WE ALL ARE THE NEWS AUSGABE 3 | 2016 www.wedent.de eine Publikation des Quintessenz Verlags FOKUS GESCHICHTE DER ZAHNMEDIZIN IM FOKUS Firmen, die Geschichte schreiben SPEZIAL FDI in Posen IM FOKUS Geschichte der Zahnmedizin ZAHNMEDIZIN Elektrische Zahnbürsten – Gibt es etwas Neues?
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FOKUS - Quintessence Publishing Deutschland · Erst 1909 wurde das Abitur zur Zugangsv oraussetzung für das Zahnmedizinstudium, und wiederum zehn Jahre später, 1919, wurde den Zahnärzten
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zu einem zukunftsträchtigen Teilgebiet der Zahnheilkunde.
Literatur
1. Groß D. Die schwierige Professionalisierung der deutschen Zahnärzte-schaft (1867-1919). Frankfurt a. M. 1994 (= Europäische Hochschul-schriften, Reihe 3, Bd. 609).
2. Hoffmann-Axthelm W. Die Geschichte der Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurgie. Berlin 1995.
3. Schäfer G, Groß D. Von nicht akademischen Behandlern zu modernen Zahnärzten: Der Weg der zahnärztlichen Profession in Deutschland, in: Groß D, Winckelmann HJ (Hrsg.). Medizin im 20. Jahrhundert. Fort-schritte und Grenzen der Heilkunde seit 1900. München 2008, S. 280-293.
4. Strübig W. Geschichte der Zahnheilkunde: Eine Einführung für Studen-ten und Zahnärzte. Köln 1989.
(Quelle: Deutsche Fotothek)
WEDENT SPEZIAL6
Abb. 1 Handwerkshäuser auf dem Alten Markt
Abb. 2 Die zwei Ziegen, Wahrzeichen von Posen
Abb. 3 Blick auf die Wartheinsel, Sitz der ersten polnischen Könige
Abb. 4 Altarreste der Basilika aus dem 10. Jahrhundert
Abb. 5 Das Renaissancerathaus aus dem 16. Jahrhundert
Abb. 6 Das große Theater, im klassizistischen Stil errichtet
Abb. 2
POSENSPEZIAL
POSENMEHR ALS EINEN KONGRESS WERT
In diesem Jahr lockt der FDI Annual World Dental Congress
nach Posen. Aber nicht nur das umfangreiche Programm
lohnt die Reise, auch die Stadt selbst ist sehens- und erle-
benswert. Posen ist eine Stadt mit einer langen, bewegten
Geschichte. Vor über 1000 Jahren wurde hier der erste polni-
sche König gekrönt, der von Posen aus sein Reich aufbaute
und den katholischen Glauben verbreitete. Strategisch güns-
tig an Handelsrouten gelegen erlebte Posen im Mittelalter
und der Neuzeit eine Blütezeit, auch wenn die Stadt im Laufe
der Geschichte immer wieder umkämpft und besetzt war. Sie
fiel 1793 an Preußen. Kurz von den Napoleonischen Truppen
besetzt kam sie 1815 wieder zurück nach Preußen und wurde
später Stadt des Deutschen Kaiserreichs, was sie bis 1918
blieb. Von 1939 bis 1945 war sie von den Deutschen besetzt,
die Nationalsozialisten hatten große Pläne mit der Stadt im
Osten, die aber nur bedingt umgesetzt wurden. Nach dem 2.
Weltkrieg wurde Posen wieder polnisch, zunächst sozialis-
tisch, seit 1989 gehört die Stadt zur demokratischen Republik
Polen. Alle diese historischen Stationen sind in der Stadt noch
sichtbar, von der hochmittelalterlichen Basilika sind Altar-
reste erhalten, vom ersten Königspalast gibt es Festungsreste
auf der Wartheinsel zu bewundern. Der Alte Markt zeugt ein-
drucksvoll von der Blütezeit Posens im späten Mittelalter.
Liebevoll restauriert ist er auch heute noch das Zentrum der
Stadt, die bunten und mit Reliefs verzierten Handwerkshäuser
und das Renaissancerathaus sind Wahrzeichen der Stadt.
Dass die Deutschen Kaiser die Stadt liebten, ist auch überall
sichtbar, im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde Posen um-
gestaltet, es entstanden unzählige Bauten im Jugendstil und
im klassizistischen Stil. Besonders beeindruckend sind die
Universitätsgebäude der 1919 gegründeten Universität und
das Kaiserliche Residenzschloss von 1905, das die Zeit ohne
große Umbauten überlebt hat. Aber auch die Architektur der
sozialistischen Zeit mit ihren pragmatischen Bauten und den
vielen Skulpturen und die modernen Bauten prägen das
Stadtbild von Posen, sodass Historie spürbar wird. In Posen
ist alles erlaufbar und es lohnt sich, mit offenen Augen und
Sinn für‘s Detail durch die Stadt zu spazieren.
Abb. 1
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 3
Abb. 6
WEDENT SPEZIAL 7
Nicht weit entfernt vom Kongress-Center ist der Alte Markt von
Posen, dort treffen sich zum Abend hin zahlreiche Anwohner
und Touristen, um zu schlendern oder in die unzähligen Restau-
rants, Bars und Klubs rund um den Platz einzukehren. Hier
findet sich für jeden Geschmack etwas: polnische Küche, aber
auch Burger, Pizza, Whiskey und Bier. Ein Abend auf dem Alten
Markt ist ein absolutes Muss für jeden Posen-Besucher (B).
Wer aber etwas Ruhe und Entspannung sucht, ist z. B. im
Kaffeehaus „republika roz“(A) (Republik der Rosen) bestens
aufgehoben. In der Nähe vom Alten Markt liegt das Kaffeehaus
an einem ruhigen Platz (Plaz Kolegiacki, direkt am Jesuiten-
kolleg) und bietet in gemütlicher Atmosphäre selbstgemachte
Leckereien an. Noch mehr Entspannung findet man im „Um-
berto“, einer Pizzeria im Zitadellen-Park (nördlich der Altstadt
gelegen) (C). Auf Liegestühlen oder Hängematten kann man
dort inmitten von Natur und Geschichte sein Bier und seine
Pizza genießen.
POSENSPEZIAL
AUSGEHTIPPS
Abb. CAbb. B
Abb. A
ZAHNMEDIZIN IN POSEN
Posen ist eine Universitätsstadt, mehr als ein Fünftel der
Einwohner sind Studenten. Neben der 1919 gegründeten
Adam-Mickiewicz-Universität Posen (UAM) gibt es noch
fünf weitere Universitäten, u. a. die Technische Universi-
tät Posen und die Medizinische Universität Posen. An der
Medizinischen Universität ist auch die Zahnmedizin ange-
gliedert. Sie gilt als die beste Ausbildungsstätte für Zahn-
medizin in Polen und bietet auch ein englischsprachiges
Studium an.
ZAHNMEDIZIN IN POLEN – MIT QUINTESSENZ
Der Quintessenz Verlag versorgt auch die polnischen
10 000 Zahnmediziner, Zahntechniker und Studenten mit
den neuesten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Pra-
xis. Sitz des Tochterverlages ist seit 1991 Warschau und
er trägt den klangvollen Namen „Wydawnictwo Kwinte-
sencja sp. z o.o“. Verlagsleiter ist Ireneusz Czyzewski. Das
Buch- und Zeitschriftenprogramm in polnischer Sprache
deckt dank der Zusammenarbeit mit den besten Spezia-
listen auf den Gebieten der Zahnerhaltung, Prothetik,
Kieferorthopädie, Parodontologie, Chirurgie und Implan-
tologie alle zahnmedizinschen Bereiche ab, wird aber
auch durch weitere internationale Quintessenz-Publika-
tionen ergänzt. Der Quintessenz Verlag veranstaltet viele
internationale Konferenzen, bei denen immer die Besten
ihres Faches den Stand der Wissenschaft und die neuesten
Techniken präsentieren.
15 JAHRE DENTOPOLIS
Jedes Jahr finden in Polen hunderte zahnärztliche Kongresse,
Konferenzen und Seminare statt. Eines davon ist von beson-
derem Rang – DENTOPOLIS. In diesem Jahr trafen wir uns
vom 13. bis 15. Mai schon zum 15. Mal – über 1100 Zahnärzte
und mehr als 50 Firmen, die ihre Produkte vorstellt en. Cha-
rakteristisch für Dentopolis sind die Vielfältigkeit der Themen
sowie die Möglichkeit, frei aus einer Vielzahl von Vorträgen
zu wählen, die zeitgleich in bis zu fünf Konferenzräumen
gehalten werden. Die Vorträge werden von Diskussions-
foren und Workshops begleitet. Die besten polnischen Ex-
perten und ausgezeichnete Zahnärzte aus der ganzen
Welt halten dort ihre Präsentationen. In der Geschichte
von Dentopolis haben die „Größten“ der internationalen
Zahnheilkunde ihre Spuren hinterlassen und daran mitge-
wirkt, dass es das größte Zusammentreffen der Zahnärzte
in Polen ist.
Ireneusz Czyzewski
Verlagsleiter der Quintessenz Polen
WEDENT SPEZIAL8
LEBEN UND ARBEITEN IN POLEN
Dr. Maciej Zarow ist Endodontologe und Spezialist in Ästhetischer Zahnheilkunde in Krakau und Autor zahlreicher Publikationen. Er erzählt über seine Arbeit und über sein Land, die er beide liebt.
SIE LEBEN UND ARBEITEN ALS ZAHNMEDIZINER IN POLEN.
WORAUF HAT SICH IHRE PRAXIS SPEZIALISIERT?
Meine Klinik in Krakau habe ich inzwischen seit 17 Jahren.
Und obwohl ich von Hause aus Endodontologe bin, habe ich
mich über die Jahre immer mehr für die Ästhetische Zahn-
heilkunde interessiert und mich dorthin weitergebildet. Auch
die Klinik ist über die Jahre gewachsen, wir sind jetzt eine
Gruppe von Spezialisten der verschiedenen zahnmedizi-
plantologie, Kieferorthopädie, Prothetik und minimalinva-
sive Chirurgie –, aber wir haben alle das gleiche Ziel: Wir
möchten unseren Patienten ein funktionsorientiertes, lang-
lebiges, aber vor allem ästhetisches Lächeln ermöglichen.
WAS IST FÜR SIE DAS INTERESSANTESTE AN IHRER
BERUFLICHEN LAUFBAHN?
Das Interessanteste für mich ist, Zahnmediziner aus allen
Teilen der Welt kennenzulernen. Reisen ist mein Hobby und
ich war schon in den meisten Ländern der Erde. Und überall,
wo ich hinkomme, besuche ich Zahnärzte – im Norden von
Kenia, im ecuardorianischen Dschungel, inmitten indiani-
scher Stämme… Vor 20 Jahren habe ich begonnen, etwa ei-
nen Monat im Jahr als Backpacker in weit entfernte Länder
zu reisen. Inzwischen nehme ich nicht mehr den Rucksack,
aber ich reise weiterhin und nutze die Gelegenheit, in den
verschiedenen Ländern Konferenzen zu besuchen und Vor-
träge zu halten. Im letzten Jahr war ich z. B. im Iran. Es ist
großartig, überall in der Welt so tolle, motivierte Menschen
kennenzulernen.
WAS IST DAS WICHTIGSTE, DAS SIE IN IHREM BERUF
PERSÖNLICH ODER FACHLICH GELERNT HABEN?
Die wichtigsten “life lessons” oder “dental career lessons”
habe ich von meinen Lehrern und Mentoren erhalten. Sie
haben meine Methoden und meine Haltung, wie ich Zahn-
medizin praktiziere, verändert. Und sie stehen mir bis heute
mit Rat und Tat zur Seite, wenn ich in einem Fall eine zweite
Meinung brauche oder nicht weiterkomme.
Vor 17 Jahren habe ich meinen Freund und Kollegen –
Prof. Krupinski aus Krakau – kennengelernt. Er brachte mir
bei, wie ich bei den zahnmedizinischen Behandlungen weni-
ger gestresst bin und selbstbewusster bleiben kann. Wenig
später traf ich Dr. Marco Nicastro aus Rom, er veränderte
meine Vorstellung von Ästhetischer Zahnheilkunde und ver-
besserte meine technischen Fähigkeiten in Bezug auf Pla-
nung und Präparation.
2004 lernte ich Dr. Walter Devoto kennen, einen der Grün-
der der Style Italiano Group. Er brachte mir bei, dass
Zahnme dizin unterrichtbar und vorhersagbar sein müsse
– das veränderte meine Art vorzutragen und Zahnärzte zu
unterrichten.
Und schließlich traf ich 2011 Dr. John Kois aus Seattle. Seit-
dem verbringe ich jedes Jahr eine Woche dort. Er erklärte
mir, wie ich den vollständigen Patientenstatus unter Berück-
sichtigung der Funktion, der Struktur, des Parodonts und der
Ästhetik erfasse, um die Behandlung vorhersagbar und
langlebig zu planen und durchzuführen. Das war ein Meilen-
stein in meiner Karriere!
WERDEN SIE AM FDI-KONGRESS TEILNEHMEN?
WORAUF FREUEN SIE SICH AM MEISTEN?
Natürlich nehme ich am Kongress teil. Dieses Ereignis
möchte ich auf keinen Fall verpassen. Zumal ich selbst vor-
tragen und einen „run 4 hands“-Kurs geben werde. Aber ich
werde natürlich die ganzen vier Tage dort sein. Ich erwarte
spannende Diskussionen und den Erfahrungsaustausch von
Zahnmedizinern aller 6 Kontinente. Nichts ist so spannend
wie das Lernen von den Erfahrungen anderer.
WAS IST DAS BESONDERE AN POLEN, KRAKAU UND POSEN?
WAS SOLLTE EIN INTERNATIONALER KONGRESSTEILNEHMER
MACHEN?
Polen ist ein wunderschönes und wundervolles Land mit en-
thusiastischen, hart arbeitenden Menschen. Für viele Jahre
waren wir im Ostblock eingesperrt, aber inzwischen haben
wir viele Möglichkeiten und die junge Generation macht zum
Glück neue Erfahrungen. Den Enthusiasmus der Menschen
kann man z. B. an den durchschnittlichen polnischen Zahn-
arztpraxen erkennen. Es ist unglaublich, wie sich diese in
den letzten 20 Jahren verändert haben – auf allen Ebenen
vom Design bis zur technischen Ausstattung. Unsere Praxen
sind nicht nur optisch schön, sie sind auch mit dem besten
technischen Equipment ausgestattet, mit CTs, DVTs, Intra-
oralscannern, …
Auch unsere Städte sind schön. In Krakau liebe ich z. B. den
Plac Nowy (den neuen Platz) am meisten, er ist das leben-
dige Herz von Kazimierz, einem Stadtteil von Krakau, dort
gibt es Cafés, Bars, Restaurants. Dort treffen sich Jung und
Alt, um zu essen, zu trinken, zu reden, zu spazieren oder auf
dem Markt einzukaufen. Posen ist auch wunderschön. Es ist
eine der fünf größten Städte in Polen und ich kann nur emp-
fehlen, durch die Straßen zu schlendern und in den Jazz
Clubs und den Restaurants und Bars den Menschen zu be-
gegnen. Es scheint am Anfang nicht so zu sein, aber wenn
man uns besser kennenlernt, stellt man fest, dass wir Polen
offen und lustig sind. Wir haben “Latin spirit”, auch wenn wir
so weit im Norden leben.
Also genießen Sie Polen und die FDI in Poznan. Alles Gute!
Dr. Maciej arow
NZOZ SPS DENTISTPlac Inwalidów 7/530-033 Krakau
» ICH ERWARTE BEIM FDI-KONGRESS SPANNENDE DISKUSSIONEN UND DEN ERFAHRUNGSAUSTAUSCH VON ZAHNMEDIZINERN ALLER 6 KONTINENTE. NICHTS IST SO SPANNEND WIE DAS LERNEN VON DEN ERFAHRUNGEN ANDERER. «
WEDENT IM FOKUS 99
C.HAFNER – DER ANBIETER FÜR ANALOGE UND
DIGITALE LÖSUNGEN RUND UMS EDELMETALL
130 JAHRE DENTAURUM – EINE ZEITREISE:
VOM LABORATORIUM ZUM WELTWEITEN
DENTALUNTERNEHMEN
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FIRMEN, DIE GESCHICHTE SCHREIBEN
(Urban Mining). Mit dem Bau einer der modernsten Recyclinganlagen zur Aufarbeitung
edelmetallhaltiger Abfälle im Jahr 1997 wurde ein Meilenstein für ökologische Hochtech-
nologie gesetzt. 2007 wurde auf der IDS in Köln mit dem Einstieg in die 3-D-Implantatpla-
nung ein Dienstleistungstool geschaffen, das die Beziehung zwischen zahntechnischem
Labor und Praxis vertieft. Vom Wax-Up über CT/DVT und 3-D-Implantatplanung bis hin zur
präzisen Bohrschablone kann die Zahntechnik mit der speziell abgestimmten Labor- und
Klinik-Version CeHa imPLANT® eine komplette Dienstleistung anbieten.
Das Familienunternehmen steht heute für Produkte und Lösungen rund um das Thema
Edelmetall. Dazu gehören ein breites Sortiment an Edelmetalllegierungen zur Herstel-
lung von Zahnersatz, eines der modernsten Galvanoformingsysteme sowie die Dienst-
leistung Fräsen in Edelmetall für die digital basierte Herstellung von Edelmetallgerüs-
ten. Mit dem Neubau und dem Umzug von Pforzheim nach Wimsheim im August 2015
wurde der Grundstein für die weitere Expansion gelegt.
Das Unternehmen, das mittlerweile in der 5. Generation der Inhaberfamilien geleitet
wird, gehört zu den führenden Unternehmen der Edelmetallverarbeitung für die
Schmuck- und Dentalindustrie. C.HAFNER wurde 1850 von Carl Hafner als Betrieb zur
Rückgewinnung von Edelmetallen aus Abfällen der Schmuckindustrie gegründet. Mit
den nachfolgenden Generationen wurde der Betrieb erweitert und den Erfordernissen
der wachsenden Schmuckindustrie angepasst. Gleichzeitig wurde ein metallurgisches
Labor aufgebaut, das die Entwicklung von Dentallegierungen ermöglichte. Nach dem
Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg fast völlig zerstörten Firma begann die Entwicklung
von neuen Produkten wie neuer Legierungen für die rasch anwachsenden Ansprüche
der modernen Zahnmedizin.
Nach wie vor beschäftigt sich C.HAFNER mit der Rückgewinnung von Edelmetallen aus
Abfällen. Dabei wird großer Wert auf die Einhaltung von Menschenrechten und die Erhal-
tung der Umwelt gelegt. C.HAFNER verarbeitet nur Edelmetalle aus Sekundärquellen
Als Arnold Biber im Jahre 1886 die Eröffnung seines Labors in Pforzheim bekannt gab, ahnte
noch niemand, dass daraus einmal die weltweit agierende DENTAURUM-Gruppe werden
würde. Mit großer Tatkraft entwickelte er geeignete Füllungsmaterialien und Legierungen für
die Herstellung von Zahnersatz. Er fertigte Goldkronen und gehämmerte Goldfüllungen in
hervorragender Qualität an. Nach seinem Tod erwarb Dr. Fritz Winkelstroeter 1908 das Un-
ternehmen, das unter dem Firmennamen Arnold Biber weitergeführt wurde. Man begann,
komplette Praxiseinrichtungen, Zahnarztstühle, Bohrmaschinen und Instrumentenschränke
zu fertigen. Durch diese Expansion wuchs das Unternehmen über die Grenzen von Deutsch-
land hinaus und war international erfolgreich. 1924 fusionierte der Gerätebauteil mit der
Ritter Dental Company, Rochester, USA. Die Ritter-Biber AG wurde gegründet. Die Wirt-
schaftskrise der 1920er Jahre brachte das Unternehmen jedoch in große Schwierigkeiten, die
zum Verkauf des Gerätebaus führten. 1935 übernahm Hans Peter Winkelstroeter zusammen
mit seiner Frau Lieselotte die Leitung des Restunternehmens Dentaurum. Bedingt durch die
Goldknappheit suchte man nach alternativen Materialien: Die edelmetallfreien Legierungen
unter dem Namen remanit® legten den Grundstein für die weltweit bekannten remanium®
Legierungen. Nach der Zerstörung des Werks im 2. Weltkrieg wurde das Unternehmen wieder
aufgebaut und 1953 konnte eine neue Produktionsstätte in Pforzheim bezogen werden. Jochen
Peter Winkelstroeter wurde im Jahr 1968 Geschäftsführer und leitete mit seiner Frau Ulla das
Unternehmen. 1968 erfolgte der Umzug nach Ispringen in einen Neubau für Produktion, For-
schung und Verwaltung. 1994 traten Axel Winkelstroeter und Mark Stephen Pace in die Ge-
schäftsleitung ein. Mit dem Erwerb der Implantatsparte der Firma Cerasiv wurde das Produkt-
programm 1995 erweitert. Im gleichen Jahr integrierte Dentaurum die Firma Sofraced S.r.l.,
Hersteller für Dentalkeramiken – heute Dentaurum Ceramics. Das Unternehmen wurde 2010
von Dentaurum J. P. Winkelstroeter KG in Dentaurum GmbH & Co. KG umfirmiert. Dentaurum
entwickelt, produziert und vertreibt heute ein umfassendes Produktspektrum für Zahnärzte
und -techniker. Bei der Fertigung folgt man strengen Qualitätsmaßstäben für ausgezeichnete
Verarbeitungseigenschaften und hohe Bioverträglichkeit. Derzeit führt das weltweit agierende
Dentalunternehmen mehr als 8500 Artikel.
WEDENT IM FOKUS10
HOHE ZIELE MIT BODENHAFTUNG –
75 JAHRE DÜRR DENTAL
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Dürr Dental ist ein Paradebeispiel für die Weiterentwicklung eines Familienbetriebs zum
weltweit aktiven „global Player“. In diesem Jahr feiert das in Bietigheim-Bissingen ansäs-
sige Unternehmen sein 75-jähriges Jubiläum. Die Basis für diese Entwicklung ist eine
Mischung aus Hartnäckigkeit, Ideenreichtum und Gespür für Trends in der Dentalbranche.
Dabei starteten die Firmengründer Karl und Wilhelm Dürr ihre Karriere als Quereinstei-
ger. 1941 eröffneten die Brüder eine feinmechanische Werkstatt in Stuttgart und nutzten
ihr Know-how nach dem Krieg für Medizintechnik wie die erste fahrbare Saugpumpe,
die Mitte der 1950er Jahre nach dem Umzug nach Bietigheim zur Marktreife gelangte.
Zehn Jahre später schuf der ölfreie Kompressor die Voraussetzungen für leistungsfähi-
gere Absaugsysteme und ergonomische Behandlungen am liegenden Patienten. Insge-
samt wandelte sich das Unternehmen vom Produktentwickler zum Lösungsanbieter. So
stellt Dürr Dental bspw. ein wirksames und materialverträgliches Desinfektionsmittel
für Saug anlagen zur Verfügung. Mit Orotol führte Dürr Dental 1965 ein Produkt ein, das
bis heute den Gold-Standard in der Sauganlagendesinfektion markiert. Weitere Desin-
fektionsmittel folgten Mitte der 1980er Jahre für die Verwendung in Praxis, Labor und
Klinik. Parallel dazu entstand das erste vollautomatische Röntgenfilm-Entwicklungs-
gerät – der Einstieg in die zahnärztliche Diagnostik durch bildgebende Systeme.
Der Erfolg des VistaSystems für die „digitale Praxis“ basiert auf dem Zusammenspiel
zwischen der intraoralen Kamera VistaCam iX HD, dem Speicherfolienscanner VistaScan,
dem Panoramaröntgengerät VistaPano S und der Imaging Software VistaSoft. Die Pro-
dukte überzeugen in der Praxis durch optimale Ergonomie und gute Abstimmung auf die
täglichen Abläufe. Auch bei der Patientenkommunikation hilft die VistaCam iX HD. Der
Zahnarzt kann dem Patienten bspw. den Erfolg einer Kariesbehandlung zeigen oder eine
Therapie erklären. Eines hat das Unternehmen während der 75-jährigen Erfolgsge-
schichte jedoch nie aus den Augen verloren: Soziale Verantwortung. Dürr Dental engagiert
sich bspw. im Bereich Gesundheit, international für die Organisation Mercy Ships und als
Bekenntnis zur Region bildet die Förderung ansässiger Sportvereine einen Schwerpunkt.
IVOCLAR VIVADENT: BEI INNOVATIONEN DIE NASE VORN
Was 1923 in Zürich mit der Produktion künstlicher Zähne begann, präsentiert sich heute
als einer der führenden internationalen Dentalspezialisten. Seit 1933 hat das Unterneh-
men seinen Hauptsitz in Schaan, Liechtenstein. Von dort werden Produkte in mehr als 120
Länder geliefert. Das Unternehmen ist mit eigenen Tochtergesellschaften sowie rund
Das DentaleFaszination des oralen Systems in Wissenschaft und Kultur
480 Seiten, 500 Abb., Best.-Nr.: 12390€ 98, –
Aus verschiedenen Perspektiven widmet sich dieses Buch dem Mundraum als einer Kör-perzone von anthropologisch fundamentaler Bedeutung. Neben klassischen Themen der Zahnmedizin werden insbesondere die ethno-zahnmedizinischen, evolutionsbiologischen und paläoanthropologischen Dimensionen berücksichtigt. Dargestellt wird das orofaziale System und seine funktionellen Störungen, die Evolution des Gesichts, die Gesichts- und Schädelchirurgie im Kontext der rekonstruktiven Chirurgie, der medizinischen Ästhetik und der kulturellen Physiognomik des Gesichts. Zu einer Augenweide wird das Buch durch die Komposition von Zahnmedizin, Kunst und Literatur mit seinen besonderen Illustrationen.
Bestellen Sie per Telefon (030) 761 80 662, per E-Mail an [email protected] oder online unter www.quintessenz.deLieferung gegen Rechnung/Preise inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten, Preisänderungen und Irrtümer vorbehalten
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DasDentale
FASZINATIONZAHNMEDIZIN
RELIKTE GRUBE VII, SCHICHT II
Dentale_Quintessenz_23-09-2015-DRUCK.indd 63
In einfachen Pappschachteln, die im roh gezimmerten Kastenrahmen Platz finden, sortiert der junge Berliner Künstler Michael Wutz Knochen-
reste. Warum? Mit welchem Ziel? Was für Knochen sind dies? Was erzählen sie? Sagen sie überhaupt etwas? Man glaubt mit der ersten
Bestandsaufnahme einer archäologischen Ausgrabungsstätte konfrontiert zu sein. Der Künstler unterstützt diese Annahme durch den Titel,
der dem Nachlass eines Archäologen zu entstammen scheint. Dazu heißt es: »Sammlung und Aufzeichnungen des Archäologen S. wurden
größtenteils zum Zeitpunkt seiner Einberufung an die Ostfront und der Entlassung aus seiner Lehrtätigkeit vernichtet. In seiner Forschung
zu den mehrphasigen Bestattungsgruben an den Quelltöpfen zu X. setzte sich S. zunehmend mit forensichen Methoden zur Untersuchung
menschlicher Fossile auseinander. Wohl u. a. aufgrund seiner Versuche, spiritistische Praxen in seine Experimente einfließen zu lassen,
erfolgte seine Entfernung aus der Universität H.« Gewiss gehört dies zur Fiktion des Kunstwerks. Indem Wutz Teile seines Werkes zu originalen Relikten eines archäologischen Nachlasses
erklärt, lässt er seine transversale Kunst in den Zwischenräumen von Archäologie, Archiv, Kunst- und Wunderkammer, Wissenschaftsge-
schichte, Kulturanthropologie, aber auch von Geologie und Ritualforschung operieren. In seinen graphischen Arbeiten stellt Wutz oft fiktive
archäologische Fundstätten dar, geologische Strata, Kartographien, Ansichten von Landschaften aus großer Höhe, die gewaltigen Abraum-
halden oder freigelegten Grabungsorten ähneln. Manche dieser Todeslandschaften wirken indes wie prächtige tropische Wucherungen.
Leben und Tod sind bei Wutz enge Verwandte. Oft begegnen ganze Ensembles von Totenköpfen, die wie Amulette oder rituelle Kultobjekte
arrangiert zu sein scheinen oder gar als Eier in ein Vogelnest eingelassen werden. Das Memento Mori ist in dieser Kunst omnipräsent, aber
mit ihm zugleich die Arbeit an einem fiktiven Gedächtnisarchiv. Während die Wissenschaften die Knochenreste mit hochtechnischen Methoden
zum Sprechen zu bringen versuchen, arbeitet Wutz umgekehrt: Er nimmt die Methoden der Wissenschaft von der Kunstkammer bis zur moderne
Stratigraphie und Archäologie auf, um das wissenschaftlich entborgene Wissen wieder zurück ins Geheimnis zu bergen. Kunst und Archäologie
sind unterschiedliche Modi der Arbeit am Toten und am Tod. Das ist besonders an solchen Radierungen und Collagen zu erkennen, welche die
Relikte (und Reliquien) der Toten in einen unbekannten rituellen und kultischen Zusammenhang einbetten. H. B.
Die Vielzahl von Bürstenköpfen und die Auswahl an elektri-
schen Zahnbürsten ermöglichen es dem Zahnarzt, seinem
Patienten für jeden Bedarf den richtigen Antrieb mit dem ent-
sprechenden Bürstenkopf zu empfehlen. Über neue Techno-
logien wie Bluetooth-Schnittstellen könnte es in Zukunft mög-
lich werden, eine permanente Visualisierung des
Anpressdrucks und der Bewegung der Zahnbürste zu errei-
chen. Individuelle Schwachstellen ließen sich somit optimal
eliminieren, und es könnte eine noch bessere Mundhygiene
erreicht werden. Durch die permanent steigende Nutzer-
freundlichkeit und Anwendungssicherheit erhöht sich die At-
traktivität weiterhin, und einer zunehmenden Verbreitung der
elektrischen Zahnbürste steht nichts mehr entgegen.
Danksagung
Für die Genehmigung zum Abdruck der Abbildungen 3 bis 8
sei der Firma Procter & Gamble GmbH (Oral-B und Blend-a-
med) sowie der Abbildungen 1, 2 und 9 der Firma Philips
GmbH herzlich gedankt. Eine weitere, auch finanzielle
Unterstützung durch die genannten Firmen ist nicht erfolgt.
Abb. 3 Der Bürstenkopf „CrossAction“ (Oral-B) soll durch die im 16°-Winkel angeordneten Borsten besonders in den Zahnzwischenräumen effektiv
Plaque entfernen.
Abb. 4 Der Bürstenkopf „Sensitive“ (Oral-B) soll insbesondere bei empfindlichen Zahnhälsen und empfindlichem Zahnfleisch angewendet werden; blaue
Indikatorborsten zeigen durch Verblassen den Zeitpunkt des Kopfwechsels an.
Abb. 5 Der Bürstenkopf „Tiefen-Reinigung“ (Oral-B) soll durch die Micro-Pulse-Borsten tiefe Zahnzwischenräume reinigen; blaue Indikatorborsten
zeigen durch Verblassen den Zeitpunkt des Kopfwechsels an.
Abb. 6 Der Bürstenkopf „Precision Clean“ (Oral-B) schnitt bei Stiftung Warentest (9/2014) als Testsieger der Bürstenköpfe ab. Nach Herstellerangaben
reinigt der hauseigene Bürstenkopf „Tiefen-Reinigung“ jedoch nachweislich gründlicher.
Abb. 7 Der Bürstenkopf „TriZone“ (Oral-B) entspricht dem Kopf einer traditionellen Handzahnbürste. Der Kopf bewegt sich bis 40 000-mal seitwärts
schwingend und pulsierend.
Abb. 8 Die oszillierend-rotierende Zahnbürste Oral-B Vitality Precision Clean, die wegen ihres Preis-Leistungs- Verhältnisses Testsieger 2013 bei der
Stiftung Warentest wurde.
Abb. 9 Philips Sonicare FlexCare Platinum mit bis zu 31 000 Bürstenkopfbewegungen pro Minute, neun Putzeinstellungen (drei Stufen mit jeweils drei Inten-
sitäten), Drucksensor, Smarttimer und Quadpacer sowie UV-Reinigungsstation für Bürstenköpfe.
Abb
. 3
Abb
. 4
Abb
. 5
Abb
. 6
Abb
. 7
Abb
. 8
Abb
. 9
WEDENT VERMISCHTES16
ZAHNKLEINES
ABC
W ZAHNWURM … war ein Fabeltier, das in den Zähnen gelebt haben soll und als Ursache
für Zahnschmerzen oder Karies galt. Die älteste belegte Quelle stammt
aus Assyrien (650 v. Chr.). Darin lehnt der Wurm, wohl ein Dämon oder
böser Geist, Früchte und Säfte ab und bevorzugt das Blut der Zähne. Zur
Behandlung sollen Mischbier, gebrochenes Malz und Sesamöl vermengt
und auf den betroffenen Zahn aufgetragen werden. Weitere Behandlungs-
methoden aus verschiedenen Quellen waren Spülungen, aber auch Einla-
gen und Kaumittel sowie die Räucherung mit Bilsenkrautsamen, die aus
diesem Grunde als herba dentaria bezeichnet wurden. Hildegard von Bin-
gen erkannte schon mangelnde Hygiene als Ursache für den Zahnwurm.
Durch Spülen mit Wasser sollten Ablagerungen vermieden werden, die
sich um den Zahn legen und die Würmer hervorbringen konnten. Sie emp-
fahl auch Aloe und Myrrhe sowie Kohlerauch. Pierre Fauchard zweifelte
1728 als einer der ersten Zahnheilkundigen den Zahnwurm als Ursache
der Karies an. Aber erst im 19. Jahrhundert wurden wissenschaftliche
Theorien zur Entstehung der Karies entwickelt.
U
ZAHNUNFALLLaut Statistik erleidet jedes 3. bis 4. Kind bis
zu seinem 16. Lebensjahr einen Zahnunfall
– meist zu Hause, beim Sport oder auf Spiel-
plätzen. Aber auch Klassiker wie Hockey,
Kampfsport, Reiten oder Trendsportarten
bergen ein hohes Risiko für Zahnverletzun-
gen. Rund 80 % dieser Unfälle betreffen die
oberen Schneidezähne. Unfälle, bei denen
Zähne verletzt werden, passieren vor allem
durch Unachtsamkeit, Fehleinschätzung
und Unbedacht.
(Quelle: http://www.prodente.de/erkran-
kungen/zahnunfall.html)
(Quelle: Terry, Douglas A. Das Gesunde-Zähne-Buch 2014, S.28)
(Quelle: Heinz E. Lässig/Rainer A. Müller: Die Zahnheilkunde in Kunst- und Kulturgeschichte, Köln 1983, 78)
V
ZAHNVERSIEGELUNG… ist eine Beschichtung der Zähne aus