1 Die Tagfalter und Widderchen Deutschlands Vollständiges Verzeichnis aller 215 Arten mit Angabe von Gefährdung (Rote-Liste-Status) sowie Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz Erläuterung 1. Spalte: Rote Liste 0 = ausgestorben oder verschollen 1 = vom Aussterben bedroht 2 = stark gefährdet 3 = gefährdet R = extrem selten V = Vorwarnliste = ungefährdet ? = nicht bewertet bzw. Daten unzureichend G = Gefährdung, Ausmaß unbekannt 2. Spalte: Schutzstatus o = nicht gesondert geschützt § = besonders geschützte Art §§ = streng geschützte Art 3. Spalte: Richtlinien FFH = Fauna-Flora-Habitatrichtlinie WA = Washingtoner Artenschutzabkommen Ausführliche Erläuterungen siehe Tabellenende S. 16
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Die Tagfalter und Widderchen Deutschlands€¦ · neu in Deutschland seit 2008 o Kleiner Kohlweißling Pieris rapae (Linnaeus, 1758) 3 o Grünader-Weißling Pieris napi (Linnaeus,
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Die Tagfalter und Widderchen Deutschlands
Vollständiges Verzeichnis aller 215 Arten mit Angabe von Gefährdung (Rote-Liste-Status) sowie Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz
Erläuterung1. Spalte: Rote Liste 0 = ausgestorben oder verschollen1 = vom Aussterben bedroht2 = stark gefährdet3 = gefährdetR = extrem seltenV = Vorwarnliste = ungefährdet? = nicht bewertet bzw. Daten unzureichendG = Gefährdung, Ausmaß unbekannt
2. Spalte: Schutzstatuso = nicht gesondert geschützt§ = besonders geschützte Art§§ = streng geschützte Art
*) zusätzlich wurden von den folgenden vier Arten (alles Echte Edelfalter) in Deutschland Einzeltiere entdeckt:
Zürgelbaum-Schnauzenfalter Libythea celtis (Laicharting, 1782): zwei Nachweise in Baden-WürttembergKardinal Argynnis pandora ([Denis & Schiffermüller, 1775]): ein Nachweis 2013 in Baden-Württemberg Kanaren-Admiral Vanessa vulcania (Godart, 1819): ein Falter 1974 bei Frankfurt/Main Weißes L Nymphalis vaualbum ([Denis & Schiffermüller, 1775]): verstreute Nachweise im 19. Jahrhundert (Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen)
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Zeichenerklärung1. Spalte: Die in der ersten Spalte verwendeten Symbole bezeichnen die Kategorien der »Roten Liste der Tagfalter und Widderchen Deutschlands« 0 = ausgestorben oder verschollen1 = vom Aussterben bedroht2 = stark gefährdet3 = gefährdetR = extrem seltenV = Vorwarnliste = ungefährdet? = nicht bewertet bzw. Daten unzureichendG = Gefährdung, Ausmaß unbekannt
2. Spalte: Die in der zweiten Spalte verwendeten Symbole bezeichnen den Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Siehe auch www.wisia.de (Wissenschaftliches Informationssystem zum internationalen Artenschutz)o = nicht gesondert geschützt. Diese Falter dürfen gezüchtet werden § = besonders geschützte Art. Sie darf nicht gefangen bzw. gesammelt werden§§ = streng geschützte Art. Sie darf nicht gefangen bzw. gesammelt werden
3. Spalte: Die in der dritten Spalte verwendeten Symbole bezeichnen die FFH-Arten und Arten des Washingtoner Artenschutzabkommens. FFH = Art der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie. Innerhalb der ganzen EU besonders streng geschützt.
Darf nicht gefangen bzw. gesammelt werden.WA = Nach dem weltweit gültigen Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Die Falter
dürfen nicht eingeführt und gehandelt werden.
Die Nomenklatur der wissenschaftlichen Namen richtet sich nach der Roten Liste und Gesamtarten-liste der Tagfalter Deutschlands (Reinhardt, R. & Bolz, R. 2011) und der Roten Liste und Gesamtarten-liste der Spinnenartigen Nachtfalter Deutschlands (Rennwald, E., Sobczyk, T. & Hofmann, A. 2010). Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1 und 3): 167–194; 243–283. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg.
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Bestimmungsbücher und wichtige Internetseiten
Wie man Schmetterlinge bestimmt, habe ich ausführlich erklärt. Zur exakten Artansprache der Falter brauchen Sie nun aber unbedingt noch ein gutes Bestimmungsbuch. Trotz Internetseiten ist ein handliches Bestimmungsbuch (insbesondere für draußen) heute immer noch unverzichtbar. Haben Sie die Artbestimmung durchgeführt, sollten Sie zusätzlich noch überprüfen, ob die Art in Ihrem Bundesland überhaupt vorkommt und wie dort die Gefährdungssituation der Art ist.
Einen guten Überblick über die Vielfalt der Schmetterlinge in Deutschland (mit Nachtfaltern und Kleinschmetterlingen, Raupen und deren Futterpflanzen) mit schönen Fotos gibt
„Der neue Kosmos Schmetterlingsführer“ von Heiko Bellmann. 2009. 445 S., mit über 300 Schmet-terlingen, 1100 Farbfotos. Kosmos Verlag. ISBN 978-3-440-11965-5
Wer sich für Tagfalter in ganz Europa interessiert, dem empfehle ich als klassisches und derzeit bes-tes Bestimmungsbuch
„Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas“ von Tom Tolman & Richard Lewington. 2012. 384 S., mit über 2000 hervorragenden Farbzeichnungen aller 440 im Gebiet vorkommenden Tagfalter sowie Verbreitungskarten. Kosmos Verlag. 2. Auflage. ISBN 978-3-440-12868-8
Wer im Internet stöbern und Falter bestimmen will, hier meine Falter-LIEB-Links
Weiterführende Literatur zu den Tagfaltern und Widderchen in den einzelnen Bundesländern sowie besonders schöne Faltergebiete nach Bundesländern geordnet
Die folgende Übersicht zeigt, wo es in Ihrem Bundesland besonders schöne Schmetterlingsgebiete gibt.
In den Internetseiten bzw. Büchern finden Sie alles, was man bisher über die Tagfalter in den je-weiligen Bundesländern weiß: insbesondere die in Karten dargestellte Verbreitung der Falter sowie ihre Gefährdung. Diese Schriften sind keine Bestimmungsbücher, ergänzen diese aber. Sie sollten sich diese Literatur für Ihr Bundesland, in dem Sie Schmetterlinge beobachten, unbedingt besorgen. Teilweise können Sie hier sogar Ihre Falterfunde melden.
Schleswig-Holstein und Hamburg
Ehemalige Truppenübungsplätze: Höltigbaum bei Hamburg und Schäferhaus-Nord bei Flensburg
Kolligs, D. (2014): Schmetterlinge Norddeutschlands, Wachholtz-Verlag Mit allen Tagfalter- und Widderchenarten für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern
Kolligs, D. (2003): Schmetterlinge Schleswig-Holsteins, Wachholtz-Verlag
Röbbelen, F. (2007): Tagfalter in Hamburg – Rote Liste und Artenverzeichnis, 3. Fassung (Stand: Dezember 2006); Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Mecklenburg-Vorpommern
Peenewiesen
Kolligs, D. (2014): Schmetterlinge Norddeutschlands, Wachholtz-VerlagMit allen Tagfalter- und Widderchenarten für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern
Wachlin, V., Deutschmann, U., Kallies, A., & Tabbert, H. (1993): Rote Liste der gefährdeten Tagfalter Mecklenburg-Vorpommerns, Schwerin. Die Umweltministerin des Landes Mecklenburg-Vorpom-mern (Hrsg.)
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Niedersachsen und BremenLüneburger Heide
Kolligs, D. (2014): Schmetterlinge Norddeutschlands, Wachholtz-VerlagMit allen Tagfalter- und Widderchenarten für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern
Lobenstein, U. (2004): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Großschmetterlinge mit Gesamtartenverzeichnis, 2. Fassung, Stand 1.8.2004, Informationsdienst Naturschutz Niedersach-sen 24 (3), 165–196
Brandenburg und Berlin
Hänge an der Oder und am Oderbruch zwischen Gartz (im Norden) und Frankfurt/Oder (im Süden); ehemalige Truppenübungsplätze rund um Berlin, Kiefernwälder und Heidegebiete
Gelbrecht, J., Eichstädt, D., Göritz, U., Kallies, A., Kühne, L., Richert, A., Rödel, I., Sobczyk, T., & Weidlich, M. (2001): Gesamtartenliste und Rote Liste der Schmetterlinge („Macrolepidoptera“) des Landes Brandenburg. – Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg 10 (3), Beilage 1–62
Gerstberger, M., Stiesy, L., Theimer, F., & Woelky, M. (1991): Standardliste und Rote Liste der Schmetterlinge von Berlin (West) Großschmetterlinge und Zünsler; in: Auhagen, A., Platen, R., & Sukopp, H. (Hrsg.) Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Berlin. – Landschaftsentwicklung und Umweltforschung, Sonderheft 6, 207-218
Sachsen-Anhalt
Südharz, Kalkgebiete im Süden, Gebiet um Stendal
Schönborn, Ch., & Schmidt, P. (2014): Schmetterlingsfauna Sachsen-Anhalts. Band 2: Tagfalter. – Weissdorn-Verlag, Jena (im Druck)
Diemeltal (auch NRW und Niedersachsen), Mittelrhein bei Lorch
Lange, A. C., & Brockmann, E. (2009): Rote Liste (Gefährdungsabschätzung) der Tagfalter (Lepidoptera: Rhopalocera) Hessens. Dritte Fassung, Stand 06.04.2008, Ergänzungen 18.01.2009, erstellt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Namen der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Lepidopterologen, Wiesbaden
Thüringen
Kyffhäuser, Kalkgebiete um Jena, Oberes Saaletal
Thust, R., Kuna, G., & Rommel, R.-P. (2006): Die Tagfalterfauna Thüringens, Zustand in den Jahren 1991 bis 2002; Naturschutzreport 23, Jena
Sachsen
Hochmoore und Bergwiesen des Erzgebirges, Heidegebiete im Osten, Elbtal zwischen Dresden und Riesa, Grünes Band – Grenzstreifen zu Bayern
Reinhardt, R., Sbieschne, H., Settele, J., Fischer, U., & Fiedler, G. (2007): Tagfalter von Sachsen, Beiträge zur Insektenfauna Sachsens, Band 6, Verlag Klausnitzer, Dresden
Moseltal bei Cochem (Apolloweg bei Valwig), Pfälzerwald bei Fischbach und Ludwigswinkel (Südpfalz)
Schulte, T., Eller, O., Niehuis, M., & Rennwald, E. (2007), Die Tagfalter der Pfalz, Band 1 und 2., Fauna und Flora in Rheinland-Pfalz, Beiheft 36 und 37, Landau
http://rlp.schmetterlinge-bw.de/
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Saarland
Kalk-Trockenrasen im Bliesgau
Caspari, S., & Ulrich, R. (2008), Rote Liste der gefährdeten Tagfalter (Rhopalocera und Hesperiidae) und Widderchen (Zygaenidae) des Saarlandes, Ministerium für Umwelt und Delattinia (Hrsg.), Rote Liste gefährdeter Pflanzen und Tiere des Saarlandes, Atlantenreihe, Band 4, 343–382, Saarbrücken
Trockenrasen im Kaiserstuhl, Dämme am südlichen Oberrhein, Schwäbische Alb
Ebert, G., & Rennwald, E. (Hrsg., 1991), Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 1 und 2 Tag-falter, Verlag Ulmer, Stuttgart
Ebert, G., Hofmann, A., Meineke, J.-U., Steiner, A., & Trusch, R. (2005), Rote Liste der Schmetterlinge (Macrolepidoptera) Baden-Württembergs (3. Fassung), in: Ebert, G. (Hrsg.) Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Verlag Ulmer, Stuttgart, Band 10 (Ergänzungsband) 110–133
http://www.schmetterlinge-bw.de/
Bayern
Hohe Rhön, vorderer Steigerwald, Wacholderheiden in Oberfranken, Isarauen südlich München, Moore (z. B. Murnauer Moos, Staffelsee, Kochelsee)
Bräu, M., Bolz, R., Kolbeck, H., Nunner, A., Voith, J., & Wolf, W. (2013) Tagfalter in Bayern; Verlag Ulmer, Stuttgart
http://www.tagschmetterlinge.de/
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Für die Nachbarländer kann ich folgende Literatur empfehlen:
Frankreich, Belgien und Luxemburg
Lafranchis, T. (2000): Les papillons de jour de France, Belgique et Luxembourg et leurs chenilles, Collection Parthénope, Editions Biotope, Mèze (France)
Schweiz
Schweizer Bund für Naturschutz (Hrsg., 1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. – Verlag Fotorotar, Egg (CH).
Pro natura – Schweizer Bund für Naturschutz (Hrsg., 1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz, Band 2. Hesperiidae, Psychidae, Heterogynidae, Zygaenidae, Syntomidae, Limacodidae, Drepanidae, Thyatiridae, Sphingidae, Verlag Fotorotar, Egg (CH)
Bühler-Cortesi, T. (2009): Schmetterlinge. Die Tagfalter der Schweiz, Haupt Verlag, Bern, Stuttgart und Wien
Österreich
Höttinger, H., Pendl, M., Wiemers, M., & Pospisil, A. (2013): Insekten in Wien – Tagfalter, Österreichi-sche Gesellschaft für Entomofaunistik
Südtirol
Huemer, P. (2004): Die Tagfalter Südtirols; Veröffentlichungen des Naturmuseums Südtirol 2, 1–232, Folio-Verlag, Wien-Bozen
Niederlande
Bos, F., Bosveld, M., Groenendijk, D., van Swaay, C., & Wynhoff, I. (2006), De Dagvlinders van Neder-lands – Verspreiding en Bescherming. Nederlandse Fauna 7, Leiden
Europa-Gesamt
Tshikolovets, V. (2011): Butterflies of Europe & the Mediterranean area, Tshikolovets Publications.
Kudrna, O., Harpke, A., Lux, K., Pennerstorfer, J., Schweiger, O., Settele, J., & Wiemers, M. (2011): Distribution Atlas of Butterflies in Europa, Gesellschaft für Schmetterlingsschutz, Halle