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Modellbahn: Fahrzeuge
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H0-Ellok-Test der DB-118 von Märklin, Piko und Roco
Ein Urahn der Stromlinienidee
Ein Verkaufsschlager waren Modelle der Bau-reihe E 18 bzw.
spätere 118 schon immer. Daswar auch der Firma Piko bewusst, als
derenEntscheidung für eine Neukonstruktion fiel.Das zeitgemäße
Ellokmodell muss nun zeigen,ob es die bewährten Triebfahrzeuge von
Märklin und Roco vom Markt verdrängen kann
Welcher H0-Modelleisen-bahner oder -sammler hatnicht zumindest
eine E 18/118 von Märklin, Rivarossi oderRoco in seinem Bestand?
Diese Mo-delle sind aber sicherlich schon älte-ren Baujahres.
Insofern könnte mandie Sammlung um modernere Mo-delle erweitern,
denn Piko hat eineNeukonstruktion herausgebracht.Wert ist es diese
Baureihe allemal,denn sie war auch beim Vorbild einAushängeschild
der Reichsbahn: Ab1935 lieferte AEG insgesamt 53 die-ser damals
modernen Elloks. Heraus-ragendes Merkmal dieser Baureihewaren die
elegante Optik mit gerun-deten Fronten und der durchge-hende
Lokrahmen in Schweißausfüh-rung. Für innovative Details erhielt
die Lok drei GrandPrix bei der Welt-ausstellung 1937 in Paris.
Insgesamterwies sich diese Baureihe als so robust, dass für die DB
selbst nochwährend der Epoche IV die gute alte118 unentbehrlich
schien, obwohl inder Zwischenzeit schon wesentlichmodernere
Schnellzuglokomotivenverfügbar waren. Erst 1984 wurdendie letzten
ihrer Art auf Bundesbahn-Gleisen ausgemustert.
TECHNISCHE WERTUNG
Konstruktiver AufbauAlle Hersteller griffen auf
bewährteKonstruktionsprinzipien zurück: DerHauptrahmen aus
Metalldruckgussmit längs liegendem Motor und da-rüber liegender
Platine ist bei allen
Anbietern Standard. Alle wähltenDrehgestell-Konfigurationen für
dieTreibradsätze ihrer Modelle.
Märklin – Der Hauptrahmenbesteht aus Metall. In diesen
sind die Öffnungen eingelassen, diedie beiden Drehgestelle
aufnehmen.An den Antriebsdrehgestellen sind dieLenkgestelle
angebracht. Märklin- typisch ist nur eines der beiden Dreh gestelle
angetrieben. Direkt ansGetriebe ist ein Standardmotor
ange-flanscht. Das heißt, dass sich der Mo-tor analog zu den
Schwenkbewegun-gen des Drehgestells mitbewegt.Beide angetriebenen
Radsätze sindmit Haftreifen belegt. Außen am Rah-men sind die
Kunststoffblenden ange-setzt, die den Außenrahmen zur Auf-nahme der
vier Treibachsen darstellen.
An den Enden des Hauptrahmenssind Kunststoff-Baugruppen mit
dendarin integrierten Pufferträgern an-geklipst. Ansonsten gibt
sich dasChassis recht aufgeräumt. Flach amChassis sitzen an den
Fronten die Pla-tinen mit den Leuchtdioden zur Be-feuerung der
Frontscheinwerfer.Diese Platinen sind mittels Einzel-drähten mit
der Hauptplatine gegen-über des Antriebsblocks verbunden.In einer
22-poligen Schnittstelle sitztunterhalb der Platine der
Soundde-coder. Darunter im Chassis ist derLautsprecher eingebaut.
Ein großerKontaktpad auf der Platine und eineKontaktzunge innerhalb
des Dacheserlauben einen Oberleitungsbetrieb.
Gemäß Märklin-Standard bestehtder einteilige Aufbau aus
Metallguss,der durch eine zentrale Schraube aufdem Chassis fixiert
wird. Nur wenigeAnbauteile wie Fenster, Innenein-richtung,
Dachisolatoren und Führer-standsaufstiege sind
Kunststoff-Spritzteile. Seitlich federnd sind imVorlaufgestell
Normschächte einge-baut, in denen Märklin-Kurzkupplun-gen
eingeschoben sind – eigentlichüberflüssig, denn die Frontkante
desSchachtes ragt drei Millimeter überdie Pufferbohle.
Piko – Modern im Konzept istdas Modell aus Sonneberg.
Auch hier gibt es einen Hauptrah-men aus Metall. Von unten wird
derRahmen von einem Kunststoffspritz-gussteil eingekleidet. Dieser
umfasstPufferträger, Außenrahmenwangender Antriebsachsen sowie
vorbildge-recht auch den Rahmen, auf dem derAufbau gesetzt wird. In
den Haupt-rahmen sind die beiden Drehgestelleeingelassen, die beide
angetriebenwerden. Folgerichtig liegt der Stan-dardmotor mit
Doppelschwung-scheiben mittig im Rahmen.
Das Antriebsmoment wird vom Mo-tor durch Kardanwellen an die
Schne-cken der Antriebsgestelle weiterge-geben. Über dem Motor ist
einedicht gepackte Leiterplatte montiert.Einige Drähte führen zu
den Front-platinen, auf denen die Leuchtdio-den für die
Zugspitzenbeleuchtungmontiert sind. In die Leiterplatte
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kann ein 22-poliger Decoder einge-setzt werden. Ein
nachrüstbarerLautsprecher findet im Rahmen hin-ter einem der
Antriebsblöcke Platz.Ein Oberleitungsbetrieb ist mit die-sem Modell
nicht möglich.
Das Gehäuse der Lok ist ein Kunst-stoff-Spritzgussteil mit
feinsten De-tails. Abgehoben wird es durch denEinsatz zweier
mitgelieferter Schlüs-sel. Außer den Stromabnehmern sindam Aufbau
ausschließlich Kunststoff-Teile verbaut. Wie nicht anders zu
er-warten, verfügen die Fronten übereine saubere
Kurzkupplungskinema-tik mit Normschächten, die mit derPufferbohle
abschließen. Eingestecktsind gewöhnliche Bügelkupplungen.
Roco – Vom Konzept her istdieses Modell dem Konkurren-
ten von Piko recht ähnlich – und das
trotz des wesentlich höheren Altersder Grundkonstruktion.
Erwähnens-wert ist hier der Roco-eigene Motor.Bei diesem Modell ist
eine achtpoligeSchnittstelle nach NEM 652 verbaut.Ein Lautsprecher
fände über einemder Getriebekästen Platz. Auch dieseEllok kann
nicht über Oberleitungund Pantografen betrieben werden.
Das Gehäuse wird einfach durch Ab-spreizen abgenommen. Der
Träger-rahmen für den Aufbau ist als schmaleLeiste an der
Gehäuseunterkante mit-angespritzt. Ebenfalls komplett ausKunststoff
ist der Aufbau am Roco-Modell. Dem Modell wurden ebenfallsKinematik
mit Normschacht und Bügelkupplungen spendiert.
MaßgenauigkeitAlle Hersteller halten die Maße desVorbilds genau
ein, was die Werte in
der Tabelle unterstreichen. Abwei-chungen zum Vorbild bewegen
sichim Zehntelmillimeter-Bereich.
Märklin – Erfreulich, dass dieGöppinger alle Abmessungen
sehr gut einhalten. Nur die Räder sindim Durchmesser etwas
klein, treffenaber immer noch den Mindestdurch-messer abgefahrener
Radreifen. Da-für liegt die Pufferhöhe Märklin-typisch um 0,4
Millimeter zu hoch.Dass manche bruchanfälligen Kom-ponenten
stabiler umgesetzt sind alsbei den Konkurrenten, ist der
Philo-sophie des Herstellers geschuldet, robuste Modelle
herzustellen.
Piko – Maßlich nichts auszu-setzen gibt es an diesem Mo-
dell. Alle Dimensionen sind stimmig.Die Bemühung, alle
Komponentender Ellok möglichst in vorbildge-
rechten Abmessungen umzusetzen,resultiert in einer gewissen
Filigrani-tät des Modells.
Roco – Auch bei diesem Mo-dell sind keine Maßabweichun-
gen zu konstatieren. Da die Zurüst-komponenten etwas stärker
dimen-sioniert sind, ist dieses Modell insge-samt etwas grober und
robuster alsder Mitbewerber aus Sonneberg.
LangsamfahrtverhaltenMärklin – Schleichfahrten lie-gen dieser
Ellok gar nicht. Das
kommt besonders im analogen Be-trieb zum Ausdruck. Der
Decoderbremst die Lok ziemlich ein. Aller-dings wird durch das
Mittelleitersys-tem in allen Situationen Spannungsicher von den
Leiterbahnen abge-nommen, so dass ein ruckfreies Fah-ren
gewährleistet ist.
DB-Baureihe 118 im H0-Test
111eisenbahn magazin 12/2018
Fakten zu den H0-ModellenMärklin 118 028-0 DB Piko 118 020-7 DB
Roco 118 044-7 DB
Artikelnummer 37685 51860 62633(erstes) Baujahr 2017 (2011) 2018
2011 (1977)
Stromsystem Wechselstrom/Digitalmit Sound
Gleichstrom analog Gleichstrom analog
Motor/Schwungmasse Standardmotor/eine Standardmotor/zwei
Standardmotor/zwei
Getriebe Schnecke/StirnräderKardanwellen auf
zweiSchnecken/Stirnräder
Kardanwellen aufSchnecken/Stirnräder
angetriebene Radsätze 2 4 4Haftreifen 4 2 2 Digitalschnittstelle
Motorola/mfx PluX22 NEM 652Eigenmasse 569 g 542 g 470 gPreis (UvP)
329,99 € 169,99 € 184,00 €*
Verglichen & gemessen
Die Roco-Ellok der Baureihe E 18/118 rollte1977 erstmals auf die
H0-Gleise und er-
schien seither in unzähligen Varianten vonDRG, DB – wie
abgebildet – sowie DR.
Bei diesem Test steht sie allerdings als Mo-dell des Baujahres
2011 in den Startlöchern
Startaufstellung des Ellok-Tests zur Bundes-bahn-Baureihe 118
mit den H0-Modellen vonPiko (links), Roco (Mitte) und Märklin
Ott
o H
umba
ch* letzter Listenpreis
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Piko – Wunderbar sanft setztsich diese Ellok in Bewegung.
Dazu bedarf es Regler, die sehr sen-sibel einstellbar sind und
schon beigeringster Reglerverstellung Fahr-spannung bereitstellen.
ManchTrafo gibt als geringste Spannung1,7 Volt ab. Da ist die Lok
schon mitumgerechnet 7 km/h unterwegs.Bei 1,3 Volt schleicht sie
mit ange-nehmen 1,4 km/h übers Gleis.Durch die gute
Stromabnahmemacht langsames Fahren mit die-sem Modell viel
Spaß!
Roco – Kaum schlechter alsdas Piko-Modell ist die Berg-
heimerin in dieser Disziplin unter-wegs. Zwar spricht die Lok
erst bei2,5 Volt an, schleicht aber sodann mit
1,8 km/h ähnlich langsam wie diePiko-Lok über die Gleise. Selbst
die nur sechs stromabnehmendenRäder (die Haftreifen-bestücktennicht
mitgezählt) wirken sich nichtnachteilig aus.
StreckenfahrtverhaltenDurch die Drehgestellkonstruktionder drei
Fahrwerke kommen die Loksauch mit engeren Radien gut zu-recht.
Durch die abgerundeten Fron-ten fallen die Überhänge auch in
en-geren Kurven nicht so deutlich auf.
Märklin – In der getesteten Di-gitalversion zeigt das Modell
in dieser Disziplin gute Werte. Lang-sam setzt sich die Lok in
Bewegung.Erst nach einigen Sekunden erreicht
die 118 ihr volles Tempo von umge-rechnet 200 km/h bei
eingestellterFahrstufe 28. Im analogen Betriebgibt sich die Lok
schon zahmer: Dannstehen bei 16 Volt gerade mal 170 km/h an. Durch
ihr hohes Eigen-gewicht und die höheren Spurkränzesteht die
Lokomotive absolut sicherim Gleis. Kraftvoll, aber auch leiserollt
das Modell dahin.
Piko – Auch hier zeigt das Son-neberger Produkt seine
Stärke: Analog betrieben wird beizwölf Volt Fahrspannung genau
dieVorbildgeschwindigkeit erreicht. Esist eine reine Freude, wie
leise derAntrieb seiner Arbeit nachgeht. „Sei-diger“ kann ein
Lokmodell heutzu-tage nicht unterwegs sein!
Roco – Diese Lok ist im Ver-gleich zu den Kontrahentinnen
eher ein Leichtgewicht. Doch fahr-technisch ist auch an diesem
Modellnichts auszusetzen. Der Antrieb wer-kelt Roco-typisch mit
zufriedenemSurren. Allerdings erreicht diese Kon-struktion die
Vorbildgeschwindigkeitnicht ganz, was Punktabzug bringt.
AusrollverhaltenMärklin – Bei Spannungsun-terbrechung schafft
das
Schwergewicht enorme 40 Zentime-ter Auslauf, digital betrieben
sogar65 Zentimeter, was bei kurz bemes-senen Abschaltstrecken im
Blockbe-trieb auf der Anlage nachteilig seinkann, weil der
spannungslos geschal-tete Bereich dadurch überrollt wird.Insofern
kann auch ein Zuviel desGuten zur Abwertung führen.
Piko – Dieses Testkriterium istdie einzige schwache
Disziplin
dieser Ellok. Nur wenige Zentimeterbeträgt der Auslauf aus zwölf
Volt,wenn die Spannung schlagartig ab-bricht. Damit wird eine eher
abrupteNotbremsung hingelegt.
Roco– Recht gut ist der Auslaufvon 25 Zentimetern, was sich
in brauchbaren Dimensionen bewegt.
ZugkraftMärklin– Hier zeigen die Göp-pinger, was sie drauf
haben.
Obwohl nur ein Drehgestell angetrie-ben ist, ist die Schwäbin
eindeutigerSieger in dieser Disziplin. 300Gramm Zuglast schleppt
die Ellokweg, wenn das angetriebene Drehge-stell in Fahrtrichtung
voraus einge-setzt wird, denn die vier Antriebsrä-der sind komplett
haftreifenbewehrt.Führt das leerlaufende Drehgestell,liegt die
Zugkraft noch immer bei 275 Gramm. Damit ist ein längererReisezug
von zehn vierachsigen Wa-gen überhaupt kein Problem.
Piko – Immerhin 150 GrammZuglast bringt 118 020 an den
Haken. Das genügt für sechs bis sie-ben leicht laufende
Reisezugwagen.Zwei diametral an den äußeren Treib-radsätzen
angebrachte Haftreifenhelfen der Zugkrafterhöhung.
Roco – Das ist die einzigeSchwachstelle der Salzburge-
rin. Schon die geringe Eigenmassevon 470 Gramm lässt eine
kleinereZugkraft erwarten. So bringt es 118 044 gerade mal auf 100
GrammZuglast. Da wird die Lok wohl Vor-spann benötigen, um einen
vorbild-
Modellbahn: Fahrzeuge
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Ein robustes Äußeres, stabile Dachaufbauten und
elektrischfunktionsfähige Scherenstromabnehmer bietet die
Märklin-118
Weitaus filigraner wirkt Pikos Ellok, bei der zahlreiche
Detailsund die schmucken Pantografen vom Typ SBS 39 begeistern
Auch wenn die Basiskonstruktion der Roco-118 vier Jahrzehnte
zu-rückliegt, wurde seither vieles durch Modellpflege
verbessert
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gerecht-langen Reisezug befördernzu können. Wird die Ellok mit
denHaftreifen zur Zugseite aufgegleist,ist die Zugkraft etwas
höher.
StromabnahmeMärklin – Zwölf Fahrspan-nung abgreifende Räder,
acht
Strom übertragende über die Achsendirekt auf Masse, obwohl vier
Rädermit Haftreifen belegt sind, währenddie Vorlaufradsätze durch
Bronze-Blattfedern Strom von den Achsenaufs Chassis leiten – das
ist doch einegute Basis für eine perfekte Strom-abnahme. Dazu tun
gut gefederteAchsen und ein Skischleifer für diezentrale
Stromabnahme ein Übriges.
Piko – Auch wenn der Gleich-stromlok ein Mittelschleifer
fehlt: Mit zwölf Strom abnehmendenRädern, die allesamt satt im
Gleis lie-gen und immer Kontakt zu den Schie-nen haben, wird selbst
das Rangierenmit diesem Modell zum Genuss. Vonden Innenseiten der
Spurkränze grei-fen Federbleche, die an den Seiten-wänden der
Getriebeblöcke befestigtsind, zuverlässig Spannung ab. Unter-stützt
werden die Treibradsätze vonden Vorläufern, die ebenfalls mit je
einem Federblech zur Stromab-nahme herangezogen werden. Da beiallen
sechs Radsätzen die Kontaktie-rung an der Innenseite der Räder
er-folgt, ist die Verschmutzungsgefahrder Federbleche recht
gering.
Roco – Etwas schwerer tut sichdas Altbau-Modell in dieser
Dis-
ziplin. Zwar sind vier Radsätze immernoch genug, um sicher über
Weichenund kurze stromlose Stellen zu rollen,aber da zwei Räder an
einer AchseHaftreifen tragen, ist die sichereStromabnahme nur von
sechs Rädernwirklich gegeben. Da nützt auch die
gut gefederte Chassis-Konstruktionwenig. Bei längeren stromlosen
oderverschmutzten Stellen kann es da-durch schon mal zu leichten
Ausset-zern kommen. Ähnliche Kontaktble-che wie am Piko-Modell sind
auch hierverbaut, allerdings nur an den An-triebsradsätzen. Die
Vorläufer über-nehmen keine elektrische Funktion.
WartungsfreundlichkeitHier liegen die drei
Konkurrentengleichauf, jedoch mit unterschiedli-chen Vorteilen bei
jedem der Proban-den. Haftreifen können bei allen ge-tauscht
werden, indem man dieBodenplatten abschraubt und denbetreffenden
Radsatz herauszieht.
Märklin – Eine zentraleSchraube löst das Gehäuse
vom Chassis, der offenliegende Mo-tor kann durch Lösen zweier
Kreuz-schlitzschrauben vom Getriebe ge-löst werden. Zum
Lautsprecherkommt man durch Lösen von weite-ren zwei Schrauben der
Hauptplatine.Noch einfacher ist der Haftreifen-tausch an dieser
Lok: Die angesteck-ten Fahrwerksblenden nach unten ab-ziehen und
schon können dieGummiringe getauscht werden; man
muss die Bodenplatte des Drehge-stells dafür nicht unbedingt
abschrau-ben.
Als Betriebs- und Serviceanleitungliegt ein achtsprachiges Heft
mit 32Seiten bei. So gibt es je Sprache nurwenig Information. Zwei
Seiten infor-mieren über Decodereinstellungenund digital schaltbare
Funktionen. Ei-nige Zeichnungen am Heftende ge-ben weitere
Wartungsanweisungen.Zudem ist hier eine dürftige Ersatz-teilliste
hinterlegt. Ein zweites Heft„Spielewelt Elektrolokomotive“
gibtHinweise zum Spiel in Verbindungmit der CentralStation. Gut
geschütztwird das Modell im Überkarton mittransparentem
Tiefziehbehälter samtTransparentschuber. In einer Nischeunter der
Lok findet man ein Schäch-telchen mit den Betriebsanleitungen.
Piko – Abziehen kann man dasGehäuse , indem man die bei-
den beiliegenden Montageschlüsseleinsteckt. Durch Lösen von vier
Plati-nenschrauben gelangt man an denMotor. Diesem Modell ist ein
viersei-tiges Faltblatt als Bedienungsanlei-tung beigelegt. Neben
Montage- undWartungsanleitung enthält es in kom-pakter Form auch
die Ersatzteilliste.
Ein viersprachiges Heftchen mit zwölfSeiten gibt allgemeine
Wartungsan-weisungen. Ein Karton umhüllt denBeipack wie bei
Märklin. Der transpa-rente Tiefzieheinsatz liegt ebenfallsim
Überkarton. Dieser Einsatz ist dies-mal mit einem schwarzen Gleis
aus-gestattet, der das Modell sicher in derVerpackung fixiert.
Roco – Durch einfaches Auf-spreizen wird das Gehäuse ab-
gezogen. Zum Motor gelangt manüber Schraubverbindungen. Ein
zwölf-seitiges Faltblatt in drei Sprachen gibtWartungsanweisungen
und eine An-leitung zum Decodereinbau. Ein wei-teres Blatt dient
der Ersatzteilsuche.Die Lok wird durch einen Schaumstof-feinsatz
und eine Transparenthaubezum Schutz der Dachaufbauten gutvor
Erschütterungen geschützt.
TECHNISCHE WERTUNG
Märklin (1,9)
Piko (1,4)
Roco (2,1)
ERGEBNIS
DB-Baureihe 118 im H0-Test
Maßtabelle Ellok-Baureihe 118 DBMaße in mm Vorbild 1:87 Märklin
Piko RocoLänge über Puffer 16.920 194,5 194,5 194,7 194,5Dachhöhe
über SO 4.300 49,4 49,5 49,5 49,5Pufferhöhe über SO 1.050 12,1 12,4
12,0 12,0Lokkastenbreite 3.110 35,7 37,5 35,6
36,0Lokgesamtachsstand 12.800 147,1 147,8 148,0 147,9Treibachsstand
2.100/3.000 24,1/34,5 24,0/34,5 24,0/34,3 24,0/ 34,5Achsstand
Treib-/Vorlaufradsatz 2.800 32,2 33,0 32,0 32,0Treibraddurchmesser
1.600 18,4 17,9 18,4 18,3Laufraddurchmesser 1.000 11,5 10,6 11,4
11,4 Spurkranzhöhe – – 1,2 1,0 1,2
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Service - Fälle:
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OPTISCHE WERTUNG
Aufbau und DetaillierungAlle Kandidaten zeigen stimmige
El-lokmodelle, die nur in winzigen De-tails voneinander abweichen.
Siespiegeln den Zustand nach der Mo-dernisierung durch die DB
wider.Ausstattungsmerkmale der frühenDB sind die Stielaugen,
Scheinwerfermit konusförmigen Scheinwerferge-häusen und Pantografen
der BauartSBS 39/54. Eines stört bis heute anden Stromabnehmern:
die Verbin-dung von der Ober- zur Unterschere.Die Oberschere wird
durch die Öseder Unterschere gesteckt und ledig-lich umgebogen. Der
Überstand derOberschere steht dann unschön ab.Wäre hier nicht die
Lösung, denÜberstand ösenförmig zur Ober-schere zu biegen, eine
Überlegung?
Märklin– Etwas ausgeprägt er-scheinen die Nietenreihen an
Aufbau und Dach zu sein. Am Dachhat man einige Nietenreihen
sogarweggelassen. Die Lüftungsjalousienragen zu weit über die
Seitenwände,dafür wirken die einzelnen Lamellenetwas reliefartig.
Gehäuse und Rah-men für den Aufbau sind in einemStück gegossen. Die
Dachausrüstungbesteht aus Drahtleitungen, was einegeradlinige
Führung der Stromleitun-gen zur Folge hat. Die Dachleitung ver-
läuft mittig über die Schirmisolatorenund ist nicht wie beim
Vorbild seitlichangeschellt. Verbaut wurden robusteStromabnehmer,
die das Vorbild imWesentlichen gut darstellen.
Die Wippenfedern in der Oberscheresind nicht vorhanden, auch der
Dreh-isolatorantrieb wurde nicht nachgebil-det. Insgesamt hätten
die Stromab-nehmer etwas zierlicher ausfallen
können, doch das ist wohl einer erhöh-ten Betriebssicherheit
geschuldet. DieSignalpfeifen wirken überdimensio-niert. Außerdem
müssten sie messing-farbig sein. Maschinenraumattrappenund
Führerstandeinrichtungen sindals jeweils einfarbige
Spritzgussteileverbaut. In einem der Führerständehat ein Lokführer
Platz genommen.Die Scheibenwischer sind bei denFrontscheiben
mitangegossen.
Piko – Sehr zierlich sind dieGravuren der Sonnebergerin.
Die Lüfterlamellen liegen dezent überder Außenwand und sind
kontur-scharf herausgearbeitet. Am Dach fin-det man eine Vielzahl
an Nietenrei-
hen, die man bei keinem der Mitstrei-ter findet. Die Umlaufkante
ist nichtBestandteil des Lokkastens, sie ge-hört richtigerweise zum
Fahrwerks-bereich. Die Dachleitungen bestehenaus
Kunststoff-Spritzgussteilen. Siesind filigran, hängen aber gern
etwasdurch und neigen zum Bruch.
Die Dachleitung ist vorbildgerechtseitlich an die
Schirmisolatoren an-geschellt. Nicht nur die Dachausrüs-tung mit
dem Druckgasschalter vomTyp ABP, den beiden Dachtrennschal-tern und
dem Oberspannungswand-ler sind eine Augenweide, auch dieverbauten
Pantografen mit Drehiso-latorantrieb und Wippenfedern sind
Modellbahn: Fahrzeuge
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Fahrwertetabelle Ellok-Baureihe 118 DBMärklin Piko Roco
Langsamfahrtverhaltenvmin analog 3,8 km/h bei 6,1 V/95 mA 1,4
km/h bei 1,4 V/100 mA 1,8 km/h bei 2,5 V/100 mAvmin digital 3,0
km/h bei FS 1 4,3 km/h bei FS 1* 2,1 km/h bei FS
1*StreckenfahrtverhaltenvVorbild analog 150 km/h bei 14,4 V/230 mA
150 km/h bei 12,0 V/300 mA 150 km/h nicht erreichtvVorbild digital
150 km/h bei FS 23 150 km/h bei FS 26* 150 km/h bei FS 25* vmax
analog 173 km/h bei 16,0 V/250 mA 150 km/h bei 12,0 V/300 mA 135
km/h bei 12,0 V/300 mA vmax digital 205 km/h bei FS 28 163 km/h bei
FS 28* 168 km/h bei FS 28*Ausrollweg aus vmaxanalog 380 mm 60 mm
250 mmdigital 650 mm 220 mm* 360 mm* Zuglast Ebene bei vmaxanalog
285 g 150 g 105 gdigital 285 g 155 g* 105 g*Zuglast 3 % Steigung
bei vmaxanalog 245 g 140 g 100 gdigital 245 g 140 g* 100 g* mit
nachgerüstetem ESU-V4.0-Digitaldecoder
Im Inneren ist Märklins Bundesbahn-118 digital voll
aus-gestattet und bietet ein komplettes Soundspektrum
Mit zwei Spezialschlüsseln wird das Piko-Gehäuse abgezogen,
darunter zeigt sich eine kompakt angeordnete Technik
Nicht ganz so verbaut zeigt sich das Innere der Roco-Ellok,
sodass man die Drehgestellgetriebe auch gut warten kann
Verglichen & gemessen
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klasse gemacht. Die Pfeifen passenin Größe und Farbgebung.
EinfacheNachbildungen von Führerstand undMaschinenraum sind
vorhanden. Allerdings jagt die Lok führerlosdurch die Gegend. Dafür
sind separatangesetzte Scheibenwischer verbaut.
Roco – Im Erscheinungsbildliegt dieses Produkt in der
Mitte zwischen den beiden anderen.Die Nietköpfe an den
Seitenwändendes Lokkastens sind zu groß geraten.Die Lüfterjalousien
sehen stimmig aus.Des Weiteren sind unschöne Form-trennkanten
zwischen Kugelkalotteund Seitenwand zu sehen. Umlauf-kante und
Aufbau sind in einem Stückgespritzt. Die Dachausrüstung ist
re-lativ fein wiedergegeben. Die Leitun-gen aus lackiertem Draht
sind robustund seitlich auf die Isolatoren geklipst.Die
Stromabnehmer sind relativ fein-gliedrig, der Drehisolatorantrieb
ist an-gedeutet, die Wippenfedern fehlen allerdings. Die
maßstabsgerechtenPfeifen sind aus Messing gedreht unddamit
vorbildgerecht unlackiert dar-gestellt. Ein angedeuteter
Maschinen-raum und die Führerstände mit Lok-führer sind ebenso
vorhanden, wäh-rend die Scheibenwischer an denFrontscheiben nur
angedeutet sind.
Fahrgestell und Räder Allen drei Elloks ist die Ausführungmit
der Achsfolge (1’Bo)’(Bo1’)’ ge-mein. Das Vorbild weist hingen
dieAchsfolge 1’Do1’ auf. Das heißt, dassstatt der vier
Treibradsätze in einemstarren Rahmen die Antriebsrad-sätze bei
allen Modellen auf zweiklassische Drehgestelle verteilt sind.Das
bringt zwar fahrtechnisch Vor-teile gegenüber dem
Starrrahmen,bewirkt aber, dass die Kraft nicht soperfekt aufs Gleis
gebracht werdenkann, wie das beispielsweise Fleisch-mann bei seiner
E 52 gelungen ist(siehe em 8/18). Durch die
großenAußenrahmenblenden fällt die geän-derte Antriebskonstruktion
abernicht auf. Da alle Loks schon mit In-dusi ausgestattet sind,
gibt es jeSeite nur noch vier Sandkästen an-statt je sechs pro
Fahrzeugseite.
Märklin – Die Antriebsachsenverfügen vorbildgerecht über
sechsarmige Kastenspeichen, dieLaufräder über zehn Speichen,
wobeidas Vorbild über Radsterne mit Spei-chensturz (konische
Speichen) ver-fügte. Die Radsterne zeigen vorbild-gerecht eine
metallicgraue Farbge-bung, die Stirnseiten der
RadreifenNaturmetall. Die Durchmesser aller
Räder sind zwar etwas kleiner als beiden Mitbewerbern, liegen
aber leichtüber dem Grenzmaß für abgefah-rene Radreifen. Die
Rahmenblendenkönnen mit realitätsnaher Tiefenwir-kung punkten.
Obwohl es sich pro Lokseite um nurein Formteil handelt, sind
alle wich-tigen Details wie Federpakete, Achs-lager, Lenkbügel der
Vorlaufachsenoder Sandbehälter mitangespritzt.Separat sind nur die
Sandfallrohreund der Fliehkraftbremsdruckreglerangesetzt. Obwohl
die Ausführungals robust bezeichnet werden kann,sind viele Details
wie Rahmennietenund Bremshebel gut auszumachen.Damit die
Bremsschuhe nahe an denLaufflächen anliegen, wurden diesean den
Drehgestellen und nicht anden Rahmenblenden angebracht,ohne die
freie Beweglichkeit der Rad-sätze zu behindern.
Piko – Das Fahrwerk ist eineAugenweide: Die mit sechsar-
migen U-Speichen ausgerüstetenTreibräder und die
zehnspeichigenVorlaufräder, deren Speichen vorbild-gerecht von
außen zur Nabe hin im-mer breiter werden, wissen mit ihrenniedrigen
Spurkränzen zu überzeu-gen. Auch der Anstrich der Radsternesamt
Stirnseiten der Radreifen ist lo-benswert. Was uns nicht
überzeugt,ist deren dunkelrote Farbgebung. Zu
diesem Zeitpunkt wurden Radsätzemit Federtopfantrieb nämlich
garnicht mehr lackiert. Somit müsstendie Räder eigentlich
metallisch bisschwarz gefärbt sein, was wir auch an-hand
zahlreicher zeitgenössischer Fo-tos nachvollziehen konnten.
Der Rahmen ist mit all seinen Nieten,zahlreichen angesetzten
Details wieSandkästen und Fliehkraftbrems-druckregler wiederum
spitze. Sogardie Federausgleichshebel sind hierseparate Anbauteile.
Betrachtet mandie Lok von unten, fallen außerdemdie feinen
Bremsbacken mit demkomplett dargestellten Bremsge-stänge und die
freistehenden Lenk-bügel für die Lenkgestelle ins Auge.Fein
herausgearbeitet sind auch die Vorlaufgestelle mit Rückstellfe-der,
Bremsbacken, den beiden ver-setzt angeordneten Bremszylindernund
Schienenräumern mit der Ver-bindungsstange.
Roco – In der Fahrwerksoptikkann die altehrwürdige Berg-
heimerin nicht mithalten. Zwar ist dieDetaillierung des Rahmens
recht gut,aber an die Plastizität des Piko-Mo-dells kommt die 118
044 nicht heran.Zudem sind die Bremsbacken amRahmen mit angespritzt
und habensomit einen beachtlichen Abstand zuden Laufflächen der
Treibräder. DieRadsterne der Laufradsätze zeigen
vorbildgerechte Speichen, aber dieAchsenstirnseiten blitzen aus
denRadsternen hervor. Der Federtopf-antrieb ist nicht so gut
durchgestal-tet. Die Farbgebung der Radscheibenwirkt zu
kunststoffmäßig.
FarbgebungMärklin – Gewöhnungsbe-dürftig ist die neumodische
Farbgebung der Lok. Das Farbschemain Ozeanblau/Elfenbein wurde
so-wieso nur bei drei Loks angewandt:118 013, 028 und 049. Dazu
erhieltenFahrwerk und Dach dunkelgraue An-striche. Die Räder weisen
vorbildge-recht einen metallischen Farbton auf.Die Radreifen weisen
hingegen dennaturmetallischen Glanz der Lauf-flächen auf.
Die Höhe der ozeanblauen Bauch-binde ist exakt gewählt und endet
ge-nau an der Oberkante der Stielaugen.Darin liegt aber die Krux,
denn dieTrennkante ist oberhalb der Schein-werfer und auch zwischen
den bei-den Türen nicht sauber gezogen. DerAnstrich war zum
Zeitpunkt der an-gegebenen Revision noch ganz taufrisch, denn ab
1975 wurden dieElloks so gestaltet.
Piko – Im eleganten Stahlblaukommt das Modell aus Son-
neberg daher. Die Lackierung istganz gleichmäßig und
dünnschich-
DB-Baureihe 118 im H0-Test
115eisenbahn magazin 12/2018
Das Vorbild
Für den schweren Schnellzugdienst lieferte AEG ab 1935 insgesamt
53 Exemplare der E 18 an die Deut-sche Reichsbahn-Gesellschaft. Die
mit Federtopf-Antrieb ausgerüsteten Elloks der Achsfolge 1’Do1’
bewährten sich sehr gut und kamen auch nach 1945 noch zum Einsatz;
zwei weitere E 18 wurden nachKriegsende gebaut. Während die DR nur
eine kleine Zahl besaß, übernahm die DB mehr als 40 E 18, von denen
die letzten bis 1984 fuhren. Im Bild 118 022 mit einem Eilzug 1974
im Bahnhof Rosenheim
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tig aufgebracht. Das ist auch not-wendig, um die vielen extrem
feinenDetails des Aufbaus nicht zuzukleis-tern. Das Dach glänzt
gleißend silb-rig. Ein etwas gedämpfterer Farbtonhätte hier gut
getan. Zwar sind alleRäder wunderschön bis zur Laufflä-che
lackiert, doch beim Vorbild blie-ben die Räder metallisch blank
undunbehandelt.
Roco – Noch in Flaschengrünist Rocos Modell gehalten.
Das Dach wurde in einem mattenAlufarbton lackiert, was dem
Modellgut steht. Der Rahmen könnte einenmatteren Schwarz-Anstrich
vertra-gen. Die rote Farbgebung der Räderkönnte zum damaligen
Zeitpunktseine Richtigkeit gehabt haben, dochdurch den rauen
Betrieb wären diesesowieso schnell dunkel bis fastschwarz
geworden.
BeschriftungMärklin – Kräftig ist die Bedru-ckung am Aufbau. Es
sind
alle Beschriftungen angebracht. Die
Ellok ist mit 118 028-0 benummert.Als BD- und Bw-Angaben sind
Nürn-berg und Würzburg angeschrieben.Als Untersuchungsdatum ist der
17.Juli 1975 vermerkt.
Piko –Satt und gut lesbar sinddie Beschriftungen der Altbau-
lok aufgedruckt. Die Betriebsnum-mer lautet 118 020-7. Als
Revisions-datum ist der 20. Oktober 1975vermerkt, zugeteilt ist sie
ebenfallsdem Bw Würzburg der BD Nürnberg.Loknummer und
Untersuchungs-datum harmonieren allerdings nicht:Das Modell besitzt
den AEG-Druck-gasschalter APB 104, doch dieserwurde bei der
Vorbildlok gegen einen DB-Druckluftschnellschaltergetauscht – und
das angeschriebeneUntersuchungsdatum besagt, dassdie Lok diesen
Schnellschalter be-reits besaß. Des Weiteren wurde die
UIC-Steckdose nach 1979 ange-baut. Hier hilft also nur eine
neueLoknummer, die auf eine Variantemit UIC-Steckdose und
Druckgas-schalter APB passt.
Roco – Vergleichsweise blassist hier die Schriftoptik. Das
liegt hauptsächlich daran, dass die Let-tern feingliedriger
aufgedruckt sind.Als Betriebsnummer ist 118 044-7 ge-wählt worden.
Als Untersuchungsda-tum ist der 10. Juni 1970 angegeben.Auch diese
Lok ist denselben Dienst-stellen Würzburg/Nürnberg zugeteilt.
BeleuchtungMärklin – Trotz der kleinenLichtaustrittsöffnungen
tritt
helles, warmweißes Licht aus denScheinwerfern. Kräftiges, rotes
Lichtbeidseitig wird am Zugende gezeigt.Ansonsten gibt es keine
weiterenLichtfunktionen. Insgesamt drei Micro-SMD-Leuchtdioden
reichen jeFührerstandseite: eine rote und zweiwarmweiße. Das Licht
wird durchLichtleiter an die Linsen der Schein-werfer
weitergegeben.
Piko – Die Frontbeleuchtungzeigt durchaus vergleichbare
Eigenschaften. Nur das Zugspitzen-licht oberhalb des
Führerstandes
zeigt nicht ganz so helles Licht. DieBeleuchtung des
Maschinenraumesist digital separat zu schalten; imAnalogbetrieb
gibt es dort Dauer-licht. Digital lassen sich auch die
Füh-rerstandbeleuchtungen aktivieren.Piko trieb hier einen hohen
Aufwand:Im Chassis, direkt vor den Haupt-scheinwerfern, sitzen
paarweise roteund weiße SMD-LED, die direkt überkurze Lichtleiter
jeweils einen ge-meinsamen Scheinwerfer „befeu-ern“. Die
Zugschlussbeleuchtungwird nicht automatisch mit demRichtungswechsel
und aktivierterF0-Taste eingeschaltet, sondern erstnach Betätigen
der Tasten F1 und F2für die jeweilige Lokfront, dann aberals
Dauerlicht. Alle anderen LED sit-zen in der hochgelagerten
Platine.Insgesamt acht davon auf den Lang-seiten der Leiterplatte,
die für dieAusleuchtung des Maschinenraumsverantwortlich sind. Sie
werdengleichzeitig mit F0 geschalten. Ander Schmalseite gibt es
jeweils dreidavon, die zentrale für das Stirnlicht,
Modellbahn: Fahrzeuge
116
Verglichen & gemessen
Modellgeschichtlicher Rückblick
Weitere H0-Elloks der Baureihe E 18
Schon seit jeher erfreuen sich Modelle die-ses Edelrenners
großer Beliebtheit. Kurznach dem Zweiten Weltkrieg versuchte
sichdie junge österreichische Marke Kleinbahn andieser Lok. In
verkürzter Ausführung mit nurzwei Treibradsätzen wurde E 100
(1948), E 101(1949) als 1’Bo1’ sowie E 200 als 1’Co1’ gebaut.Alle
Loks verfügten über Messing-Vollschei-benräder. Die E 100 von 1951
verfügte bereitsüber Räder mit gegossenen Speichen, ebensoE 200 von
1952. Etwa zur gleichen Zeit fertigteauch Liliput in Wien eine
ähnliche E 18. Wie beiKleinbahn gab es eine verkürzte
dreiachsige(Artikelnummer 104) und eine längere sechs-achsige
Version (105) mit Metallgehäuse undMetallscheibenrädern.
1947 kam Märklins SM 800 auf den Markt, dienur in Grün zu haben
war. Erst 1959 brachtendie Göppinger eine erste vorbildgerechte E
18heraus. In Grün als DRG-Lok trug sie Artikel-nummer 3024 und als
blaue DB-Lok die 3023.Von diesen beiden Maschinen gab es auch
Hamo-Ausführungen. Beiden Farbgebungenwar die Betriebsnummer E
18 35 gemein. Erstab 2000 lieferten die Göppinger moderne
In-terpretationen der DB-Paradelok, die auch alsDR- und
ÖBB-Maschinen und überdies unterdem Trix-Label erhältlich
waren.
Drei „R“-Firmen legten nachUm 1952 wurde vom
DDR-Kleinserienherstel-ler Rehse ein Modell einer E 18 nach
DR-Vor-bild angeboten. Als Metallbausatz konnte dieEllok mit einem
Ehlcke-Motornachrüstsatz
fahrfähig gemacht werden. Offensichtlich wardie Montage
kompliziert, denn fahrfähige Mo-delle sind selten. Oft wurden
solche Modellevon Bastlern mit besser detaillierten Stromab-nehmern
der Firma Herr versehen. Ab 1976 lie-ferte Rivarossi mehrere
Varianten des Edelren-ners in Ozeanblau/Beige, Hellgrau und Blau.Ab
1977 startete auch Roco mit Modellen die-ser Bauart, die laufend
überarbeitet und mo-dernisiert wurden. Darunter befanden sich neben
DRG- und DB-Modellen auch Ausfüh-rungen von DR und ÖBB. WB
Die verschiedenen Versionen der E 18des Wiener Herstellers
Kleinbahn
Nach der SM 800 von 1947 folgten bei Märklin 1959 die E
18-Ellok3023/-24 in den DB-Farbgebungen Grün und Stahlblau
Frühes E 18-Modell von Rivarossi (links), eines der ersten E
18-Mo-delle von Roco (Mitte) sowie eine BBÖ-Version von Trix
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die anderen beiden für die Ausleuch-tung des Führerstandes.
Roco – Über die hellste Zug-spitzenbeleuchtung verfügt
118 044. Allerdings gibt es keine wei-teren Lichtfunktionen. Ein
etwas hö-herer Aufwand als Märklin wurde bei dieser Lok getrieben:
Je fünf SMD-LED sind auf eine stehende Platine gelötet – eine weiße
für das Stirnlicht und jeweils zwei roteund weiße, wobei sich
jeweils eineweiße und rote LED einen Lichtleiterteilen, der jeweils
einen Scheinwer-fer mit Licht versorgt.
FAZIT DES TESTERSAlle drei Modelle entsprechen
Epo-che-IV-Fahrzeugen der DeutschenBundesbahn aus den
1970er-Jahren.Prinzipiell lassen sich die Modelle gutmiteinander
vergleichen. Optischhinterlassen alle drei Modelle einenstimmigen
Eindruck. Die Sonneber-ger Neukonstruktion steht als
Siegereindeutig fest, auch wenn sie dieBestnote verfehlt hat. Platz
zwei gehtan die Märklin-Ellok, deren Verwen-dungszweck klar ist:
robuster Einsatzfür Betriebsbahner. Trotz seines
Kon-struktionsalters schlägt sich auch das
OPTISCHE WERTUNG
Märklin (2,4)
Piko (1,8)
Roco (2,2)
ERGEBNIS
Bergheimer Modell recht wacker undgibt sich nur knapp
geschlagen.
Märklin (2,1) – Auch wennLanglebigkeit und Betriebs-sicherheit
bei diesem Mo-
dell im Vordergrund stehen, kommtdie Optik nicht zu kurz.
Allerdingsmuss man sich das doch recht teuererkaufen, so dass wir
dieses Produktunter Betrachtung von Preis undLeistung eine Note
tiefer setzenmöchten.
Piko (1,5) – Als klarer Siegerfährt die Ellok der Sonne-berger
durchs Ziel. Blen-
dende Optik und detaillierte Dach-ausrüstung verdienen
Bestnoten,abgesehen von leichten Schwächenin Fahrwerk und
Ausrollverhalten.Zudem ist der Preis unschlagbar.Selbst in den
digitalen Soundversio-nen ist das Modell ein faires Angebot.Bei
einer Neuauflage der DB-Epoche-IV-Version sollte zwingend die
Be-triebsnummer geändert werden!
Roco (2,2) – Berücksichtigtman das Alter dieser
Ellok-Konstruktion, haben wir
noch immer ein attraktives Triebfahr-zeugmodell vor Augen, das
sich beiunserem Test tapfer geschlagen hatund aus zweiter Hand
kostengünstigbeschafft werden kann. Aktuell bie-tet Roco keine E
18/118-Versionen an.Sollte eine Neuauflage in Betrachtgezogen
werden, wären einige tech-nische wie optische Änderungen
an-gebracht. Wolfgang Bdinka
DB-Baureihe 118 im H0-Test
Märklin (ganz oben) zeigt eine recht einfache
Fahrwerksausführung mit nur zwei Treibradsätzen und weitüber die
Pufferbohlen hinausragenden Kupplungsnormschächten. Die
Ellokchassis von Piko (Mitte) undRoco indes wurden mit vier
angetriebenen Radsätzen bestückt, was jedoch keine Garantie für
Zugkraft ist
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