Zur Beantwortung dieser Fragen beschreibt der Beitrag zu- nächst die Möglichkeiten der Android-Entwicklung für Dual- Screen-Geräte, bevor anschließend zentrale Erkenntnisse aus der Anpassung einer App für das Surface Duo zusam- mengefasst werden. Als Referenz diente dabei die interne Mitarbeiter-App eines Großkonzerns, die Funktionalitäten wie Zeiterfassung, das Einsehen von Gehaltsnachweisen oder digitale Krank- meldungen umfasst. Dual-Screen-Frameworks Native Anwendungen, welche mithilfe des Android-Frame- works entwickelt wurden, können unter Verwendung des Surface Duo SDK von Microsoft [4] oder des Window Mana- ger API von Android [5] an Dual-Screen-Geräte angepasst werden. Zusätzlich existiert für folgende weitere Frameworks Dual- Screen-Unterstützung: React Native [6], Flutter [7], Xamarin [8], CSS-Media-Queries zur Erkennung des zweiten Bild- schirms und des Scharniers [9], Unity [10]. Die Funktionen der oben genannten Frameworks ermögli- chen es, Anwendungen so anzupassen, dass sie für Dual- 18 8.2021 www.dotnetpro.de SCHWERPUNKT Speziallösungen Mögliche Positionen des Surface Duo (Bild 1) P eople need their phones to be pro- ductive – but phones have their li- mits“ – mit diesen Worten stellte der damalige Chief Product Officer der Microsoft Gerätesparte Panos Panay im Oktober 2019 erstmals das Surface Duo vor – ein faltbares Smartphone mit zwei getrennten Bildschirmen [1]. Mit seinem sichtbaren Scharnier bil- det es einen wesentlichen Kontrast zu bereits am Markt verfügbaren Foldab- les, wie beispielsweise dem Samsung Galaxy Z Fold2 [2]. Die Vision dahinter: Durch zwei un- abhängig voneinander bedienbare Screens können Nutzer mehrere Ap- plikationen beziehungsweise Funk- tionen einer App gleichzeitig verwen- den, ohne dabei die Ansicht wechseln zu müssen. Etwa, indem sie ihren Ter- minkalender durchsuchen, während sie eine E-Mail schreiben. Die Darstellung von Apps ist auf einem oder aufgespannt über beide Bildschirme möglich. Die Bildschirme selbst kön- nen um 360 Grad gedreht und damit in jedem Winkel be- trachtet werden [3], siehe Bild 1. Das so entstehende Flow-Er- leben soll die Produktivität erheblich steigern. Oder, wie es Panos Panay ausdrückt: „We absolutely know scientifically that you will be more productive on two screens – much more than one screen ever could do.“ Doch was bedeutet das für die App-Entwicklung? Wie kön- nen Anwendungen so gestaltet werden, dass sie möglichst große Produktivitätspotenziale für die User freisetzen? Tipps und Tricks zur Entwicklung für Dual-Screen-Geräte. Eine App, zwei Bildschirme APP-ENTWICKLUNG Vor dem Start: Codebasis sowie Unterstützungsmöglichkei- ten der eingesetzten Bibliotheken analysieren und Aufwand für Kompatibilitätsanpassung schätzen. Schrittweises Vorgehen: Zunächst die Kompatibilität sicher- stellen und damit eine fundierte Basis für weitere Anpassun- gen legen. Ausschöpfen der Möglichkeiten: Die Anpassungsmöglich- keiten sind vielfältig; die Umsetzung kann iterativ erfolgen und parallelisiert werden. $ $ Top-3-Tipps für die Dual-Screen-App-Entwicklung
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Zur Beantwortung dieser Fragen beschreibt der Beitrag zu-
nächst die Möglichkeiten der Android-Entwicklung für Dual-
Screen-Geräte, bevor anschließend zentrale Erkenntnisse
aus der Anpassung einer App für das Surface Duo zusam-
mengefasst werden.
Als Referenz diente dabei die interne Mitarbeiter-App
eines Großkonzerns, die Funktionalitäten wie Zeiterfassung,
das Einsehen von Gehaltsnachweisen oder digitale Krank-
meldungen umfasst.
Dual-Screen-Frameworks Native Anwendungen, welche mithilfe des Android-Frame-
works entwickelt wurden, können unter Verwendung des
Surface Duo SDK von Microsoft [4] oder des Window Mana-
ger API von Android [5] an Dual-Screen-Geräte angepasst
werden.
Zusätzlich existiert für folgende weitere Frameworks Dual-
Screen-Unterstützung: �� React Native [6], �� Flutter [7], �� Xamarin [8], �� CSS-Media-Queries zur Erkennung des zweiten Bild-
schirms und des Scharniers [9], �� Unity [10].
Die Funktionen der oben genannten Frameworks ermögli-
chen es, Anwendungen so anzupassen, dass sie für Dual-
18 8.2021 www.dotnetpro.de
SCHWERPUNKT Speziallösungen
Mögliche Positionen des Surface Duo (Bild 1)
People need their phones to be pro-
ductive – but phones have their li-
mits“ – mit diesen Worten stellte der
damalige Chief Product Officer der
Microsoft Gerätesparte Panos Panay
im Oktober 2019 erstmals das Surface
Duo vor – ein faltbares Smartphone
mit zwei getrennten Bildschirmen [1].
Mit seinem sichtbaren Scharnier bil-
det es einen wesentlichen Kontrast zu
bereits am Markt verfügbaren Foldab-
les, wie beispielsweise dem Samsung
Galaxy Z Fold2 [2].
Die Vision dahinter: Durch zwei un-
abhängig voneinander bedienbare
Screens können Nutzer mehrere Ap-
plikationen beziehungsweise Funk-
tionen einer App gleichzeitig verwen-
den, ohne dabei die Ansicht wechseln
zu müssen. Etwa, indem sie ihren Ter-
minkalender durchsuchen, während
sie eine E-Mail schreiben.
Die Darstellung von Apps ist auf einem oder aufgespannt
über beide Bildschirme möglich. Die Bildschirme selbst kön-
nen um 360 Grad gedreht und damit in jedem Winkel be-
trachtet werden [3], siehe Bild 1. Das so entstehende Flow-Er-
leben soll die Produktivität erheblich steigern. Oder, wie es