Seite 1 von 62 Schlußbericht für eine Energieberatung Mittelstand EBM 67113 Gemäß DIN EN 16247-1 (Norm zur Durchführung eines Energieaudits) Für Frischemarkt Plank e.K. Frau Manuela Plank Schulstraße 2 83119 Obing Berater: Wolfgang Buttner Dominikus-Zimmermann-Str. 7 86899 Landsberg am Lech Beraternummer 200038 (BAFA – EBM) Landsberg, den 10.12.2018
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Energieberatung Mittelstand EBM 67113 · Seite 1 von 62 Schlußbericht für eine Energieberatung Mittelstand EBM 67113 Gemäß DIN EN 16247-1 (Norm zur Durchführung eines Energieaudits)
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8 Zeitbedarf für diese Analyse ................................................................................................ 32 9 Anhänge................................................................................................................................. 33
9.3.2 Grundsätzliche Erläuterung zur Berechnung der Eigenkapitalrendite................ 36 9.4 Anhang Einzelmessungen elektrische Verbraucher .................................................... 37
9.4.1 Messungen an der Zentralkälteanlage ................................................................... 38
9.5 IST-Verbrauchsberechnung der Beleuchtungsanlagen ............................................... 41 9.6 Kann-Verbrauchsberechnung der Beleuchtungsanlagen............................................. 42 9.7 Anhang Wochenendmessung für 3 Gefriertruhen Typ AHT Paris 185 ..................... 43
9.9.2 Strombezug Januar 2017 ........................................................................................ 46 9.9.3 Strombezug März 2017 .......................................................................................... 47 9.9.4 Strombezug Mai 2017 ............................................................................................ 48
9.9.5 Strombezug Juni 2017............................................................................................ 49 9.9.6 Strombezug Juli 2017 (mit Jahres-Lastspitze) ..................................................... 50 9.9.7 Strombezug Freitag, 07. Juli 2017 (Tagesgang mit Lastspitze) ......................... 51
9.9.8 Strombezug September 2017 ................................................................................. 52
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9.9.9 Strombezug Oktober 2017 ..................................................................................... 53 9.9.10 Strombezug November 2017 ................................................................................. 54 9.9.11 Strombezug Dezember 2017 ................................................................................. 55
9.10 Analyse Lüftungsanlage vom Fachmann Martin Törpe .......................................... 56
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2 Vorwort
Diese Beratung aus dem Programm „Energieberatung Mittelstand“ wird vom BAFA mit 80% bezuschußt. Voraussetzung ist, daß die Beratung qualifiziert
nach den Vorgaben zur Erstellung eines „Energieaudits“ durchgeführt wird.
Definition laut Energiedienstleistungsgesetz „EDL-G“: „Energieaudit: ein systematisches Verfahren zur Erlangung ausreichender
Informationen über das bestehende Energieverbrauchsprofil eines Gebäudes
oder einer Gebäudegruppe, eines Betriebsablaufs in der Industrie oder einer
Industrieanlage oder privater oder öffentlicher Dienstleistungen, zur Ermittlung und Quantifizierung der Möglichkeiten für wirtschaftliche Energieeinsparungen
und Erfassung der Ergebnisse in einem Bericht.“
Weitere wichtige Bestimmung aus einem Merkblatt des BAFA:
Das Energieaudit muss nach § 8a Absatz 1 Nr. 1 EDL-G den Anforderungen der
DIN EN 16247-1 entsprechen, wobei zu diesen Anforderungen gehört, dass das
Unternehmen einen Verantwortlichen beziehungsweise Ansprechpartner zur Durchführung des Energieaudits vorsieht. Die Einhaltung der Folgenormen,
DIN EN 16247-2 bis DIN EN 16247-5 ist nach § 8 ff. EDL-G nicht
verpflichtend. (Der Teil 4 der vorgenannten Norm z.B. bezieht sich auf Transport.)
Der vorliegende Bericht wurde erstellt unter Beachtung folgender Hinweise: http://www.bafa.de/bafa/de/energie/energieberatung_mittelstand/publikationen/hinweise_beratungsbericht.pdf
Zähler 3 Stromzähler Zentralkälte 3 0 06.05.2009 403543 18.02.2018 77.040 125,71 1 45886 10.010,37 € entspricht folgender Dauer-Leistung in kW: Die Tabelle befindet sich auch im Anhang 9.4 zur besseren Lesbarkeit.
So wurden alle Kühltruhen und auch Tiefkühltruhen gemessen. Dabei wurden auch teilweise
bis zu 4 Truhen zusammengefaßt über ein Steckermeßgerät.
Unerwartet hoch war dabei eigentlich nur der Verbrauch einer herkömmlichen TK-Truhe zur
Lagerung von Metzgereiabfällen. Sie hat weder Beleuchtung noch einen Klarsichtdeckel, so
daß deren Verbrauch mit ca. 1000 kWh im Jahr einfach zu hoch erscheint.
Wegen der Messungen im Februar wurden alle Verbrauchswerte um den Faktor 1,97 pauschal
erhöht, da im Sommerhalbjahr mit deutlich höheren Verbräuchen zu rechnen ist. (vgl.
Interpretation bei Lastgang!)
Fast alle TK-Truhen besitzen obendrein eine innenliegende Beleuchtung mit T5-
Leuchtstofflampen. Deren Austausch gegen LED wird dringend empfohlen, da die Abwärme
der Lampen zu einem erhöhten Stromverbrauch führt.
Eine fortlaufende Messung (von drei Truhen) kann dies verdeutlichen:
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Zu Beginn der Messung am Samstag lief noch die Beleuchtung, danach geht die
Leistungsaufnahme der modulierenden Verdichter stetig und asymptotisch zurück.
Für eine weitere Vergleichsmessung (mit LED versus Leuchtstofflampe) war leider keine Zeit
oder Gelegenheit.
Nachts und am Wochenende wird die Beleuchtung der Truhen jedoch abgeschaltet.
Die beiden Splitklimageräte bekamen bereits vor 9 Jahren einen Stromzähler, so daß
zumindest deren Verbräuche genau bekannt sind:
2 Einphasenzähler für die Klimaanlagen
Sie laufen im Schnitt mit etwa 1000 Volllastbetriebsstunden im Jahr.
5.1.2 Lastgang elektrisch
Aus dem Januarlastgang ist deutlich zu entnehmen, daß nachts und am Wochenende im Mittel
etwa 7,5 kW am Netz hängen. Dies sind im Wesentlichen die Kälteerzeuger.
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Die Jahresspitzenlast 2017 fiel mit 38,8 kW auf Freitag, den 7. Juli:
Zu erkennen ist, daß in der warmen Jahreszeit nachts und am Wochenende mindestens 5 kW
elektrischer Leistung mehr aufgewendet werden muß für die diversen Kühlaggregate.
Am Pfingstmontag müssen etwa 13 kW allein für die Kältebereithaltung aufgewendet werden.
Somit läßt sich für die Kältemaschinen ein pauschaler Korrekturfaktor von etwa 1,8 bis 2
begründen.
Weitere Lastgang-Auswertungen sind im Anhang 9.9 ff zu finden.
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5.1.3 Verbrauch der Zentralkälteanlage
Von der zentralen LINDE-Verbundkälteanlage aus dem Jahre 2001 werden im Markt die
Kühlregale, die Kühltheken und 3 Kühlzellen mit Kälte versorgt.
Die Kühltheken
und die Kühlregale
Zentralkälte -- Teil Schaltschrank Nr.
Kühlregal MoPro offen 6, 7
Tiefkühlzelle Lager 11
Gemüse-Kühlzelle Lager 9
Fleisch-Kühlzelle 8
Kühltheke Linde Fleisch 63A4AB 5
Kühltheke Linde Fleisch EC45A4SB 5
Kühltheke Linde Wurst 125A4SB 3
Kühltheke Linde Wurst 250A4S8 3
Kühltheke Linde Wurst 250A4S8 3
Kühltheke Linde Wurst 188A4S8 3
Kühltheke Linde Käse S156A4 (offen) 2
Kühltheke Linde Käse 250A4SB (zu) 1 (Belegung der 10 Kälteregler am Tableau)
Bürogeräte, Tkanlage, Faxgerät etc. 1.000 Schätzung
Strom Geräte gesamt 111.801
45.886gemeinsamer
Stomzähler
Größere Tabelle im Anhang 9.8!
Lediglich geschätzt werden konnten die Verbräuche der Lüftungsanlage, der Bürogeräte und
der beiden Elektroboiler. Hier wird der Einbau von preiswerten Zwischenstromzählern
empfohlen. Bei der Lüftungsanlage wäre auch der Einbau eines Betriebsstundenzählers
sinnvoll.
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5.2 Verwendung fossiler Energien im Bereich der Wärmeerzeugung
Für die Erzeugung von Wärme existieren 2 bis 3 (mögliche) Quellen:
Erdgas, Wärme aus der Verbundkälteanlage, aber auch Strom (für die beiden Boiler etc.).
Die elektrischen Verbraucher wurden bereits in Punkt 5.1 ff abgehandelt.
5.2.1 Erdgasfeuerung, Warmlufterhitzer
Die alleinige Beheizung des Marktes besteht in einem direkt befeuerten Warmlufterzeuger
von Fa. Al-Ko vom Typ AK 120S (Baujahr 2001):
Dessen maximale Nennwärmeleistung beträgt 120 kW.
Der Antriebsmotor für den Ventilator hat 2,2 kW mit geschätzt ähnlicher Leistungsaufnahme
so um die 2 kW.
Bei dem Ventilator handelt es sich um einen Ventilator mit vorwärts gekrümmten Schaufeln,
der bei einem Gesamtwirkungsgrad unter 40 % läuft.
Der Brenner kommt aufgrund niedriger Gas-Verbräuche auf gerade einmal 244
Volllaststunden im Jahr.
5.2.2 Überblick nichtelektrische Verbraucher:
Ort Ges
choss
Gerät Ab
gasv
erlu
st
Ab
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Hi/Ho %
Geräte thermisch (fossile Brennstoffe)
Lüftung UG Lufterhitzer Al-Ko AK 120 S mit Gasbrenner, Baujahr 2001 9,0% 197 114.000 244 27.792 100,0%
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5.3 Zusammenfassung aller Energieverbräuche - Endenergien
Von den rund 190 MWh an Endenergien stammen 15% direkt aus fossilen Quellen: Anteile am Endenergieverbrauch von 190 MWh: Datengrundlage
Heizung thermisch 114 kW 27.792 14,6% Gaszähler
Beleuchtung 37.071 19,5% gemessen & gerechnet
Kälte (Stecker) 54.864 28,9% Messungen
Zentralkälte 45.886 24,1% gemessen
Klimaanlagen 5.021 2,6% Messungen
restliche Geräte 6.030 3,2% teilweise gemessen
ungeklärter Rest 13.415 7,1% nicht zugeordneter Rest
Summen 190.078 100,0%
Die Erzeugung alleine von Kälte benötigt 56 % vom gesamten Endenergiebedarf.
7% des Endenergiebedarfes konnten nicht konkret zugeordnet werden. Elektrische Energie ist 85 % vom gesamten Endenergiebedarf.
siehe Grafik:
Die CO2-Emissionen und zusätzlich die zugehörigen Primärenergieverbräuche sind:
kg/kWh kg Mg Faktor Strom kWh
Strom 0,593 96.235 96,2 1,8 292114
Faktor Öl/Gas 0
Erdgas 0,226 6.281 6,3 1,1 30571
gesamt 102.516 102,5 Summe 322.686
CO2-Emissionen Primärenergie
Die gesamten CO2-Emissionen betrugen 102,5 t in 2017.
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6 Einsparpotentiale und Verbesserungsvorschläge
Hier zunächst die wichtigsten Einsparpotentiale als Übersicht: 2 Einzel-Maßnahmen werden als (sehr) sinnvoll vorgeschlagen - eine weitere Maßnahme ist notwendig geworden
Amortisationszeit
Art der Maßnahme geschätzte Kosten CO2 [kg] kWh EUR Jahre
Preis des alten Leuchtmittels 4,00 € 2,00 € Das Leuchtmittel sei bereits zu 50% verbraucht
Lebenserwartung des alten Leuchtmittels 20.000 Stunden
Leistungsaufnahme alte Lampe 75 Watt
Preis des neuen Leuchtmittels 20,00 € 5,00 €
Lebenserwartung des neuen Leuchtmittels 40.000
Leistungsaufnahme neue Lampe 25
Kosten sumiert 161,57 € 60,86 €
Wegwerfen spart: 100,71 €
Kostenrechnung
Entsorgen ist somit die wirtschaftliche Lösung!
Dies läßt sich auch für alle anderen Lampenarten vorrechnen!
Ebenfalls hoch lukrativ ist der Austausch der restlichen Leuchten im Achsmaß 625x625 mm:
Wirtschaftlichkeitsvergleich und RenditeberechnungEinbau-Leuchte mit 4mal L18 und KVG-Betrieb gegen LED-Leuchte 626x625
Parameter (blau) sind variierbar
ALT NEU Erläuterung
System-Leistungsaufnahme [W] 100 24
Brennstunden p.a. 4264 4264 vom Kunden einzugeben
Preis pro kWh 0,18 € 0,18 € vom Kunden einzugeben
Nutzlebensdauer Lampe [Bh] 10.000 50.000 Herstellerangabe oder eigene Erfahrung oder Warentest
Lampenkosten 8,00 € 35,00 € Kaufpreis netto
Lampenwechselkosten (Arbeitszeit) 5,00 € 20,00 € hängt ab vom Stundenlohn und Zeitaufwand
elektrische Arbeit p.a. [kWh] 426,4 102,336
Betriebskosten p.a. und pro Brennstelle:
Energie: 77,52 € 18,60 €
Verschleiß Leuchtmittel p.a.: 3,41 € 2,98 € (hier wird das Leuchtmittel abgeschrieben)
Wechselkosten p.a: 2,13 € 1,71 €
gesamte Betriebskosten p.a. 83,06 € 23,29 €
Senkung der Betriebskosten p.a. um: 59,77 € (Vollkostenrechnung)
Investition 27,00 € investiert wird nur der Mehrpreis gegenüber der alten Lampe
Kapitalverzinsung 221% ist der Differenzenquotient aus Kostensenkung (=Erlös) durch Investitionsmehraufwand
Stromkosten-Einsparung p.a. - 58,91 €
mal Anzahl der Lampen/Leuchten 8 471,32 €
Einsparung an CO2 p.a. 200,9 kg
mal Anzahl der Lampen/Leuchten 8 1.607 kg
Gesamteinsparung p.a. -- 478,14 €
- €
10,00 €
20,00 €
30,00 €
40,00 €
50,00 €
60,00 €
70,00 €
80,00 €
90,00 €
ALT NEU
EURO
Betriebskostenvergleich p.a.
Wechselkosten p.a:
Verschleiß Leuchtmittel p.a.:
Energie:
Hier ist die Rendite sogar im 3-stelligen Bereich.
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Ebenfalls hochwirtschaftlich ist der Austausch der T5 Leuchtstofflampen in den TK-Truhen: Wirtschaftlichkeitsvergleich und RenditeberechnungLampe L28 (115 cm) gegen Retrofit-LED (in den TK-Truhen)
Parameter (blau) sind variierbar
ALT NEU Erläuterung
System-Leistungsaufnahme [W] 31 17
Brennstunden p.a. 4264 4264 vom Kunden einzugeben
Preis pro kWh 0,18 € 0,18 € vom Kunden einzugeben
Nutzlebensdauer Lampe [Bh] 20000 50.000 Herstellerangabe oder eigene Erfahrung oder Warentest
Lampenkosten 5,00 € 30,00 € Kaufpreis netto
Lampenwechselkosten (Arbeitszeit) 5,00 € 5,00 € hängt ab vom Stundenlohn und Zeitaufwand
gemessene Beleuchtungsstärke lx
elektrische Arbeit p.a. [kWh] 132 72
Betriebskosten p.a. und pro Brennstelle:
Energie: 24,03 € 13,18 €
Verschleiß Leuchtmittel p.a.: 1,07 € 2,56 € (hier wird das Leuchtmittel abgeschrieben)
Wechselkosten p.a: 1,07 € 0,43 €
gesamte Betriebskosten p.a. 26,16 € 16,16 €
Senkung der Betriebskosten p.a. um: 10,00 € (Vollkostenrechnung) Foto : alte Lampe L49
Investition 25,00 € investiert wird nur der Mehrpreis gegenüber der alten Lampe
Kapitalverzinsung 40% ist der Differenzenquotient aus Kostensenkung (=Erlös) durch Investitionsmehraufwand
Stromeinsparung je Stück und Jahr 60 kWh
Stromkosten-Einsparung p.a. - 10,85 €
mal Anzahl der Lampen/Leuchten 16 173,64 €
Einsparung an CO2 p.a. 37,0 kg
mal Anzahl der Lampen/Leuchten 16 592 kg
Gesamteinsparung p.a. 955 kWh
Gesamteinsparung p.a. -- 160,00 €
- €
5,00 €
10,00 €
15,00 €
20,00 €
25,00 €
30,00 €
ALT NEU
EURO
Betriebskostenvergleich p.a.
Wechselkosten p.a:
Verschleiß Leuchtmittel p.a.:
Energie:
In dieser Berechnung wurde bewußt nur der Lampenenergieverbrauch eingesetzt.
Realiter ist die Einsparung aber doppelt so hoch weil die Verdichter der TK-Truhen dann
weniger Arbeit verrichten müssen! Somit liegt die Rendite irgendwo bei 80% (statt 40%)!
Weitere Erläuterungen etwa zur Vorgehensweise bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind
Bürogeräte, Tkanlage, Faxgerät etc. 1.000 Schätzung
Strom Geräte gesamt 111.801
plus Beleuchtung 37.071
Verbrauch gesamt 148.871 kWh/a (rechnerisch)
45.886gemeinsamer
Stomzähler
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9.9 Anhänge elektrischer Lastgang
9.9.1 Dauerlinie Strombezug 2017
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9.9.2 Strombezug Januar 2017
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9.9.3 Strombezug März 2017
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9.9.4 Strombezug Mai 2017
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9.9.5 Strombezug Juni 2017
Seite 50 von 62
9.9.6 Strombezug Juli 2017 (mit Jahres-Lastspitze)
Seite 51 von 62
9.9.7 Strombezug Freitag, 07. Juli 2017 (Tagesgang mit Lastspitze)
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9.9.8 Strombezug September 2017
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9.9.9 Strombezug Oktober 2017
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9.9.10 Strombezug November 2017
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9.9.11 Strombezug Dezember 2017
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9.10 Analyse Lüftungsanlage vom Fachmann Martin Törpe Aussagen von Herrn Törpe (Fa. Al-Ko) : Bei dem Gerät AK120 handelt es sich um einen direkt befeuerten Warmlufterzeuger, der ggf. unter Berücksichtigung eines kleinen Außenluftanteils über Umluft die Halle warm macht.
Ich habe zu dem Gerät die damaligen techn. Katalogunterlagen herausgesucht. Das Gerät hat nominal 120 kW Heizleistung, wenn der Brenner auch darauf eingestellt wurde. Antriebsmotor für den Ventilator ist 2,2 kW mit geschätzt ähnlicher Leistungsaufnahme so um die 2 kW. Bei dem Ventilator handelt es sich um einen Ventilator mit vorwärts gekrümmten Schaufeln, der bei einen Gesamtwirkungsgrad unter 40 % läuft.
Ein Umbau des Geräts ist doch aufwendig und würde den Betriebspunkt des Ventilators verändern – wahrscheinlich nochmal negativ. Fertige Bauteile für einen Umbau gibt es nicht. Also viel handwerkliche Arbeit vor Ort, wobei ein Wärmetauscher durchaus lieferbar wäre (je nach WW Temperatur kostet der 800 bis 1000 € ohne Umbau).
Mit 250 Vollaststunden amortisiert sich gar nichts über eine mögliche Energieeinsparung. Nur zur Information habe ich mal ein neues Ersatzgerät mit einem WW Wärmetauscher generiert (s. Anlage). Macht aber keinen Sinn, da sich die Abmessungen verändern und das viel zu teuer würde (Endkundenpreis ca. 5000,00 € ohne Einbau). Auch würde der Stromverbrauch dabei nicht wirklich besser.
Vermutlich wurde bei dem Gerät noch keine Wartung am Wärmetauscher gemacht. Hier könnte man den Wärmetauscher reinigen ggf. neue Turbolatoren hineinstecken und die Brennerleistung noch etwas weiter nach unten setzen. Dann wäre der Wirkungsgrad auch noch etwas besser. Mit freundlichen Grüßen Kind regards
Deckel innen 7001 / Deckel außen 7001 Rahmenmaterial: FeZn, Ausfuhrung: Innen,Gewicht: 519 kg
Wenn nicht anders angegeben, Abstandsmass Innenkante Stutzen zu Gehausekante 38 mm.Runde Klammern () Einzel- bzw. Gesamtstutzenlange. Eckige Klammern []
ERFOLGSBASIERTES ENERGIECONTRACTINGPROJEKTBEISPIEL SUPERMARKT - HOHE PROZENTUALE EINSPARUNGEN UND SEHR GUTE WIRTSCHAFTLICHKEIT
H ohe Energiekosten und ein immer unübersichtlicheres Feld von tech-
nischen Möglichkeiten veranlassen eine zunehmende Zahl von Unternehmen, externes Know-how zur Steigerung der Energieeffizienz einzusetzen. Neben der klassischen Beratung spielen dabei liquiditätsschonende Finanzierungsfor-men für die erforderlichen Investitionen eine zunehmende Rolle. Beim Energie-contracting werden die erforderlichen Investitionen von einem externen Un-ternehmen (dem Contractinggeber oder Contractor) finanziert, das in der Regel auch die Planung und Durchführung der Maßnahmen übernimmt. Im Gegensatz zur Finanzierung von Fremdleistungen über einen Bankkredit, bei der nur ein Vertragspartner sowohl die finanzielle als auch die technische Abwicklung der Maßnahmen durchführt.
In den meisten Fällen wird dabei das Contracting im Sinne einer einmaligen Maßnahme zur Effizienzverbesserung und Kostensenkung durchgeführt. Hier hat das Contracting-Modell meist den Charakter eines Leasingvertrages mit integrierter Beratungsleistung. Zu Pro-jektbeginn wird eine Bestandsanaly-se durchgeführt, die als Grundlage für die Festlegung der Vertragskonditionen (Höhe der monatlichen Raten, Vertrags-laufzeit, Zahlungsmodalitäten etc.) dient. Die Umsetzung beschränkt sich damit auf diejenigen Maßnahmen, die zum Zeit-punkt des Vertragsschlusses wirtschaft-lich sind. Nachteilig ist dabei, dass die technische Entwicklung oft einer starken Dynamik unterliegt, so dass innerhalb ei-ner Vertragslaufzeit von z.B. fünf Jahren oft weitere Maßnahmen die Wirtschaft-lichkeitsschwelle erreichen, die dann aber aufgrund des starren Regelwerks nicht umgesetzt werden. Außerdem liegt das Projektrisiko, dass sich erwartete Einspa-rungen womöglich nicht in der erwarte-ten Höhe einstellen, oft beim Contrac-tingnehmer.
Im hier dargestellten Projektbeispiel wurde daher ein anderes Vertragsmodell gewählt, das versucht, eine größtmögli-
che Flexibilität bei der Umsetzung von Maßnahmen zu erreichen. Wichtig ist dabei eine Regelung, die es für beide Vertragspartner ermöglicht, an zusätzlich realisierten Einsparungen wirtschaftlich zu partizipieren. Hierdurch entstehen auf Seiten des Contractinggebers Anreize, während der Projektlaufzeit kontinuier-lich nach weiteren Verbesserungspoten-zialen zu suchen. Auf Seite des Contrac-tingnehmers entstehen zusätzliche Kos-teneinsparungen, die bei einem starren an den ursprünglichen Projektkosten ori-entierten Modell nicht realisiert worden wären. Beim Contractingnehmer ist hier-durch auch ein wirtschaftlicher Anreiz gegeben, durch verhaltensbasierte Maß-nahmen zur Einsparung beizutragen.
Vorgehensweise:
� Auf Basis einer Verbrauchsanalyse wird ein Jahr als Bezugspunkt für die Ermittlung der Einsparungen gewählt, sowie bei Bedarf Klauseln für Anpassungen der Berechnung im Falle energierelevanter Betriebsver-änderungen festgelegt. (im Projekt-beispiel z.B. Ladenöffnungszeiten)
� Der Contractinggeber finanziert alle Investitionen in Energieeffizienz-maßnahmen. Welche Investitionen getätigt werden entscheidet dieser eigenverantwortlich, aber bei der Geräteauswahl in Rücksprache mit dem Contractingnehmer (im Pro-jektbeispiel zunächst Austausch der steckerfertigen Tiefkühlgeräte, spä-ter der Beleuchtung)
� Im Gegenzug bezahlt der Contrac-tingnehmer über eine Mindestlauf-zeit (im Projektbeispiel fünf Jahre) monatlich einen festen Prozentsatz an den eingesparten Energiekosten im Vergleich zum Verbrauch im festgelegten Referenzjahr.
Im Projektbeispiel wurde außerdem vereinbart, dass der Vertrag nicht auto-matisch nach fünf Jahren endet, sondern dann regulär gekündigt oder angepasst
werden kann. Idealerweise läuft der Ver-trag am Ende der Mindestlaufzeit weiter. Dies entweder mit angepassten Konditi-onen, oder mit Investitionen deren Wirt-schaftlichkeit rein über die Energieer-sparnis nicht gegeben wäre, die aber aus weiteren betrieblichen Gründen sinnvoll sind.
Im Projektbeispiel ergab sich nach etwa vier Jahren Projektlaufzeit die Notwen-digkeit, auch die inzwischen veraltete Beleuchtung zu erneuern. Dies erfolgte nicht nur aus energetischen Gründen, sondern auch aus Gründen der besseren Produktpräsentation. Durch eine Ver-längerung der Vertragslaufzeit konnte diese Maßnahme problemlos umgesetzt werden. Dadurch, dass nach Ablauf der Mindestlaufzeit jede Seite ein Kündi-gungsrecht hat, ist sichergestellt, dass einerseits keine „Abofalle“ entsteht und andererseits kontinuierlich sinnvolle wei-tere Maßnahmen geprüft werden.
Vorzüge gegenüber den rein finanzie-rungsorientierten Lösungen:
1. Der Contractingnehmer geht kein Kostenrisiko ein. Sollten die Maß-nahmen erfolglos sein, so braucht er auch nichts an den Contracting-geber zu zahlen.
2. Der Contractinggeber hat auch nach den Anfangsinvestitionen einen Anreiz, weitere effizienzver-bessernde Maßnahmen durchzu-führen, da er ja hierdurch weitere Erträge generiert.
3. Der Contractinggeber kontrolliert den Verbrauch regelmäßig, um die Abrechnung zu erstellen und kann den Contractingnehmer auf Auffälligkeiten hinweisen (z.B. falsch eingestellte Lüftungsanla-gen, defekte Geräte mit erhöhtem Verbrauch etc.), so dass frühzeitig Abhilfemaßnahmen ergriffen wer-den können.
4. Die genauen Maßnahmen müssen noch nicht bei Vertragsschluss feststehen, können aber flexi-bel angepasst werden, da beide
214|2015 AUGUST-SEPTEMBER
RUBRIK
ENERG
IEEFFIZIENZ
Vertragsparteien ein Interesse an der Durchführung wirtschaftlich sinnvoller Energiesparmaßnahmen haben.
Der letzte Punkt ist gerade in Berei-chen, die ein hohes Innovationstempo aufweisen wichtig. So ist es beispielsweise bei LED-Beleuchtungen so, dass derzeit monatlich neue, teils deutlich verbesser-te Produkte auf den Markt kommen. Da die Maßnahmen in der Regel stufenweise umgesetzt werden, kann man dann noch in der Umsetzungsphase Anpassungen vornehmen, die bei einem starren fi nan-zierungsorientierten Contractingvertrag nicht möglich wären.
Für erfolgsbasierte Contracting-Mo-delle ist es wichtig, dass beide Vertrags-partner einen ausreichenden wirtschaft-lichen Anreiz haben, sich um das Projekt zu kümmern. Da der Contractinggeber die Investitionen tätigt, die Beratungs-leistungen erbringt und das Erfolgsrisiko trägt, wird er meist den größeren Teil an den erzielten Einsparungen erhal-ten. Dennoch sollte der Anteil, der beim Contractingnehmer verbleibt ausreichend hoch bemessen sein, um dessen Interesse sowohl an der Durchführung überhaupt als auch an der Umsetzung verhaltensba-sierter Maßnahmen (z.B. Einweisung des Personals in energiebewusstes Verhalten) sicherzustellen. Ein Wert von 30 bis 40% ist hier meist ein sinnvoller Bereich.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch, dass für eine wirtschaftlich sinnvolle Abwicklung des Contractings der Jahres-verbrauch mindestens in einer Größen-ordnung von 50.000 bis 100.000 kWh und das erzielbare Einsparvolumen bei
mindestens 20 bis 25% liegen sollte. Hie-raus ergibt sich eine minimale jährliche Energiekostenersparnis von ca. 2.500 €. Noch kleinere Projekte sind wegen des Aufwandes für Beratung und Vertrags-abwicklung erfahrungsgemäß nicht sinnvoll, hier sollte dann eher der Be-triebsinhaber selbst investieren, sinnvol-lerweise auf Basis einer Energieberatung. Bei deutlich unter 20% Einsparpotenzial besteht daneben das Problem, dass Pro-jektergebnis und Zufallsschwankungen oft nicht mehr sinnvoll zu trennen sind, da beispielsweise der Verbrauch von Kli-maanlage und Kühlgeräten mit der Wit-terung schwankt.
Projektbeispiel SupermarktEin Projektbeispiel, das hohe prozen-
tuale Einsparungen mit sehr guter Wirt-schaftlichkeit für die beteiligten Projekt-
partner kombiniert, sei im Folgenden vorgestellt.
Beim betrachteten Betrieb handelt es sich um einen Supermarkt in Oberbayern mit einer Verkaufsfl äche von ca. 700 m2 und Stromkosten im letzten Jahr vor Pro-jektbeginn (2008) von über 38.000 €. Be-zogen auf den Quadratmeter Verkaufs-fl äche sind dies ca. 55 € im Jahr, ein für den Lebensmitteleinzelhandel durchaus typischer Wert. So gibt das EHI Retail Institute (www.ehi.org) in seiner Erhe-bung für 2010 einen Durchschnittswert im deutschen Lebensmitteleinzelhan-del von 54,35 € an. Als Ausgangspunkt für alle weiteren Investitionsplanungen empfi ehlt es sich, zunächst eine vom BAFA geförderte „Energieberatung im Mittelstand“ durchzuführen. Beratungs-kosten von bis zu 10.000,- € werden hier mit 80% vom BAFA bezuschusst, so dass
Bild 1: KfW-Initialberatung: Stromverbrauch nach Anwendungen vor Beginn der Maßnahmen
ZentraleKälte/Kühlung
20%
Raumklimatisierung(Splitgeräte)
8%Backofen
2% Rest1,8%
Beleuchtung29%
Kälte (mit Stecker)39%
Stromverbrauch nach Anwendung inkl. Backshop 2008 im Frischemarkt Plank in Obing
Bild 2: Stromersparnis Speiseeistruhen
Truhe Verbrauch Kosten pro Jahr
Alt: 96 kWh x 365 Tage x 0,15 € 5.265,00 €
Neu: 15 kWh x 365 Tage x 0,15 € 821,15 €
Ersparnis: 81 kWh x 365 Tage x 0,15 € 4.434,75 €
22 4|2015 AUGUST-SEPTEMBER
lediglich ein Eigenanteil von maximal 2.000,- € zu tragen ist.
Aufgrund des geringen Eigenanteils lohnt sich die Beratung meist auch dann, wenn schließlich kein Contracting-Ver-trag zustande kommt. So konnte in einem Supermarkt in Wasserburg am Inn alleine durch das bei der Beratung entdeckte Op-timierungspotenzial in der Fahrweise der Lüftungsanlage der Gesamtverbrauch des Betriebes um etwa 4% gesenkt werden, was einer Kostenersparnis von etwa 2000 € im Jahr entspricht.
Als größter Verbrauchsbereich kristalli-sierten sich bei der Analyse die stecker-fertigen Gefriertruhen mit einem Anteil von 39% heraus (durchschnittlicher Ver-brauchsanteil Kühlung gesamt im Le-bensmittel-Einzelhandel laut EHI-Insti-tute: 44,9%). Zugleich war hier von allen kalkulierten Investitionsalternativen die höchste Wirtschaftlichkeit zu erwarten. „Highlight“ war der Tagesverbrauch ei-ner einzelnen Speiseeistruhe von 30 kWh pro Tag. Bezeichnenderweise ein Gerät, das die Ladeninhaberin von Eislieferan-ten „kostenlos“ zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Die Jahresstromkosten von 1.400 € für ein Gerät mit gerade ein-mal 1,4 x 0,9 m2 Standfläche überstiegen dabei den Anschaffungswert deutlich, in-sofern handelte es sich um ein echtes Da-naergeschenk. Ähnliche, teils baugleiche Geräte findet man nach wie vor in zahl-reichen Lebensmittelläden, Imbissbuden und Tankstellen.
Auf Basis des errechneten Einsparpo-tenzials sowie der erforderlichen Investi-tionen wurde ein Contractingvertrag mit fünf Jahren Mindestlaufzeit und einer Vergütung in Höhe von 60% der erziel-ten Energiekostenersparnis vereinbart. Das heißt umgekehrt, die Ladeninhaberin erhält 40% der gesamten Energiekoste-nersparnis, ohne selbst investieren oder sich näher mit technischen Details ausei-nandersetzen zu müssen.
Die steckerfertigen Gefriergeräte wur-den bereits im September 2009 ausge-tauscht, als weitere Investition wurden im August 2010 Teilbereiche der Beleuch-tung erneuert.
Beleuchtung, 1. Umrüstung 2010Die Grundbeleuchtung war im neueren
Teil des Ladens (Baujahr 2001) bereits mit relativ (für damalige Verhältnisse) effizi-enten Spiegelrasterleuchten mit elektro-nischem Vorschaltgerät ausgeführt, so dass hier ein Austausch nicht wirtschaft-lich war. Im älteren Gebäudeteil dagegen wurden alte T8-Leuchtstoffröhren durch T5-Adapter mit elektronischem Vor-schaltgerät und Kopfspiegel ersetzt, was damals Stand der Technik war. Hierdurch konnte bei besseren Lichtverhältnissen
als zuvor der Verbrauch halbiert wer-den. Dies bei einer Amortisationszeit der Maßnahme von ca. zwei Jahren bezogen auf die Gesamteinsparung, bzw. von 3,5 Jahren für den Contractinggeber. Noch höher war das Einsparpotenzial im Be-reich der Downlights. Die vorgefundenen SDWT-Leuchtmittel mit 100 W (120 W Systemleistung) finden sich trotz der ho-hen Betriebskosten und der hohen Kos-ten für Ersatzleuchtmittel noch heute in zahlreichen Einzelhandelsbetrieben. Die Systemleistung konnte hier durch Einsatz von Metalldampflampen CDMR-PAR30 mit sehr guter Farbwiedergabe von 120 W auf 46 W gesenkt werden.
Beleuchtung, 2. Umrüstung Ende 2014Die erst im Jahr 2010 ausgetauschten
Leuchtmittel waren dann teils Ende 2014 schon nicht mehr zeitgemäß. Da sich die Investition aber bereits einige Zeit amor-
tisiert hatte, wurden im Zuge einer kom-pletten Neugestaltung der Beleuchtung nicht nur die alten Rasterleuchten aus 2001 ersetzt, sondern auch alle T5-Adap-ter und der Großteil der Metalldampflam-pen. Die neue Lösung setzt ausschließlich auf LED in Form von Rasterleuchten und T8-Ersatz.
Die 2. Umrüstung der Beleuchtung ist ein schönes Beispiel, wie im Verlauf der Zeit durch technischen Fortschritt wei-tere Maßnahmen wirtschaftlich werden, die zu Projektbeginn so noch gar nicht absehbar waren. Mit den im Jahr 2009 verfügbaren LEDs wäre jedenfalls keine wirtschaftliche Umrüstung möglich ge-wesen. 2014 stellte sich die Umrüstung dagegen als sowohl hoch wirtschaftlich als auch gestalterisch deutlich überlegen heraus. Der Laden hat durch die gleich-mäßigere Ausleuchtung und insgesamt höhere Beleuchtungsstärke deutlich an
Attraktivität gewonnen, was auch von Kunden bereits positiv angemerkt wurde.
BetriebsergebnisseBereits im Jahr 2010 konnte der Ver-
brauch um über 90.000 kWh gesenkt werden, dies entsprach einer Einsparung von 32,5% und einer Kostenersparnis von über 12.000 €. Aufgrund des An-stieges der Umlagen im Stromtarif lag die Kosteneinsparung deutlich über den ur-sprünglich prognostizierten Werten. Die Verbrauchsentwicklung ist umso erfreu-licher, als ab Oktober 2010 die Öffnungs-zeiten um etwa 10% ausgeweitet wur-den, was mit dem alten Gerätebestand zu einem Anstieg des Verbrauchs von etwa 4% geführt hätte.
Die Maßnahmen im Beleuchtungsbe-reich Ende 2014 spiegeln sich bereits in einem nochmals spürbar gesenkten Ver-brauch nieder.
Weitere PlanungenAufgrund der guten Betriebserfah-
rungen laufen derzeit die Planungen, auch die Zentralkälteanlage in Angriff zu nehmen. Alleine ein großes offenes Molkereiprodukte-Kühlregal ist für etwa 15% des alten Gesamtverbrauches ver-antwortlich. Ein Ersatz durch ein kom-plett neues System konnte rein über die erzielten Kosteneinsparungen bisher nicht wirtschaftlich dargestellt werden. Für eine Nachrüstung mit Glastüren liegt aber bereits ein attraktives Angebot vor, so dass möglicherweise noch dieses Jahr die Maßnahme umgesetzt wird. Die damit zu erwartende Gesamteinsparung gegenüber dem Ursprungszustand 2008 sollte dann knapp 60% erreichen.
Eine andere sinnvolle Option wäre es, die Rückkühlung der überschüssigen Ab-wärme im Sommer über Erdsonden oder Grundwasser vorzunehmen. Die Maß-nahme könnte die Temperaturdifferenz
zwischen Kühlregal Innenregister und Wärmeträgerkreis von etwa 40K (45°C Luft-Rückkühler zu 5°C Kühlregister) auf etwa 10K (15°C Grundwasser/Erdreich zu 5°C Kühlregister) senken, was eine dra-matische Verbesserung des COP erwarten lässt.
Mit Optimierung der Kühlregale wäre das derzeit sinnvolle Potenzial an Maß-nahmen im Bereich der Verbrauchsopti-mierung weitgehend ausgeschöpft. Die Zielmarke der dann erreichten Gesamt-einsparungen, inklusive einiger Detail-Optimierungen liegt bei voraussichtlich ca. 60%, was aufgrund der bereits er-reichten 49% in den Monaten April bis Juni 2015 auch durchaus als realistisch erscheint. Die bisherigen Maßnahmen haben im ersten Maßnahmenpaket bei Gesamtinvestitionen von etwa 35.000 € (inklusive installierter Messtechnik) Ein-sparungen ermöglicht, die bei etwa 100.000 kWh pro Jahr liegen. Für das zweite Maßnahmenpaket ist es für eine abschließende Bewertung noch zu früh, die Ergebnisse bewegen sich aber in ähnlicher Größenordnung. Je jährlich eingesparter kWh waren somit Investiti-onen von etwa 35 Cent erforderlich, was wieder einmal zeigt, dass Investitionen in Energieeffi zienz in vielen Fällen deut-lich kostengünstiger und wirtschaftlicher sind, als die Bereitstellung neuer Erzeu-gungskapazitäten.
zur grundsätzlichen Herangehensweise stehen (wenn gleich inzwischen nicht mehr auf dem aktuellen Stand) in den Unterlagen des Fachforums „Energie-effi zienz im Einzelhandel“ (fachlicher Leitung des DGS-Landesverbandes Bayern e.V. in Zusammenarbeit mit der IHK für München und Oberbayern) vom 13.10.2011 im Bauzentrum München.
Die Vorträge zu Licht, Lüftung, Klima-tisierung sowie Beratungs- und Förder-angeboten sind dabei nicht nur für den Einzelhandel sondern z.B. auch für alle Arten von Bürobetrieben von Interesse.Download unter: [] www.muenchen.de/bauzentrum.
Seither wurden wie oben beschrieben weitere Maßnahmen umgesetzt, insbe-sondere wurde Ende 2014 die Beleuch-tung fast vollständig auf LED umgestellt.
Speziell für den Einzelhandel erstellt das EHI Retail Institute in Köln jährlich eine Verbrauchsanalyse auf Basis von re-alen Verbrauchsdaten der Unternehmen, die es erlaubt, anhand von Kennzahlen schnell eine grobe Einordung der Ener-gieeffi zienz des eigenen Betriebes vor-zunehmen.[] www.ehi.org
Förderungen beim BAFA:[] http://www.bafa.de/bafa/de/energie/
energieberatung_mittelstand/index.html (80% Zuschuss zur Bera-tung)
ZUM AUTOR: Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hermann RamsauerStellvertretender Vorsitzender des DGS-Landesverbands Bayern e.V., Geschäftsführer Elektronikentwicklung Ramsauer GmbH