Illustration 1: High density OGT custom DNA microarray, http://www.combichem.co.uk/research/DNAmicroarraytechnologiesPNA.htm FALLSTUDIE MIKROSYSTEMTECHNIK DNA MICROARRAY LST TZ 2008, Gruppe TZ-A-2011 Lukas Camenzind, Marco Pegurri, Baris Sarica Juni 2011
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FALLSTUDIE DNA MICROARRAY …Die DNA CHIPs sowie die cDNA wird erhitzt, damit die doppelsträngigen Moleküle denaturieren und sich später wieder aneinander anlagern können. Anschliessend
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Illustration 1: High density OGT custom DNA microarray, http://www.combichem.co.uk/research/DNAmicroarraytechnologiesPNA.htm
FALLSTUDIE MIKROSYSTEMTECHNIK DNA MICROARRAY
LST TZ 2008, Gruppe TZ-A-2011 Lukas Camenzind, Marco Pegurri, Baris SaricaJuni 2011
Einsatzgebiete.......................................................................................................................................8Beispiele in der Leukämie und Brustkrebsforschung....................................................................10
Bei der in situ Synthese werden die angestrebten Nukleotidsequenzen direkt auf der Trägematrix
synthetisiert. Je länger die Sequenz wird, desto aufwändiger ist die Herstellung.
Der Vorteil der in situ Synthese liegt vorallem darin, dass man auf teure, vorgefertigte Arrays
(Design, Herstellung, Qualitätskontrolle) verzichten kann. Jedes Array kann spezifisch,
kostensparend synthetisiert werden9
Eine von Ryan D. Egeland et al. vorgeschlagene Methode, Arrays in situ zu synthetisieren besteht
darin, dass man Korrosionsbeständige 40μm breite, Elektroden als Druckwerkzeuge verwendet. So
lassen sich mit einem Werkzeug beliebig viele Arrays herstellen. Als Herstellungsverfahren für die
Elektroden kommt Dünnfilm- Litographie zum Einsatz.
Hierbei setzt die Oxidation einer
Elektrolytlösung, nach anlegen einer
Spannung an den Mikroelektroden,
Säure an den Anoden frei. Die
gleichzeitige Reduktion an der Kathode
reduziert die Säure. Die Ionen und
Radikale, die durch diese Redox-
Reaktionen an der
Elektrodenoberfläche erzeugt werden,
wandern weg von den Elektroden, hin
zum Substrat (durch eine Kombination
von Diffusions-, Konvektions- und
Migrationseffekten). Während dieser
Laufzeit können die
Elektrodenprodukte weiter reagieren.
Sobald die primären oder sekundären
Produkte das Substrat erreicht haben,
können sie entweder die
Schutzgruppen entfernen
(deblockieren), die Kopplung der
nächsten Nukleotide erleichtern oder
die bereits synthetisierten Oligonukleotide zerstören10.
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Illustration 6: Chemischer Reaktionszyklus der in Situ Synthese nach Egeland et al, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1183109/figure/fig3/
EinsatzgebieteDie DNA Microarray sind ein wichtiges Werkzeug in der Forschung. Sie gehören heute zu den
wichtigsten Instrumenten in der biomedizinischen Forschung. Sie sind unerlässlich zur effizienten
Analyse von biologischen Prozessen. Was zu Anfangszeiten vor allem in der Genanalyse genutzt,
findet heute mehr und mehr Nutzen in verschiedensten Bereichen. Inzwischen profitieren auch die
molekulare Medizin, die Pharmaforschung sowie die Lebensmittel- oder Umweltanalytik von dieser
Technologie. Sie bieten die Möglichkeit im Bereich der Pharmaforschung um mögliche Wirkstoffe
aus einer Menge von Substanzen herauszupicken. Genetisch veränderte Lebensmittel können des
Weiteren in der Lebensmittelindustrie eruiert werden. Weiter ist es auch möglich, verschiedenste
Keime in Lebensmittel nachzuweisen. Im Bereich Umweltschutz können Microarrays in der
Analyse von Bakterien in Klärschlamm eingesetzt werden11. Die molekulare Medizin befasst sich
vor allem mit der Genexpressionsanalyse, sie bezeichnet eine Untersuchung der Umsetzung der
genetischen Information (Genexpression) mit molekularbiologischen und biochemischen
Methoden12. Einen grossen Nutzen findet die Genexpression in der Onkologie (Krebsforschung). Im
folgenden Abschnitt wird nun die Anwendung von DNA Microarray in der Tumordiagnostik
besprochen.
Mit Hilfe der Technik ist es heute möglich, mit einer hohen Sensitivität und Spezifität genomweit
quantitative Genexpressionsanalysen durchzuführen13. Genexpressionsanalysen mit der Microarray-
Technologie stellen einen Ansatz dar, mit welchem die Diagnostik von Tumoren schneller, sicherer
und exakter zu gestalten um gleichzeitig den Aufwand zu reduzieren. Diese Analyse ermöglicht eine
Analyse von mehreren zehntausend Gene in kürzester Zeit und verschafft damit einen Grossteil des
Genbestands, während man mit anderen Technologien wie PCR oder FISH nur eine oder wenige
ausgewählte Gensonden einsetzen konnte. Sämtliche Microarray basierte Genexpressionsanalysen
lassen sich auf das Prinzip der Hybridisierung, welche in dieser Arbeit unter dem Kapitel
„Funktion“ beschrieben ist, zurückführen14.
„Die Krebsforschung hat mit Hilfe der Microarray-Technologie enorme Fortschritte gemacht.
Mittlerweile können für viele Tumore molekulare Untergruppen von Patienten aufgrund von
Unterschieden in komplexen genomischen, epigenetischen oder transkriptionellen Mustern
bestimmt werden, bis hin zur Definition gänzlich neuer Tumorentitäten.“15
Im Folgenden werden die Anwendungen von Microarrays anhand von Beispielen in der Leukämie
wie auch der Brustkrebsforschung erläutert.
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Illustration 8: Vergleich normale Zellen mit Tumor Zellen mittels Microarray
Illustration 7: Röntgenaufnahme bei einer Brustkrebspatientin
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Illustration 10: DualChip Human breast cancer
Beispiele in der Leukämie und Brustkrebsforschung
Erste grosse Meilensteine in der Tumorforschung, mittels der Microarray Technologie, wurde im
Bereich der Diagnostik von Leukämie erzielt. Hierbei gelang es einer Gruppe von Wissenschaftlern
mit Hilfe von der Genexpressionsanalyse eine Klassifikation von ALL nach zytogenetischen,
immunologischen und molekularen Subtypen vorzunehmen. Weiter konnte anhand der Analyse eine
Aussage über den Erfolg der Therapie wie auch Rezidivrisikos gemacht werden. Der Einsatz von
Microarray erlaubt eine bessere Klassifikation und weiter auch detaillierte Aussagen bezüglich
Therapieansprechens, Rezidivhäufigkeit und therapie-assoziierter Sekundärneoplsien. In der
Brustkrebsforschung wurde durch die Entwicklung eines „Dual Chip human breast cancer„ die
Möglichkeit gegeben, hochparallele Analysen differentieller Genexpression in Krebszellen zu
ermöglichen. Durch das Screening vieler verschiedener Tumore geben diese Aufschluss über die
Klassifizierung unterschiedlichster Krebsformen und Stadien. Da jeder Tumor sich in Bezug auf
deren Ursprung unterscheidet, ist es wichtig möglichst viele verschiedene Tumore auf molekularer
Ebene zu untersuchen16. Der „Dual Chip human breast cancer“ enthält über 210 relevante
Brustkrebsgene. Fehlfunktionen dieser Gene werden direkt mit der Entstehung von Brustkrebs in
Verbindung gebracht. Ziel ist nebst der erfolgreichen Klassifizierung und Charakterisierung eine
exakte Prognose und therapeutische Massnahmen für den Patienten zu definieren16.
Illustration 9: DualChip human breast cancer
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AusblickDie DNA Microarray Chip Technologie ermöglicht eine vielfältige und schnelle Analyse von Daten
in kürzester Zeit. Eine Vision für deren Einsatz liegt sicherlich darin, Patienten mit dieser
Technologie individuelle personifizierte Behandlungen zu ermöglichen. Jedem Patienten das
passende Medikament und die richtige Dosierung11.
Folgende Aussagen zeigen den technologischen Fortschritt sowie die Zukunft dieser Technologie in
der Krebsforschung:
„Aufgrund der Heterogenität und Komplexität von Krebs hat sich die DNA-Microarray Technologie
in den letzten Jahren zu einem wichtigen Werkzeug der Diagnostik entwickelt“17
„The dream, says M.D Anderson’s Mendelsohn, is that Mrs. Smith gets a breast biopsy, we’ll be
able to say: Here are for genes that are abnormal in her tumor, pull open a drawer, pick out the
antibodies or small molecules designed against the abnormal product of those genes, and give her
a cocktail targeting the genes that caused her cancer”18
Aufgrund der Effektivität dieser Technologie setzten sich mehr und mehr Firmen ein, diese
Technologie auch mehr auszubauen, um den oben erwähnten technologischen Schritt zu erreichen.
Die Genexpressionsanalyse mittels DNA-Microarray wird einen wichtigen Schritt in dieser
Technologie einnehmen.
Firmen wie Roche sind daran DNA-Microarray Chips nach den gängigen GMP (Good
Manufacturing Pratice) Konformen herzustellen, um die eigenen Prozesse in Diagnostik, Forschung
und Entwicklung zu beschleunigen und die gewünschte Qualität zu bekommen19. Solche
technologische Erweiterungen zeigen die Wichtigkeit solcher Technologien und zeigen auch, dass
die Zukunftsaussichten für DNA Microarray vielversprechend sind11.
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15. Robert Fleischer, Marcus Frohme & Jörg D. Hoheisel Komplexe microarrays in krebsforschung und -diagnose. BioSpektrum 10, 434-436 (2004).
16. Monika Scheidel Jeder Brustkrebs ist anders – mit Microarrayszur personalisierten Therapie? BIOspektrum 4/04,
17. Horschinek, A. & Horschinek, A. DNA-Microarrays zur therapiebegleitenden Prognose bei Brustkrebs. at <http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2006/2765/>
18. Lemonick, M.D. & Park, A. New hope for cancer. Time 157, 62-69 (2001).19. Roche NimbleGen stellt Microarray-Produktion auf GMP um und plant Einreichung zur FDA-
Zulassung - Roche Diagnostics GmbH - PresseBox. at <http://www.pressebox.de/pressemeldungen/roche-diagnostics-gmbh/boxid/335460>
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AbbildungsverzeichnisIllustration 1: High density OGT custom DNA microarray, http://www.combichem.co.uk/research/DNAmicroarraytechnologiesPNA.htm..................................1Illustration 2: Prinzip eines Microarray-Experiments, http://www.ra.cs.uni-tuebingen.de/lehre/ws06/sem_inferenz/Microarrays_CDreischer.pdf.................................................4Illustration 3:DNA Microarray- Chip, http://www.agilent.com/..........................................................4Illustration 4: Visualisierung der Genexpression mit verschiedenen Farben, http://www.microarray.ntnu.no/html/micrarray_scanning_services.html............................................4Illustration 5: Spottingprozess mittels "ink-stamping", http://www.arrayit.com/Products/Microarray_Printing/Microarray_Pins_ChipMaker_Tech/microarray_pins_chipmaker_tech.html..............................................................................................................6Illustration 6: Chemischer Reaktionszyklus der in Situ Synthese nach Egeland et al, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1183109/figure/fig3/.................................................7Illustration 7: Röntgenaufnahme bei einer Brustkrebspatientin...........................................................9Illustration 8: Vergleich normale Zellen mit Tumor Zellen mittels Microarray...................................9Illustration 9: DualChip human breast cancer....................................................................................10Illustration 10: DualChip Human breast cancer.................................................................................10