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Rubrik Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie Abteilung 5 / Referat 51 Dr. Peter Krause
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Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Apr 20, 2022

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Page 1: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale

HNZ

Thüringer Landesanstalt für Umwelt und GeologieAbteilung 5 / Referat 51

Dr. Peter Krause

Page 2: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikInhalt

• Die Hochwassernachrichtenzentrale– Aufgaben, Ziele und Zuständigkeiten– Infrastruktur– Hochwasser- Warn- und Alarmdienst– Verfügbare Informationen– Hochwasservorhersage

• Das Hochwasser im Mai/Juni 2013– Entwicklung und Analyse– Konsequenzen

Page 3: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikAufgaben, Ziele, Zuständigkeiten

• Die Aufgaben und Ziele der HNZ sind in der „Thüringer Verordnung zur Einrichtung des Warn- und Alarmdienstes zum Schutz vor Wassergefahren (ThürWAWassVO)“ geregelt.

• Die Vorschrift bezieht sich auf die Gewässer Pleiße, Weiße Elster, Saale, Ilm, Unstrut, Werra, Leine und Steinach sowie deren wichtigste Nebenflüsse.

Page 4: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikAufgaben nach ThürWAWassVO

Page 5: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Infrastruktur

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Rubrik Infrastruktur (2)

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Rubrik Infrastruktur (3)

Page 8: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

• Normalfall – keine oder nur geringe Hochwassergefahr:– Bereitschaftsdienst (BD) durch Mitarbeiter der TLUG

ist immer eingerichtet.– TLUG oder BD nimmt

Grenzwertüberschreitungsmeldungen der Hochwassermeldepegel entgegen und handelt der aktuellen Situation entsprechend:• Plausibilisierung (anhand der aktuellen

Wettersituation und des Wasserstandes and Nachbarpegeln

• Herausgabe einer Hochwassermeldung (Pegel ABC hat den Grenzwert XY cm überschritten)

Page 9: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

Page 10: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

• Alarmfall – Hochwassergefahr ist vorhanden oder bahnt sich an:– Zusätzlich zum Bereitschaftsdienst (BD) wird eine

Hydrologenbereitschaft (HD) eingerichtet.– BD nimmt Grenzwertüberschreitungen von

Hochwassermeldepegeln entgegen und handelt der Situation entsprechend.

– HD führt Analyse und Beurteilung der aktuellen Situation durch und veranlasst u. U. weitere Maßnahmen:

• Erstellung und Ausgabe von Hochwasserwarnungen, Hochwassermeldungen und Hochwasserinformationen

• Vorschlag zur Auslösung von Einsatzstufen (Alarmstufen)• Berechnung von Hochwasservorhersagen• Information des Einsatzleiters (EL) der HNZ (AL 5 oder RL 51,

52, 53)• Information der Referate 54 und 55 (Gewässerbau und

Gewässerunterhaltung)

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RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

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RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

• Bei Erreichen kritischer Wasserstände entscheidet die TLUG bzw. das TMLFUN ob für den entsprechenden Landkreis / Flussgebiet eine Alarmstufe ausgelöst werden soll.

• Wird der kritische Wasserstand in der Folge dann wieder unterschritten wird die Alarmstufe wieder aufgehoben, wenn nicht wichtige Gründe dagegen sprechen.

• Nach dem Ende der Hochwassergefahr erfolgt eine Schlussmeldung durch die HNZ.

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RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

• Weitere Mitarbeiter mit Aufgaben im Hochwasserfall:– Talsperrenbewirtschafter (Modellierung von

Bewirtschaftungsszenarien, Vorschlag und Anweisung der Steuerung von Talsperren)

– Einsatzleiter Wasserbau (Steuerung der Flußbereiche in Absprache mit den EL HNZ)

– Flussarbeiter der Flussbereiche (Bedienung und Überwachung von wasserwirtschaftlichen Einrichtungen, Beseitigung von Verklausungen oder Fließhindernissen)

– Hydrologischer Messdienst (Durchflussmessungen)– Führungskräftebereitschaft (Kommunikation und

Unterrichtung des TMLFUN)

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RubrikHochwasserwarn- und Alarmdienst

Meldewege – Verteiler:•Die Hochwassernachrichten informiert Landkreise und kreisfreie Städte sowie die Zentralen Leitstellen direkt per Fax.•Die Weiterverbreitung/Weiterleitung von dort an die Kommunen und letztendlich an die Bürger ist nicht Aufgabe der TLUG.•Zusätzlich werden aber alle Hochwasserinformationen auf der Internetseite der HNZ veröffentlicht.

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RubrikVerfügbare Information bei der

HNZ

• Aktuelle Information ist immer im Internet (http://hnz.tlug-jena.de) verfügbar.– Wasserstands- und Abflusswerte (Aktualisierung

3-stündlich im Normalfall, stündlich im Hochwasserfall)

– Aktuelle, hydrologisch relevante Wetterwarnungen des DWD

– Grenzwertüberschreitungen an Pegeln– Aktuelle Hochwassernachrichten und

Informationen

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Rubrik http://hnz.tlug-jena.de

Page 17: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

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RubrikWeitere Informationen bei der

HNZ

• Aktuelle Wetterinformationen des DWD– Numerische Wetterprognosen– Unwetterwarnungen (Weiterverteilung durch HNZ)– Wetterberichte in Textform– Räumlich verteilte Niederschlagsprognosen (Regen,

Schnee) bis zu 72 h in die Zukunft– Räumlich verteilte Schneeprognosen (Schneerückhalt,

potentielle Schneeschmelze)– Aktuelle Wetterdaten aus dem Archiv des DWD

• Niederschläge, Wasserstände, Inhalte und Abflüsse aus Talsperren und Speichern der TFW und der Vattenfall Europe Generation AG

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Rubrik Niederschlagsvorhersage

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Rubrik Niederschlagsvorhersage

Page 21: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Hochwasservorhersage

• Durch die HNZ werden täglich Hochwasservorhersagen berechnet

• Hierzu wird das empirische Modell HWVOR eingesetzt.

• Parallel hierzu werden kontinuierlich weitere Entwicklungen durchgeführt um zu einer besseren (und sichereren) Vorhersage zu kommen.

• Die Vorhersagen werden zur Zeit nicht veröffentlicht, können aber bei begründetem Interesse individuell bei der HNZ abgefragt werden.

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Rubrik Hochwasservorhersage

Page 23: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Hochwasservorhersage

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Rubrik Hochwasservorhersage

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Rubrik

Das Hochwasser im Mai / Juni 2013

Page 26: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

• Später Frühlingsbeginn• Überdurchschnittlich

feuchter und kühler Mai• Um Pfingsten (18. – 20.

Mai) traten flächendeckend Dauerniederschläge mit Tagessummen zwischen 15 und 20 mm auf.

• Die folgenden Tage waren dann weitestgehend trocken.

Wettersituation im Mai / Juni 2013

Page 27: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

• Am folgenden Sonntag (26.05.) traten erneut flächendecken kräftige und langanhaltende Niederschläge auf, die sich dann auch in der folgenden Woche mit Ausnahme des Dienstages fortsetzen.

• Ab Donnerstag setzten die Niederschläge wieder ein und es regnete dauerhaft bis zum 3. Juni.

• Die Niederschlagsintensitäten und Summen verlagerten sich dabei zunehmend in östlicher Richtung.

• Im Zeitraum vom 18.05. bis zum 04.06. wurden Niederschlagssummen zwischen 90 und 325 mm an den Niederschlagsstationen registriert.

Wettersituation im Mai / Juni 2013

Page 28: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikWettersituation im Mai / Juni 2013

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Rubrik

MBA1

A2

A3

MB

A1

A2

A3

Blankenstein-Rosenthal / Saale

Kaulsdorf-Eichicht / Loquitz

Saale

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Rubrik

Rudolstadt

Rothenstein

Camburg-Stöben

Saale

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Rubrik

Schwarzburg / Schwarza

Freienorla / Orla

Zöllnitz / Roda

Saale

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RubrikOrlamünde - Rothenstein

02. Juni 2013

Page 33: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Rothenstein - Jena

02. Juni 2013

Page 34: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Rothenstein - Jena

02. Juni 2013

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Rubrik

Jährlichkeiten:Blankenstein-Rosenthal: HQ2 – HQ5Rudolstadt: > HQ25Rothenstein: > HQ200Camburg-Stöben: > HQ100

2003 1941 1958 1939 1940 1946 1941 1994 1939 2013

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350

Dur

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ss[m

³/s]

227 235 236248

258273 274 282

299310Camburg-Stöben

Saale

Page 36: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

RubrikJährlichkeiten (Übersicht)

Page 37: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Saalekaskade

Quelle: http://www.vattenfall.de/de/saalekaskade/saalekaskade.htm

Page 38: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

16.04 06.05 26.05 15.06

0

50

100

150

200

250

Vol

umen

inM

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16.04 06.05 26.05 15.06

0

50

100

150

200

250

Vol

umen

inM

io.m

³

0

100

200

300

400

Vol

umen

inM

io.m

³

Stauziel Winter / Sommer Vollstau

TalsperreHohenwarte

TalsperreBleiloch

Gesamtinhalt

Saalekaskade

Page 39: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

• Zu Beginn des Hochwassers stand der geforderte Hochwasserrückhalteraum von 35 Mio. m³ zur Verfügung

• Während des Hochwassers wurde dann kontinuierlich eingestaut und die Abgabe schrittweise auf maximal 150 m³/ s erhöht.

• Am 04.06. war der Hochwasserrückhalteraum erschöpft und die Hochwasserentlastung wurde wirksam.

• Trotz HWE wurde durch Gegensteuern des Grundablasses die maximale Abgabe von 150 m³/s nicht überschritten.

21.05. 24.05. 27.05. 30.05. 02.06. 05.06. 08.06. 11.06.

0

100

200

300

400

Abf

luss

imm

³/s

Gesamtzufluss (berechnet)Abfluss am Pegel Kaulsdorf

Saalekaskade

Page 40: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik Saalekaskade

Page 41: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

Greiz

Gera-Langenberg

Weiße Elster und Pleiße

Page 42: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

Großstöbnitz

Gössnitz

Weiße Elster und Pleiße

Page 43: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

1975 1970 1980 1958 1955 2011 1965 1981 2013 1954

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100

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250

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Dur

chflu

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³/s]

219 231 232 237 246270

290

516

569

667

Jährlichkeiten:Gössnitz: > HQ200Greiz: ~ HQ100Gera-Langenberg: ~ HQ100

Gera-Langenberg

Weiße Elster und Pleiße

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Rubrik Jährlichkeiten (Karte)

Page 45: Die Thüringer Hochwassernachrichtenzentrale HNZ

Rubrik

• Das Hochwasser kann auch in Thüringen als Jahrhunderthochwasser betrachtet werden.

• An mehreren Pegeln wurden die höchsten Scheitelwerte seit Aufzeichnungsbeginn beobachtet und das HQ100 mehrfach überschritten.

• Der Stauraum an sehr vielen Stauanlagen wurde zwar vollständig eingestaut aber auch nicht deutlich überschritten.

• Im gesamten Land entstand beträchtlicher Schaden (an landeseigenen Einrichtungen in der Größenordnung von 15 Millionen Euro)

• Im Vergleich mit anderen Ländern (Sachsen, Sachsen- Anhalt und Bayern) waren die Auswirkungen des Hochwasser aber vergleichsweise geringer.

Zusammenfassung