Einstellungsgrößen, Perspektiven und Kamerabewegung
Einstellungsgrößen, Perspektiven und Kamerabewegung
Einstellungsgrößen
Panorama
Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Faustrecht_der_Pr%C3%A4rie
Panorama
• Bild von der Gesamten Umgebung
• Häufig Benutzt in Dokumentarfilmen
• Zeigt dem Zuschauer, wo die Handlung (geografisch) stattfindet
• Häufig mit einem langsamen Schwenk verbunden
Totale
Hintergrundbild: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Pioneertown_california_saloon_and_bath_house.jpg
Totale
• Zeigt den Handlungsort und die handelnden Personen
• Gibt dem Zuschauer Orientierung
Halbtotale
Halbtotale
• Zeigt die handelnde(n) Person(en) von Kopf bis Fuß und relativ wenig von der Umgebung
• Wird benutzt um eine oder mehrere Personen in den Fokus zu rücken
Amerikanische
Amerikanische
• Zeigt eine Person vom Kopf bis zur Hüfte
• Wurde vor allem in Western-Filmen eingesetzt um den Colt am Gürtel zu zeigen
Halbnahe
Halbnahe
• Zeigt eine Person von Kopf bis Taille
• Sowohl Mimik als auch Gestik sind zu erkennen
• Vor allem bei Dialogszenen eingesetzt
Nahe
Nahe
• Zeigt Kopf und Schultern einer Person
• Fokus liegt auf der Mimik der Person
Großaufnahme
Großaufnahme
• Es wird nur noch das Gesicht der Person gezeigt
• Wird eingesetzt um Emotionen in der Mimik der Person zu zeigen
Detail
Detail
• Nahaufnahme eines Details
• Wichtigkeit des Details soll hervorgehoben werden
Einstellungsgrößen bei Interviews
• In Halbnahe, Nahe oder Großaufnahme
• Halbnahe z.B. bei Straßenumfragen
• Nahe z.B. bei Experteninterviews
• Groß z.B. bei Zeitzeugen
• Goldenen Schnitt beachten!
Goldener Schnitt
Goldener Schnitt
• Bild ist von zwei Längs- und zwei Querlinien durchzogen, dadurch entstehen neun „Kästchen“
• Augen des Interviewpartners liegen auf der Linie der Oberen beiden Kästchen, je nachdem wo der Interviewer steht, rechts oder links
Was ist zu beachten
• Headroom: Platz über dem Kopf
Sollte nicht zu groß sein, es sei denn dort ist etwas Wichtiges, was es zu zeigen gilt
Besonders bei Halbnahe, Nahe und Großaufnahme ist zu viel Headroomunästhetisch
Auch hier kann der Goldene Schnitt hilfreich sein
Was ist zu beachten
• Sprechraum
Besonders bei Dialogen und Interviews muss der Person im Bild Raum gegeben werden. Und zwar in die Richtung, in die sie spricht
Auch hier bietet der Goldene Schnitt Orientierung
Einstellungsgrößen Festlegen
• Die Einstellungsgröße bemisst sich immer an dem Objekt, dass man im Fokus haben möchte
• Man kann die Einstellungsgröße während einer Aufnahme wechseln, z.B. durch Schärfeverlagerung, Hinein- oder Hinausfahren oder Zoom
• Achtung! Zoom nur einsetzen, wenn es sinnvoll ist!
Perspektive
Normalsicht
Normalsicht
• Kamera ist gerade ausgerichtet (sie ist auf dem Stativ weder nach oben, noch nach unten gekippt)
• Bei Personen: Kamera auf Augenhöhe ausrichten (Besonders wichtig bei Kindern und besonders kleinen oder großen Personen)
Aufsicht/Froschperspektive
Aufsicht/Froschperspektive
• Kamera ist von unten auf das Objekt gerichtet
• Wird eingesetzt um Personen groß und mächtig erscheinen zu lassen
Leichte Absicht
Leichte Absicht
• Kamera ist leicht angewinkelt von oben auf das Objekt gerichtet
• Vor allem eingesetzt um Personen klein und unsicher wirken zu lassen
Extreme Absicht/Vogelperspektive
Extreme Absicht/Vogelperspektive
• Kamera ist von Oben auf das Objekt gerichtet
• Meistens bei Totalen oder Panoramaaufnahmen
• Eingesetzt um Orientierung zu geben oder als Stilmittel
Was ist zu beachten
• Einsatz der Perspektiven genau überlegen Was soll vermittelt werden
Kamerabewegung
Schwenk
• Kamera wird auf dem Stativ von rechts nach links, von oben nach unten oder umgekehrt geschwenkt
• Schwierigkeit: Gleichmäßiger ruhiger Schwenk Werden oft verwackelt oder unscharf
• Muss geübt werden
Fahrt
• Kamera wird auf einem beweglichen Stativ (Dolly oder Kran) an das Objekt herangefahren, vom Objekt weggefahren, vorbei gefahren oder bewegt sich mit
• Bei Low-Budget Produktionen kaum möglich, da das Equipment fehlt
• Kleinere Fahrten können auf Rollbretten o.ä. gemacht werden
Zoom
• An das Objekt wird mit der Kamera (digital) herangezoomt
• Wird heute kaum noch benutzt, da die Kamerafahrt das bessere Mittel ist
• Durch den Zoom ändert sich die Brennweite des Objektivs und somit auch die Raumwahrnehmung
• Auch die Bildqualität leidet (Bild wird unscharf)
• Sieht häufig unnatürlich und unästhetisch aus
• Ein vernünftiger Zoom muss gut geübt werden
Schärfeverlagerung
• Ein Objekt wird manuell an der Linse der Kamera scharf bzw. unscharf gestellt
• Häufig benutzt um Szenen zu eröffnen oder innerhalb einer Aufnahme den Fokus zu ändern
• Erfordert viel Übung
Was ist zu beachten
• Bei der Aufnahme genügend Zeit vorher und nachher lassen, in der das Bild „ruht“, damit es in der Post-Produktion keine Probleme gibt
• Am Besten mehrere Aufnahmen machen