Massing – Im Gedenken an den Firmengründer Richard Laumer, der
an genau diesem Tag 90 Jahre alt geworden wäre, feierte das
Massinger Familienunternehmen Lau-mer seinen 60. Geburtstag. Auch
mit dem Ort der Veran-staltung wurde an den Firmengründer
erinnert:
Die vor zehn Jahren vom Massinger Turnverein errich-tete
Mehrzweckhalle hat der Verein „Richard-Laumer-Hal-le“ benannt, und
ihn damit posthum als in seiner Jugend
hervorragenden Turner und späteren stets großzügigen Förderer
geehrt.
Gestaltet war das Fest als fröhliches Familien-Sommer-fest mit
der gesamten Belegschaft und deren Angehöri-gen. Ein lustiger
Spiele-Wettkampf mit Themen aus dem Firmenalltag und eine fetzige
Tanz-Party mit Live-Band rahmten den Rückblick auf 60 Jahre
Firmengeschichte ein, den Firmenchef Richard Laumer gab.
Mit herzlichen Worten bedankte er sich bei der ganzen
Belegschaft, die zu dem Erfolg der Firma beigetragen hat und
weiterhin beitragen wird. In seinem Schlusswort griff er das Motto
des Jubiläums „60 Jahre und noch voller Saft und Kraft“ auf und
betonte, wie wichtig es sei, im-mer aktiv und am Ball zu bleiben.
Als Erinnerung daran und an das schöne Sommerfest durfte sich jeder
einen Laumer-Beachvolleyball mit nach Haue nehmen.
Als leidenschaftlicher Statiker erkennt der aus einer Massinger
Lehrerfamilie stammen-de Dipl.-Ing. Richard Laumer früh die
Be-deutung der rationellen Fertigbauweise. 1956 gründet er zusammen
mit seiner Frau Dorle die Firma, zunächst als Ingenieurbüro. Bald
schon steigt er auch in die Fertigung ein.
Das erste Produkt:
Massivdecken aus Stahlbetonfertigteil-Bal-ken und
Leichtbetonsteinen. Sie werden mit fünf Mitarbeitern und
einfachsten Produkti-onsmitteln hergestellt. Ein Jahr danach wird
ein eigenes Betriebsgrundstück erworben. 1960 bis 1962 werden
Getreidesilos in der technisch ausgeklügelten Silozellenbauweise
ins Programm aufgenommen. Nach und nach werden auch größere
Stahlbetonfertigteile für den Gewerbehallenbau produziert.
Mit dem Lizenzabschluss zur Produkti-on von
Stahlbeton-Fertiggaragen aus einem Guss gelingt 1964 ein
entscheidender Sprung nach vorne: Die „Laumer-Garagen“ sind von
Anfang an ein Erfolg und machen das Un-ternehmen weithin bekannt.
Eine gewaltige Vergrößerung des Betriebsgeländes wird
un-umgänglich. Das Betriebsgelände wird 1968 erneut erweitert und
eine große Halle für die Produktion von großformatigen Fertigteilen
gebaut.
Die Lizenzfertigung für HP-Schalen, spe-zielle Dachelemente, die
unter anderem im Fabrikbau eingesetzt werden, eröffnen den Einstieg
in den Industriebau. Weitere Investi-tionen müssen getätigt werden:
eine moderne, programmgesteuerte Mischanlage, ein Protal-kran mit
40 Tonnen Tragkraft, zwei 20-Ton-nen-Kräne. Richard Laumer wird auf
ein amerikanisches System zur Rissesanierung 1972 aufmerksam und
erwirbt die Lizenz dazu. Die Abteilung Bausanierung ist gebo-ren.
Eine ihrer ersten Aufgaben: die Sanie-rung des Schwimmbeckens für
die Olympiade in München.
Die Ära der Massivdecken bei landwirt-schaftlichen Hallen geht
1975 zu Ende. Ein
neuer Werkstoff wird aufgenommen: Holz. Mit den
Nagelplatten-bindern wird das Prin-zip des Fertigteilbaus auf den
Holzbau über-tragen.
Richard Laumer wird auf das Schweizer Ver-fahren für die
Verstär-kung von Bauwerken 1980 aufmerksam: Durch das Aufkleben von
Stahlarmierungen wird die Tragkraft von Betonbauteilen erhöht. Auch
hier spielt die Abteilung Bausanierung in Deutschland eine
Vorreiterrolle.
Ihre logische Zusammenfassung erhält die Firma in den 80er
Jahren mit der Abteilung „Schlüsselfertiges Bauen“. Als
Generalun-ternehmer kümmert sie sich um sämtliche Ge-werke eines
Bauvorha-bens, vom Plan bis zum kompletten Gebäude und übernimmt
die Ge-samtverantwortung.
Die zweite Generation
Richard Laumer juni-or, ebenfalls Bauinge-nieur und genauso
be-geistert von der Materie wie sein Vater, tritt 1982 in die Firma
ein. Suk-zessive werden ihm Fir-menanteile übertragen, bis er 2001
die Gesamt-verantwortung über-nimmt.
Bereits zu DDR-Zei-ten unterhält die Firma Kontakte zur
Techni-schen Universität in Leipzig. Noch im Jahr der
Wiedervereinigung gründet Richard Lau-mer dort eine Niederlas-sung.
Ihr Aufgabenge-biet: die Bausanierung. Vor allem beim Erhalt von
Denkmälern und historischen Bauwer-ken herrscht großer
Nachholbedarf.
Neben den harten Fak-toren, die für den Bau-stoff Beton sprechen
(Robustheit, Brand- und Schallschutz, Dämmwert) entdeckt die
Architektur zuneh-mend auch die weichen Faktoren: die Formbar-keit,
die Möglichkeiten bei Farbe, Struktur und Oberflächen. Mit der
Investition 1992 in eine neue Mischanlage, die mit dem Zuschlag von
Granulaten und Pigmenten Sonderbeto-ne herstellt, eröffnet sich das
Reich von Ar-chitektur und Kunst.
Die Erfahrung, dass zunehmend auch schlechtere Böden für
Bebauungen ertüchtigt werden müssen, mündet 1999 in ein weiteres
Engagement:
Fortsetzung auf der nächstern Seite
Firma Laumer Bautechnik feiert 60-jähriges Jubiläum
Die Geschichte der Firma Laumer
Mit Dorle Laumer (links), der Seniorchefin, die trotz ihres
hohen Alters noch täglich im Büro ist, Richard Laumer (2. von
rechts), seiner Frau Ingrid (rechts), Bruder Christian (Mitte) und
Sohn Moritz (2. von links) sind derzeit drei Ge-nerationen der
Familie im Betrieb tätig.
Laumer Nagelplattenbinder: Die kosten-günstige, weil sehr
rationelle Bauweise punktet durchaus auch in Sachen Ästhe-tik. Hier
der Sichtdachstuhl in der Turnhalle in Haiming.
Im Schlüsselfertigen Bauen kann Laumer das gesamte Knowhow der
vielfäl-tigen Firma ausspielen. Hier der Sitz das Verkaufsgebäudes
„Happy Baby“ in Landshut.
Das Verwaltungsgebäude am Massinger Bahnhof wurde 2009 durch
ei-nen modernen Bau aus Raummodulen ergänzt, der mit einem Steg an
das Hauptgebäude angeschlossen ist.
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Firma Laumer Bautechnik feiert 60-jähriges Jubiläum
Vortsetzung vonvoriger Seite
Mit der Übernahme der CSV-Bodenstabilisie-rung erschließt die
Firma den Tiefbau als wei-teres Betätigungsfeld. Die Vorteile des
inno-vativen Verfahrens führen sofort zum Erfolg.
Jahrtausendwechsel bringt
ModernisierungenDer Beginn des neuen
Jahrtausends steht ganz im Zeichen von Moder-nisierung,
Erweiterung und Produktentwick-
lung. Investiert wird in allen Bereichen: Die Nachfrage nach
immer größeren Garagen macht neue Schalungen und entsprechen-de
Transportfahrzeuge erforderlich. Für den Markt der alternativen
Energien werden Spe-zialcontainer zur Unterbringung der Technik für
Fotovoltaik, Biogasanlagen oder Pellets-heizungen entwickelt. Der
Fertigteilbau wird mit modernen Kipptischen ausgestattet und die
Produktion von Fertigfundamenten aufge-nommen, im Holzbau sind
Systemhallen neu
im Programm, Produk-tionshallen und Lager-flächen werden
dement-sprechend vergrößert.
Durch die Übernahme des Garagenherstellers
Dahmit in Neumarkt in der Oberpfalz ver-stärkt die Firma 2008
ihre Position auf dem boomenden Fertiggaragen-Markt und voll-zieht
damit gleichzeitig den Einstieg in den Raummodulbau, bei dem Dahmit
die Nase vorne hat.
Expansion
Das Bürogebäude, in dem die technischen Büros, das Ingenieurbüro
und die kaufmän-nische Verwaltung untergebracht sind, platzt
2009 aus allen Nähten. Beim Erweiterungsbau auf der
gegenüberlie-genden Straßenseite, der per Übergang an das
bestehende Gebäude
angeschlossen wird, kann der Raummodul-bau gleich erfolgreich
angewendet werden. Mit seinem modernen Erscheinungsbild wird das
„Büro am Bahnhof“ von der Bayerischen Architektenkammer in die
„Architektouren 2010“ aufgenommen.
Ein großes Grundstück im direkten An-schluss an das
Betriebsgelände, das 2009 er-worben werden konnte, eröffnet 2010
neue Möglichkeiten: Die alte Eisenbiegerei wird ersetzt durch den
Bau einer Bewehrungs-halle, die mit modernsten Fertigungsanlagen
ausgestattet wird. Die millimetergenaue Be-wehrung, die damit
hergestellt wird, dient in erster Linie der eigenen Produktion,
eröffnet aber auch einen externen Markt. Der Inno-
vationsfreude der Fir-ma entsprechend, wird auch bei diesem Bau
wieder ein neues Ver-
fahren angewendet, diesmal aus dem Bereich der alternativen
Energie: die Außenwände fungieren als Massivabsorber, die
Sonnener-gie aufnehmen und speichern.
Gleich viermal so groß wie die alte Schlos-serei ist die neue,
die 2014 auf dem Gelände erbaut wird. Dabei werden die Erfahrungen
aus der Bewehrungshalle eingebracht und das Massivabsorbersystem
optimiert. Hergestellt werden in der Halle Sonder- und Einbautei-le
für die Fertigteile und Stahlkonstruktionen für Bauprojekte. Auch
für die Wartung sämt-licher Produktionsanlagen und den Fuhrpark aus
200 Fahrzeugen ist der Nebenbetrieb ver-antwortlich.
Durch die Übernahme der Garagenproduk-tion von der Firma
Freudlsperger, Neuötting, wird der Bereich 2015 weiter aufgestockt.
Erstmals möglich werden damit Fertiggaragen mit neun Meter Länge.
Der Modulbau wird auch beim Holzbau ins Programm aufgenom-men,
ebenso wie die Holzständerbauweise.
In den Startlöchern steht die jüngste und bisher umfangreichste
Investition: Mit dem Bau einer Halle, in der mit einer eigens
da-für konzipierten Schalung Raummodule her-gestellt werden, rüstet
sich Laumer für diese moderne Form des Bauens, die sowohl im
Gewerbe- als auch im Wohnbau immer mehr an Bedeutung gewinnt. Sie
wird im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen.
Auch für die Zukunft der Firma als Famili-enunternehmen sind
bereits die Weichen ge-stellt. Mit Moritz Laumer, Bauingenieur wie
sein Vater und Großvater, ist der erste der bei-den Söhne bereits
in der Firma tätig. eig
Mit den Sonderbetonen, die seit den 90er Jahren hergestellt
werden, ist Lau-mer in den Fokus von Architekten und Künstlern
gerückt. Der Betonring ist Teil eines 3-teiligen Werks von Josef
Sailsdorfer, das auf dem Gelände der JVA Landshut steht. FOTOS
LAUMER
In unmittelbarer Nähe zum Münchner Flughafen entsteht gerade die
neue 121 m lange Lagerhalle der Firma Wur-zer Umwelt mit einer
freien Spannweite der Dachkonstruktion von 40 m. Heraus-ragend im
wahrsten Sinne des Wortes ist dabei die Vordachkonstruktion der
Halle, die der Spannbetonbinder mit einer Aus-kragung von 10 m
ausbildet. Besonders stolz ist Laumer, dass das Foto von dieser
außergewöhnlichen Konstruktion als Titel-bild für den nächsten
Betonkalender, die „Bibel“ des Betonbaus, ausgewählt wur-de.
Mit ihrem Spezialverfahren zur Bodenstabilisierung ist die
Laumer CSV in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland
tätig.
An die 100.000 ausgelieferte Fertiggaragen haben Laumer weithin
bekannt gemacht. Mit dem e-port, der speziell für Elektrofahrzeuge
ausgerüstet ist, sind die Weichen für die Zukunft gestellt.
Mit ihren Typenhallen hat sich Laumer einen Namen beim
Landwirtschaft-lichen Bauen gemacht. Als sowohl Beton als auch Holz
verarbeitender Be-trieb kann die Firma das komplette Gebäude aus
eigener Herstellung an-bieten.
Vor 2 Wochen abgeschlossen wurden die Arbeiten an der Brücke in
Naila, die statisch ertüchtigt werden musste. Dabei wurde ein
brandneues Verfah-ren mit textilbewehrtem Spritzmörtel
angewendet.
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