15 MARKT Donnerstag, 22. Mai 2014 landwirtschaftskammer steiermark Marktplatz Milchkostenstruktur Wo kann man als Milchvieh- halter seine Erlös- und Kos- tenstruktur am leichtesten op- timieren? Lackner: „Zu den Leistun- gen zählen die Erträge aus Milch- und Tierverkauf, Ge- mein- und sonstige Leistun- gen, wie Tierversicherungen. Der Milchverkauf nimmt mit 73,9% den größten Bestandteil ein. Die Hauptkostenblöcke sind Kraftfutter- (14,6%), Ma- schinen- (13,9%), Bestandes- ergänzungs- (12,1%) und die Arbeitskosten (28,9%) inkl. der Entlohnung der eigenen Arbeitszeit. Durch den ein- zelbetrieblichen Vergleich er- kennt man z.B. folgende zwei Ansatzpunkte: Den Kraftfut- tereinsatz auf die Produktion abstimmen und die eigene Be- standesergänzung durch eine lange Nutzungsdauer soweit wie möglich reduzieren.“ MARKTBERICHT Nr. 21, Jg. 46 E-Mail:[email protected]Interview mit Peter Lackner, Arbeitskreis Milchvieh Marktnotiz Leobener Markt: Preise im Steigen Beim Markt am 20. Mai in Leoben wurde ein Angebot von 250 Kälber und Nutzrinder vermarktet. Nachdem der letzte Markt in der Preisbildung etwas knapper war, konnten sich die Stierkäl- ber bei diesem Markt wieder deutlich erholen. Die Nachfrage war deutlich lebhafter als zuletzt. Einsteller und Ein- stellkabinnen waren nur durchschnittlich nachgefragt. Die Kategorie der Kühe könnte deutlich mehr Stückzahlen ver- tragen, aber das sehr kleine Angebot erzielte Höchstpreise. Georg Steiner Milchmarkt Int. Milchpreisvergleich in Euro je 100 Kilo netto, 4,2 % F, 3,4 % EW Mrz. 14 Mrz. 13 Führende EU-Molke- reien, Premium bei 500.000 kg* 39,98 34,41 Österreich AMA, Durchschnitt aller Qualitäten 42,35 35,37 Neuseeland 41,04 29,74 USA 41,39 32,20 *Arithm. Mittel; Q: LTO, AMA Hohe Anlieferung Die von der AMA eruierte österreich- weite Anlieferung an die Molkereien für den Gesamtmonat April lag mit +6,8% über der Vorjahresperiode. Aus diesem Grund wäre eine Änderung der Quoten- systematik dringend notwendig. Die jüngste internationale Auktion am 6. Mai in Neuseeland brachte einen leicht erholten Durchschnittspreis. Butter und Käse zeigten sich generell fester als die Milchpulversparte. Es wird von der Nachfrage Chinas und Russlands abhängen, ob sich die Märkte auf dem aktuellen Niveau halten können. Austra- liens Erzeugung sank hingegen um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 90 120 150 180 210 240 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Futtermittel Milch Diesel Grafik: LK/WM Q: LBG Entwicklung div. Preise im Agrarpreisindex (1995=100) Kostenstruktur in der Milcherzeugung Bestandesergänzung (Zukauf, Überstellung) Kraftfutter sonstige Direktkosten Maschinen (Afa, Betriebs- und Reparaturkosten, Lohnmaschinen Gebäude (Afa, Instandhaltung) sonstige Vorleistungskosten (Strom, Wasser, Versicherung, Verwaltung,...) Arbeit (Lohnansatz plus SVB und bez. Löhne) sonstige Faktorkosten (Boden, Kapital, Lieferrechte) Q: AK Milch Grafik: LK/WM EU/USA: Diese Woche Gespräche In einem immer kritischeren Umfeld geht diese Woche zwischen der EU und den USA in Washington die fünfte Verhandlungsrunde über ein Freihandels- abkommen (TTIP) über die Bühne. Nicht nur in der EU beharrt ein lautstarker Teil der Öffentlichkeit auf ihren Sorgen um Chlorhühner und Hormonfleisch. Das von beiden Seiten angestrebte Han- delsabkommen löst auch bei US-ameri- kanischen Konsumenten Befürchtungen aus. So verteidigen die USA ihre Ableh- nung von Käse aus Rohmilch - nach ihrer Ansicht könnten dadurch Krankheitskei- me in die Nahrung gelangen. Um die Öf- fentlichkeit zu besänftigen, werden sich die beiden Chefunterhändler Mitte die- ser Woche den Fragen einiger kritischer US-Bürgerinitiativen stellen. AIZ Nutzrindermarkt Leoben Zweinutzung Milchrassen Kreuzungen D.Gew N.Pr. D.Gew N.Pr. D.Gew N.Pr. Stierkälber bis 120 kg 101,64 4,38 97,33 1,48 100,25 4,86 Stierkälber 121-200 kg 149,71 3,49 – – 160,00 3,47 Stierkälber 201-250 kg 217,73 2,88 – – 224,86 2,83 Stierkälber über 250 kg 266,43 2,62 – – 276,50 2,62 Summe Stierkälber 136,83 3,66 97,33 1,48 182,40 3,22 Kuhkälber bis 120 kg 101,20 2,78 – – 88,88 3,37 Kuhkälber 121-200 kg 148,92 2,85 – – 170,75 2,84 Kuhkälber 200 - 250 kg 213,00 2,30 234,00 1,90 233,00 2,00 Kuhkälber über 250 kg – – – – 258,00 2,45 Summe Kuhkälber 139,74 2,79 234,0 1,90 134,64 2,88 Einsteller bis 10 M. 339,24 2,24 311,0 2,15 402,00 2,26 Kühe nicht trächtig 626,00 1,54 – – 963,00 1,68 Kalbinnen bis 10 M. 224,73 2,16 – – 293,00 2,08 Kalbinnen 10 bis 12 M. 295,00 2,15 – – – – Kalbinnen über 12 M. 490,00 1,60 – – – – 1 2 , 1 % 1 4 , 6 % 8 , 0 % 1 3 , 9 % 6 , 4 % 4 , 6 % 2 8 , 9 % 1 1 , 3 %
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Donnerstag, 22. Mai 2014 Preise im Steigen Leobener Markt ......mit Peter Lackner, Arbeitskreis Milchvieh Marktnotiz Leobener Markt: Preise im Steigen Beim Markt am 20. Mai in Leoben
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15MARKTDonnerstag, 22. Mai 2014landwirtschaftskammersteiermark
Marktplatz
Milchkostenstruktur Wo kann man als Milchvieh-halter seine Erlös- und Kos-tenstruktur am leichtesten op-timieren? Lackner: „Zu den Leistun-gen zählen die Erträge aus Milch- und Tierverkauf, Ge-mein- und sonstige Leistun-gen, wie Tierversicherungen. Der Milchverkauf nimmt mit 73,9% den größten Bestandteil ein. Die Hauptkostenblöcke sind Kraftfutter- (14,6%), Ma-schinen- (13,9%), Bestandes-ergänzungs- (12,1%) und die Arbeitskosten (28,9%) inkl. der Entlohnung der eigenen Arbeitszeit. Durch den ein-zelbetrieblichen Vergleich er-kennt man z.B. folgende zwei Ansatzpunkte: Den Kraftfut-tereinsatz auf die Produktion abstimmen und die eigene Be-standesergänzung durch eine lange Nutzungsdauer soweit wie möglich reduzieren.“
Interview mit Peter Lackner, Arbeitskreis Milchvieh
Marktnotiz
Leobener Markt: Preise im Steigen
Beim Markt am 20. Mai in Leoben wurde ein Angebot von 250 Kälber und Nutzrinder vermarktet. Nachdem der letzte Markt in der Preisbildung etwas knapper war, konnten sich die Stierkäl-ber bei diesem Markt wieder deutlich erholen. Die Nachfrage war deutlich lebhafter als zuletzt. Einsteller und Ein-stellkabinnen waren nur durchschnittlich nachgefragt. Die Kategorie der Kühe könnte deutlich mehr Stückzahlen ver-tragen, aber das sehr kleine Angebot erzielte Höchstpreise. Georg Steiner
Milchmarkt
Int. Milchpreisvergleichin Euro je 100 Kilo netto,
4,2 % F, 3,4 % EW
Mrz. 14
Mrz. 13
Führende EU-Molke-reien, Premium bei 500.000 kg*
39,98 34,41
Österreich AMA, Durchschnitt aller Qualitäten
42,35 35,37
Neuseeland 41,04 29,74USA 41,39 32,20*Arithm. Mittel; Q: LTO, AMA
Hohe AnlieferungDie von der AMA eruierte österreich-weite Anlieferung an die Molkereien für den Gesamtmonat April lag mit +6,8% über der Vorjahresperiode. Aus diesem Grund wäre eine Änderung der Quoten-systematik dringend notwendig. Die jüngste internationale Auktion am 6. Mai in Neuseeland brachte einen leicht erholten Durchschnittspreis. Butter und Käse zeigten sich generell fester als die Milchpulversparte. Es wird von der Nachfrage Chinas und Russlands abhängen, ob sich die Märkte auf dem aktuellen Niveau halten können. Austra-liens Erzeugung sank hingegen um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Entwicklung div. Preise im Agrarpreisindex (1995=100)
Kostenstruktur in der Milcherzeugung
Bestandesergänzung (Zukauf, Überstellung)
Kraftfutter
sonstige Direktkosten Maschinen (Afa, Betriebs- und Reparaturkosten, Lohnmaschinen
Gebäude (Afa, Instandhaltung) sonstige Vorleistungskosten (Strom, Wasser, Versicherung, Verwaltung,...) Arbeit (Lohnansatz plus SVB und bez. Löhne) sonstige Faktorkosten (Boden, Kapital, Lieferrechte)
Q: AK Milch
Grafi k: LK/WM
EU/USA: Diese Woche Gespräche
In einem immer kritischeren Umfeld geht diese Woche zwischen der EU und den USA in Washington die fünfte Verhandlungsrunde über ein Freihandels-abkommen (TTIP) über die Bühne. Nicht nur in der EU beharrt ein lautstarker Teil der Öffentlichkeit auf ihren Sorgen um Chlorhühner und Hormonfl eisch. Das von beiden Seiten angestrebte Han-delsabkommen löst auch bei US-ameri-kanischen Konsumenten Befürchtungen aus. So verteidigen die USA ihre Ableh-nung von Käse aus Rohmilch - nach ihrer Ansicht könnten dadurch Krankheitskei-me in die Nahrung gelangen. Um die Öf-fentlichkeit zu besänftigen, werden sich die beiden Chefunterhändler Mitte die-ser Woche den Fragen einiger kritischer US-Bürgerinitiativen stellen. AIZ
Ersteller des Marktberichtes: Landwirtschaftskammer Steiermark, 8011 Graz, Hamerlinggasse 3. Für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Robert Schöttel, Tel. 0316/8050-1411, Fax 0316/8050-1515. Mail: [email protected]. Der „Steirische Marktbericht“ erscheint zum Wochenblatt NEUES LAND.
M I T U N TE R S T Ü T Z U N G V O N
M I T U N T E R S T Ü T Z U N G V O N
Futtermittelpreise Steiermark Erhobene Detailhandelspreise beim steir.
Landes produktenhandel für die 20. Woche, ab Lager, in Euro je t
Sojaschrot 44 % lose, Juni 455,– bis 465,–
Sojaschrot 49 % lose, Juni 485,– bis 495,–
Rapsschrot 35 % lose, Juli 270,– bis 280,–
Sonnenbl.schrot 37% lose, Sept. 246,– bis 256,–
Schafe
Getreideerzeugerpreise Stmk.erhoben frei Erfassungslager, in €/t, KW 20
Futtergerste mind. 62 hl 185,– bis 190,–
Futterweizen, mind. 72 hl 170,– bis 180,–
Mahlweizen, mind. 78 hl 185,– bis 200,–
Körnermais, interv.fähig 160,– bis 165,–
Nach sehr optimistischen globalen Ge treide-Ernteschätzungen der US-Amerikaner zeigen sich viele Sparten preisschwach. Die Endbestände sind bei Weizen mit 187 Mio. Tonnen etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Der pro-gnostizierte Endbestand bei Körnermais
steigt jedoch um 13 Mio. Tonnen von 168,4 Mio. Tonnen 2013/14 auf 181,7 Mio. Tonnen für das kommende Wirt-schaftsjahr. So leiden die eingeschla-genen Aufwärtstrends darunter deutlich. Neben der Rapstalfahrt erlitt auch der Sojakomplex einen kleinen Rücksetzer.
Prod./Verbr. Endbestände Welt-Versorungsbilanz in Mio. t
Weizen Produktion Mais Verbrauch Mais Produktion
Weizen Verbrauch Weizen Endbestand Mais Endbestand
14/15 Progn. Mai Q: USDA
Welt-Versorgungsbilanz in Mio. t
Verbraucherpreisindex2010 = 100 Q: Statistik Austria
Monat 2013 2014 13/14 in%Jänner 106,6 108,3 +1,6Februar 106,9 108,5 +1,5März 107,8 109,6 +1,7April 107,9 109,7 +1,7Mai 108,1 Juni 108,1 Juli 107,6 August 107,7 September 108,5 Oktober 108,4 November 108,5 Dezember 109,2 Jahres-Ø 107,9
GemüseErhobene Gemüsepreise in Euro je kg ohne
Ust. für die Woche vom 19. bis 25. Mai Erzeugerpreis Erz.pr. Gr. frei Rampe GH Großmkt.Gr.Krauth., Stk. 0,24-0,29 0,60Häuptelsalat, Stk. 0,17-0,22 Vogerlsalat 8,00Eichblattsalat, Stk. 0,50Lollo Rosso, Stk. 0,50Glash.gurken,Stk. 0,31-0,38 0,50Rispenparadeiser 1,25-1,33 2,50Rhabarber 3,00Radieschen, Bd. 0,60-0,80
Börsenpreise Getreide Notierungen der Börse für lw. Produkte in Wien, 14. Mai, in Euro je t, ab Raum Wien,
Großhandelsabgabepreise
Qualitätsweizen 186,– bis 192,–
00Rapsschr, 35% 255,– bis 265,–
Sojaschrot, 44%, GVO 445,– bis 455,–
Sojaschrot, 49%, GVO 470,– bis 480,–
Bioprodukte
Erhobene Verbraucherpreise vom Bio-Bauernmarkt, GrazMai, Euro je kg inkl. Ust.
Basispreis Schweinehälften, in Euro je Kilo, ohne Zu- und Abschläge, lt. Preismaske
Basispreis ab Hof 1,49Basispreis Zuchtsauen 1,29
Die dieswöchige Nullrunde sollte hof-fentlich die letzte auf dem aktuellen Ni-veau gewesen sein. Witterungsbedingte Argumente sind nun kaum mehr zulässig. Die deutsche Internet-Schweinebörse hat am Montag gegenüber der Vorwo-che um fünf Cent angezogen und auch
einige Schlachtunternehmen zahlen laut Informationen der ISN Deutschland be-reits Aufpreise. Daher müsste eine Auf-wärtsentwicklung in dieser Woche um-setzbar sein. Die Ferkelpreise mussten Federn lassen, könnten sich infolge einer Trendwende aber wieder stabilisieren.
Alle Preise ohne Umsatzsteuerangabe verstehen sich als Nettobeträge.
S-P 1,65 ±0,00Ermittl. lt. VM-VO BGBL.42/2008, der
Ø-SH-Einst. preise (inkl. ev. Zu- u. Abschl.)
Notierungen gleichbleibendAngebot und Nachfrage nach Stier-fleisch sind in Österreich wie auch in Deutschland überschaubar, und die Prei-se tendieren gleichbleibend bis schwach behauptet. Teils gibt es Preisdruck. Bei Schlachtkühen zeigt die Nachfrage Bele-bungstendenzen, so dass noch Luft nach oben vorhanden ist. Das Angebot dafür ist weiterhin knapp. Die Schlachtkälber-saison neigt sich wie jene vom Spargel dem Ende zu, Angebot und Nachfrage sind rückläufig.