Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik Sogemachtwird´s · gelten für beide Fahrzeugmodelle (ASTRA + ZAFIRA), allerdings beziehen sich die meisten verwendeten Abbil-dungen auf den
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So wird́sgemacht
Dr. EtzoldDiplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik
Delius Klasing Verlag
pflegen – warten – reparieren
Band 113
OPEL ASTRA GSchrägheck/Stufenheck/Caravan/CoupéOPEL ZAFIRA A
obwohl die Automobile von Modellgeneration zuModellgeneration technisch wesentlich aufwen-diger und komplizierter werden, greifen vonJahr zu Jahr immer mehr Heimwerker zum »Sowird´s gemacht«-Handbuch. Die Erklärung da-für ist einfach: Weil die Technik des Automobilskomplizierter geworden ist, kommt man selbstals Fachmann bei Wartungs- und Reparaturar-beiten am Fahrzeug ohne eine spezielle Anlei-tung nicht mehr aus.
Auch der fachkundige Hobbymonteur, der seinFahrzeug selbst wartet und repariert, sollte be-denken, daß der Fachmann viel Erfahrung hatund durch die Weiterschulung und seinen Er-fahrungsaustausch über den neuesten Technik-stand verfügt. Mithin kann es für die Überwa-chung und Erhaltung der Betriebs- und Verkehrssicherheitdes eigenen Fahrzeugs sinnvoll sein, in regelmäßigen Ab-ständen eine Fachwerkstatt aufzusuchen.
Grundsätzlich muß sich der Heimwerker natürlich darüber imklaren sein, daß man mit Hilfe eines Handbuches nicht auto-matisch zum Kfz-Mechaniker wird. Auch deshalb sollte mannur solche Arbeiten durchführen, die man sich selbst zutraut.Das gilt insbesondere für jene Arbeiten, die die Verkehrssi-cherheit des Fahrzeugs beeinträchtigen können. Gerade indiesem Punkt sorgt das »So wird´s gemacht«-Handbuch je-doch für praktizierte Verkehrssicherheit. Durch die Beschrei-bung der Arbeitsschritte und den Hinweis, die Sicherheits-aspekte nicht außer acht zu lassen, wird der Heimwerker vorder Arbeit entsprechend sensibilisiert und informiert. Auchwird darauf hingewiesen, im Zweifelsfall die Arbeit lieber ei-nem Fachmann zu überlassen.
Vor jedem Arbeitsgang empfiehlt sich ein Blick in das vorlie-gende Buch. Dadurch werden Umfang und Schwierigkeits-grad der Reparatur offenbar. Außerdem wird deutlich, wel-che Ersatz- oder Verschleißteile eingekauft werden müssenund ob unter Umständen die Arbeit nur mit Hilfe von Spezial-werkzeug durchgeführt werden kann.
Für die meisten Schraubverbindungen ist das Anzugsmo-ment angegeben. Bei Schraubverbindungen, die in jedemFall mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werdenmüssen (Zylinderkopf, Achsverbindungen usw.), ist der Wertf e t t gedruckt. Nach Möglichkeit sollte man generell jedeSchraubverbindung mit einem Drehmomentschlüssel anzie-hen. Übrigens: Für viele Schraubverbindungen sind Innen-oder Außen-Torxschlüssel erforderlich.
Als ich Anfang der siebziger Jahre den ersten Band der »Sowird´s gemacht«-Buchreihe auf den Markt brachte, wurden
Sicherheitshinweis Auf verschiedenen Seiten dieses Buches stehen »Si-cherheitshinweise«. Bevor Sie mit der Arbeit anfangen,lesen Sie bitte diese Sicherheitshinweise aufmerksamdurch und halten Sie sich strikt an die dort beschriebe-nen Empfehlungen.
im Automobilbau nur ganz wenige elektronische Bauteile ein-gesetzt. Inzwischen ist das elektronische Management allge-genwärtig; ob bei der Steuerung der Zündung, des Fahr-werks oder der Gemischaufbereitung. Die Elektronik sorgtauch dafür, daß es in verschiedenen Bereichen keine Ver-schleißteile mehr gibt, wie zum Beispiel der früher für denZündfunken unentbehrliche Unterbrecherkontakt im Zündver-teiler. Das Überprüfen elektronischer Bauteile ist wiederumnur noch mit teuren und speziell auf das Fahrzeugmodell ab-gestimmten Prüfgeräten möglich, die dem Heimwerker in derRegel nicht zur Verfügung stehen. Wenn also verschiedeneReparaturschritte nicht mehr beschrieben werden, so liegtdas ganz einfach am vermehrten Einsatz von elektronischenBauteilen.
Das vorliegende Buch kann natürlich auch nicht auf jede ak-tuelle, technische Frage eingehen. Dennoch hoffe ich, daßdie getroffene Auswahl an Reparatur-, Wartungs- und Pflege-hinweisen in den meisten Fällen die auftretenden Problemezufriedenstellend löst. Eines sollten Sie bei Ihren Arbeiten ameigenen Auto allerdings beachten: Ein Buch ist keine Tages-zeitung. Ständig werden an der laufenden Autoproduktiontechnische Änderungen durchgeführt, so daß es vorkommenkann, daß sich die im Buch veröffentlichten Arbeitsanweisun-gen und Einstelldaten für Ihr spezielles Modell geändert ha-ben. Sollten Zweifel auftreten, erfragen Sie bitte den aktuellenStand beim Kundendienst des Automobilherstellers.
Rüdiger Etzold
Hinweis: In dem vorliegenden Band werden die ModelleOPEL ASTRA G (Limousine, Coupé, Caravan) undOPEL ZAFIRA behandelt. Die beschriebenen Arbeitengelten für beide Fahrzeugmodelle (ASTRA + ZAFIRA),allerdings beziehen sich die meisten verwendeten Abbil-dungen auf den ASTRA. Beim ZAFIRA ist dann entspre-chend vorzugehen. Sollten größere Unterschiede vor-handen sein, wird im Text darauf hingewiesen. Bei denBezeichnungen »Limousine, Coupé, Caravan« sind dieunterschiedlichen Karosserieversionen des ASTRA ge-meint. Beim ZAFIRA gibt es keine unterschiedlichen Ka-rosserieversionen.
Lieber Leser,
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Im September 1991 wurde der OPEL ASTRA erstmals derdeutschen Öffentlichkeit präsentiert und damit die erfolgrei-che Baureihe des OPEL KADETT unter dem Namen ASTRAfortgeführt. Die Kennzeichnung der Modell-Generationen inalphabetischer Reihenfolge wurde beibehalten. Auf den KA-DETT E folgte der ASTRA F, und im März 1998 kam mit demASTRA G die 7. Modell-Generation auf den Markt.
Der ASTRA G bietet gegenüber dem Vorgängermodell eini-ge Vorteile. Dazu zählen unter anderem der verbesserteFahrkomfort sowie der hohe passive Sicherheitsstandard.Dank der Vollverzinkung der kompletten Karosserie gibt eseine zwölfjährige Garantie gegen Durchrostung, und durchden Einsatz von Großblechteilen und moderner Schweiß-verfahren konnte die Karosserie wesentlich steifer gefertigtwerden. Das wirkt sich positiv auf Komfort und Fahrstabilitätaus. Wesentliche Stilelemente der neuen ASTRA-Karosseriesind die bis zum Stoßfänger heruntergezogene Motorhaubemit integriertem Kühlergrill und die markanten Scheinwerfermit den klaren Streuscheiben.
Gegenüber dem Vorgängermodell sind die Außenabmessun-gen nur unwesentlich gewachsen. Allerdings bietet der um10 cm vergrößerte Radstand (2,61 m) insbesondere im Fondverbesserte Sitzverhältnisse. Der Gepäckraum der Limousi-ne hat jetzt ein Fassungsvermögen von 370 Liter bezie-hungsweise 1.180 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank;beim Caravan: 480 l beziehungsweise 1.500 l.
Der OPEL ASTRA G verfügt über umfangreiche Sicherheits-einrichtungen. Dazu zählen Fahrer- und Beifahrerairbag so-
wie Seitenairbags und Gurtstraffer für die vorderen Sitze.Seitliche Karosserieverstärkungen in den Türen erhöhen zu-sätzlich die passive Sicherheit.
Zum gesteigerten Fahrkomfort trägt nunmehr ein Fahrsche-mel bei, an dem die Vorderachse befestigt ist. Der Fahrsche-mel ist über Gummilager von der Karosserie entkoppelt unddämpft dadurch die Schwingungen, die sonst auf den Innen-raum übertragen werden. Für die hintere Radaufhängungwerden zur besseren Raumausnutzung Schraubenfeder undStoßdämpfer getrennt voneinander positioniert (beim Vor-gängermodell waren Federbeine eingebaut). Dadurch konntedie Durchladebreite im Gepäckraum vergrößert werden.
Für den ASTRA stehen in Leistung, Hubraum und Bauartrecht unterschiedliche Benzin- und Dieselmotoren zur Verfü-gung, so daß je nach persönlicher Anforderung zwischensehr wirtschaftlicher und sportlicher Motorisierung ausge-wählt werden kann. Die querliegenden Motoren sind in einersogenannten Pendellagerung aufgehängt, welche vor allemdie Übertragung von Motor-Vibrationen im Leerlaufbetriebvermindert.
Im April 1999 erschien der OPEL ZAFIRA. Beim ZAFIRAwurde auf die Motorisierungen des ASTRA G, sowie auf des-sen Fahrwerkskomponenten einschließlich der Bremsanlagezurückgegriffen. Auch konnten beispielsweise zahlreiche Tei-le der Innenausstattung und weitere Fahrzeugkomponentenfür den ZAFIRA übernommen werden. Der Mini-Van ZAFIRAunterscheidet sich vom ASTRA hauptsächlich durch diegeräumiger gestaltete Karosserie.
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➆ Modelljahr: W = 1998, X = 1999, Y = 2000, 1 = 2001, 2 =2002, 3 = 2003 usw.
➇ Herstellerwerk: 1 = Rüsselsheim, 2 = Bochum.
➈ Fortlaufende Seriennummer.
Aufschlüsselung der Motorkennzeichnung
Motorkennzeichnung und Motornummer sind beim Benzin-motor –A– unterhalb des Ölfiltergehäuses im Motorblock ein-geschlagen. Beim 1,7-l-Dieselmotor –B– befindet sich dieMotorkennzeichnung auf der Abflachung am Motorblock ander Schwungradseite, beim 2,0-l-Motor unterhalb des Ölfilter-gehäuses in der Nähe der Trennfläche zur Ölwanne.
Beispiel:
➀ Abgasgrenzwerte: X = Erfüllt Abgas-Grenzwerte (A-G)ab '96; Benziner: D3, D4; Diesel: Euro 2. Y = A-G ab '98;Benziner: D4, Euro 3; Diesel: Euro 3, Stufe A. Z = A-G ab'98; Benziner: Euro 4, Stufe B.
➁ Hubraum: 16 = 1,6 l; 17 = 1,7 l.
➂ Verdichtungsverhältnis: G ≤ 8,5; L = 8,5 – 9,0; N = 9,0 – 9,5; S = 9,5 – 10,0; X = 10,0 – 11,5; Y > 11,5. Hin-weis: Beim Dieselmotor wird der Buchstabe »Y« in deraktuellen Bezeichnung weggelassen.
➃ Gemischsystem: E = Mehrfacheinspritzung; Z = Zentral-einspritzung; D = Diesel.
➄ Ausführung: R = Höhere Leistung; L = Niedrigere Lei-stung; T = Turboaufladung; V = Volumenmodell; 1 = Fa-milie-I-Motor.Hinweis: Die Buchstaben »R« und »L« beziehen sich aufBasismotoren, deren Leistung erhöht beziehungsweisevermindert wurde. Beispielsweise wurde der ASTRA-Mo-tor X16XEL mit 100 PS vom CORSA-Motor C16XE mit109 PS abgeleitet.Familie-I-Motor bedeutet, daß die Grundkonstruktion desMotorblocks dem der 1,4-/1,6-l-Motoren entspricht.
X12XE
19A00068
X1
70
TL
O-6605
A B
12
Fahrzeug- und Motoridentifizierung
Anhand der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (Fahrgestell-nummer) kann das Fahrzeugmodell identifiziert werden. Inder Fahrgestellnummer sind Modellreihe und Karosserievari-ante verschlüsselt aufgeführt.
Die Fahrzeug-Identifizierungsnummer ist neben dem rechtenVordersitz in das Karosserie-Bodenblech eingeprägt unddurch eine Abdeckklappe verdeckt.
Das Typschild befindet sich am rechten Vordertürrahmen, eskann es auch im Motorraum rechts vor dem Kühler ange-bracht sein. Außer der Fahrzeug-Identifizierungsnummer ent-hält es weitere Daten, wie beispielsweise die Farbnummer.
Aufschlüsselung der Fahrzeug-Identifizierungsnummer
➀ Weltherstellercode: WOL = Adam Opel AG.
➁ Sonderausführung: O = kein Sonderfahrzeug.
➂ GM-Code: T = Astra, J = Vectra, V = Omega.
➃ Modell: G = Astra-G.
TABELLE 01
O-6606
O-6607
X 16 X E L –
X 17 – D T L
➀ ➁ ➂ ➃ ➄ ➄
WOL O T G F 35 2 1 123 456
➀ ➁ ➂ ➃ ➄ ➅ ➆ ➇ ➈
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Für den Antrieb im OPEL ASTRA/ZAFIRA stehen in Hub-raum und Leistung unterschiedliche Benzin- und Dieselmoto-ren zur Verfügung. Alle Triebwerke sind flüssigkeitsgekühltund im Motorraum quer zur Fahrtrichtung eingebaut. DasAntriebsaggregat ist oben in Gummi-Metallagern aufgehängtund kann wie ein Pendel schwingen. Auftretende Drehmo-mentkräfte werden von einer tief unten angeordneten Stützeabgefangen. Durch diese Lagerung werden nur geringe Mo-torvibrationen auf die Karosserie übertragen. Dadurch isteine niedrige Leerlaufdrehzahl möglich und somit der Kraft-stoffverbrauch geringer.
In den aus Grauguß gefertigten Motorblock sind die Zylinder-bohrungen eingelassen. Im unteren Teil des Motorblocks be-findet sich die Kurbelwelle, die von den Kurbelwellenlagernabgestützt wird. Über Gleitlager sind die Pleuel, die die Ver-bindung zu den Kolben herstellen, mit der Kurbelwelle ver-bunden. Den unteren Abschluß des Motors bildet die Ölwan-ne, in der sich das für die Schmierung und Kühlung erforder-liche Motoröl sammelt.
Der Leichtmetall-Zylinderkopf ist auf den Motorblock aufge-schraubt. Er besteht aus Alu-Guß mit eingepreßten Ventil-sitzringen und Ventilführungen aus Stahl. Aluminium wirdverwendet, weil dieses Metall eine bessere Wärmeleitfähig-keit und ein geringeres spezifisches Gewicht gegenüberGrauguß aufweist. Durch hydraulische Ventilspielausgleicherwird bei allen Motoren automatisch das Ventilspiel konstantgehalten, so daß das Einstellen des Ventilspiels im Rahmender Wartung entfällt.
Der 1,2-l-Benzinmotor besitzt 4 Ventile pro Zylinder. DieVentile werden durch 2 hohlgegossene Nockenwellen überRollenschlepphebel betätigt. Angetrieben werden dieNockenwellen von der Kurbelwelle über eine Steuerkette.
Der 2teilige Motorblock besteht im oberen Teil aus Graugußund im unteren Teil aus Aluminium. Beide Teile sind mitein-ander verschraubt. Der untere Teil (Grundplatte) nimmt mitden integrierten Lagern die Kurbelwelle auf.
Beim 1,6-l/75/85-PS-Benzinmotor handelt es sich ebensowie beim 1,7-l/68-PS-Dieselmotor um einen OHC-Motor.»OHC« steht für »Over Head Camshaft«, was übersetzt»obenliegende Nockenwelle« bedeutet. Die Nockenwellebetätigt die 8 senkrecht hängenden Ein- und Auslaßventileüber Schwinghebel. Angetrieben wird die Nockenwelle vonder Kurbelwelle über einen Zahnriemen.
Der 1,7-l/75-/80-PS-Dieselmotor verfügt über 16 Ventile, dievon 2 Nockenwellen betätigt werden. Der Antrieb der Einlaß-Nockenwelle erfolgt über einen Zahnriemen von der Motor-Kurbelwelle. Die Einlaß-Nockenwelle treibt über eine Stirn-radverzahnung die Auslaß-Nockenwelle an.
1,6-l/97/100/103-PS-, 1,8-/2,0-l-Benzinmotor: Die 16-Ventil-Motoren besitzen 2 obenliegende Nockenwellen, von deneneine die Einlaß- und die andere die Auslaßventile steuert.Die beiden durch einen gemeinsamen Zahnriemen angetrie-benen Nockenwellen betätigen die schräg hängenden Venti-le direkt über hydraulische Tassenstößel. Die Mehrventil-technik ermöglicht eine bessere Füllung der Zylinder und ei-nen effektiveren Gasaustausch, wodurch die Energie desKraftstoff-Luftgemisches besser ausgenutzt wird.
2,2-l-Benzinmotor: Die beiden obenliegende Nockenwellenwerden von der Kurbelwelle durch eine wartungsfreie Steu-erkette angetrieben. Eine zweite Kette treibt die beiden Aus-gleichswellen und die Kühlmittelpumpe an. Sowohl der Zylin-derkopf als auch der Motorblock bestehen aus einer Alumini-umlegierung.
Der 2,0-l-Dieselmotor hat ebenfalls 16 Ventile, aber nureine Nockenwelle. Normalerweise befinden sich bei 16V-Mo-toren die Einlaßventile auf der Einlaßseite und die Aus-laßventile auf der Auslaßseite des Zylinderkopfes. Im Ge-gensatz dazu sitzen beim 2,0-l-Dieselmotor die beiden Ein-beziehungsweise Auslaßventile eines Zylinders senkrechtzur Motorlängsachse. Die Anordnung der Ventile pro Zylin-der ist also um 90° gedreht. Das ist erforderlich, damit diezentral gelagerte Nockenwelle über sogenannte Ventil-brücken mit einem Nocken gleichzeitig 2 Ventile pro Zylinderbetätigen kann.
Der Antrieb der Nockenwelle erfolgt über einen 2stufigenKettentrieb. Das bedeutet, die Kurbelwelle treibt über eineDoppelrollen-Steuerkette die Kettenräder auf der Einspritz-pumpenwelle an. Von dort führt eine Einfachrollen-Steuerket-te zur Nockenwelle.
Für die Motorschmierung sorgt eine Ölpumpe, die vorn imZylinderkurbelgehäuse befestigt ist und von der Kurbelwelledirekt angetrieben wird. Das im Ölsumpf angesaugte Öl ge-langt über Kanäle zu den Lagern der Kurbel- und Nocken-welle sowie in die Zylinderlaufbahnen.
Die Kühlmittelpumpe befindet sich vorn im Motorblock undwird durch den Zahnriemen angetrieben. Beim 1,2-l-Benzin-
Motor-Mechanik■ Zahnriemen
■ Steuerkette
■ Zylinderkopf
■ Keilrippenriemen
■ Kompression
Aus dem Inhalt:
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und 2,0-l-Dieselmotor sitzt die Kühlmittelpumpe vorn amSteuergehäuse und wird durch einen Keilrippenriemen ange-trieben.
Für die Aufbereitung eines zündfähigen Kraftstoff-Luftgemi-sches ist beim Benziner ein wartungsfreies Motormanage-ment-System vorhanden. Das Einstellen des Zündzeitpunk-tes oder Leerlaufs im Rahmen der Wartung ist nicht erforder-lich, nur die Zündkerzen und der Luftfiltereinsatz müssen re-gelmäßig erneuert werden.
Für die Dieseleinspritzung sorgt eine seitlich am Motorblockangeflanschte Verteilereinspritzpumpe. Angetrieben wird die
Diesel-Einspritzpumpe beim 1,7-l-Motor durch den Zahnrie-men, beim 2,0-l-Motor durch die Steuerkette.
Sicherheitshinweis Der Kühler-Lüfter kann sich auch bei abgestelltem Motorund ausgeschalteter Zündanlage einschalten. Hervorge-rufen durch Stauwärme im Motorraum kann dies auchmehrmals geschehen. Bei Arbeiten im Motorraum undwarmem Motor muß deshalb immer mit einem plötzli-chen Einschalten des Kühler-Lüfters gerechnet werden.Abhilfe: Stecker vom Lüftermotor abziehen.
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Motor auf OT für Zylinder 1 stellen/Steuerzeiten prüfen
OT steht für Oberer Totpunkt, das heißt, der Kolben des 1.Zylinders befindet sich am oberen Umkehrpunkt. Diese Stel-lung erreicht der Kolben beim Kompressions- und beim Aus-pufftakt. Die OT-Stellung beim Kompressionstakt nennt manauch Zünd-OT, weil bei normalem Motorlauf kurz vorher dieZündung erfolgt. Gezählt werden die Zylinder in der Reihen-folge von 1 bis 4. Der 1. Zylinder befindet sich auf der rech-ten Seite des Motors, in Fahrtrichtung gesehen.
Um den Kolben des 1. Zylinders auf OT zu stellen, muß dieMotor-Kurbelwelle gedreht werden, bis die verschiedenenOT-Markierungen übereinstimmen. Dabei Kurbelwelle imUhrzeigersinn langsam und gleichmäßig durchdrehen.
● Das Durchdrehen der Kurbelwelle beziehungsweise desMotors kann auf mehrere Arten erfolgen:
1. Fahrzeug seitlich vorn aufbocken. Fünften Gang einle-gen, Handbremse anziehen. Angehobenes Vorderraddurchdrehen. Dadurch dreht sich auch die Motor-Kurbel-welle. Zum Drehen des Rades wird ein Helfer benötigt.
2. Fahrzeug auf ebene Fläche stellen. Fünften Gang ein-legen. Fahrzeug vorschieben oder vorschieben lassen.
3. Getriebe in Leerlaufstellung schalten und Handbremseanziehen. Kurbelwelle an der Zentralschraube der Kur-belwellen-Riemenscheibe mit Knarre und Torx-Steck-schlüsseleinsatz »E18« im Uhrzeigersinn durchdrehen.
Achtung: Motor nicht an der Befestigungsschraube vomNockenwellenrad durchdrehen. Dadurch wird der Zahnrie-men beziehungsweise die Steuerkette überbeansprucht.
1,2-l-Benzinmotor
● Luftfiltergehäuse mit Heißfilm-Luftmassenmesser undLuftansaughaube ausbauen, siehe Seite 223.
● Zylinderkopfdeckel abschrauben. Zuvor Stecker fürNockenwellensensor, Öldruckschalter, Kühlmittel-Tempe-raturgeber abziehen und Kabelkanal an der rechten Seiteabclipsen. Zündmodul ausbauen, siehe Seite 26.
● Kurbelwelle drehen, bis die Markierung –3– auf der Rie-menscheibe mit dem Anguß –2– auf dem Steuergehäusefluchtet.
O-1018523
● In Zünd-OT-Stellung müssen die Nocken –1– des 1. Zy-linders seitlich nach außen zeigen. Andernfalls Kurbel-welle um eine ganze Umdrehung weiterdrehen.
OT-Stellung ermitteln mit Spezialwerkzeugen:
● Kurbelwelle drehen, bis die Markierung auf der Riemen-scheibe kurz vor dem Anguß am Steuergehäuse steht.
● In dieser Stellung stehen die Nocken des 1. Zylinderskurz vor Zünd-OT. Beide Nocken zeigen dann nachaußen. Andernfalls Kurbelwelle um eine ganze Umdre-hung weiterdrehen.
● Verschlußschraube –1– für Kurbelwellenarretierung her-ausschrauben.
● Arretierstift –1– für Kurbelwelle in die Öffnung der Motor-block-Grundplatte einstecken und gleichzeitig Kurbelwel-le an der zentralen Befestigungsschraube langsam inMotordrehrichtung weiterdrehen, bis der Arretierstift in dieNut der Kurbelwelle einrastet. Die Kurbelwelle wird da-durch in OT-Stellung arretiert. Als Arretierstift verwendetdie Fachwerkstatt das Spezialwerkzeug KM-952.
2
1 O-10108
1O-10107
1
O-10186
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Wenn der Motor nicht anspringt, Fehler systematisch einkreisen. Damit der Motor überhaupt anspringen kann, müssen beim Ben-zinmotor immer zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein: Das Kraftstoff-Luftgemisch muß bis in die Zylinder gelangen und derZündfunke muß an den Zündkerzenelektroden überschlagen. Als erstes ist deshalb immer zu prüfen, ob überhaupt Kraftstoff ge-fördert wird. Wie man dabei vorgeht, steht in den Kapiteln »Kraftstoffanlage« und »Motormanagement«. Störungen in der Steuer-elektronik lassen sich praktisch nur noch mit speziellen Meßgeräten herausfinden.
Um festzustellen, ob ein Zündfunke vorhanden ist, Zündkerzen herausschrauben, in Zündkerzenstecker stecken und einzeln ge-gen Masse halten. Dabei Kerzenstecker oder Zündkabel nicht mit der Hand festhalten, sondern eine gut isolierte Zange nehmen.Von Hilfsperson Motor starten lassen. Achtung: Um Schäden am Katalysator zu vermeiden, darf dabei kein Benzin eingespritztwerden. Daher Kraftstoffpumpenrelais abziehen. Achtung: Sicherheitshinweise für elektronische Zündanlage beachten.
Beim Dieselmotor Vorglüh- und Kraftstoffanlage prüfen.
Störung: Der Motor springt schlecht oder gar nicht an.
Ursache Abhilfe
Bedienungsfehler beim Starten. Benzinmotor: ■ Kupplung treten, Automatikgetriebe in »P« oder »N« stellen.Zündschlüssel drehen und Anlasser betätigen, dabei kein Gas geben. Sobald der Motor läuft, Schlüssel loslassen.Grundsätzlich sofort losfahren, nur bei strengem Frost Motor ca. 30Sekunden warmlaufen lassen. Achtung: Häufige vergebliche Startversuche hintereinander kön-nen den Katalysator schädigen, da unverbranntes Benzin in denKatalysator gelangt und bei Erwärmung explosionsartig verbrennt.
Dieselmotor: ■ Bei kaltem Motor: Glühzündung einschalten, bis die Vorglüh-Kon-trollampe erlischt. Kupplung durchtreten, Automatikgetriebe in »P«oder »N«stellen. Sofort nach Verlöschen der Kontrollampe Motoranlassen, dabei kein Gas geben. Sobald der Motor läuft, Zünd-schlüssel loslassen.
■ Bei warmem Motor: Es braucht nicht vorgeglüht zu werden, derMotor kann sofort angelassen werden.
Benzinmotor: Zündanlage defekt. ■ Elektrische Leitungen der Zündanlage sichtprüfen.
Wegfahrsperre aktiv. ■ Zündschlüssel rausziehen und umgedreht ins Zündschloß stecken.Zündschlüssel beim Starten am äußersten Rand des Griffes anfas-sen. Zündschlüssel vom Schlüsselbund abnehmen. Fehlerspeicherder Wegfahrsperre auslesen lassen.
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● Sämtliche Schraubverbindungen der Abgasanlage mitrostlösendem Mittel einsprühen. Rostlöser einige Zeit ein-wirken lassen.
● Benzinmotoren außer 1,6-l-Motor: Stecker für Lambda-sonde abziehen, siehe Seite 240.
● Klemmschelle oder Verbindungsflansch für hinterenSchalldämpfer (Hauptschalldämpfer) lösen.
● Vordere Abgasanlage mit Holzunterlagen abstützen.
● Hauptschalldämpfer aus dem Gummihalter –Pfeil– aus-hängen und vom Mittelrohr abziehen beziehungsweiseabdrücken.
● Sicherungsclips der Gummihalterungen am Haupt-schalldämpfer seitlich abziehen und Hauptschalldämpferherausnehmen.
Sicherheitshinweis Beim Aufbocken des Fahrzeugs besteht Unfallgefahr!Deshalb das Kapitel »Fahrzeug aufbocken« durchlesen.
● Vorderes Abgasrohr –3– am Abgaskrümmer beziehungs-weise Turbolader abschrauben. Unter den Schrauben be-finden sich Spannfedern.
● Abgasanlage aus den Gummihalterungen aushängenund herausnehmen. Achtung: Der Katalysator ist stoß-empfindlich, nicht dagegenschlagen oder fallen lassen.
3
O-2608
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1 – Druckleitung für Geberzylinder2 – Dämpfer3 – Zulaufschlauch, vom Bremsflüssigkeit-Vorratsbehälter4 – Kupplungs-Geberzylinder5 – Kupplungspedal mit Pedalbock6 – Schalter für Kupplungskontrolle7 – O-Ring, nach Ausbau immer erneuern
8 – Zentralausrückung mit Ausrücklager, 5 Nm9 – Druckleitung für Zentralausrückung, 15 Nm
Die Kupplung trennt beim Schalten der Gänge den Kraft-schluß zwischen Motor und Getriebe und sorgt beim Anfah-ren durch Reibung für einen ruckfreien Kraftschluß.
Die Kupplung besteht aus der Kupplungsdruckplatte, derKupplungsmitnehmerscheibe, dem Ausrücklager und der hy-draulischen Betätigung.
Die Kupplungsdruckplatte ist fest mit dem Schwungrad ver-schraubt, das wiederum an der Kurbelwelle des Motors an-geflanscht ist. Zwischen der Kupplungsdruckplatte und demSchwungrad befindet sich die Kupplungsmitnehmerscheibe,die von der Kupplungsdruckplatte gegen das Schwungradgepreßt wird. Die Mitnehmerscheibe ist über eine Verzah-nung fest mit der Getriebewelle verbunden.
Beim Niedertreten des Kupplungspedals (auskuppeln) wirdüber den Geberzylinder im Fußraum des Fahrzeuges Druckaufgebaut und über eine Hydraulikleitung auf den Kupp-lungs-Nehmerzylinder übertragen. Der Kolben des Nehmer-zylinders drückt das Ausrücklager gegen die Membranfederder Druckplatte. Dadurch entspannt sich die Kupplungs-druckplatte, und die Mitnehmerscheibe wird nicht mehr ge-gen die Schwungscheibe gepreßt. Der Kraftschluß zwischenMotor und Getriebe ist also aufgehoben.
Das Hydrauliksystem der Kupplung arbeitet mit Bremsflüs-sigkeit und wird über den Ausgleichbehälter für Bremsflüs-sigkeit versorgt.
Bei jedem Ein- und Auskuppeln wird durch den leichtenSchleifvorgang etwas Reibbelag von der Mitnehmerscheibeabgeschliffen. Die Mitnehmerscheibe ist also ein Verschleiß-teil, doch hat sie eine mittlere Lebensdauer von über100.000 Kilometern. Der Verschleiß hängt im wesentlichenvon der Belastung (Anhängerbetrieb) und der Fahrweise ab.Die Kupplung ist wartungsfrei, da sie sich selbst nachstellt.
Kupplung aus- und einbauen/prüfen
Ausbau
● Getriebe ausbauen, siehe Seite 248.
● Schwungrad am Zahnkranz mit Schraubendreher undDorn oder Spezialwerkzeug –1– arretieren. Befestigungs-schrauben –Pfeile– der Kupplungsdruckplatte nacheinan-der jeweils um 1 bis 11⁄2 Umdrehungen lösen, bis dieDruckplatte entspannt ist.
Achtung: Wenn die Schrauben sofort ganz gelöst werden,können die Membranfeder sowie die Paßstifte zwischenDruckplatte und Schwungrad beschädigt werden.
● Anschließend Schrauben ganz herausdrehen.
● Druckplatte und Kupplungsscheibe herausnehmen. Ach-tung: Druckplatte und Kupplungsscheibe beim Heraus-nehmen nicht fallen lassen, sonst können nach dem Ein-bau Rupf- und Trennschwierigkeiten auftreten.
● Schwungrad mit benzingetränktem Lappen auswischen.
1
O-2802
Achtung: Beim Ausbau der Kupplungsscheibe darauf achten, inwelche Richtung das lange Nabenstück zeigt. Kupp-lungsscheibe in gleicher Lage wieder einbauen. AufOPEL-Kupplungsscheiben, falls vorhanden, Einbau-hinweis beachten.
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● Vorderes Abgasrohr, Katalysator und Mittelschalldämpferausbauen, siehe Seite 239.
Hinweis: Damit beim Abziehen der Hydraulikleitung für dasKupplungssystem möglichst wenig Bremsflüssigkeit ausläuft,empfiehlt es sich, den Vorratsbehälter für Bremsflüssigkeitluftdicht zu verschließen. Die OPEL-Werkstatt verwendetdafür als Sonderwerkzeug einen luftdichten Deckel. Stattdes-sen kann der Vorratsbehälter auch mit Hilfe einer dünnenFolie und einem Gummiring luftdicht verschlossen werden.
Achtung: Auslaufende Bremsflüssigkeit mit Lappen auffan-gen.
● Kupplungs-Druckleitung mit Anschlußstück –1– vom An-schluß am Kupplungsgehäuse nach oben abziehen.Dazu Klammer –2– mit Schraubendreher herausziehen.Anschließend Klammer –2– etwas zusammenbiegen undgleich wieder in die Druckleitung einsetzen.
1
2O-3002
Das Schalt- oder Automatikgetriebe kann ohne Ausbau desMotors ausgebaut werden. Ein Ausbau ist dann erforderlich,wenn die Kupplung ausgewechselt werden soll oder wenndas Getriebe erneuert beziehungsweise überholt werdenmuß. Da es jedoch in keinem Fall anzuraten ist, Reparaturenam Getriebe mit Heimwerkermitteln in Angriff zu nehmen,wird nur der Ausbau des Aggregates beschrieben.
Schaltgetriebe aus- und einbauen
Zum Ausbau muß das Fahrzeug ausreichend hoch aufge-bockt werden. Außerdem ist zum Ablassen des Getriebesein geeigneter Werkstattwagenheber sinnvoll.
Achtung: Da die Halter für Motor-/Getriebelager links undrechts abgeschraubt werden und zusätzlich der Vorderachs-träger ausgebaut wird, muß die Motor-/Getriebeeinheit nachdem Einbau genau wieder ausgerichtet werden. Die OPEL-Werkstatt hat Fixierwerkzeuge, mit denen der Motor nachdem Vorderachsträger ausgerichtet wird. Beschrieben wirddie Montage mit den Fixierwerkzeugen. Steht das Fixier-werkzeug nicht zur Verfügung, gibt es folgende (schlechtere)Möglichkeit: Vor dem Ausbau Markierungen am Motorlagerund Vorderachsträger mit Filzstift anbringen, damit das An-triebsaggregat in gleicher Lage wieder eingebaut wird.
Ausbau
● Batterie-Massekabel (–) bei ausgeschalteter Zündung ab-klemmen. Achtung: Dadurch werden elektronische Spei-cher gelöscht, wie zum Beispiel der Radiocode. OhneCode kann das Radio nur vom Radiohersteller freige-schaltet werden, beziehungsweise beim OPEL-Radio voneiner OPEL-Werkstatt. Deshalb Hinweise im Kapitel»Batterie aus- und einbauen« durchlesen.
● Batterie und Batterieträger ausbauen, siehe Seite 63.
● Luftfiltergehäuse ausbauen, siehe Seite 223.
Sicherheitshinweis Beim Aufbocken des Fahrzeugs besteht Unfallgefahr!Deshalb vorher das Kapitel »Fahrzeug aufbocken«durchlesen.
Getriebe/Schaltung■ Getriebeausbau
■ Schaltung einstellen
■ Automatikgetriebe
Aus dem Inhalt:
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