1 Februar 2013 Sozialwerk Berlin e.V. EXTRA-AUSGABE zum Ableben der Vorsitzenden Käte Tresenreuter Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.
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Februar 2013
Sozialwerk Berlin e.V.
EXTRA-AUSGABE
zum Ableben
der Vorsitzenden
Käte Tresenreuter
Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.
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In Memoriam
Nur wer vergessen wird ist tot.
Du wirst leben. Albert Schweitzer
Die Mitglieder und Freunde des Sozialwerk Berlin e.V.
trauern um ihre Vorsitzende und Gründerin
Frau Käte Tresenreuter
Für ihr herausragendes soziales Engagement insbesondere für ältere Menschen erhielt sie
zwei Bundesverdienstkreuze und den Verdienstorden des Landes Berlin.
Im Namen des Vorstandes danken wir allen für die bisherige und künftige Unterstützung
der Arbeit des Sozialwerk Berlin e.V.
Harry Tresenreuter, Margit Hankewitz, Prof. Dr. Herbert Striebeck, Jean Mangers ****************************************************************************************************************
Die Redaktionskommission entbietet Herrn Harry Tresenreuter und der ganzen Familie
ihr aufrichtiges tiefempfundenes Mitgefühl!
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Herausgeber: Sozialwerk Berlin e.V. Humboldtstraße 12, 14193 Berlin
[email protected] 2013
Verlag: Eigenverlag
Druck: Eigenverlag
Redaktion: Jean Mangers, Christine Bökel-Striebeck, Eveline Harder, Brigitte Schulz
Bildnachweis: Béla Janos Bàcs, Gabriele Losse, Jürgen Schambach, Archiv
Alle Rechte vorbehalten
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Am 18. Februar 2013 ereilte uns
die traurige Nachricht vom Ableben
unserer verehrten Käte Tresenreuter
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Liebe Mitglieder, Mitarbeiter und Freunde des Sozialwerks Berlin,
liebe Trauergemeinschaft,
wir alle haben einen großen Verlust erlitten. Unsere liebe,
hochgeschätzte und verehrte Frau Käte Tresenreuter hat uns 14 Tage
nach ihrem 89. Geburtstag verlassen. Wir mussten nun für immer von
ihr Abschied nehmen. Sie wird in unseren Herzen, Gedanken und
Erinnerungen weiterleben und gegenwärtig sein.
Wir alle fühlen uns mit ihr und ihrem einmaligen Lebenswerk eng
verbunden.
Es war ihr noch vergönnt, trotz ihrer sturzbedingten großen
Beeinträchtigungen das ganze Jahresprogramm 2012 zu organisieren,
bei allen Veranstaltungen - ob ernsterer oder leichterer Natur -
anwesend zu sein und die zahlreichen Gäste gebührend zu begrüßen.
In den folgenden Seiten erwähnen wir noch einmal die wichtigsten
Meilensteine ihres bedeutenden Schaffens und die Ehrungen, die ihr
zuteil wurden. Wir fügen auch Auszüge aus den verschiedenen
Trauerreden anlässlich der würdevollen Trauerfeier vom Dienstag, dem
26. Februar hinzu. Des Weiteren werden wir einige klassische
Aussagen unserer lieben Verstorbenen in Erinnerung rufen.
Unser besonderer Dank gilt unseren vielen Mitgliedern und
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Treue zu
unserem Verein, den wir im Geiste seiner Gründerin weiterführen
werden.
Der Vorstand unseres Förderkreises Altenselbsthilfezentrum schließt
sich diesen Worten an.
In herzlicher Verbundenheit
Jean Mangers
(Vorstand Öffentlichkeitsarbeit)
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Der Trauergottesdienst
Dienstag, 26. Februar 2013, 10.45 Uhr - St. Annen-Kirche – ein weißer Chippendale-
Sarg mit einem riesigen Blumengebinde rosaroter Rosen – acht hochstielige Kandelaber
– zahllose Blumengebinde und Sträuße rundherum – ein Foto: Käte Tresenreuter
umgeben vom Bundespräsidenten Roman Herzog und vom Regierenden Bürgermeister
von Berlin, Eberhard Diepgen, – ein Kissen mit zwei Bundesverdienstkreuzen und dem
Verdienstorden des Landes Berlin…
Angespanntes Warten - Dann plötzlich: Glockengeläut, Orgelklänge, die zu Herzen
gehende Ansprache des Herrn Pfarrers Eckart Wragge von der Gemeinde Dahlem.
Anschließend die Lieder Heilig, heilig, heilig und Glory, glory, halleluja gesungen vom
Berliner Chorensemble Köpenick – das Wolga-Lied, dargebracht vom Ensemble Kristall
– Orgelklänge - viele Tränen – Glockengeläut - das würdevolle gemeinsame
Abschlussgebet Vater unser an der Grabesstätte.
Alles Eindrücke, die der trauernden Familie, den zahllosen Trauergästen vom Senat,
von dem Berliner Abgeordnetenhaus, von den Bezirken Steglitz/Zehlendorf und
Charlottenburg/Wilmersdorf, den Berliner Sozialverbänden, vom Sozialwerk Berlin
und den persönlichen Bekannten und Freunden ewig in Erinnerung bleiben werden.
Die anschließende Bestattung und Huldigung der geschätzten, verehrten und geliebten
Verstorbenen geschahen im Beisein einer nimmer endenden Prozession tief ergriffener
Trauergäste. Jean Mangers
Ansprache des Pfarrers Eckart Wragge
Mein Name ist Eckart Wragge von der Gemeinde Dahlem. Ich weiß mich mit Susanne Tresenreuter, Achim Held und Hanna verbunden, und heute mit Ihnen allen! Beim Propheten Mischa heißt es im 6. Kapitel, Vers 8: Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort
halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Liebe Gemeinde, wir sind in der St. Annenkirche zu Berlin-Dahlem zusammengekommen, um Käte Tresenreuter geb. Schröder „Lebewohl“ zu sagen. Wir empfinden Liebe und
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Geliebtwerden, aber auch Wehmut. Plötzlich, am 18. Februar, ist sie „umgezogen“. Es ging aus der irdischen in die himmlische Heimat. Doch sie fragte: Muss nicht schon auf Erden ein „Stück Himmel“ sein? Dafür, dass die Älteren in unserer Gesellschaft den Jüngeren nicht nachstehen, dass die Älteren mündig bleiben, selbstbewusst, eigenverantwortlich, dafür, dass es auf Erden „bitte sofort“ himmlischer wird, dafür hat sie gearbeitet, gekämpft, gelebt! Als wir vom Chor das herrliche „Heilig, heilig, heilig“ hörten, musste ich denken: Zu ihr passt nicht nur „heilig“, sondern auch „Eilig, eilig, eilig“! Des Teufels liebstes Möbelstück ist die lange Bank. „Stirb nicht im Warteraum der Zukunft!“ Ich grüße alle, die heute vom Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband gekommen sind, alle aus Politik, Sozialwesen und Wirtschaft. Sie spürten: „Heute müssen wir zur Trauerfeier gehen! Es gilt, Käte Tresenreuter, die „Mutter der Altenarbeit“, die „stille Heldin“ zu ehren und zu geleiten“. Ich freue mich, einige ihrer Verwandten aus Mecklenburg-Vorpommern begrüßen zu können. Am 4. Februar 1924, vor 89 Jahren, wurde Käte Schröder in Torgelow geboren. Heute ist die ganze Familie stolz auf sie und darf es sein. Verehrter Harry Tresenreuter, viele Jahre vertraten Sie ihre Frau im Humboldt-Schlösschen. Sie waren der Liebevolle, der Unverzichtbare im Hintergrund. Nun müssen Sie Ihre Frau ins Himmlische vorausgehen lassen, wollen aber auch in ihrem Sinne weiterwirken. 65 Jahre blieben sie silbern, golden (mit Pfarrer Stephanek), diamanten und eisern verheiratet! Die Tresenreuters sind ein Paket, ein Carepaket aus Berlin & Torgelow, für die Stadt, für das Land, ja für Europa! Ich begrüße Susanne als „Innenministerin“. Sie fühlten sich zuständig für Mutters Wohlergehen, z.B. auf Reisen. Bis zuletzt trugen Sie Sorge für ihr körperliches und geistiges Wohl. Sie durfte zuhause in der Ladenbergstraße, im Kreis der Familie in Frieden einschlafen. Welch eine Gnade! Zu Ihnen gehört Ihr Mann, Achim Held, die Brücke zwischen Haus und Humboldt, als Werkstattleiter. Ich begrüße Margit als „Außenministerin“. Mit Ihrer Berufserfahrung unterstützten Sie das Sozialwerk Berlin, über das viele Politiker seit Jahrzehnten immer wieder staunen. Die Politik ehrt Mutters Lebenswerk im Grunewald. Darin erfüllt sich ein Traum. Menschen wie du und ich sagen:
„Ich möchte ehrenamtlich nicht für mich, sondern für andere bitten, arbeiten, kämpfen!“
Liebe Gemeinde, wenn im Altarraum ein Bild aufgestellt ist mit Käte Tresenreuter in der Mitte zwischen einem Bundespräsidenten und einem Regierenden Bürgermeister und wenn darunter ihre Orden und Ehrenzeichen liegen, so würde sie uns jetzt sagen: „Schön und gut, aber ich teile die Ehre mit vielen von euch! Ohne eure Ideen, ohne euren Einsatz, ohne eure Bereitschaft, das Haus aufzubauen und zu erhalten, ja sogar den Brand von 1999 zu überwinden, hätte ich nicht solchen Erfolg gehabt“. Sie konnte die Hände falten. Sie wusste zusammen mit dem Propheten Mischa: Es gilt bei allen Erfolgen „demütig zu sein vor deinem Gott“.
Der Prophet Mischa sagt mitten in unser Leben hinein:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort hören und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Wir fragen nach ihrem Geheimnis. Das Geheimnis ist etwas anderes als die Idee. Ihre Idee lautete: „Ich will ein Haus, das von älteren Menschen geplant, mitfinanziert und gebaut wird.
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Ich will eine Einrichtung, die wir in Eigenverantwortung und auf ehrenamtlicher Basis führen.“ Diese Idee enthält eine noch nie dagewesene Innovation. Menschen treten nicht fordernd auf. Sie zeigen vielmehr Leistung, bevor sie um etwas bitten, z.B. um Aufwandsentschädigung! Sie tun nicht nur Gutes, sie gewinnen auch Vertrauen, indem sie ihr Eigentum einbringen, z.B. Rentenanteile! O-Ton Frau Tresenreuter:
„Die Selbsthilfe ist die Zukunft der offenen Altenarbeit.“ Wie oft gelten wir Älteren in unserer Gesellschaft als Ruhegeldempfänger, als Rentner, als Pensionsberechtigte, wenn es hochkommt, als Senioren. Doch Käte Tresenreuter entfachte die Glut unter der Asche. Nicht Chopin mit seinem Trauermarsch, sondern Udo Jürgens beflügelt sie: „66 Jahre und kein bisschen weise“. Mit J.-F. Kennedy ruft sie uns zu: „ Frage nicht, was die Gesellschaft für dich tun kann, sondern frage dich: Was tust du für die Gesellschaft?!“ Sein eigener Chairman sein im Alter–eine wunderbare Idee. Aber damit kennen wir noch nicht das Geheimnis Käte Tresenreuters. Sie gab sich nicht zufrieden mit Ungerechtigkeit. Sie wurde zornig in der Schule, wenn sie spürte, manche Kinder werden vorgezogen. Sie ging zum Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Martin Niemöller. Von ihm lernte sie, Partei zu ergreifen für Benachteiligte. Die junge Frau Käte, die mich an Luthers Frau „ Herrn Käthe“ erinnert, und der heimgekehrte Soldat Harry heirateten am 30. August 1947 hier in St. Annen. Sie hatten eine Vorstellung von der „Bekennenden Kirche“. Im Gegensatz zu den „Deutschen Christen“ heulten sie nicht mit den Wölfen. So war der Boden bereitet für ihren gemeinsamen Glauben und zugleich ihr soziales Engagement.
Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist, was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort zu hören…
Doch nun ihr „Geheimnis“, die Initialzündung. Sie hatte „Oma Zehle“ im Krankenhaus besucht. Als diese gestorben war und keiner mehr kam, klagten die Einsamen im Zimmer: „Nun haben wir keinen mehr. Wollen Sie nicht weitermachen?“ Da jammerte es sie, so wie es Jesus jammerte, als er die Stadt Jerusalem sah. Sie erkannte das Unrecht, das Menschen geschieht, die sich nicht wehren können. In der Kirche nennen wir einen solchen Augenblick „Wort Gottes“.
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, Gottes Wort halten. Käte Tresenreuter ließ diesen Augenblick nicht vorübergehen. Sie gründete als Erstes einen Seniorenclub in der Wilmersdorfer Vaterunser-Gemeinde, wollte aber mehr! So wurde eines
Tages geplant und mit Hilfe von Günter Hartwig und vielen anderen Gönnern gebaut. Im Käte-Tresenreuter-Haus können wir ihre Namen lesen. Einweihung 1983. Erneuerung 1999
nach dem Brand. Sie sagt:
„Der eine fragt, was die Zukunft bringt, der andere gestaltet sie selbst!“
„Es ist dir gesagt, was Gott von dir fordert: Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Wir hören von ihrer Warmherzigkeit, von ihrer Großzügigkeit, von ihrer Liebe. Sie hat Liebe leidenschaftlich und unwiderstehlich praktiziert. Lehnte etwa ein Abgeordneter oder auch die Lotto-Gesellschaft ihre Bitte ab, konnte sie heiliger Zorn ergreifen. Musste sie vorne hinausgehen, kam sie hinten wieder herein! Ihre Hartnäckigkeit, wenn es um die Liebe geht, ist sprichwörtlich.
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Demut gegenüber Gott – ja; Einknicken gegenüber Menschen und Mächten – niemals.
In dieser Stunde empfinden wir Weh-Mut, Weh, aber auch Mut. Wir haben Tränen. Wir freuen uns, wenn wir in den Altarraum schauen, über das österliche Weiß. Lasst uns nun dem Chor lauschen. Er singt das Lied „Glory, glory, halleluja“, und wir singen leise mit.
Die Gedenkfeier im Käte-Tresenreuter-Haus
26. Februar 14.00 Uhr: Margit Hankewitz, eine der Töchter des Gründerehepaares
Tresenreuter, stellvertretende Vorsitzende des Sozialwerk Berlin e.V., dankte den
zahleichen Trauergästen für ihr Kommen.
Es war dem Ensemble Kristall vorbehalten, die würdevolle Gedenkfeier mit dem
Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms und einem Csárdás von Vittorio Monti
zu eröffnen.
Anschließend bedankte sich Harry Tresenreuter beim Pfarrer Wragge für seine
Predigt und für die Würdigung seiner Frau in der St. Annen-Kirche in Dahlem sowie
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bei all denen, die geholfen haben, diesen Tag vorzubereiten. Er fand dann bewegte und
bewegende Worte, in denen er kurz auf einige Begebenheiten aus dem gemeinsamen,
glücklichen, 65 Jahre währenden Eheleben mit seiner lieben Frau und auf die
Gründung des Sozialwerk Berlin e.V. - dies aus Liebe zu den Menschen - einging.
„Diese Liebe zu ersetzen wird uns allen schwer fallen. Wir aber versprechen, den Verein
in ihrem Sinne weiterzuführen. Zum Schluss dieser kleinen Rede hätte meine Frau gesagt:
Ich liebe euch alle!“
Es folgte ein musikalisches Intermezzo mit Glory, glory, halleluja von Julia Ward Howe
durch eine Abordnung des Berliner Chorensembles Köpenick.
Prof. Dr. Herbert Striebeck sprach im Namen des Vorstandes, nannte das Motto:
„Ältere Menschen helfen anderen älteren Menschen“ und die Zielsetzung des Sozialwerks
Berlin: Das Wohlbefinden älterer Menschen fördern, deren Vereinsamung und Isolierung
entgegenwirken und die Akzeptanz der Eigenverantwortung „und Selbstbestimmung älterer
Menschen durch die Gesellschaft verstärken. Diese Ziele sind mit der Person Käte
Tresenreuters untrennbar verbunden.“
Der Redner wies in diesem Zusammenhang u. a. hin auf die vielen Mitgliedschaften,
auf die Gründung zahlreicher Organisationen, Institutionen, Arbeits- und Freundes-
kreise, Koordinierungsstellen sowie Kompetenznetzen und Zentren für die Altenarbeit
und auf die Moderation von knapp 90 Wochenseminaren als Multiplikatoren in der
europaweiten Altenarbeit, dies alles verbunden mit ehrenvollen Auszeichnungen.
2011 haben wir diesem Haus, dem „Schlösschen“, in ihrem Beisein den Namen Käte-
Tresenreuter-Haus verliehen. „Dieses Haus ist mein Lebenswerk.“ „Hier ist mein zweites
Zuhause“, hat Frau Tresenreuter oft gesagt.
Dieses Haus wird uns alle immer an sie erinnern. Bei allen Aktivitäten ist aber
wahrscheinlich das Flair das Entscheidende, „die Wärme beim Hereinkommen, die
Blumen. Die Menschen fühlen sich hier einfach wohl, sie gewinnen ein zweites Zuhause
und neue Freunde und sie erhalten wieder das Gefühl, gebraucht zu werden“, sagte Frau
Tresenreuter.
„Menschen hinterlassen Spuren in den Lebenswegen anderer Menschen. Bei uns allen
hier im Sozialwerk Berlin, bei Mitgliedern und Mitarbeitern hat Frau Tresenreuter Spuren
hinterlassen, die uns befähigen, die Ziele und Aufgaben des Hauses im Sinne der
Gründerin und Leiterin auch in Zukunft weiterzuführen.“
„Es gibt in Deutschland und in Europa in allen Bereichen der Altenarbeit Spuren ihres
Engagements, ihres Einsatzes, ihres Kampfes für die Bedürfnisse und Anliegen älterer
Menschen“.
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Zum Schluss noch einmal Käte Tresenreuter: „Wissen Sie, ich bin seit 40 Jahren
ehrenamtlich tätig. Ich kann gar nicht anders. Dieses Haus ist mein Lebenswerk.“ Dann setzte sich Prof. Dr. Herbert Striebeck an den Flügel und intonierte das Adagio
von Tomaso Albinoni.
Adrienne Pickert, brachte im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre
große Trauer zum Ausdruck und wies auf die überragenden Verdienste der lieben
Verstorbenen zugunsten der älteren Menschen hin, denen Käte Tresenreuter mit dem
„Schlösschen“ einen einmalig schönen Zufluchtsort gegen die Vereinsamung schuf. „Käte Tresenreuter, einerseits als Managerin und unerbittliche Kämpferin aktiv, wenn es
um die Belange ihrer lieben älteren Menschen ging, hatte andererseits immer auch ein
großes Herz für ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter. Sie machte sich oft Gedanken, womit sie
uns eine kleine Freude machen könnte.
Das Sozialwerk Berlin bot und bietet vielen älteren Menschen hier im Hause die
Gelegenheit, einer sinnvollen, ihren Veranlagungen entsprechenden Betätigung nachzu-
gehen und ihren Alltag fruchtbar zu gestalten.
Dafür werden wir Käte Tresenreuter ewig dankbar sein.
Wir werden sie nie vergessen! Sie lebt weiter in unseren Herzen!“
Unser Hausakkordeonist Vladislav Urbansky ließ dann das von Käte Tresenreuter
so sehr geliebte russische Volkslied Herrlicher Baikal erklingen.
Prof. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, LV Berlin:
„Aber sie war in unserem Verband sehr viel länger aktiv, mehr als dreißig Jahre. Ich will
ganz kurz einige Punkte nennen. Sie war die Gründerin der Fachgruppe Ältere Menschen, die
sie 38 Jahre lang leitete, sie war Mitglied des Beirates, eines besonderen Gremiums in
unserem Verband, sie war lange Jahre Vorstandsmitglied und auch stellvertretende
Vorsitzende.
„Das Wesentliche über einen Menschen wird immer erst sichtbar an seinen Werken, an den
Früchten seiner Arbeit.“
„Hier hat alles Stil, liebevoll durch und durch komponiert, eine seltene Oase im Ambiente des
Berliner-Sich-Gehen-Lassens.“
Originalton Käte Tresenreuter: „Sie müssen in Zukunft mehr mit den Älteren rechnen, ja, das
müssen Sie!“
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E. Barbara Sawade von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen,
(BAGSO) in Vertretung der Vorsitzenden Prof. Dr. Ursula Lehr: „Käte Tresenreuter ist
uns allen stets ein Vorbild, sie macht uns Mut. Wir sind nicht zum Nichtstun verurteilt. Wir
alle können etwas bewegen, die Welt zwar nicht insgesamt, aber doch in unserem
Wirkungskreis verbessern und menschlicher gestalten. So wie Käte Tresenreuter es getan
hat.“
Minka Dott, Die Linke, Vorsitzende des Trägervereins des Bürgerhauses Grünau: „Die Seniorenpolitik in dieser Stadt ist ohne Frau Tresenreuter gar nicht denkbar, das muss
ich heute einfach so sagen. Und sie bleibt ja dabei. Die Saat, die sie gelegt hat, hat längst
gekeimt und hat Blüten getrieben.“
Der Schlösschen-Chor, unter Leitung von Barbara Pudig, interpretierte als
Intermezzo das von Käte Tresenreuter so sehr geschätzte Pommernlied von Karl August
Groos, da sie ja ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern stammte.
Rainer-Michael Lehmann, SPD, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses: „Frau
Tresenreuter erkannte ja immer die Zeichen der Zeit und war meist ein Schritt weiter als alle
anderen, das nicht nur im Denken, sondern auch in der Umsetzung von Dingen, und hat uns
alle damals relativ schnell angesprochen.“
Jaap van der Spek, als Vertreter der EURAG: „So wichtig war und ist Käte
Tresenreuter für die EURAG: Sie stellte die Verbindung zwischen Menschen aus ganz Europa
her mit dem Erfolg, gute Beziehungen zwischen älteren Menschen aus verschiedenen Ländern
aufgebaut zu haben. Sie ist Ehrenmitglied des EURAG-Generalrates geworden, aber sie ist
viel mehr.“
Dr. Friedrich-Wilhelm Seeman, im Namen der Herrenrunde, bei der Käte
Tresenreuter oft zu Gast war: „Wir wohnen hier in der Nachbarschaft und deshalb ist das
hier ein wirkliches Zentrum. Dieses Haus hat Herr Tresenreuter auch immer so bezeichnet.
Wir alle haben Frau Tresenreuter viel zu verdanken. Ich kann Frau Tresenreuter nur eine
Träne nachweinen.“
Herr Degner, trug ein in der Neuen Züricher Zeitung erschienenes Gedicht mit der
Überschrift: Zeitlied vor. Es soll uns sagen, wie die Zeit danach für uns in Frage kommt.
Margit Hankewitz las nun die Grußbotschaft von Eberhard Diepgen, dem
ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, vor, die in dem Satz gipfelte: „Der
Tod von Käte Tresenreuter ist ein großer Verlust, verbunden mit einer großen
Herausforderung aller, die ihr Lebenswerk fortführen werden.“ Prof. Dr. Herbert Striebeck ließ zwischen den einzelnen Beiträgen immer wieder
einzelne Takte des ersten Satzes der Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven
erklingen.
Nach den Dankesworten von Tochter Margit Hankewitz für die würdevolle
Gedenkfeier, an denen alle hier im Hause maßgeblich beteiligt waren, standen die
Trauergäste auf, reichten sich die Hände und sangen alle zusammen zum Abschied das
schöne Lied: Guten Abend, gut Nacht von Johannes Brahms, eine Weise, mit der Käte
Tresenreuter bei jedem Seminar die Abende abgeschlossen hat. Jean Mangers
Aus den zahllosen Kondolenz- und Mitgefühlbezeugungen seien folgende
Schreiben besonders hervorgehoben:
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Prof. Dr. Michael Wissert
Man lebt zweimal:
Das erste Mal in der Wirklichkeit,
das zweite Mal in der Erinnerung. Honoré de Balzac
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Meilensteine
6. Dezember 1971: Gründung des Sozialwerk Berlin-Wilmersdorf e.V. im Deutschen Sozialwerk durch das Ehepaar Käte und Harry Tresenreuter
Von Anfang an: Erster organisierter Besuchsdienst von einem Verein in Alten- und Pflegeeinrichtungen und bis zu 83 Wochenseminaren für Multiplikatoren der Altenarbeit
1972: Eintritt in den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Käte Tresenreuter war 15 Jahre Mitglied des Vorstandes und 7 Jahre Mitglied des Beirats des Paritäters Berlin.
1973: Gründung der Fachgruppe „Ältere Menschen“ im Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin, dessen Leitung Käte Tresenreuter 38 Jahre wahrnahm
2. November 1979: Auf Anraten des Bundesfamilienministeriums: Gründung des „Förderkreises Altenselbsthilfezentrum Sozialwerk Berlin e.V.“
11. August 1980: Schließung des Gesellschaftsvertrags des „Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums Sozialwerk Berlin e.V. gGmbH“
15. April 1983: Grundsteinlegung für das Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum, Humboldtstraße 12, 14193 Berlin, auch liebevoll „Schlösschen“ oder „Humboldt-schlösschen“ genannt
16. Dezember 1983: Einweihung des Zentrums in Gegenwart des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Herrn Eberhard Diepgen Abhaltung des ersten Adventsbasars in eigenen Räumen
1984: Gründung mit Frau Seldte und Frau Bagdahn-Wagner des Arbeitskreises Berliner Senioren (ABS) mit Käte Tresenreuter als stellv. Vorsitzende
1. April 1988: Eröffnung der ersten Koordinierungsstelle für ambulante (soziale) Rehabilitation. Daraus erfolgten später die Koordinierungsstellen „Rund ums Alter“, die jetzt in den Pflegestützpunkten aufgegangen sind.
November 1989: Anlässlich des Mauerfalls: Beherbergung zahlreicher Mitbürger der DDR – Gründung des Arbeitskreises „Selbsthilfe älterer Menschen der neuen Länder“
4. Januar 1991: Gründung des Vereins „Jahresringe – Verband für Vorruhestand und aktives Altern“ im Schlösschen und Wahl von Harry Tresenreuter als Vorstandsmitglied
19. April 1996: Eröffnung eines „Selbsthilfe- und Beratungszentrums für ältere Menschen“ in Tallinn nach dem Vorbild des Berliner Zentrums
Oktober 1996: Gründung in Budapest des EURAG-Arbeits- und Freundeskreises Mittel- und Osteuropa, der Altenorganisationen aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Slowakei, Tschechien, Ungarn sowie Luxemburg und die Schweiz umfasst. Später stoßen noch Rumänien und Slowenien hinzu.
6. Dezember 1996: Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des Sozialwerk Berlin e.V. unter Beteiligung des Herrn Bundespräsidenten Dr. Roman Herzog und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Herrn Eberhard Diepgen
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Uraufführung des von Hans-Joachim Bitsch aus Oranienburg gedichteten und komponierten Sozialwerklied, dessen Refrain lautet:
„Da gibt‘s ein Schlösschen im Grunewald….“
15. Februar 1999: Hinterhältiger Brandanschlag auf unser Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum – Der Schaden belief sich auf fast 2 Millionen DM.
August 1999: Wiederaufnahme aller Aktivitäten im Zentrum - nach fünfmonatigen Restaurierungsarbeiten
2001: Gründung des Arbeitskreises „Konzertierte Aktion für Gerontologie und Geriatrie in Berlin und Brandenburg“
23. April 2003: Gründung der „Europäischen Interessengemeinschaft für ältere Menschen“, auch genannt „Freundeskreis Mittel-, Ost- und Südosteuropa des Sozialwerk Berlin e.V.“, dessen Mitglieder jedes Jahr zu einem Europaseminar eingeladen werden
16. Dezember 2003: 20-jähriges Jubiläum des Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums
28. Januar 2004: Auftaktveranstaltung des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für zwei Jahre geförderten Projekts „Kompetenznetz für das Alter“, ein Modellvorhaben am Beispiel der Region Berlin-Brandenburg. Es befasste sich u. a. mit der Frage: „Wissenschaft und Altenselbsthilfe, wie geht das zusammen?“ Es umfasste 9 Arbeitsausschüsse, davon arbeiten heute noch drei, und zwar Ambulante und stationäre medizinische Versorgung, Leitung: Dr. med. Rainer Neubart; Selbsthilfe und Ehrenamt, Leitung: Frau Aschenborn und Wohnen im Alter, Leitung Dr. Hans-Ulrich Litzner, die ehrenamtlich durch das Sozialwerk Berlin weitergeführt werden.
2008: Erstellung einer Homepage des Sozialwerk Berlin e.V., die unter www.sozialwerk-berlin.de direkt abrufbar ist
24. November 2008: Begrüßung des 1-millionsten Besuchers im Humboldt-Schlösschen
16. Dezember 2008: 25-jähriges Jubiläum des Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums
1. März 2010: Auftakt für das vom Bund geförderte Modellprojekt: „Ältere Menschen ermitteln selbst die Situation
in Alten- und Pflegeeinrichtungen“ Ein Jahr darauf wurde anlässlich der Abschlussveranstaltung ein 10-Punkte- Forderungskatalog vorgestellt. Dieses Projekt wurde mit der Helene-Medaille 2012 ausgezeichnet.
20. April 2010: Aufnahme in Wien von Käte Tresenreuter in den Weisenrat der EDEN ALTERNATIVE
17. August 2010: Gründung einer „Arbeitsgruppe der LIGA-Verbände zur Offenen Altenarbeit“ durch das Sozialwerk Berlin
2010: Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Sozialwerk Berlin e.V. an Frau Sozialsenatorin a. D. Dr. Heidi Knake-Werner
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April 2011: Einrichtung des „Kompetenzzentrums Offene Altenarbeit“ - Die Offene Altenarbeit, als integrativer Bestandteil der sozialkulturellen Arbeit, umfasst alle Tätigkeiten von und mit älteren Menschen, die auf das Gemeinwesen und insbesondere auf ältere Menschen gerichtet sind und nicht Pflege beinhalten.
25. April 2011: Danksagungsempfang bei Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel, bei der Frau Käte Tresenreuter, Vorsitzende des Sozialwerk Berlin e.V., die Ehre zuteil wurde, als älteste ehrenamtlich Tätige namentlich erwähnt und zu einem kleinen persönlichen Gespräch gebeten zu werden
6. Dezember 2011: Jubiläumsveranstaltung zum 40. Jahrestag der Gründung des Sozialwerk Berlin e.V. im Beisein der ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz und Eberhard Diepgen
2012: Ein ereignisreiches Jahr
14.-16. Mai: Europaseminar zum Thema: Die „Offene Altenarbeit“ sichtbar machen
Gruppenbild mit Gästen aus dem Freundeskreis Mittel-, Ost- und Südosteuropa
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30. August: Eiserner 65. Hochzeitstag der Eheleute Käte und Harry Tresenreuter
Harry Tresenreuter richtet ganz persönliche Worte an seine Gattin.
8. – 10. Oktober:
Seminar über interne inhaltliche und organisatorische Themen sowie über das Kompetenzzentrum „Offene Altenarbeit“ des Sozialwerk Berlin e.V.
Käte Tresenreuter trägt den Spruch des Tages vor.
30. November: Eröffnung des 30. Adventsbasars des Sozialwerk Berlin e.V.
Käte Tresenreuter instruiert den Weihnachtsmann.
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18. Dezember: Weihnachtsfeier für die ehrenamtlichen Mitarbeiter/Innen
Käte Tresenreuter bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeiter/Innen
für ihre Treue und ihren Einsatz.
18. Dezember: Aushändigung der Helene-Medaille durch Prof. Dr. Kuhla,
Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Oskar-Helene-Heim
v.r.n.l. Werner Ukas - Geschäftsführer Stiftung Oskar-Helene-Heim
Prof. Dr. Wolfgang Kuhla – Kuratoriumsvorsitzender Stiftung Oskar-Helene-Heim
Harry Tresenreuter – Stellv. Vorsitzender Sozialwerk Berlin e.V.
Käte Tresenreuter - Vorsitzende Sozialwerk Berlin e.V.
Peter Stawenow – Vorstandsassistent Sozialwerk Berlin und Projektleiter des
Kompetenzzentrums „Offene Altenarbeit“
Prof. Dr. med. Ralf Kuhlen – Geschäftsführer Medizin HELIOS Kliniken GmbH
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Ehrungen
22. Mai 1979: Frau Käte Tresenreuter, Vorsitzende des Sozialwerk Berlin e.V., wird vom Bundespräsidenten Herrn Walter Scheel für „Richtungsweisende Altenarbeit” mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande ausgezeichnet. Bei der Gelegenheit stellt sie in Bonn dem Bundesfamilienministerium das Sozialwerk Berlin und ihre Idee eines Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums vor. 23. Oktober 1984: Herr Bundespräsident Richard von Weizsäcker verleiht Frau Käte Tresenreuter in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 29. August 1991: Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V. zeichnet Frau Käte Tresenreuter aus mit der „Goldenen Ehrenplakette” in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die soziale Arbeit im paritätischen Bereich, insbesondere um die Selbsthilfe älterer Menschen. 1. Oktober 1996: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Herr Eberhard Diepgen, verleiht im Namen des Senats von Berlin Frau Käte Tresenreuter den Verdienstorden des Landes Berlin in Anerkennung und Würdigung der um Berlin erworbenen hervorragenden Verdienste. 15. Februar 1999: Frau Käte Tresenreuter erhielt von Herrn Lennart Meri, dem Präsidenten der Republik Estland, für ihre Verdienste zum Wohl Estlands den Orden des Estnischen Roten Kreuzes IV. Klasse 2000: Empfang des EURAG – Arbeitskreises Mittel- und Osteuropa beim Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen 12. Juni 2002: Empfang beim Bundeskanzler Gerhard Schröder – Käte Tresenreuter ist zusammen mit 100 starken Frauen eingeladen. 2002: Ernennung zum Ehrenmitglied des Generalrates der EURAG 11. Oktober 2005: Herr André Schmitz, Leiter der Senatskanzlei, lädt 100 ehrenamtliche Mitarbeiter des Sozialwerk Berlin e.V. in den Wappensaal des Roten Rathauses ein, um ihnen ein offizielles Dankeschön für ihre uneigennützige Arbeit im Dienste der dritten und vierten Generation auszusprechen. 2008: Das Ministerium für Soziale Sicherheit und Arbeit der Republik Litauen verleiht Frau Tresenreuter eine Ehrenurkunde: „Wir danken Ihnen herzlich für Ihre große und schöpferische Tätigkeit für das Wohl der älteren Generation in Europa, wo Sie sich mit besonderer Liebe für die Baltischen Staaten einsetzten…“ September 2012: Verleihung in Graz durch das EURAG-Präsidium der EURAG-Medaille in Anerkennung ihrer hervorragenden langwährenden Arbeit für die EURAG und für die alternde Bevölkerung im Allgemeinen.
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Grundbekenntnis
Vorgetragen durch Frau Käte Tresenreuter im Juni 2009 anlässlich des
9. Deutschen Seniorentags im Congress Center in Leipzig:
Die ältere Generation hat ein Recht auf selbstbestimmtes Leben!
Die Altenselbsthilfe ist ein unverzichtbarer Bestandteil
der Altenhilfe, der Altenpolitik und der Gerontologie.
Diese Tatsache findet jedoch gesamtgesellschaftlich
weder genügend Beachtung noch genügend Unterstützung.
Selbsthilfe ist der zeitgemäße Ausdruck
für eigenverantwortliches Handeln.
Dies erfordert auch ein grundsätzliches Mitspracherecht
älterer Menschen bei allen Planungen, Entscheidungen und
durchzuführenden Vorhaben,
die ihre Belange und Interessen berühren.
Somit ist die Selbsthilfe älterer Menschen ein wichtiger Faktor
bei der Durchsetzung generationsspezifischer Interessen
und wirkt der Fremdbestimmung
durch Politik und Wissenschaft entgegen.
Wenn wir das Recht des älteren Menschen
auf ein Leben in Selbstbestimmung und Eigenverantwortung
zur Richtschnur unserer sozialpolitischen Forderungen machen,
dann gebührt der Selbsthilfe älterer Menschen
größere Beachtung und höherer Respekt.
Programmatisch können wir sagen:
Nicht nur bürgerschaftliches Engagement (Ehrenamt),
sondern ebenso
die Selbsthilfe älterer Menschen
sind die Zukunft der „offenen Altenarbeit“.
Bitten, danken, anerkennen Motto von Käte Tresenreuter
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Der eine fragt,
was ihm die Zukunft bringt,
der andere gestaltet sie selbst.
Danksagung:
Die Familie Tresenreuter,
der Vorstand des Sozialwerk Berlin e.V.,
der Vorstand des Förderkreises
Altenselbsthilfezentrum
und die ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
danken sehr herzlich allen Freunden und Bekannten
für ihre aufrichtige Anteilnahme.