Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler Rechtsanwalt Dr. Torsten Schmidt Universität Leipzig Staatsorganisationsrecht - Folie 01 - Gegenstand des Verfassungsrechts RA Dr. Schmidt, Leisnig Gegenstand des Verfassungsrechts jeweils auf Bundesebene und Landesebene Grundrechte Staatsorganisationsrecht Staatszielbestimmungen/Verfassungsprinzipien Verfassungsorgane u. Verfassungsorganisation Staatsfunktionen, Kompetenzen (Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen)
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Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler ......Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler Rechtsanwalt Dr. Torsten Schmidt Universität Leipzig Staatsorganisationsrecht
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Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler Rechtsanwalt Dr. Torsten Schmidt
Universität Leipzig Staatsorganisationsrecht - Folie 01 - Gegenstand des Verfassungsrechts RA Dr. Schmidt, Leisnig
Gegenstand des Verfassungsrechts
jeweils auf
Bundesebene und Landesebene
Grundrechte Staatsorganisationsrecht Staatszielbestimmungen/Verfassungsprinzipien Verfassungsorgane u. Verfassungsorganisation Staatsfunktionen, Kompetenzen (Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen)
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Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler Rechtsanwalt Dr. Torsten Schmidt, Leisnig
Universität Leipzig Staatsorganisation – Folie 03 – Übersicht Staatsziele
Übersicht über die Staatszielbestimmungen
Definition: - Grundprinzipien der Verfassung - Strukturprinzipien - verfassungsgestaltende Grundentscheidungen im Grundgesetz (im Verfassungsrecht des Bundes):
Bundesstaatsprinzip
Rechtsstaatsprinzip
Demokratieprinzip
Republikanisches Prinzip Sozialstaatsprinzip
Staatsziel Umweltschutz
Staatsziel Tierschutz
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Staatsziele im
Bundes- und Landesverfassungsrecht
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Sozialstaatsprinzip
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ierschutz
Staatsziele
In der S
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rt. 1 S. 1 S
ächsVerf)
- D
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echtsstaatsprinzip -
Sozialstaatsprinzip
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-
Kulturstaatlichkeit
- K
inder- und Jugendschutz -
Minderheitenschutz (S
orben)
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lie 05
- Bund
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rinzip
- Üb
ersicht B
undesstaatsprinzip Ü
berblick G
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Art. 20 A
bs. 1 GG
– „…ist ein B
undesstaat“
doppelte Staatlichkeit
(zwei E
benen / zweiglied
riges Sta
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jeweils m
it allen Staatsge
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g
Bund
Länder
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Verteilun
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kompetenzen
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petenzen A
rt. 30 GG
Rechtsprechun
g im
Bundesstaat
(Art. 95 I G
G)
Bundessta
atliche F
inanzverfassung
Bundestreue und
bundesfreundliches
Verhalten
Bundesrecht bricht
Landesre
cht A
rt. 31, 142 GG
Vertra
gsschluß-
kompetenzen
Bunde
szwa
ng, B
undesinte
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Länderm
itwirkun
g bei G
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(Art. 50, 77 G
G)
GG
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bersicht 1
Dem
okratieprinzip G
rundsatz: A
rt. 20 II 1 GG
„A
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ente-Lehre des S
taatsbegriffs
Staatsvolk
S
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S
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V
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Legislative
E
xekutive Judikative
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V
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§§
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Einzelentscheidung
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lie 06 - Dem
okratieprinzip - Ü
bersicht 2
Wahlen und A
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okratie – Wahl von R
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olksvertretungen“) U
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- Art. 41 I 2 S
ächsVerf
Gleichheitsproblem
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-Sperrklauseln, G
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P
arlamentsvorbehalt – ausdrückliche
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Rechtsstellung der P
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echtsgrundlage:
Europäische E
bene
– Art. 10 A
bs. 4 EU
V (n
.F.)
V
erfassungsrechtliche E
bene – Art. 21 G
G
E
infachgesetzliche E
bene
- ParteienG
B
egriff: A
rt. 21 GG
– keine Defin
ition, aber § 2 I P
artG
(vom B
VerfG
E 91, 262 [266]) überno
mm
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-
Vereinigun
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für den Bereich des B
undes oder ein
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auf die politische Willensbildung E
influss nehme
n und an der V
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wenn sie nach
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ffentlichkeit eine ausreichende G
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bieten. nicht P
artei: - bloß
e Rathausparteien
- bloß
e lose politische Gruppierun
gen
Grundrechte der P
arteien
Gründun
gsfreiheit – A
rt. 21 I 2 GG
-
Freih
eit, ohn
e staatlich
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inderu
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Ind
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artei)
- Le
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lis gegenüb
er Art. 9
II GG
B
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rt. 21 I 2 GG
-
Freih
eitsrecht d
er Pa
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er Mitglied
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- Le
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er Art. 9
GG
Program
mfreiheit
Finanzierun
gsfreiheit W
ettbewerbsfreiheit
Sonstige spezifisch parteipolitische
Betätigun
gen , die n
icht a
ndere G
run
drech
te schützen
Parteien
gleichheit – Art. 21 G
G insgesa
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- G
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- F
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leichh
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Ein
fach
gesetzlich in
§ 5
Pa
rtG
Grundre
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esen nach anwend
bar (Art. 19 III G
G)
- M
einungs- un
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eit -
Versa
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gsfreiheit
- B
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ng der Parteie
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Verfassungsprozessuale S
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chti
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Innere Ordnung der P
arteien: A
rt. 21 I 3 GG
– demokratische B
innenstruktur (H
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genitätsprinzip) M
indestanforderun
gen: -
Bestellu
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gen zur Mitgliedschaft : P
arteienG
S
treit zwischen M
itgliedern und Partei – Z
ivilrechtliche A
useinandersetzung
Parteienfinanzierung
-
keine Anspruch auf sta
atliche Zuw
endung aus A
rt. 21 G
G
- kein V
erbot staatlicher Z
uwendun
g aus Art. 21 G
G, a
ber Beschränkun
g: S
elbstfinanzierung muss V
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- E
rfolgsorientierun
g der staatlichen Z
uwendun
g -
Staatsbürgerliche G
leichheit bei P
arteispendenbe
günstigun
gen
- R
echenschaftspflicht (T
ransparenzgebot) – Art. 2
1 I 4 G
G
Verfassungsfeindliche P
arteien und Parteienprivileg
Verfassungsw
idrige Parteien – A
rt. 21 II GG
(Un
terscheid
e: Sp
rach
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uch zu „verfa
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gsfeind
lichen P
arteien
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Beeinträchtigun
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- territoriale In
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ng der Parteie
n 3
Partei gilt bis zur F
eststellung der Verfassun
gswid
rigkeit durch B
Ve
rfG als nicht verfassungsw
idrig. P
arteiverbotsverfahren
A. Z
ulässigkeit 1.
Zuständigkeit: B
VerfG
(Art. 21 II 2 G
G, § 13 N
r.2 BVerfG
G)
2. A
ntragsberechtigun
g: Bu
ndestag, Bund
esrat, Bun
desregierun
g, Land
esregierun
g (Art. 43
I, II GG
) 3.
Antra
gsgegenstand: F
eststellung der Verfassun
gswidr
igkeit einer P
artei (Art.
21 II 2 GG
) B
. B
egründ
etheit 1.
Feststellung, ob P
artei ve
rfassungsw
idrig (§ 46 I BV
erfGG
) 2.
Auflösung d
er Partei und
Verbot der B
ildung von E
rsatzorganisationen (§ 4
6 III 1 B
Ve
rfGG
) 3.
Einziehung des V
erm
ögens (§ 46 III 2 B
Ve
rfGG
) Z
um V
erfah
ren: -
Möglichkeit eines V
orverfahrens
- E
igene E
rmittlungen d
es Bundesve
rfassungsgerich
ts (B
eschlagnahm
en und D
urchsuchungen nach S
tPO
- §§ 47, 38 BV
erfG
G)
- D
urch einstweilige A
nordnung (§ 32 B
VerfG
G) kann P
artei politische B
etätigung
vorab untersagt w
erden
R
echtswirkun
gen der E
ntscheidung:
- V
erlust des Parteistatus m
it allen gesetzlichen / verfassun
gsrechtlichen V
ergünstigungen
-
Mandantsverlust (§ 46 I N
r. 5 BW
ahlG)
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rt. 93 A
bs. 1
Nr. 4a G
G)
Schutzbe
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l:
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89
, 155
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G
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Norm
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G
ewaltenteilungsprinzip
= Le
gislative, Judikative, Exekutive sind im
mer in
ihrem B
ereich tätig ohne
wechselseitige
Übergriffe
G
esetzmäß
igkeit der Verw
altung
��� �V
orrang des Gesetzes
��� �V
orbehalt des Gesetzes
Verhältnism
äßigkeitsgrundsatz (auch als Ü
berm
aßverbot bezeichn
et) =
nur eine Maß
nahme ist rechtm
äßig, die ein
en legit
imen Z
we
ck verfolgt und zur V
erfolgung diese
Zw
eckes geeignet, erforderlich und an
gemessen ist
Bestim
mtheit des G
esetzes / Bestim
mtheit der E
inzelentscheidung
= N
ormen und E
inzelentscheidungen m
üssen so klar gefasst sein, dass sie a
nwendbar sind
(P
roblem: unbestim
mte R
echtsbegriffe, B
eurteilungsspielräum
e, Entscheid
ungsspielräume)
Bin
dung an
besteh
end
e Gesetze;
Art. 2
0 III G
G
in b
estimm
ten (grund
sätzlichen
) An
gelegen
heiten
bed
arf es ein
es formelle G
esetzes
Vertrauensschutz / R
ückwirkungsverbote
= bere
chtigtes Vertrauen ist schutzw
ürdig; staatliche R
echtsakte dürfen nicht rückwirkend in das
Vertrau
en eingreifen
(Prob
lem b
ei Gesetzen
: ech
te Rückw
irkung un
zulä
ssig; unech
te Rückw
irkung (sog tatb
estand
liche R
ückanknüp
fun
g) zulä
ssig
Rechtsschutz / E
ffektiver Rechtsschutz (so
g. staatlicher Justizgewähran
spruch) =
bestehende R
echte müssen auch e
ffektiv durchgeset
zt werden können (hierzu gehö
rt auch U
nabhängigkeit und gese
tzesgebundene Justiz)
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt, Leisn
ig
Unive
rsität Le
ipzig – Sta
atsorga
nisatio
nsrecht – F
olie
09 - Ve
rhältnism
äß
igkeitsp
rinzip
Verhältnism
äßigkeitsprinzip
(Prüfungsreihenfolge)
Verfolgt das G
esetz / verfolgt die hoheitliche Maß
nahm
e einen durch GG
und G
esetz ged
ecktes Ziel?
Liegt also kein unlautere
r / unzulässiger Z
weck vo
r?
Ist das im G
esetz / in der hoheitlichen Maß
nahme ge
wählte M
ittel überhau
pt geeign
et, den angestrebten Z
weck zu e
rreichen?
(ungeeignete und u
nsinnige Maß
nahm
en dürfen also nicht
ergriffen we
rden) Ist das G
esetz / ist die hoheitliche Maß
nahme auch
erforderlich?
Gibt es nicht
mildere M
ittel, m
it denen der Zw
eck genauso gut erreicht w
erden kan
n (stets Vorran
g des milderen M
ittels) Ist das G
esetz / ist die hoheitliche Maß
nahme an
gemessen; ist sie also bei
Abw
ägun
g der
wechselseitigen Interesse
n nicht unzum
utbar und steht sie in einem an
geme
ssen Verh
ältnis zw
ischen Zw
eck und angew
andten Mittel ?
1.
Legitim
er Z
weck
2.
Geeig
neth
eit
3.
Erfo
rderlich
keit
4.
An
ge
messen
heit
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt, Leisn
ig
Unive
rsität Le
ipzig – Öffe
ntliches R
echt für W
irtscha
ftswisse
nschaftle
r S
taa
tsorganisa
tionsre
cht – Fo
lie 10 - S
ozialsta
atsp
rinzip
Sozialstaatsprinzip
G
rundlagenbestimm
ung:
Art. 20 A
bs. 1 GG
– „…sozialer…
.“ Inhalt / D
efinition:
Verpflichtet den S
taat (also alle drei Gew
alten und auch alle
Ebenen)
- dem
Gebot m
aterieller Gerechtigkeit R
echnung zu tragen -
Hilfe bei N
ot, Arm
ut und typischen Wechselfällen des
Lebens zu gewähren
(D
efinition umstritten)
begründet keine subjektive R
echtsposition / keine einklagbaren
Ansprüche !
Verfassungsrechtliche E
inzelfälle / Verbindungen zu
m
Sozialstaatsgebot:
-
Art. 3 A
bs. 3 S. 2 G
G – V
erbot der B
ehindertendiskriminierung
- A
rt. 6 Abs. 4 G
G – M
utterschutz -
Art. 14 A
bs. 2 GG
– Sozialbindung des E
igentums
- A
rt. 74 Abs. 1 N
r. 7GG
– Gesetzgebungskom
petenz für öffentliche F
ürsorge -
Art. 74 A
bs. 1 Nr. 10 G
G – G
esetzgebungskomp. für
Kriegsbeschädigte, K
riegsgefangene -
Art. 74 A
bs. 1 Nr. 12 G
G – G
esetzgebungskomp. für
Arbeitsschutz, A
rbeitsvermittlung, S
ozialversicherung, A
rbeitslosenversicherung -
Art. 95 A
bs. 1 G – S
ozialgerichtsbarkeit -
Art. 1 A
bs. 1 GG
- Menschenw
ürde
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Unive
rsität Le
ipzig – Öffe
ntliches R
echt für W
irtscha
ftswisse
nschaftle
r S
taa
tsorganisa
tionsre
cht – Fo
lie 11 – Ü
bersicht übe
r Sta
atsorga
ne
Übe
rsicht über die
Sta
atsorga
ne
Bundesta
g B
undes-re
gierung
Bundes-
verfassungs-
gericht
Bundes-
präsident B
undesrat
Legisla
tive Ju
dikative
Exeku
tive
Bund
esstaatsp
rinzip
De
mo
kratie-
prinzip
R
echtsstaats-
prinzip
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 12 - Bundestag
RA
Dr. T
orsten S
chmidt,
Leisnig / D
öbe
ln
1
Bundestag
Wesen
merkm
al:
�
Gesetzgebun
gsorgan (ergibt sich aus A
rt. 76 ff. GG
)
� unm
ittelbar demokratisch legitim
iertes Verfassungso
rgan
� oberstes B
undes- und V
erfassun
gsorgan
Fu
nktio
nen
:
o
Gesetzgebun
gsfunktion (Art. 77 I G
G )
a
llerdin
gs besch
ränkt d
urch
Mitw
irkungsb
efugnisse
and
erer Bund
esorgan
e
- Gesetzesin
itiativrechte nach A
rt. 76 I G
G b
ei Bu
ndesregieru
ng, B
undesra
t oder M
itte des B
und
estages
o
K
ontrollfunktion der Exekutive
- d
urch Z
itierrecht – A
rt. 43 I G
G,
- In
terpella
tionsrecht - §§
105
GeschO
BT
,
- „En
queterech
t“ – Rech
t zur E
insetzun
g von U
nters
uchu
ngsau
sschüssen
– A
rt. 44
GG
- Bestellu
ng ein
es Weh
rbea
uftra
gten – A
rt. 45b G
G
- H
au
sha
ltskontroll – A
rt. 114 I G
G
- Ü
berw
ach
ung d
es Nach
richtend
ienstes d
urch
Kon
trollgrem
ium
– A
rt. 45d G
G
o
Zustim
mungsfunktion zu H
andlungen der E
xekutive o
K
reationsfunktion (Bildung/W
ahl weiterer V
erfassungs- u. S
taatsorgane)
- Wa
hl d
es Bu
ndeska
nzlers –
Art. 63
GG
- Mitw
irkung an
der W
ah
l des B
und
esprä
sidenten
– A
rt. 54 I, III G
G (d
urch
Bildu
ng d
er Bun
desversa
mm
lun
g)
- Wa
hl d
es Bu
ndesta
gsprä
sidenten
– A
rt. 40
I 1 G
G
- W
ah
l der H
älfte d
er Richter d
es BV
erfG –
Art. 9
4 I 2
GG
i.V.m
. § 6
BV
erfGG
- Mitw
irkung an
der W
ah
l der R
ichter ob
erster Bun
desgerichte – A
rt. 95 A
bs. 2 GG
(üb
er die Vertreter
in
Richterw
ah
lau
sschüssen
) o
R
epräsentationsfunktion
Rep
räsen
tative D
emokra
tie !
Bild
un
g:
Wahl zum
Deutschen B
undestag:
- allgemein
Art. 38 G
G
- unm
ittelbar
- frei
- gleich
- geheim
Erster Z
usamm
entritt – Art. 38 II G
G
Legislaturp
eriode
4 Jahre
A
rt. 39 I 1 GG
K
eine Selbstauflösun
g Z
usamm
entritt eines neu ge
wählten
Bundesta
ges – Art. 39 I S
. 2 GG
Art. 63 IV
3 GG
–
Konstruktives
Misstrauensvotum
(E
rmessen
des B
Prä
s zur A
uflösu
ng)
Art. 68 I G
G –
G
escheiterte
Vertrau
ensfrage
(E
rmessen
des B
Prä
s zur A
uflösu
ng)
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 12 - Bundestag
RA
Dr. T
orsten S
chmidt,
Leisnig / D
öbe
ln
2
Zu
sam
men
setzun
g:
Ausschüsse:
- U
ntersuchungsausschüsse – A
rt. 44 GG
-
Ausschuss für die A
ngelegenheit der europ
äischen U
nion – A
rt. 45 GG
-
Verteidigun
gsausschuss – Art. 45a G
G
- A
usschuss für auswärtige
Angele
genheiten – A
rt. 45a G
G
- P
etitionsausschuss – Art. 45 c G
G
- S
onstige zu bildende Ausschüsse – S
elbstorganisation des P
arlaments - §§ 5
4 GeschO
BT
F
raktionen: -
notwendige E
inrichtunge
n des Verfassun
gslebens -
nur beiläufig in Art. 53a I 2 G
G erw
ähnt -
Ausfluss der parteienstaa
tlichen Dem
okratie (Art. 21 G
G)
- M
it eigenen Rechten ausgestattet (
Rech
t au
f gleichb
erechtigte Teilh
ab
e am
parla
men
tar
ischen
Prozess, B
ena
chteiligun
gsverbot,
Gesch
O-R
echte [Fina
nzau
sstattun
g usw
.])
- B
eteiligtenfähig im O
rganstreitverfah
ren
- K
önnen im O
rganstreitverfahren auch Rechte d
es Gesa
mtparlam
ents geltend m
achen
Verfah
rensw
eise:
Präsident, S
tellvertreter, Schriftführer – A
rt. 40 I G
G
Einzelne A
bgeordnete
Ausschüsse
F
raktionen
Innere O
rganisation: G
eschäftsordnun
gsautonom
ie des Parlam
ents (Ge
schOB
T – autonom
e Satzung)
Sitzungsöffentlichkeit:
Art. 42 I G
G (a
uf A
ntra
g von 1/10
kann d
urch
2/3 Öffen
tlichkeit a
usgesch
lossen w
erden
)
Hausre
cht des Präsidente
n: A
rt. 40 II GG
– umfassen
de (ausschließlich
e) Polizeigew
alt
Abstim
mungen:
Unterschiedlich
e Mehrh
eiten erford
erlich
-
Mitgliederm
ehrheit / sog. K
anzlermehrheit
(Wa
hl d
es Bund
eskanzlers- A
rt. 63
II, III GG
; kon
struktives Misstrau
ensvotu
m – A
rt. 67 I G
G; V
ert
rau
ensfra
ge – A
rt. 68 I G
G; Z
urü
ckweisu
ng von
Ein
sprü
chen
des B
und
esrates –
Art. 77
IV G
G)
-
Abstim
mungsm
ehrheit, Art. 42 II 1 G
G
- Q
ualifizierte Abstim
mungsm
ehrheit, A
rt. 42 I 2 GG
(u
nd in
Art. 8
0a G
G –
S
pan
nungsfa
ll) -
Qualifizierte M
itgliedermehrheit (bsp
w. b
ei Verfa
ssungsä
nderu
ngen
, Art. 79
II GG
)
- D
oppelt qualifizierte Mitgliede
rmehrh
eit (n
ach 2/3
-Einsp
rüchen d
es Bund
esrates)
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 12 - Bundestag
RA
Dr. T
orsten S
chmidt,
Leisnig / D
öbe
ln
3
Befu
gn
isse: B
eispielhaft: -
Gesetzesinitiativrecht – A
rt. 76 I GG
-
Beschlussfassun
g über Bundesgesetze
-
Zurü
ckweisun
gsrecht von E
insprüchen des Bunde
srates
- E
rteilung von Verordnun
gserm
ächtigungen
-
Wahl des B
undeskanzlers -
Konstruktives M
isstrauensvotum
-
Bildung von U
ntersuchungausschüssen
-
Zitierrecht – A
rt. 43 I GG
W
eitere N
orm
en:
-
Geschä
ftsordnung des B
undestages (GO
BT
) -
Bundesw
ahlgesetz (BW
G) und B
undesw
ahlordnung (B
WO
) -
Petitionsausschussgesetz (P
etAG
) -
Untersuchun
gsausschussgesetz (PU
AG
) -
Abgeordneten
gesetz
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 13 - Rechtsstellu
ng der Abg
eordneten
Universität Le
ipzig
Rechtsstellung der A
bgeordneten A
ufgabe/Funktion:
Vertreter des ganzen V
olkes und an W
eisungen nicht gebunden
(Art 38 I 2 G
G)
G
arantie des freien M
andats
Bu
nd
esrecht
Art. 38 I 2 G
G
Land
esrecht
Art. 39 III, 41 – 43 S
ächsV
erf
Mandatserw
erb: im
GG
nicht gere
gelt (A
rt. 38 III GG
– Verw
eis auf ein B
undesgesetz)
Mandatserw
erb:
- M
andantserwerb:
mit A
nnahme der W
ahl (A
rt. 43 I 1 SächsV
erf) -
Status als M
dL:
mit Z
usamm
entritt des neuen Landta
ges
Mandatsverlust:
im G
G nicht ge
regelt
(Art. 38 III G
G – V
erweis auf ein
Bundesgesetz)
Mandatsverlust:
-
Jederzeitiger schriftlicher Verzicht
gegenüber d
em Landta
gspräsidenten (A
rt. 43 II Sä
chsVerf)
- Z
usamm
entritt eines neu
en Landtages
(Art. 44 I S
ächsVerf)
- E
rlöschen der W
ählbarkeit (A
rt. 43 III S
ächsVerf)
Allgem
eine Rechtsstellung:
-
Teiln
ah
me a
n d
er p
olitisch
en
W
illen
sbild
un
g
- R
echt auf hinreichende Information
- R
ederecht
- S
timm
recht -
Teilnahm
e an Fra
ge- und
Inform
ationsrechten des B
T
- E
igenes F
rage
recht -
Recht auf In
formation du
rch BR
eg
- R
echt auf Teilnahm
e an parlam
entarischen W
ahlen
- F
raktionsbildungsrecht
- F
reih
eit d
es M
an
da
ts (Art. 3
8 I 2
GG
Allgem
eine Rechtsstellung:
-
Teiln
ah
me a
n d
er p
olitisch
en
W
illen
sbild
un
g
- R
echt auf hinreichende Information
- R
ederecht
- S
timm
recht -
Teilnahm
e an Fra
ge- und
Inform
ationsrechten des LT
-
Eigen
es Fra
gerecht (A
rt. 51 I S
ächsVerf)
- R
echt auf Inform
ation durch S
tReg
- R
echt auf Teilnahm
e an parlam
entarischen W
ahlen
- F
raktionsbildungsrecht (Art. 46 II
SächsV
erf)
- F
reih
eit d
es M
an
da
ts (Art. 3
9 I 2
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 13 - Rechtsstellu
ng der Abg
eordneten
Universität Le
ipzig
– ke
ine B
ind
un
g a
n A
ufträ
ge u
nd
W
eisu
ng
en
) -
Indem
nität (Art. 46 I G
G)
- Im
munität (A
rt. 46 II GG
) -
Zeu
gnisverweigerun
gsrecht (A
rt. 47 G
G)
- E
ntschädigungsanspruch – D
iäten (A
rt. 48 III 1 GG
)
- S
on
stige R
ech
te -
Anspruch au
f kostenfreie B
enutzung öffentlicher V
erkehrsmittel (A
rt. 48 III 2 G
G)
- U
rlaubsanspruch des W
ahlbew
erbers
(Art. 48 I G
G)
Sä
chsV
erf –
kein
e B
ind
un
g a
n
Au
fträg
e u
nd
Weisu
ng
en
) -
Behinde
rungsverbot (A
rt. 42 II 1 S
ächsVerf)
- K
ündigungsve
rbot (Art. 42 II 2
SächsV
erf) -
Indem
nität (Art. 55 I S
ächsV
erf) -
Imm
unität (Art. 55 II, III S
ächsVerf)
- Z
eugnisverw
eigerungsre
cht (Art. 56
SächsV
erf) -
Entschädigun
gsanspruch – Diäten
(Art. 42 III 1 S
ächsVe
rf)
- S
on
stige R
ech
te
- A
nspruch auf kostenfreie
Benutzung
öffentlicher Verkehrsm
ittel (Art. 42 III
2 SächsV
erf) -
Urlaubsanspru
ch des Wa
hlbewerbe
rs (A
rt. 42 II Sä
chsVerf)
S
tellung fraktionsloser Abgeordneter:
Repräsentation – G
leichheit aller A
bgeo
rdneten
Daraus folgt:
- R
ederecht (unabhän
gig von Fraktionen
) -
Mitarbeit in einem
Ausschuss (aber B
VerfG
: kein Sti
mm
recht; Lit.: auch Stim
mrecht)
F
raktionszwang
Parteiendem
okratie
Fraktionszw
ang
Freiheit des M
andats
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raktionszwan
g zulässig
Sonstige M
ittel der Be
einflussung unzulä
ssig
(un
zulä
ssig: Verzich
tserkläru
ngen
, Verein
ba
rungen
, Verp
flich
tun
gserklärun
gen)
freie Gew
issensentscheidun
g muss stets m
öglich bleiben
Inkom
patibilitäten K
eine Re
gelung de
r Unvereinba
rkeit von Am
t und Man
dat; A
ber: Ab
gG; S
ächsAb
gG
u.U. stärkere S
tellung des
fraktionslosen Ab
geordn
eten in der S
ächsVerf, denn dort in A
rt. 46 III ausdrücklich norm
iert.
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Fo
lie 14
- Bund
esrat
Un
iversität Leipzig
Bundesrat
Au
fgab
en:
Art. 50 G
G:
-
Mitw
irkung der Lände
r bei G
esetzgebung des B
undes
- M
itwirkung de
r Länder b
ei der Ve
rwaltun
g des Bu
ndes
- M
itwirkung de
r Länder b
ei Angele
genheiten der E
uropäischen U
nion
Fu
nktio
n:
Sog. Länd
erkamm
er (Zw
eite Kam
mer) =
aber kein w
irkliches G
esetzgebungsorgan
Z
usa
mm
ensetzu
ng
: A
rt. 51 GG
: -
Mitglieder d
er Landesre
gierung (we
rden auch von der
Landesre
gierun
g bestellt und abberufen) A
rt. 51 I GG
-
Jedes Land hat so viele Vertreter im
BR
wie S
timm
en
- Jedes Land hat m
indestens 3 S
timm
en (ansonsten nach E
inwohne
rzahlen:
über 2 Mio vier, übe
r 6 Mio fünf, über 7 M
io sechs)
- P
räsident jeweils für 1 Jahr (A
rt. 52 I GG
) -
Teilnahm
erecht der B
undesre
gierung (keine M
itgliedschaft – A
rt. 53 GG
) V
erfahren
sweise:
-
Einberufun
g durch Präsident (A
rt. 52 II 1G
G)
- P
flicht zur Einberufung, w
enn Bund
esregierun
g oder 2 Länd
er es verlange
n (Art. 52 II
2 GG
) -
Weisungsgebundenh
eit über Stim
mverhalten
-
Einheitliche S
timm
abgabe (A
rt. 51 III 2 GG
) B
efug
nisse:
-
Gesetzesinitiativrecht – A
rt. 76 I GG
-
Zustim
mungsvorb
ehalt bei sog. Z
ustimm
ungsgesetz (ausdrücklich als solch
e im G
G
bezeichnet - vor allem be
i Verw
altungskom
petenzen und F
inanzverfassung)
- E
inspruchsrecht (Zurückw
eisung aber durch B
undestag
ggf. mit der qualifizierten
Mehrheit)
-
Beteiligun
g bei Erlass allgem
einer Verw
altungsvorsc
hriften (Art. 84 II, 85 II, 108 V
I G
G)
- B
eteiligung bei A
nordnungen d
er Bundesaufsicht (A
rt. 84 III, IV
GG
) -
Beteiligun
g beim B
undeszw
ang (Art. 37 I G
G)
- B
eteiligung beim
inneren N
otstand (Art. 91 II G
G)
- E
inige Re
chtsVO
der BR
eg bedürfen der Z
ustimm
ung des B
R (A
rt. 80 II, 109 IV
) -
Mitw
irkung bei Ab
gabe von Hoheitsbefu
gnissen auf EU
(Art. 23 IV
– VII G
G)
Art. 8
4 I, 8
4 V, 7
4a, 87
II 2, 87
b I, 87
c, 8
7d II, 1
04a
IV, V
, 105
III, 106
, 107,
109
III, 10
9 IV, u
sw.
Öffen
tliches R
echt fü
r Wirtscha
ftswissen
schaftler
Rech
tsanw
alt D
r. Torsten
Sch
midt
Sta
atsorgan
isation
srecht - Folie 1
5 - B
undesregieru
ng
Bundesregierung
Au
fgab
en:
Teilhabe an d
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48 Stunden Ü
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G
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-
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rt. 59 GG
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ußenpolitik)
3. E
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rt. 64 I G
G
4. E
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rt. 63, 67 GG
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gsgem. W
ahl)
5. P
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rt. 63 IV
3 GG
6.
Politische E
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7.
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2006) G
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Sonderfall:
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Norm
iert: A
rt. 72 Abs. 3 G
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rt. 74 A
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G
Norm
iert: A
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Sonderrechte bei konkurrierende
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bs. 3 GG
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rt. 72 Abs.4 G
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Gesetzgebungsverfahren Art. 76 I GG Art. 77 I GG (oder Ablehnung, dann Ende des Verf.)
Art. 77 I 2 GG Zuleitung an Bundesrat Folie 18-Gesetzgebungsverfahren
Gesetzesinitiative
BReg. BRat Mitte BT
Bundestag
Gesetzes-beschluss
§§
Zustimmungsgesetz Einspruchsgesetz
Zustimmung durch
Bundesrat
Gesetz ist zustande gekommen
Ablehnung
Gesetz ist gescheitert
Kein Einspruch durch Bundesrat
Gesetz ist zustande gekommen
Vermittlungs-
ausschuss
Annahme des
Vermittlungsvorschlags
Gesetz §§ Einspruch des
Bundesrates
Zurückweisung scheitert Gesetz ist gescheitert
Zurückweisung mit qualifizierten Mehrheiten
Öffentliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler Rechtsanwalt Dr. Torsten Schmidt