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Die Rache des Honiganzeigers - Global Storybooks · Die Rache des Honiganzeigers Zulu folktale Wiehan de Jager Anna Westpfahl alemán nivel 4

Oct 19, 2020

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dariahiddleston
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  • Die Rache des Honiganzeigers

    Zulu folktale Wiehan de Jager Anna Westpfahl alemán nivel 4

  • Das ist die Geschichte von Ngede, dem Honiganzeiger, undeinem gierigen jungen Mann namens Gingile. Eines Tageswährend Gingile bei der Jagd war, hörte er den Ruf vonNgede. Gingile lief beim Gedanken an Honig das Wasser imMund zusammen. Er blieb stehen, lauschte genau und hieltAusschau nach dem Vogel in den Ästen über seinem Kopf.„Chitik-chitik-chitik“, zwitscherte der kleine Vogel, als er vonBaum zu Baum flog. „Chitik, chitik, chitik“, rief er und und bliebvon Zeit zu Zeit sitzen, um sicher zu sein, dass Gingile ihmnachlief.

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  • Nach einer halben Stunde kamen sie zu einem großenFeigenbaum. Ngede hüpfte aufgeregt auf den Zweigen hinund her. Dann blieb er auf einem Ast sitzen und blickte Gingilean, als ob er sagen wollte: „Hier ist er! Komm doch! Woraufwartest du?“ Gingile konnte keine Biene am Baum erblicken,aber er hatte Vertrauen zu Ngede.

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  • Also legte Gingile seinen Jagdspeer nieder, sammelte einigetrockene Zweige und machte ein kleines Feuer. Als das Feuerim Gang war, legte er einen langen, trockenen Holzstab in dieMitte des Feuers. Dieses Holz war besonders bekannt dafür,dass es beim Verbrennen sehr viel Rauch produzierte. Erbegann, mit dem kalten Ende des Stabs zwischen die Zähnegeklemmt, zu klettern.

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  • Bald hörte er das laute Summen der fleißigen Bienen. Sieflogen ein und aus aus einer Höhle in dem Baumstamm -ihrem Bienenstock. Als Gingile den Stock erreichte, stieß erdas rauchenden Ende des Stabs in die Baumhöhle. Die Bienenschwärmten wütend und böse heraus. Sie flogen davon, weilsie den Rauch nicht mochten - aber ohne Gingile zu stechen!

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  • Als die Bienen weg waren, steckte Gingile seine Hand in dasNest. Er zog Hände voller schwerer Waben gefüllt mit Honigund fetten weißen Larven hervor. Er schob die Wabenvorsichtig in die Tasche, legte sie auf seine Schulter undbegann, nach unten zu klettern.

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  • Ngede beobachtete jede Bewegung von Gingile genau. Erwartete auf ein fettes Stück Honigwaben als Dank an denHoniganzeiger. Ngede flatterte von Ast zu Ast, immer näherzum Boden. Endlich erreichte Gingile das Ende des Baums.Ngede setzte sich auf einen Stein in die Nähe des Jungen undwartete auf seine Belohnung.

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  • Aber Gingile löschte das Feuer, nahm seinen Speer undmachte sich nach Hause auf ohne auf den Vogel zu achten.Ngede rief wütend: „SIE-ger! SIE-ger!“ Gingile hielt an, schauteden kleinen Vogel an und lachte laut: „Du willst was von demHonig, nicht wahr, mein Freund? Ha! Aber ich habe die ganzeArbeit gemacht, und ich wurde gestochen. Warum sollte ichdir was von diesem wunderbaren Honig geben?“ Dann lief erdavon. Ngede war außer sich! So durfte man ihn nichtbehandeln! Aber er würde sich rächen.

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  • Einige Wochen später hörte Gingile erneut Ngedes Honigruf.Er erinnerte sich an den köstlichen Honig und folgte demVogel erneut schleunig. Nachdem er Gingile an den Rand desWaldes geführt hatte, hielt Ngede an, um sich in einer großenSchirmakazie auszuruhen. „Ahh“, dachte Gingile, „derBienenstock muss in diesem Baum sein.“ Schnell machte er einkleines Feuer und fing an, mit dem rauchenden Ast zwischenden Zähnen, zu klettern. Ngede saß daneben und sah zu.

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  • Beim Klettern wunderte sich Gingile, warum er nicht dasübliche Summen hört. „Vielleicht ist der Bienenstock sehr weitim Baum“, dachte er. Er zog sich einen Ast weiter nach oben.Aber anstelle eines Bienenstocks traf er oben auf einenLeoparden. Leopard war sehr böse darüber, dass ihr Schlaf sorüde unterbrochen wurde. Sie kniff ihre Augen zusammenund öffnete ihr Maul, um ihre sehr großen und scharfenZähne zu zeigen.

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  • Bevor Leopard Gingile zu fassen bekam, rauschte er denBaum hinunter. In der Eile verfehlte er einen Ast und plumpsteauf den Boden, wobei er sich seinen Knöchel verstauchte. Erhumpelte davon so schnell er konnte. Zu seinem Glück warLeopard immer noch zu müde, um ihn zu jagen. Ngede, derHoniganzeiger, bekam seine Rache. Und Gingile hatte seineLektion gelernt.

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  • Und deshalb haben Kinder, wenn sie die Geschichte vonNgede hören, Respekt vor dem kleinen Vogel. Immer wenn sieHonig ernten, lassen sie das größte Wabenstück für denHoniganzeiger da!

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    Die Rache des HoniganzeigersTexto: Zulu folktale

    Ilustraciones: Wiehan de JagerTraducción: Anna Westpfahl

    Este cuento se origina en el African Storybook (africanstorybook.org) y es presentada por Cuentos paraMéxico, que ofrece libros para niños en muchos idiomas que se hablan en México.

    Esta obra está bajo una Licencia Creative Commons Atribución 3.0 Internacional.

    https://global-asp.github.io/storybooks-mexico/https://africanstorybook.orghttps://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.es