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140 Die Täler der Westalpen Die Täler der Westalpen In den tief eingeschnittenen Alpentälern manche lieblich und grün, ande- re felsig und abweisend sind wahre Schätze zu entdecken: mittelalterliche Klöster und noble Castelli, trutzige Bergfestungen, über und über mit Fres- ken geschmückte Dorfkirchen, aber auch mondäne Skiorte wie Sestriere oder Bardonecchia und einen alles überragenden König aus Stein. Die dicht bewaldeten Berge und unzugänglichen Täler für Einsamkeitssuchende und Naturliebhaber sicher das interessanteste Ziel im Piemont waren als strate- gisch wichtiges Grenzgebiet zwischen Frankreich und Piemont immer wieder militä- risch hart umkämpft. Davon zeugen die vielen Bergfestungen, allen voran die giganti- sche Anlage Le Fenestrelle auf halbem Weg zwischen Sestriere und Pinerolo und die etwas kleinere Forte Exilles bei Susa. Auch war das Gebiet bis ins 19. Jh. hinein einer der wenigen Zufluchtsorte der Waldenser, die im Val Chisone und dem benachbar- ten Val Pellice einigermaßen unbehelligt leben konnten. Ihre Kultur prägt die beiden Täler bis heute (S. 153). Ein weiterer faszinierender, uralter Kulturkreis blüht nur wenige Täler weiter südlich und wird heute noch bzw. wieder intensiv gepflegt: die okzitanische Kultur mit ihrer eigenen Sprache, Musik und Küche (S. 175). Überragt wird die Gegend, die zum größten Teil zu den Cottischen Alpen (zwischen Colle delle Traversette und Colle della Maddalena) zählt, vom Monviso, dem (weit) sichtbaren Berg, den man an klaren Tagen sogar von Turin aus sehen kann. Tref- Im Herzen Okzitaniens: im oberen Maira-Tal und in Chianale ... Die Tä der We alpen Sant ton Ranv
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Aug 29, 2019

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140 Die Täler der Westalpen

Die Täler der WestalpenIn den tief eingeschnittenen Alpentälern � manche lieblich und grün, ande-re felsig und abweisend � sind wahre Schätze zu entdecken: mittelalterlicheKlöster und noble Castelli, trutzige Bergfestungen, über und über mit Fres-ken geschmückte Dorfkirchen, aber auch mondäne Skiorte wie Sestriereoder Bardonecchia � und einen alles überragenden �König aus Stein�.Die dicht bewaldeten Berge und unzugänglichen Täler � für Einsamkeitssuchendeund Naturliebhaber sicher das interessanteste Ziel im Piemont � waren als strate-gisch wichtiges Grenzgebiet zwischen Frankreich und Piemont immer wieder militä-risch hart umkämpft. Davon zeugen die vielen Bergfestungen, allen voran die giganti-sche Anlage Le Fenestrelle auf halbemWeg zwischen Sestriere und Pinerolo und dieetwas kleinere Forte Exilles bei Susa. Auch war das Gebiet bis ins 19. Jh. hinein einerder wenigen Zufluchtsorte der Waldenser, die im Val Chisone und dem benachbar-ten Val Pellice einigermaßen unbehelligt leben konnten. Ihre Kultur prägt die beidenTäler bis heute (→ S. 153). Ein weiterer faszinierender, uralter Kulturkreis blühtnur wenige Täler weiter südlich und wird heute noch bzw. wieder intensiv gepflegt:die okzitanische Kultur mit ihrer eigenen Sprache, Musik und Küche (→ S. 175).

Überragt wird die Gegend, die zum größten Teil zu den Cottischen Alpen (zwischenColle delle Traversette und Colle della Maddalena) zählt, vomMonviso, dem �(weit)sichtbaren Berg�, den man an klaren Tagen sogar von Turin aus sehen kann. Tref-

Im Herzen Okzitaniens: im oberen Maira-Tal und in Chianale ...

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fend ist aber auch sein zweiter Name Re di Pietra, �König aus Stein�, denn die mar-kante Felspyramide erhebt sich wahrhaft majestätisch über der Landschaft. An derNordseite des Bergs entspringt der Po, der eines der größten der westlichen Alpentä-ler im Piemont durchfließt. Breiter und mächtiger ist hier nur noch das Valle Susa.

Im gesamten Gebiet der Westalpentäler bieten sich vielfältige Wandermöglichkei-ten, sowohl in den Cottischen Alpen als auch in den südlich angrenzenden Seeal-pen mit ihrem Parco Naturale delle Alpi Marittime. Auf den Tisch kommt deftige Al-penküche und abends herrscht absolute bergdörfliche Ruhe. Wer etwas mehr Lebensucht, sollte sich in Saluzzo oder Cuneo einquartieren. Kulturinteressierte könneneine Vielzahl von Kirchen, Klöstern und Castelli besuchen, bekannte und eher unbe-kannte: majestätisch aufragend das berühmte Kloster Sacra di San Michele, verstecktin den Bergen die freskenreiche Kirche von Elva, namhaft und prachtvoll die Savoyer-Residenz Racconigi oder auch das einzigartige Castello di Manta (bei Saluzzo).

Lanzo Torinese und UmgebungKnapp 20 Kilometer nordwestlich von Venaria bei Turin gelangt man im gleichna-migen Tal nach Lanzo Torinese, einem 5000-Einwohner-Städtchen am Fluss Sturadi Lanzo, den der spektakuläre Ponte del Diavolo aus dem 14. Jh. mit einer Spann-weite von 37 Metern (bei 15 Metern Höhe) überspannt. Um den Ponte ranken sichdie üblichen Teufelsbrücken-Legenden: Der Teufel als Baumeister der Brücke wirdvon den Bewohnern um den vereinbarten Lohn gebracht, indem statt der verspro-chenen Menschenseele ein bedauernswerter Hund auf der Brücke zurückgelassenwird. Ein Hufabdruck in der nahen Cappella della S. Rocco zeugt von des Teufels

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142 Die Täler der WestalpenZorn � oder auch von dem einen mächtigen Schritt, den der Teufel benötigte, umdie neu gebaute Brücke zu überwinden. Auf der Brücke steht noch ein Tor, das,ehedem verschließbar, den Zugang zum Tal regulierte. Der Ponte del Diavolo istvom Zentrum aus in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Lohnend ist auch ein Spazier-

gang durch den mittelalterlichen Borgomit der Torre di Ajmone di Challant ausdem 13. Jh. Das lebhafte Centro storicohat durchaus Charme mit seinen niedri-gen Durchgängen, der stimmungsvollenPatina, den Geschäften, Bars, Cafés undPasticcerien entlang der Hauptgasse.

Von Lanzo Torinese führt eine Stich-straße am Fluss entlang in die Valli diLanzo: Bei Céres � einstmals für die To-rinesi eine beliebte Sommerfrische mitdirektem Bahnanschluss nach Turin,heute ziemlich leblos � geht es zu-nächst halblinks steil bergan ins Val diAla. Verschlafene Bergorte wie z. B.Bracchiello und dazwischen einsameGehöfte mit geschlossenen Rolllädenwerden passiert. Schließlich erreichtman den schön gelegenen Hauptort Aladi Stura auf 1080 Metern Höhe. DieStraße führt weiter zum Pian dellaMussa. Der landschaftlich recht spekta-kuläre Talschluss (hier auch Bars, Trat-torien und für Selbstversorger diversePicknickplätze) ist Ausgangspunkt fürzahlreiche Wanderungen. Hervorra-gende Wandermöglichkeiten ergebensich auch im südlich gelegenen Val diViú (mit dem gleichnamigen Hauptort)

und Stausee am Talschluss sowie dem nördlich gelegenen Nachbartal Val Grande(nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Nationalpark westlich des Lago Mag-giore), dessen Hauptort Cantoira auf 750 Metern Höhe liegt, Groscavallo(1102 Meter) am Talende ist umgeben von einigen (Fast-)Dreitausendern. In denValli di Lanzo ist auch Wintersport möglich, z. B. Ski, Eisklettern und Langlauf.

Information Nur im Sommer geöffneteTouristenbüros gibt es in Viú (Via Torino,¢ 0123-696002), Ceres (Piazza del Municipio7, ¢ 0123-521627) und Cantoíra (Via Roma192, ¢ 0123-585407).Fahrrad Von Borgaro Torinese (etwasnördlich von Venaria Reale) bis Lanzo führteine Radtour entlang zahlreicher histori-scher Sehenswürdigkeiten.Übernachten *** Albergo Rocciame-lone, in Usseglio (Val di Viú, ca. 30 km vonLanzo Torinese) ziemlich am Ortsanfangthront dieses graue Hotel mit kleiner Ter-

rasse davor, das es bereits seit 1925 gibt.Historische Einrichtung, die allein schoneinen Besuch wert ist (Speisesaal!), dieBäder allerdings weitgehend modern.Sehr freundlich und hilfsbereit, DZ mitFrühstück 65 �, mit Halbpension 110 �. ImNovember geschlossen. Via Roma 37,10070 Usseglio (TO), ¢ 0123-83743, www.albergorocciamelone.com.Camping Es gibt mehrere Campingplätzein den Valli di Lanzo, u. a. in Lanzo selbst, inCantoira und in Viú. Einen Camperstellplatzgibt es u. a. in Usseglio (12 �/Tag).

Pian della Mussa:der Talschluss des Val di Ala

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144 Die Täler der Westalpen

Valle di LocanaNördlich von Lanzo Torinese reicht das Valle di Locana an den Rand des National-parks Gran Paradiso, anfangs ein verschlafenes Tal, durch das sich das steinige Bettdes Orco schlängelt. Hauptort ist das beschauliche Locana. Hinter Noasca gewinntman schnell an Höhe und erreicht hinter einem stets ansteigenden Tunnel dasobere Tal. Hier bietet sich ein anderes Bild: Vor allem oberhalb Ceresole Reale amLago di Ceresole entfaltet sich die wildromantische Gebirgslandschaft mit schrof-fen Hängen und verschneiten Gipfeln. Ein Pass (für Autos gesperrt) führt über dasRifugio Savoie hinüber ins Aostatal (Val Savarenche).

Übernachten Gli Scoiattoli, einfache,aber gepflegte, familiäre Pension in Cereso-le Reale. Sehr freundliche Leitung. EZ 86 �,DZ 94 �, Dreibett-Zimmer 129 �, Vierbett-Zimmer 160 �, jeweils inkl. Frühstück, Halb-pension möglich. April bis Sept. geöffnet.Borgata Barilò 4, 10080 Ceresole Reale (TO),¢ 0124-953007, www.hotelgliscoiattoli.it.Chalet del Lago, einfach und urig, oberhalbdes Lago gelegen. Mit Ristorante und Sau-na, einfache Zimmer mit viel Holz. EZ mitFrühstück 58 �, DZ 88�112 �, Dreibett-Zimmer 90 �, Halbpension 20 � pro Pers.

Borgata Pian della Balma 10, 10080 CeresoleReale (TO), ¢ 0124-953128, www.chalet-ceresolereale.it.Camping ** Piccolo Paradiso, hinter Ce-resole Reale etwa 1 km oberhalb des Seesgelegen. Der schöne Camping wird voneinem sehr freundlichen Padrone geführt,der Wanderern gern Tipps gibt. Stellplatzfür 2 Pers. 18,50�20,50 �, Camperstellplatz 8�10 �, auch Bungalows, Bar und Ristorante/Pizzeria. Mai bis Anfang Okt. geöffnet. Loc.Foiere, 10080 Ceresole Reale (TO), ¢ 0124-953235, www.campingpiccoloparadiso.it.

Valle di Susa und NachbartälerDas größte Tal westlich von Turin wartet gleich am Eingang mit spektakulä-ren Sehenswürdigkeiten auf: mit den Klöstern Sant�Antonio di Ranverso undSacra di San Michele. Danach wird das Tal etwas öde, einzig Susa, einstmalsrömische Außenstelle auf demWeg nach Gallien, lohnt einen Besuch.

Durch das breite Tal der Dora Riparia verläuft die Autobahn A 32 von Turin zum13 Kilometer langen Frejus-Tunnel (Traforo del Frejus), der bei Bardonecchia imBerg verschwindet und beim französischen Modane wieder rauskommt. Auf demWeg dorthin geht es am sehenswerten Forte Exilles vorbei. Wer noch vor dem be-

Entspannt, aber aufmerksam: der Schäfer mit seinen Hunden im Locanatal

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Sant�Antonio di Ranverso 145DieTälerderW

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rühmten Skiort Bardonecchia auf (fast) schneesicheren 1312 Metern Höhe beiOulx links abbiegt, gelangt in den nicht minder berühmten Skiort Sestriere auf über2000 Metern Höhe im südlichen Nachbartal Valle del Chisone.

Sant�Antonio di RanversoDas alte Kloster mit wunderschöner Freskenausmalung in der Klosterkirche wurdeim Jahr 1187 vom Savoyer Umberto III kurz vor seinem Tod in Auftrag gegeben.Damals führte eine wichtige Handels- und Pilgerstraße über die AlpenpässeMonginevro und Moncenisio von Frankreich hierher. Das nach dem heiligen Anto-nius benannte Kloster diente als Wegstation und Hospital für erschöpfte undkranke Pilger. Der Tod des letzten Antonianermönches von Ranverso markierteauch das Ende des Pilger-Hospitals, die Anlage ging an den Maurizianerorden über,der noch heute für Erhalt und Pflege des Klosters zuständig ist.

Vom hübschen Vorgarten mit einladenden Parkbänken unter schattenspendendenBäumen betritt man die reizvoll unsymmetrische Kirche. Doch zuvor lohnt einBlick auf die Fassade: Hier wurden im 14. und 15. Jh., zur Blütezeit des Klosters,umfangreiche Arbeiten vorgenommen, zu sehen ist heute ein herausragendes Bei-spiel piemontesischer Backsteingotik mit aufwändiger Fassadendekoration auf dreischlanken Spitzgiebeln über den Portalen der Vorhalle. Auch bei den Umbauarbei-ten des Kircheninneren im 15. Jh. ging man in die Vollen: Spätgotik in Reinkultur,Rippengewölbe und Spitzbögen, dabei aber überhaupt nicht symmetrisch, was anden zahlreichen zu verschiedenen Zei-ten entstandenen Anbauten liegt. Dieeigentliche Attraktion von Sant�Antoniodi Ranverso sind allerdings die wunder-baren Fresken, mit denen die Kirche inweiten Teilen ausgemalt ist. Ein Teil da-von wird dem Turiner Maler GiacomoJacquerio zugeschrieben, der hier um1430 tätig gewesen sein soll. Von ihmstammen die Madonna und die Prophe-ten- und Heiligendarstellungen in derApsis sowie die Fresken in der Cappelladi San Biagio neben dem mit Gemäldenvon Defendente Ferrari (1531) ge-schmückten Hauptaltar.

Anfahrt/Verbindungen Auf der SS 25von Turin Richtung Avigliana/Susa geht eskurz nach Rivoli links ab nach Rosta undzum Kloster, das kaum 500 m von der vielbefahrenen Straße entfernt liegt (beschil-dert). Mit dem Zug (sfm) stündl. auf derStrecke Turin�Susa bis Rosta, vom Bahn-hof durch die Unterführung, die Via Sant�Antonio Ranverso führt direkt hin (ca. 10Min. Fußweg).Öffnungszeiten/Eintritt Di�So 9�12.30und 13.30�17 Uhr, Einlass bis 30 Min. vorTorschluss, Mo/Di geschlossen. Eintritt 5 �,ermäßigt 4 �, über 65 J. 1 �. ¢ 011-9367450.

Sant'Antonio di Ranverso

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146 Die Täler der Westalpen

Avigliana ca. 12.500 Einwohner

Ein netter Ort, wenn man erst einmal die viel befahrene Durchgangsstraße hintersich gelassen hat. Das beschauliche Centro storico mit der hoch gelegenen PiazzaConte Rosso wird von einer Burgruine überragt, hier herrscht dörflich-ruhige At-mosphäre. Etwas unterhalb der Piazza lohnt ein Blick in die Chiesa San Giovannimit gotischer Fassade und reichlich barocker Ausschmückung, noch ein Stück un-terhalb davon bef indet sich mit dem Uhrturm Torre dell�Orologio aus dem 14. Jh.eines der ältesten Bauwerke des Ortes. Er diente als Vorlage für den Uhrturm desMuseumsdorfes Borgo Medievale in Turin (→ S. 125).

Zwei Seen schließen sich gleich südlich an Avigliana an. Der kleinere ist völlig un-spektakulär, das Ufer des größeren (Lago Grande) säumen zahlreiche Restaurantsund ein Campingplatz.

Verbindungen Avigliana liegt an derBahnstrecke Turin�Susa, stündl. Züge nachTurin (sfm, Dauer ca. 30 Min.), etwa alle 2Std. nach Susa. Bahnhof in der Neustadt.Übernachten *** Hotel Ristorante Hermi-tage, großes Haus am See mit Burgzinnen,an der schmalen Straße Richtung Sacra diSan Michele gelegen (beschildert). Bekannthauptsächlich als Restaurant (mit Terrasse,

am Wasser, Di geschlossen), es werdenaber auch acht Zimmer vermietet. EZ 60 �,DZ 80 �, Frühstück inkl. Strada Sacra di SanMichele 12, 10051 Avigliana (TO), ¢ 011-9369207, www.ristorantehermitage.it.Essen & Trinken Mehrere Osterien undRistoranti an der stimmungsvollen PiazzaConte Rosso und drum herum.

Sacra di San MicheleUnübersehbar thront die tausend Jahre alte Abtei wie ein steinerner Wärterauf dem 962Meter hohen Monte Pirchiriano am Eingang des Susa-Tals.Nach dem Mont-Saint-Michel in der Normandie ist sie das wichtigste Mi-chaelsheiligtum Europas und zweifelsohne einer der bedeutendsten Sakral-bauten im Piemont.

Der Zugang ist abenteuerlich und führt über 237 Stufen direkt ins tiefste Mittelal-ter � so fühlt man sich zumindest in der kahlen romanisch-gotischen Kirche amhöchsten Punkt der den Berg ummantelnden Abtei, die im Osten bis Rivoli und imWesten sogar fast bis nach Susa zu sehen ist. Man hat bereits einen ordentlichenAufstieg hinter sich, bevor man unterhalb der ehrfurchtsgebietend hoch aufragen-den Fassade den Klosterbau betritt. Steil und z. T. eng am Fels steigt man auf demlangen symbolträchtigen Scalone dei Morti zur Kirche empor (�Treppe der Toten�,weil seitlich des Wegs zahlreiche Äbte des Klosters begraben liegen). Am oberenEnde der Treppe gelangt man zum kunstvoll gearbeiteten Zodiaco-Portal. Benanntwurde das durch den Bildhauer Nikolaus um 1120 erschaffene Portal nach denTierkreiszeichen auf der rechten Seite. Sehenswert sind auch die biblischen Dar-stellungen wie Kain und Abel oder Samson und Dalila in den Säulenkapitellen.

Die Kirche aus dem Jahr 1131 wurde auf dem Fundament eines Vorgängerbaus, derChiesa di Ugone (1035), errichtet. Der älteste Teil des Gebäudes ist der so genannteCoro Vecchio (Alter Chor), ein kleiner Raum gleich links des Eingangsportals, indem die schlichten Steinsarkophage der Mitglieder des savoyischen Königshausesuntergebracht sind. Das wertvollste Grabmal der Kirche ist an der Längsseiteschräg gegenüber dem Eingang (im linken Seitenschiff ) zu sehen: Hier ruhte einst

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unter elegantem Tabernakel der Abt Guglielmo von Savoyen (gest. 1324), heute istdas Grab leer. Neben den insgesamt 139 Säulenkapitellen mit z. T. sehr kunstvollenDarstellungen beeindruckt vor allem die gotische Apsis mit dem meisterhaft gear-beiteten Mittelfenster � zu sehen sind im steinernen Rahmen vier Propheten unddarunter die Verkündigung, außerdem sind hier Fresken aus dem 15./16. Jh. erhal-ten. Eines der bedeutendsten Gemälde der Kirche bef indet sich im Alten Chor: dasDefendente Ferrari zugeschriebene Triptychon mit der stillenden Muttergottes imZentrum, links von ihr der Erzengel Michael (unter ihm der Teufel), rechts der Auf-traggeber des Gemäldes mit dem Abt von San Michele. Vom Mittelschiff kann manin die Krypta hinuntersteigen, die aus drei alten Kapellen besteht. Von der Terrasse(Ausgang durch den Coro Vecchio) genießt man einen wunderbaren Blick auf dieAlpengipfel und in schwindelerregende Tiefen hinunter ins Susa-Tal.

GeschichteKurz vor der von der Christenheit gefürchteten Jahrtausendwende � man erwarte-te nicht weniger als das Weltende � zog es einen Einsiedler in die Höhe des MontePirchiriano, um sich dort in die Arme seines Schöpfers zu begeben. Lange soll erallerdings nicht allein geblieben sein: Es heißt, ein bußfertiger Graf wählte den ab-geschiedenen Ort, um in den 980ern ein kleines Benediktiner-Kloster samt kleinerKirche zu errichten, die schon bald als Sacra di San Michele bekannt war. Auftrag-geber, Finanzier und Namensgeber soll der französische Adlige Hugo von Montbois-sier (deswegen auch Chiesa di Ugone) gewesen sein, der unermüdlich Mönche an-warb und die Abtei zu einer Pilgerstätte ausbauen ließ. Die entscheidenden Bau-maßnahmen wurden dann Anfang des 12. Jh. vorgenommen, als das Kloster zuRuhm gelangt war und aus allen Nähten zu platzen drohte. Doch hatte man aufdem steilen Felsberg ein ernsthaftes Platzproblem, man musste den Berg sozusagenummanteln. Das Mammutprojekt vollzog sich genau zur Zeit des Übergangs zwi-schen Romanik und Gotik, sodass hier beide Stilformen zu f inden sind.

Ein Kloster wie eine Festung: Sacra di San Michele

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148 Die Täler der WestalpenSeine Glanzzeit erlebte die Sacra di San Michele vom 11. Jh. bis etwa 1250, damalswar die Abtei ein berühmtes und hochgeschätztes kulturelles und politisches Zent-rum, nicht zuletzt dank herausragender Führungspersönlichkeiten unter den Äb-ten. Auf Erfolg und Aufstieg folgte im 14. Jh. jedoch eine Phase der Misswirtschaft,Intrigen und Korruption, die die Savoyer dazu bewog, dem Kloster im Jahr 1379 dieSelbstverwaltung zu entziehen. 1622 wurde das Kloster endgültig aufgelöst, dienteseitdem ausschließlich als Festung und wurde mehrfach geplündert, u. a. in denJahren 1693 und 1706 von den Franzosen. Erst der Savoyer Carlo Alberto (1831�1849) brachte neues Leben nach San Michele, als er 1836 die Rosminianer-Mönchezu den neuen Verwaltern des Klosters ernannte. Damals wurden auch die Sarko-phage der Familienmitglieder der Savoyer aus dem Dom von Turin hierher ge-bracht. Anfang des 20. Jh. wurde eine umfangreiche Restaurierung beschlossen,beendet waren die Arbeiten aber erst 1937. Noch heute steht die Abtei unter derVerwaltung der Rosminianer. Die Sacra di San Michele diente Umberto Eco alsVorbild für das Kloster im Roman Der Namen der Rose und als Kulisse für dessenVerf ilmung.

Anfahrt/Verbindungen Eine 12 km lan-ge, schmale Panoramastraße führt von Avi-gliana steil am Hang entlang bis zum Park-platz, ab hier nur noch zu Fuß (ca. 15 Min.).Alternativ von Giaveno auf breiterer Straßeüber den 1007 m hohen Colle Braida undquasi von hinten zur Abtei (für Busse undFahrzeuge ab 2 m Breite gilt Einbahnstra-ßen-Verkehr, Avigliana Richtung Giaveno).Es gibt auch einen Fußweg ab Chiusa SanMichele � Start neben der Dorfkirche (dortWegweiser), dann einfach immer steil nachoben (ca. 1,5 Std.).Mit dem Zug (sfm) bis Station Condove/Chiusa San Michele. Busse von Turin nachGiaveno, von dort nur mit dem Taxi. Mai bisSept. pendelt an Sonn- und Feiertagennachmittags ein Bus von Avigliana (Stazio-ne) hinauf.Öffnungszeiten Im Sommer (16.3.�15.10.)Di�Sa 9.30�12.30 und 14.30�18 Uhr, So 9.30�12.30 und 14.30�18 Uhr, im Winter nur bis 17Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 8 �, ermäßigt(6�14 J. und über 65 J.) 6 �. An Sonn- undFeiertagen ist nachmittags eine Besich-tigung nur mit Führungen möglich, außer-dem werden Führungen an jedem erstenSa im Monat (nachmittags) angeboten, nurin italienischer Sprache (8 �, ermäßigt 6 �,Dauer ca. 1 Std.). ¢ 011-939130, www.sacradisanmichele.com.Essen & Trinken Auf dem ca. 15-minüti-gen Fußweg zur Abtei gibt es eine nette,kleine Bar (Di�So 9�19 Uhr geöffnet).Klettersteig Der felsige Berg ist ein be-liebtes Klettergebiet, vom Ort Sant�Ambro-gio unterhalb führt ein Klettersteig in ca. 3�

4 Std. hinauf zur Sacra San Michele (600 Hö-henmeter, teilweise im Fels). Nur für Kön-ner mit entsprechender Ausrüstung.

Bei so viel Bosheit feixt der Teufel

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Susa ca. 6400 Einwohner

Der Ort liegt etwa 50 Kilometer westlich von Turin am Fuß des mächtigenMont Cenis (Frankreich) und war einst eine wichtige römische Grenzfestunggegen die Kelten.

Heute ist Susa ein schlichtes, wettergegerbtes Städtchen, zwar malerisch am Berg-fluss Dora Riparia gelegen, aber kaum eine touristische Attraktion. Dafür ist Susazu wenig gepflegt und zum Skifahren bieten sich hier, auf nur rund 500 Metern Hö-he, auch keine entsprechenden Bedin-gungen � zumal es ins Skigebiet nachBardonecchia keine 30 Kilometer sind,nur ein Stück weiter entfernt liegt Ses-triere. Sehenswert in Susa sind die bau-lichen Überreste aus römischer Zeitund der Dom San Giusto. Wer in derGegend ist, sollte unbedingt auch einenAbstecher zur etwa 14 Kilometer west-lich gelegenen Festung von Exilles(→ S. 151) machen.

Der Ort in strategisch günstiger Lagewar schon von keltisch-ligurischenStämmen besiedelt, später entstand dierömische Siedlung Segusium. Im Mittel-alter wurde Susa von Barbarossas Trup-pen zerstört und kam dann schon frühin den Einzugsbereich der Savoyer. Dieneuere Geschichte machte einen großenBogen um den unspektakulären Ort.

Information Ufficio del Turismo (TurismoTorino e Provincia), Corso Inghilterra 39(Hauptdurchgangsstraße, ca. 100 m vomBahnhof), 10059 Susa (TO). Di�Fr und So9.30�12.30 Uhr, Sa 9�12 und 15�18 Uhr, So9.30�12.30 Uhr. ¢ 0122-622447, www.turismotorino.org.Verbindungen Mit dem Zug (sfm) etwaalle 2 Std. über Avigliana nach Turin (Daueretwa 1 Std.). Bahnhof nahe Zentrum amCorso Stati Uniti (Hauptdurchgangsstraße,geht in Corso Inghilterra über). Busse in dieumliegenden Orte fahren ebenfalls vomBahnhof ab.Parken kostenloser Parkplatz auf derPiazza Repubblica (hinter der Tourist-Info).Übernachten*** Napoleon, zentrale Lagean der recht befahrenen Durchgangsstra-ße, mit Garage (10 �/Tag), im Winter 2017/2018 renoviert. EZ 72 �, DZ 87�112 �, Drei-bett-Zimmer 107 �, Vierbett-Zimmer/Fami-lienzimmer 127 �, Frühstück inkl. Mai bis

Okt. geöffnet. Via Mazzini 44, 10059 Susa(TO), ¢ 0122-622855, www.hotelnapoleon.it.*** Susa e Stazione, einfaches, solidesAlbergo gegenüber dem Bahnhof, mit Ris-torante, Bar im Erdgeschoss, freundlicherService, nicht ganz leise. EZ 60�66 �, DZ 79�86 �, Dreibett-Zimmer 99�112 �, Vierbett-Zimmer/Familienzimmer 122�128 �, Früh-stück inkl., auch Halbpension möglich. Cor-so Stati Uniti 4/6, 10059 Susa (TO), ¢ 0122-622226, www.hotelsusa.it.

Susa

Der Triumphbogen des Augustus,durch die Überreste des

römischen Aquädukts gesehen