DIENSTAG, DEN 24. MAI 2011 OBERLEDINGERLAND GENERAL-ANZEIGER, SEITE 18 VÖLLEN - Tjark, Liesa, Ange- lique und Katharina hatten Geburtstag. Und wie immer, wenn wieder vier Schüler der Eingangsstufe der Grund- schule Völlen ein Jahr älter geworden sind, wird von de- ren Müttern für alle Kinder dieser kombinierten ersten und zweiten Klasse ein Früh- stück ausgerichtet. Yvonne Eymann, Mutter von Hasen- kind Tjark, trägt zwei appetit- lich angerichtete Rohkost- platten ins Klassenzimmer. Früher, erläutert Lehrer Georg Barton, hätten viele Kinder Süßigkeiten als Pau- senbrot eingepackt bekom- men. Die Lehrer hätten das mit den Eltern besprochen und gemeinsam beschlossen, die Ernäh- rung umzu- stellen auf gesündere Lebensmit- tel. „Aber oh- ne, dass wir den Holz- hammer ‘rausholen“, versichert der Pädagoge. Wer eine Milchschnitte mitbrächte, darf sie auch essen. Milchschnitten stehen an diesem Morgen jedoch nicht auf dem Speiseplan. Statt- dessen gibt es Vollkornbröt- chen, Wurst, Käse und hart- gekochte Eier. Ein Glas Nu- tella ist auch dabei sowie die Platten mit frischen Erdbee- ren, Melonen und Weintrau- ben und Gurken, Möhren, Tomaten und Paprika. Erst einmal dürfen die Geburts- tagskinder nach vorne kom- men und kriegen „Viel Glück und viel Se- gen“ vorge- sungen. An- schließend decken alle ihre mitge- brachten Tel- ler, Brettchen und Messer auf und be- dienen sich. Die Erdbeeren gehen am bes- ten weg. Lennard bestreicht sich froh ein Brötchen mit Nutel- la, während Liesa Salami be- vorzugt. Jannek erklärt, er möge „am liebsten nur Mar- garine“. Es ist gemütlich, die- ses Picknick im Klassenraum. Dann fällt Katharina ein, dass sie und die anderen Kinder ja eine Woche zuvor Kresse ausgesät hätten. Die ist nun auf der Fensterbank herange- wachsen – genau richtig für das gemeinsame Frühstück. Die Schüler schnippeln die Hälmchen ab, um sie auf Eierscheiben und Käse zu streuen. Sie habe „Jungen- kresse“ stellt Liesa kritisch fest. Die unterscheidet sich von „Mädchenkresse“ nicht im Geschmack. Es sei bloß so, dass ein Balkonkasten von den Jungs angesät wor- den sei, erklärt Barton schmunzelnd, und in dem anderen die Mädchen die Kressesaat ausgebracht hät- ten. Wer nicht schafft, sein Brötchen aufzuessen, packt es in die Frühstücksdose. Die Rohkostplatten bleiben ste- hen. Erfahrungsgemäß seien sie mittags leer, und zwar un- abhängig von der servierten Menge, sagt Barton. Die Mahlzeit ist beendet. Er sucht Freiwillige zum Aufräu- men. Linus, Leonie, Mathis und Jette helfen in der Pause, die Pulte von Melonenkernen und Nutellaklecksen zu be- freien. VON ASTRID FERTIG DiefrischenErdbeerengehenambestenweg Der General-Anzeiger geht zur Schule: Die ABC-Schützen, die in Völlen ihr erstes Schul- jahr erleben, werden dabei von der GA-Re- daktion begleitet. GA-SERIE (20) Je vier Geburtstagskinder der Eingangsstufe Völlen richten ein gesundes Frühstück aus Alle freuen sich auf das Rohkostbüffet: (von links) Mathis, Tjark, Jannek, Rahel, Leonie, Angelique, Deike und Simon. Jannek futtert mit Appetit die Melonenstücke. Auch Lehrer brauchen Fut- ter: Geort Barton – Eibrot. Herzhaft beißt Jette in ihr Wurstbrot. BILDER: FERTIG RHAUDERFEHN - Seit vori- gem September ist Helmut Schreiber nicht mehr beim General-Anzeiger im Dienst, sondern Ruheständler. Wenn am 29. Mai der Kinderfloh- markt veranstaltet wird, kehrt er, der zuletzt als Ge- schäftsführer im Direktver- trieb für die Verteilung der Anzeigenblätter verantwort- lich war, jedoch gerne an sei- nen alten Einsatzort zurück – wenn er nicht gerade mit sei- ner Frau Anneliese im Wohn- wagen unterwegs ist. Der 64-Jährige ist, was den GA-Flohmarkt betrifft, ein Mann der ersten Stunde. Er gehörte zur Gruppe derer, die den Vorschlag des Herausge- bers, Dr. Gerfried Engelberg, unterstützten, das Gelände um das Verlagshaus freizuge- ben, damit Kinder dort ihre Schätze verkaufen könnten. Und er gehörte zu den Orga- nisatoren. Allein was die Verteilung von T-Shirts mit dem Logo des Zeitungshauses anging, war Risikobereitschaft ange- sagt. Zwar meldeten die klei- nen Verkäufer sich an, doch ihre Kleidergrößen mussten die Veranstalter schätzen. Je- des Kind bekam ein Shirt ge- schenkt. Die GA-Mannschaft lief durch die Budengassen und händigte jedem sein Hemd persönlich aus. Als Schreiber er und die übrigen Helfer an jenem Mai-Sonntag 1992, als die Veranstaltung erstmals statt- fand, aus einem der Fenster im Obergeschoss des Ver- lagshauses blickten, waren sie begeistert, ein Meer von Kindern zu sehen, die alle die Hemden mit dem Logo des General-Anzeigers trugen. Im ersten Jahr durften die Kinder kostenlos Kleinanzei- gen im General-Anzeiger schalten. Dieser Service wur- de eingestellt, denn die An- noncen wurden von Trödel- händlern durchgekämmt, ob sie für ihren eigenen Fundus etwas davon erwerben und zu einem – natürlich höheren Preis – wieder losschlagen konnten. Händler und andere Er- wachsene, die versuchten, sich trotz Verbots auf den Flohmarkt zu stellen, wurden von den Organisatoren des Platzes verwiesen. Über- haupt flanierte das Organisa- tionsteam die ganze Zeit über den Platz, um sich zu überzeugen, dass die Jugend ungefährdet ihren Spaß ha- ben konnte. Ob es anstrengend oder schön gewesen sei, den Floh- markt zu organisieren? Hel- mut Schreiber lächelt: „Zu- erst war es anstrengend – aber wenn es lief, wurde es zum Vergnügen.“ Die größte Sorge der Veranstalter galt dem Wetter. Zwar konnte man die Kinder bei Regen in der Halle unterbringen. Doch bei Sonnenschein hatten alle bessere Laune – und es strömte mehr Publikum her- bei. ➛Morgen: Die Leeraner Pfadfinder „Wildgänse“ sind jedes Jahr beim GA-Kinder- flohmarkt mit von der Partie. „Wenn es lief, dann war es ein Vergnügen“ VON ASTRID FERTIG Der GA-Flohmarkt hat Jubiläum: Dieses Jahr wird er zum 20. Mal veranstaltet. Die GA- Redaktion sprach mit Menschen, die mit die- ser Veranstaltung ver- bunden und für sie verantwortlich sind. Heute: Helmut Schrei- ber, ehemaliger leiten- der Mitarbeiter des GA und einer der Männer der ersten Stunde beim Flohmarkt. GA-SERIE (6) Helmut Schreiber war beim Flohmarkt ein Mann der ersten Stunde Auch im Jahr 1999 drängten sich beim Flohmarkt Massen von Menschen auf dem GA-Gelände. BILD: GA-ARCHIV Helmut Schreiber „Jäger e. V.“ Zum GA-Artikel „Krä- hen picken Lämmern die Augen aus“ be- merkt PETRA MEYER- TAUTZ aus Colling- horst: Nachdem im Kreistag bis auf die Grünen alle Abgeordne- ten unter Missachtung der europäischen Vogelschutz- Richtlinien, des deutschen Tierschutzgesetzes und ent- gegen ihrer Kenntnis über die Verhaltensweisen und Gene- tik der Rabenvögel ihre „Patschhändchen“ zur Ver- längerung der Krähenjagd hoben, scheint dem Jäger e. V. dieser zweifelhafte Erfolg noch nicht ausreichend zu sein. Man bedient sich des- halb wieder einmal wissen- schaftlich unhaltbarer Argu- mentationen, um offenbar die Bevölkerung emotional auf ganzjährig geplante Ak- tionen des Jäger e .V. einzu- stimmen. Nach den Tot- schlag-Aktionen der Jahre 2004 bis 2006 und der staats- anwaltschaftlichen „Empfeh- lungen“ sollte man meinen, dass die Mitglieder des Jäger e. V. sich nicht mehr aus ihren Löchern trauen. Solan- ge jedoch ein zu seiner „Ent- spannung“ jagender Landrat seinen Gesinnungsgenossen die „Leiter“ hält und sich eine Zeitung findet, die bedenken- los die unwissenschaftlichen Argumentationen des Jäger e .V. verbreitet, solange werden sich die Mitglieder des Jäger e. V. ermutigt füh- len, zum Schaden der Natur und der Allgemeinheit wei- terhin zu agieren. LESERBRIEFE MARIENHEIL - Gleich 19 Teil- nehmer hatten sich für Rhau- derfehns erste Casting-Show gemeldet. Am 19. Juni soll auf dem Rathausfest die Ent- scheidung fallen, wer Rhau- derfehns Antwort auf Dieter Bohlens Superstar 2011 ist. Am Wochenende fand im Musik-Café Marienheil ein Vorentscheid statt. In drei Altersgrup- pen traten je- weils 10- bis 15-Jährige, 16- bis 20- Jährige sowie 21- bis 30-Jährige Sängerinnen und Sänger auf, um ihr Können zu zei- gen. Unter Aufsicht der Jury mit Thomas Schwaak, Olaf Knirr und Sebastian Krum- minga von der Leeraner Gi- tarrenschule „Kapodaster“ und der Schlagzeugschule „Drum Castle“, ebenfalls aus Leer, wurden die besten neun Sänger ausgewählt. Diese werden auf dem Rat- hausfest gegeneinander an- treten. Zu gewinnen gibt es Gutscheine sowie Geldge- winne je Gruppe im Wert von 250 Euro. Die Idee zu „Rhauder- fehn sucht Dich!“ stammt von Melanie Beenken aus dem Rhau- derfehner Bürgerbüro. In den jeweiligen Altersklassen ha- ben sich qualifiziert: Thomas Stahl (27) aus dem Saterland, Antje Tinnemeyer (22) aus Ostrhauderfehn, Jennifer Speidel (21), ebenfalls aus dem Saterland, Tomke Hin- richs (20) aus Rhauderfehn, Laura Rossow (19) aus Ostrhauderfehn, Jahangir Ra- za (17) aus Filsum sowie Re- né Janssen (14), Janka Bee- ning (14) und Rieke Matau- scheck, alle drei aus Rhau- derfehn. „Rhauderfehn sucht Dich!“: So heißt der Sing- wettbewerb. Am Wo- chenende gab es einen Vorentscheid. VON WOLFGANG HARMS Junge Leute beim Casting in Marienheil Tomke Hinrichs Jahangir Raza IDAFEHN - Der Honig steht am kommenden Sonntag, 29. Mai, im Mittelpunkt des Mai-Backtages bei der Mühle Idafehn. Die Mitglieder des Imkervereins Rhauderfehn und Umgebung werden ihren Verein vorstellen und über ihr Hobby informieren. Be- reits in den frühen Morgen- stunden beginnt der Mühlen- bäcker Stefan Czesnik mit seinem Team im Steinofen mit dem Backen von Müh- lenbrot und Krintstuten, die ab etwa 10.30 Uhr von den Besuchern erworben werden können. Die Frauen des Hausfrauenvereins Idafehn sorgen am Nachmittag mit Tee, Kaffee und leckerem selbstgebackenem Kuchen wieder für das leibliche Wohl. Bei ausreichendem Wind werden sich die Flügel der Windmühle drehen und die Mühle kann besichtigt werden. Backtag bei der Mühle Idafehn