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September 2004 Nr. 53Impressum: Die Mitteilungen des
Fachverbandes Kathodischer Korrosionsschutz e.V. werden vom
Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V., Sitz Esslingen a.
N., Postfach 60 04, 73717 Esslingen, Telefon (07 11) 91 99 27 20,
Telefax (07 11) 91 99 27 77 herausgegeben und erscheinen
vierteljährlich. DerBezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag
abgegolten. Für den Inhalt verantwortlich: Hans J. Spieth, Postfach
60 50, 73717 Esslingen. Redaktion: Dipl.-Phys. W. v. Baeckmann,
Essen, Hans J. Spieth, Esslingen. Für namentlich gekennzeichnete
Beiträge trägt der Verfasser die Verantwortung. Nachdruck
mitQuellenangabe und Übersendung von zwei Belegexemplaren
erwünscht.
FKKS-Mitteilungen Nr. 53 1
Die Mitteilungen
Inhalt
Seite 1Historische Beson-derheiten, die dazuführten, dass beider
Straßenbahn inMainz der Minuspolauf den Fahrdrahtgeschaltet
ist.Referat, gehaltenvon Herbert Müller,Stadtwerke MainzAG,
anläßlich derJ a h r e s h a u p t v e r -sammlung 2004 am23. April
2004 inMainz
Seite 4Aktuelle
SchulungsangeboteSeite 4
Aus dem Verband
Die Stadtwerke sind ein MainzerDienstleistungsunternehmen, das
durchseinen kommunalen Eigentümer in derRegion verwurzelt ist.
Der wirtschaftliche und umweltscho-nende Betrieb von Strom-,
Gas- undWassernetzen mit eigener Wasser-gewinnung ist unsere
Kernkompetenz.
Wir wollen für unseren Eigentümer imliberalisierten Markt ein
ertragsstarkesUnternehmen bleiben, davon profitierenin der Region
auch unsere Kunden.
40 Jahre Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.V.
Historische Besonderheiten, diedazu führten, dass bei
derStraßenbahn in Mainz der Minuspolauf den Fahrdraht geschaltet
ist.
Vortrag, gehalten von Dipl.-Ing. Herbert Müller, Stadtwerke
Mainz AG, anläßlichder Jahreshauptversammlung 2004 am 23. April
2004 in Mainz
Und Fräuleinsche
wie fahren wir?
Plus an der Schiene
und Minus
am Fahrdraht
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2 FKKS-Mitteilungen Nr. 53
Um uns im liberalisierten Energiemarktoptimal zu positionieren
und alleKundenwünsche individuell erfüllen zukönnen, wurde das
Unternehmen neustrukturiert: Strom und Gas kauft manjetzt direkt
bei unserer Tochter ENTEGA.
Auch Trinkwasser verkauft ENTEGA inunserem Auftrag.
Busse und Bahnen in Mainz fahrenunter dem Zeichen der
MainzerVerkehrsgesellschaft mbh kurz MVG,eine weitere Tochter der
StadtwerkeMainz AG.
Der Mutterkonzern konzentriert sich aufdie Kernkompetenzen
NetzbetriebStrom, Gas und Wasser sowie energie-nahen
Dienstleistungen.
Aus einem klassischen Versorgungs-unternehmen ist also ein
leistungsfähi-ger Konzern für Energie und Dienst-leistungen
geworden.
Mit wirtschaftlichen Kennziffern möchteich mich bei der kürze
der Zeit nichtbeschäftigen.
Ich möchte aber kurz über die histori-schen Besonderheiten
berichten, diedazu führten, dass bei der Straßenbahnin Mainz der
Minuspol auf dem Fahr-draht geschaltet ist.
Mainz war und ist etwas besonderesdas fanden schon die Römer,
derenSpuren verzögern noch heute so man-che Baumaßnahme.
Auch einige Kurfürsten, Bischöfe sowiedie Franzosen prägten die
Stadt undnicht zu vergessen gibt es in Mainz eineFünfte Jahreszeit,
die immer am 11.11.eines Jahres beginnt und am Ascher-mittwoch des
darauffolgenden Jahresendet.
So brauchte die Stadt von dem Wunsch,im Jahr 1896 nach
Umstellung vonPferdebahn auf elektrischen Betrieb,
acht Jahre, bevor 1904 die erste elektri-sche Straßenbahn durch
Mainz fuhr.
Der damalige Mainzer Oberbürger-meister Dr. Gaßner sagte in
seinerEinweihungsrede dann auch:„Die Geschichte, wie wir zur
Bahngelangten zu erzählen, werden Sie mirerlassen.“
Ich müßte sonst mit Aeneas sagen, alsihn Karthagos Fürstin nach
seinenSchicksalen frug: „Infantum regina,jubes, renovare
dolorem;“(Unsäglicher Schmerz befiehlst DuKönigin.)
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FKKS-Mitteilungen Nr. 53 3
Und so begann im Jahre 1904, genau am03. Juli, die „Elektrisch“
wie sie nochheute genannt wird ihren Betrieb.
Dieses Jahr jährt es sich zum Einhun-dersten mal.
Leider nur bis 1921, denn man hatteschon seit Jahren
festgestellt das imBereich der Unterwerke der Lochfraßwie man im
Mainzer platt sagte dochganz gehörig wirkte.
„Unser schee Elektrisch macht alleLeitunge kaputt, des muß aners
were.“
Und so veranlasste der damals von denFranzosen eingesetzte
Depotationsaus-schuß die Polarität der Fahrstrom-anlagen zu
ändern.
Mit diesem Ergebnis:
Und jetzt Herr Baurat haben wir
den Streustrom überall
Noch ein paar Worte zum KKS in Mainz,seit 1969 schützen wir
Stahlrohr-leitungen, wenn auch nur eine Anlage,mit
Magnesiumanoden.
Erst 1982 wurden eine Fremdstroman-lage für eine 33 km lange
Wasserleitung(DN 1000) zum erstenmal in unseremUnternehmen
gebaut.
Mit dem Jahr 1987 hat dann der katho-dische Korrosionsschutz
nach einerStudie der PLE im Gashochdrucknetzgroßflächig Einzug
gehalten.
Ab ca. 1991 wurde mit dem Aufbau desKKS im gesamten
Gasniederdrucknetzbegonnen.
Zunächst in den Ortsnetzen mit PEumhüllten Stahlrohrleitungen
und dannging es weiter in relativ älteren Netzenmit
bitumenumhüllten Rohrleitungen.
Um die Kosten so gering wie möglich zuhalten, wurde der Ausbau
aber mei-stens im Zusammenhang mit anderenTiefbaumaßnahmen
durchgeführt.
Die Gesamtlänge der geschützten Netzebeträgt:
200 km Gashochdrucknetz710 km Gasniederdrucknetz50 km
Wassertransportleitungen20 km 110 kV Gasaußendruckkabel
Da alle Schutzanlagen fern übertragenwerden wird bei uns nur
noch alle 3 Jahre eine Nachmessung durchge-führt.
Eine ordentliche Rohrverlegung ist fürunsere Rohr- und
Tiefbaufirmen zurSelbstverständlichkeit geworden, nachdem wir im
Rahmen der Gewährleistungnach ca. einem halben Jahr eine
IFO-Messung durchführen und Fehler zuLasten des Auftragnehmers
beseitigenlassen.
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4 FKKS-Mitteilungen Nr. 53
NEU:Ab dem Wintersemester 2004/05 bietet die
FachhochschuleSüdwestfalen den Masterstudiengang ,,Corrosion
ProtectionTechnology“ an, der grundlegendes Wissen zum
ThemaKorrosionsschutz vermittelt.
Die volkswirtschaftlichen Schäden durch Korrosion
sindbeträchtlich. In Deutschland wurden sie für 2002 auf
84Milliarden Euro geschätzt. Aber: allein durch Anwendung
desbekannten Wissens auf dem Korrosionsschutzgebiet könntefast
jeder vierte Euro eingespart werden: ein
gewaltigesEinsparpotential! Diese Lücke soll mit dem
Studienganggeschlossen werden, dessen Ziel sich mit dem Anliegen
ver-bindet, Interessenten berufsbezogenes Wissen zu vermit-teln,
sie zu befähigen, fachliche wie auch wirtschaftlicheZusammenhänge
zu erkennen und ingenieurmäßigeMethoden bei der Analyse von
Korrosionsvorgängen wie derLösung von Korrosionsproblemen
anzuwenden. DasMasterstudium ,,Corrosion Protection Technology“ ist
daseinzige Studienangebot dieser Art an einer Fachhochschuleder
Bundesrepublik Deutschland.
Ziel: Vermittlung vertiefter Kenntnisse derWerkstoffkorrosion
und Auswahl problem-angepasster Schutzmaßnahmen.
Umfang: 3 Semester als Vollzeitstudium (Option 1)oder6 Semester
als berufsbegleitendes Teilzeit-studium (Option 2).
Abschluss: „Master of Science“ abgekürzt „M.Sc.“Voraussetzung:
Abgeschlossenes ingenieur- oder naturwis-
senschaftliches Studium.Beginn: Im Wintersemester. Nächste
Einschreibung:
bis Anfang November 2004.
Vorteile: Ausgezeichnete Berufsaussichten:
Korro-sionsschutzingenieure haben ein
breitesEinsatzfeld.Verbesserte Karrierechancen durch fachli-che
Qualifizierung.Modularer Studienaufbau:Blockveranstaltungen (Dauer
1–2 Wochen)erleichtern die Studierbarkeit. Hohe Flexibilität:
Wechsel in die andereStudienoption jederzeit möglich.Auch der
Arbeitgeber kann profitieren.Seine speziellen Korrosionsfragen
könnenz. B. in der Diplomarbeit gelöst werden.Prof. Dr.-lng. Ralf
Feser und Prof. Dr. habil.Günter Schmitt, Labor für
Korrosions-schutztechnik, helfen dabei mit
modernsterAusrüstung.Besuchen Sie unsere
Internet-Adresse:www-in.fh-swf.de/kst
Option: Einbindung in das Experten-Netzwerk
derGfKORR-Gesellschaft für Korrosionsschutze. V., Frankfurt 1 Main.
(www.gfkorr.de)
Weitere Info: Masterstudiengang Corrosion
ProtectionTechnologyFachhochschule Südwestfalenz. Hd. Frau E.
KrekelerFrauenstuhlweg 31D-58644 IserlohnTelefon: 02371/566-526
Telefax: 02371/566-527 e-mail: [email protected]: www.fh-swf.de
Schulungsangebote
Masterstudiengang „Corrosion Protection Technology“
Aus dem Verband
Neue Mitglieder
Wir begrüßen als neue Mitglieder imFachverband:
SWM Stadtwerke München Service Energie und Wasser GmbHZentraler
KorrosionsschutzEmmy-Nöther Strasse 280287 München
und
Herr Bruno Leutner Im Wiesengrund 730880 Laatzen
Neue Normen
Am 15. August 2004 fand die erste Ein-spruchsberatung für das
Gütesiegeldes Fachverbandes KathodischerKorrosionsschutz e. V. bzw.
der GW11des DVGW e.V., der neuen Prüf-grundlage auf dem Gebiet des
kathodi-schen Korrosionschutzes der beidenVerbände, in Stuttgart
statt. Für den 9. November 2004 ist eine weitereEinspruchsberatung,
ebenfalls inStuttgart, geplant.
Mit dem Erscheinen der Norm ist imersten Halbjahr 2005 zu
rechnen. Siewird das seitherige Prüfungsverfahrenauf Grundlage der
TRbF 521/522 fürdie Prüfungen des Fachverbandes
Kathodischer Korrosionschutz e.V. bzw.GW11 für die Prüfungen des
DVGW e.V.ersetzen und vereinheitlichen.
Eine ausführlichen Beschreibung derneuen Prüfgrundlage wird in
einer derkommenden Ausgabe der Mitteilungendes Fachverbandes
erscheinen.
Für die Mitglieder des FachverbandesKathodischer Korrosionschutz
e. V. wirdeine Informationsveranstaltung ange-boten werden. Hierzu
werden denMitgliedern rechtzeitig entsprechendeUnterlagen durch die
Geschäftsstelledes Fachverbandes KathodischerKorrosionsschutz e.V.
zugehen.