wisu-texte 8285 Europäische Geldpolitik Modelle und Methoden Bearbeitet von Egon Görgens, Karlheinz Ruckriegel, Franz Seitz überarbeitet 2008. Buch. XXX, 562 S. Hardcover ISBN 978 3 8252 8285 1 Format (B x L): 17 x 24 cm Weitere Fachgebiete > Medien, Kommunikation, Politik > Internationale Beziehungen > Europäische Union, Europapolitik Zu Leseprobe schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.
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wisu-texte 8285
Europäische Geldpolitik
Modelle und Methoden
Bearbeitet vonEgon Görgens, Karlheinz Ruckriegel, Franz Seitz
Weitere Fachgebiete > Medien, Kommunikation, Politik > Internationale Beziehungen> Europäische Union, Europapolitik
Zu Leseprobe
schnell und portofrei erhältlich bei
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UTB XXXXUTB 8285
FürBritta und Lutz (E. G.),
Christian und Eva-Regina (K. R.),Sebastian, Sofia und Konstantin (F. S.)
Egon GörgensKarlheinz Ruckriegel
Franz Seitz
Europäische Geldpolitik
Theorie, Empirie, Praxis
5., völlig neu bearbeitete Auflage
mit einem Geleitwort von Jürgen Stark
Lucius & Lucius · Stuttgart
WISU-TEXTE sind die Lehrbuchreiheder Zeitschrift WISU – DAS WIRTSCHAFTSSTUDIUM(www.wisu.de)
Anschrift der Autoren
Prof. (em.) Dr. Egon GörgensUniversität Bayreuth, D-95440 BayreuthE-Mail: [email protected]: http://www.uni-bayreuth.de/departments/rw/lehrstuehle/vwl2
Prof. Dr. Karlheinz RuckriegelGeorg-Simon-Ohm-Hochschule NürnbergBahnhofstraße 87, D-90402 NürnbergE-Mail: [email protected]: http://www.ruckriegel.org
Prof. Dr. Franz SeitzHochschule für Angewandte Wissenschaften Amberg-Weiden, WSB Poznan (Polen)Hetzenrichter Weg 15, D-92637 WeidenE-Mail: [email protected]: http://sei.haw-aw.de
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar
ISBN 978-3-8282-0435-5 (Lucius)ISBN 978-3-8252-8285-1 (UTB)
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und straf-bar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspei-cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Satz: Sibylle Egger, Stuttgart
Druck und Einband: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany
UTB-Bestellnummer: ISBN 3-8252-8285-6
„Es gibt kein feineres und kein sichereres Mittel, die bestehenden Grundlagen der Gesellschaft umzustürzen, als die Vernichtung der Währung.“
John Maynard Keynes 19201
„An economic environment charaterised by low and stable inflation is the best contribution that monetary policy can give to reduce the general level of uncer-tainty and promote an efficient allocation of resources. In this respect, the main-tenance of price stability represents the key contribution of monetary policy to „support the general economic policies in the Community“ and it is the best mo-netary policy can do to foster a high rate of growth of output.“
Otmar Issing et al. 20012
„Academic monetary theory and central bank operating doctrines seemed to be further apart at the end of the twentieth century than at any time previously.“
Axel Leijonhufvud 20013
„Monetary Policy: Practice Ahead of Theory
… First, expectations are of fundamental importance to monetary policy. Second, the strategy of policy is more important than any of the individual monthly deci-sions on interest rates. Third, in designing a strategy be aware of the likely role of heuristics in forming expectations, and so keep it simple.”
Mervyn King 20064
1 Keynes, J.M., Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages, Duncker & Humblot, Mün-chen/Leipzig, 1920, S. 192.
2 Issing, O., Gaspar, V., Angeloni, I., Tristani, O., Monetary Policy in the Euro Area, Cambridge Uni-versity Press, Cambridge, 2001, S. 67.
3 Leijonhufvud, A., Introduction, in: Leijonhufvud, A. (Ed.), Monetary Theory and Policy Expe-rience, Palgrave, Basingstoke (UK), 2001, S. XIV.
4 King, M., Monetary Policy: Practice Ahead of Theory, in: Matthews, K., Booth, P., Issues in Mone-tary Policy, John Wiley & Sons, Ltd, Chichester (England), 2006, S. 9 und S. 23.
Geleitwort
Im zehnten Jahr der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Euro erscheint die Europäische Geldpolitik in der 5., völlig neu bearbeiteten Auflage. Das ist ein beachtlicher Erfolg der Autoren. In didaktisch ansprechender und analytisch fundierter Form verstehen sie es, geldpolitische Grundsatzfragen kompetent zu erörtern und die einheitliche Geldpolitik der EZB mit ihren vielfältigen Facetten umfassend darzustellen. Das inzwischen zum Standardwerk avancierte Lehrbuch bietet, wie im Untertitel versprochen, eine gesunde Mischung aus Theorie, Em-pirie und Praxis. Dabei ist es ein besonderer Vorzug des Buches, dass die Ausfüh-rungen auch dort verständlich bleiben, wo komplexe Zusammenhänge heraus-gearbeitet werden. Daneben ist es vor allem der konkrete Praxisbezug, der das Buch zu einem informativen Vademekum für alle macht, die sich für die Geldpo-litik in Europa interessieren.
Der Zusammenschluss von elf Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion am 1. Januar 1999 war ein histo-risches Ereignis. Zum ersten Mal haben sich souveräne Staaten darauf verständigt, ihre nationalen Währungen durch eine gemeinsame, einheitliche Währung – den Euro – zu ersetzen und ihre staatliche Hoheit auf dem Gebiet des Geldwesens auf eine neu gegründete, supranationale Institution – die EZB – zu übertragen. Heute ist der Euro die gemeinsame Währung von rund 320 Millionen Menschen in 15 Mitgliedstaaten der EU.
Die Wirtschafts- und Währungsunion ist ein anspruchsvolles politisches Regime mit zentralisierter, einheitlicher Geldpolitik und dezentralen, aber eng zu koor-dinierenden nationalen Wirtschafts- und Fiskalpolitiken. Um ihr reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten, legen der Vertrag zur Gründung der Europä-ischen Gemeinschaften (EG Vertrag) und die ihn ergänzenden Regelungen wie etwa der Stabilitäts- und Wachstumspakt eine klare Aufgabenverteilung zwischen den Politikbereichen fest. Die hierzu erforderlichen Institutionen, Instrumente und Verfahren sind klar formuliert.
Demnach ist es das vorrangige Mandat der EZB, Preisstabilität im Euroraum zu ge-währleisten. Dieses eindeutige Mandat beruht auf der theoretisch wie empirisch wohl begründeten Überzeugung, dass Preisstabilität der beste und letztlich auch einzige Beitrag ist, den eine glaubwürdige Geldpolitik zu Wachstum, Beschäfti-gung und Wohlstand leisten kann. Es ist daher nur konsequent, dass die EZB und die nationalen Notenbanken der am Euroraum teilnehmenden Länder (kurz das Eurosystem) mit einem hohen Grad an Unabhängigkeit von politischem Einfluss ausgestattet sind. Wie die Geschichte lehrt, ist eine solche „Entpolitisierung“ von Zentralbank und Geldpolitik, eine zentrale Voraussetzung für dauerhafte Preissta-bilität.
Was ist nun „europäisch“ an der europäischen Geldpolitik? Europäisch ist ganz offensichtlich der institutionelle Rahmen, innerhalb dessen die Geldpolitik ope-
VII
riert, nämlich die Asymmetrie zwischen einheitlicher Notenbank und derzeit 15 nationalen Regierungen. Europäisch sind aber vor allem das schon ange-sprochene eindeutige Mandat und die von der EZB entwickelte geldpolitische Strategie mit ihrer einzigartigen Zwei-Säulen-Struktur. Zwei Säulen deshalb, weil die Beurteilung der künftigen Preisentwicklung im Euroraum auf einem kombi-nierten Ansatz aus wirtschaftlicher und monetärer Analyse basiert. Dabei spielt die monetäre Analyse eine hervorgehobene Rolle, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass mittel- bis langfristig ein enger Zusammenhang zwischen Geld-mengenwachstum und Inflation besteht. Dadurch wird die mittelfristige Orien-tierung der Geldpolitik sichergestellt. Mit ihrer Strategiewahl hat die EZB nicht nur an den Erfahrungen und Erfolgen der in der Vergangenheit erfolgreichsten Zentralbanken der teilnehmenden Länder des Euroraums angeknüpft, sondern auch den Besonderheiten in Europa Rechnung getragen.
Inzwischen sind der Euro und die EZB fest etabliert. Mit einer Preissteigerungs-rate von knapp über 2 % im Jahresdurchschnitt können wir auf ein Jahrzehnt weitgehend stabiler Preise zurückblicken. Auch ist es der EZB gelungen, die lang-fristigen Inflationserwartungen im Einklang mit ihrem Ziel auf einem Niveau von unter, aber nahe bei 2 % fest zu verankern. Ein solcher Erfolg wurde von zahl-reichen Kritikern der Währungsunion für nicht erreichbar gehalten. Aber auch auf den internationalen Finanzmärkten genießt der Euro hohe Wertschätzung.
Allerdings war der Erfolg des Euro kein Selbstläufer, waren die ersten Jahre der Währungsunion alles andere als eine Schönwetterperiode. Im Gegenteil: Von Anfang an war die EZB mit einer Reihe widriger makroökonomischer Entwick-lungen konfrontiert, die außerhalb des Einflussbereichs der Geldpolitik lagen. Hierzu zählen vor allem die weltweite Korrektur auf den Aktienmärkten und die Terroranschläge im Jahr 2001 sowie der nahezu kontinuierliche Ölpreisanstieg und die schwache Produktivitätsentwicklung im Euroraum.
Große Herausforderungen bleiben aber auch für die Zukunft. So gibt es etwa im-mer wieder Bestrebungen, die EZB durch eine ex ante Koordinierung zwischen einheitlicher Geldpolitik und nationalen Wirtschafts- und Fiskalpolitiken in an-dere Politikbereiche einzubinden und dadurch ihre Unabhängigkeit zu untermi-nieren. Der Erfolg der Währungsunion hängt aber entscheidend davon ab, dass die Geldpolitik der EZB durch adäquate Fiskal- und Wirtschaftspolitiken flan-kiert wird. Hier besteht angesichts der unterschiedlichen Anpassungskapazität der Wirtschaft in den einzelnen Ländern der Währungsunion noch erheblicher Handlungsbedarf. Gleiches gilt auch für diejenigen Länder, die in Zukunft dem Euroraum beitreten wollen. Eine solche Erweiterung setzt aber einen hohen Grad an wirtschaftlicher Konvergenz voraus, deren Nachhaltigkeit anhand der Konvergenzkriterien strikt zu prüfen ist.
Im März 2008 Prof. Dr. Jürgen Stark Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank
VIII Geleitwort
Vorwort zur fünften Auflage
Die Bedeutung von Erwartungen für die Geldpolitik zum einen, nahezu „un-ausrottbare“ Irrungen und Wirrungen im Verständnis des Zusammenhangs von Geldbasis, Geldmenge und Zinssätzen in der Literatur zum anderen, haben uns bewogen, die Struktur der Stoffdarbietung gegenüber der letzten Auflage etwas zu ändern. Kapitel II widmet sich nun ausführlich den institutionellen Grundla-gen des Eurosystems. Wir haben uns bemüht, die für die Frage der Erwartungs-bildung entscheidenden institutionellen Merkmale vor allem auch im Vergleich zum US-amerikanischen Federal Reserve System klar herauszuarbeiten. In Kapi-tel III werden die strategischen und operativen Aspekte insbesondere der Politik des Eurosystems vor dem Hintergrund des „Vier-Ebenen-Konzepts“ der Geldpo-litik behandelt. Die Unterscheidung der verschiedenen Ebenen halten wir für notwendig, da in den meisten makroökonomischen Lehrtexten (und nicht nur dort) eine Vermischung der einzelnen Ebenen stattfindet, was nicht gerade zum Verständnis der tatsächlichen Geldpolitik beiträgt.
Natürlich haben wir auch Änderungen, die sich bei der Umsetzung der Geldpo-litik des Eurosystems ergeben haben, und aktuelle Bezüge eingearbeitet – bei-spielsweise die Reaktionen des Eurosystems auf die Folgen der Subprime-Krise auf dem Interbanken-Geldmarkt. Darüber hinaus haben wir vielfältige Aktualisie-rungen vorgenommen, die nicht nur die Datenlage möglichst zeitnah abbilden, sondern auch neuen Entwicklungen der theoretischen und empirischen Diskus-sion etwa zur Transmission geldpolitischer Impulse Rechnung tragen sollen. Neu aufgenommen haben wir einige Boxen wie etwa die zur (für das Verständnis der Geldmengenorientierung der EZB wichtigen) Frage, warum die Poole’sche Alter-native „Zins- versus Geldmengensteuerung“ in Wirklichkeit keine ist. In Boxen gebündelt wird auch den Fragen nach den Hintergründen der Subprime-Krise und den verbleibenden Aufgaben der Deutschen Bundesbank nachgegangen.
Vielfältige Anregungen haben zu Ergänzungen und klareren Formulierungen in der 5. Auflage beigetragen. Einen besonderen Dank schulden wir U. Bindseil (EZB), H. P. Bisani (FH Deggendorf), C. Burckhardt (Deutsche Bundesbank), J. Clos-termann (FH Ingolstadt), B. Hayo (Universität Marburg), C. Knoppik (Universität Regensburg), A. Michler (Universität Düsseldorf), F. Rieger (EZB), G. Rösl (FH Re-gensburg), J. Ulbrich (Deutsche Bundesbank), K. Walch (Deutsche Bundesbank) und A. Worms (Deutsche Bundesbank), die uns mit Kurzdarstellungen in Boxen, Datenbeschaffungen und der Durchsicht einzelner Abschnitte tatkräftig unter-stützt haben. PowerPoint-Folien wurden dankenswerterweise erstellt von Ben-jamin Auer. Bedanken möchten wir uns auch bei Frau Heidi Frohnhöfer für das Schreiben einzelner Textbausteine und deren Verarbeitung zum Gesamtwerk.
Bayreuth, Nürnberg, Weiden Prof. Dr. Egon Görgensim Winter 2007/2008 Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel Prof. Dr. Franz Seitz
IX
Vorwort zur ersten Auflage
Mit dem 1.1.1999 begann auf dem Gebiet der Geldpolitik in Europa eine neue Zeitrechnung. Zu diesem Zeitpunkt haben die elf Mitgliedsländer der Europä-ischen Union (Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxem-burg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien), die nach dem Beschluß des EU-Rats die Voraussetzungen für die Währungsunion erfüllten, als gemeinsame Währung den Euro eingeführt. Die Geldpolitik wird seither zentralisiert vom so-genannten Eurosystem, den elf nationalen Zentralbanken und der Euro päischen Zentralbank, einheitlich für den neuen Währungsraum durchgeführt. Auf natio-nale Belange kann keine Rücksicht mehr genommen werden. Zwar exis tiert der Euro bis 2002 nur im bargeldlosen Zahlungsverkehr. Faktisch sind die elf natio-nalen Währungen aber nur noch Untereinheiten der neuen europäischen Wäh-rung „Euro“.
Vor diesem Hintergrund haben Lehrbücher zur Geldpolitik, die die institu-tionellen Bedingungen bis Ende 1998 zum Gegenstand haben, nur noch ein-geschränkten Informationswert. Zwar ändern sich die gesamtwirtschaftlichen Strukturen nicht von heute auf morgen. Auf vielfältigen Gebieten ergeben sich allerdings neue Rahmenbedingungen für die Geldpolitik. Und gerade auf den Finanz märkten, die bei der Analyse geldpolitischer Effekte eine zentrale Rolle einnehmen, vollziehen sich viele Änderungen recht schnell bzw. sind in den Entscheidungen der Marktteilnehmer bereits vorweggenommen. Diese Ände-rungen betreffen institutionelle Aspekte, die operative Ebene des Geldmarktes, mögliche Zwischenziele und alternative strategische Ausrichtungen, aber auch die Endzielebene.
Mittlerweile gibt es eine Fülle von Beiträgen, die sich mit speziellen geldpoli-tischen Problemen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion beschäfti-gen. Die nationalen Zentralbanken und insbesondere auch die Europäische Zen-tralbank haben sich um umfangreiche Aufklärungsarbeit über die zu verfolgende geldpolitische Strategie, Instrumentarium und Steuerungsprobleme bemüht. Dennoch sind im Hochschulbereich gleichermaßen wie in Diskussionen über Probleme europäischer Geldpolitik – von Expertenzirkeln abgesehen – erheb-liche Informationsdefizite unverkennbar. Diesen Defiziten durch eine möglichst geschlossene Gesamtdarstellung beizukommen ist das Hauptanliegen des vorlie-genden Lehrbuches. Das Buch richtet sich vornehmlich an Studierende an Uni-versitäten und Fachhochschulen mit Grundkenntnissen in makroökonomischer Theorie und Geldtheorie. Doch auch zu geldpolitisch einschlägigen Studienab-schnitten an Verwaltungsakademien und verwandten Bildungseinrichtungen dürfte der Text einen geeigneten Zugang ermöglichen. Darüber hinaus wendet es sich an Mitarbeiter von Banken und anderen Finanzinstitutionen, die ihr Wis-sen über die Europäische Geldpolitik vertiefen möchten.
XI
Zu danken haben wir Frau Dr. Caroline Willeke, Dr. Ulrich Bindseil und Dr. Dieter Gerdesmeier (alle Europäische Zentralbank), Manfred Eder (Landeszentralbank im Freistaat Bayern) sowie den Kollegen Professor Jörg Clostermann (Ingolstadt) und Professor Hans-Eggert Reimers (Wismar), die sich der Mühe unterzogen haben, eine frühere Fassung des Buches kritisch unter die Lupe zu nehmen. Sie haben manche Unklarheiten und Argumentationslücken aufgedeckt. Selbstver-ständlich gehen verbleibende Fehler und Mängel zu unseren Lasten. Frau Iris Röckelein danken wir für das Schreiben verschiedener Fassungen von Teilstü-cken und deren Komposition zu einem lesbaren Buch.
Bayreuth, Nürnberg, Weiden Prof. Dr. Egon Görgensim Sommer 1999 Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel Prof. Dr. Franz Seitz
Nützliche Internet-Adressen zum Euround zur Währungsunion
http://www.ecb.int Homepage der EZB mit Links zu allen nationalen EU-Zentralbanken, aktuelle Pu-blikationen (Monatsberichte, Statistiken, Working Papers, Reden, Pressenotizen etc.), EU-Erweiterung und Euro; ausführliches Glossarium zur EZB und Finanz-märkten; Aufnahme in die Mailing List zum kostenlosen Bezug der Publikationen. Verweis auf Konferenzen der EZB, Möglichkeit des Herunterladens von Daten; Spezielle Informationen für Schüler und Studenten; Abbildungen und Beschrei-bung der Euro-Banknoten und –Münzen; Euro-Konversionskurse.
http://www.bundesbank.de/ Homepage der Deutschen Bundesbank: Publikationen mit Informationen zum Euro und zur EWWU; Informationen der EZB in deutscher Sprache; Zeitreihen-datenbank mit Möglichkeit des einfachen Downloads von Daten; Informationen für Schüler und Studenten; spezielle Unterseite zur Bankenaufsicht.
http://www.auswaertiges-amt.de Die Internetseite des Auswärtigen Amts informiert im Unterpunkt „Europa“ aktu-ell über Neuigkeiten und Neuerungen rund um die EU.
http://www.zei.deInternet-Seite des Zentrums für Europäische Integrationsforschung in Bonn (po-litische, wirtschaftliche, europarechtliche, soziale und kulturelle Aspekte der eu-ropäischen Integration, Finanzpolitik und Währungsunion, fiskalischer Föderalis-mus, Erweiterung der EU).
http://de.biz.yahoo.com/pf/gk/euro.html Aktuelle Nachrichten zum €, Euro-Lexikon, FAQ’s zum Euro, Währungsrechner zum Umrechnen von Euro in andere Währungen.
http://europa.eu/index_de.htm Homepage der EU: EU-Institutionen, Tätigkeitsbereiche der EU, amtliche Doku-mente der EU, Informationsquellen zur EU.
http://epp.eurostat.ec.europa.eu Statistisches Amt der EU mit Daten zum € und zur EU, Euro-Indikatoren mit Euro-Renditenstrukturkurve.
http://ec.europa.eu/enlargement/index_en.htm Offizielle Informationen zur Erweiterung der EU, auch Länderinformationen.
http://www.ceps.be Unter „Research Areas – Economic Policy“ findet sich die „Macroeconomy Policy Group“ des CEPS (“Center for European Policy Studies”) in Brüssel. Sie ist eine
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der ECB Watcher. Veröffentlichung eines Jahresberichtes zur Lage in der EWU und Publikationen zu aktuellen Themen.
http://www.euroeiiw.de Euro-Seite des Europäischen Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen: Euro und EU-Integration, Euro-Links, Pro und Contra Euro, Euro und Wirtschafts-politik, Landkarten zur EU mit interaktiven Darstellungen zu bestimmten The-menbereichen.
http://www.eui.eu/RSCAS/Research/Eurohomepage Euro-Homepage von G. Corsetti: aktuelle und grundlegende Informationen, Ar-tikel und Diskussionspapiere zu den unterschiedlichsten Themen rund um den Euro und die EU; Geschichte des Euros.
http://www.efn.uni-bocconi.it/ „European Forecasting Network“ verschiedener europäischer Universitäten und Wirtschaftsforschungsinstitute zur Prognose und Politikanalyse in der EWU; im Frühjahr und Herbst Veröffentlichung eines Berichts zu den wirtschaftlichen Aussichten.
http://www.dbresearch.de Behandlung von Fragen zur EU und EWU und ihre Auswirkungen auf die Finanz-märkte, Veröffentlichung eines EU-Monitors mit aktuellen Informationen zur EU und EWU (auch länderspezifisch); europäische Integration.
http://www.cesifo-group.de Unter „European Economic Advisory Group“ (EEAG) Veröffentlichung eines jähr-lichen „Report on the European Economy“; IfO-Datenbank zu institutionellen Vergleichen in Europa (DICE).
http://www.enepri.org Homepage des „European Network of Economic Policy Research Institutes“; ge-meinsame Plattform von 22 europäischen Forschungsinstituten.
http://www.obce.es „Observatory of the ECB“ in Madrid. Forum zum Ideenaustausch über Euro-rele-vante Themen und Forschung.
http://www.suerf.org „The European Money and Finance Forum“
Kapitel IIIAbbildung III.2.1: Die Bedeutung einer geldpolitischen Strategie . . . . . . . . . . 116Abbildung III.2.2: Inflation und langfristiger Zins in Deutschland . . . . . . . . . 134Abbildung III.2.3: Zinsentwicklung in Deutschland und in der EWU . . . . . . . 137Abbildung III.2.4: Zinsspread und Zinsniveau in Deutschland und der EWU . 139Abbildung III.2.5: Die Umlaufsgeschwindigkeit von M3 in Deutschland . . . . . 152Abbildung III.2.6: Internationaler Geldmengen-Preis-Zusammenhang . . . . . . 154Abbildung III.2.7: Geldmengen-Preis-Zusammenhang in Industrieländern
und Ländern mit niedrigen Inflationsraten . . . . . . . . . . . . . 155Abbildung III.2.8: Inflationserwartungen und direkte Inflationssteuerung . . . 167Abbildung III.2.9: USA: Umlaufsgeschwindigkeit von M2
auf die Produktion im Euro-Währungsgebiet in Zeiten eines Konjunkturaufschwungs und einer Konjunkturabschwächung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342
Kapitel VAbbildung V.1.1: Langfristige Inflationserwartungen und
tatsächliche Inflation in der EWU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379Abbildung V.1.2: Zinsstruktur im Euro-Währungsgebiet. . . . . . . . . . . . . . . . . 382Abbildung V.1.3: Wachstumsrate des realen BIP und Realzins in der EWU . . 385Abbildung V.1.4: Schuldenstände und Renditeabstände in der EWU