Digitalisierung des Handels: Neue Trends im E-Commerce und im stationären Handel Holger Seidenschwarz eBusiness-Lotse Ostbayern / ibi research an der Universität Regensburg 4. März 2015 Internet und E-Commerce: Neue Chancen für Handel und KMU TIZ – Technologie- und Innovationszentrum Ansbach
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Digitalisierung des Handels: Neue Trends im E-Commerce und im stationären Handel
Holger Seidenschwarz eBusiness-Lotse Ostbayern / ibi research an der Universität Regensburg 4. März 2015 Internet und E-Commerce: Neue Chancen für Handel und KMU TIZ – Technologie- und Innovationszentrum Ansbach
n Gründungsjahr 1993 n ibi research forscht zu Fragestellungen rund um das Thema
„Finanzdienstleistungen in der Informationsgesellschaft“ und „Handel im Zeitalter der Digitalisierung“ (angewandte Forschung)
n Unser Innovationsansatz macht Finanzdienstleistungen und den Handel messbar erfolgreicher!
n Brücke zwischen Universität Regensburg („An-Institut“) und Praxis: - Beteiligung an der universitären Lehre (Vorlesungen, Bachelor- und Masterarbeiten,
…)
- ibi-Partnernetzwerk (über 45 Banken, E-Commerce- und Technologiedienstleister)
- Herausgeber des jährlichen „ibi Website Rating“ (www.ibi.de/iwr)
- Träger des eBusiness-Lotsen Ostbayern als Teil der Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“(www.ebusiness-lotse-ostbayern.de)
Bundesweites eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen 38 Informationsbüros für Unternehmen im Rahmen der Förderinitiative „eKompetenz-Netzwerk für Unternehmen“ im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – IKT-Anwendungen in der Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“ (BMWi)
Ziele: § Aufbau eines Netzwerks zur aktiven Unterstützung
von Unternehmen im Umfeld der IuK-Technologie § Neutrale Informationen und Unterstützung § Hilfestellung beim Einstieg in das eBusiness § Schwerpunkte des eBusiness-Lotsen Ostbayern:
Umsatz real [Mrd. €] preisbereinigte Wachstumsrate [%]
Der reale Umsatz im deutschen Einzelhandel ist seit 2003 um durchschnittlich fast ein Prozent pro Jahr gesunken
Status quo und die letzten Jahre: • 400.000 Betriebe • 3 Mio. Beschäftigte • 450 Mrd. € Jahresumsatz • 16,2% Anteil am BIP • 11 %-Punkte Marktanteilsrückgang
des nicht-filialisierten Fachhandels seit 2000
• Aber: erst knapp 30 % aller stationären Händler haben den Sprung ins Internet gemacht
Die Entwicklungen im E‑Commerce betreffen jede Branche des Einzelhandels – aber nicht jede gleich stark Wachstumsraten und Anteile der E-Commerce-Umsätze nach Branchen
Durchschnitt über alle Branchen, Kreisgröße spiegelt E-Commerce-Umsatzvolumen wider
Bücher, Bild-‐, Tonträger Spielwaren
Elektronik, Computer und Zubehör
Bekleidung, Schuhe, Tex@lien
Schmuck/Uhren Möbel
Kosme@k
DIY
LebensmiJel
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Durchschnittliches E-Commerce-Wachstum 2010-2012
5,4 %
22,8 %
Quelle: eigene Berechnungen ibi research 2013 in Anlehnung an HDE 2013 Datengrundlage: bvh 2013, HDE 2013
Trends im Einzelhandel – demographische Entwicklungen
à Auswirkungen werden nicht zu übersehen sein: Aspekte wie Marketing oder die Gestaltung der Ladengeschäfte müssen verstärkt auf die veränderte Zielgruppe ausgerichtet werden
Bildquelle: http://www.ebayinc.com/sites/default/files/press/digitalstorefront_inc.jpg (eBay Inc. Brings Innovative Digital Storefronts to Westfield Mall )
Komfort ist der Hauptgrund für den Online-Einkauf – Preis ist wichtig, aber nicht alleine ausschlaggebend Ich kaufe online, weil…
Quelle: ibi research 2013, Digitalisierung der Gesellschaft ; http://www.mittelbayerische.de/region/regensburg/artikel/neuer-schwung-fuer-die-altstadt/1132862/neuer-schwung-fuer-die-altstadt.html#1132862
à Die Kundenfrequenz wird in vielen Innenstädten weiter abnehmen! (Regensburger Altstadt: Passantenrückgang seit 1997 um 20%)
à Klare Zielgruppen-Positionierung nötig: Versorgung- vs. Genuss-/Erlebniskauf
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… ich so an keine Öffnungszeiten gebunden bin.
... es Zeit spart.
... ich so die Preise besser vergleichen kann.
… das Online-Angebot mehr Auswahl bietet als im Ladengeschäft.
Angriff sogenannter „Branchenkiller“ im Einzelhandel macht vor keiner Branche halt
Beispiele: § Amazon: nicht nur Bücher, auch Verlagsprogramm § Apple und andere Streaming Dienste: Musik, Filme § Zalando: Schuhe und Modeartikel § eBay: Kleinanzeigen
Beispielhafte Wesenszüge der „Branchenkiller“: § Praktische jede Branche ist betroffen, auch zunehmend die klassischen
Vertriebswege wie im Handwerk § Will sich möglichst schnell festsetzen § Hat ein anderes Grundverständnis § Ist anders finanziert (Umfang und Zweck), andere „Gewinnerwartung“ § Manche Branchen massiv betroffen: neben dem Buchhandel z. B. auch
Spielwaren, Sportartikel und Elektronik
à Kämpfe sind ruinös à Es wird oft nur ein bis zwei Anbieter geben!
Folgen: à Amazon ist bei seinen USP kaum zu schlagen à Preiskampf nicht zu gewinnen durch Amazon Marketplace und eBay à Man muss damit leben und sich arrangieren, wie man mit Amazon und eBay
umgeht, auch ein Verkauf darüber kann sinnvoll sein! à Auf jeden Fall aber seine Chancen suchen und nutzen!
Wichtig: vertikale Vertriebsbeschränkungen werden keine Lösung sein!
Wie kann der Handel reagieren: § Sich mit technischen Neuerungen beschäftigen à auf Augenhöhe mit den Kunden § Sichtbarkeit im Internet erzeugen! Auch als rein stationärer Händler § Sich auf die eigenen Stärken besinnen und diese ausbauen + kommunizieren! § Für sich werben! Stärken der stationären Händler: § Nicht reiner Produktanbieter, sondern Problemlöser für den Kunden § Schaffung von Einkaufserlebnissen § Attraktive Darstellung der Produkte vor Ort: Umgebung, Anordnung, Touch & Feel § Beratung mit Freude und Wissen § Sortiment(vor)auswahl → der Kunde braucht kein unendliches Anbgebot § Großzügigkeit nach dem Kauf
§ Man nehme…“: Es gibt leider kein Patentrezept § Händler müssen aktiv entscheiden, wie auf die aktuellen Entwicklungen im
Handel reagiert werden soll § In dieser Dimension musste das der Handel schon lange nicht mehr Das heißt aber auf keinen Fall, dass jeder online verkaufen muss. Ganz im Gegenteil. Online-Präsenz ist aber Pflicht, um (mobil) gefunden zu werden!
Holger Seidenschwarz eBusiness-Lotse Ostbayern c/o ibi research an der Universität Regensburg GmbH Galgenbergstr. 25 93053 Regensburg Tel.: 0941 943-1915 bzw. -1901 E-Mail: [email protected]