firmen portrait Stecker Konditorei Café e.K. Der Tradition verpflichtet, Neuem gegenüber aufge- schlossen In Bremens »guter Stube« kann man bei einem leckeren Stück Kuchen in die Geschichte der Hansestadt eintau- chen. Denn hier am Marktplatz mit Blick auf das Rathaus, den Roland und den Bremer Dom serviert die Stecker Konditorei Café e.K. in ihrer »Raths-Konditorei« Backspezialitäten, die nach überlieferten, zum Teil fast vergessenen Rezepten täglich frisch aus besten Zutaten hergestellt wer- den. Genießen können Touristen und Hanseaten von buten un binnen die süßen Sünden von Stecker aber nicht nur am Markt: Der Stammsitz des Un- ternehmens ist »Die kleine Konditorei« in der Knochenhauerstraße 14, die ebenfalls zu den wenigen noch erhal- tenen historischen Cafés in Bremen zählt. »Wir sind stolz auf die Pflege altbewährter Backanleitungen. Viele sind im Laufe der Jahre verschwunden, weil sie mit aufwendiger Handarbeit verbunden sind. Nicht so bei uns: Wir fühlen uns dieser Tradition verpflich- tet«, sagt Bernard Timphus, Inhaber der Stecker Konditorei Café e. K. Sein Unternehmen backt aber auch nach neuen Rezepten und sorgt mit seinen zum Teil selbst entwickelten Kuchen- kreationen für Abwechslung am Ver- kaufstresen. So gehören neben dem preisgekrön- ten Butterkuchen, Luciagebäck und Original Bremer Klaben auch Gaumen- freuden wie Blaubeer-Champagner- und Baumkuchen-Weincreme-Torte zum Sortiment. »Wir sind für alles of- fen, was zu unserer qualitativ hoch- wertigen Auswahl passt«, betont Timphus. Der Konditormeister steht auch anderen modernen Entwicklungen im Betrieb aufgeschlossen gegenüber: So engagiert sich sein Unternehmen vorbildlich für den Umweltschutz – insbesondere im Bereich Energieeffi- zienz. Und das nicht ohne Eigennutz: Gebäck kommt in den Ofen; Sahne, Eis und Früchte müssen gekühlt werden. Der Betrieb einer Konditorei erfordert daher ein hohes Maß an Energieein- satz, der natürlich auch hohe Kosten verursacht. Um den Energieverbrauch signifikant zu senken, hat Bernard Timphus Un- terstützung bei der Bremer Energie- Konsens GmbH und der Beratungsstel- le für ökologische Effizienz des RKW gesucht und gefunden. Ein Experte analysierte die Energie- und Wasser- verbräuche und fand viele Einspar- möglichkeiten – eine Kombination aus neuen Geräten und modernen Verfah- ren, die Schritt für Schritt in den Be- trieb eingeführt wurden. Wichtigste Maßnahme war die Installation einer modernen Kühl- und Frosterverbund- anlage, welche die bisher über zwan- zig im Haus verteilten Geräte ersetz- te. Während früher die Abwärme der Kältemaschinen in den ohnehin schon heißen Backstuben verpuffte, wird sie heute an zentraler Stelle gespeichert und für die Brauchwassererwärmung und zur Unterstützung der Heizung genutzt. » Der dauerhafte Betrieb der Kältegeräte in überwärmter Umge- bung hat uns früher nicht nur viel Energie gekostet, sondern auch den Verschleiß der Maschinen begüns- tigt«, erklärt Bernard Timphus. Das Zusammenspiel von Kälte- und Hei- zungstechnik wird weiter ausgebaut: So wurde bei der Neugestaltung des Cafés in der Knochenhauerstraße eine Spitzenkuchen ohne Spitzenverbräuche
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firmenportrait · Original Bremer Klaben auch Gaumen-freuden wie Blaubeer-Champagner-und Baumkuchen-Weincreme-Torte zum Sortiment. »Wir sind für alles of-fen, was zu unserer qualitativ
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f i r m e n p o r t r a i t
Stecker Konditorei Café e.K.
Der Tradition verpflichtet,Neuem gegenüber aufge-schlossen
In Bremens »guter Stube« kann manbei einem leckeren Stück Kuchen indie Geschichte der Hansestadt eintau-chen. Denn hier am Marktplatz mitBlick auf das Rathaus, den Rolandund den Bremer Dom serviert dieStecker Konditorei Café e.K. in ihrer»Raths-Konditorei« Backspezialitäten,die nach überlieferten, zum Teil fastvergessenen Rezepten täglich frischaus besten Zutaten hergestellt wer-den. Genießen können Touristen undHanseaten von buten un binnen diesüßen Sünden von Stecker aber nichtnur am Markt: Der Stammsitz des Un-ternehmens ist »Die kleine Konditorei«in der Knochenhauerstraße 14, dieebenfalls zu den wenigen noch erhal-tenen historischen Cafés in Bremenzählt. »Wir sind stolz auf die Pflegealtbewährter Backanleitungen. Vielesind im Laufe der Jahre verschwunden,weil sie mit aufwendiger Handarbeitverbunden sind. Nicht so bei uns: Wirfühlen uns dieser Tradition verpflich-tet«, sagt Bernard Timphus, Inhaberder Stecker Konditorei Café e. K. Sein
Unternehmen backt aber auch nachneuen Rezepten und sorgt mit seinenzum Teil selbst entwickelten Kuchen-kreationen für Abwechslung am Ver-kaufstresen. So gehören neben dem preisgekrön-ten Butterkuchen, Luciagebäck undOriginal Bremer Klaben auch Gaumen-freuden wie Blaubeer-Champagner-und Baumkuchen-Weincreme-Tortezum Sortiment. »Wir sind für alles of-fen, was zu unserer qualitativ hoch-wertigen Auswahl passt«, betont
Timphus. Der Konditormeister stehtauch anderen modernen Entwicklungenim Betrieb aufgeschlossen gegenüber:So engagiert sich sein Unternehmenvorbildlich für den Umweltschutz –insbesondere im Bereich Energieeffi-zienz. Und das nicht ohne Eigennutz:Gebäck kommt in den Ofen; Sahne, Eisund Früchte müssen gekühlt werden.Der Betrieb einer Konditorei erfordertdaher ein hohes Maß an Energieein-satz, der natürlich auch hohe Kostenverursacht.
Um den Energieverbrauch signifikantzu senken, hat Bernard Timphus Un-terstützung bei der Bremer Energie-Konsens GmbH und der Beratungsstel-le für ökologische Effizienz des RKWgesucht und gefunden. Ein Experteanalysierte die Energie- und Wasser-verbräuche und fand viele Einspar-
möglichkeiten – eine Kombination ausneuen Geräten und modernen Verfah-ren, die Schritt für Schritt in den Be-trieb eingeführt wurden. WichtigsteMaßnahme war die Installation einermodernen Kühl- und Frosterverbund-anlage, welche die bisher über zwan-zig im Haus verteilten Geräte ersetz-
te. Während früher die Abwärme derKältemaschinen in den ohnehin schonheißen Backstuben verpuffte, wird sieheute an zentraler Stelle gespeichertund für die Brauchwassererwärmungund zur Unterstützung der Heizunggenutzt. »Der dauerhafte Betrieb derKältegeräte in überwärmter Umge-
bung hat uns früher nicht nur vielEnergie gekostet, sondern auch denVerschleiß der Maschinen begüns-tigt«, erklärt Bernard Timphus. DasZusammenspiel von Kälte- und Hei-zungstechnik wird weiter ausgebaut:So wurde bei der Neugestaltung desCafés in der Knochenhauerstraße eine
Fußbodenheizung eingebaut. Diesekann dank der niedrigen Vorlauftem-peratur von ca. 30 Grad Celsius direkt
mit der Abwärme betrieben werden,die von der zweiten Kälteverbundanla-ge für die Tresenkühlung erzeugt wird.
Sparsam backen mit Infrarot
Auch einen neuen Backofen hat Kon-ditormeister Timphus angeschafft.Obwohl dieser um ein Drittel kleinerist als sein Vorgänger, werden mit ihmgenauso viele Kuchen hergestellt: „Umausschließlich frische Waren zu ver-kaufen, backen wir täglich kleineMengen, das heißt von jeder Torte nurden Tagesbedarf. Das ist dank einesausgetüftelten Beschickungsplansauch mit weniger Backflächen mög-lich. Die bessere Auslastung zahlt sichim Energieverbrauch für uns aus“. Der »Neue« kann aber noch mehr:
Eine spezielle Oberflächenbearbeitungreflektiert die natürliche Infrarot-Strahlung. »Dadurch konnten wir un-sere Backzeiten teilweise um ein Drit-tel verkürzen und gleichzeitig dieKosten um zehn Prozent senken«,freut sich Bernard Timphus. Damitkünftig auch der Stromverbrauch wei-ter sinkt, soll in naher Zukunft nochein Lastmanagement installiert wer-den, das die Verbräuche transparenterund damit besser steuerbar macht undunnötige Bereitstellungskosten ver-meidet.
Mit Zusammenarbeit den Erfolg sichern
Insgesamt hat Bernard Timphus gut110.000 Euro in die Modernisierungs-maßnahmen investiert; seine Kondi-torei erhielt knapp 19.000 Euro För-dermittel vom Senator für Umwelt,Bau, Verkehr und Europa. Neben dentechnischen Lösungen wurden zusätz-lich ganz einfache Neuerungen fürmehr Umweltschutz bei Stecker einge-führt. So helfen jetzt klare Arbeitsan-weisungen bei der Reduzierung vonMaschinenlaufzeiten. »Mit dem cleve-ren Konzept des Fachplaners habenwir es geschafft, Energie zu sparen,ohne die Arbeitsabläufe zu beein-trächtigen und die Qualität unsererProdukte zu schmälern. Davon profi-tiert nicht nur unser Unternehmen,sondern auch die Umwelt«, sagtTimphus. Mit dem Beitritt in die 'partnerschaftumwelt unternehmen' setzt er nun
weiter auf Kooperationen. »VieleBremer Betriebe verfügen über großeEnergieeinsparmöglichkeiten. Das istuns bei der Umsetzung der Umwelt-schutzmaßnahmen klar geworden.Ihnen möchten wir mit unserenErfahrungen Ängste nehmen, selbstaktiv zu werden.« Sein Unternehmenhat aber noch mehr vor: Schon heutewird der in nicht unerheblichenMengen anfallende Kaffeesatz ausge-filtert und von einer Gärtnerei gerneweiterverwendet. Bernard Timphus:»Unser Beispiel zeigt: Nicht nur inIndustrieunternehmen, sondern auchin Handwerksbetrieben steckt enor-mes Potenzial für aktiven Umwelt-schutz.« Und der hat sich auch imBewusstsein der Mitarbeiter veran-kert: Die energiesparenden Maßnah-men gehen ihnen bereits wie selbst-verständlich von der Hand.