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1 Die Verbindung von funktionalem und essentialistischem Religionsverständnis ausgehend von der evolutionären Religionstheorie Gustav Jaegers Prof. Dr. Wolfgang Achtner Justus Liebig Universität Giessen [email protected] Die Evolutionstheorie Darwins steht seit ihrem Entstehen in einem gespannten Verhältnis zur Religion, speziell dem Christentum. Während im 19. Jahrhundert die Mehrzahl der matierialistischen oder agnostischen Biologen jedweder Form von Religion ablehnend gegenüber standen, ist im 20. Jahrhundert das Pendel ins andere Extrem umgeschlagen. So formuliert Edward O. Wilson das Forschungsprogramm der Soziobiologie: „Wir haben die entscheidende Phase in der Geschichte der Biologie erreicht, in der die Religion selbst zum Gegenstand naturwissenschaftlicher Erklärungen wird“. Kurz gesagt, es geht in diesem Forschungsansatz um eine vollständige Naturalisierung von Religion und einer Eliminierung von Transzendenz. E.O. Wilson stützt sich dabei implizit auf ein funktionales Verständnis von Religion, das auch sonst heute sowohl bei soziologischen wie auch evolutionären Theorien von Religion verwendet wird. Dem steht heute ein essenzialistisches, am Objekt und Inhalt der Religion orientiertes Verständnis von Religion gegenüber, das in der Regel meist von Theologen bevorzugt wird. Zugleich ist die evolutionäre Betrachtung von Religion oder gar Glaube und Theologie z.Z. in der Theologie kaum anzutreffen. Wir stehen also vor der Gegenüberstellung einer evolutionär- funktionalen versus nichtevolutionär-essenzialistischen Interpretation von Religion. In diesem Aufsatz soll es darum gehen, ausgehend vom ersten evolutionstheoretischen Verständnis von Religion überhaupt, nämlich von dem Gustav Jaegers, diese Dichotomie von funktionalem und essenzialistische Verständnis von Religion aufzubrechen und ein komplexeres Modell vorzustellen, das beide Aspekte integriert. Dabei gehen wir zunächst zu den Ursprüngen sowohl der Wahrnehmung von Religion bei Charles Darwin und der ersten evolutionären Theorie von Religion des deutschen Zoologen und Mediziners Gustav Jaeger (1832-1917) aus. Darwin hat selbst, obwohl studierter Theologe mit der Ambition, Landpfarrer zu werden, sich einerseits im Laufe seines Lebens vom anglikanisch geprägten Christentum über den Theismus und schließlich Deismus zum Gegner des christlichen Glaubens entwickelt. In seiner 1876 bis1881 geschriebenen Autobiographie Erinnerungen an die Entwicklung meines Geistes und Charakters beschreibt er seinen sukzessiven Glaubenszerfall, seine sich entwickelnde Gegnerschaft zum Christentum und seine Überzeugung von der Unglaubwürdigkeit der biblischen Erzählungen. „So beschlich mich in sehr langsamer Weise der Unglaube, bis ich schließlich gänzlich ungläubig wurde. Er kam so langsam über mich, dass ich kein Unbehagen empfand, und niemals habe ich seit jener Zeit auch nur eine einzige Sekunde an der Richtigkeit meines Schlusses gezweifelt. Und in der Tat, ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könne, die christliche Lehre möge wahr sein; denn, wenn dem so ist, dann zeigt der einfache Text [des Evangeliums], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewig Strafe verbüßen müssen. Eine abscheuliche Lehre.“ Neben diesem persönlichen Glaubensverlust als ehemaliger Christ hat aber Darwin auch eine Diskrepanz zwischen seinen wissenschaftlichen Forschungen und der Entwicklung menschlicher Religiosität gesehen. So äußert er sich in seinem zweiten Hauptwerk The descent of man, and selection in relation to sex von 1871 über Religion als einer von der Wissenschaft überholten, primitiven Form der Welterklärung. Zwar schreibt er die Entwicklung menschlicher
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Die Verbindung von funktionalem und essentialistischem Religionsverständnis ausgehend von der evolutionären Religionstheorie Gustav Jaegers

Mar 06, 2023

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Die Verbindung von funktionalem und essentialistischem Religionsverständnis ausgehend von der evolutionären Religionstheorie Gustav Jaegers

Prof. Dr. Wolfgang Achtner

Justus Liebig Universität Giessen [email protected]

Die Evolutionstheorie Darwins steht seit ihrem Entstehen in einem gespannten Verhältnis zur Religion, speziell dem Christentum. Während im 19. Jahrhundert die Mehrzahl der matierialistischen oder agnostischen Biologen jedweder Form von Religion ablehnend gegenüber standen, ist im 20. Jahrhundert das Pendel ins andere Extrem umgeschlagen. So formuliert Edward O. Wilson das Forschungsprogramm der Soziobiologie: „Wir haben die entscheidende Phase in der Geschichte der Biologie erreicht, in der die Religion selbst zum Gegenstand naturwissenschaftlicher Erklärungen wird“. Kurz gesagt, es geht in diesem Forschungsansatz um eine vollständige Naturalisierung von Religion und einer Eliminierung von Transzendenz. E.O. Wilson stützt sich dabei implizit auf ein funktionales Verständnis von Religion, das auch sonst heute sowohl bei soziologischen wie auch evolutionären Theorien von Religion verwendet wird. Dem steht heute ein essenzialistisches, am Objekt und Inhalt der Religion orientiertes Verständnis von Religion gegenüber, das in der Regel meist von Theologen bevorzugt wird. Zugleich ist die evolutionäre Betrachtung von Religion oder gar Glaube und Theologie z.Z. in der Theologie kaum anzutreffen. Wir stehen also vor der Gegenüberstellung einer evolutionär-funktionalen versus nichtevolutionär-essenzialistischen Interpretation von Religion. In diesem Aufsatz soll es darum gehen, ausgehend vom ersten evolutionstheoretischen Verständnis von Religion überhaupt, nämlich von dem Gustav Jaegers, diese Dichotomie von funktionalem und essenzialistische Verständnis von Religion aufzubrechen und ein komplexeres Modell vorzustellen, das beide Aspekte integriert. Dabei gehen wir zunächst zu den Ursprüngen sowohl der Wahrnehmung von Religion bei Charles Darwin und der ersten evolutionären Theorie von Religion des deutschen Zoologen und Mediziners Gustav Jaeger (1832-1917) aus. Darwin hat selbst, obwohl studierter Theologe mit der Ambition, Landpfarrer zu werden, sich einerseits im Laufe seines Lebens vom anglikanisch geprägten Christentum über den Theismus und schließlich Deismus zum Gegner des christlichen Glaubens entwickelt. In seiner 1876 bis1881 geschriebenen Autobiographie Erinnerungen an die Entwicklung meines Geistes und Charakters beschreibt er seinen sukzessiven Glaubenszerfall, seine sich entwickelnde Gegnerschaft zum Christentum und seine Überzeugung von der Unglaubwürdigkeit der biblischen Erzählungen. „So beschlich mich in sehr langsamer Weise der Unglaube, bis ich schließlich gänzlich ungläubig wurde. Er kam so langsam über mich, dass ich kein Unbehagen empfand, und niemals habe ich seit jener Zeit auch nur eine einzige Sekunde an der Richtigkeit meines Schlusses gezweifelt. Und in der Tat, ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könne, die christliche Lehre möge wahr sein; denn, wenn dem so ist, dann zeigt der einfache Text [des Evangeliums], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewig Strafe verbüßen müssen. Eine abscheuliche Lehre.“ Neben diesem persönlichen Glaubensverlust als ehemaliger Christ hat aber Darwin auch eine Diskrepanz zwischen seinen wissenschaftlichen Forschungen und der Entwicklung menschlicher Religiosität gesehen. So äußert er sich in seinem zweiten Hauptwerk The descent of man, and selection in relation to sex von 1871 über Religion als einer von der Wissenschaft überholten, primitiven Form der Welterklärung. Zwar schreibt er die Entwicklung menschlicher

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Religiosität den hohen geistigen Fähigkeiten des Menschen zu, die er näherhin mit einem damals üblichen Stufenmodell vom Glauben an geistige Kräfte, über Fetischismus, Polytheismus bis hin zum Monotheismus charakterisiert, aber sieht dann dieselben hohen geistigen Fähigkeiten inzwischen in der Wissenschaft wirksam. Nur die Wissenschaft ist es nun, die durch Vervollkommnung der Vernunft und Vermehrung der Kenntnisse die Verirrungen der Religiosität in Aberglaube, Gottesgerichte, Menschenopfer und Hexenverfolgung korrigiert und überwunden hat. So kommt Darwin abschließend zu folgendem wenig schmeichelhaften Schluss über das Wesen der Religion: „Diese traurigen indirekten Folgen unserer höchsten Fähigkeiten lassen sich mit den gelegentlichen Verirrungen der Instinkte bei den Tieren in Parallele stellen“. Andererseits spielt die Religion bei Darwin bei der Entwicklung der menschlichen Moralität eine gewisse, wenn auch sehr untergeordnetete Rolle. Hier stand Darwin vor einem Dilemma. Wie kann der nackte Egoismus des survival of the fittest mit dem augenscheinlich moralischen Verhalten des Menschen als social animal evolutionsbiologisch vereinbart werden? Darwins Antwort bestand in einer spekulativen Erweiterung seines Konzepts der individuellen Selektion zur Gruppenselektion, die heute wieder diskutiert wird, z.b. von David Sloan Wilson. In diesem Zusammenhang spielt auch Religion eine geringe Rolle. Zwar erklärt Darwin die Moral als Medium sozialer Bindung ganz naturalistisch ohne jeden Transzendenzbezug aus den sozialen Instinkten, einschließlich der goldenen Regel (Here I have so lately endeavoured to shew that the social instinct [...] naturallly leads to the golden rule), lässt aber der Religion als gruppenförderlichem Angstfaktor eine gewisse Rolle (He must likewise avoid the reprobations of the one God or gods, in whom according to his knowledge or superstition he may believe; but in this case the additional fear of divine punishment often supervenes). Es kann nicht verwundern, dass angesichts solcher Äußerungen Darwin den Unwillen religiös orientierter Menschen auf sich zog. Aber die Debatte im religiösen Lager begann bereits vor diesen öffentlichen Äußerungen Darwins. Bekannt geworden ist die sehr emotional geführte Debatte um die Evolutionstheorie mit dem anglikanischen Bishof von Oxford, Samuel Wilberforce (1805-1873), der 1860 den Verteidiger Darwins, Thomas H. Huxley (1825-1895) in einer öffentlichen Diskussion fragte, ob er durch seine Großmutter oder durch seinen Großvater vom Affen abstamme. Neben diesen herabsetzenden Polemiken gab es aber auch durchaus auch Zustimmung zur Evolutionstheorie vom Klerus, so z.B. im Jahre 1860 von sieben liberalen unitarischen und anglikanischen Theologen in dem Buch Essays and Reviews, das fünf Monate nach Erscheinen von Darwins The Origin of Species zum Bestseller wurde. In den USA entwickelte sich unter Führung des Botanikers Asa Gray (1810-1888) der Harvard University sogar ein christlicher Darwinismus.

Einer der pauschalen und polemischen Vorwürfe unmittelbar nach Erscheinen von Darwins Origins bestand in der Behauptung, die Evolutionstheorie untergrabe Moral und Religion. Mit diesem Anwurf setzte sich in Deutschland Gustav Jaeger (1832-1917), neben Ernst Haeckel einer der frühesten Anhänger der Theorie Darwins, von ihm noch Umwandlungstheorie genannt, auf sehr originelle Weise auseinander und wurde mit seinen Argumenten wegweisend für eine neue Forschungsrichtung, die sich erst in unseren Tagen etabliert hat. Jaeger kam nämlich, obwohl Anhänger und glühender Verteidiger Darwins, zu genau entgegengesetzen Folgerungen über das Verhältnis

Mit freundlicher Genehmigung

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von Selma Gienger© von Evolutionstheorie und Religion wie Darwin selbst. Wie war das möglich? Und wer war dieser Gustav Jaeger, der heute fast vergessen ist? Zunächst einige Anmerkungen zu seiner Person und seinem Werdegang. Gustav Jaeger war eine streibare exzentrische Persönlichkeit. Als Sohn eines Dorfparrers und Heimatforschers in Schwaben – man könnte ihn daher auch den schwäbischen Darwin nennen – war er zunächst für die theologische Laufbahn von seinem Vater vorgesehen. Indem er absichtlich trotz bester Kenntnisse in der Aufnahmeprüfung für das Theologiestudium in Tübingen durchfiel, konnte er sich seinen Wunsch erfüllen und Medizin und Zoologie studieren. Seine berufliche Entwicklung folgte einem kurvenreichen Weg. Er war Mitbegründer und erster Direktor des Wiener zoologischen Gartens, Professor der Zoologie in der Akademie Hohenheim bei Stuttgart, praktizierender Arzt, Mitbegründer der Hygienebewegung, freischaffender Forscher, Publizist und schließlich Unternehmer, als der er gesundheitsförderne Wollkleidung produzieren ließ. Als Entdecker der Duftstoffe des menschlichen Körpers für die chemische Kommunikation zwischen Menschen, die er Anthropine nannte, heute als Pheromone bekannt, kam er zur Überzeugung, dass das Tragen von Wollkleidung für die menschliche Hautatmung wesentlich gesünder sei als das Tragen von pflanzlichen Fasern. Durch die Produktion solcher Wollkleidung, die er Normalkleidung nannte, mit Filialen in England und Amerika, wurde Jaeger sehr wohlhabend und weltbekannt. Zu seinen prominenten Kunden gehörten Robert Bosch, George Bernard Shaw, und der Polarforscher Fridjof Nansen. Oscar Wilde machte seine Gedanken in England bekannt, wo heute noch die Firma Jaeger zu den Luxusmarken zählt, nachdem sie im Versailler Vertrag England als Reparation zuerkannt wurde. Sein Lebensthema wurde die Erforschung der Beziehung zwischen Stoffwechselvorgängen und Kleidung. Aber auch in der Vererbungslehre bereitete er durch seine Unterscheidung von „finished tissue cells – incapable of transformation“ und „unfinished embroynal cells – capable of transformation“ von 1875 August Weismanns (1834-1914) Keimplasmatheorie vor (A. Weismann, Die Continuität des Keimplasmas als Grundlage einer Theorie der Vererbung. Jena 1885). Sie wurde zur wesentlichen Stütze der Theorie Darwins auf der Grundlage der Entwicklungsphysiologie und Vererbungslehre, der selbst mit seiner Pangenesis Theorie einen Irrweg eingeschlagen hatte. Bei der Erforschung der Pheromone und bei der Entwicklung der Vererbungslehre hat das schwäbische Original mithinWegweisendes geleistet. Nicht minder wegweisend war seine Verhältnisbestimmung von Evolutionstheorie und Religion. Die Besonderheit seiner aus dieser Verhältnisbestimmung gewonnenen Religionsphilosophie lag in seiner Methode und Fragestellung. Im Unterschied nämlich zu den üblichen Gegenüberstellungen der Inhalte und Wahrheitsansprüche von Moral, Religion und Evolutionstheorie stellte Jaeger zwei neue, wesentlich interessantere und auch empirisch überprüfbare Fragen. Die erste Frage lautete: Leisten Religionen, in welcher Form auch immer, einen positiven Beitrag zur Lebensbewältigung, bieten Religionen im Sinne Darwins einen Überlebensvorteil? Die zweite Frage lautete: Gibt es im Hinblick auf diese mögliche Rolle von Religion Unterschiede bei verschiedenen Religionen? Kurz gesagt, gibt es Religionen, die den Menschen fit machen für den Kampf ums Dasein, seiner Selbsterhaltung dienen und solche die dies weniger oder gar nicht tun? Man mag in dieser Art der Fragestellung eine Verkennung des eigentlichen Problems der Verhältnisbestimmung von Evolution und Religion sehen. Mit Recht kann man einwenden, es gehe in den Religionen nicht primär um das Überleben, sondern um die Wahrheit des Geglaubten

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und um den in sich gültigen Eigenwert des religiösen Vollzugs, fernab aller Funktionalisierung. Und zu Recht kann man einwenden, eine solche Funktionalisierung von Religion gehe an ihrem Wesen völlig vorbei, da Religionen einer anderen Kategorie angehören, die sich dem funktionalen Denken gerade entzieht. Positive Effekte vonf Religion, seien es bessere Gesundheit, höhere Fortpflanzung, größerer ökonomischer Erfolg sind dann, wenn auch willkommene Sekundäreffekte. Auf diese Anfragen wird zurück zu kommen sein. Aber Jaeger hat mit dieser neuartigen Art der Fragestellung – bei all ihrer Problematik – die Diskussion in eine wissenschaftlich handhabbare Form gebracht, die völlig neue Horizonte wissenschaftlicher Forschung eröffnen, die nicht gebunden sind an Jaegers zeitbedingte Lösung der Frage. Mit dieser Erweiterung der Fragestellung Darwins, der ja 1859 in seinem epochemachenden Buch The origins of species nur eine neue Erklärung der Entstehung der Arten geliefert und damit auch ihre kontinuierliche Veränderbarkeit impliziert hatte, auf der Grundlage von Variation/Mutation und Selektion, war notwendigerweise auch die Aufgabe verbunden, eine Erweiterung des theoretischen Rahmens der Theorie Darwins vorzunehmen. Der fromme schwäbische Naturforscher hat sich mit theoretischen Problemen dieser Art nicht weiter aufgehalten, sondern ist seiner schöpferischen Forscherfantasie gefolgt. Er konkretisiert seine Fragen folgendermaßen: Was leistet die Religion für die Bildung und Vertheidigungsfähigkeit der Gesellschaft, was leistet sie für die Vervollkommnung und Vertheidigungsfähigkeit des Einzelnen? Jäger hatte im Unterschied zu Darwin sowohl die Individual- wie auch die Gruppenselektion im Blick. Um diese Fragen zu beantworten teilt Jaeger in seinem 1869 erschienenen Buch: Die Darwin’sche Theorie und ihre Stellung zu Moral und Religion (engl. Darwinism and Religion, London 1897, in Problems of Nature, London 1897), also zwei Jahre vor Darwins zweitem großen Werk, The Descent of Man, die Religionen zunächst in zwei Gruppen ein, die Naturreligionen und die ethischen Religionen. Die Naturreligionen differenziert er im Sinne zeitgeschichtlich bedingter Stufenmodelle in Fetischismus, Elementeverehrung( Wasser, Feuer, Erde, Luft), personifizierte Naturgötter, Monotheismus (Moira, Fatum, Allvater) und als letzte Stufe – interessanterweise und als letzte Konsequenz der Naturreligionen – den Atheismus. Dieser Art von Naturreligion erkennt er durchaus zu, zur Entwicklung des spekulativen Denkens beigetragen zu haben, das für ihn in der Philosophie der Griechen ihren Höhepunkt fand. Sie war jedoch weder in der Lage, zur wirklichen Naturwissenschaft fortzuschreiten, da ihr die sittliche Kraft und der Ernst des Ringens und die Zähigkeit des Glaubens fehlten – hierin eine These Max Webers und Robert Mertons vorwegnehmend – , die zur Entwicklung der Naturwissenschaft notwendig sei, noch eigne ihr die innere ethische Kraft, den Zusammenhalt einer Gesellschaft und ihre innere Entwicklung sicher zu stellen. Jaeger schließt mit der These, dass größere Gesellschaften auf der Grundlage von Naturreligionen nicht zu steuern sind und notwendigerweise in zersplitterte Kleinstaaten zerfallen müssen und nennt Griechenland als Beispiel. Naturreligionen sind demnach ab einer bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungshöhe untauglich für die Selbsterhaltung und gehen daher unter. Anders hingegen ist es mit den ethischen Religionen, in deren Zentrum das Verhältnis von Mensch zu Mensch und Mensch zu Gott steht. Auch hier greift er auf ein Stufenmodell zurück, beginnend mit den Ahnenkulten, den ethisch monotheistischen Religionen Israels und des Islam, um schließlich im Christentum diejenige Religion zu erkennen, die den Menschen mit den besten Waffen im Kampf ums Dasein ausstatte und der daher auch dereinst die Weltherrschaft zufallen werde. Wie

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begründet er die Förderlichkeit der ethischen Religionen für die Selbsterhaltung und wie begründet er diese Rangfolge? Die Religion Israels stellt sowohl dem Einzelnen wie auch der Gesellschaft große geistige Ressourcen zum Überleben zur Verfügung. Für den Einzelnen nennt Jaeger mit Bezug auf die Psalmen das unverwüstliche Gottvertrauen, wie es z.B. in Ps. 118 zum Ausdruck kommt (Der Herr ist mit mir, mir zu helfen, und ich will meine Lust sehen an meinen Feinden. [...] Alle Heiden umgeben mich, aber im Namen des Herrn will ich sie zerhauen. [...].Man stößt mich, dass ich fallen soll, aber der Herr hilft mir), für die Gesellschaft die ethischen Gebote, deren Einhaltung die (Ehr)Furcht vor dem patriarchalen Gott garantiert. Es ist also die Stabilität nach innen und die Abgrenzung nach außen, die als Resultat der socialen patriarchialen Gottesidee das Überleben des Volkes Israels – im Unterschied zum griechischen und römischen Reich – begünstigte. Da aber sich die jüdische Religion nur aus den eigenen Stammesgenossen regeneriert, konnte sie nie über eine sehr begrenzte Anzahl hinaus anwachsen. Dieser regenerative Nachteil ist in der anderen ethischen Religion, dem Islam, nicht vorhanden. Dank religiöser Toleranz konnte es einerseits zu größerer Staatenbildung kommen, die jedoch andererseits durch den fatalistischen Schicksalsglauben des Islam nicht die notwendige innere religiöse Absicherung und Kraft zur Selbstvertheidigung erhielt. Das Christentum nun stellt die höchste Form der ethischen Religionen dar, da es sowohl für den einzelnen, wie für die Gesellschaft die höchstmögliche Ressourcen zur Selbsterhaltung bereitstellt. Ihm, oder einer aus ihr erwachsenen neuen Religion, gehört daher die Zukunft. So urteilt Jaeger: [...] wenn in Zukunft noch eine neue, die Welt bewegende Religion auftauchen sollte, kann sie nur auf dem Boden des Christentums wachsen. Oder sollte vielleicht jemand im Ernst glauben, die Muhamedaner, Buddhisten oder Perser werden uns einmal die Herrscherkrone auf dem Gebiet menschlicher Vervollkommnung entreißen? Ich denke nicht. Jaeger begründet diese Einschätzung vor allem mit einer Besonderheit des christlichen Glaubens, die ihn im Vergleich zum Islam und Judentum überlebenstüchtiger erscheinen lässt. Dieses Prinzip ist das im Christentum wurzelnde geistige Potenzial des ungeheuren Ansporns zum Fortschritt und damit zur beständigen Veränderung und Verbesserung, darwinistisch gesprochen ist die Variantenbildung sozusagen inhärentes Prinzip. Für den Einzelnen besteht dieses anspornende Prinzip des beständigen Fortschritts einerseits im Gebot der Gottesliebe, das ihn, wenn er es praktiziert, zu einer nicht überbietbaren Aktivierung seelischer und geistiger Kräfte anspornt, einschließlich des unerlässlichen Stehvermögens bei der Erforschung der Natur, andererseits im Glauben an die Unsterblichkeit der Seele. Gerade die lebenslange ethische Anstrengung als notwendiges Ingredienz zur Erlangung des ewigen Lebens aktiviert und fördert den inneren Fortschritt des Menschen. Auch den Glauben als solchen sieht er mit Bezug auf die Definition des Glaubens in Hebräer 11, 1 (Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, daß man hoffet und nicht zweifelt an dem, das man nicht sieht) unter dem Aspekt der Daseinsbewältigung. Keine Stelle könnte klarer darthun, was das Christenthum unter Glaube versteht, keine mehr, daß der Darwinianer Recht hat, wenn er sagt: Der Glaube ist eine Waffe im Kampf um’s Dasein, die jeder braucht. Schließlich ist es auch die Überwindung des genealogischen Prinzips der israelitischen Religion im Christentum und seiner Ersetzung durch die persönliche Begabung auf der Grundlage der Nächstenliebe, die innergesellschaftlich die Variantenbildung und die Arbeitsteiligkeit begünstigt. Jaeger stellt nun die ebenso überraschende wie spekulative These auf, dass durch die Nächstenliebe begünstigte Prinzip der Arbeitsteilung sich direkt positiv auf die Reproduktionsfähigkeit auswirke, weil in einer offenen arbeitsteiligen Gesellschaft jeder seine soziale Niesche finden kann. Ist dagegen eine Teilung der Arbeit da, so kann jede Variation ein erwerbsgebiet finden, auf dem sie ihr Dasein fristen kann. Damit ist die Möglichkeit eröffnet, in in kürzester Zeit zu größerer Kopfzahl anzuwahchsen. Heute geht auf empirischem Wege der Religionswissenschaftler Michael Blume dieser These vom Zusammenhang von Reproduktion und Religiosität nach.

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Aus all dem zieht Jaeger den Schluss, dass innerhalb der überlebensfördernden Kraft der Religionen das Christentum den höchsten Rang einnimmt. So hat uns denn unsere rein objektive, nur von praktischen Rücksichten geleitete Untersuchung gezeigt, nicht nur dass Religion eine Waffe im Kampf ums Dasein ist, sondern auch daß die christliche Religion im Vergleich mit allen anderen Religionsformen das höchste leistet, und daraus mögen Sie entnommen haben, daß der Darwinianer weder Hindu, noch Türke ist, sondern in Sachen der Religion auf dem Boden des Christentums steht. Jaeger sah sich natürlich auch großem Widerspruch ausgesetzt. Denn diese Funktionalisierung der Glaubensinhalte ginge an ihrem Wesen vorbei, käme es doch auch gerade auf ihre Essenz und ihren Inhalt und ihre Wahrheit an. Jaeger hat in seiner Antwort gerade den inneren Zusammenhang von Glaubensinhalt und Funktion betonte. Die Funktion des Unsterblichkeitsglaubens kann eben nicht von einem beliebigen anderen Inhalt übernommen werden. Jaeger propagierte also eine Art Verbindung von funktionalem und essentialistischen Religionsverständnis. Vor dem Hintergrund der Feuerbachschen Religionskritik, dass Religion nur eine Erfindung des Menschen sei, argumentierte er gewissermaßen wie ein darwinistisch gewendeter Kant. Hatte Kant aus den Grenzen der Vernunfterkenntnis den Schluss gezogen, dass Gott, Freiheit und Unsterblichkeit zwar nicht bewiesen werden könnten, aber dennoch Postulate der praktischen Vernunft seien, so postuliert Jaeger dieselben Inhalte als Konsequenz des Selbsterhaltungstriebs. „Kant sagt: ‚Die Dogmen der Religion sind Postulate der praktischen Vernunft’. Ich sage: Sie sind Forderungen des Selbsterhaltungstriebs und denen könnt ihr euch durchaus nicht entziehen“. Es ist bis heute ungeklärt, ob Darwin, mit dem Jaeger in brieflichem Austausch stand und dem er auch seine Werke zuschickte und freundliche Antworten erhielt, vor der Abfassung seines zweiten Hauptwerkes, The Descent of Man von 1871 das Buch Jaegers von 1869 gelesen hat. Wie wäre die Wissenschaftsgeschichte und der Streit zwischen Evolution und Religion wohl verlaufen, hätte Darwin in seinem Buch auf die Argumente Jaegers positiv Bezug genommen? Im Anhang seines Buches beklagt sich Jaeger über die geringe Resonanz auf seine Überlegungen. Er fiel der Vergessenheit anheim, weil seine neuartigen Gedanken weder im generell religionsfeindlichen Evolutionismus noch in der evolutionsindifferenten oder gar evolutionsfeindlichen Theologie aufgenommen und weiterentwickelt wurden. Heute ist dafür die Zeit reif. Weltweit werden heute Untersuchungen durchgeführt, inwieweit Religionen einen positiven Effekt auf Gesundheit, Lebenserwartung,ökonomischen Erfolg und sogar auch auf das Fortpflanzungsverhalten haben. Gustav Jaeger hat als streitbarer Pionier ein neues Forschungsfeld eröffnet. Heute stellen sich der von Jaeger angeregten evolutionären Religionstheorie vor allem folgende Fragen. Kann man den theoretischen Rahmen der Evolutionstheorie (Mutation, Variation, Selektion) einfach auf dem Prinzip der Analogie auf den neuen Bereich der Religion übertragen? Dann müsste man nach Analoga für die Variation und die Selektion in den Religionen suchen. Wer ist der Träger der Variation? Ist es das Genom, der Einzelne oder die Gruppe? Wer oder was selektiert? Die Umwelt, der Mitmensch, der Zufall, oder gar Gott? Worin besteht der Überlebensvorteil von Religion? Ist es, gut darwinistisch die Reproduktionsfähigkeit, oder kann man auch positive Effekte etwa auf Gesundheit oder die Lebenserwartung dazu zählen? Oder müssen neben das Analogieprinzip noch weitere theoretisch erweiternde Elemente treten? Ist das Genom der Träger der Variation, so muss nach allgemeinen Merkmalen menschlicher Religiosität Ausschau gehalten werden, wie sie etwa der amerikanische Genetiker Dean Hamer in

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der menschlichen Selbsttranszendenz zu erkennen glaubt. Ist der Einzelne Träger der Variation, so stellt sich das komplizierte Problem der Interaktion zwischen biologisch konstitutionell vorgegebener und kulturell erworbener Religiosität. Ist die religiöse Glaubensgemeinschaft Träger der Variation, wie z.B. im Werk von David S. Wilson, so stellt sich das Problem der Abgrenzung der Gruppe als Einheit nach außen und der Koherenz nach innen, sowie die Balance von Gruppeninteresse und Einzelinteresse. Schließlich ist das Problem des Verhältnisses von funktionalem zu essentiellen Religionsverständnis ungelöst. Betont man den funktionalen Aspekt, wie etwa im Werk von Pascal Boyer, droht der inhaltlich-essentielle Aspekt unter zu gehen, er wird zum by-product, das im Prinzip auch durch andere Inhalte ersetzt werden kann. Auf jeden Fall aber könnte man ganz im Sinne Jaegers den Transzendenzbezug der Religionen als einer Form eines essenzielistischen Religionsverständnisses, speziell des Judentums und des Christentums auch theoretisch offenhalten. Dann hätte das Forschungsprogramm von Edward O. Wilson durchaus nicht das letzte Wort. Das Forschungsprogramm einer vollständigen Naturalisierung von Religion wäre dann im Ansatz verfehlt. Im Gegenteil, echte Transzendenz wirkt gerade gegen eine Naturalisierung von Religion, wie dies die ständige Auseinandersetzung des alttestamentlichen Glaubens mit den konkurrierenden Naturreligionen zeigt. Entscheidende religiöse Impulse gingen mithin immer von gelebter essenzial-transzendentem Religiosität aus, funktionale Aspekte sind sekundäre by-products. Trotzdem sind funktionale Aspekte nicht bestreitbar. Es kommt daher darauf an, beide Aspekte nicht gegeneinander auszuspielen, sondern theoretisch sinnvoll aufeinander zu beziehen. Daher sei hier eine solche Beziehung vorgeschlagen. In jeder Religion sind essentielle und funktionale Aspekte miteinander verknüpft, jedoch auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität. Man könnte sogar jede Religion gerade nach diesem Verhältnis von essenzialistischem und funktionalem Religionsverständnis klassifizieren. Ein solches Klassifikationsschema sei hier im Sinne eines Koordinatensystems vorgeschlagen, das es gestattet, jede Religion nach ihrem Verhältnis von Funktionalität und Essenzialität zu bestimmen. Dies ist allerdings nur in aller Vorläufigkeit als ein qualitative Kategorisierung zu verstehen, da die Quantifizierung von Funktionalität und Essenz bisher nicht vorliegt, sofern sie praktisch und theoretisch überhaupt möglich ist. Essenz von Religion Funktion von Religion Trotzdem lassen sich anhand dieser Klassifizierung einige interessante Beobachtungen machen. Beispielsweise würde man Religionen wie Gnosis oder auch mystische Formen von Religiosität mit einer tiefen Essenz in Verbindung bringen, nicht jedoch mit irgendeiner evolutionären

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Funktionalität. Umgekehrt wäre etwa die Sekte der Scientologen eher funktional zu veranschlagen jedoch ohne erkennbare Essenz. Interessant ist nun die Fragestellung, inwieweit das Verhältnis von Essenz und Funktionalität unter einem evolutionären Gesichtspunkt bedeutsam ist. Denn hier geht es um die Frage, inwieweit die Bevorzugung funktionaler Betrachtungsweisen im Lager der Evolutionstheoretiker von Religion sachlich gerechtfertigt ist. Tatsächlich gibt es zwei empirische Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass es gerade die Kombination von Essenz und Funktionalität ist, die das Geheimnis von evolutionärem Erfolg ausmacht. Bei diesen Untersuchungen handelt es sich zum einen um eine Untersuchung über die Langlebigkeit von religiösen Gemeinschaften und zum anderen um das Reproduktionsverhalten von religiös orientierten Menschen. So hat der amerikanische Anthropologe Richard Sosis nachgewiesen, dass religiös orientierte Gemeinschaften im Amerika des 19. Jahrhunderts eine deutlich längere Lebensdauer hatten als nicht religiöse Gemeinschaften, etwa solche auf humanistischer oder sozialistischer Basis. Wäre Religion nur rein funktional zu verstehen, mithin der Inhalt mit einem beliebigen anderen austauschbar, so ist wäre eine gleich lange Lebensdauer zu erwarten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es ist also der Inhalt, die Essenz des Geglaubten ausschlaggebend. Das andere Beispiel bezieht sich auf das Reproduktionverhalten von religiös orientierten Menschen. Anhand der Demografie Statistiken der Schweiz konnte der Religigionswissenschaftler Michael Blume nachweisen, dass Gläubige, nach einzelnen Religionen noch einmal deutlich differenziert, eine höhere Reproduktionsrate aufweisen als Nichtgläubige. Auch dieses empirische Resultat spricht dafür, dass es die Essenz, der Inhalt der Religion ist, der im evolutionären Geschehen ausschlaggebend ist. Die Funktion, welche auch immer, ist dann nur ein sekundäres Nebenprodukt. Für die weitere Forschung wäre es interessant herauszufinden, wann welche neuen Inhalte von Religions neue Funktionen generieren. Die würde neues Licht auf die kreative Kraft von Religionen werfen. Literatur Blume, Michael, Vaas, Rüdiger, Gott, Gene und Gehirn. Warum Glaube nützt. Die Evolution der

Religiosität, Stuttgart 2008 Darwin, Charles, Erinnerungen an die Entwicklung meines Geistes und Charakters

(Autobiographie), Tagebuch des Lebens udn Schaffens. Francis Darwin. Erinnerungen aus meines Vaters täglichem Leben, Leipzig 1959

Darwin, Charles, The descent of man, and selection in relation to sex. John Murray, London 1871 Jaeger, Gustav, Die Darwin’sche Theorie und ihre Stellung zu Moral und Religion, Stuttgart

1869 Sosis, Richard und Eric Bressler. Cooperation and commune longevity: A test of the costly

signaling theory of religion. Cross-Cultural Research 37:211-239 Autor:

Dr. habil Wolfgang Achtner ist Hochschulpfarrer und PD and der Justus Liebig Universität Giessen und Begründer und Direktor des Transscientia Instituts für interdisziplinäre Wissenschaftsforschung, Philosophie und Religion (www.transscientia.de)

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