbeit alsDirektor der
JVA und von den Bedin-gungen, unter denen die 200 Gefange-nen
leben. Die Stimmung sackt ab.Lange erlutert auch, dass die
Inhaftier-ten des Bamberger Gefngnisses hchs-tens zwei Jahre zu
verben haben.Manche sind auch in Untersuchungs-haft. Dann beginnt
die eigentliche Fh-rung. Zuerst bekommt die Gruppe dieBesucherrume
zu sehen. Die Glas-
(bg) Die zweite Station unserer Sehens-wrdigkeiten-Tour ist das
Kloster daoben auf dem Berg, genauer: St. Mi-chael. 1015 wurde es
als Benediktiner-kloster gegrndet. Es war der Lieb-lingsort des
Heiligen Otto I., so dass ersich nach seinem Tod auch hier
begra-ben lie.Etwa 100 Jahrenach der Grndungmusste das
Klosterbereits den erstenRckschlag hin-nehmen. Ein Erd-beben
zerstrteweite Teile der An-lage. Ein Traumdes damaligenAbts
verhindertejedoch Schlimme-res: Ihm erschienNacht fr Nachtdie
Christusstatueaus seiner Kirche:sie ist heute linksvom Altar zu
se-hen. Nie verstand er die Botschaft, siewar immer zu undeutlich.
Doch in derentscheidenden Nacht wurden die Wor-te verstndlich und
warnten den Abt vordem bevorstehenden Ereignis. So konn-te dieser
seine Mnche warnen und gr-eren Schaden verhindern.Anfang des 17.
Jahrhunderts zerstrteein Brand groe Teile des Klosters. DieBrger,
die zu seiner Rettung denHgel hinaufstrmten, konnten nurhilflos
mitansehen wie es bis auf dieGrundmauern abbrannte. Die
damaligeBauweise beinhaltete Blei in der Dach-konstruktion, das nun
hinabtropfte undLscharbeiten unmglich machte. Ur-sache fr den
Brand, so erzhlt mansich, war eine Schale mit glhendenKohlen, die
ein Dachdecker zumSchutz gegen die Klte mitgenommenhatte und ber
Nacht in der Kirche ver-ga.Doch etwas Gutes hatte selbst
diesesTragdie: Das neu gebaute Dach derKirche erhielt eine
Deckenmalerei mitPflanzenmotiven. Auch Exoten wie bei-spielsweise
Ananaspflanzen und Pal-
Wie bereits erwhnt, beinhaltet die Kir-che das Grab vom Heiligen
Otto I. Werdurch die ffnung an seinem Grab hin-durch schlpft, soll
angeblich fr immervon jeglichem Rckenleiden befreitwerden.
Geheime Symbolikim Stadtbild
Verlsst man die Kirche, sollte man aufjeden Fall dem schn
angelegten Parknoch einen Besuch abstatten. Von dortkann man neben
einer perfekten Aus-sicht ber Bamberg auch die kreuzfr-mige
Anordnung der alten KirchenBambergs erkennen. St. Michael liegtauf
einer Linie mit dem Dom und derStefanskirche. Zur rechten Seite
liegt St. Jakob, undlinks unten in der Stadt kann man
dieZwiebeltrme von St. Gangolf ausma-chen. Diese kreuzfrmige
Anordnungder Kirchen hat angeblich auch symbo-lischen Charakter.
Vielleicht stecken jadie Illuminaten dahinter.
nen Messstellen beobachtet und zweiMal im Jahr gemeinsam mit dem
Ge-sundheitsamt geprft, erklrt HannesPorzelt von den Stadtwerken
Bamberg. Auerdem habe die Qualitt des Lei-tungswassers nichts mit
Leitungen zutun, und da es in Bamberg fast keineBleirohre mehr
gibt, sei das Trinken ausder Leitung unbedenklich.Das Wasser fr
Bamberg West (z.B. derStadtteil Berggebiet) kommt aus demStadtwald
Lichtenfels und ist mit demHrtebereich drei kalkhaltiger, also
we-niger weich als das Leitungswasser derStadtteile, die im
stlichen Bambergliegen (z.B. die Gartenstadt). DerenLeitungswasser
hat einen weiten Weghinter sich, nmlich aus dem Lechge-biet in den
Alpen. Da das Wasser denHrtebereich zwei hat, also sehr weichist,
sollte man wenig Waschmittel be-nutzen. Dafr geht der Schaum in
derDusche langsamer ab. Trinkwasser istdas am meisten kontrollierte
Lebens-mittel in Deutschland und als vollwerti-ges Getrnk
anzusehen. Prost!Weitere Infos zum Bamberger Lei-tungswasser gibt
es unter 0951-77543.Wer es genau wissen will: Stiftung Wa-rentest
untersucht fr 26 Euro Leitungs-wasser auf Schwermetalle
(Kupfer,Blei, Kadmium und Zink). WeitereInfos unter
www.test.de/analysen
ten alle deutschen Staatsbrger, dievolljhrig sind und seit
mindestens dreiMonaten ihren Hauptwohnsitz in Bay-ern haben oder
sich berwiegend dortaufhalten. In Bamberg liegen die Listen
vom 5. bis zum 18. Juli beim Wahlamtim Rathaus am Maxplatz
(Zimmer 112)aus. Wer sich eintragen mchte, musseinen Reisepass,
Personalausweis oderFhrerschein vorlegen. Eine Briefwahl ist nicht
mglich.Stimmberechtigte, die sich aus einemwichtigen Grund (z.B.
arbeits- oderkrankheitsbedingt) nicht in Bambergeintragen knnen,
sollten sich bis zum18. Juli im Wahlamt einen Eintragungs-schein
abholen oder ihn schriftlich dortbeantragen (Fax: 0951-871979,
E-Mail:[email protected]). Der Schein berechtigt dazu, seine
Stim-me in einem anderen Eintragungsraumabzugeben. Jede bayerische
Gemeindeverfgt ber einen solchen. Auch beidieser Art der
Stimmabgabe muss einerder genannten Ausweise immer vor-gelegt
werden.
Liste gegen Verstrahlung
Zuchthaus im Sandgebiet
Bayerische Brger entscheiden ber die Errichtung von
Mobilfunkantennen
Arbeitsgemeinschaft transform fhrt Besucher durch JVA in
Bambergscheiben, die den Gefngnisinsassenvon seinem Besuch trennen,
sehen aus,wie man sie aus Krimis im Fernsehenkennt. Doch die Mbel
haben Minifor-mat, sie sehen aus wie fr Kinder ge-schreinert. Die
engen Rume bildeneinen starken Kontrast zu den weitlu-figen
Fluren.Nach den Arbeitspltzen, wo die weib-lichen Gefangenen
Nylonstrmpfe fer-tigen, und dem Kraftraum sieht dieGruppe die Kche.
Sie bekommt auchdie Zellen zu Gesicht. Etwa zwlf Qua-dratmeter fr
drei Personen mit abge-trennter Toilette. Nebenan hrt man
diePassanten am Regnitz-Ufer entlang lau-fen. Ein komisches Gefhl,
dass nur einhalber Meter Mauerwerk Freiheit undGefangenschaft
trennt. Als sich die Fhrung dem Ende nhert,bin ich froh, wieder
zurck ins normaleLeben zu drfen. Es dauert eine Weile,bis ich dort
ankomme. Die Gruppe lstsich frhlich schwatzend auf, doch ichfhle
mich wie betubt.
Anekdoten aus St. MichaelOTTFRIEDS Sehenswrdigkeiten-Serie
Total verstrahlt?
Das Benediktinerkloster St. Michael
Foto: Internet
Foto: bg
S P O R T .
Und immer tief Luft holen...Von Ulf BerlingerSonntag Morgen,
kurz vor acht. Mh-sam kmpfen sich Sonnenstrahlendurch die
Nebelschwaden ber der B 14zwischen Bamberg und Zapfendorf.Das
Morgenlicht scheint auf vier Ge-stalten auf dem ausgestorbenen
Park-platz des Freibads. Dunkle Sonnen-brillen bieten mden Augen
Schutz.
Harter Sportfr krftige Jungs
Wir warten noch auf den Rest, sagtArdan und schiebt seine
Sonnenbrille indie blonden Haare. Whrend der stm-mige 25-Jhrige
seine Sportsachen ausdem Kofferraum holt, kommen nochetwa zwlf
Spieler des Unterwasser-rugbyteams auf den Parkplatz. DieMehrzahl
ist in Ardans Alter, einigesind deutlich lter. Sie begren sichmit
Handschlag. Aus dem Schwimm-becken dampft es in den khlen
Mor-genhimmel, als ob sich der penetrante
Chlorgeruch sichtbar machenwollte. Noch ruht die
Wasseroberflche
eben wie eine Glas-platte. Sporttaschen knallen auf Flie-sen,
Reiverschlsse surren. Kennstdu schon die Ausrstung?, fragt Ardanund
zieht sich eine Wasserballerkappeber. Dann legt er Flossen,
einenSchnorchel und eine Taucherbrille
neben das Becken. Einen Lendenschutzwirft er zurck in die
Tasche. Denbrauchen wir heute nicht, lacht er underinnert daran,
dass der Begriff Un-terwasserrugby eben auch Rugby ent-hlt. Bei
Verletzungen sind Schrf-wunden am hufigsten. Aber Nase und
Trommelfell
bekommenauch oft was ab, erklrt Oliver. Derschlanke 39-Jhrige
klemmt sich eineStrhne seiner langen braunen Haarehinters Ohr,
bevor er sich weies Kle-beband um die Handgelenke wickelt.Dann
erkennen einen die Mitspielerunter Wasser besser.Erste Spieler
erwecken die Wasserober-
flche mit krftigen Schwimmzgenaus ihrer Starre. An jeder Seite
des Be-ckens versenken sie zwei Metallkrbein das viereinhalb Meter
tiefe Becken.Sie sind ungefhr so gro wie die beimBasketball. Der
weie Spielball hatetwa Handballgre und ist mit Koch-salzlsung
gefllt, damit er unter Was-ser bleibt. Nach einer kurzenAufwrmphase
starten die ersten Spiel-zge. Normalerweise spielen elf gegenelf;
sechs Leute im Wasser, der Rest auf
der Ersatzbank. Jetztstehen sich je
acht Leuteg e g e n -ber. Un-
ter Wasserbeginnt einTanz umd e n
Ball: padd-deln, passen,
paddeln. DieGegner attackieren,
klammern, stoen. Der Ball wechseltvon Spieler zu Spieler. Wie
einHaifischschwarmum ihre Beuteschwimmen dieSpieler um denKorb.
Kurz auf-tauchen, Luft ho-len, wieder atta-ckieren. So lange,bis
der Ball imKorb liegt.Grundlage ist ei-ne gute Luftkon-dition: 50
Meterstressfrei tauchensollte schon drinsein. Gute Str-mer bleiben
etwaeineinhalb Minu-ten unter Wasser,verrt Oliver bei einer kurzen
Pausenach einem Tor. Schon beginnt dasSpiel von neuem. Passen,
paddeln,passen. Vor dem Tor am Grund pochtder Wasserdruck in den
Ohren. DerTormann blockiert. Er setzt sich auf den
Korb, sobald ein Gegner nher kommt.Bis ihm die Luft ausgeht. Und
beimWechsel der Torleute passiert es: DerBall landet im Korb.
Gegenangriff:Hnde greifen nach dem Ball, vonlinks, rechts, oben,
unten. Zurufe sindnicht mglich. Die Spieler mssenahnen, wenn ein
Gegner angreift undwo ihr Mitspieler schwimmt. So nachdrei bis
sechs Monaten hat man dasschon raus mit der Koordination. Daskommt
eben auf die Mannschaft an.
Nach 90 Minutenbrennt die Lunge
Obwohl das Spiel schon lnger als dieblichen 30 Minuten luft, ist
Oliverbeim Sprechen nicht auer Atem. Jetzt
spielen wir eigentlich relativlangsam, in Wettkmpfen geht es
noch schneller ab. Allerdings for-dert auch dieses Temponach gut
eineinhalb Stun-den seinen Tribut. Die
Spieler bewegen sich lang-samer, die Zeiten un-
ter Wasser werdenkrzer. Jetzt brennt
selbst bei erfahrenenSpielern die Lunge.
Die ersten Flossen klat-schen am Beckenrand auf.
Nach und nach leert sich dasBecken. Die Spieler reden berdas
Training, lachen viel,besprechen Turnier-Termine.
Die Frage Fahren wir dieses Jahr wie-der zum Budweis Cup? erntet
vonallen Seiten ein Bin dabei!. Trotz deslangen Trainings ist von
Mdigkeitnichts zu spren. Die ersten Rentner ziehen ihre Bahnen,
als das Team auf-bricht. Das grelleSonnenlicht kn-digt einen
heienTag an. Werkommt noch mitins Mller zumFrhstcken?,ruft Ardan in
dieRunde. Klar, Lo-go! Die Antwor-ten sind durch dievielen Lacher
derKameraden kaumzu hren. Oliverwirft seine Tascheins Auto.
Einegute Mannschaftzu haben, ist wie
eine Traumfrau zu treffen, da musst duzugreifen. Wenn man sie
sehen kann,dann nimmt man es wohl gerne inKauf, mde vor dem
Schwimmbad zustehen. Jeden Sonntag Morgen, kurzvor acht.
3,8/180/42,2(bg) Massenstart im Wasser. DerFu des Vordermanns
reit einemdie Schwimmbrille vom Gesicht.Von links und rechts
rempeln dieanderen Schwimmer. Im kaltenWasser kommen die ersten
Krm-pfe. Beim Radfahren melden siesich nach ein paar Kilometern
umso heftiger wieder. Sptestensbeim Laufen sprt man dieSchmerzen
nicht mehr. Jeder Triathlet kennt das. Des-halb bezeichnen
Auenstehendedie Sportler meistens als Ver-rckte. Doch wen das
Triathlon-fieber einmal gepackt hat, lsst esnicht mehr los. Alter
und krper-liche Verfassung sind eigentlich e-gal. Erste
konditionelle Verbes-serungen stellen sich sofort ein.Dabei steckt
sich jeder ganz indi-viduelle Trainingsziele: Sei es
dieExtremvariante IRONMANoder ein normaler Triathlon. DasTraining
ist abwechslungsreichund wetterunabhngig. Viel Ma-terial braucht
man fr den Sportauch nicht: Ein paar guteJoggingschuhe wer hier
spart,bezahlt mit wunden Fen Schwimmsachen plus Brille undein
Fahrrad. Wer sich fit genugfhlt kann seine Leistung bei klei-nen
regionalen Wettbewerbentesten. Fr Interessierte habenwir einige
Termine in derUmgebung herausgesucht:
Sonntag, 24. Juli 2005 23. Hofer
IFL-GEALAN-Triath-lon:Distanzen: 1,5 km Schwimmen/40 km
Radfahren/10 km Laufenoder 0,75 km Schwimmen/20 kmRadfahren/5 km
LaufenStartgebhr: Olympische Distanz40 Euro/ Kurzdistanz 18
EuroInfos: www.triathlon-hof.com
Sonntag, 31. Juli 2005 20. Puma Herzoman Triathlon:0,4 km
Schwimmen/20 km Rad-fahren/ 5 km LaufenStartgebhr: 20 EuroInfos:
www.tsherzogenaurach.de/triathlon/
Sonntag, 31. Juli 200516. Hofheimer Triathlon:1,9 km
Schwimmen/89 km Rad-fahren/20 km Laufen oder 1,5 kmSchwimmen/40 km
Radfahren/10km Laufen oder 0,5 km Schwim-men/18 km Radfahren/5
kmLaufenGebhren: Halbdistanz 40 Euro/Kurztriathlon 25
Euro/Sprint-triathlon 12,50 EuroInfos: www.tria-hofheim.de
Sonntag, 7. August 2005 Erlanger Newline Mitteltriathlon: 2 km
Schwimmen/80 km Radfah-ren/ 20 km Laufen oder 1,5 kmSchwimmen/40 km
Radfahren/10km LaufenGebhren: Mitteldistanz 78 Euro/Kurzdistanz 48
EuroInfos: www.erlangertriathlon.de
Erfolgreich durch Mannschaftsgeist: Das Unterwasserrugby-Team
des Tauchclubs Bamberg
Wie Haifische, die sich um ihre Beute streiten: Spieler des UWR
Bamberg im Unterwasserkampf Fotos: Privat
Foto: Heine
UWR BambergDie Mannschaft des TauchclubsBamberg gehrt zu den
Top-Teams in Deutschland. Seit 1983gibt es Unterwasserrugby in
Bam-berg. Die jetzige Mannschaftspielt seit etwa sechs Jahren
zu-sammen. Vor drei Jahren gelangder Aufstieg in die 1.
Bundesliga,2004 folgte der deutsche Vize-meister-Titel, 2005 der
Sddeut-sche Titel. Ein Groteil der Spie-ler gewann mit der
Mannschaftder Uni Erlangen 2005 die deut-sche
Hochschulmeisterschaft. In-fos unter www.uwr-ba.de
S P O R T .
Von Britta Holzmann und Lisa Suckert Ein schwler Sommertag in
einemBamberger Caf. Die Luft steht, die Be-dienung luft. Fast
unbemerkt huschtein Mann im roten T-Shirt an uns vorbeiund strzt
schnurstracks zur Toilette.Erst, als er wieder zurckkommt,
stell-len wir fest, dass es sich um unserenInterviewpartner
handelt: Er ist 1,94Meter gro. Er ist Deutscher Meister
imBasketball. Er ist Rick Stafford.OTTFRIED hatte die Gelegenheit,
densympathischen Basketballspieler zutreffen. Eigentlich hat der
33-JhrigeLehramt fr Englisch und Deutsch stu-diert. Ich hatte schon
die Zusage, aneinem College zu unterrichten, aberdann kam ein
Angebot aus Deutsch-land. Und da hab ich mich natrlich frden
Basketball entschieden, so der ge-brtige Amerikaner. Am
Basketballgefllt mir, dass die Zuschauer so naham Geschehen sind;
ich liebe die Ener-gie des Publikums!
Guard und Familienvater
Seit drei Jahren lebt der Ehemann undfnffache Vater inmitten der
Franken,die ein sehr emotionaler und tollerMenschenschlag sind.
Emotional ginges auch am 23. Juni zu, als GHP endlichDeutscher
Meister wurde. Rick Stafforddurfte diesen glorreichen Moment aufdem
Feld erleben. Das fhlt sich anwie ein schwerer Mantel, beschreibt
erdie Situation. Du merkst nicht genauwas, aber irgendeine Last ist
da. Unddann, wenn das Spiel vorbei ist, flltalles von dir ab.Als
verletzter Pechvogel war er ge-zwungen, weite Teile des Spieles
vom
Rand aus zu beobachten. Darauf ange-sprochen, verschwindet sein
ver-schmitztes Grinsen fr einen Augen-blick. Klar will jeder
zeigen, was erkann, aber es drfen halt nur fnf aufsFeld. Ich freue
mich trotzdem total,dass wir als Team Meister gewordensind.
Manchmal trgt eben einer dieMannschaft und manchmal trgt
dieMannschaft einen.
Der blonde Athlet, der gern Root Beertrinkt, erlebte am Abend
der Meis-terschaft drei tolle Momente. Zunchstam Spielfeldrand mit
Frau und Sohn,dann in der Kabine mit den Jungs undals absoluten
Hhepunkt die Feier inder Innenstadt. Vorher wusste ichnicht, was
Gabelmoo berhaupt ist,aber diesen Abend werde ich nie ver-gessen.
Nachts um halb zwei dieseMenschenmenge, diese Begeisterung einfach
unglaublich!
(ja) Die Sonne scheint ins Gesicht, dieAussicht ber die hgelige
Landschaftist genial, unten pltschert die Wiesent,der Fels hat gute
Griffe und ist von derSonne aufgewrmt. Hrt sich dochnicht schlecht
an, oder? Die Rede istvom Sportklettern, und zwar in derFrnkischen
Schweiz direkt vor unsererHaustr. Die Frnkische ist eines dergrten
Klettergebiete Europas: An die
7 000 Routen findet man an den rund1 000 Felsen im Frankenjura.
Von ein-fachen Routen fr Einsteiger undKinder bis zu knackigen
Varianten frdie Profis gibts hier alles.
Gut gerstet gegen die Angst
Beim Klettern muss der ganze Krperarbeiten: von den
Fingerspitzen bis zurFumuskulatur. Der wichtigste Mus-kel beim
Klettern ist aber der Kopf:Konzentration und Selbstberwindungsind
besonders wichtig. Ist die Angstschlielich berwunden und hat mandie
Route geschafft, ist das Gefhl un-beschreiblich.Da frs Klettern
relativ viel Ausrstungbentigt wird, die leider auch richtigteuer
ist, empfiehlt es sich, erst mal ei-nen Schnupperkurs zu machen. So
kannman zum einen den Sport ausprobieren,die Schwindelfreiheit
testen, und zum
Den Tag vergess ich nie!Basketball-Meister Rick Stafford steht
OTTFRIED Rede und Antwort
Manchmal kann die Begeisterung derFans aber auch bizarre Ausmae
anneh-men: Nach dem Spiel war es heftig.Unsere Taxis wurden hin und
her gert-telt, uns wurde alles vom Krper geris-sen, was nicht niet-
und nagelfest war.Prinzipiell hat der Hne mit Schuhgr-e 47 aber
keinerlei Berhrungs-ngste mit seinen Fans und wird FreakCity auch
in Zukunft treu bleiben.Man kann hier professionell arbeitenund
sich darauf konzentrieren, seinevolle Leistung zu zeigen. Das gilt
auchfr die Euroleague, in der die Bamber-ger kommende Saison
starten.
Krbe legen undWindeln wechseln
Die Urquelle der Kraft sei aber derTrainer Dirk Bauermann. Warum
dieserdenn seit neuestem eine Glatze trgt?Er hat gesagt, wenn wir
gewinnen,kommen die Haare runter. Und da ersein Wort hlt, hat Mike
Nahar ihmdann die Haare gestutzt.Nach seinen Strken gefragt, sagt
derSohn eines Footballspielers, es gbeSpieler, die schneller
laufen, die grerund technisch besser sind. Aber wasich kann: Ich
wei, wie man gewinnt.
Lass es mich zehnmal probieren undirgendwann klapptes! Rick
Staffordhat aber auch eineganz andere Quali-tt: Windeln wech-seln.
Bei seinemzehn Wochen altenSohn seien die Re-geln ganz simpel:Wers
zuerstriecht, der musswechseln. ber-haupt ist der Bas-ketballstar
mit ame-rikanisch-frnki-schem Akzent einechtes Familientierund
schtzt die Un-tersttzung seinerFrau. Rick Staffordist glcklich,
dass
seine Liebste es ihm ermglicht hat,den Sport zum Beruf zu
machen.Darber wiederum freuen auch wir unsund hoffen, dass es auf
dem Gabelmooauch nchstes Jahr heit: DeutscherMeister wird nur der
GHP, nur derGHP, nur der GHP!Whrend wir schon vom nchsten Po-kal
trumen, verschwindet Rick Staf-ford ebenso unbemerkt, wie er
gekom-men ist. Wir werden ihn mit Sicherheitbald unter dem Korb
wiedersehen.
Frnkische Seilschaften Zum Klettern braucht man nicht das
Hochgebirge
So viele Leute wrden sich fr eine Studentendemo nicht
versammeln.
Fotos: sv
Hier hat Rick trotz Verletzung vier Krbchen getroffen.
Am liebsten trainiert Spiderman in der Frnkischen Schweiz. Foto:
Internet
anderen lernt man gleich die
korrektenSicherungstechniken.Kletterkurse gibt es auch an der
Uni.Hier kann man fr wenig Geld einenAnfngerkurs in der
FrnkischenSchweiz besuchen, an den ein Aufbau-kurs angehngt werden
kann.Auch der Alpenverein in Bamberg bie-tet gnstige Kletterkurse
an. Vorausset-zung ist hierbei allerdings die Mitglied-
schaft im Alpenverein. Infs unterwww.alpenverein-bamberg.deEine
weitere Alternative ist die Berg-sportschule pro alpin in Bamberg
(In-fos unter www.proalpin.com). Hier gibtes Anfnger- und
Fortgeschrittenenkur-se sowie Kletterfahrten unter anderemnach
Italien oder Frankreich.Und im Winter? Fr die nicht so
Hart-gesottenen, die sich nicht bei Minusgra-den bei Schnee und Eis
an den Felsendie Finger abfrieren mchten, gibt es inForchheim eine
warme und bequemeAlternative: die Kletterhalle. Erst vorwenigen
Jahren gebaut und mit vielenRouten, einem Boulderraum (Bouldernist
Klettern in Absprunghhe ohne Si-cherung) sowie einem
Hochseilgartenim Angebot, kann sich die Kletterhallesehen lassen.
Einzig der Preis ist hierkein Spa: bis zu 10,50 Euro kostet
derEintritt, je nach Tageszeit. Hier wirddas ganze Jahr lang
betreutes Kletternangeboten. Infos hierzu gibt es
unterwww.magnesia-klettern.de
Hol dir den Pavikahn!(sd) Auf vielfachen Wunsch
unsererLeserschaft ist er wieder da: Der Pavi-
kahn. Sozusagen als kleine Erinnerung da-
ran, dass ihr nur noch mickrige 23Mal schlafen msst. Dann ist
es
endlich so weit, und der Ballrollt durch die achtzehn Sta-
dien der Bundesliga. DasBier darf also schon malkaltgestellt und
die gu-
ten Adiletten poliertwerden. Bis dahin einfach dasTier unter den
Tor-htern ausschnei-den, an den Khl-schrank heften undauf den
fnften Au-gust freuen. Schau-
mermal!
K U L T U R .
Eine Schule fr ZombiesBeim Improvisations-Theater werden schon
mal Menschenleben gefordert
Von Frank GundermannAm Anfang scheint alles noch lustig zusein,
dann klopft es an die Wohnzim-merwand. Was das wohl ist?, fragtder
Mann seine Frau. Sekunden spterkennt er die Ursache: Es sind
Zombies.Auf ihrer blutrnstigen Suche nachMenschenfleisch. Zum Hors
duvreerwhlen die gierigenUntoten den Ehemann,den sie beien,
dannfolgt die Frau. Wunder-voll genretypisch luftdie weibliche
Haupt-speise nun schrill krei-schend durchs Zimmerund versucht noch
einbisschen zu fliehen.Natrlich vergeblich.Denn am Ende bewe-gen
sich nur noch Zom-bies durch den Semi-narraum F 607. Das Ziel ist
erreicht:Auf beeindruckend theatralische Weisewurde das Genre
Horror, das bei dieserkurzen, improvisierten
Theaterszenedargestellt werden sollte, umgesetzt.Alle Darsteller
sind tot, beziehungs-weise untot. Die anderen Kursteilneh-mer, die
auf Bnken an der Seite sitzen,klatschen begeistert. Unter dem
TitelImprovisationstheater Das Theater
aus dem Nichts wurde diese relativ au-ergewhnliche
Uni-Veranstaltung imvergangenen Sommersemester zum ers-ten Mal
angeboten. Insgesamt zehnDoppelstunden lang trainierten die
13Teilnehmer unter der Leitung von Mi-chael Jakob im
Feki-Sportzentrum eineTheaterform, die vor allem auf Spon-
taneitt, Phantasie, Kreativitt und dieWahrnehmung der Mitspieler
setzt.Denn beim Improvisationstheater, auchals Impro-Theater
bekannt, steht nebendem Erlernen verschiedener Bhnen-techniken
besonders der Spa im Vor-dergrund. Und den hatten die drei
Stu-denten und zehn Studentinnen nicht nurbei improvisierten
Zombie-Szenen. So
gab es zu Beginn jeder Stunde unter-schiedliche Aufwrm-,
Entspannungs-Kennenlern- und Vertrauensspiele. Siebereiten sich auf
die Auftritte vor, beidenen die Spieler nicht wissen, waspassieren
wird. So bekommen sie vomPublikum lediglich einen Ort, eine
Be-ziehung, einen Beruf oder ein Gefhlvorgegeben, aus dem sie dann
spontaneine Szene entwickeln. Der Kurs ist soaufgebaut, dass die
Gruppe am Endetheoretisch einen Auftritt geben kann,so Kursleiter
Michael Jakob. Auchwenn sich die Gruppe diesmal gegeneine
ffentliche Vorfhrung entschied,ist der 26-jhrige BWL-Student mitdem
Erreichten doch sehr zufrieden. Erselbst spielt seit sieben Jahren
Theater,Kabarett und Comedy und leitet seitzwei Jahren eine
Ansbacher Improvisa-tionstheatergruppe. Neben seinemBWL-Studium
absolviert er derzeiteine zweijhrige Ausbildung
zumTheaterpdagogen.
Selbststndigkeit frden Alltag ben
berrascht habe ihn vor allem, dasszwar etliche der Teilnehmer
schon The-ater gespielt htten, jedoch fast keinerber
Impro-Erfahrung verfgt habe.Von daher sei es von den
Teilnehmernschon mutig gewesen, sich auf diesesExperiment
einzulassen. Und so meis-terten die Studierenden nicht nur
unter-schiedliche Spiele mit Titeln wie Derverrckte Professor und
Gefhls-Achterbahn mit Bravour, sondern ent-wickelten eine richtige
Spielfreude. Esist reizvoll, in unbekannte Situationenreingeworfen
zu werden. Auerdemdenke ich, dass man Spontaneitt frden Alltag
trainiert, sagt Kursteilneh-merin Lisa Schikora. Deshalb will
dieStudentin auch im nchsten Semesteram
Fortgeschrittenen-Improtheaterkurs(donnerstags, 19 bis 21 Uhr)
teil-nehmen. Es wird auch wieder einen An-fngerkurs (mittwochs von
16 bis 18Uhr) geben. Dann heit es wieder:Denn sie wissen nicht, was
sie tun. In-fos bei Michael Jakob unter [email protected]
Ein Fenster nach OstenInternationale Kunst auf der Giechburg
Jeden Tag im Rausch erlebenber Xaver Bayers Debtroman Heute
knnte ein glcklicher Tag sein
(pet) Ja super, jeden Tag aufwachen.Ja super, jeden Tag
aufstehen. Ja super,sich jeden Tag anziehen. Ja super, jedenTag
ausgehen. Und immer wieder du-schen. Immer wieder Zhne putzen.
Jasuper, immer wieder arbeiten und jedenTag das Klo benutzen. Ja
super, super,super und immer wieder alles geben. Jasuper, super,
super, jeden Tag leben...Einhundertachtundneunzig Sekundenbraucht
der Liederzauberer Funny vanDannen, um in seinem Kleinod JedenTag
Leben die oft so unertrglicheStupiditt unseres Erdenseins mit
alldiesem zehrenden Alltags-Quatsch malgehrig auszukotzen. Xaver
Bayer bentigt fr recht hnlicheErkenntnisse ungefhr so viele
Seitenwie van Dannen Sekunden. Und wo ergerade dabei war, hat er
diesen Outputals Debtroman mit dem Titel Heuteknnte ein glcklicher
Tag sein publi-ziert. Dessen Cover, ein Gurkenglas ineinem
ansonsten vllig leeren Khl-schrank, sei als eine den Inhalt
antizi-pierende Allegorie erwhnt. Bayer er-
zhlt auf den Seiten, die den verlasse-nen Gurken folgen, aus dem
Leben ei-nes Wiener Studenten. Rausch, egal umwelchen Preis.
Frauen, nicht einmalmehr Objekte. Der Club, ein idealerOrt, um in
Gesellschaft zu entfremden.Dieses Alleinsein inmitten der Mengeder
Tanzenden und Herumstehenden
hat fr mich heute etwas sehr Be-ruhigendes. Ich fhle mich
geborgen.Tristesse royal, also. Klar, wir redenhier ber
Popliteratur. Freilich nicht
ber die live forever Prosa einesStuckrad-Barre, vielmehr ber
irony isover. Faserland. Faserleben. Hier wirdKoks gezogen, weils
halt da ist. BayersProtagonist leidet. Leidet an dem, wasdie
unbeschwerteste Zeit des Lebenssein sollte.Keine Frage, unsere
Mtter wrdendiesen Schluffi hassen. Aber das wr-den sie uns
vielleicht auch, wenn wirnicht in den wchentlichen Telefonatendie
bekmmliche Brhe aus Verschwei-gen und Lgen destillieren wrden.Ich
mu innerlich ber meine Ziel-und Planlosigkeit lachen. Es kommtmir
auf einmal so absurd vor, da ichnie wei, was ich tun soll. Sogar
dasIns-Kaffeehaus-Gehen ist dann nur soeine Art Notlsung, ein
instinktivesAusweichen. Ich gehe einfach irgend-wo hin, wo ich
eigentlich nicht seinwill, bestelle mir etwas zu trinken, wor-auf
ich keine Lust habe, rauche eine Zi-garette, obwohl mir nicht
danach ist,und ich habe keine Ahnung, wie ichdem vorausgedachten
Ablauf entgehenkann. Auf bald, im Caf Mller. Ge-genber ist der
Collibri. Kauft dasBuch!Suhrkamp, 7,50 Euro, 187 Seiten.
Ein guter Improniker muss auch mal den Frosch machen. Fotos:
fg
(je) Zwerge, Kobolde, Hexen und Feen jeder Baum hat seine eigene
Seele.Landschaften, menschliche Gesichter,Maria mit Kind. Die
Palette der Baum-gesichter ist unerschpflich. Nur wiezaubert man
sie hervor?Jeder sieht etwas anderes in diesenBaumrindendrucken,
erklrt die Kns-tlerin Birgitta Volz. Selbst Menschen,
konventionell gerahmt die Wnde. Wei-en Fahnen gleich, hngen sie
von denhohen Decken der Giechburg. Dabeientfhren sie den Betrachter
auf eineReise durch einen Zauberwald, in eineWelt, von deren
Existenz man bisherkeine Vorstellung hatte. Jeder Baumhat eine
individuelle Kraft, die nachauen strmt, schwrmt die zierliche
Baumrindenknstlerin. Jedes ihrerModelle hinterlsst durch den
Ab-druck mit Spezialfarbe seine eigene Ge-schichte auf dem Papier.
Gefordert istlediglich die Zeit und Phantasie des Be-trachters,
dann geben die Drucke ihreGeheimnisse preis.Noch bis zum 31. Juli
ist die internati-onale Ausstellung in der Giechburg beiSchesslitz
geffnet. Knstler aus Russ-land, Polen und Deutschland zeigen
be-eindruckende Pflanzendrucke, lbilderund Glaskunst. Fr alle
Kunstbanausengilt: Schon allein der Ausblick von derhistorischen
Burg ist immer einen Aus-flug wert.
Baum ist nicht gleich Baum: Jeder bringt ein anderes Gesicht
hervor. Foto: je
Fr 25 Meter Schwimmen gibts das Seepferdchen
Bayer im Leserausch Foto: Internet
die keinen ausgeprgten Zugang zurNatur haben, stellen bald fest,
dass sichStrukturen und Linien zu Mustern f-gen, dass pltzlich
Gesichter oderLandschaften hervortreten.Ihre einzigartige Technik
des Baumrin-dendrucks hat Birgitta Volz vor einigenJahren selbst
entwickelt, und seitdemerhlt sie ein Knstlerstipendium nachdem
anderen in der ganzen Welt. Der-zeit bringt sie uns den Gedanken
Eu-ropa knstlerisch nher. Denn Europaist keine Einbahnstrae, so
ThomasGuenther, der Initiator der Ausstellung.Die ausdrucksstarken
Arbeiten der 41-jhrigen Knstlerin zieren keineswegs
K U L T U R .
Berhrungspunkten. Erinnerung stehtmehr fr den subjektiven
Aspekt, wh-rend Dokumentation sich mit der rauen,harten
Sachlichkeit auseinandersetzt,fand Timm.
Der Mythosder Currywurst
In seinen Bchern, zum Beispiel Mo-renga (1978), Am Beispiel
meinesBruders (2003) und Heier Sommer, mischt der Autor Fiktion mit
Doku-mentation. Fr Timm ist die Suche nachDokumenten der Suche nach
privatenErinnerungen gleichzusetzen. So kn-nen Uwe Timms Texte als
narrative Be-arbeitung individueller, familirer
undkollektiv-nationaler Gedchtnisinhaltegelesen werden. In seiner
letzten Vorle-sung beschftigte sich der Autor mitdem Mythos. Dabei
unterschied derAutor zwischen historischem Mythosund Alltagsmythos.
So beinhalte bei-spielsweise der Subtext der NovelleDie Entdeckung
der Currywurst(1993)