16.09.2016 1 Erdverkabelung und Netzausbau: Erfahrungen – Auswirkungen – Perspektiven Vortrag im Rahmen des BBN-Arbeitskreises Erneuerbare Energien (Netzausbau) und Naturschutz am 13.09.2016 in Magdeburg Dr. Elke Bruns Auswertung deutschland- und EU-weiter Höchstspannungs- Erdkabelprojekte hinsichtlich vorhabenspezifischer Auswirkungen und Trassengestaltung aus Naturschutzsicht - Erarbeitung erster Hinweise für eine naturverträgliche Trassengestaltung mit Gehölzen.“ (EKNA) F+E-Vorhaben 2014-2016 Gefördert von: Dr. Elke Bruns
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Erdverkabelung und Netzausbau: Erfahrungen …...2016/09/13 · 16.09.2016 1 Erdverkabelung und Netzausbau: Erfahrungen – Auswirkungen – Perspektiven Vortrag im Rahmen des BBN-Arbeitskreises
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16.09.2016
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Erdverkabelung und Netzausbau: Erfahrungen – Auswirkungen – Perspektiven
Vortrag im Rahmen des BBN-Arbeitskreises
Erneuerbare Energien (Netzausbau) und Naturschutz am 13.09.2016 in Magdeburg
Dr. Elke Bruns
Auswertung deutschland- und EU-weiter Höchstspannungs-
Erdkabelprojekte hinsichtlich vorhabenspezifischer Auswirkungen und
Trassengestaltung aus Naturschutzsicht - Erarbeitung erster Hinweise für
eine naturverträgliche Trassengestaltung mit Gehölzen.“ (EKNA)
F+E-Vorhaben 2014-2016
Gefördert von:
Dr. Elke Bruns
16.09.2016
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Dr. Elke Bruns , Magdeburg 13.09.2016
I Erfahrungen mit HöS-Erdverkabelung
HöS-EK-Projekte – Umsetzung und Planung
Projektmerkmale und technische Ausführung
II Wirkungsbeurteilung
Auswirkungen von HöS-Erdkabelprojekten
Vermeidungs- und Verminderungsmöglichkeiten
III Perspektiven
Freihaltungsverpflichtung im Schutzstreifen
Möglichkeiten einer naturverträglichen Gestaltung von Erdkabeltrassen
Übersicht
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Dr. Elke Bruns , Magdeburg 13.09.2016
HDÜ (DK, NL) VPE-Kabel
DK: Aalborg – Aarhus (117 km); 1,2 GW; 3 EK-Abschnitte mit insges. 14,5 km Länge; Inbetriebnahme 2004
Erfahrungen für Langstrecken-Verkabelung HGÜ-Anbindungen / Interkonnektoren liegen vor, jedoch mit vglw. geringen Trassenbreiten ; Bauerfahrungen auf norddt. Flachland beschränkt (reliefarm; skelettarmer Boden; überw. Offenland/Acker; keine Waldquerungen)
Vorhabensbeschreibung: Projektdimensionen und Ausführungsvarianten (Anzahl der Gräben; Art der Muffen, Nutzung Leerrohre, Wahl der Bettung etc.) nur gering standardisiert; abhängig von unternehmensinternen Erwägungen (Sicherheitskonzept; Wartungskonzept; Baukonzept
In D sehr hohe Anforderungen an Versorgungssicherheit; geringe Toleranz für Ausfallrisiken;
Auswirkungen auf Trassendimensionierung (Abstände, Redundanz)
Schutzstreifenbreite: 2-2,5 m zur Kabelachse des äußeren Kabels
Freihaltungsverpflichtung von tiefwurzelnden Gehölze > 1 m Wurzeltiefe
Gründe:
Schutz des Kabels vor Beschädigungen (Wurzeldruck; Umschlingung und Herausreißen des Kabels bei Windwurf)
Gewährleistung Zugänglichkeit für Wartung und Fehlerfallbehebung
Freihalteverpflichtungen bedeuten
Einschränkungen für Wiederbestockung mit Gehölzen zur Wiederherstellung Lebensraum- und Verbundfunktion, insbes. bei Waldquerungen
nur wenige Gehölzarten mit < 1m Wurzeltiefe; diese sind i. d. R keine Waldbaumarten
wenn kühl-feuchtes Waldinnenklima nicht wiederherstellbar: Barriereeffekt der Schneise für bodenlebende Waldarten (Insekten /Käfer);
Konkretes Wirkungswissen und Erheblichkeitsschwellen für Barrierwirkung fehlen.
Alternative: Entwicklung von Offenlandbiotopen; ggf. mit insel- oder riegelartigen Gehölzbeständen
III Perspektiven - Freihalteverpflichtung im Schutzstreifen
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Insgesamt unterliegt die ökologische Trassengestaltung von EK-Trassen im Offenland und im Wald ähnlichen Restriktionen wie sie bei EGL-Trassen bestehen.
Die Spielräume für eine ökologische Trassengestaltung sind aufgrund der Freihaltungsverpflichtungen derzeit begrenzt.
Wenn Wiederherstellung gehölzgeprägter Biotope und ihrer Verbund-funktionen nicht möglich, muss Erhalt vor Wiederherstellung gehen.
Die Zulässigkeit (Tolerierung) punktueller/ abschnittweiser Gehölz-bestockung (Inseln, Riegel) ist von Sicherheits-, Wartungs- und Reparaturkonzepten abhängig und muss ggf. verhandelt werden.
Naturschutzfachlich wertvolle Trassen (Waldränder, Gehölzbestände sowie Offenlandbiotope) bedürfen in der Regel spezif. Pflegekonzepte.
Die Finanzierung der Pflege ist zu klären; sie muss ggf. außerhalb von Kompensationsverpflichtungen erfolgen, sofern sie nicht anrechenbar ist.
Fazit
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Dr. Elke Bruns , Magdeburg 13.09.2016
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Dr. Elke Bruns
INER – Institut für nachhaltige Energie- und Ressourcennutzung