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32 KWG.
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Einzug der Blockchain in die Weltwirtschaft
Rund 10% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürften bis 2027 gemäß eines Berichts des
World Economic Forum (WEF) auf der Blockchain gespeichert sein. Das WEF spricht von einer
Explosion der handelbaren Vermögenswerte, da alle Arten von Wertaustausch auf der Blockchain
gehostet werden können, alles zu einem handelbaren Vermögenswert wird.
Don Tapscott, Co-Autor von Blockchain Revolution, meinte in einem Interview dazu, dass die
Blockchain "nichts weniger als die zweite Generation des Internets" sei. "Es wird jede Institution
verändern, in gewisser Weise mehr als die erste Generation ... . Was wäre, wenn es nicht nur ein
Internet der Informationen gäbe? Was wäre, wenn es ein wertvolles Internet gäbe, eine Art globales
verteiltes Hauptbuch oder eine Datenbank, in der alles von Wert, von Geld über Musik bis hin zu
Stimmen, auf private und sichere Weise verwaltet, abgewickelt und ausgetauscht werden könnte?
Nun, das ist im Wesentlichen das, was Blockchain ist“, so Tapscott.
Und Blockchain ist weit mehr als ein simpler Transaktions-Speicher, welcher Mittelmänner obsolet
macht. Die Blockchain wird sich zur zentralen Infrastruktur für die Digitalisierung unserer Wirtschaft
und Gesellschaft entwickeln. Sie wird zur „Grundplatte“ für künstliche Intelligenz und für das Internet
of Things. Es liegt nahe, dass Unternehmen, welche die Blockchain-Infrastruktur aufbauen,
entsprechend profitieren sollten. Aus einer kleinen Nische wird eine sehr ernstzunehmende
Querschnittsbranche entstehen.
ChainBerry Equity: Einzeltitel (Auszug; Titel sind FETT gedruckt)
Vor allem der Finanzsektor wird diese Entwicklung frühzeitig zu spüren bekommen. Dabei wird sich
das Zahlungsverkehrsgeschäft zuerst auf die Blockchain-Reise begeben. Bereits jetzt haben
Newcomer im Payment-Bereich den etablierten Banken ein gehöriges Stück vom Kuchen
abgenommen. Ant Financial (Alibaba-Beteiligung), welches das Payment-System AliPay betreibt, ist
das aktuell wertvollste Start-up der Welt. Nach der letzten Finanzierungsrunde ist Ant Financial mit
150 Milliarden US-Dollar bewertet und damit teurer als Goldman Sachs. Aber auch WorldLine aus
Frankreich oder Square in den USA haben gemein, dass sie intensiv an der Einführung von
Blockchain-Technologie arbeiten. Wegen ihrer Geschäftsmodelle und ihrer Flexibilität sollten sie vor
den traditionellen Banken am Start sein. Die wiederum werden dabei wohl nicht Schritt halten
können und mittelfristig erhebliche Teile ihres Zahlungsverkehrsgeschäftes verlieren.
Nach dem Zahlungsverkehrsgeschäft werden die Handelsfinanzierung und auch die Asset-
Finanzierung der Banken in absehbarer Zeit von der Blockchain-Revolution betroffen sein.
Unternehmen wie Ideanomics sind mit Hochdruck dabei, sich als Full-Service-Tokenisierer im Markt
zu etablieren. Sie bieten unter anderem die Digitalisierung von Real Assets, das heißt die Erzeugung
digitaler Derivate, sowie den gesamten Prozess der darauf aufbauenden Finanzierung samt des
liquiden Handels an. Jüngstes Beispiel ist ein 24 Milliarden US-Dollar schweres Finanzierungsprojekt
in China. Die Volksrepublik will auf diesem neuartigen digitalen Weg die Umrüstung ihrer Busflotte
auf Elektroantrieb finanzieren. Auf mittlere Sicht haben Tokenisierungs-Dienstleister das Zeug dazu,
die Investmentbanken der Zukunft zu werden.
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Aber auch die Hypothekenfinanzierung wird aktuell auf die Blockchain-Infrastruktur gehoben.
Unternehmen wie Ellie Mae schaffen im Hintergrund die technischen Voraussetzungen. Übrigens ist
die Blockchain auch bereits bei der Staatsfinanzierung angekommen. So hat Österreich als erstes
europäisches Land im Oktober eine Staatsanleihe mit Hilfe der Blockchain-Technologie begeben. Die
Weltbank emittierte Ende August mit dem Bond-i die weltweit erste Blockchain-Anleihe. Und das
fünftgrößte chinesische Finanzinstitut, die Bank of Communication, legte jüngst einen auf Blockchain
basierten und mit Hypotheken unterlegten Bond auf. Auf Blockchain basierende Anleihen hätte vor
zehn Jahren vermutlich die Finanzkrise verhindern können. Damals hatte sich ein aus dem Ruder
gelaufener US-Hypothekenmarkt im Refinanzierungsbereich von der Realität völlig abgekoppelt. Und
dies lag auch an der völligen Intransparenz der Märkte: Auf Basis von Hypotheken mit zum Teil
zweifelhafter Qualität wurden über viele Ebenen Anleihestrukturen geschaffen und über die ganze
Welt verteilt in die Depots der Investoren gedrückt. Niemand kannte mehr den Ursprung der unter
den Papieren liegenden Hypotheken. Als die Hypotheken dann auszufallen begannen, war das Chaos
perfekt. Niemand wusste, was er wirklich im Depot hatte und wollte schnell verkaufen. Auf der
anderen Seite wollte keiner mehr kaufen, da er den Inhalt nicht kannte. Der weitere Verlauf ist
bekannt. Mit Blockchain hätte das verhindert werden können. Denn anders als vor zehn Jahren
geschehen, kann heute das Recht an jeder einzelnen Hypothek mittels eines Asset-Token digital
verbrieft werden. Die Übertragung dieses Rechtes wird in einer Blockchain fälschungssicher und ohne
Beteiligung Dritter dokumentiert. Auf dieser Grundlange werden Finanzinstitute in die Lage versetzt,
diese Asset-Token zu bündeln und zum Beispiel als Anleihen zu emittieren – natürlich auf Blockchain-
Basis. Auch wenn diese Anleihen wiederum von dritter Stelle gebündelt und erneut Wertpapiere,
Fonds oder Derivate daraus geschaffen werden, kann jeder die Ursprünge der Konstruktion bis zu
ihren Ausgangspunkten, den konkreten Hypotheken, vollständig nachvollziehen. Ein Chaos wie in den
Jahren 2008 und 2009 wäre qua vollständiger Transparenz ausgeschlossen.
Aber auch das Börsengeschäft steckt mitten im Veränderungsprozess. Treiber ist hier unter anderem
ein in New York ansässiges Start-Up namens Digital Assets, welches die Blockchain-Börsenstruktur für
die Australische und die Schweizer Börse aufbaut. Beide Börsen haben die Umstellung ihrer Systeme
bereits terminiert. Die Australier wollen zunächst ihr Aktiengeschäft umstellen. Die Planungen der
Schweizer gehen sogar darüber hinaus. Sie wollen jenseits von klassischen Wertpapieren auch
weitere Digital Assets als Derivate der Realwirtschaft listen lassen. Weitere Börsenbetreiber, wie die
Singapore Exchange, aber auch Technologie-Unternehmen beschleunigen den Prozess. So läuft ein
großer Teil der weltweiten Börsen aktuell auf Linux-Maschinen der Firma Red Hat. Nach der
avisierten Übernahme durch IBM sollten die umfassenden Blockchain-Aktivitäten von Red Hat durch
den neuen Eigner massiv forciert werden.
Die Umstellung der Börsenbetreiber wird auf das Bankenumfeld Druck ausüben. Zunächst werden
wohl traditionelle Börsen parallel zu Blockchain-basierten Lösungen koexistieren. Auf mittlere Sicht
müssen Banken, sofern sie weiter Börsengeschäfte betreiben wollen, selbst in das Blockchain-
Universum eintauchen. Die Schweizer Börse geht davon aus, dass Blockchain-basierte Börsen
innerhalb von 10 Jahren die aktuellen Technologien vollständig abgelöst haben werden.
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Bleibt die Frage, wie sich traditionelle Banken in diesem disruptiven Umfeld positionieren können,
das wesentliche Säulen ihrer Geschäftsmodelle angreift? Sie sollten sich dabei vor allem auf eines
ihrer wertvollsten Assets konzentrieren: die gewachsenen tiefen Verbindungen zu ihren
Unternehmenskunden. Viele dieser Firmen werden ebenfalls in ihren jeweiligen Branchen mit der
Blockchain konfrontiert werden. Banken sollten zügig die notwendige Expertise im Blockchain-
Bereich aufbauen und zu Beratern ihrer Unternehmenskunden auf dem Weg in die Blockchain-
Ökonomie werden. Große Banken wie die japanische SBI Holding haben hier eine Vorreiterrolle
eingenommen. Aber auch Unternehmen wie Broadridge Financial Solutions, ein weltweit führender
Anbieter von Fintech-Lösungen, und Banco Santander haben den praktischen Nutzen der Blockchain
unter Beweis gestellt. Sie setzen die Technologie u.a. für die Abstimmung von Investoren auf
Hauptversammlungen ein.
Aber auch jenseits des Finanzsektors hält die Blockchain Einzug. Die Branchengrenzen
verschwimmen. Typisch für die zum Teil unkonventionelle Verbreitung der Blockchain-Technologie
ist das Telekommunikationskonsortium CBSG. Unternehmen, wie Softbank aus Japan, Sprint aus den
USA und Far EasTone Telecommunications Co. mit Sitz in Taiwan, haben auf Basis der Technologie
des amerikanischen Blockchain-Start-up TBCASoft eine Blockchain-Infrastruktur für den Mobilfunk
geschaffen. Sobald ein Kunde das Versorgungsgebiet des einen Anbieters verlässt und ein anderer
Anbieter übernimmt, werden Mikro-Verträge und -Transaktionen zwischen den Anbietern auf der
Blockchain in Echtzeit und ohne Aufwand ausgelöst. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Ganze
innerhalb von Landesgrenzen oder grenzüberschreitend abspielt. Dem CBSG-Konsortium ist jüngst
Synchronoss beigetreten: ein US-amerikanisches Unternehmen, das auf Basis der Blockchain-
Plattform Zahlungsverkehrsdienstleistungen anbieten wird – und zwar nicht zwischen den
Telekommunikationsunternehmen, sondern zwischen den Endkunden.
Ähnlich unkonventionell gestaltet sich der Markteintritt des Cloud-Spezialisten Akamai. Das
Unternehmen kündigte zusammen mit der Mitsubishi UFJ Financial Group ein Blockchain-basiertes
Zahlungsnetzwerk an. Mit der Lösung sollen über eine Million Transaktionen pro Sekunde möglich
sein. Die Latenz der Zahlungen liege dabei bei unter zwei Sekunden pro Vorgang. In der Praxis könne
die Lösung für aktuelle Zahlungsverarbeitungen, Pay-per-Use, Micropayment und auch „Internet of
Things“-fähige Zahlungstransaktionen eingesetzt werden. Das Zahlungssystem ist laut Hersteller
hyperskalierbar und verfügt über eine eigens entwickelte Blockchain-Architektur. Diese lasse sich auf
bis zu zehn Millionen Transaktionen pro Sekunde erweitern. Schon im zweiten Halbjahr 2019 soll das
Netzwerk in Japan an den Start gehen. Viele Unternehmen - auch außerhalb der Finanzindustrie -
scheuen übrigens vor dem Aufbau eigener Blockchain-Infrastruktur zurück. Für diese Zielgruppe
bietet Akamai ihre Blockchain-Technologie als „Blockchain-as-a- Service“ (BaaS) an.
Ebenfalls auf BaaS und auf die Öffnung der Blockchain-Technologie über die Finanzindustrie hinaus
stellt der chinesische Suchmaschinen- und Webservice-Betreiber Baidu ab. Baidu hat kürzlich Details
zu seinem sogenannten "Super Chain"-Projekt veröffentlicht. Das Unternehmen zielt auf den Einsatz
in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Produktqualität, Einzelhandel, Produktion, Logistik,
geistiges Eigentum sowie Handel, Reisen, Tourismus und soziale Netzwerke ab. Modulare
Dienstleistungen mit der Super Chain umfassen Anwendungen in den Bereichen Zertifizierung,
digitale Rechte, Clearing und Settlement, Supply Chain Finance, digitale Assets und Spiele.
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Ob in der Finanzindustrie, im Handel oder in der Industrie, auf der Blockchain werden Assets
transferiert und damit Verträge abgeschlossen. Sogenannte Smart Contracts. Verträge, welche sich
automatisiert abwickeln. Ein Bereich, in dem DocuSign zu Hause ist. Das in San Francisco ansässige
Unternehmen bietet elektronische Signatur-Technologie und digitale Transaktions-Management-
Services an. Gemeinsam mit VISA arbeitet man seit langem u.a. an Lösungen im Leasingbereich. Vom
Fahrersitz aus soll der Kunde die Leasingoptionen für ein Fahrzeug wählen – geringe, mittlere oder
große Kilometerleistung etwa – und den Leasingvertrag unterzeichnen. Der Vorgang wird auf der
Blockchain festgehalten. Danach werden die Versicherungsoptionen in bekannter Weise gewählt –
abhängig von der Schadensabdeckung, der Selbstbeteiligung oder anderen Faktoren. Auch diese
Vereinbarungen werden auf Blockchain gespeichert. Sobald der Kunde den Wagen für eine
bestimmte Zeitspanne gefahren ist, kann das System beginnen, Aktivitäten zu verfolgen – gefahrene
Kilometer, Durchschnittsgeschwindigkeit, besondere Bremsmanöver etwa – um mögliche
Kostensenkungen der Versicherung zu erzielen oder geringere Leasingraten zu erreichen. Die
Anwendung ist natürlich nicht auf das Automobil-Leasing beschränkt. In Anbetracht der vielfältigen
Möglichkeiten des Internet of Things kann dieses Konzept praktisch überall eingesetzt werden – beim
Mieten oder beim Kauf eines neuen Hauses etwa, inklusive Buchung aller Services und der
Versorgung.
Unternehmen wie Accenture, primär als Unternehmensberatung bekannt, haben in den letzten
Jahren durch Zukäufe und eigene Entwicklungen einen erheblichen Bestand an Blockchain-
Technologien aufgebaut und patentiert. Zielsetzung ist hier, das enorm hohe Beratungspotential der
Unternehmenskunden abzuschöpfen und mit der Implementierung und Lizenzierung eigener
Blockchain-Technologien zu verbinden. Viele Unternehmenskunden stehen in den Startlöchern. Sie
werden gebremst, da die Blockchain-Welt zum Teil als Flickenteppich unterschiedlicher Protokolle
wahrgenommen wird. Erst jüngst gab Accenture dazu bekannt, Lösungen für die reibungslose
Interaktion zwischen den aktuell gängigen Blockchain-Protokollen entwickelt zu haben.
Gemessen an den Patentaktivitäten im Bereich Blockchain kommt man an den großen Tech-Adressen
wie Facebook oder Amazon, nicht vorbei. Auch wenn der dezentrale Ansatz von Blockchain
tendenziell zur Gefährdung der eigenen Geschäftsmodelle beitragen könnte, entfalten die Giganten
hier nachhaltige und umfassende Aktivitäten.
So wäre der neuerliche Datendiebstahl bei Facebook nicht möglich gewesen, wenn Facebook die
Blockchain-Technologie eingesetzt hätte. Die Nutzerdaten lägen dann dezentral und sicher in einer
Blockchain, kaum noch zugänglich für Datendiebe. Allerdings würde das eine vollständige Häutung
des Riesen Facebook bedeuten, denn auch der Konzern käme nur eingeschränkt an die Daten, seine
bislang wichtigste Einnahmequelle. Aber hier setzt im Unternehmen ein Umdenken ein. Derzeit lebt
Facebook davon, maßgeschneiderte Werbung zu verkaufen. Das setzt aber die Kenntnis über seine
Nutzer voraus. Mit Blockchain wäre das deutlich schwieriger. Das ist wohl auch der Grund, warum
Facebook lange zögerte, bis es auf Blockchain aufsprang. Doch seither geht es sehr zielstrebig voran
und die letzten Schritte deuten an, wohin sich Facebook entwickeln wird. Erst im Mai dieses Jahres
hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg ein Blockchain-Team, geführt von David Marcus, auf die Beine
gestellt. Marcus war zuvor Chef des Messenger-Dienstes von Facebook und kennt sich in der Materie
aus: Bis vor wenigen Wochen war er im Verwaltungsrat der weltgrößten Krypto-Börse Coinbase aktiv
und bis 2014 Präsident von PayPal.
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Diese Personalentscheidung verrät also viel über Zuckerbergs zukünftige Blockchain-Strategie. Denn
wenn der Verkauf von Werbung wegen der Blockchain-Technologie schwieriger werden wird,
müssen andere Erlösmodelle gefunden werden. Die riesige Kundenbasis gepaart mit dem
hauseigenen Messenger-Dienst könnte Facebook in ganz neue Sphären heben. Und zwar als Anbieter
mobiler Bezahldienstleistungen.
Der Tech-Riese Amazon wird zwar als Einzelhändler wahrgenommen, aber mittlerweile stammen
erhebliche Teile des Ergebnisses aus den Cloud-Aktivitäten (AWS). Gestartet als Instrument, um
eigene Rechenzentren besser auszulasten, hat sich Amazon hier mittlerweile zum Marktführer
entwickelt. Aber, und das ist jetzt der entscheidende Punkt, das muss nicht immer so bleiben. Wir
werden hier in den nächsten Jahren möglicherweise eine Wachablösung sehen. Blockchain-
Unternehmen arbeiten mit Hochdruck an einer Blockchain-basierten „Welt-Computer-Cloud“.
Vorreiter sind hier Dfinity und Stormj. Beides sehr ernstzunehmende Startups. Dfinity hat erst jüngst
100 Millionen US-Dollar vom namhaften Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz erhalten und zählt
nun auch zu den sogenannten Einhörnern. Die Patentaktivitäten von Amazon lassen allerdings darauf
schließen, dass Amazon nunmehr selbst mit in den Ring steigen wird.
Ähnlich wie im Blockchain-basierten Cloud-Geschäft spielt sich ein großer Teil der weltweiten
Blockchain-Aktivitäten noch bei Unternehmen jenseits der „gelisteten Börsenwelt“ ab. Und genau in
diesem Bereich ist der japanische Inkubator Digital Garage zu Hause. Digital Garage betreibt neben
dem Online-Advertising-Geschäft seit mehr als 20 Jahren die Inkubation von Tech-Startups. Vor etwa
5 Jahren hat sich das Unternehmen auf junge Unternehmen aus dem Bereich Blockchain fokussiert.
ChainBerry Equity: Der Blockchain-Aktienfonds (04.12.2018)
Neben den oben erwähnten Titeln ist der ChainBerry Equity in insgesamt 49 Titeln aus dem
Blockchain-Universum investiert. Dabei stellen die USA mit ca. 57,9 % den Investitionsschwerpunkt
dar. Die Investitionsquote beträgt aktuell 74,26% und wird in den kommenden Wochen schrittweise
ausgebaut. Währungsrisiken sind weitgehend abgesichert.
Die Korrektur an den weltweiten Aktienmärkten, welche sich kurz nach Fondsauflage im September
2018 beschleunigte, hat vor allem technologielastige Titel in Mitleidenschaft gezogen. Dem konnte
sich auch das Fondsportfolio nicht entziehen. Seit Auflage im September 2018 steht ein Minus von
10,38% (04.12.2018) zu Buche.
Der Gesamtmarkt
Der Haupttreiber der Aktienmärkte in den vergangenen Jahren war ein Übermaß an Liquidität. Die
großen Notenbanken hatten die Geldschleusen weit geöffnet und die Zinsen gedrückt. Niedrige
Zinsen motivierten die Anleger, sich in Aktien zu engagieren. Dasselbe Muster wie bei jedem
Bullenmarkt, allerdings bzgl. Zinsniveaus mit deutlich extremeren Ausprägungen.
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Dieses „perfekte“ Umfeld für Aktien hat nunmehr allerdings einige „Kratzer“ bekommen. Die
Zinsentwicklung in den USA bereitet den Börsianern gehörige Kopfschmerzen. Ungewöhnlich
deutlich hat Fed-Chairman Powell Anfang Oktober den Zinserhöhungspfad bis Ende 2019
vorgezeichnet. Ziel sei ein „neutrales Zins-Niveau“ und bis dahin sei es ein langer Weg. Gleichzeitig
machten Powell und andere Vertreter der Fed jedoch klar, dass sie gar nicht so genau wissen, wo
denn eigentlich ein neutrales Niveau liegen sollte. Die Spanne läge irgendwo im Bereich zwischen 2,5
und 3,5 Prozent. Verunsicherung machte sich breit. An der Wall Street spricht man bereits vom
Verschwinden des „Fed-Puts“. Damit ist gemeint, dass die Fed in der Vergangenheit stets bereit war,
an den Märkten einzugreifen. Sie war immer zur Stelle, wenn es galt, schlimmere Verwerfungen
abzufedern.
Doch will die Fed tatsächlich ihre „Put-Rolle“ relativieren oder ist sie gar „verrückt geworden“, wie es
der US-Präsident formulierte? Keineswegs! Die verbalen Attacken aus Washington nötigen die Fed
jedoch, neue Argumente an die Hand zu bekommen. Powell braucht Argumente, die eine weniger
restriktive Zinspolitik inhaltlich plausibel und in der Öffentlichkeit vertretbar machen. Argumente, die
einen Gesichtsverlust vermeiden. Und diese Argumente wird die Fed in den nächsten Monaten
bekommen.
So zeichneten sich auf dem jüngsten G20-Treffen erste Lösungen im Handelsstreit mit China ab.
Einiges deutet darauf hin, dass die gegenseitig erhobenen Zölle in 2019 zurückgefahren werden. Die
Fed wird argumentieren können, dass sinkende Zölle auch die Inflation nachhaltig drücken. Noch
deutlich früher wird sich der stark rückläufige Ölpreis in den Inflationszahlen wiederfinden. Von
seinem Peak im Oktober hat Öl um mehr als 25 Prozent nachgegeben. Dieser Rückgang wird sich in
den Inflationszahlen wiederfinden. Die US-Inflation könnte deutlich unter die Zielmarke von zwei
Prozent fallen. Ein starkes Argument für Powell. Einiges spricht dafür, dass nach einer sehr
wahrscheinlichen Zins-Erhöhung im Dezember die Fed eine weniger restriktive Gangart einlegen
wird. Das wird auch dem Aktienmarkt helfen. Die aktuelle Korrektur sollte damit überwunden
werden.
Doch mit etwas mehr Abstand betrachtet: Auch bei weiteren kleinen Zinsschritten der Fed läge das
absolute Niveau noch immer auf einem historisch niedrigen Level. Die Frage ist: Wohin führt der Weg
langfristig? Dazu müssen vor allem strukturelle Aspekte hinterfragt werden. Während in der
Öffentlichkeit aktuell von einem überhitzten US-Arbeitsmarkt und den resultierenden
Inflationsgefahren die Rede ist, werden innerhalb der US-Notenbank Stimmen lauter, welche die
sogenannte „Labor Force Participation Rate“ in den Vordergrund rücken. So betonte die Präsidentin
der „San Francisco-Fed“ Mary Daly jüngst, dass im Jahr 2000 rund 87 Prozent der Amerikaner dem
Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung gestanden hätten, während die aktuelle Quote bei gerade
62 Prozent läge. Es stünden also noch genügend potenzielle Arbeitskräfte an der Seitenlinie, Inflation
über steigende Löhne ist also unwahrscheinlich.
Und nicht genug damit, dass viele Menschen an der Seitenlinie stehen: Dazu kommen noch die
Effekte der Digitalisierung. So, wie in den vergangenen Jahren der Einzug der Roboter Teile der
physischen Arbeit automatisiert hat, erreicht die Digitalisierungswelle nun auch die geistige Arbeit
und damit gut bezahlte Jobs. Vor allem künstliche Intelligenz wird einem erheblichen Teil der
Kopfarbeiter Kopfzerbrechen bereiten.
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Richtet man den Blick weiter in die Zukunft, dann wird unter dem Dach der „Digitalisierung“ der
Einzug der Blockchain-Technologie die gravierendsten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
Der Grund: Blockchain ist weit mehr als eine Technologie. Blockchain verändert unsere Art der
Zusammenarbeit. Die Technologie führt zu neuen Modellen der Organisation unserer Wirtschaft. Die
Blockchain-Technologie erlaubt es, Mittler im Wirtschaftsprozess zu eliminieren. Sichere Peer-to-
Peer-Transaktionen auf der Blockchain machen so zum Beispiel Teile des Bankgeschäftes, Makler
oder später auch Notare überflüssig. Beachtet man, dass aktuell etwa ein Viertel der weltweiten
Wirtschaftsleistung durch diese sogenannten Mittler absorbiert wird, wird die Dimension deutlich.
Diese Jobs werden überflüssig, Kosten werden gespart, die Preise sinken.
Ein zweiter Aspekt führt in mehreren Stufen noch deutlich weiter. So stellt die Blockchain die
Infrastruktur für Smart Contracts dar: Es müssen nicht zwingend Menschen unmittelbar
kontrahieren. Sie können auch smarte Verträge programmieren, die sich beim Eintritt vorgegebener
Bedingungen automatisch abwickeln. Dennoch müssen sich zunächst die Akteure über die
Bedingungen der Verträge einig werden. Sie müssen sich informieren, Alternativen abwägen und
miteinander verhandeln. Das braucht Zeit und Geld. Es bindet Arbeitszeit.
Und hier setzt die nächste Stufe ein: Aktuell wird auch der Weg bis zum Vertragsabschluss
automatisiert. Digitalisierte Agenten, ausgestattet mit künstlicher Intelligenz, verhandeln
eigenständig die Vertragsbedingungen und setzen diese in Smart Contracts um. Ein Prozess von der
Informationseinholung, der „künstlichen Meinungsbildung“, über Verhandlungen und
Vertragsabschluss, bis hin zur Abwicklung und alles auf der Blockchain. Weitgehend ohne
menschliches Zutun. Das ist weit mehr als Technologie, das ist eine marktwirtschaftliche
Organisationsform in der digitalen Welt. Eine Digital Hyper Economy entsteht.
Diese Digital Hyper Economy ist noch nicht im Alltag angekommen. Und das ist auch gut so. Kein
Arbeitsmarkt, keine Gesellschaft könnte über Nacht diesen Umbruch verkraften. Die Digital Hyper
Economy ist am Start, sie wird sich innerhalb der nächsten Dekade entfalten. Sie wird Druck auf den
Arbeitsmarkt ausüben und die Preisentwicklung im Zaum halten. Die brandaktuelle Frage nach einem
neutralen Zins-Niveau wird dann wohl in einem anderen Licht erscheinen. Die Notenbanken sollten
wenig Veranlassung haben, die Zinssätze wieder auf die Niveaus vergangener Jahrzehnte anzuheben.
Übrigens: Jenseits der aktuellen Aktienmarktkorrekturen liegt hier das Fundament für eine gute
langfristige Entwicklung der Aktienmärkte, auch in der nächsten Dekade.
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Mehr über Blockchain erfahren
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