Dokumentation in der Realität des Anlagenbau 6./7. Mai 2011 1 Dokumentation in der Realität des Anlagenbau TECOM Forum Winterthur 2011 Mai 2011 Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau6./7. Mai 2011 1
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau
TECOM ForumWinterthur 2011
Mai 2011Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau2
Agenda
Ausgangslage
Lieferantendokumentation
Anforderungen, Wege zum Ziel
Dokumentation in der Zukunft
Fazit
Fragen
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau3
Ausgangslage
1000nde Dokumente mit über 150.000 Seiten
80% Lieferantendokumentation
Komponenten Betriebsanleitungen als Power Point Presentation
Keine eindeutige Dok-Nr., kein eindeutiger Titel
Kein Inhaltsverzeichnis
Verschiedenste Informationssysteme und wenig bis keine Schnittstellen
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau4
Globale Trends – Auswirkungen auf die Produktdokumentation
Kennzeichen Dokumentation Auswirkung
Quantität, Qualität Steigender Umfang Potenzierung des Aufwandes
Steigende Produkt-komplexität
Zunehmende Dynamik Wissensvermittlung wird immer schwieriger
Variantenvielfalt Inhaltsorientierte Dokumentation
Dokumente -Textbausteine
Kürzere Produkt-lebensdauer
Kürzere Reaktionszeit Neue Dokumentations-technologien nötig
Neue gesetzliche Anforderungen
Überarbeitung der Gesamtdokumentation
Kurzzeitiger Effortnötig
Internationale Märkte Übersetzung Übersetzungskosten steigen
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau5
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Produkt Beschreibungen– Generell, Anlage – Funktionsbeschreibung (Systeme)
Sicherheits Manual– Generelle Sicherheit, Autorisierung und Qualifikation des Personal– Hinweise auf generelle Restgefahren, etc…
Betrieb der Anlage– Spezifikation der Betriebsmedien, Sicherheitsinstruktionen– Start-up, Spezielle Betriebskonditionen, Abschalten, Test während des
Betriebes, etcWartung / Instandhaltung
– Wartungsplan (vorbeugende + korrigierende), Aus- und Einbau Prozedere, etc.ErsatzteilkatalogDemontage und Entsorgung der Anlage
– Abbau Spezifikation, Sicherheitsinstruktionen, Lagerung, Entsorgung
Kunden Dokumentation, bestehend aus…
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau6
Dokumente versus Information
Beispiel:Leck an SchmierölpumpeLeck suchen und dann?Die Anlagendokumentation beschreibt den Aus- und Einbau der PumpeIn der Pumpendokumentation ist ev. der Austausch des Dichtungsringes beschrieben. Das richtige Hinstellen, Installieren und Warten der Pumpe ist in der Lieferantenanleitung beschrieben. Eine Integration der relevanten Informationen ist hier dringend angezeigt.
Dies ist nur mit einem globalen und strategischen Informationskonzept und -Management möglich!
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau7
Informationsprozess
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau8
Praxisbeispiel Informationsfluss?
Anlagen sind komplex (Stranggießanlagen, Kehrichtverbrennungsanlagen, Kraftwerke, etc.)Verschiedene Interessen, Verpflichtungen, Schwerpunkte, AuffassungenZeit- und Kostendruck, aber sicher produzieren resp. betreibenUmweltfreundlich und mit neuester Technik
Verschiedene Wissens- und Ausbildungslevel der Beteiligten im ganzen Produktlebenszyklus Projekt-/Anlagendokumentation200 Lieferanten liefern ca. 600 Komponenten in versch. Varianten, Grössen mit versch. OptionenDokumention hat unterschiedlichste Qualität, RedundanzenLieferantendokumentation muss gemäss Richtlinien integriert werden, heute beigelegtInformationsfindung sehr schwierig und Zeitaufwändig (40%)
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau9
Lieferantendokumentation -Ausgangslage
Regelungen im Flugzeugbau und in der Autoindustrie definieren den Informationsfluss zwischen Gesamtdokumentation und Lieferantendokumentation.Die Vielfalt der Definition von Art, Struktur, Menge, Inhalt etc. der Lieferantendokumentation ist enorm. Weder die Gelehrten, Dienstleister, Anlagenbauer, noch die Lieferanten sind sich einig, auch nicht untereinander.Es wird sehr schwierig sein, an echte Aussagen und Daten von Lieferanten heranzukommen.Jeder kann und soll profitieren, aber nur wenn er seinen Beitrag leistet.Selbstverständlich erwarten alle Lieferanten und vor allem auch die Dienstleister, dass sie gratis an Konzepte, Templates und Masterdokumentationen herankommen und diese dann evtl. sogar weiter verrechnen können.Mit MUMASY wurde mit EU-Geldern ein erster, bisher leider erfolgloser Schritt getan. Die DTD/das Schema ist sehr kompliziert.Verbände wehren sich für ihre Mitglieder; wollen also eine allgemeingültige Dokumentationsregelung nicht, da es Aufwand an Zeit und Geld bedeutet.Professionelle und einfach zu integrierende Lieferantendokumentationen bedeuten aber Arbeitsplatzsicherheit in Europa für die Zukunft.
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Dokumentation in der Realität des Anlagenbau10
Problemfelder
Emotionale Ängste, verschiedene Interpretationen des DokumentationsverständnissesKostendruck bei den Lieferanten verursacht durch die AnlagenbauerEinkauf und Dokumentation werden gegen einander ausgespieltEinkauf erhält Bonus, wenn er billiger einkauft: Lieferantenwechsel bedeutetMehraufwand, Unsicherheiten, etc.Dokumentationsteam hat Informations- und Integrationspflicht, ist am Ende der Arbeitskette und hat keinen Einfluss auf den Informations-InputWer definiert, ob Dokumentation CE-konform ist (Autorität, Glaubwürdigkeit, Fachkompetenz, etc.)?Wer gibt Zahlung der Komponenten frei?Dokumentationsklausel im KaufvertragGenerelle Lieferantendokumentationsspezifikation ist interpretierbar, wirft viele Fragen auf. Unsere Lieferantendokumentations-Spezifikation erlaubt zu viel Interpretationsraum -> MasterdokumenteAnlagenbauer „baden“ die Fehler der Lieferanten aus
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau11
AnforderungenVerkaufs-Vertrag mit klar geregeltem Dokumentationsumfang
Gesetze und Normen umgesetzt in Prozesse und Redaktionsleitfäden
Zeit/Kosten -> Wirtschaftlichkeit
Im Zusammenspiel mit
Verkauf
Engineering
Einkauf
Projektmanagement/Abwicklung
Dokumentation
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau12
8 Schritte zum ZielDokumentationsstandard definieren
Standard kommunizieren
Vertrag analysieren
Anforderungen spezifizieren
Dokumentation bestellen
Auftragsbestätigung kontrollieren
Lieferanten-Dokumentation kontrollieren
Lieferanten-Dokumentation integrieren
Ein gigantisches Zusammenspiel von Interessen, Prozessen und Menschen
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau13
Herausforderungen
Prozesse
Qualifikation der Lieferanten und deren Dokumentation
Lieferanten-Dokumentation integrieren– DIN Fachbericht 146– Copyright– Übersetzung– Offene PDF für Verlinkung– Regelbasiertes Dokumentieren
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau14
Problemfaktor Mensch
Marketing Engineering ist kompliziert Sales Es wird nie das entwickelt, was wir verkaufen könntenEngineering Dokumentation versteht nichts von der TechnikTechnische Dokumentation Den letzten beissen die Hunde
Die Zukunft braucht vieles• Mut zur Veränderungen• Akzeptanz der gesetzlichen Forderungen• Akzeptanz anderer Kompetenzen, z. B. die der
Dokumentationsabteilung• Wissen muss gesammelt, verteilt und geteilt werden• Sehr starke Führungskompetenzen
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau15
Informationsmanagement
Beispiel Globale Kollaboration (1)
Ort 1
Ort 2
Ort 4
Ort 3
Home
others…
others…
A. Witschi2005-11-30
Hub + Spoke
Prinzip
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau
Informationsmanagement Integrierte Systeme?
EDB Entwicklungsdatenbank
PDM Produktdatenmanagement
CAD
CMS
Infosystem -> interne Dokumentablage, manchmal ist das gleiche Dokument auch im PDM abgelegt, ggf. in einer anderen Version
DMS zur Publikation
Supplier-Portal zum Informationsaustausch mit den Lieferanten
Safexpert, SAP, Terminologiedatenbank
166./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau17
Was ist die Dokumentation in der Zukunft?
Wechsel von dokumentorientiert zu inhaltsorientiertTrennung von Layout, Struktur und InhaltInformationslebenszyklus berücksichtigt den AnlagenlebenszyklusVirtuelle Maschine als Informations- und Wissensmanagement PlattformInterpretationsspielraum für Dokumentationsverständnis ist gross – Vereinheitlichung nötig -> Regeln und TrainingProfessioneller Dokumentations- und InformationsprozessDokumentation als Teil des Wissensmanagement oder umgekehrtSingle source authoring – multiple channel publishing
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau18
Zukunft: Virtuelle Maschine/Anlage
Aus CAD-3D Modellen wird eine Anlage modelliertDurch klicken erreicht man Systeme, Komponenten und EinzelteileDurch Knöpfe gelangt man kontext sensitiv zur richtigen Information
– Beschreibung– Operation– Wartung– Ersatzteil, mit Einkaufskorb
VorteileLesen ist langweilig; auch der grösste PC-Muffel kann einem Modell nicht wiederstehenDas virtuelle Kraftwerk hilft durch den ganzen Lebenszyklus
NachteilSehr aufwändig und teuerPC oder Laptop muss vorhanden sein
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau19
Zukunft der Produktkommunikation: wenn Produkte selber kommunizieren
„Internet der Dinge“ RFID (Radio Frequency Identification). Computerchips anstelle Barcodes für Produktinformationen So kann in Zukunft den Komponenten Informationen über den ganzen Lebenszyklus mitgegeben werden und z. B. von einer Warte aus abgerufen werden.
„Condition Monitoring“ und „Maintenance Management“ erhalten dadurch ganz andere Dimensionen. Der Computerchip könnte in Zukunft auch als „Blackbox“ im Schadensfall agieren.
Social media
Professionelle Dokumentationen als versicherungstechnischer Vorteil.
6./7. Mai 2011
Diese neuen Techniken ersetzen die Dokumentation nicht,sie ergänzen sie!
Diese sind aber nur möglich, wenn mit einem Initialaufwand, vieles bereinigt worden ist
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau20
Mittelfristige Entwicklungsrichtungen der Dokumentation
Augmented reality ( Handbuch in der Brille) Integration der Betriebsanleitung in die Maschine als Online Hilfe am PCQ-Management in Formularen auf Laptop mit Verbindung mit HauptrechnerDokumentation wird editierbar in ein Betriebsführungssystem integriertDokumentation wird editierbar in ein Betriebsführungssystem integriertComputerized Maintenance Mangement System (CMMS) mit Wartungsstrategie und integrierter DokumentationAnimierte Dokumentation
– Sicherheitsabfragen bevor Anleitung gezeigt wird
Utility Film– Kleine Filmsequenzen erklären komplexe und
komplizierte Vorgänge
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau21
Fazit
Die Dokumentation muss den End-Anwender befähigen, seine Arbeit sicher zu erledigen
Lieferantendokumentation muss integriert werden
Lieferanten unterstützen, Diskussionen und Frustrationen vermeiden
Gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam erreichen wir unsere hoch gesteckten Ziele
Wir können von einander lernen, einander unterstützen, voneinander profitieren
Ausbildungen, Technologien, Prozesse, SW etc. können Firmenweit, ev. Branchenweit evaluiert, eingeführt und angewandt werden
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau22
Fazit
Informationen entstehen über den ganzen Lebenszyklus und werden von verschiedenen Stellen verwendet
Buch oder CD ist Abschluss einer gigantischen Zusammenarbeit verschiedenster Abteilungen, Personen, Ausbildungslevel, Ansichten, Verantwortungen, Pflichten etc.
Verkauf, Engineering, Einkauf, Lieferanten und Technische Dokumentation– Generieren und/oder verwenden die gleichen Informationen– Müssen global kommunizieren– Haben gemeinsame Ziele– Müssen Synergien nützen, haben miteinander mehr Zeit und
Geld– Sind ein unschlagbares Team
6./7. Mai 2011
Dokumentation in der Realität des Anlagenbau23
Herzlichen Dank
Haben Sie Fragen?
Vielen Dank für– Ihr Interesse– Ihre Aufmerksamkeit– Ihre Fragen
Auf Wiedersehen und viel Spass und Erfolg mit der Technischen Dokumentation
6./7. Mai 2011