Research _Ausblick 2015 6 Deutsche Bank_results 1 Die Welt wächst uneinheitlich Während die US-Wirtschaft nach unserer Einschätzung noch deutlich stärker zulegen könnte als schon 2014, rechnen wir für die Eurozone nur noch mit einem Miniwachstum. Auch in Deutschland deuten wichtige Stim- mungsindikatoren wie der ifo-Geschäfts- index – trotz der jüngsten Aufhellung – ins- gesamt auf ein schwächeres Jahr 2015 hin: Mehr als 0,8 Prozent dürfte die Wirtschaft nicht zulegen. Neben dem schwierigen Umfeld in der Eurozone könnte es erneut zu geopolitischen Verwerfungen kommen. Ein Lichtblick ist der wiedererstarkende deutsche Konsum. Chinas Wirtschaft befin- det sich weiter im Umbruch – hin zu einer moderateren, stärker auf Binnenkonsum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschafts- politik. 2015 dürfte China daher weniger stark wachsen als die Jahre zuvor – wenn auch nach wie vor auf einem vergleichs- weise hohen Niveau. Chef-Anlagestratege Ulrich Stephan glaubt: Im nächsten Jahr geben die wirtschaftlich starken USA den Ton an. Aber auch Schwellenländer bieten Chancen für Anleger, die dem Niedrigzins-Umfeld zu Hause entfliehen wollen 10 Prognosen 2014 erwartet Wirtschaftswachstum im Vergleich in Prozent QUELLE: DEUTSCHE BANK GLOBAL MARKETS, STAND: 25. 11. 2014 2015 erwartet Anlageexperte Ulrich Stephan ist optimistisch: „Ende 2015 sehen wir den DAX bei 11 500 Punkten. Grund dafür ist neben dem Wachstum der Weltwirt- schaft der weiter sinkende Kurs des Euro gegenüber dem Dollar“ Welt 3,6 3,1 USA 3,5 2,3 Euro- land 0,8 0,7 Deutsch- land 0,8 1,4 Japan 1,4 0,5 China 7,0 7,3 Indien 5,5 6,5
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Die Welt wächst uneinheitlich...Die Welt wächst uneinheitlich Während die US-Wirtschaft nach unserer Einschätzung noch deutlich stärker zulegen könnte als schon 2014, rechnen
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Research_Ausblick 20156 Deutsche Bank_r e s u l t s
1 Die Welt wächst uneinheitlich Während die US-Wirtschaft nach unserer
Einschätzung noch deutlich stärker zulegen
könnte als schon 2014, rechnen wir für die
Eurozone nur noch mit einem Miniwachstum.
Auch in Deutschland deuten wichtige Stim-
mungsindikatoren wie der ifo-Geschäfts-
index – trotz der jüngsten Aufhellung – ins-
gesamt auf ein schwächeres Jahr 2015 hin:
Mehr als 0,8 Prozent dürfte die Wirtschaft
nicht zulegen. Neben dem schwierigen
Umfeld in der Eurozone könnte es erneut
zu geopolitischen Verwerfungen kommen.
Ein Lichtblick ist der wiedererstarkende
deutsche Konsum. Chinas Wirtschaft befi n-
det sich weiter im Umbruch – hin zu einer
moderateren, stärker auf Binnenkonsum und
Nachhaltigkeit ausgerichteten Wirtschafts-
politik. 2015 dürfte China daher weniger
stark wachsen als die Jahre zuvor – wenn
auch nach wie vor auf einem vergleichs -
weise hohen Niveau.
Chef-Anlagestratege Ulrich Stephan glaubt: Im nächsten Jahr geben die wirtschaftlich starken USA den Ton an.
Aber auch Schwellenländer bieten Chancen für Anleger, die dem Niedrigzins-Umfeld zu Hause entfl iehen wollen
10 Prognosen
2014 erwartet
Wirtschaftswachstum im Vergleich in Prozent
QUELLE: DEUTSCHE BANK GLOBAL MARKETS, STAND: 25. 11. 2014
2015 erwartet
Anlageexperte Ulrich Stephan ist optimistisch: „Ende 2015 sehen wir den DAX bei 11 500 Punkten. Grund dafür ist neben dem Wachstum der Weltwirt-schaft der weiter sinkende Kurs des Euro gegenüber dem Dollar“
Research_Ausblick 2015 9Deutsche Bank_r e s u l t s
8China, Indien & Co. im Aufwind China hat es vorgemacht, nun ziehen andere
asiatische Schwellenländer nach: Sie refor-
mieren ihre Wirtschaft. In China betrifft das
neben vielen kleineren Reformen auch die
Öffnung des Aktienhandels für auslän dische
Investoren. Die neugewählten Regierungen
in Indien und Indonesien streben ebenfalls
eine Liberalisierung ihrer Märkte an: In
Delhi setzt man dafür auf die Lockerung von
Investitionsvorschriften und eine unterstüt-
zende Geldpolitik, während Jakarta zunächst
die traditionell hohen Subventionen für
Kraftstoffe angeht. Sollten diese langfristig
angelegten Umbaumaßnahmen wie bis-
her vorangetrieben werden, könnten sie sich
weiterhin positiv auf die jeweiligen Aktien-
märkte auswirken.
10 Das Portfolio macht den Unterschied ausAufgrund der vielen potenziellen Einfl uss-
faktoren sollten Anleger die Märkte im
Jahr 2015 stets sehr genau im Blick behalten.
Um nicht von plötzlichen Entwicklungen
überrascht zu werden, empfi ehlt sich von
vornherein eine breit angelegte Mischung
im Depot. Das betrifft nicht nur die Diversifi -
kation über Anlage klassen wie Aktien
und Renten, sondern auch die Einbeziehung
regionaler Vielfalt und unterschiedlicher
Währungsräume. Anleger, denen reine Aktien-
investments zu riskant erscheinen, könn-
ten in über alle Anlageklassen streuenden
Multi-Asset-Fonds interessante Anlage-
alternativen fi nden.
9Alte Risiken bleiben, neue kommen hinzu Die hohe Schwankungsbreite der
Aktienmärkte sowie die Auswirkun-
gen geopolitischer Spannungen in
der Ukraine oder dem Nahen Osten
werden Anleger im kommenden
Jahr vermutlich weiter begleiten.
Neue Herausforderungen er-
geben sich zum Beispiel durch eine
mögliche Ausweitung der Ebola-
Epidemie. Auch die zunehmende
Stärke des US-Dollars könnte zum
Risiko werden: Aber nur, wenn Euro
und Yen zum Dollar deutlich zu
stark und zu schnell abwerten und
die US-Politik auf den Plan rufen.
Ulrich Stephan rät zu Diversifi kation: „Die wenigen Perlen sind immer schwerer zu fi nden. Es ist wichtig, Anlagen breit zu streuen und die Märkte im Jahr 2015 genau im Blick zu behalten“