BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3550/91 Jetzt Kaufen? Nach dem Brexit-Votum der Briten schoss der Goldpreis hoch, als ob es kein Morgen gäbe. Getrieben vom ‘smart money’ erlebt Gold ein Revival, das allerdings auch Gefahren birgt. Foto: PIERRE VERDY / AFP / picturedesk.com - bearbeitet Rückkehr der Gier? SCHWERPUNKT GOLD
Aktion: Komplette Ausgabe des be INVESTOR Nr. 90 mit einem umfassenden Schwerpunkt zur aktuellen Goldrally. Ein Übersicht über die bisherigen Ausgaben gibt es hier: http://bit.ly/1fAzgCp Ein Abo (48 Euro/Jahr) gibt es hier: http://bit.ly/1dNNej9
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BÖRSE EXPRESS
be INVESTOR
NR. 3550/91
Jetzt Kaufen? Nach dem Brexit-Votum der Briten schoss der Goldpreis hoch, als ob es kein Morgen gäbe. Getrieben vom ‘smartmoney’ erlebt Gold ein Revival, das allerdings auch Gefahren birgt. Foto: PIERRE VERDY / AFP / picturedesk.com - bearbeitet
Rückkehr der Gier?SCHWERPUNKT
GOLD
BÖRSE EXPRESS
SCHWERPUNKT
Zuerst waren es nur einige, jetzt kommen sie in Massen.Als der be INVESTOR zuletzt imNovember 2015 über denneuen ‘Goldrausch’ berichtete (Ausgabe siehe hier:
http://bit.ly/1SLijlX) machten erste Gerüchte die Runde, dassdas sogenannte ‘smart money’ sich umorientiert und in denGoldsektor investiert. Die ersten Namen, die auftauchtenwaren Carl Icahn, Multimillardär und durchaus streitbarer In-vestor, den manche auch schonmal als Corporate Raider (Un-ternehmensplünderer) bezeichnet haben. Im August desVorjahres stieg er in großem Stil beim US-Rohstoffunterneh-men Freeport McMoRan ein, das sein Geld unter anderemmitdem Abbau und der Vermarktung von Kupfer und Gold ver-dient. Der zweite Name der im Zusammenhang mit größerenInvestments in Sachen Gold auftauchte war der von StanleyDruckenmiller, seines Zeichens Starinvestor und ehemaligerSoros-Investmentpartner, der mit ihm gemeinsam das briti-sche Pfund in einer legendären Spekulations-Aktion 1992 indie Knie zwang (siehe hier: http://bit.ly/29yVBCx). Von ihmwurde berichtet, dass er knapp ein Drittel einer Milliarde Dol-lar in den iShares Gold-ETF GLD gelenkt hatte. Damit nichtgenug soll er sich bereits im Sommer des Vorjahres an der
GOLDPREIS
Die Angst ums Geld, treibt die Giernach Gold auf neue HöhenHarald Fercher [email protected]
Jetzt Gold kaufen? Als Geldanlage feiert dasEdelmetall ein Revival, das sich gewaschenhat. Das „smart money“ drängt ins Goldwie lange nicht. Nach dem Brexit-Votumdrängt die Masse hinterher - eine Gefahr?
Foto: YOSHIKATSU TSUNO / AFP / picturedesk.com
1. Gold: Nachfrageveränderung bei ETFs (ETPs)
Zunahme (grün) und Rückgang (rot). Quelle: : Respective ETP providers; Bloomberg; ICE Benchmark Administration; World Gold Council
Newmont-Goldmine und an Freeport McMoRan beteiligthaben. Investments die sich zumindest im Fall des Gold ETFund bei Newmont ausgezahlt haben. Allein die Aktie des Gold-minenbetreibers stieg im Jahresabstand bis Ende Juni 2016 umfast 70% - die Freeport-Aktie ist allerdings im gleichen Zeitraumum fast 40% abgeschmiert.Die beiden waren allerdings nur die Vorreiter einerWieder-
entdeckung des Goldes durch das smartmoney. In der zehntenAuflage ihrer jüngst vorgestellten Studie „In Gold we trust“nennen die beiden Fondsmanager Ronald-Peter Stöferle undMark Vanek noch die Namen Paul Singer oder George Soros,die zuletzt massive Goldpositionen aufgebaut haben sollen.Die beiden Gold-Experten von der Fondsboutique Incremen-tum sehen darin ein Indiz dafür, dass sich Gold in den letztenMonaten in der Akkumulationsphase im Sinne der Dow-Theo-rie befand und nun am Übergang zur 2. Phase (öffentliche Be-teiligung) steht. Der zweiten Phase folgt in der Dow -Theoriedann eine dritte, die sogenannte Distributionsphase, in der dasInteresse der breitenÖffentlichkeit wächst. DerMarkt befindetsich dann auf einemHoch und die cleveren Investoren steigenbereits aus (mehr zu Dow-Theorie finden Sie unter anderemhier: http://bit.ly/29khHrq).
Nachfrage-Explosion bei ETFs. Tatsächlich untermauernauch nackte Fakten die Theorie der beiden ‘Goldprofis’. In sei-ner regelmäßig erscheinenden Publikation „Gold DemandTrends“ für das erste Quartal 2016 schreibt der World GoldCouncil, eine Lobbyorganistaion der Goldminenindustrie, vombesten Jahresstart aller Zeiten. Getriebenwurde die gegenüberdem ersten Quartal 2015 um 21% gestiegene Gold-Nachfragevor allem vom Investmentbereich und hier von den ETFs
2. Zyklus der Marktemotionen
Quelle: Goldcore, Incrementum AG; Grafik: Incrementum AG
3. Zyklus der Marktemotionen und der Goldpreis
Quelle: Federal Reserve St. Louis, Incrementum AG; Grafik: Incrementum AG
4. Gold: Entwicklung der Nachfrage (in Tonnen)
2014 2015 Q2’14 Q3’14 Q4’14 Q1’15 Q2’15 Q3’15 Q4’15 Q1’16 Änderung in %Q1 ’15 zu Q1 ’16
2300 US-Dollar bis Juni 2018 fest. Die bestehende Kombinationaus offensichtlicher Überschuldung, expansiver Fiskal- undGeldpolitik sowie dem eisernen Willen, Preisinflation zu er-zeugen, bleibt für Gold das stabile Fundament weiterer Kurs-avancen.“2300 US-Dollar, das wäre vom aktuellen Preis aus betrachtet
ein satter Zuwachs von rund 70 Prozent - in knapp zwei Jahrenwohlgemerkt. Also „JETZT GOLD KAUFEN“, wie das Wochen-
magazin trend (ehemals format) am 24. Juni - exakt amTag als das Brexit-Votum der Inselbewohner offi-
ziell wurde - titelte? Ein Votum, das denGoldpreis noch einmal beflügelte und ihnschlagartig auf neue Jahreshochs befördert
hat. Tatsächlich hat sich Gold in den vergangen 15 Jahren alsdurchaus relevantes Investment etabliert. Vor allemwennmandie Goldpreisentwicklung in verschiedenen Währungen be-trachtet. Dennoch, selbst Goldwar nicht unschlagbar - sowohlim Mittelwert als auch im Durchschnitt gemessen (siehe Ta-belle 7). Besonders interessant und auch einwenig verblüffendist das Faktum, dass etwa der heimische ATX auf Tagesbasis als
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SCHWERPUNKT
(ETPs) und ähnlichen Produkten. Ein Investmentbereich, derzuvor seit Beginn des Jahres 2013 - mit einer Ausnahme - vonGeldabflüssen gekennzeichnet war, verzeichnete im erstenQuartal einen geradezu explosionsartigen Anstieg an neuemGeld (siehe dazu Grafik 1 bzw. Tabelle 4). Insgesamt flossenmehr als 13,8 Milliarden Dollar in Gold-ETFs einAnstieg vonmehr als 300% gegenüber demVer-gleichsquartal des Vorjahres, übrigens das Ein-zige seit Beginn 2013 in dem es mehr Zu- alsAbflüsse gab. In Tonnen ausgedrückt stiegdie Nachfrage von 25,6 auf 363,7 (Tabelle4).Stöferle und Valek jedenfalls glauben
an einen weiteren Anstieg des Gold-preise. Sie sehen einen ausgeprägtenBullenmarkt und verorten diesennicht nur in technischen Faktorensondern auch in der Marktpsy-chologie: „Am Beginn einesBullenmarktes ist das Inte-resse meist äußerst gering,es überwiegen überbor-dende Skepsis und Desinte-resse. Dies ändert sich im Zuge desZyklus’ sukzessive, bis am Ende Euphorieund Kaufpanik vorherrschen.“ (Siehe dazuGrafik2.) Weiter schreiben sie: „Vergleichen wir diesen Senti-ment-Zyklus nunmit demGoldpreis (360-Tage-Schnitt), so er-kennen wir, dass im Vorjahr vermutlich die maximaleFrustration – wir sprachen im letzten Goldreport vom „Marktals Schmerzmaximierer“ – erreicht wurde.“ (Siehe Grafik 3)Tatsächlich erreichten die Schmerzen Mitte Dezember 2015ihren absoluten Höhepunkt. Exakt war es der 17.12., als derGoldpreis in Dollar gemessen bis auf 1053,03 fiel, gegenüberdemHoch vomMai 2011 (Eurokrise - Stichwort Griechenland)ein sattes Minus von fast 45 Prozent. Gegenüber jenem Tag,als der be INVESTOR zum letzten Mal über den neuen „Gold-rausch“ berichtete (siehe oben - Ende November 2015 hier:http://bit.ly/1SLijlX) betrug dasMinus nurmehr 2,3%. Und seit-her ging es bergauf (siehe Chart 5) - plus 26% verzeichnet derGoldpreis seit demErscheinungstag des be INVESTORmit demSchwerpunkt Gold.Bleibt letztlich die Frage, wie es weitergeht? Gut,meinen die
beiden Experten Stöferle und Vanek. Bis Mitte 2018 wird derGoldpreis in US-Dollar gemessen bis auf 2300 steigen.Warum?„Eine deutliche Wirtschaftsschwäche bzw. ein erneutes Sti-mulationsprogramm (Anm. d. Autors: durch die Fed)mit nochextremerenMaßnahmenwürde die Verunsicherungweiter be-feuern. Von Goldpreis- und Rohstoffanstiegen sowie von Prei-sinflationwäre in diesem Falle auszugehen.“ Undweiter: „Wirsind derMeinung, dass innerhalb der nächsten 24Monate sol-che oder ähnliche Szenarien mit hoher Wahrscheinlichkeiteintreten werden und halten daher an unserem Kursziel von
5. Goldpreisentwicklung seit 31.12.2014
November 2015: Der be INVESTOR schreibt über den Gold-rausch - Preis damals: rd. 1078 US-Dollar. Quelle: Bloomberg
einer der ganz wenigen Aktienindizes den Goldpreis outper-formt hat.Unsicherheit über die künftige Entwicklung derWirtschaft,
die Angst ums Geld, das angesichts aller lehrbuchmäßigen Re-geln durch die noch nie dagewesene expansive Geldpolitik(Stichwort Gelddruckmaschine) der Notenbanken, die irgend-wann in eine steigende Inflation führen muss, entwertet wirdund derMangel an alternativen Veranlagungsformen (Nullzinsbzw. Negativzinsen) sprechen prinzipiell tatsächlich für einen
weiteren Anstieg des Goldpreises. Allein, der extreme Anstiegan Investments in „Papiergold“ (ETF, ETP), der sich binneneines extremkurzen Zeitraumes ausgebildet hat und denGold-preis im heurigen Jahr deutlich in die Höhe gezogen hat, istals Warnsignal zu werten. Vor allem dann, wenn die Angst(ums Geld) in Gier (nach Gold) umschlägt. Warum sollte sichnicht auch beimGoldpreis einmal eine Blase entwickeln, dennsmart money (schnelles Geld) kann sich ebenso schnell ver-flüchtigen wie es investiert wurde ... <
7. Goldperformance vs. Börsenindizes Total Return (Gegenüberstellung in jeweiliger Landeswährung)alle Angaben in % Europa/Österreich (EUR) USA (USD) Großbritannen (GBP) Australien (AUD) Schnitt1
Quelle für Gold in Landeswährung: Incrementum AG, Goldprice.org, bis auf ytd 2016 da Bloomberg - Stand: 30.06.2016; Quelle für Performance der Indizes: Bloomberg, Stand 30.06.2016 - Indizeswurden auf Tagesbasis jeweils von Jahresschluss zu Jahresschluss ermittelt, wobei der Total Return (inkl. Dividenden) herangezogen wurde und nicht nur die jeweilige Kursentwicklung 1: bezieht
sich auf alle Preisentwicklungen des Goldes in den unterschiedlichen Währungen also auch auf die weiter untenstehenden.
alle Angaben in % Japan (JPY) Schweiz (CHF) Kanada (CAD) China (CNY) Indien (INR)
Das aktuelle Marktumfeld ist von niedrigen Zinsenund einem von Unschärfe gekennzeichneten Marktgeprägt. Dies könnte gute Bedingungen für den
Einsatz von Aktienanleihen im Depot bieten, heißt es beiVontobel. Diese Art von Zertifikat gewährt dem Anlegerfür die Übernahme des Marktrisikos einen attraktivenKupon, der in der Regel deutlich über dem allgemeinenMarktzinsniveau liegt. Aktienanleihen können sich dabeifür unterschiedliche Marktsituationen eignen. Denn wäh-rend sich mit einem direkten Kauf von Aktien nur bei stei-genden Kursen und Dividenden Gewinne generierenlassen, können Aktienanleihen auch bei nur seitwärts ten-dierenden oder leicht steigenden Märkten attraktive Er-träge erwirtschaften. Im Gegenzug verzichtet der Anlegerauf Dividenden und trägt das Aktienkursrisiko des Basis-werts sowie das Ausfallrisiko des Emittenten der Aktien-anleihe. Und im Fall einer Protect Aktienanleihe ist derAnleger sogar teils gegen größere Kursverluste des Basis-werts geschützt. So ein Produkt - ISIN DE000VN2GQP4 -hat Vontobel gerade in Zeichung - die „10,50% p.a. ProtectMulti Aktienanleihe Quanto auf Barrick Gold / GoldcorpInc. / Newmont Mining“ - wie der Name verrät, gibt eshierbei für Anleger aus dem Euro-Raum auch eine inklu-dierte Währungsabsicherung (Quanto). Konkret bekommtder Anleger bei diesem Produkt einen Zinskupon von 10,5Prozent pro Jahr. Und dazu 100 Prozent des Nennbetrags,wenn sich keine der drei zugrunde liegenden Aktien bisJuli 2018 halbiert. Andernfalls erhält der Anleger die Wert-entwicklung der schlechtesten Aktie gutgeschrieben. DenZinskupon - bis dahin in Summe 21 Prozent - gibt es aufjeden Fall. Mehr zum Produkt gibt es unterhttps://goo.gl/qQBVNw. <
Ein zweistelliger Zinskupon bei gleichzeitigeingezogenem Sicherheitsnetz. In diesemFall geht es um Gold und darf sich der Ba-siswert binnen zwei Jahren halbieren - undnoch immer ist nichts passiert.
Basiswerte Barrick Gold,Goldcorp, Newmont Mining
ISIN DE000VN2GQP4
eusipa-KategorieBarrier Reverse Convertibles
Nennbetrag 1000 EUR
Basispreis 100 % desReferenzpreises am 25.07.2016
Kupon p.a. 10,5 % p.a.
Barriere50,00% des Referenz-preises
Beobachtung laufend
Zeichnungsschluss 25.07.
Bewertungstag 25.07.2018
Zeichnungsschluss 25.07.
INFO 10,50% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHE
QUANTO AUF BARRICK GOLD / GOLDCORP INC. /
NEWMONT MINING
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Empfehlungen 7 10 2
Konsensrating*: 3,53
Kursziel 39,9 US-Dollar Kurspotenzial -3%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Das sagen die Analysten zu Newmont Mining
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Empfehlungen 10 12 3
Konsensrating*: 3,60
Kursziel 20,06 US-Dollar Kurspotenzial -10%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Das sagen die Analysten zu Barrick Gold
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Empfehlungen 9 10 2
Konsensrating*: 3,67
Kursziel 19,97 US-Dollar Kurspotenzial 2%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Seltsam aber wahr. Seitdem sich die Bürger von der Inselim Atlantik mehrheitlich dazu entschlossen haben ihreMitgliedschaft in der EU ad acta zu legen, hat der Lon-
doner Leitindex FTSE 100 ein Plus vonmehr als drei Prozent er-reicht - in britischen Pfundwohlgemerkt. Allein, rechnetman
in den Faktor Euro um, so bleibt ein Minus von mehr als sie-ben Prozent über. Der Brexit-Virus schlug übrigens auch in un-seremNachbarland zu und erbrachte seit der Abstimmung biszum Donnerstagschlusskurs ein sattes Minus von mehr als14% (FTSE MIB). Etwas besser hatte es da schon die WienerBörse, die seit der Abstimmung ‘nur’ 8,87% verloren hat.Übrigens: seit demBrexit-Votum gibt es an derWiener Börseim breiten ATXPrime Index insgesamt nur zwei Gewinnerak-tien: Lenzing, die seit dem 24ten 1,80 Prozent zulegen konnteund die Buwog-Aktie (+0,62%).<
ISIN Kurs 52Wochen YTD Kursziel Potenz. Anzahl Analyst Div.-Rend. KGVeHoch Tief Total Ret.1 in LW bis KZ2 Analyst. Rating3 est4
Quelle: Bloomberg; Stand: Donnerstag vor Erscheinungsdatum (siehe oben) Schluss; 1: YTD Performance inkl. Dividende in %; 2: Potenzial bis Kursziel (Median) in %; 3: Analystenrating von 1 bis 5, je höher desto besser; 4: Dividenden-rendite f. lfd. Geschäftsjahr (Prognose) in %; 5: KGVe - Basis Gewinn je Aktie f. lfd. GJ (Prognose); #N/A N/A = nicht verfügbar (anwendbar);
Quelle: Bloomberg; Stand: Donnerstag vor Erscheinungsdatum (siehe oben) Schluss; 1: YTD Performance inkl. Dividende in %; 2: Potenzial bis Kursziel (Median) in %; 3: Analystenrating von 1 bis 5, je höher desto besser; 4: Dividenden-rendite f. lfd. Geschäftsjahr (Prognose) in %; 5: KGVe - Basis Gewinn je Aktie f. lfd. GJ (Prognose); #N/A N/A = nicht verfügbar (anwendbar);
ISIN Kurs 52Wochen YTD Kursziel Potenz. Anzahl Analyst Div.-Rend. KGVeHoch Tief Total Ret.1 in LW bis KZ2 Analyst. Rating3 est4
Nach Zucker drängt, am Zuckerhängt - doch alles“ - ach wirGlücklichen! Diese Abwand-
lung des Goethe’schen Faust-Zitatesdürfte am Donnerstagmorgen wohlso manchem Agrana-Aktionär in den
Kopf geschossen sein. Denn die Zahlen, die der Zucker- undStärkekonzern zum ersten Quartal des laufenden Ge-schäftjahres präsentiert hat, waren durchwegs eine echteÜberraschung und lagen in allen Bereichen über den Er-wartungen der Analysten (siehe rechts). Verantwortlichdafür: die höheren Zuckerpreise, die den Gewinn im erstenQuartal 2016/17 steigen ließen. Im Vergleich zum Vorjah-resquartal legte der Umsatz um 8,6 Prozent auf 665,5 Mio.Euro zu, der Konzerngewinn zog noch deutlicher an. Fürdas Gesamtjahr erwartet die Agrana weiterhin einen mo-deraten Anstieg beim Betriebsergebnis und den Erlösen.„Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet, was un-
sere positive Einschätzung für das Gesamtjahr bestätigt“,kommentierte Agrana-Chef Johann Marihart in einer Aus-sendung am Donnerstag das erste Quartal. Erfreulich ist,dass neben Stärke und Fruchtzubereitungen auch die zu-letzt ergebnisschwächeren Bereiche Zucker und Frucht-saftkonzentrate zu der positiven Entwicklung beigetragenhaben.Im Geschäftsbereich Zucker erhöhte sich der Umsatz auf-
grund höherer Preise und Absatzmengen um 20,7 Prozentauf 178,4 Mio. Euro. Das Zuckersparten-EBIT drehte ins Plusauf 10 Mio. Euro, nach minus 1,9 im Vorjahresquartal. Wieder Börse Express im Vorfeld der Zahlen berichtete, hat sichdie Situation bei den Zuckerpreisen gegenüber dem Vorjah-resvergleichszeitraum deutlich verbessert: Das erste Kalen-derhalbjahr 2015 beendete der Zuckerpreismit 13,99 US-Centje Pfund, heuer waren es 20,33. <
Die Q1-Zahlen der Agrana wurden am Marktgut aufgenommen. Das über den Erwartun-gen der Analysten liegende Ergebnis wurdemit einemKursanstieg der Aktie belohnt. Ver-antwortlich für das gute Zahlenwerk warunter anderem der Zuckerpreis.
ERGEBNIS
Mit Zucker lockt man Bullen -Agrana präsentiert starke Zahlen
Anziehender Zuckerpreis versüßt das Ergebnis der Agrana.Foto: APA/dpa/Rolf Vennenbernd
Soll-Ist-Vergleich
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro bzw. Euro
2015/16 2016/17e 2017/18e
Umsatz 2.478 2.567 2.656
EBITDA 214,34 219,67 245,67
EBIT 128,96 119,50 125,00
Ber. Nettoert. 82,10 103,10 123,33
Gew./Aktie ber. 5,78 7,25 8,70
Agrana: Die Erwartungshaltung
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Empfehlungen 1 2 0
Konsensrating*: 3,67
Kursziel 100,83 Euro Kurspotenzial 2,9%Quelle: Bloomberg: *von 1 bis 5, je höher desto besser
S&T gibt weiter den Solotänzer an der SpitzeWIKIFOLIO
rigens nicht der Ansatz dieses wikifolios. Im Gegensatz zuden Profis ziehe ich es lieber vor, Aktien billig zu kaufenund teuer zu verkaufen. Will aber keinem Finanzprofireinreden, wenn er den umgekehrten Ansatz wählt.“
Dazu zur Erinnerung ein paar Ergebnisse/Ereignisse:„Haussi Value“ etwa bei der Immofinanz: „Immofinanzhat den Verkauf von 18,5 Mio. Buwog-Aktien zu einemPreis von 19 Euro/Aktie bekanntgegeben. Mit dem Ver-kaufserlös soll der geplante Erwerb einer 26%-Beteiligungan CA Immo finanziert werden. Immofinanz hält somitnur noch 10 Mio. Buwog-Aktien!“oder„Value invest“ zu voestalpine: „voestalpine konnte im ab-gelaufenen Geschäftsjahr trotz eines schwierigen Markt-umfeldes sein Ergebnis stabil halten. Der operativeGewinn stieg im Jahresvergleich leicht um 0,3% auf 888,8Mio. Euro, das Ergebnis je Aktie stieg von 3,18 auf 3,35Euro. Der Konzern plant eine leichte Dividendenanhe-bung von 1,00 auf 1,05 Euro je Aktie!“sowie„Dynamic Value Mix“ zu Buwog: „Immofinanz hat denVerkauf von 18,5 Mio. Buwog-Aktien zu einem Preis von19 Euro/Aktie bekanntgegeben. Mit dem Verkaufserlös sollder geplante Erwerb einer 26%-Beteiligung an CA Immo fi-nanziert werden. Immofinanz hält somit nur noch 10 Mio.Buwog-Aktien! Die Buwog-Aktie legte auf diese Nachrichtum über 8% auf 19,97 Euro zu!“ >gill<
Mehr zu Aktien, Zertifikate und Co gibt’s unterwww.boerse-express.com
Bei unserem allmonatlichen Blick auf die in Öster-reich veranlagenden Wikifolios ist noch immerkeine Wachablöse in Sicht: S&T liegt beim Umsatz-
volumen weiter in Front - auch wenn die Verkäufe schönlangsam Überhand zu nehmen beginnen. Die Spitzenpo-sition beim Umsatzranking gibt es nun bereits in fünf derbisherigen sechs Monate - einzig im März kam die kurz-fristige Ablöse in Form der Raiffeisen Bank International.Verkauft wurde im Juni übrigens beinahe weiter unisonodie Österreichische Post - jener Titel, der im im April nochüberwiegend gekauft wurde, und bei dem bereits im Maidie Verkäufe 99,38 Prozent der Gesamtumsätze ausmach-ten. Starke Käufer zeigten sich dafür diesmal bei Do&Co,voestalpine, Flughafen Wien, Porr und mit ein paar Ab-strichen der Erste Group. Die zehn meistgehandeltenösterreichischen Aktien waren S&T, Do&Co, voestalpine,Lenzing, Mayr-Melnhof, Flughafen Wien, Erste Group,Porr, OMV sowie die Österreichische Post. Womit dieseListe beinahe neu geschrieben ist. Denn neu in den Top10 sind Do&Co, voestalpine, Lenzing, Mayr-Melnhof, ErsteGroup, Porr und OMV - nicht mehr enthalten sind dafürAT&S, Immofinanz, Zumtobel, conwert, Strabag, amssowie C-Quadrat.
Wikifolio-Kommentare. Einen Kommentar gab es etwa zuErste Group (von „SR wisdom capital spekulativ“): „DerTrade bei der ‘Ersten’ lief nicht nach Plan. Die Aktie fielnach dem Placement recht deutlich unter das Platzie-rungsniveau. Auch heute kommt die Aktie wieder deut-lich vom Tageshoch zurück, weshalb wir unsere Stückezwecks Verlustbegrenzung auf den Markt geschmissenhaben. Der Grund für den Druck ist die Meldung, dass beider ungarischen Tochter neue Minderheitsaktionäre übereine Kapitalerhöhung an Board geholt werden.“
Bei „Stockpicking Österreich“ heißt es zu Uniqa: „Tages-thema ‘Uniqa verkauft Erste Group-Aktien’: Mit Uniqa isthier nicht die börsenotierte Uniqa Insurance Group ge-meint, sondern einer ihrer Kernaktionäre: die Uniqa Ver-sicherungsverein Privatstiftung (der ehemalige AustriaVersicherungsverein). Das macht klarerweise eine riesenUnterschied. Morgen zahlt die börsenotierte Uniqa jeden-falls 0,47 Euro brutto - was eine der höchsten Dividen-denrenditen des Jahres auslösen wird.“
- „Deutscher Mittelstand“ zu S&T: „S&T profitiert zum30.06. vom Windowdressing der Fondsmanager undmacht einen Satz von 5 Prozent. Aktien, die bereits gut ge-laufen sind, aus reiner Depotkosmetik zu kaufen, ist üb-
Name Käufe (%) Verkäufe (%)
S&T 48,37 51,63
Do&Co 99,66 1,34
voestalpine 96,35 3,65
Lenzing 69,06 30,94
Mayr-Melnhof 10,48 89,52
Flughafen Wien 94,91 5,09
Erste Group 87,55 12,45
Porr 95,88 4,12
OMV 44,10 55,90
Österreichische Post 15,21 84,79Quelle: Wikifolio; Juni 2016
Die Top-10-Underlyings bei Wikifolio (nach Umsatz)
Erste Group in der Peergroup(Eigenkapitalrendite vs. Kurs/Buchwert)
Erste Group seit Anfang 2015
Aktionärsstruktur
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Empfehlungen 19 6 1
Konsensrating*: 4,31
Kursziel 27,88 Euro Kurspotenzial 40%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Das sagen die Analysten
IN ZAHLEN: ERSTE GROUP
ERSTE GROUP
Das ATX-Mitglied (Gewichtung 18,99%) weist eine YTD-Performance von -29,69% auf (ATX -12,21% - europäi-scher Branchenindex -31,32%) - die nächsten Zahlen
gibt’s am 5. August (Q2) - im Vergleich zur Peergroup ist dieAktie teurer bewertet, Analysten sehen im Schnitt eine klareUnterbewertung (jeweils siehe Grafik - Anm.: der beste Ein-zelanalyst, Dieter Hein von AlphaValue, liegt bei einem Add(Kursziel 22,7 Euro)) - Zur Technik: aktueller Kurs: 19,895Euro, 50-Tagelinie 22,80 Euro, 200-er-Schnitt 24,88 Euro, derRSI liegt mit 37,6 Punkten im neutralen Bereich, der MACD(minus 0,85 Punkte) lieferte ein Verkaufsignal. >gill<
Imersten Halbjahr wird traditionellerweise weniger in Im-mobilien investiert als im zweiten – diesem Trend folgtauch das Jahr 2016, in dem in Österreich bisher rund 1,3
Mrd. Euro investiert wurden, ungefähr dasselbe Volumenwieim Rekordjahr 2015. Mehr als die Hälfte der Investoren, rund57%, kommen aus demAusland, geht aus CBRE-Daten hervor,
Büromarkt Wien kommt in Bewegung. Die Vermietungs-leistung amWiener Büromarkt stagniert seit rund einem Jahrund liegt pro Halbjahr bei rund ca. 100.000m². Die Spitzen-miete hat sich im ersten Halbjahr 2016 leicht nach oben be-wegt und liegt nun in der Inneren Stadt in Wien bei 26,00Euro/m²/Monat – dort sollte sie auch per Jahresende liegen.„Seit Beginn unserer Aufzeichnungenwurden noch nie so we-nige neue oder generalsanierte Flächen fertiggestellt wie2016. Das führt zu einer Stagnation amWiener Büroimmobi-lienmarkt. Allerdings sollte sich die Lage 2017, aber vor allem2018, wenn einige sehr interessante Projekte realisiert wer-den, ändern“, sagt Andreas Ridder, Geschäftsführer CBREÖsterreich. Die Leerstandsrate liegt aktuell bei etwa 6,1%.Zurzeit verfügt die Bundeshauptstadt über rund 10,85 Mio.
m² Büroflächen, die 2016 um etwa 70.000m² erweitert wer-den. Schon 2017 sollen weitere rund 120.000m² hinzukom-men, 2018 ist die Fertigstellung von mehr als 300.000m²neuer Büroflächen geplant.
Retailmarkt Österreich. Das Volumen an neueröffneten Re-tailflächen in Österreich sollte sich 2016 auf ähnlichem Ni-veau bewegen wie im Vorjahr - ca. 115.000m² waren es 2015,2016 sollten es rund 112.000m² werden. Der Hauptanteil derneu eröffneten Retailflächen entfällt auf Einkaufszentren –während Fachmarktzentren stark zurückgehen. Die Spitzen-mieten im Einzelhandelsbereich stagnieren und liegen bei Ge-schäftsstraßen – nach wie vor top ist das „Goldene U bzw. H“inWien – bei 310,00 Euro/m²/Monat, bei Einkaufszentren bei115,00 Euro/m²/Monat und bei Fachmarktzentren bei 14,00Euro/m²/Monat.
Immobilienmarkt CEE.Nachdem das Investmentvolumen inden CEE Ländern – exklusive Russland – 2015 um rund 25% ge-genüber 2014 gestiegen ist, wird davon ausgegangen, dass es2016 auf demselben Niveau – bei rund 10Mrd. Euro – bleibenwird. Zwar haben sich die Spitzenrenditen in den letztenWo-chen und Monaten nach unten bewegt und liegen zur Zeitzwischen 5,50% (Prag und Warschau) und 7,00% (Budapest),doch sind diese noch immer attraktiv im Vergleich zur Per-formance der deutschen Staatsanleihen, die unter einem Pro-zent liegen. .>gill<
BÖRSE EXPRESS
BRANCHE
IMMOBILIEN
Ausländer dominierenÖsterreichs Immomarkt
Wohnimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert
Name Konsens**
BUWOG AG 4,70
CONWERT IMMOBILIEN INVEST SE 4,44
DEUTSCHE WOHNEN AG-BR 4,27
VONOVIA SE 4,13
Median 4,09
GRAND CITY PROPERTIES 4,06
ADLER REAL ESTATE AG 3,80
LEG IMMOBILIEN AG 3,21
TAG IMMOBILIEN AG 3,00
Wohnimmobilien gerankt nach Empfehlungskonsens
Name Kurs/Buchwert*
IMMOFINANZ AG 0,55
WARIMPEX FINANZ- UND BETEILI 0,56
BRITISH LAND CO PLC 0,63
UBM DEVELOPMENT AG 0,64
CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG 0,70
ATRIUM EUROPEAN REAL ESTATE 0,72
S IMMO AG 0,85
ALSTRIA OFFICE REIT-AG 1,10
Median 1,10
PSP SWISS PROPERTY AG-REG 1,10
DO DEUTSCHE OFFICE AG 1,19
TLG IMMOBILIEN AG 1,28
COLONIA REAL ESTATE AG 1,35
UNIBAIL-RODAMCO SE 1,35
KLEPIERRE 2,08
PATRIZIA IMMOBILIEN AG 2,13
REGUS PLC 4,48
Quelle: Bloomberg; Stand 7. Juli 2016
* Kurs zu Buchwert ** von 1 bis 5, je höher desto besser
All-in-one Büromietflächen für höchste Ansprüche in City-Nähe – dank Shuttle-Bus direkt zur U-Bahn! Moderne Büros, Geschäfte des täglichen Bedarfs, Cafés, Restaurants und ein Kino werden Ihre Arbeit zum Vergnügen machen! Und unsere repräsentativen Eventlocations, das 4-Sterne Hotel, sowie die vielen High-End-Dienstleistungen werden Ihre Gäste begeistern. Informieren Sie sich noch heute und verbinden Sie Business und Freizeit! Der Business Park Vienna macht’s möglich. Mehr Infos unter www.businessparkvienna.com
Büros auf hohem Niveau.Im businesspark vienna ist alles möglich.
In einem durchaus fachlichen Gremium hatte ich michzuletzt einer heftigen Diskussion rund um „die Ban-ken“ zu stellen. Meine Feststellung danach war, dass
es eine nachhaltig gespaltene Wahrnehmung auch inner-halb der Wirtschaft gibt.Es hat vielleicht mit der Intensität der Meinungsbil-
dung zu tun. Die Einen sehen die Banken nach wie vorals Hort des Geldes, das man selbst immer härter verdie-nen muss, während Kredite mit immer unverschämterenSicherheitsforderungen verbunden werden und Sparzin-sen gibt es auch bald gar keine mehr. Die Anderen sehen
die Banken immer mehrals fast schon perver-tierte Opfer einer Finanz-politik die zwischenMachtanspruch und Flur-bereinigung hin und herpendelt. Und jetztkommt in Österreich
noch die „finale“ Abschaffung der Bankenabgabe die inihrer Struktur so viel erklärt was da Draußen so wenigehören oder hören wollen.Österreichs Banken haben die höchste Abgabenquote
in der EU. Warum weiß man nicht so genau, aber das Ar-gument Osteuropa und Risikopuffer fällt hier regelmä-ßig. Den Wettbewerbsnachteil aus diesem Aderlassspüren die Banken zwar im internationalen Wettbewerbund an den Kapitalmärkten, wo die geringere Profitabili-tät naturgemäß bewertet wird, die Belastung blieb abertrotzdem. Der Gipfel des Zynismus‘ ist aber in der aktuel-len Argumentation bezüglich der „Bankenabgabe Neu“erreicht: Man knöpft den Banken noch einmal die nächs-ten zwei Jahre pauschal im Voraus ab und senkt die Ab-gabe dann auf ein verträgliches internationales Niveau,das der Deutschen. Um sie im internationalen Wettbe-werb nicht zu benachteiligen. Da bleibt einem nur dieLuft weg. Gerade jetzt wo nach Brexit, EZB-Interventio-nen, Negativrenditen und Italiens Bankenkrise der Fi-nanzsektor unter enormen Druck steht seineGlaubwürdigkeit und vor Allem seine Refinanzierungsfä-higkeit nicht zu verlieren, holt man sich schnell noch dienächsten zwei Jahre im Voraus, weil ehschonwissen, werhat der hat. Für „wichtige Zukunftsinvestitionen“ wie Bil-dung, Forschung und Entwicklung. So verschwommenund nebelig formuliert wie es nur geht. Kennen wir allesschon seit Mineralölsteuer, Autobahnvignette, Schaum-
weinabgabe, … ist ja alles widmungsgemäß verwendetworden.Abseits von dieser Erkenntnis, mit welch averser Argu-
mentation hier gerade zum x-ten Male ein zentraler Sek-tor des Wirtschaftslebens geschwächt wird, fällt nocheine Parallele ins Auge - und die tut noch mehr weh: dieStaatsfinanzierung ähnelt immer mehr jenem Prozessder zur Finanzkrise geführt hat. Denn was passiert ge-rade: die Verschuldung der Staaten wird immer billiger.Nicht nur die einander im Vergleich zu früher stärker ge-genseitig stützenden EU-Staaten sondern nahezu derganze Globus driftet immer mehr zu ultratiefen, wennnicht negativen Zinsen und Renditen. Die Schweiz ist üb-rigens bereits bis in den 50-jährigen Laufzeitenbereichnegativ. Am ganzen Globus sind bereits 11,7 Billionen (!)US-$ negativ rentierend. Bedeutet, die Staaten nehmenGeld auf für das sie nichts mehr bezahlen müssen, ja siebekommen sogar noch etwas dafür, dass sie als Schuld-ner zur Verfügung stehen. Je (vermeintlich) bessererSchuldner, umso mehr bekommen sie dafür, dass manihnen Geld leihen kann. Die Macht der Rating-Agenturenbestimmt den Scheck. Das kennen wir doch von Ir-gendwo! Wie war das noch mit den Subprime-Kreditenan die US-Häuslbauer? Diesen Krediten die von S&P & Coals AAA, beste Bonität, bewertet wurden nachdem siefest vermischt mit allen Schuldnerklassen als ein einzi-ges Produkt vergeben wurden. Und als alles zusammen-brach, nachdem man diesen Betrug erkannte, waren esdie Banken die die Schuld daran, sehr oft zu Recht, er-hielten, während die Agencies komplett tabu blieben.Warum aber gerade jetzt die gleichen Muster in anderemGewand die Staaten als Allheilmittel verwenden undgleichzeitig den Banken, denen aus ebendieser Finanz-krise geborenen Regularien nach wie vor wie Mühlsteineum den Hals hängen, verstehe ich nicht. <
„Am ganzen Globussind bereits 11,7Billionen (!) US-Dollar negativrentierend“
VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Der Höhenflug der globalen Biotech-Industrie hatsich auch 2015 fortgesetzt: Global operierende Bio-tech-Unternehmen erzielten das dritte Jahr in Folge
neue Rekorde bei Kennzahlen wie Umsatz, Reingewinn, Fi-nanzierung und Transaktionen, wie aus dem „EY GlobalBiotech Report“ hervorgeht. Die Umsätze der von EY ana-lysierten Unternehmen in Europa und den USA stiegen um13 Prozent auf 132,7 Milliarden US-Dollar. Die Gewinnekletterten um 18 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. DiesesWachstum spiegelt sich auch bei der Beschäftigung wider:Biotech-Unternehmen schafften 2015 über 33.000 zusätz-
liche Arbeitsplätze. Die Markt-kapitalisierung stieg 2015zwar insgesamt leicht, seitletztem Sommer ging aber einViertel an Wert verloren. Ge-rade die aggressiven Maßnah-men zur Kostensenkung imGesundheitswesen bremsenden Aufwärtstrend und lassen
vermuten, dass die Branche vorerst keine neuen Rekordeaufstellen wird. Das sind die Ergebnisse des Biotech-Re-ports der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.Erich Lehner, Partner und Industry Leader Biotechnology
bei EY Österreich: „Trotz der erneut beeindruckenden Per-formance sehen sich in der kommerziellen Phase befind-liche Biotech-Unternehmen zahlreichenHerausforderungen gegenüber: Insbesondere der zuneh-mende Preisdruck wegen immer aggressiverer Maßnah-men der Krankenkassen und weiterer Kostenträgerbereitet Sorgen. Um das Vertrauen der Anleger in das lang-fristige Potenzial der Branche zu stärken und die Basis fürzukünftiges Wachstum zu schaffen, müssen Biotech-Un-ternehmen Kostenträgern, Ärzten, Patienten und der Öf-fentlichkeit den Wert ihrer Produkte klar vor Augenführen.“
Umsätze und Gewinne im Aufwind. Die analysierten Bio-tech-Unternehmen erzielten 2015 mit einem Umsatzan-stieg von 13 Prozent auf 132,7 Milliarden US-Dollar(Anstieg Vorjahr: 18 Prozent) ein neues Rekordhoch. 2015stieg der Reingewinn um 18 Prozent auf 16,6 MilliardenDollar, eine weitere neue Höchstmarke. 2014 war der Rein-gewinn um 214 Prozent hochgeschossen, größtenteils be-dingt durch den starken Umsatz innovativerHepatitis-C-Medikamente.
Jobwunder Biotech: 33.000 zusätzliche Arbeitsplätze.Der Aufwand für Forschung und Entwicklung (F&E) ist einwichtiger Indikator für die Fitness der Branche. Er stieg2015 um 16 Prozent auf 40,1 Milliarden Dollar, wovon zweiDrittel auf Biotech-Unternehmen mit weniger als 500 Mil-lionen Dollar Umsatz entfielen. Das F&E-Wachstum zogdamit sogar am Umsatzwachstum vorbei, was sich aufhohe Investitionen in zukünftige Wirkstoffe und Thera-pien zurückführen lässt.Die Biotech-Branche erlebte zudem 2015 ein „Jobwun-
der“: Insgesamt arbeiteten bei den erfassten Unternehmenzum Jahresende 203.850 Menschen, das sind 19 Prozentmehr als im Vorjahr. Dieser massive Anstieg auf beiden Sei-
ten des Atlantiks kann unteranderem damit erklärt wer-den, dass die Unternehmen anihre Zukunft glauben und sichwichtige Fachkräfte gesichertund ihre Produktionskapazitä-ten ausgebaut haben. Alleindie auf bioanalytische Dienst-leitungen spezialisierte Euro-
fins Scientific hat 2015 rund 5400 Mitarbeitenderekrutiert, die großen Biotechs Regeneron und Gilead Sci-ences stellten je gut 1000 Menschen an. Zudem kamen4000 Mitarbeitende dank Börsengängen ihrer Firmen neuin die Statistik.
UMSATZ
132,7Mrd. US-Dollar setzte dieBranche 2015 um - ein Plusvon 13 Prozent
GEWINN
16,6Mrd. US-Dollar verdiente dieBranche 2015 - ein Plus von18 Prozent
Trotz Rekordergebnissen der weltweitenBiotech-Unternehmen - der Druck der Kos-tenträger verhindert vorerst weiteresWachstum. Plus weitere Ergebnisse des EYGolbal Biotech Reports.
sind die Biotech-Firmen auf Partnerschaften mit Techno-logiefirmen angewiesen“, sagt Lehner. Und: Biotech-Un-ternehmen seien gut beraten, ihre Geschäftsmodelle undStrategien auf den Prüfstand zu stellen: „Die Biotechnolo-gie ist längst den Kinderschuhen entwachsen und musssich um Fragen kümmern, die viele reife Industrien be-schäftigen. Es geht darum, nachhaltiges Wachstum zu si-chern und echte Innovationen hervorzubringen – und dasin einer Zeit, in der Ressourcenbeschränkungen den Wertvon Produkten und Therapien verändern und neue digitaltätige Firmen disruptive Energien freisetzen. Um in die-sem Klima weiterhin zu wachsen, können Unternehmennicht weitermachen wie gewohnt, sondern müssen inneue Fähigkeiten investieren, ihre Forschungs- und Ent-wicklungsstrategien erneuern und Geschäftsmodelle lau-fend anpassen“, sagt Lehner <
Strategische Allianzen gewinnen an Bedeutung. GroßeBiotech-Unternehmen setzten 2015 zunehmend auf stra-tegische Allianzen: Der potenzielle Wert dieser Verbin-dungen belief sich 2015 auf 55,4 Milliarden Dollar underreichte damit einen neuen Spitzenwert. Auch Allianzeninnerhalb der Biotech-Branche erreichten mit 20,9 Milli-arden Dollar einen Höchstwert. „Das zeigt erneut die Wett-bewerbsreife großer Biotech-Unternehmen auf undverdeutlicht, dass auch sie ihre Wachstumsherausforde-rungen zunehmend mithilfe von Allianzen zu meisternversuchen“, sagt Lehner. So wurden 2015 etwa 17 Verein-barungen mit einem potenziellen Wert von mehr als einerMilliarde Dollar abgeschlossen, 2014 waren es nur zwölf,2013 nur fünf gewesen. Im Durchschnitt leisteten Biotech-Lizenznehmer elf Prozent des potenziellen Gesamttrans-aktionswertes als Vorauszahlung, der Wert stieg zumvierten Mal in Folge. Bezeichnend ist, dass diese Voraus-zahlungen beinahe zwei Milliarden Dollar an Eigenkapitalbeinhalten – ein Zeichen dafür, dass die Partner zuneh-mend daran interessiert sind, langfristige Beziehungen zukleineren Biotech-Unternehmen aufzubauen.
Marktkapitalisierung stark gebremst. Über das ganzeJahr 2015 gesehen stieg die kumulierte Marktkapitalisie-rung der Branche lediglich um fünf Prozent auf 1,07 Bil-lionen Dollar und lag damit weit unter denWachstumsraten der Jahre 2013 bzw. 2014 von 65 bezie-hungsweise 34 Prozent. Nach fünf Jahren mit wachsenderMarktkapitalisierung erreichte der Wert der Industrie am19. Juli 2015 den historischen Höchstwert von 1,23 Billio-nen Dollar und ging bis zum 31. Mai 2016 um über einViertel auf noch 918 Milliarden Dollar zurück. „Eine Viel-zahl von Faktoren hat dazu geführt, dass die Biotech-Be-wertungen merklich gesunken sind. Dazu gehörensicherlich die im US-Wahlkampf geäußerten Bedenkenüber Arzneimittelpreise, steigende Unsicherheiten aufdem globalen Markt sowie Branchenrotationen durch In-vestoren. Die US-Valoren mussten zudem mehr leiden alsdie europäischen“, sagt Erich Lehner.Um erfolgreich zu sein, müssen sich Biotech-Unterneh-
men aus Sicht von Lehner in Zukunft auch außerhalb derBranche auf neue Partner und insbesondere auf die Kos-tenträger einlassen, um Daten zu erheben, die den Pro-duktwert unter Beweis stellen. „Heute stehen in jedemTherapiebereich mehrere Arzneimittel zur Auswahl. NeueMedikamente werden bei Markteinführung meistens nurals potenziell und nicht als nachweislich wertschöpfendeingestuft. Um diese Nachweislücke zu schließen, sindneue, datengestützte kommerzielle Modelle erforderlich,die den Übergang von potenziell zu nachweislich be-schleunigen und die Kostenträger von der Wirkung derTherapie überzeugen. Bei der Erarbeitung solcher Modelle
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro
2015 2016e 2017e
Umsatz 89,2 99,5 113,0
EBITDA -8,5 2,4 15,4
Überschuss -19,3 -13,7 2,4
Gew./Aktie -0,61 -0,16 0,003
Div./Aktie 0,0 0,0 0,0
Valneva: die Erwartungshaltung
ÖSterreichische Biotech- und Pharmaaktien
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 2 2 0
Konsensrating*: 4,00
Kursziel 4,26 Euro Kurspotenzial 98%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Das sagen die Analysten zu Valneva
Quelle: Bloomberg, in Mio. Euro
2015 2016e 2017e
Umsatz 35,6 37,8 42,1
EBITDA 0,04 3,6 4,4
Überschuss 0,38 0,90 1,00
Gew./Aktie 0,03 0,07 0,08
Div./Aktie 0,0 0,0 0,0
Sanochemia: die Erwartungshaltung
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 1 0 0
Konsensrating*: 5,00
Kursziel 2,80 Euro Kurspotenzial 106%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie
die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen,
Wien. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in Österreich kostenlos bei der Informations- und Zahlstelle.
Die Börsen gehen derzeit wieder einen holprigen Weg.Zu viele Unsicherheitsfaktoren vertreiben den Anle-gern die Kauflust. Eine gute Zeit, sich nach Alternati-
ven umzuschauen. Zum Beispiel Crowdinvesting. Mit dieserAnlageform kann man gleich doppelt positive Effekte erzie-len. Zum einen versorgt man ein Unternehmen mit Kapitalund unterstützt damit die Wirtschaft sowie die Förderungvon Innovationen und Arbeitsplätzen. Zum anderen erhältman als Investor jährliche Ausschüttungen und manchmalsogar eine Beteiligung amUnternehmenserfolg. Im Börse Ex-press stellen wir ihnen einige Kampagnen vor, in dieman aufheimischen Plattformen investieren kann.
Erneuerbare Energien. Zum Beispiel das steirische Unter-nehmen Blue Power, das Windturbinen in zwei verschiede-nen Größen baut. Diese sind mit ihrer Kapazität von einemund zehn KW ideal für den Einsatz in Privathaushalten undKMU entwickelt worden. Durch die Anforderungen desneuen Energieeffizienzgesetzes und dem Aufholbedarf derEU im Bereich der Kleinwindkraft wird somit ein Sektor mitenormem Potenzial erschlossen, wie es seitens des Unter-nehmens heißt. „Die innovativen Konstruktionen ermögli-chen eine wesentlich erhöhte Leistungsdichte -Lärmbelästigung und Eiswurf gehören der Vergangenheitan“, sagt Firmen-Chef Herbert Gösweiner. Das Unternehmenwill sich bis zu 300.000 Euro von der Crowd holen. Die Be-teiligungssdauer liegt bei acht Jahren. Es wird auch eine Exit-beteiligung in Aussicht gestellt. Investiert werden kann überdie Plattform Green Rocket. Eine Kampagne für ErneuerbareEnergie gibt es übrigens auch bei conda.at. neovoltaic entwi-ckelt und vertreibt Batterielösungen für Haushalte und In-dustriebetriebe. Die Batteriemodule eignen sich ideal zurSpeicherung von Energieüberschüssen aus Photovoltaic-An-lagen und zur Förderung der Energieautonomie von Haus-halten. Es winken 4,5 Prozent Zinsen per anno bei einerLaufzeit von fünf Jahren. Prominente Investoren wie Hansi
Hansmann, Alfred Ötsch oder Aleksandra Izdebska haben be-reits in das Unternehmen investiert.
Werbung und Mode. Auf der Crowdinvestingplattform ever-crowd.com gibt es derzeit zwei Kampagnen. Zum einen car-spaze, ein Unternehmen, das Werbung in Parkhäusernverkauft und dafür Patente besitzt. Als Investor bekommtman 6 Prozent an jährlicher Verzinsung. Die Investition hateine Laufzeit von fünf Jahren. Zum anderen kannman in dasMode-Label Loitsch Fashion investieren, das sich für „Lookslike a jacket, feels like a T-shirt“ einen Namen gemacht hat.Hierbei kann entweder ein Betrag investiert werden undmanbekommt dafür fünf Prozent Zinsen pro Jahr bei einer Lauf-zeit von sieben Jahren. Oder: Man investiert in Produktgut-scheine und bekommt die Produkte damit günstiger.
Kurze Laufzeiten. Wer auf den Immo-Boom aufspringen willund eher kürzere Laufzeiten bevorzugt, der sollte sich dasAngebot an Crowdinvesting im Immobilien-Bereich zu Ge-müte führen. Auf Immofunding.com kann man derzeit bei-spielsweise in Terrassenwohnungen in Graz investieren. DieLaufzeit beträgt dabei nur 18 Monate, die jährlichen Zinsensieben Prozent. Auf dagobertinvest.at kann man in Reihen-häuser in Wien Aspern investieren. Die Laufzeit liegt hierebenfalls bei 18 Monaten, die jährliche Verzinsung bei 6,5Prozent. Auf conda.at besteht die Möglichkeit in The Son zuinvestieren. Dabei handelt es sich um ein Objekt in der Traut-songasse im 8. Bezirk, wo Luxuswohnungen errichtet wer-den. Hier liegt die Vertragslaufzeit bei drei Jahren und dieVerzinsung bei 5,5 Prozent. <
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ANLAGEFORM
Crowdinvesting: Eine alternativeInvestment-Form in volatilen Zeiten
Aktuell kann man u.a. in Windturbinen investieren Foto: Blue Power
Jenen, die nach einer Investment-Alterna-tive zu den volatilen Aktienmärkten su-chen, stellen wir an dieser Stelle einigeCrowdinvesting-Projekte vor. Eine Überle-gung wert?
Als professionelle Geldanleger tragen wir einen be-ständigen Wunsch in uns. Wir wollen rationaleMärkte und ein Umfeld, wo wir auf Basis unserer
Analysen klare Meinungen zu Unternehmen, Branchenoder Anlagesegmenten entwickeln – und dies in den je-weiligen Strategien auch konsequent umsetzen. Wenn po-litische Ereignisse diese fundamentale Arbeit außer Kraftsetzen, ist dies immer wieder ernüchternd, da zumindestfür einige Tage oder Wochen das über Jahre angesam-melte Wissen keinen Mehrwert bringt. Aus den Erfahrun-gen der vergangenen Jahrzehnte wissen wir aber auch,
dass gerade an turbulen-ten Tagen der Blick aufdie irrationalen Märktenicht ansatzweise wei-terhilft. Wichtig ist viel-mehr den Kopf frei zubekommen für die ein-zige zentrale Frage: Wassind die mittelfristigen
Folgen, wo reagiert die Börse zu Recht, wo reagiert dieBörse zu Unrecht? Die gängige medial verbreitete Mei-nung muss dabei nicht unbedingt ein guter Ratgeber sein.Hat sich das globale Weltbild durch die Entscheidung derBriten, die Europäische Union verlassen zu wollen, nach-haltig verändert?
Die Währung und die Wirtschaft? Die Folgen einesschwächeren Pfund werden medial wohl deutlich zu nega-tiv dargestellt. Ist es nicht vielmehr so, dass sich viele Län-der im internationalen Wettbewerb eine schwächereWährung sogar wünschen? Allen voran die Japaner, abernicht nur. Die Börse hat auch eine klare Antwort gegeben.International aufgestellte britische Konzerne wie beispiels-weise der führende Spirituosenhersteller Diageo stehenim Kurs heute höher als vor dem BREXIT. Natürlich gibt esauch Gegenbeispiele, aber das Dramatisieren einer schwa-chen Währung ist oberflächlich und rational falsch. Auchwenn wir den Blick von heute lösen und einige Jahre indie Zukunft blicken. Warum sollte das Pfund strukturellschwächer sein als der Euro mit all seinen ungelösten poli-tischen und auch wirtschaftlichen Problemen wie etwadem besorgniserregend schlechten Zustand des italieni-schen Bankenmarktes? Dafür fehlt jede Logik.Auch wird immer wieder das grundsätzliche Anpas-
sungspotenzial der Wirtschaft unterschätzt. Nur zur Erin-
nerung: Im 1. Quartal 2015 überboten sich nach dem„SchweizerFranken-Schock“ viele Ökonomen mit düsterenPrognosen für die Schweizer Wirtschaft – damals aller-dings mit dem Argument einer zu starken Währung. Eskam nicht so schlimm. Jetzt soll eine schwache Währungein Drama sein? Die wirtschaftlichen Folgen sowohl fürGroßbritannien als auch für die EURO-Zone werden sicher-lich spürbar sein, aber nicht so dramatisch wie an diesenTagen skizziert. Auch hier sei an eine alte Börsenerfah-rung erinnert. Geschaffene Fakten, ob gut oder schlecht,sind letztendlich immer ein Fortschritt weil eine neue Re-chenbarkeit entsteht. Schlecht wären dagegen Unsicher-heit und ein jahrelanges Feilschen mit wechselndenInformationen und Botschaften.
Die Folgen für die EURO-Zone? Dem Wort BREXIT stecktdas Wort EXIT inne. Eine Exit-Strategie der EZB ist nachden letzten Ereignissen in noch weitere Ferne gerückt alssie ohnehin schon war. Wie man den Ausweg aus Minus-zinsen und Anleihekäufen finden kann, ist aus heutigerSicht schleierhaft. Die Zinsen, die Italien für beispiels-weise 10-jährige Staatsschulden bezahlen muss, sind inden vergangenen 20 Jahren von 10% auf etwa 1,5% gesun-ken – mit dem heutigen Fazit beständig steigender Staats-schulden und eines maroden Bankenmarktes. Wie soll derWeg zu wieder höheren Zinsen funktionieren? Die finanz-politische Lage der EURO-Zone wird sich daher eher ver-komplizieren. Dennoch sind klare und konsequenteVerhandlungen mit den Briten der einzige Weg, um Nach-folgeeffekte in anderen Ländern zu verhindern.
Die Folgen für die Geldanlage? Wenig Neues! Das Tief-zinsumfeld in der EURO-Zone ist einzementierter als es je-
mals war. Höhere Zinsenam kurzen wie am lan-gen Ende sind das Letzte,was jetzt gebraucht wirdund werden daher auchdank einer unverändertkräftigen EZB nicht ein-treten. Die Zinserhö-hung in den USA istwieder unwahrscheinli-
„Ein guter Schiffs-kapitän hält denBlick RichtungHorizont – undstarrt nicht auf dieWellen.“
„Als Aktionär sindSie nicht Gläubiger,sondern Inhaberund Beteiligter.Gerade in unsiche-ren Zeiten derrichtige Weg.“
VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT
cher geworden. Der BREXIT kann für die FED auch einedurchaus willkommene Begründung sein, da man ohne-hin den Zinserhöhungen sehr zögerlich gegenübersteht.- Mehr denn je sind die alten Regeln der Geldanlage ge-fragt: Diversifikation und globale Brille. Fremdwährungenwerden von vielen Anlegern rein unter dem Risikoaspektgesehen. Das greift zu kurz. Fremdwährungen sindChance und Risiko zugleich, aber in jedem Fall ein Diver-sifikator im Portfolio. Gerade in den hektischen BREXIT-Tagen haben der zum EURO steigende US-Dollar und dersteigende YEN die Verluste der dortigen Aktienmärkte zueinem ganz wesentlichen Teil abgefedert.- In einem mehr denn je nachhaltig tiefen Zinstiefumfeldbleiben aber Dividendenpapiere grundsätzlich eine guteWahl, wenngleich kurzfristig ein Ausbruch der Aktien-märkte aus dem seit gut einem Jahr anhaltenden globalenSeitwärtstrend nicht wahrscheinlich ist. Weitere zumin-dest leichte Revisionen des Weltwirtschaftswachstumssind wohl zu erwarten. Defensiv aufgebaute Aktienstrate-gien bleiben bevorzugt. Als Aktionär sind Sie nicht Gläubi-ger, sondern Inhaber und Beteiligter. Gerade inunsicheren Zeiten der richtige Weg.- Wir haben an dieser Stelle immer wieder eine Beimi-schung von Gold in wohldosierter Form empfohlen. Wir
haben dies aber immer im Portfolio-Kontext gesehen undnicht als isolierte Betrachtung einer einzelnen Asset-Klasse und schon gar nicht als ‘das einzig Wahre’. Gold hatzuletzt in den Mischstrategien wieder klaren Mehrwert ge-bracht. In einem Umfeld von Minuszinsen und von Noten-banken ohne klarem ‘PLAN B’ sind die Argumente fürGold in den vergangenen Wochen wieder deutlich mehrgeworden. Der mittelfristige Rückenwind sollte anhalten.
„Ein guter Schiffskapitän. hält den Blick Richtung Hori-zont – und starrt nicht auf die Wellen“. Es ist natürlich,dass im aktuellen medialen Umfeld der BREXIT als die al-leinige und einzige Herausforderung der Weltwirtschaftdargestellt wird. Mit etwas Abstand betrachtet werden wirerkennen, dass dies klarerweise eine Herausforderung ist.Aber sicherlich nicht die Einzige und auch nicht dieGrößte. Zentrale Herausforderung für die kommendenJahre wird die Erkenntnis sein, dass die aktuellen Lösungs-strategien im Falle eines Problems – übrigens auch inChina – immer nur steigende Schulden und tiefere Zinsensind. Und dies wird nicht ewig fortschreibbar sein. “<
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Die abgelaufene Woche verlief – gelinde gesagt–wechselhaft. Während die Aktienmärkte am Mon-tag als Folge des Brexit-Schocks Watschen kassier-
ten wie ein Bösewicht aus einem Bud Spencer-Film,erfolgt ab Dienstag die Auferstehung und am Ende derWoche waren wir wieder praktisch dort, wo wir angefan-gen hatten. Was waren die Gründe für diese Rückkehr
der Bullen?Einerseits waren da
natürlich die Schnäpp-chenjäger und die Ein-sicht, dass vielleichtnicht alle Firmen glei-chermaßen von einemAustritt des VereinigtenKönigreichs aus der EUbetroffen wären. Wenigüberraschend zähltendiese Woche die defensi-ven Sektoren, wie He-
alth Care und die Nahrungsmittelhersteller zu denGewinnern. Denn immerhin müssen die Briten auch au-ßerhalb der EU ihre Medikamente nehmen und essen (in-sofern man die britische Küche als Essen bezeichnet,aber das ist ein anderes Thema). Zu den schwächsten Sek-toren zählten die Banken (wobei hier noch Probleme mitdem Bankensektor in Italien und die mittlerweile ge-wohnten negativen Nachrichten über die Deutsche Bankhinzukamen), Firmen aus der Reisebranche sowie die Au-towerte, die von Handelsbarrieren und dem Wegfall derReisefreiheit betroffen wären.Ein weiterer Faktor für die Stimmungsumkehr an den
Börsen waren wohl positive Unternehmensnachrichtenaus den USA. Beispielsweise konnte Nike dem bisher tot-geglaubten Einzelhandelssektor wieder Leben einhau-chen. Das Unternehmen berichtete von stärkererNachfrage in fast allen Kategorien und niedrigen Lager-beständen, eine äußerst positive Konstellation. Danebenmachten auch wieder M&A-Meldungen die Runde: Mon-delez, bei uns bekannt durch Milka-Schokolade und Ja-cobs Kaffee, gab ein Übernahmeangebot für denSchoko-Konkurrenten Hershey ab. Zwar bekam das Un-ternehmen die kalte Schulter gezeigt, die Aktie von Hers-hey konnte jedoch um über 16% zulegen.Übernahmeangebote wie diese und positive Nachrich-
ten aus schwierigen Branchen sind der Stoff, aus dem dieAlbträume von Shortsellern gemacht sind. Investoren,die auf fallende Kurse im Einzelhandelsbereich setzten(aufgrund der Dominanz von Amazon in den letzten Mo-naten eine sehr lukrative Wette) oder die hohe Bewer-tung der Nahrungsmittelhersteller für Leerverkäufenutzen wollten, verbrannten sich böse die Finger. Einweiterer positiver Aspekt war die Erholung des Ölpreises,der sich nach seinem „Post-Brexit“-Verfall wieder derGrenze von 50 US-Dollar je Barrel annäherte und die Öl-firmen mit nach oben zog. Die bisherige Spanne zwi-schen 45-50 US-Dollar je Barrel scheint weiter zuhalten…Insgesamt spielt wiedermal die Stimmung eine sehr ge-
wichtige Rolle: Hatte man zu Wochenbeginn noch Angstvor den wirtschaftlichen Folgen des Brexit und sogardem Zerfall der EU per se, überwiegt nun die Einschät-zung, dass im Endeffekt doch nicht alles so schlimm ist,sowieso noch 2 Jahre dauert und falls es wirklich hart aufhart kommt gibt es ja auch noch die Notenbanken. Nüch-tern betrachtet sind die Auswirkungen auf die Realwirt-schaft, die diese seltsamen Bewegungen an denAktienmärkten ja in irgendeiner Weise abbilden sollte,sehr schwer einzuschätzen und vor allem von weichenFaktoren abhängig: Verzögern Unternehmen ihre Investi-tionen aufgrund der Unsicherheit? Stellen KonsumentenGroßanschaffungen wie Käufe von Häusern oder Autoshinten an, weil sie mit einer Abkühlung der Wirtschaftrechnen? Zum Drüberstreuen kommen noch die Aktio-nen der Notenbanken dazu, die versuchen werden dieWirtschaft in Gang zu halten, auch wenn ihre Mitteldafür ähnlich geeignet sind wie Fußballhandschuhe fürdas Zusammenbauen eines Uhrwerks…Als Investor steht man also weiterhin vor einem Di-
lemma: Die Renditen für sichere Anleihen erreichen bei-nahe täglich neue Tiefststände (mittlerweile darf mandem deutschen Staat über 0,13% ZAHLEN, damit er sich10 Jahre lang ums Geld kümmert) und alternative Anla-geklassen halten auch nur selten das, was sie verspre-chen. Da die Nachrichtenlage von derUnternehmensseite bis auf einige Ausreißer weiterhindünn bleiben dürfte, könnten politische Themen an denAktienmärkten weiterhin eine gewichtige Rolle spielen.Die dadurch verursachten Schwankungen mögen zwarviele Investoren abschrecken, sie sind jedoch in Wahr-heit einer der Gründe, der Aktien attraktiv macht. Zwardürften die Schätzungen der Analysten für eine Vielzahlvon Firmen in den nächsten Wochen einen sommerli-chen Kurzhaarschnitt verpasst bekommen, abseits derEpizentren wie Banken und Versicherungen finden sichjedoch immer wieder Schnäppchen und Rohdiamanten.Manchmal muss man einfach nur ein bisschen Geduldhaben… <
VON BERNHARD HAASANALYST WIENER PRIVATBANKSOWIE BELOGGER AUF BE24.AT
Ein Markt mit zweiGesichtern
„Übernahmeange-bote und positiveNachrichten ausschwierigen Bran-chen sind der Stoff,aus dem dieAlbträume vonShortsellerngemacht sind.“
Ein Kapitalanlagefonds stellt selbst kein Steuersub-jekt dar und unterliegt daher in Österreich keinerErtragsbesteuerung. Die vom Fonds erwirtschafte-
ten Erträge werden nach Maßgabe des Transparenzprin-zipes steuerlich dem Fondsinhaber zugerechnet.Eigennützige Privatstiftungen unterliegen der unbe-
schränkten Körperschaftsteuerpflicht in Österreich. Er-füllt eine Privatstiftung die Offenlegungsverpflichtungengegenüber dem Finanzamt, gelten die im Körperschaft-steuergesetz (KStG) normierten Sondervorschriften. An-ders als bei Kapitalgesellschaften, die ausschließlichErträge aus Gewerbebetrieb erzielen können, kann eineeigennützige Privatstiftung sämtliche Einkunftsarten er-zielen. Einkünfte aus Fonds sind somit entsprechend
ihren Einkünften iSd Ein-kommensteuergesetzes(EStG) bei der Privatstiftungzu erfassen. Erträge aus Wert-papieren unterliegen der Zwi-schensteuer iHv 25 Prozent.Die Privatstiftung ist, wenneine dementsprechende Be-freiungserklärung bei derBank vorgelegt wird, vomKESt-Abzug befreit.Es liegen in Österreich drei
Steuertatbestände vor, diezur Besteuerung führen:
- Ausschüttungen- Ausschüttungsgleiche Erträge- Veräußerung von Fondsanteilen
Ausschüttungen. Tatsächliche Ausschüttungen führenbei der Privatstiftung im Zeitpunkt der Ausschüttung zusteuerpflichtigen Einkünften. Es besteht eine zwingendesteuerliche Ausschüttungsreihenfolge für die Komponen-ten der Ausschüttung, welche unabhängig von einemAusschüttungsbeschluss gilt. Erfolgt keine Meldung derSteuerkomponenten der Ausschüttung eines steuerlichenVertreters eines Fonds (Meldefonds) an die Österrei-chische Kontrollbank (OeKB), gilt der Gesamtbetrag derAusschüttung als steuerpflichtig. Werden ordentliche Er-träge und/oder Substanzgewinne ausgeschüttet unterlie-
gen sie der Zwischensteuer iHv 25 Prozent, mit Aus-nahme der (meisten) Dividenden, die steuerfrei sind.
Ausschüttungsgleiche Erträge (agE). Erfolgt keine Aus-schüttung, oder werden nicht sämtliche Erträge einesFonds ausgeschüttet, gelten sämtliche Erträge für steuer-liche Zwecke als ausgeschüttet. Die agE sind nach Maß-gabe des Transparenzprinzips ebenso wieAusschüttungen in die einzelnen Einkunftsarten desEStG aufzuspalten. Bereits erfolgte Ausschüttungen kür-zen entsprechend die agE des jeweiligen Fondsgeschäfts-jahres. Neben den ordentlichen Erträgen (Dividendensteuerfrei) gel-ten nur 60Prozent derSubstanzge-winne als Teilder agE, die übrigen 40 Prozent sind steuerfrei. Die agEgelten bei Auszahlung der KESt am Auszahlungstag oderzum Zeitpunkt der Veröffentlichung durch die OeKB aufGrund einer fristgerechten Meldung durch den steuerli-chen Vertreter und in allen anderen Fällen zum 31.12.des jeweiligen Jahres als zugeflossen.Die Fondserträge unterliegen auch dann der Zwischen-
steuer, wenn die Anteile lediglich einem bestimmten Per-sonenkreis angeboten werden („private placement“). Diezwischensteuerpflichtigen Einkünfte werden gesondertneben den KöSt-pflichtigen Einkünften besteuert. Die Be-steuerung mit der Zwischensteuer unterbleibt insoweitals im Veranlagungszeitraum Zuwendungen an die Be-günstigten getätigt werden, bei denen KESt anfällt. Wer-den in späteren Veranlagungszeiträumen Zuwendungengetätigt, bei denen KESt anfällt, wird insofern die früherentrichtete Zwischensteuer wieder gutgeschrieben.
Pauschale agE. Erfolgt keine Meldung der agE an dieOeKB, sind die ausschüttungsgleichen Erträge wie folgtzu schätzen und gelten jeweils zum 31.12. eines Jahres
„Die Privatstif-tung ist, wenneine dement-sprechendeBefreiungs-erklärung beider Bankvorgelegt wird,vom KESt-Abzugbefreit.“
Fondsbesteuerung III -Eigennützige Privatstiftungenin Österreich
als steuerlich zugeflossen:- 90 Prozent der Differenz zwischen dem Rücknahme-preis zum Ende des Kalenderjahres und dem Rücknah-mepreis zum Ende des vorangegangenen Kalenderjahres- mindestens jedoch 10 Prozent des am Ende des Kalen-derjahres festgesetzten Rücknahmepreises.Die Anrechnung einer tatsächlichen Ausschüttung auf
pauschale ausschüttungsglei-che Erträge ist nicht möglich.Es besteht jedoch die Mög-lichkeit, die Höhe der tat-sächlichen agE unter Beilageder dafür notwendigen Unter-lagen nachzuweisen (Selbst-nachweis).
Veräußerung von Fondsan-teilen. Durch die Veräuße-rung von Fondsanteilenkommt es zur steuerlichen
Erfassung eingetretener Wertsteigerungen des Fondsan-teils. Diese unterliegt bei Veräußerung des Anteilsscheinsder Zwischensteuer, sofern es sich um Neubestand han-delt (Kauf nach dem 31.12.2010). Die vor dem 1.1.2011 er-worbenen Anteile gelten als Altbestand. Für diesen istweiterhin die alte Rechtslage gültig. Nach dieser Rege-
lung wurde eine Besteuerung des Gewinnes nur bei Ver-äußerung innerhalb der einjährigen Spekulationsfristausgelöst. Der Gewinn aus dem Verkauf von Neubestandist ohne Ansatz von Anschaffungsnebenkosten und Ver-kaufsspesen zu ermitteln und unterliegt der Zwischen-steuer.
Um eine etwaige Doppelbe-steuerung bzw. eine Nichtbe-steuerung beiNeubestandsanteilen zu ver-meiden, ist vorgesehen, dassbereits versteuerte agE dieAnschaffungskosten des An-teilscheins erhöhen und steu-erfreie Ausschüttungen dieAnschaffungskosten kürzen.Eine Befreiung vom KESt-
Abzug gilt auch für Fondsein-künfte. Wird dennoch vomAbzugsverpflichteten KESt
einbehalten, die in weiterer Folge im Rahmen der Steu-ererklärung auf die Zwischensteuer anrechenbar bzwrückerstattbar ist, kann es aus Vereinfachungsgründenauch nach dem 1.1.2016 beim KESt-Abzuges iHv 25 Pro-zent anstelle des erhöhten Satzes von 27,5 Prozent blei-ben.<
Teil 1: Die Besteuerung vonKapitalanlagefonds beinatürlichen Personen mitBetriebsvermögen in Öster-reich - http://goo.gl/FP1juu
Teil 2: Die Besteuerung vonKapitalanlagefonds bei Pri-vatpersonen in Österreich -http://goo.gl/StV8zJ
THEAM-QUANT RAW MAT EN-IEURH Breit gefächert FR0012169852 5,45 15,22 N.A. 5,00
Die besten Fonds mit Schwerpunkt Rohstoffe 2016 (YTD) Stand: 7. Juli
Value Funds der hundertprozentigen Legg Mason-Tochter-gesellschaft Brandywine Global 2007 gestartet und hat seit-dem den Vergleichsindex, den Russell 1000 Value, deutlichgeschlagen. Seit Auflage konnte der Fonds knapp 10 Pro-zent zulegen, während der Russell 1000 Value nur 4,5 Pro-zent gut machen konnte. Diese auf US Large CapValue-Aktien fokussierte Erfolgsstrategie soll nun mit demLegg Mason Brandywine Global Dynamic US Equity Fundauch Anlegern in Deutschland und Österreich zugänglichgemacht werden. Die Besonderheit dieser Quant-Strategieist der zweigeteilte Investmentansatz. Mehr dazu unterhttp://goo.gl/mkn8Sd <
Mehr zu Fonds und Co gibt’s unter www.foonds.com
FONDS: WAS LIEF - UND WAS NICHT LIEF - UND WAS ES SONST NEUES GIBT
Ohne ‘Bauch’ geht’s auch - und Gold per Aktien
Schroders legt den Fonds Schroder ISF Global Gold auf.Dieser bestand seit Juli 2008 unter demNamen SchroderAlternative Solutions Gold and Precious Metals und ist
nun als Schroder ISF Global Gold im UCITS-Mantel erwerb-bar. Durch die Fusionmit dem Luxemburger Part II Fund star-tet das Fondsmanagement bereits mit einem Volumen imdreistelligenMillionenbereich. Das Portfoliomanagement in-vestiert mit dem Schroder ISF Global Gold aktiv in globaleGold- und Edelmetallaktien. Bei ihrer Aktienauswahl setzensie auf eine Strategie, bei der sie zunächst das Wachstums-potenzial einzelner Unternehmen analysieren und anschlie-ßend die Chancen in den jeweiligen Branchen und imGesamtmarkt bewerten. Mehr dazu unterhttp://goo.gl/5EQAMG.
Mit einem quantitativen Modell den Verhaltens-Biasder Investoren ausblenden – mit dieser Strategieist das Portfolio-Team des Dynamic Large Cap
Jeden Donnerstag in Ihrer Mailbox - der Immobilien-Newsletter desBörse Express - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unterhttp://goo.gl/r9OgYN
Ein Volksentscheid in Großbritannien zugunsten einesAustritts aus der Europäischen Union (EU) lag schonimmer im Bereich des Möglichen. Dennoch hat der
„Brexit“ sowohl die EU als auch die Investoren kalt er-wischt. Es folgte eine Verkaufswelle an den globalen Ak-tienmärkten, während sogenannte sichere Häfen wieStaatsanleihen und Gold stark nachgefragt wurden.Ein Blick auf fünf mögliche Konsequenzen eines wahr-
scheinlichen Austritts der Briten aus der 28-Staaten-Ge-meinschaft:In erster Linie hat das Er-
gebnis des britischen Refe-rendums vom 23. Juni dasLand in ein politischesChaos gestürzt. Die tiefenGräben innerhalb der Par-teien und zwischen den Re-gionen sind nun offenzutage getreten. Großbritan-nien droht die Spaltung, daSchottland und Nordirland
in der EU bleiben möchten, während England und Walesden Alleingang vorziehen. Da das „Leave“-Lager (noch) kei-nen klaren Anführer oder einen Plan für den Abschied vonder EU hat, stehen Großbritannien unsichere Zeiten bevor.Gegenwärtig gibt es beinahe unendlich viele Möglichkei-ten, wie Großbritannien und die EU ihre Scheidung – oderein wie auch immer geartetes Zusammenbleiben – gestal-ten können.Zur wirtschaftlichen Dimension: Nach der „Brexit“-Ab-
stimmung haben wir ausgehend von Investitionsrückgän-gen und einem gedämpften Konsum unsere Prognose fürdas britische Bruttoinlandprodukt (BIP) für die nächsten 18Monate um 2,5 Prozentpunkte nach unten korrigiert. EinRückgang in dieser Höhe könnte in Großbritannien, derzweitgrößten Volkswirtschaft der EU, zu einer leichten Re-zession führen. Die Unsicherheit wird sich auch negativauf die Aussichten in der EU auswirken, jedoch in deutlichgeringerem Ausmaß. Für den Fall, dass die Verhandlungen„in geordneten Bahnen“ verlaufen, ziehen wir beimWachstum in der Eurozone für denselben Zeitraum 0.7Prozentpunkte ab. Für die USA und den Rest der Welt sindgegenwärtig nur geringe Auswirkungen zu erwarten.Außerhalb Großbritanniens und der EU würden sich et-
waige wirtschaftliche Folgen aus einer Verschärfung der fi-nanziellen Bedingungen, sprich Kursrückgängen an denAktienmärkten und höheren Kreditspreads, ergeben. DieZentralbanken verfolgen die Entwicklung sicherlich mitgroßer Aufmerksamkeit. Insbesondere die EuropäischeZentralbank ist fest entschlossen, einen möglichen Anstiegder Renditeabstände zwischen den Staatsanleihen der „Pe-ripherieländer“ der Eurozone einerseits und deutschenStaatspapieren andererseits zu bekämpfen. Auch die Bankof Japan wird bei ihrer nächsten Sitzung im Juli voraus-sichtlich eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlie-ßen. Das bedeutet im wesentlichen Folgendes: Es wirdkräftige Liquiditätsspritzen geben; eine Verschärfung derGeldpolitik ist nicht in Sicht – auch nicht in den USA, demeinzigen großen Industrieland, in dem bis vor Kurzemnoch eine Anhebung der Leitzinsen absehbar war. Dassollte dazu beitragen, Verlustrisiken zu minimieren.Das weltweite Wirtschaftswachstum und die globalen
Unternehmensgewinne werden letzten Endes die wichtigs-ten Treiber der Aktienmärkte sein. Insofern erwarten wir,dass die Auswirkungen des Brexits moderat ausfallen wer-den, sollten alle anderen Faktoren unverändert bleiben. Je-doch werden die Anleger erst konkrete Beweise dafürsehen wollen, bevor sie sich bei riskanten Anlagen enga-gieren. Vor dem Brexit gab es Anzeichen von Verbesserun-gen: Das globale Wirtschaftswachstum begann sich zustabilisieren und der Abwärtstrend bei den Gewinnrevisio-nen verlangsamte sich. Unter diesem Begriff ist das Ver-hältnis der Anzahl von Aktienanalysten, die dieGewinnprognose nach oben revidieren, zu jenen, die dieGewinnprognosen nach unten anpassen, zu verstehen(siehe Grafik 1).Nimmt man die britische Protestabstimmung als Maß-
stab, ist die Wahrscheinlichkeit „exotischer“ politischerKonstellationen in Europa und im Rest der Welt gestiegen.Es war die Enttäuschung von Großbritanniens Mittel-schicht über die Auswirkungen der Globalisierung und Mi-gration, die beim Referendum den Ausschlag gaben.Ähnliche Resultate bei impulsiven Entscheidungen sindauch in anderen Ländern möglich, weshalb Politiker ernst-
„Es wird kräftigeLiquiditätssprit-zen geben; eineVerschärfung derGeldpolitik istnicht in Sicht –auch nicht in denUSA,“
Vom „Brexit“ und denKonsequenzen
VON CHRISTOPHE BERNARDCHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT
haft über eine überzeugende Antwort auf diese Herausfor-derungen nachdenken sollten.
Was kann die EuropäischeUnion tun? Es gibt wenigZweifel, dass das Ergebnisdes Referendums in Groß-britannien die Existenz derEuropäischen Union be-droht, falls die Sorgen derBürger unbeachtet bleiben.Zentrale Punkte in diesem
Zusammenhang sind das gefühlte Demokratiedefizit derEU-Institutionen sowie der Schutz der Außengrenzen. Obes den „28 minus 1“-Staaten gelingen wird, die EU in denAugen der nationalen Wähler wieder attraktiv zu machen,bleibt abzuwarten. Ein ambitionierter Plan zur Schaffungeiner Grenzpolizei, die den Namen verdient, wäre dabeiein guter Anfang. Ein weiterer Schritt wäre eine EU derzwei Geschwindigkeiten mit einer verstärkten Integrationin der „Kernzone“ (einschließlich einer vollständigen Fis-kal- und Bankenunion) und einer Gruppe von Ländern, diesich lediglich den gemeinsamen Binnenmarkt teilen. Dazuwäre allerdings eine Änderung des Vertrags notwendig,womit ein langwieriger Prozess verbunden wäre. Die Ausei-nandersetzung mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit in derEU – in der es eine große Ost-West-Schere beim Pro-Kopf-Einkommen gibt – sollte eine Priorität sein. Schließlichwar der massive Zustrom von ausländischen Arbeitern ausder EU nach Großbritannien eines der schlagenden Argu-mente des Brexit-Lagers.
Wie sind wir aufgestellt? Die Brexit-Abstimmung hatteeine negative Auswirkung auf unsere Portfolios aufgrund
der „Übergewichtung“ von Aktien und der „Untergewich-tung“ von Staatsanleihen. Allerdings haben unsere vergan-genen Transaktionen wie die Erhöhung der Goldposition,der Verkauf von nachrangigen Bankanleihen und der Kaufvon Absicherungen gegen Kursverluste in Form von Short-Put-Optionen für Aktienindizes den Kursverlust bis jetzt ab-gefedert. Zum jetzigen Zeitpunkt sind defensive, sichereAnlagen sehr teuer, während zyklische, unterbewertete An-lagen von den Anlegern gemieden werden. In den vergange-nen Tagen haben wir erneut eine Position bei langlaufenden US-Treasuries aufgebaut, die eine verhältnismäßigattraktive Rendite bieten (siehe Grafik 2). Dieser Schritt wi-derspiegelt die vom Brexit ausgehende Unsicherheit und dienun höhere Wahrscheinlichkeit, dass unser negatives Wirt-schaftsszenario eintrifft („Märkte in der Vertrauenskrise“.Lang laufende US-Staatsanleihen würden auch profitieren,wenn sich die „Ansteckungsgefahr“ für die Finanzmärkteals akuter erweisen würde, als wir es im Rahmen unsereszentralen Szenarios vorsehen („Robuste US-Konjunktur,flaues globales Wachstum“). Gleichzeitig haben wir unsere„übergewichteten“ Positionen in mehreren riskanteren An-leihensegmenten abgebaut, die sich bis jetzt einigermaßengut gehalten haben, besonders im Vergleich zu Aktien. Da-rüber hinaus erwarten wir eine relativ gute Entwicklungbeim US-Dollar, da sich die wirtschaftlichen Aussichten fürdie USA allmählich verbessern. Zusätzlich könnte der„Greenback“ in unserem negativen Szenario als sichererHafen fungieren. Alles in allem sind wir bestrebt, durchGold, Put-Optionen auf Aktienindizes, US-Treasuries und denUS-Dollar Sicherheit gegen Kursverluste zu bieten. Gleichzei-tig halten wir jedoch eine bedeutende Aktienposition, umvon einer Verbesserung der Stimmung zu profitieren. In un-sicheren Zeiten ist eine echte Diversifikation des Portfoliosvon entscheidender Bedeutung und bleibt unsere Priorität.<
BÖRSE EXPRESS
Grafik 1: Bei den Gewinnrevisionen ist jüngst eineVerbesserung festzustellen
Grafik 2: Lediglich US-Staatsanleihen werfen derzeitnennenswerte Renditen ab
Der Bewerb zum „Zertifikat des Monats“ geht in dienächste Runde. In Teil 1 der Vorstellungsrunde drehtsich alles um den Brexit und seine Auswirkungen:.
Vontobel. Bankaktien sind seit der Finanzkrise nicht die be-liebtesten Werte, könnten jedoch für risikoaffine Anlegerdurchaus Chancen bieten, sagt Heiko Geiger, Head of PublicDistribution Deutschland & Österreich bei Vontobel. Nachdem Brexit-Referendum am 21. Juni 2016, könnten Bankenvor einer ungewissen Zukunft stehen. Die Bankwerte ge-hörten am Freitag nach dem Brexit-Votum mit Kursverlus-ten in zweistelligen Prozentbereich zu den Aktien mit denschlechtesten Wertentwicklungen. Der Europäische Ban-ken-Index verlor an diesem Tag knapp 15 Prozent (dergrößte Tagesverlust seiner Geschichte). Am Montag fiel derIndex um weitere 7,8 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief inHöhe von 121.29 Punkte.Dies, da der Austritt von Großbritannien aus der Europäi-
schen Union gravierende Konsequenzen für die Finanzin-dustrie haben könnte. Denn London als größtesFinanzzentrum beheimatet etliche Banken aus Drittlän-dern, die durch die bisherige europäische Mitgliedschaftvon Großbritannien Geschäfte in die ganze EU tätigen konn-ten. Mit einem Austritt von Großbritannien aus der EUkönnten im Inland niedergelassene Banken keinen unge-hinderten Zugang zu den Kapitalmärkten der EU mehrhaben. Ein wirksamer Austritt könnte eine Relokalisierungvon Banken auslösen, die künftige Entwicklung bleibt je-doch abzuwarten. Bankaktien sind zurzeit günstig bewertetund könnten im Fall einer Kurserholung Chancen bieten,sagt Geiger abschließend. Ins rennen um den Monatssiegschickt Geiger diesmal kein Einzelprodukt, sondern eine
Produktfamilie - Faktor-Zertifikate auf den Euro Stoxx BanksIndex. Faktor-Zertifikate bieten über die Laufzeit einen kon-stanten Hebel - in diesem Fall gibt es die Faktoren 4, 6, 8,10 sowie 12 - dies jeweils als Long- und Short-Variante - siehehttps://goo.gl/vp9c0R
BNP Paribas. Die Unsicherheiten in der Eurozone neh-men zu und führen verstärkt zur üblichen Flucht in densicheren Hafen Gold. Dabei weist der kleine Bruder desGoldes Silber derzeit eine höhere Dynamik auf. Häufigvollzieht Silber die Bewegungen von Gold in stärkeremMaße nach. Nun haben auch die Notenbanken weitere Lo-ckerungsmaßnahmen angekündigt. Silber könnte von die-ser Geldflut stärker profitieren, begründet Kemal Bagcivom Global Equity and Commodity Derivatives-Team derBNP Paribas seinen Nominierungsvorschlag. Und sagt:„Mit dem Silber EUR Hedge Zertifikat (WKN PS7XAG) kön-nen Anleger währungsgesichert von möglichen Wertstei-gerungen im Silberpreis profitieren. Durch deninnovativen EUR Hedge Mechanismus werden Währungs-risiken effektiv eliminiert. Dennoch weist das Zertifikatmit 0,4% p.a. deutlich geringere Kosten als vergleichbareProdukte auf“. Mehr zum Produkt gibt es unterhttps://goo.gl/AUrZZ9. <
Der Brexit und seine Auswirkungen sindauch das große Thema bei den Einreichun-gen zum ‘Zertifikat des Monats’ Juni. Vonto-bel versucht mit einem Verlierer zugewinnen, BNP Paribasmit einemGewinner.
Informationen u?ber Options-scheine auf Währungen der So-ciété Générale finden Sie unterhttp://goo.gl/Oj2KK8, Informa-tionen zu Faktorzertifikaten aufWährungen gibt es unter
http://goo.gl/hHYKE9, zu Inline-Options-scheinen auf Währun-gen unter http://goo.gl/aZqnf6sowie zu Open End Turbos (mitStopp Loss) auf Währungenunter http://goo.gl/9NlMI1.
PRODUKTE DER SOCIETE GENERALE
Die am Währungsmarkt getätigten Umsätze über-steigen die Volumina an den Aktien- und Anlei-henmärkten um ein Vielfaches. Gleichzeitig sind
Wechselkurse als wirtschaftliche Größe von sehr großerBedeutung: Aufgrund der immer weiter zunehmenden In-ternationalisierung unternehmerischer Aktivitäten sowiedes stetig wachsenden Welthandels werden die Aus-tauschverhältnisse zwischen den Währungen als eine derwichtigsten ökonomischen Variablen betrachtet. EinWechselkurs gibt den Preis einer Währung an, ausge-drückt in einer anderen Währung. Dieses Austauschver-hältnis kann in zwei verschiedenen Formen ausgedrücktwerden: in der so genannten Mengen- oder in der so ge-nannten Preisnotierung. Die Preisnotierung gibt an, wieviele Einheiten der eigenen Währung man aufbringenmuss, um eine Einheit der ausländischen Währung kau-fen zu können. Bei der Mengennotierung ist es umge-kehrt: Hier steht der Wechselkurs für die Menge anFremdwährungseinheiten, die man für eine inländischeWährungseinheit erhält. In Deutschland hat sich mittler-weile die international übliche Mengennotierung durch-gesetzt. Zu Zeiten der D-Mark wurde der Wechselkursnoch in der Preisnotierung, also z.B. 2,25 DM/US-Dollar,angegeben. Ebenso eingebürgert hat sich die Schreib-weise, zunächst die inländische und dann die ausländi-sche Währung zu nennen, z.B. EUR/USD.
Was Wechselkurse bewegt. Für die Erklärung und Prog-nose von Wechselkursbewegungen spielen zahlreiche Fak-toren eine Rolle. Dazu gehören beispielsweise dieZinsdifferenzen, die Handelsbilanzen der jeweiligen Län-
der und die Inflationsraten. Hinzu kommen verschiedeneKonjunkturdaten sowie Kapitalflüsse, charttechnischeKonstellationen und psychologische Faktoren. Die ma-kroökonomische Forschung hat zahlreiche Modelle zur Er-klärung und Vorhersage von Wechselkursentwicklungenhervorgebracht. Eine der bekanntesten ist die Kaufkraft-Paritäten-Theorie. Ihre Kernaussage lautet, dass Warenund Dienstleistungen eines Warenkorbes in zwei unter-schiedlichen geografischen Räumen für gleich hohe Geld-beträge erworben werden können. Demzufolge soll einEuropäer für einen bestimmten Warenkorb in Japan – inEuro umgerechnet – genauso viel bezahlen wie in denUSA. Grundlage für diese Beziehung ist das Gesetz von derGleichheit der Preise („Law of one Price“), nachdem sichdie Preise identischer Waren aufgrund von Güterarbitrageinternational nicht unterscheiden. In der realen Welt gibtes zahlreiche Gründe, dass das Law of one Price keineständige Gültigkeit besitzt. Insbesondere sind Handels-
Das ThemaWährungen steht dieser Tage imFokus - dem Brexit sei Dank. Die Societe Ge-nerale hat sich mit diesem Thema beschäf-tigt - und wie Anleger am weltgrößtenAnlagemarkt teilhaben können.
barrieren wie Importzölle oder Transportkosten zu nen-nen, die ein und dasselbe Gut im Ausland billiger und imInland teurer machen.
Wie können Anleger in Währungen investieren? Wäh-rend auf dem Devisenmarkt früher ausschließlich Groß-banken und professionelle Trader aktiv waren, entdecktenin den vergangenen Jahren immer mehr Privatanleger denMarkt für sich. Für Anleger gibt es verschiedene Möglich-keiten, um in Währungen zu investieren: Direktinvest-ment in Devisen, Optionsscheine und Zertifikate sowieContracts for Difference (CFD).Am konservativsten ist das Direktinvestment. Bei einem
solchen Investment kauft beispielsweise ein deutscher An-leger US-Dollar und zahlt dafür – je nach aktuellem Wäh-rungskurs – den Gegenwert in Euro. Steigt dieUS-Währung in Folge an Wert und verkauft der Anlegerseinen Dollarbestand wieder, erhält er einen höheren Eu-robetrag, als er anfänglich einbezahlt hat. Sinkt der US-Dollar indes im Wert, erhält der Anleger beim Verkaufweniger Euro und erleidet somit einen Verlust. Noch hö-here Gewinnchancen, aber damit verbunden auch we-sentlich höhere Risiken, bieten Contracts for Difference(CFDs). Dabei handelt es sich um Verträge auf eine Diffe-renz, die sich auf den Kauf- und Verkaufskurs der einge-gangenen Position bezieht. Ähnlich wie bei Futures undOptionen ist bei einer CFD-Position nur ein Bruchteil desGesamtwertes des zugrundeliegenden Basiswertes, die so-genannte Margin, zu hinterlegen. Dadurch entsteht einHebel mit entsprechenden Gewinnchancen. Entsprechendhoch sind auch die Risiken, wobei die Verluste den Ein-satz sogar übersteigen können.Um bei Deviseninvestments nicht stets eine Währung in
die andere tauschen und auf einem Bankkonto halten zumüssen, gibt es Optionsscheine und Zertifikate. Da dieseDerivate über einen Hebel verfügen, ermöglichen sie viel-fach höhere Gewinne. Umgekehrt können hier natürlichauch die Verluste höher ausfallen. Zertifikate und Opti-onsscheine, mit denen auf steigende Kurse eines Wäh-rungspaares gesetzt werden kann, heißen Long-Zertifikateoder Call-Optionsscheine. Anleger, die auf sinkende Kurseeines Währungspaars setzen wollen, wählen dagegenShort-Zertifikate oder Put-Optionsscheine. Die Richtung –also steigender oder fallender Kurs – bezieht sich dabeifür gewöhnlich stets auf die erste Währung eines Wäh-rungspaares. Beispielsweise setzen Anleger mit einemLong-Zertifikat auf das Währungspaar Euro/US-Dollar aufeinen steigenden Euro gegenüber dem US-Dollar. Mit
einem Short-Zertifikat auf Euro/US-Dollar wird dagegenauf eine Abwertung des Euro und einen Anstieg im US-
Dollar spekuliert. Der Hebelfaktor des Derivats sorgtdafür, dass an den Kursbewegungen schließlich überpro-portional verdient werden kann. Mit Optionsscheinenkönnen Anleger überproportional an der zukünftigen Ent-wicklung von unterschiedlichen Wechselkursen partizi-pieren, gefragt sind vor allem Produkte auf dieWährungspaare Euro/Pfund, Euro/Yen, Euro/US-Dollar,Euro/Schweizer Franken und US-Dollar/Yen. Dabei setzenInvestoren mit Calls auf einen Anstieg des jeweiligenWährungspaares, Puts eignen sich dagegen bei der Er-wartung eines rückläufigen Kurses. Der Inhaber einesCalls hat am Laufzeitende einen Anspruch auf eine Zah-lung der Differenz zwischen dem finalen Wechselkursund dem Basispreis, multipliziert mit dem Bezugsverhält-nis und umgerechnet in Euro. Bei einem Put steht dem In-haber die Differenz aus Basispreis und finalemWechselkurs zu, wiederum multipliziert mit dem Bezugs-verhältnis und umgerechnet in Euro. Anlagen in Options-scheine sind grundsätzlich mit hohen Chancen, aber auchmit hohen Risiken verbunden. Entwickelt sich der jewei-lige Wechselkurs entgegen der Markterwartung des Anle-gers, kann es zum Totalverlust kommen. Auf der anderenSeite sind auch kurzfristig hohe Gewinne möglich.
Währungspaar EUR/GBP. Als beliebtes Währungspaar giltunter den Anlegern das Kurspaar EUR/GBP, wobei der EuroBezugswährung und das Britische Pfund Sterling Gegen-oder Kurswährung darstellen. Die Währungen EUR undGBP werden dabei in ihrem Wert zueinander verglichen.Beispielsweise bedeutet die Notierung EUR/GBP 0,80, dass1 Euro für 0,80 britische Pfund (80 Pence) gehandelt wird.Steigt die Notierung des Paares von 0,80 EUR/GBP auf 0,90,bedeutet dies, dass der Euro stärker und das BritischePfund schwächer wird. In dieser Situation würde ein An-leger kaufen, wenn er glaubt, dass der Euro sich weiter-hin gegenüber dem Pfund verstärkt. Aktuell notiert derWechselkurs Euro-Britisches Pfund bei 0,83843 GBP(Schlusskurs 1. Juli 2016), zu Jahresbeginn 2016 notierte er
bei 0,73750 GBP, sein 52-Wochentief von 0,6936 GBP hatteer am 17. Juli 2015, das 52-Wochenhoch mit 0,84075 GBPwurde am jetzt 1. Juli 2016 notiert.Der Euro-US-Dollar-Wechselkurs notiert aktuell bei
1,1137 US-Dollar (Schlusskurs 1.7.2016). Nach dem 52-Wo-chen-Tief von 1,0524 US-Dollar am 3. Dezember letztenJahres hat sich der Euro-US-Dollar-Wechselkurs wieder er-holt, zu Jahresbeginn 2016 notierte er bei 1,0856 US-Dol-lar. Im Sommer 2015 (24.08.2015) lag derEUR/USD-Wechselkurs noch auf seinem 52-Wochen-Hochbei 1,1715 US-Dollar. <
boerse-express.com/zertifikatdesmonats
Zertifikat des Monats
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Die Zinserträge von Spareinlagen sind bereits seitJahren nicht mehr vorhanden und wer in deutscheBundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren
investiert, muss für seine Veranlagung sogar eine Negativ-rendite in Kauf nehmen. Nach der Ankündigung der EZB,den Märkten nach dem Brexit zusätzliche Liquidität zu-führen zu wollen, ist die Möglichkeit einer Zinserhöhungin absehbarer Zeit keinesfalls gestiegen. Für risikoaverseAnleger, die sich nicht den Turbulenzen der Aktienmärkteaussetzen wollen und dennoch ihre Renditechancen erhö-hen wollen, könnte der neue BayernLB-Minimax-Floater8/2016 für eine Veranlagung interessant sein.
0,50% Mindest-, 1,35% Maximalkupon. Die Höhe derZinszahlungen des Minimax-Floaters hängt prinzipiell vonder zukünftigen Wertentwick-lung des 3-Monats Euribor ab.Der 3-Monats Euribor ist jenerZinssatz, den sich europäischeBanken mit bester Bonität fürAnlagen mit drei MonatenLaufzeit untereinander ver-rechnen. Derzeit befindet sichdieser Zinssatz bei minus 0,28Prozent. Daher ist die direkteVeranlagung im aktuellen 3-
Monats Euribor mit Negativzinsen verbunden. Diese blei-ben dem Inhaber dieses Minimax-Floaters natürlich aufjeden Fall erspart, da der Floater mit einem Mindestzins-satz in Höhe von 0,50 Prozent pro Jahr ausgestattet ist. Aufder anderen Seite begrenzt der Höchstzinssatz von 1,35Prozent pro Jahr die Renditechancen der Anleger.Falls sich der 3-Monats Euribor an einem der Zinsermitt-
lungstage, die jeweils zwei Bankgeschäftstage vor der je-weiligen Zinsperiode liegen, zwischen dem
Mindestzinssatz und dem Höchstzinssatz befindet, dannwird der an diesem Tag festgestellte 3-Monats Euribor alsZinskupon ausbezahlt. Notiert der Euribor dann beispiels-weise bei 1,25 Prozent, so wird der am Ende der Zinsperi-ode fällig werdende Kupon einem Jahreskupon in Höhevon 1,25 Prozent entsprechen. So lange der 3-Monats Euri-bor auf seinem aktuellen Niveau von unterhalb von 0,50Prozent verbleibt, wird die Kuponzahlung in Höhe desMindestkupons von 0,50 Prozent erfolgen. Da die Höheder Zinszahlungen alle drei Monate den aktuellen Markt-gegebenheiten angepasst wird, ist die Gefahr großer Kurs-schwankungen dieses Floaters so lange gering, bis der3-Monats Euribor den Höchstzinssatz von 1,35 Prozentüberschreitet. In diesem Fall sind bei einem vorzeitigenVerkauf des Floaters Kursverlusten zu erwarten. Am Endeder Laufzeit wird der Floater mit 100 Prozent seines Aus-gabepreises getilgt.Der BayernLB-Minimax-Floater 8/2016, ISIN:
DE000BLB33B7, fällig am 20.1.25, kann noch bis 15.7.16 ineiner Stückelung von 1000 Euro mit 100 Prozent gezeich-net werden.
ZertifikateReport-Fazit: Dieser Floater spricht Anlegermit der Marktmeinung an, dass die seit Jahren andau-ernde Tiefzinsphase auch in den kommenden Jahren an-dauern wird. Da sich die Kapitalgarantie des Floatersausschließlich auf das Laufzeitende bezieht, kann ein vor-zeitiger Verkauf im Falle eines Zinsanstieges Kapitalver-luste verursachen. <
„Für Anleger dieerwarten, dassdie seit JahrenandauerndeTiefzinsphaseauch in denkommendenJahren andauernwird.“
Minimax-Floater mit0,50% bis 1,35% Zinsenpro Jahr
VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
Die untere Zinshürde liegt bei 0,50 Prozent, die obere bei1,35 Prozent Foto: Bloomberg
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Das Ergebnis des Brexit-Referendums war auch für dieFinanzmärkte unerwartet und hat zu heftigen Bewe-gungen der Kurse geführt. Wir gehen davon aus, dass
die Unsicherheit in Bezug auf die mittelfristigen Zukunfts-perspektiven der britischen und der europäischenWirtschaftanhalten wird“, sagt Heike Arbter, Vorsitzende des Vorstandsdes Zertifikate ForumAustria und Präsidentin der EUSIPA, dereuropäischen Vereinigung der Anbieter strukturierter Pro-dukte. „Mit Zertifikaten können Privatanleger einen besserenSchutz vor der gestiegenen Volatilität der Märkte erwerbenals mit einer Direktinvestition und vor allem bieten sie dieMöglichkeit, auch bei orientierungslosen oder leicht fallen-den Märkten positive Renditen zu erwirtschaften“, so Arbterüber den Nutzen der Zertifikate. Im Folgenden sind einige derEmpfehlungen der Produktspezialisten des Zertifikate ForumAustria aufgelistet:Marianne Kögel von der Raiffeisen Centrobank empfiehlt
unter demMotto „Zertifikate bieten auch in Zeiten hoher Un-sicherheit interessante Investment-Chancen“ aktiven Anle-gern Turbo- und Short-Zertifikate, dem breiten Publikumdefensive Produkte wie etwa Bonus-Zertifikate, weil das Er-gebnis des Referendums nicht nur zu deutlichen Kursverlus-ten an den europäischen Finanzmärkten geführt, sondernauch die Volatilität auf ein neues Jahreshoch getrieben hat.Während bei Einzelaktien Kursrückgänge von bis zu 20%keine Seltenheit waren, haben breit diversifizierte Indizesdeutlich geringere Verluste aufzuweisen. Auf Einzeltitelbasisbieten die aktuellen Kurse damit für aktive Anleger Gelegen-heiten, um beispielsweise mit Turbo-Zertifikaten an einer Er-holung mit Hebeleffekt zu partizipieren oder mitShort-Zertifikaten auf weitere Rückgänge zu setzen.
Für das breite Anlegerpublikum sind in unsicheren Zeitendefensive Zertifikate auf diversifizierte Basiswerte die ersteWahl. Mittels Bonus-Zertifikaten lässt sich die hohe Volatili-tät in attraktive Renditechancen ummünzen: Damit profitiertder Anleger zum einen von einem tieferen Startwert bzw.einer tieferen Barriere und gleichzeitig von einer höheren Bo-nusrendite. Aus dem aktuellen Sekundärmarkt-Angebot er-scheint das Europa Bonus&Sicherheit 11, emittiert vonRaiffeisen, beispielsweise attraktiv. Basiswert ist der EuroS-toxx 50 Index, die Laufzeit des Bonus-Zertifikates endet imSeptember 2019.Wenn der Basiswert bis Laufzeitende die Bar-riere von 1603 Punkten nicht berührt, erfolgt die Tilgung zu125 Prozent. Ausgehend vom aktuellen Kaufkurs von 98,89%ist dies eine Rendite von 26,4% bzw. annualisiert 7,5 Prozent.Derzeit notiert der EuroStoxx 50 bei 2765 Punkten, der Ab-stand zur Barriere beträgt 42 Prozent. Sollte der Basiswertwährend der verbleibenden Laufzeit die Barriere berühren,dann entfällt der Bonus und der Anleger partizipiert an derEntwicklung des Basiswertes im Vergleich zum Startwert 1:1.Für vorsichtigere Anleger rückt Kögel PLUS Bonus-Zertifi-
kate in das Schaufenster: Anders als bei klassischen Bonus-Zertifikaten wird hier die Barriere nur am Laufzeitendebeobachtet. Gerade wer sich vor sehr großen Rückschlägen inden nächsten Monaten schützen möchte, mittel- bis langfris-tig aber moderat positiv gestimmt ist, kann mit dem EuropaPLUS Bonus 2-Zertifikat eine Bonusrendite von 4,6% p.a. reali-sieren, wenn der Basiswert – wieder der EuroStoxx 50 Index– am finalen Bewertungstag (10. Dezember 2018) über 1.611Punkten steht. „Ob die Finanzmärkte nun bereits einen Bodengefunden haben oder ob die Umsetzung des Brexits nochwei-tere Rückschläge nach sich zieht, lässt sich mit einem derart
Empfehlungen der Produktspezialisten desZertifikate Forum Austria zur aktuellenLage an den Märkten: Denn die aktuellhohe Volatilität bietet Anlegern auch Ren-dite-Chancen.
hohen Sicherheitspuffer entspannt beobachten“, schließt Ma-rianne Kögel ihre Empfehlungsliste ab.
Defensive Erste Group. Pedram Payami, Produktspezialistder Erste Group, empfiehlt Produkte für defensive Anlage-strategien: „Wer sich angesichts der Konsequenzen des Bre-xit etwas defensiver positionierenmöchte, könnte einen Blickauf die 5,75% Erste Group Protect Multi Österreich 2016–2017werfen.“ Diese Anleihe hat eine einjährige Laufzeit und bieteteine Verzinsung von 5,75% p.a., die am Laufzeitende in jedemFall zur Auszahlung kommt. Die Rückzahlung der Anleihezum Nominalbetrag hängt hingegen von der Kursentwick-lung der zugrundeliegenden Aktien (OMV, Raiffeisen Bank In-ternational und voestalpine) ab. Zu 100% getilgt wird, wennkeiner der Basiswerte während der Laufzeit die Barriere, die50% unter dem Startwert der Aktien liegt, berührt oder un-terschritten hat. Anders ausgedrückt: Sowohl bei steigendenals auch bei seitwärts laufenden oder moderat fallenden Kur-sen wird die Maximalrendite von 5,75% p.a. erreicht. Wichtigist, dass die Barrieren während der Beobachtungsperiodenicht verletzt wurden. Unterschreitet oder berührt hingegenmindestens ein Aktienkurs während der Laufzeit seine Bar-riere und notiert zumindest eine Aktie am Laufzeitende unterihrem Startwert, so bekommen Anleger anstelle der Rück-zahlung des eingesetzten Kapitals Aktien des Basiswerts mitder schlechtestenWertentwicklung ins Depot gebucht – auchwenn diese mittlerweile wertlos sein sollte.
UniCredit und die Volatilität. FrankWeingarts von UniCreditonemarkets empfiehlt, die Chancen der hohen Volatilität zunützen. „Die Auswirkungen des Brexit werden erheblich sein.Schließlich wird fast jedes zweite Pfund Großbritanniens mitder Europäischen Union umgesetzt. Die Anlagestrategien derprofessionellen Investoren werden sich ändern“, sagt Wein-garts und folgert: „Anleger müssen sich in den kommendenTagen und Wochen auf Turbulenzen einstellen. Für mittel-fristig orientierte Investoren könnte die aktuelle Marktphaseallerdings unter dem Motto Flucht in Qualität durchaus inte-ressante Einstiegschancen bieten. Ein nachhaltiger Einbruchist jedoch nicht zu erwarten.“ In Marktphasen größerer Unsi-cherheit und eines nachlassenden Wachstums spielen übli-cherweise defensive Sektoren wie Gesundheit,Nahrungsmittel und Konsumgüter ihre Stärken aus. Die ge-stiegene Volatilität biete jedoch mittelfristig auch Chancen.Die Volatilität ist eines der maßgeblichen Parameter für denKurs vieler Anlageprodukte. Je höher die Volatilität, destohöher sind mögliche Zinszahlungen auf Aktienanleihen undAktienanleihen Protect sowie Express-Produkte. Zudem bie-
ten Anlageprodukte mit Protect-Level Investoren einen ge-wissen Teilschutz. Vor diesem Hintergrund könnten struktu-rierte Papiere ein attraktiveres Chancen-Risiko-Verhältnisbieten als ein Direkteinstieg in einen Einzelwert.
Individuelle Vontobel. Heiko Geiger von Vontobel FinancialProducts sieht die Möglichkeit, jetzt günstig individuelleChancen-Risiko-Profilemit Zertifikaten abzubilden. „Währendviele Anleger in Panik ihre Positionen auflösten, nutzten nichtwenige Marktteilnehmer die tiefen Niveaus, um neue Posi-tionen in ihren Portfolios aufzubauen. Besonders nachgefragtwaren Aktienanleihen und Discount-Zertifikate.“ Mit Aktien-anleihen können Anleger individuelle Chance-Risiko-Profileabbilden. Wer aktienaffin ist, aber nicht bereit ist, die Aktiezum aktuellen Kurs zu kaufen, könnte eine Aktienanleihe um10% unterhalb des aktuellen Aktienkurses erwerben. Somitkann der Anleger einen weiteren Kursrückgang des Basis-werts von bis zu 10% auffangen und erhält am Laufzeitendeimmer noch den Nennbetrag zurückbezahlt. Den Kupon er-hält er auf jeden Fall. Die Kupons sind derzeit aufgrund derstark gestiegenen Volatilität überdurchschnittlich hoch. Beieiner Aktienanleihe auf Allianz (ohne Kapitalschutz) ist derBasispreis beispielsweise mit 115 Euro fixiert und der Kuponbeträgt 3,50 Prozent jährlich. Aufgrund des starken Kurs-rückgangs der letzten Tage notiert die Aktienanleihe derzeitbei 96,27 Prozent. Der Anleger profitiert grundsätzlich maxi-mal, wenn der Basiswert am Laufzeitende auf oder über sei-nem zugehörigen Basispreis liegt. Der Anleger könnte einenleichten Kursrückgang verkraften und erhält am Laufzeitendeim Mai 2017 den Kupon von 3,50 Prozent.Bei Discount-Zertifikaten schlagen Anleger gleich zwei Flie-
genmit einer Klappe: Sie können die derzeitigen Kursniveausals Einstieg nutzen, bei gleichzeitig günstigeren Preisen derDiscount-Zertifikate, weil die hohe Volatilität zu einem grö-ßeren Discount führt. Zu beachten ist, dass bei Discount-Zer-tifikaten der Geldwert der zu liefernden Basiswerte stets aufeinen Höchstbetrag begrenzt wird. Das maximale Gewinnpo-tenzial ist daher von Anfang an beschränkt. Der Anleger er-leidet dann einen Verlust, wenn der Basiswert (unterBerücksichtigung des Bezugsverhältnisses) am Laufzeitendeunter dem Kaufpreis notiert, der aber durch den rabattiertenEinstieg geringer als bei einemDirektinvestment ausfällt. EinDiscount-Zertifikat auf BASF hat beispielsweise einen Basis-preis von 62 Euro und somit einen Discount zum aktuellenKurs der Aktie von über 9 Euro. Die Aktie notiert derzeit bei67,40 Euro. Die maximale Rückzahlung des Zertifikats ist auf62 Euro begrenzt, was einerMaximalrendite von rund 7% ent-spricht. <
Laut einer im CitiFirst-Newsletter „Markt vor neun“veröffentlichten Analyse besteht bei der VW-Aktieein kleiner Hoffnungsschimmer auf eine Bodenbil-
dung. Hier ein Auszug aus der Analyse: „Ende Mai stiegendie Kurse von Volkswagen über den Widerstand bei135,25 Euro an, konnten diesen Impuls aber nicht weiterausbauen. Stattdessen kam es zum bärischen Rebreakund anschließend zu einer kleinen Trendumkehrforma-tion. Die Folge dessen war ein neuer kurzfristiger Ab-wärtstrend, der gestern erst durch ein neues Tiefbestätigt wurde. Mit diesem tauchte die Aktie jedoch ineinen bei 105,25 – 101,25 Euro liegenden Unterstüt-zungsbereich ein, der Intraday durchaus wieder gekauftwurde. Dies hievte den Kurs zeitweise zurück über die
105,25iger Preismarke. Damitkönnte sich ein zweitesStandbein eines potenziellenDoppelbodens ausbilden, anden jedoch noch einige wei-tere Bedingungen geknüpftsind, die in den nächstenTagen erfüllt werden müssen.Wer rein trendtechnischagiert, für den ist die Volks-
wagen-Aktie immer noch bärisch zu werten. Der Ab-wärtstrend bekommt lediglich mit der bei 105,25 Euroliegenden Unterstützung Gegenwind. Sollte sich derTrend – und davon gehen trendorientierte Anlegergrundlegend aus – fortsetzen, dann ist letztlich auch miteinem Test der 94,55iger Preismarke zu rechnen. Genauim angesprochenen Unterstützungsbereich bis hin zu ca.101,25 Euro liegt kurzfristig auch eine Chance für einezumindest temporäre Erholung, eventuell sogar für eineTrendwende. Dafür sollte die Unterstützung bei 105,25Euro möglichst zügig weiter gekauft werden, um ca. 117Euro anzusteuern. Gelingt hier der Ausbruch nach oben,
wäre der Doppelboden vollendet. Aggressive Trader kön-nen die Tage bei einem Anstieg über 108,85 Euro aufeinen Doppelboden in VW spekulieren. Ein Stoplossließe sich hierfür bei 101 Euro platzieren.“Wenn die VW Vzg.-Aktie in den nächsten Tagen die
Marke von 117 Euro ansteuert, dann könnte sich die In-vestition in Long-Hebelprodukte bezahlt machen.
Call mit Basispreis und 112 Euro. Der Goldman Sachs-Call-Optionsschein auf die VW Vzg.-Aktie mit Basispreis112 Euro, BV 0,1, Bewertungstag 19.8.16, ISIN:DE000GL8U175, wurde beim Aktienkurs von 107,65 Euromit 0,385 – 0,395 Euro gehandelt. Wenn der Kurs derVW Vzg.-Aktie in den nächsten zwei Wochen auf 117Euro ansteigt, dann wird der handelbare Preis des Callsbei etwa 0,78 Euro (+97 Prozent) liegen.
Open End Turbo-Call mit Basispreis und KO-Marke bei100,6329 Euro. Der Citi-Open End Turbo-Call auf die VWVzg.-Aktie mit Basispreis und KO-Marke bei 100,6329Euro, BV 0,1. ISIN: DE000CW9YMF4, wurde beim Aktien-kurs von 107,65 Euro mit 0,73 – 0,74 Euro taxiert. Steigtdie VW Vzg.-Aktie auf 117 Euro an, dann wird sich derhandelbare Preis des Turbo-Calls auf 1,67 Euro (+126 Pro-zent) erhöhen. <
„Wer rein trend-technisch agiert,für den ist dieVolkswagen-Aktie immernoch bärisch zuwerten.“
*Der endgültige Wert wird am Festlegungstag (11.07.2016) nach billigem Ermessen der Berechnungsstelle unter Berücksichtigung der Marktentwicklung bis zum Festlegungstag innerhalb der Bandbreite festgelegt und bekannt gemacht.
Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.
Haben Sie Fragen zu diesem Produkt?Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oderinformieren Sie sich unter www.vontobel-zertifikate.de Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main
Kupon 8,50% p.a.
Basiswerte Davide Campari-Milano SpA, Pernod-Ricard SA, Remy Cointreau SA
WKN/ISIN VN137Y/DE000VN137Y9
Barriere (Bandbreite)* 65–75% des Schlusskurses der Basiswerte am 11.07.2016
Festlegungstag 11.07.2016
Bewertungstag 11.07.2018
Ausgabepreis 100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)
Protect Multi Aktienanleihe aufDavide Campari-Milano SpA, Pernod-Ricard SA, Remy Cointreau SA
Eine Verzinsung von 5 Prozent auf das eingesetzte Ka-pital erhalten Anleger im zweijährigen Laufzeiten-segment mit einer entsprechenden griechischen
Staatsanleihe. Oder man wirft einen Blick auf zwei neueProtect Express Aktienanleihen von Vontobel. Diese zeich-nen sich durch eine Verzinsung von 5,0 Prozent bzw. 8,0Prozent pro Jahr aus und bieten gleichzeitig die Chanceauf eine vorzeitige Rückzahlung zum Nennbetrag. Zu-sätzlich sind Protect Express Aktienanleihen mit einemBasispreis und einer Barriere ausgestattet.Bei diesen Wertpapieren - in diesem Fall ist es Daimler
als Aktie sowie der EuroStoxx50 als Index - wird halb-jährlich überprüft, ob der Referenzpreis des Basiswertesauf oder über dem Tilgungslevel liegt. Ist dies der Fall,werden die Wertpapiere vorzeitig zurückgezahlt und derAnleger erhält den Nennbetrag sowie den Kupon für diebisherigen Zinstage ausgezahlt. Weitere Zinszahlungen er-folgen sodann nicht mehr. Die Einlösungsschwelle liegtjeweils bei 100% des Referenzpreises am 11. Juli 2016.Ist keine vorzeitige Tilgung erfolgt, erhält der Anleger
am Fälligkeitstag - jeweils der 11. Juli 2018 - in Abhängig-keit vom Kurs des Basiswertes am Bewertungstag - entwe-der den Nennbetrag oder eine bereits bei Ausgabefestgelegte Anzahl des Basiswertes. Den Nennbetrag gibtes, wenn der Basiswert oberhalb der Barriere liegt - un-terhalb gibt es den entsprechend verringerten Nennbe-trag. Im Falle Daimlers liegt diese Barriere bei 60,00% desReferenzpreises am 11. Juli, beim EuroStoxx 50-Produktbei 55 Prozent.Den letzten Zinskupon gibt’s jedenfalls. <
Regelmäßig hohe Zinskupon bei einemgleichzeitig eingezogenen Sicherheitsnetz.In diesem Fall darf sich der Basiswert bin-nen zwei Jahren sogar beinahe halbieren -und noch immer ist nichts passiert.
Basiswert Daimler AG
ISIN DE000VN137X1
Nennbetrag 1000 EUR
Basispreis 100 % desReferenzpreises am 11. Juli2016
Kupon p.a. 8,00 %
Barriere60,00% des Referenz-preises
Einlösungsschwelle 100% des Referenzpreises
Laufzeit bis 11.07.2018
INFO PROTECT EXPRESS ANLEIHE AUF DAIMLER
BasiswertEURO STOXX 50-Index
ISIN DE000VN137W3
Nennbetrag 1000,00 EUR
Basispreis 100 % desReferenzpreises am 11. Juli2016
Kupon p.a. 5,00 %
Barriere 55,00 % des Refe-renzpreises
Einlösungsschwelle 100% des Referenzpreises
Laufzeit bis 11.07.2018
INFO PROTECT EXPRESS ANLEIHE AUF EURO STOXX 50
Kaufen Halten Verkaufen
Empfehlungen 24 9 1
Konsensrating*: 4,32
Kursziel 73,3 Euro Kurspotenzial 42%Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser
Im Gegensatz zum Gesamtmarkt reagierte die Aktiedes Beiersdorf-Konzerns, der unter anderem die Mar-ken von Nivea, Hansaplast und Eucerin vertreibt, auf
den Brexit mit einem Kursrutsch von 1,5 Prozent aufSchlusskursbasis ziemlich gelassen. Mittlerweile notiertdie von der Mehrheit der Analysten sehr geschätzte Bei-ersdorf-Aktie bereits wieder deutlich oberhalb des „vorBrexit-Standes“.Für Aktienanleger mit der Markteinschätzung, dass die
Märkte auch in den kommenden Monaten volatil blei-ben werden, könnte die Veranlagung in solch defensiveWerte, wie die Beiersdorf-Aktie einer ist, durchaus inte-ressant sein. Wer auch das verbleibende und zweifellosvorhandene Marktrisiko des Direktinvestments in die
Aktie reduzieren möchte,könnte mit Discount- undBonus-Zertifikaten auch beieinem nachgebenden Beiers-dorf-Aktienkurs positive Ren-dite generieren.
Bonus-Zertifikat mit Bar-riere bei 62 Euro. DasCapped Bonus-Zertifikat derHVB mit Barriere bei 62Euro, Bonuslevel und Cap bei90 Euro, BV 1, Bewertungstag
14.6.17, ISIN: DE000HU4PEA8, wurde beim Beiersdorf-Kurs von 84,88 Euro mit 85,08 – 85,10 Euro gehandelt.Wenn der Kurs der Beiersdorf-Aktie bis zum Bewertungs-tag niemals die Barriere bei 62 Euro berührt oder unter-schreitet, dann wird das Zertifikat am 21.6.17 mit demBonusbetrag von 90 Euro zurückbezahlt.Somit ermöglicht dieses Zertifikat in den nächsten 11
Monaten die Chance auf einen Ertrag von 5,76 Prozent,wenn der Kurs der Aktie bis zum Bewertungstag niemals
um mindestens 26,96 Prozent auf 62 Euro oder darunterfällt. Berührt der Aktienkurs die Barriere und notiert dieBeiersdorf-Aktie am Bewertungstag unterhalb des Caps,dann wird das Zertifikat mittels der Zuteilung einer Bei-ersdorf-Aktie je Zertifikat getilgt.
Discount-Zertifikat mit Cap bei 80 Euro. Das Citi-Dis-count-Zertifikat auf die Beiersdorf-Aktie mit Cap 80Euro, BV 1, Bewertungstag 12.6.17, ISIN: DE000CX232C5,wurde beim Beiersdorf-Aktienkurs von 84,88 Euro mit75,32 – 75,33 Euro gehandelt.Egal, wie sich der Aktienkurs in den nächsten 11 Mo-
naten entwickeln wird, erhalten Anleger am Laufzeit-ende des Zertifikates einen Betrag in Höhe von 80 Eurogutgeschrieben, wenn der Aktienkurs am Bewertungstagauf oder oberhalb des Caps gebildet wird. Deshalb stelltdieses Zertifikat die Chance auf einen Ertrag von 6,20Prozent in Aussicht, wenn sich der Aktienkurs am Be-wertungstag nicht mit mindestens 5,75 Prozent im Ver-gleich zum aktuellen Kurs im Minus befindet. Notiertdie Aktie am 12.6.17 unterhalb des Caps, dann wird auchdie Rückzahlung des Discount-Zertifikates mit dem amBewertungstag festgestellten Beiersdorf-Schlusskurs er-folgen. <
„Für Aktienanle-ger mit derMarkteinschät-zung, dass dieMärkte auch inden kommen-den Monatenvolatil bleibenwerden.“
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