Dr. Christine Rüther, Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V. Solidarische Landwirtschaft Solidarische Landwirtschaft - Agrarkultur regional gestalten Agrarkultur regional gestalten
Dr. Christine Rüther, Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V.
Solidarische LandwirtschaftSolidarische Landwirtschaft
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Agrarkultur regional gestaltenAgrarkultur regional gestalten
Wurzeln der Solidarischen Landwirtschaft
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• Konzept wird in Japan seit den 60er Jahren (Tekei) und ab den 80er Jahren in den USA praktiziert (CSA- community supported agriculture)
• Trauger Groh brachte das Konzept dann nach Deutschland auf den Buschberghof (seit 1988, mittlerweile ca. 300 Mitgliedshaushalte)
• als Reaktion der Verbraucher _innen auf zunehmende Umweltzerstörung und deren Einfluss auf die Lebensmittelqualität
• mittlerweile in ganz Europa vertreten
• seit 2 Jahren sehr dynamische Entwicklung in Deutschland
Konzept
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• Solidarische Landwirtschaft bedeutet Teilung von Risiko und Verantwortung in der Landwirtschaft
• solidarische Gestaltung des Wirtschaftsprozesses auf der Basis gegenseitigen Vertrauens
• ein landwirtschaftlicher Betrieb wird durch eine Gruppe von Menschen getragen
• der Hof rechnet aus wie viele Menschen er versorgen kann und stellt seine Produktionskosten für ein Wirtschaftsjahr vor (Saatgut, Dünger, Pachten, Lohn, Maschinenkosten, etc.)
• die Verbraucher_innen finanzieren den Betrieb verbindlich für ein Wirtschaftsjahr durch einen monatlichen Beitrag und erhalten im Gegenzug alle Produkte, die auf dem Betrieb erzeugt werden
• Lebensmittel verlieren ihren Preis und bekommen ihren Wert zurück
Vorteile für die Region
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• Wertschöpfung kann in der Region verbleiben
• Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt
• „Brückenschlag“ zwischen Landwirt_innen und Städter_innen (Förderung des gegenseitigen Verständnisses innerhalb von Stadt- Land-Beziehungen)
• Bewusstseinswandel in der Bevölkerung durch eigene Erfahrungen mit der Landwirtschaft
• Lösungsmöglichkeit für Betriebe im Problemfeld „Generationenwechsel/ Hofnachfolge“
• Bewahrung und Aufbau der Lebensgrundlage „Boden“ in der Region
• schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen
Vorteile für die Landwirt_innen
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• Unabhängigkeit von Marktmechanismen
• faire Löhne und Arbeitsbedingungen
• Risiken werden auf viele Schultern verteilt
• Planungssicherheit
• Unabhängigkeit von Subventionen und begrenzten Förderzeiträumen
• Landwirt_innen können sich auf ihre Hauptaufgabe ´ „Lebensmittelerzeugung“ konzentrieren
• gesteigerte Motivation, da die Landwirt_innen nicht für anonyme Konsument_innen produzieren (direkte Wertschätzung der Lebensmittel)
Vorteile für die Verbraucher_innen
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• Qualitätsvolle, regionale und saisonale Lebensmittel
• Transparenz und Identifikation mit „ihrem“ Hof
• Neuer Bezug zur Landwirtschaft und zum Boden als Grundlage der menschlichen Existenz kann entstehen
• Erfahrungsräume und Bildung (Gemeinschaftsaktionen bei Ernte, Einkochaktionen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit)
• Mitsprache bei Sortenwahl und Vielfalt
• Einnahme einer aktiven, handelnden Position, statt Konsum mit zunehmend weniger Wahlfreiheit
Problemfelder der modernen Landwirtschaft
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• Starke Konzentrationen in den vor- und nachgelagerten Bereichen (z. B. bei Saatgut, Düngemittel, Fleischverarbeitung)
• Motto: „Wachsen oder Weichen“
• ökologische Schäden führen zur mangelnden Fruchtbarkeit des Bodens, teilweise irreparable Schäden durch unsachgemäße Bewirtschaftung
• kleine und mittlere Betriebe können bei vom Weltmarkt beeinflussten Preisen nicht mithalten
• starke Flächenkonkurrenz zwischen Lebensmittelerzeugung, Anbau von Futtermitteln und Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung
• außerdem täglicher Flächenverlust durch Ausbau von Gebäude- und Verkehrsflächen (ca. 90 ha täglich)
Antworten der Solidarischen Landwirtschaft
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• Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft
• verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen
• regionale, saisonale Lebensmittel, Unabhängigkeit von Nahrungsmittelkonzernen
• ökologisches Handeln vor Ort möglich
• weniger Transporte und Verpackungen (Peak Oil)
• Wertewandel des „Wegwerfproduktes“ Nahrungsmittel
Solidarische Landwirtschaft Kassel & Umgebung
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• Zwei Gärtnereien: Wurzelwerk (gASTWERKe in Escherode) und Rote Rübe (Kommune Niederkaufungen)
• Insgesamt ca. 4 ha Fläche (Freiland und Gewächshäuser, eigene Jungpflanzenanzucht)
• 240 SoLawi- Mitglieder möglich
• z. Zt. noch Kofinanzierung durch Abokisten, Hofläden, Selbsterntegärten, umweltpädagogische Angebote
• Momentan 3 Abholstellen in Kassel, sowie Abholmöglichkeiten in Escherode und in Niederkaufungen
• Alle 6 Wochen gemeinsame Treffen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Ernte- und Einkochaktionen
weitere Infos: www.solawi-kassel.de, [email protected]
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V.
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• Gründung Juli 2011
• Homepage
• Öffentlichkeitsarbeit (Zeitungsartikel, Handbuch für Initiativen, TV- Berichte...)
• Beratung von neuen Initiativen und Höfen
• regelmäßige Netzwerktreffen
• nationaler und internationaler Austausch
• monatlicher Rundbrief
weitere Infos: www.solidarische-landwirtschaft.org
Notwendige Rahmenbedingungen
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• gesetzliche Regelungen zum Bodenmarkt
• deutliche Reduzierung des Flächenverbrauches durch Siedlungsflächen
• Reduzierung der Anbaufläche für Futtermittelerzeugung
• konsequente Umsetzung von Energieeinsparpotentialen zur Verringerung des Anbaus von Pflanzen zur Energieerzeugung
• Unterstützung durch politische Entscheidungsträger bei Öffentlichkeits- bzw. Bildungsarbeit zur Solidarischen Landwirtschaft
• Veränderung unserer Ernährungsmuster
Mögliche Forschungsthemen zur SoLawi
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• Auswirkungen der Solidarischen Landwirtschaft auf den Zustand und die Entwicklung des Bodens bzw. andere ökologische Parameter
• Einfluss des Konzeptes der Solidarischen Landwirtschaft auf die zukünftigen Existenzmöglichkeiten kleiner und mittlerer Betriebe
• Wissenschaftliche Begleitung bei der Integration regional ansässiger Lebensmittelverarbeitender Betriebe (Bäckereien, Fleischereien, Restaurants, etc.) in eine Solidarische Landwirtschaft
• Untersuchung von fördernden und hemmenden Faktoren auf der Verbraucherseite/ Erzeugerseite bei der Bildung einer Solidarischen Landwirtschaft
Gemüsebaukollektiv Rote Rübe
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• Bioland-Gemüseanbau auf 2 ha fruchtbarem Lössboden
• schwerpunktmäßiger Anbau für die „Solidarische Landwirtschaft Kassel & Umgebung“
• „Gemeinschaftsgarten Rote Rübe“ mit 40 SelbstErnteparzellen
• umweltpädagogische Seminare für Kinder und Erwachsene
• Saatzucht von rund 30 ausgewählten Gemüsekulturen, Kräutern und Blumen
• Hofladen mit saisonalen und regionalen Angeboten
Impressionen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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