Einwohner Heute (Stichtag: 31.12.2011) wohnen im Du- isburger Stadtbezirk Rheinhausen 76.694 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Rheinhausen ist tendenziell seit 1975 (wie alle anderen Be- zirke auch) von einem Einwohnerrückgang betroffen (vgl. auch Abb. 1). Seit dem Jahr 1975, als Duisburg durch die nordrhein-west- fälische Gemeindegebietsreform seine heuti- ge Gestalt erhielt, hat der Bezirk rund 10.000 Einwohner verloren, damit aber weit weniger als andere Bezirke. Die Entwicklung der Ein- wohnerzahlen in den fünf Ortsteilen des Be- zirkes präsentiert sich zweigeteilt (vgl. Abb. 2): Während sich Rumeln-Kaldenhausen und Bergheim nicht nur oberhalb des Niveaus von 1975 bewegen, Einwohner hinzugewin- nen konnten und inzwischen eine stabile Entwicklung wichtiger Strukturindikatoren Duisburger Stadtbezirke R H E I N H A U S E N Roland Richter Links des Rheines gelegen ist aus den ehemaligen selbständigen Städten Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen im Zuge der nordrhein-westfälischen Gemeindegebietsreform 1975 der Duisburger Stadtbezirk Rheinhausen geworden. Mit heute rund 77.000 Einwohnern ist Rhein- hausen hinter dem Stadtbezirk Mitte der bevölkerungsmäßig zweitgrößte Duisburger Stadtbe- zirk. Rheinhausen beherbergt neben dem auf dem ehemaligen Krupp-Hüttenwerks-Gelände gelegenen Logport (eines der größten Logistikstandorte Europas) auch den BUSINESSPARK Niederrhein und die Naherholungsgebiete Toeppersee und Volkspark. Rheinhausen besteht aus den Ortsteilen Rheinhausen-Mitte, Hochemmerich, Friemersheim und Rumeln-Kalden- hausen. Foto: Julia Richter trendInfo 09/2012 Seite A1 75 76 7 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 8 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 9 2000 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 70 75 80 85 90 95 100 105 Homberg/Ruhrort/ Baerl Rheinhausen Walsum Hamborn Süd Meiderich/Beeck Mitte 88,7 88,9 86,8 80,2 79,7 73,6 70,6 Duisburg 80,1 Einwohnerentwicklung seit 1975 im Bezirksvergleich (Index 1975=100) 1 Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
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Einwohner
Heute (Stichtag: 31.12.2011) wohnen im Du-isburger Stadtbezirk Rheinhausen 76.694 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Rheinhausen ist tendenziell seit 1975 (wie alle anderen Be-zirke auch) von einem Einwohnerrückgang betroffen (vgl. auch Abb. 1). Seit dem Jahr 1975, als Duisburg durch die nordrhein-west-fälische Gemeindegebietsreform seine heuti-ge Gestalt erhielt, hat der Bezirk rund 10.000 Einwohner verloren, damit aber weit weniger als andere Bezirke. Die Entwicklung der Ein-wohnerzahlen in den fünf Ortsteilen des Be-zirkes präsentiert sich zweigeteilt (vgl. Abb. 2): Während sich Rumeln-Kaldenhausen und Bergheim nicht nur oberhalb des Niveaus von 1975 bewegen, Einwohner hinzugewin-nen konnten und inzwischen eine stabile
Entwicklung wichtiger Strukturindikatoren Duisburger StadtbezirkeR H E I N H A U S E N
Roland Richter
Links des Rheines gelegen ist aus den ehemaligen selbständigen Städten Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen im Zuge der nordrhein-westfälischen Gemeindegebietsreform 1975 der Duisburger Stadtbezirk Rheinhausen geworden. Mit heute rund 77.000 Einwohnern ist Rhein-hausen hinter dem Stadtbezirk Mitte der bevölkerungsmäßig zweitgrößte Duisburger Stadtbe-zirk. Rheinhausen beherbergt neben dem auf dem ehemaligen Krupp-Hüttenwerks-Gelände gelegenen Logport (eines der größten Logistikstandorte Europas) auch den BUSINESSPARK Niederrhein und die Naherholungsgebiete Toeppersee und Volkspark. Rheinhausen besteht aus den Ortsteilen Rheinhausen-Mitte, Hochemmerich, Friemersheim und Rumeln-Kalden-hausen.
Einwohnerentwicklung seit 1975 im Bezirksvergleich(Index 1975=100)
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Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
Entwicklung aufweisen, zeigen die Ortsteile Friemersheim, Rheinhausen-Mitte und v.a. Hochemmerich eine stetige negative Einwoh-nerentwicklung auf.
Die Entwicklung des Durchschnittsalters im Bezirksvergleich zeigt, dass der Bezirk Rheinhausen mit 43,9 Jahren zusammen mit den Bezirken Homberg-Ruhrort-Baerl und Süd zu den älteren Bezirken gehört (vgl. Abb. 3). Innerhalb des Bezirks lässt sich dieser vergleichsweise hohe Durchschnittswert vor allem auf sehr hohe Werte in den Ortsteilen Rheinhausen-Mitte (46,6) und Rumeln-Kal-denhausen (46,1) zurückführen. Hochem-merich liegt mit durchschnittlichen 41,4 Jah-ren sowohl unterhalb des Bezirksschnittes als auch unterhalb des gesamtstädtischen Durchschnittes (43,3).
Beim Anteil der 65-jährigen und Älteren an allen Einwohnern liegt der Bezirk Rhein-hausen mit 21,7 % (in 2011) knapp oberhalb des städtischen Gesamtdurchschnitts (21,1 %). Mit 30,7 % besitzt der Ortsteil Rheinhau-sen-Mitte den höchsten Anteil an älteren Ein-wohnern, mit nur 18,1 % an 65-jährigen und Älteren besitzt Hochemmerich im Vergleich der Ortsteile im Bezirk den geringsten Anteil.
Mit einem Ausländeranteil von 12,5 % liegt Rheinhausen unterhalb des gesamtstäd-tischen Durchschnitts von 15,5 % (vgl. Abb. 4). Innerhalb des Stadtbezirkes variieren auch hier die Werte: Während Hochemmerich mit 23,5 % klar an der Spitze liegt, rangieren Rumeln-Kaldenhausen (4,9 %) und Bergheim (8,4 %) weit unterhalb des städtischen Durch-schnitts.
Der Anteil der Einwohner mit Migrati-onshintergrund (Ausländer, Eingebürger-te, Aussiedler) beträgt 2010 im Stadtbezirk Rheinhauasen 27,2 % (Duisburg insgesamt: 32,7 %). Während der Ortsteil Hochemme-rich mit 42,8 % am oberen Ende der Skala rangiert, zeigt sich im Ortsteil Rumeln-Kal-denhausen, dass hier am anderen Ende der Skala „nur“ 16,8 % der Einwohner einen Mig-rationshintergrund besitzen.
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Auch der Stadtbezirk Rheinhausen sieht sich mit den Auswirkungen des demografi-schen Wandels konfrontiert. Eine seit Jahren schrumpfende Bevölkerungszahl und eine immer älter werdende Bevölkerung treffen auf einen immer höheren Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund.
Einwohnerentwicklung seit 1975 im Ortsteilvergleich(Index 1975=100)
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Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Wie andere Stadtbezirke auch sieht sich der Bezirk Rheinhausen mit bestimmten Proble-men auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert. Zum 30.09.2011 zählte der Stadtbezirk insgesamt 3.835 Arbeitslose (SGB II + SGB III), d.h., auf 1.000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren kamen rund 77 Arbeitslose (vgl. Abb. 5). Von den Arbeitslosen insgesamt waren 9,3 % jünger als 25 Jahre, 48,4 % waren Frauen, 24,5 % waren Ausländer (bei einem Bevölke-rungsanteil von 12,5 %).
Besonders die Ortsteile Rheinhausen-Mitte und Hochemmerich sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Während in Rheinhausen-Mitte auf 1.000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jah-ren rund 110 Arbeitslose kommen, sind es in Hochemmerich rund 107. Das Schlusslicht am anderen Ende der Skala bildet Rumeln-Kal-denhausen mit nur 43 Arbeitslosen auf 1.000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren.
Am 30.04.2011 arbeiteten im Stadtbezirk Rheinhausen 12.991 sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte (sozialversiche-rungspflichtige Arbeitsplätze). Zum ähnlichen Zeitpunkt (30.09.2011) wohnten 25.436 sozi-alversicherungspflichtig Beschäftigte im Be-zirk. Dies führt zu einem erhöhten Aufkom-men morgendlicher Berufsauspendler und abendlicher Berufseinpendler.
Ein Auszug aus dem Duisburger Teil der nordrhein-westfälischen Unternehmensdatenbank macht deutlich, dass der Bezirk Rheinhausen durch
einen relativ niedrigen Anteil (15,4 %) an Be-schäftigten in Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes (DU: 25,5 %) charakterisiert wer-den muss. Im Dienstleistungsbereich arbei-ten dagegen 28,3 % (DU: 41,7 %), in Handel und Gastgewerbe arbeiten 28,7 % (DU: 16,4 %) und im Verkehrs- und Lagergewerbe 20,5 % (DU: 9,3 %).
Soziales
Ein weiterer, besonders wichtiger Indikator sozi-aler Belastung stellt die Anzahl von Transfer-leistungsempfängern nach SGB II dar. Zum 30.09.2011 erhielten im Stadtbezirk Rhein-hausen 4.166 Bedarfsgemeinschaften Leistun-gen nach SGB II. Das waren insgesamt 7.960 Personen, darunter 5.773 erwerbsfähige und 2.187 nichterwerbsfähige Leistungsempfänger. Es beziehen insgesamt 13,2 % der 0- bis unter 65-Jährigen im Bezirk Rheinhausen Leistungen nach SGB II (vgl. Abb. 6). Die höchsten Anteile findet man im Ortsteil Hochemmerich mit 19,6 %. Das Schlusslicht bildet Rumeln-Kaldenhau-sen mit 6,0 %.
Rund 55 % der insgesamt 4.166 Bedarfsge-meinschaften, die zum 30.09.2011 im Stadtbe-zirk Rheinhausen Transferleistungen nach SGB II bezogen, waren Einzelpersonen. 25,4 % der Bedarfsgemeinschaften bestanden aus 3 und mehr Personen, 1.320 Bedarfsgemeinschaften hatten Kinder. 771 Personen im Bezirk Rhein-hausen, die SGB II-Leistungen bezogen, waren dabei alleinerziehend.
Entwicklung des Ausländeranteils seit 1975 im Bezirksvergleich
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2007 2008 2009 2010 2011
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70
80
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100
110
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130
140
150
160
Homberg/Ruhrort/Baerl
Rheinhausen
Walsum
Hamborn
Süd
Meiderich/Beeck
Mitte
72,5
76,7
128,8
49,1
94,4
127,8
Duisburg95,0
103,2
Entwicklung der Arbeitslosendichte* im Bezirksvergleich(Anteil an der jew. Bevölkerungsgruppe von 15 bis unter 65 Jahren(auf 1.000 Personen))
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Bauen und Wohnen
Zu den wichtigsten Strukturindikatoren ge-hört die Entwicklung auf dem Sektor Bauen und Wohnen. Mit 15.034 Wohngebäuden und 38.716 Wohnungen ist der Stadtbezirk Rhein-hausen einer der „großen“ Stadtbezirke. In Bezug auf die 10.799 Ein- und Zweifamilien-häuser ist Rheinhausen der „größte“ Stadtbe-zirken.
Der große Umfang der Bautätigkeit der frühen 80er Jahre und der 90er Jahre ist in den meis-ten Stadtbezirken zum Teil gravierend zurück-gegangen. Finanzielle Engpässe und Aus-wirkungen des demographischen Wandels (Bevölkerungsverluste) führten und führen zu einem Rückgang der Investitionen im Woh-nungsbaubereich. Der Bezirk Rheinhausen gehörte und gehört dagegen immer zu den wichtigen Stadtbezirken mit einem deutlich messbaren Quorum an Baufertigstellungen im Bereich Wohngebäude. So ist die Anzahl der Baufertigstellungen von Wohngebäuden in den 80er Jahren und den 90er Jahren im-mer im dreistelligen Bereich verblieben. Erst ab 2002 verläuft die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude unterhalb 100. Im Jahr 2010 wurden nur noch 45 Wohngebäude und im Jahr 2011 nur 51 Wohngebäude in Rheinhau-sen fertiggestellt.
2.187 Personen im Leistungsbezug müssen als nichterwerbsfähig bezeichnet werden. Unter der Annahme, dass rund 95 % dieser nichter-werbsfähigen Hilfebedürftigen aus Kin-dern unter 15 Jahren bestehen (vgl. Stadt Duis-burg, Sozialbericht), kann festgehalten werden, dass 21,4 % der unter 15-Jährigen im Bezirk Rheinhausen von Transferleistungen nach SGB II leben (im Ortsteil Rheinhausen-Mitte sind es 38,9 %, im Wohnquartier Hochemmerich Mitte sind es 34,0 %).
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Homberg/Ruhrort/Baerl
Rheinhausen
Walsum
Hamborn
Süd
Meiderich/Beeck
Mitte
13,713,5
24,4
8,0
17,9
25,9
Duisburg17,9
19,3
Entwicklung des Anteils der Transferleistungsempfänger nach SGB II (Personen) an allen 0- bis 64-Jährigen im Bezirk
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Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
Rheinhausen-Mitte
Hochemmerich-Mitte
Friemersh-Nord/West
Rumeln-Ost
Rumeln-West
Kaldenhausen
Oestrum (Burgfeld)
Trompet
Bergheim
Hochemmerich-Nord
Hohenbudberg
Friemersheim-S/O
Stadtbezirk RheinhausenOrtsteile und
Wohnquartiere
OrtsteilgrenzeWohnquartiersgrenze
Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
1) Liegenschaftskataster Stadt Duisburg 2) Einwohnerstatistik Stadt Duisburg 3) Ausländer, Einwohner mit doppelter Staatsangehörigkeit, dt. Kinder mit ausl. Eltern, Eingebürgerte 4) Ergebnisse der Duisburger Haushaltsgenerierung 5) Bau-(tätigkeits-)statistik Stadt Duisburg
6) Stadt Duisburg, DuisburgBildung 7) Mitteilungen des Kraftfahrt-Bundesamtes 8) Polizeipräsidium Duisburg (GS 3) 9) Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Zahnärztekammer Nordrhein, Apothekenkammer Nordrhein und Stadt Duisburg, Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
10) Auszug aus der NRW-Unternehmensdatenbank (IT. NRW); (ohne Landwirtschaft, Öffentliche Verwaltung sowie Unternehmen mit weniger als ca. 16.600 Euro steuerbaren Umsatzes)
11) Sonderauswertungen der Bundesagentur für Arbeit
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Stadt Duisburg - Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik
Rheinhausen Jahresende bzw. Zeitraum
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