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Ebenso notwendig wie Erholung und Ruhe für den Körper sind Entspannung und Erquickung für den Geist. (Edgar Cayce, 1877-1945)
Sommer 2012FCG-Magazin 2/2012, Zln: 10Z038725 M; Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1080 Wien; Österreichische Post AG; Sponsoring Post; Einzelpreis: 1,-
Magazin der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB
FCG-Generalsekretär Andreas Gjecaj in-formierte die Delegierten über aktuelle Themen der Bundesfraktion.
Andreas Hochegger wurde mit 100 Prozent im Amte des Landesvorsitzen-den bestätigt.
Steiermark: Überwältigende Mehrheit für Franz Gosch
Franz Gosch und sein Team nach einer erfolgreichen Landeskonferenz der FCG-Steiermark
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MITTE JUNI FAND DIE VIERTE LANDES
KONFERENZ in diesem Frühjahr statt.
Die FCG Kärnten lud die Delegierten zur
Landeskonferenz der FCG. Michael Krall,
Landesvorsitzender der FCG-Kärnten, for-
derte in seiner Rede die Gleichstellung bei
den Fahrtkosten zwischen Unternehmern
und Arbeitnehmer/innen. Sein Einsatz für
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
dankten ihm die Delegierten zur Landes-
konferenz und bestätigten ihn im Amt des
Landesvorsitzenden. Sein Team ergänzen
die Stellvertreter/innen LAbg. Annemarie
Adlassnig und Bernhard Koppitsch. Bundes-
vorsitzender Norbert Schnedl wohnte der
Landeskonferenz bei und betonte in seinem
Referat, dass die FCG die Initiative für den
freien Sonntag unterstützt und gerade in
Kärnten mit den Tourismuszonen beson-
ders darauf geachtet werden muss, dass
diese Regelung nicht unterwandert werden
würde. Ein weiterer Schwerpunkt seines Re-
ferats war die Bankenkrise in Europa, der
rasch entgegengesteuert werden muss.
EINSTIMMIG WURDE DER DORNBIRNER
Reinold Diem als Landesobmann des FCG
Vorarlberg auf der Landeskonferenz ge-
wählt. Ebenfalls einstimmig erfolgte die
Wahl von Doris Pfeiffer, Willy Oss und Eugen
Lampert zu Diems Stellvertretern/-innen.
Einstimmig wurde auch der Leitantrag des
FCG Vorarlberg, der sich schwerpunktmä-
ßig mit den Themen, die die Arbeitneh-
merInnen derzeit beschäftigen, befasste
angenommen. Die Kernthemen sind das
Arbeitsrecht, das Steuerrecht, das Pensi-
onsrecht und die Bereiche Bildung und
Pfl ege. Der neu gewählte Obmann, Rein-
old Diem, betonte, dass in einer modernen
Chancengesellschaft die
Menschen das Vertrauen
haben müssen, dass sich
Leistung lohnt: „ Das gilt
in der Arbeitswelt genau
so wie bei der Bildung.
Deshalb brauchen wir ein
Steuersystem, das Fleiß
und Einsatz belohnt und
eine Schule, die Kinder
und Jugendliche fordert
und fördert“. Der Schlüs-
sel für eine dynamische
Gesellschaft sind Bürgerinnen und Bürger,
die ihre Fähigkeiten und Talente in Beruf
und Familie, aber auch im ehrenamtlichen
Engagement entfalten. Eine Notwendigkeit
ist für Diem, dass der Mittelstand und die
Familien deutlich entlastet werden.
Kärnten:Michael Krall als Landesvorsitzender bestätigt
LV Michael Krall, ehem. stv. LV Fritz Sihler und LS Oskar Gatter-mann am Tagungspräsidium der Landeskonferenz
LV Michael Krall, ehem. stv. LV Fritz Sihler, stv. LV LAbg. Anne-marie Adlassnig, Dir. Werner Brunner, Finanzref. Herbert Kos, PV-Obmann d. GDG Robert Burghard, BV ÖGB-Vpräs. Norbert Schnedl und LS Oskar Gattermann nach der Verleihung der Ehrenzeichen
Vorarlberg: Reinold Diem neuer Landesvorsitzender
Reinold Diem und sein neu gewähltes Präsidium mit FCG-Generalsekretär Andreas Gjecaj
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VON 21. – 24. JUNI 2012 FAND IN BRNO
die 24. Konferenz über die gewerkschaft-
liche Zusammenarbeit in Europa (KGZE)
statt. Die 58 Teilnehmer/innen aus 13 eu-
ropäischen Ländern haben sich mit dem
Thema „Europa in der Schuldenkrise“
auseinandergesetzt.
Dr. Norbert Schnedl, Vorsitzender von ÖZA
und Vizepräsident des ÖGB begrüßt im
Namen der Veranstalter alle Teilnehmer/
innen und Ehrengäste und betonte die Ak-
tualität des Themas. Die „Krise“ begleite
die Länder der EU nun schon einige Jahre
und sowohl die Gefährdung der Stabilität
der gemeinsamen Währung, des Euro, wie
auch die Staatsverschuldung sind Problem-
felder, die einer Lösung bedürfen.
Piergiorgio Sciacqua, EZA Co-Präsident,
betonte, dass die Krise ihren Ausgangs-
punkt in den USA genommen habe und
praktisch alle Länder Europas davon be-
troffen seien, so seien in den letzten Mo-
naten neben Griechenland vor allem auch
Spanien und Italien in den Fokus der inter-
nationalen Ratingagenturen geraten. Be-
sonders Gewerkschaften seien in solchen
Situationen gefordert, Vorschläge in die
öffentliche Diskussion einzubringen.
Dr. Harald Mahrer, Präsident der Julius-
Raab-Stiftung, sprach zum Thema „Euro-
pa in der Schuldenkrise: Wie können neue
Steuersysteme wieder politische Spiel-
räume schaffen?“ und betonte, dass die
Euro-Schuldenkrise die größte politische
und gesellschaftliche Herausforderung der
2. Republik sei. Man brauche eine werte-
geleitete Steuersystemreform, diese stelle
Mensch und Natur in den Mittelpunkt, ist
verständlich und nachvollziehbar, fair und
zukunftsorientiert. Daher sei der Faktor
Arbeit zu entlasten und die Ressourcen
und Kapital stärker zu belasten.
Fritz Neugebauer diskutierte mit Dr. Pavel
Svoboda, Minister a.D. aus Tschechien,
und schilderte zunächst die Unübersicht-
lichkeit Europas mit einem Zitat aus „Die
Zeit“: „Der Versuch einer Beschreibung
der gegenwärtigen Krise in Europa sei der
klassische Fall objektiver Unmöglichkeit.“
Dennoch sei die EU die größte Friedens-
initiative und es gelte, den Frieden zu
bewahren. Dazu brauche es drei Dinge.
Erstens die Notwendigkeit gemeinsamer
Regeln für Budgets (Fiskalunion), eine Re-
dimensionierung des Bankensektors, u.a.
die Trennung von Geschäfts- und Invest-
mentbanken, transparente Bilanzierungs-
richtlinien usw. sowie eine politische Uni-
on mit stärkerer demokratischer Kontrolle
der Machtzentren. Gerade deswegen sei
der „soziale Dialog“ so wichtig und des-
halb sei die KGZE so wichtig. Weil wir
„keine zweite Welt im Kofferraum“ ha-
ben, müssen wir uns zu einer ökosozialen
Marktwirtschaft weiterentwickeln, das sei
das Überlebensmodell für die Zukunft. Wir
müssen die Risiken ernst nehmen, aber
wir brauchen auch einen gesunden Opti-
mismus: Europa habe schon andere Krisen
bewältigt!
Die Schlussfolgerungen stehen auf
www.fcg.at zum Download bereit.
KGZE Europa in der Schuldenkrise
58 Teilnehmer/innen aus 13 Ländern folgten den interessanten Beiträgen.
Nobert Schnedl begrüßt die Teilnehmer/innen bei der 24. KGZE in Brno.
EZA-Co-Präsident Piergiorgo Sciaqua betonte die Wichtigkeit des Themas.
Fritz Neugebauer zitierte die Zeit und forderte mehr Optimismus von Europa.
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ENDE JUNI FAND IM MALERISCHEN KIRCHBERG IN TIROL die
Bundeskonferenz der FCG/Bau-Holz statt. Die Delegierten zur Bundes-
konferenz diskutierten über aktuelle politische Themen und über die
Situation der Arbeitnehmer/innen in ihrem Bereich. Generalsekretär
Andreas Gjecaj vermittelte mit Gospels und Texten in einer sehr unüb-
lichen Art und Weise die Werte der Christlichen Soziallehre. Traditio-
nell gab es bei der Bundeskonferenz auch ein Familienprogramm und
den Abschluss machte eine gemeinsame Wanderung.
DIE FCG JUGEND STEHT DER FOR
DERUNG DES WIRTSCHAFTSBUNDES,
dass es mehr Berufsberatung in den Schu-
len braucht, die auch die Lehrberufe the-
matisieren, positiv gegenüber. Dabei sollte
man auch daran arbeiten, was man dort in
der Schule an die Schülerinnen und Schü-
ler verkaufen möchte. Denn ein Unterneh-
mer, der die Arbeitsbedingungen bei einer
Charterline als erstrebenswert darstellt
oder ein Vortragender, der erklären muss,
warum Jugendliche, die über mehrere Jah-
re einen Beruf gelernt haben, in so hoher
Dichte durch die Lehrabschlussprüfung
durchfallen können, wird nicht so gut an-
kommen. Die Bundesvorsitzende der FCG
Jugend, Caroline Hungerländer, betont,
dass Aufklärung über die Chancen der
Lehre ein wichtiges Anliegen sei, das die
FCG Jugend selbstverständlich unterstüt-
ze, man dürfe dabei aber die Probleme
nicht aus den Augen verlieren.
Die duale Berufsausbildung ist eine große
Chance für all jene, die das Glück haben,
in einem gut ausbildenden Betrieb eine
Lehrstelle zu finden. Es ist daher aus der
Sicht der FCG Jugend nicht einzusehen,
dass es bei sämtlichen Förderungen der
dualen Berufsausbildung durch die öf-
fentliche Hand gar keine Qualitätskriterien
gibt. Die FCG Jugend fordert ein Weg vom
Gießkannenprinzip in der Förderung der
Lehre und ein Hin zu einer Kultur der Un-
terstützung von Qualität und zusätzlichen
Bildungsangeboten in der Lehre.
Erfolgreich kann die duale Ausbildung
auch in Zukunft nur dann sein, wenn es
nicht darum gehe, in den Schulen um jene
zu fechten, die man am effektivsten über
zwei, drei oder vier Jahre im Betrieb ein-
setzen könne, sondern man müsse immer
das Ziel qualifizierte Fachkräfte für Öster-
reich auszubilden, im Auge behalten. Das
Angebot an die Jugendlichen müsse stim-
men und daran müsse man konsequent
weiterarbeiten.
ErfolgWirtschaft greift Forderung der FCG Jugend auf!
FCG-Landesfrauenvors. Petra Hairitsch-Zaufel mit FCG-Bundesfrauenvors. Monika Ga-briel, den Delegierten zur Landesfrauenkonferenz, LS Oswald Gattermann (links) und Landesvors. Michael Krall (Mitte)
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WAS TAGTÄGLICH ZU KURZ KOMMT
ist die Zeit, über die eigenen Werthaltungen
und Prägungen zu reflektieren. Automatis-
mus schleicht sich rasch ein. Man glaubt,
das Wichtigste zu wissen. Man denkt, die
eigene Stärke sei ausgebaut. Man redet sich
ein, das was man wollte, hat man erreicht,
denn: Man ist überzeugt, der Zenit des Ler-
nens ist bereits erreicht. Wozu sich noch mit
den eigenen Stärken und Wertvorstellungen
auseinandersetzen?
Die Problematik einer solchen Sichtweise
steckt im Detail „Zukunft“. Auch wenn heu-
te die eigenen Fähigkeiten genügen, wenn
das Wissen und die Netzwerke, die zur Ver-
fügung stehen, ausreichen, so werden sie
für die Herausforderungen der Zukunft nicht
langen. Selbstverständlich ist das Gelernte
wichtig. Doch für eine nachhaltige Inter-
essensvertretung braucht es mehr als Wis-
sen. Zumal wir in einer Wissensgesellschaft
leben, die jede Antwort per Mausklick zur
Verfügung stellt. Ja mehr noch, eine Gesell-
schaft, die Spezialistentum fördert, weil der
Wissenszuwachs so enorm war und ist.
Das führt dazu, dass wir als Gewerkschafter
und Gewerkschafterinnen mehr und mehr
mit der Erkenntnis des Sokrates konfrontiert
sind: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Re-
signieren wäre hier ein falsches Signal. Wir
stehen vor der Aufgabe, umzudenken.
Ein erster Schritt besteht darin, nachzuden-
ken, weshalb ich als Betriebsrat/Betriebs-
rätin oder Personalvertreter/in mich auf-
stellen hab lassen. Einen Schritt tun, heißt
herauszufinden, was meine damaligen
Handlungsmotive waren und welche Mo-
tive mich heute leiten. Das Kennenlernen
der eigenen Persönlichkeit und die daraus
resultierende Selbsterkenntnis ist damit der
wesentliche Anker in einem unüberschaubar
gewordenen Wissensvolumen. Die FCG-Se-
minare „beYOURbest“ haben diesen Anker
im Blick. Sie werden seit Frühjahr 2012 von
der Bundesfraktion der FCG angeboten und
richten sich an Betriebsräte/Betriebsrätinnen
und Personalvertreter/innen.
Inhaltlich geht es um die Frage der eigenen
Motive und Werthaltungen. Die Frage, war-
um vertrete ich als FCGler/in die Interessen
von Kollegen und Kolleginnen? Oder: Wor-
aus schöpfe ich die Kraft und Energie? Und
was kann ich von meiner Arbeit als Ergeb-
nisse vorweisen. Des Weiteren ist die Bereit-
schaft, sich mit anderen auf die Suche nach
den eigenen Lebensmotiven und Grundwer-
ten zu machen, inspirierend, hilfreich und
„Augen öffnend“.
Vorrang Mensch!FCG-Bildung fokussiert Werte als Leitmotive einer Interessensvertretung.
Teilnehmer/innen des „beYOURbest“-Seminars im Juni 2012
Alle Neune!
DIE NÖAABFCGBETRIEBSGRUPPE DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN
Gebietskrankenkasse veranstaltete einen Bowlingabend für die Mitglie-
der der Betriebsgruppe und deren Familienangehörige. Auch der Vize-
präsident der Arbeiterkammer für NÖ, Franz Hemm, der Organisations-
referent der Fraktion Christlicher Gewerkschafter, Harald Sterle, und der
Betriebsreferent des NÖAAB, Mag. Max Oberleitner, ließen neben dem
Direktor der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, Gerhard Stoi-
ber, und dem Obmann der Betriebsgruppe, Hannes Suppan, die Kugel
über die Bahn rollen und versuchten ihr Glück. Ein gelungener Abend!
Die NÖAAB-FCG-Betriebsgruppe der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse und ihre Familien trafen sich zu einem lustigen Bowlingabend.
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Kramsacher Gespräche 2012Krisenbewältigung Made in Austria - Stabilität durch Sozialpartnerschaft
Im internationalen Vergleich sind wir in
Österreich, wenn es um die Krise geht, mit
ein paar Schrammen ganz gut davon ge-
kommen. Ganz entscheidend waren hier
die Sozialpartner beteiligt. Der Vorsitzen-
de der Hans-Klingler-Stiftung, Bundesge-
schäftsführer Günther Trausznitz, stellte
sich der Frage, welche Rolle die Sozialpart-
nerschaft hier gespielt hat.
„Während in anderen Ländern nur mit
sehr einschneidenden Maßnahmen auf
die Entwicklungen reagiert wurde, hat
sich bei uns das so in Frage gestellte, ös-
terreichische Modell der Sozialpartner-
schaft als Fels in der Brandung gezeigt“,
so Günther Trausznitz. Er stellte gleich zu
Beginn klar, dass gerade die Sozialpartner-
schaft, mit ihren vielfältigen Werkzeugen
und Einrichtungen, maßgeblich für sta-
bile Verhältnisse sorgt. Der FCG/GPA-djp
Bundesgeschäftsführer zeigte weiter auf:
„Die vielen Kurzarbeitsvereinbarungen
retteten tausende Arbeitsplätze und die
real wirkenden Lohnerhöhungen steiger-
ten zusätzlich die Kaufkraft. Während
andernorts die Menschen kein Geld mehr
ausgeben konnten und wollten, haben wir
rechtzeitig an den richtigen Rädchen ge-
dreht. Ohne Sozialpartnerschaft wäre das
nicht möglich gewesen!“
Gerade wir als FCG/GPA-djp finden uns
hier mit unserem Wertefundament wie-
der. Uns geht es um Solidarität, in der die
Menschen in gegenseitiger Verantwor-
tung füreinander einstehen. Wir wollen
eine lebendige Demokratie, an der sich
alle aktiv beteiligen. Wir fordern die sub-
sidiäre Stärkung von kleinen Einheiten.
Wir arbeiten an einer Gesellschaft, die
auf das Gemeinwohl baut und an einem
nachhaltigen Wirtschaftssystem mit sozi-
aler und ökologischer Ausrichtung.
Ökosoziale Marktwirtschaft – Nachhaltigkeit auch in der Krise
Gerade jetzt in Zeiten der Weltwirt-
schaftskrise ausgelöst von der Krise der
Finanzmärkte sind die Antworten der
christlichen Soziallehre und der christ-
lich-sozialen Politik auf diese Situation
von großer Bedeutung. Haben wir in
unserer Gesinnungsgemeinschaft die
geeigneten Werkzeuge, um die Probleme
zu bewältigen?
„Weltweit betrachtet ist die Menschheit
dabei, gegen die Wand zu fahren. Und das
mit steigendem Tempo“, so begann DI Jo-
sef Riegler sein Referat. Es ist ein düsteres
Bild, das er zeichnet. Die lang anhaltende
Dominanz des ungezügelten Kapitalis-
mus neoliberaler Prägung verursachte eine
„Vielfachkrise“, wobei ein Problem ver-
schärfend auf die anderen wirkt und um-
gekehrt. Die Entscheidungsschwächen der
PolitikerInnen führen zu einem massiven
Vertrauensverlust in die Politik als solche.
Das wieder ist der Nährboden für den Er-
folg von extremistischen Gruppierungen
und Ideen. Der (soziale) Friede ist in Gefahr.
„Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass
Ratingagenturen Unternehmen, Branchen,
ja sogar Nationalstaaten ungebremst in
den Ruin treiben können, ist das zutiefst
bedrohlich“, warnt Josef Riegler. „Es geht
nicht nur um Freihandel und Marktzutritt.
Wir brauchen weltweit gültige Spielregeln
für einen fairen wirtschaftlichen Wettbe-
werb, für soziale Fairness und ökologische
Verantwortung. Vor allem brauchen wir
durchsetzbare strenge Spielregeln für die
globalen Finanzmärkte.“
Wolfgang Pischinger, Günther Trausznitz und Josef Riegler referierten bei den Kramsacher Gesprächen.
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IM MAI FAND DIE ERSTE REGIONAL
KONFERENZ DER GÖD für die Bezirke
Mödling, Baden und Purkersdorf statt. Die
Bezirksvorsitzenden brachten einen Über-
blick über die gewerkschaftlichen Aktivi-
täten ihrer jeweiligen Bezirksgruppen. Sie
konnten aufzeigen, dass in beiden Bezir-
ken ein gutes Netzwerk des öffentlichen
Dienstes besteht und viel Verständnis und
Engagement für die Probleme aus den
jeweiligen Berufsgruppen vorhanden ist.
Angesprochen wurde der Personalmangel
bei der Polizei und in den Kindergärten,
die Situation beim Lehrpersonal, wo tat-
sächlich vorgeschlagen wird, dass zwar
6 Stunden gearbeitet, aber nur 4 Stunden
bezahlt werden. Ebenso angesprochen
wurden Einsparungsmaßnahmen bei den
BHs, die man sich durch Zusammenlegun-
gen nach steirischem Vorbild erwartet.
Schon jetzt zeigt sich dort, dass es sich um
einen „Sturm im Wasserglas“ handelt. Die
Einsparungsmöglichkeiten sind marginal
und rechtfertigen keineswegs den Auf-
wand. Jedenfalls wird die Gewerkschaft
Öffentlicher Dienst Verschlechterungen
nicht hinnehmen, sondern berechtigte
Einwände erheben und die erfolgreiche
Arbeit im Sinne der Mitglieder und aller
öffentlich Bediensteten fortsetzen. Am
Anschluss brachte Mag. Martin Pohnitzer
einen umfassenden Überblick über das
Konsolidierungspaket der Bundesregie-
rung. Alles in allem eine hochinteressan-
te Konferenz, die in dieser Form zu einer
ständigen Einrichtung werden sollte.
AM 4. JULI 2012 WURDE IM ÖGB EINE
Auszeichnung für die beste betriebliche
Kommunikation vergeben. Besonders er-
freulich ist, dass die Vorsitzende des Zen-
tralbetriebsrates für Arbeiter und Ange-
stellte der Firma MAN, Sylvia Anna Youssef
(FCG), diesen Preis von ÖGB-Präsident
Erich Foglar überreicht bekam.
Kollegin Youssef freut sich besonders und
betont, dass sie das nur gemeinsam mit ih-
rem Team geschafft hat. In einem Betrieb
wie MAN ist es besonders wichtig, dass
die Aktivierung der Beschäftigten an allen
Standorten nur dann möglich ist, wenn sie
ausreichend informiert und eingebunden
sind. „Die Mitarbeiter/innen haben ein
Recht auf umfassende Information und
Beteiligung! Unkompliziert, dynamisch,
vielschichtig – diese Eigenschaften stehen
bei unserer betriebsrätlichen Kommuni-
kation im Vordergrund. Ich werde mich
jedenfalls weiterhin für alle Standorte für
transparente Kommunikation und für
weitestgehende Mitbestimmungsmög-
lichkeiten für unsere Arbeitnehmer/innen
einsetzen!“ so die Zentralbetriebsratsvor-
sitzende in einem Statement.
Wir gratulieren sehr herzlich!
IM MÄRZ FANDEN DIE BETRIEBSRATSWAHLEN IM NIEDER
ÖSTERREICHISCHEN HILFSWERK STATT. Erstmalig wurde auch
eine Behindertenvertrauensperson gewählt. Am 12. April über-
nahm der neue Betriebsrat mit 18 FCG-Mandaten die Verant-
wortung für beinahe 3000 Mitarbeiter/innen für die nächsten 4
Jahre. BRV Ingrid Brunner wurde erneut mit 100% Zustimmung
zur Betriebsratsvorsitzenden gewählt. Elfriede Klammer, die schon
viele Jahre als Betriebsrätin mitgearbeitet hat, ist nun als neu ge-
wählte Behindertenvertrauensperson und damit Ansprechpartne-
rin für Kollegen/-innen, die dem Kreis der begünstigt Behinderten
angehören. Betriebsratsvorsitzende Ingrid Brunner (Mitte) und das neu gewählte Betriebsratsgremium
Hohe Auszeichnung für FCG-Zentralbe-triebsrätin Sylvia Anna Youssef und ihr Team
Betriebsratswahlen beim Hilfswerk in Niederösterreich
Mag. Martin Pohnitzer, Johann Horny-ik, GÖD-LV BR a.D. Alfred Schöls, Wolf-gang Tringler, ÖGB-Regionalsekretär Franz Steindler, Landessekretärin Moni-ka Rammel, Robert Kostolich und GÖD-Sekretär Bruno Mölzer.
DER EHEMALIGE BUNDESVORSITZENDE
der FCG, BM a. D. Dr. Robert Lichal, fei-
erte am 9. Juli seinen 80. Geburtstag.
Von 1985 bis 1987 lenkte Robert Lichal
die Geschicke der FCG und vertrat die
Anliegen der Fraktion im Präsidium des
ÖGB. Als Personalvertreter und Stv. Bun-
desvorsitzender der GÖD gehen zahl-
reiche Erfolge im Bereich Dienst- und
Besoldungsrecht auf seine Initiative zu-
rück. So initiierte er 1978 das niederösterreichische Landesperso-
nalvertretungsgesetz, setzte sich für die schrittweise Verkürzung
der Arbeitszeit bis zur 40-Stunden-Woche ein und erzielte eine
Verbesserung der Beförderungsrichtlinien für Beamten/-innen
und Vertragsbedienstete. Diese und viele weitere Initiativen ver-
danken wir Robert Lichal.
Wir wünschen dem Jubilar alles Gute zum Geburtstag!
IMPRESSUMMedieninhaber: Zentralverband der christlichen Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer Österreichs, Laudongasse 16, 1080 Wien | Herausgeber und Verleger: Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB | Chefredak-tion: Luzia Janoch | Beide: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Tel.: 01/53 4 44/39288, www.fcg.at | Hersteller und Adressen-verwaltung: FCG-Organisationsbüro, 1080 Wien, Laudongasse 16, Tel.: 01/401 43-300, E-Mail: [email protected]