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herausgegeben von Die Multiminoritätengesellschaft Beiträge zum Symposium "Sprache, Identität, Translationswissenschaft" 14.-15. Oktober 2011 im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien Mary Snell-Hornby und Mira Kadric )
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Die Multiminoritätengesellschaft im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien

Feb 25, 2023

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Page 1: Die Multiminoritätengesellschaft im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien

herausgegeben von

Die Multiminoritätengesellschaft

Beiträge zum Symposium"Sprache, Identität, Translationswissenschaft"

14.-15. Oktober 2011im Oratorium der Österreichischen

Nationalbibliothek in Wien

Mary Snell-Hornby und Mira Kadric

)

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Erich Prunc

Hegemoniale und emanzipatorische Übersetzungsstrategien

Inder Nr. 5 des ersten Jahrganges der seit 1811 in Klagenfurt erscheinendendeutschsprachigen Zeitschrift Carintbia steht auf der Titelseite ein unübersetztesslowenisches Gedicht des Kärntner-slowenischen Autors Urban Jarnik. In seiner

ersten Strophe wird ein slawischer Götterhimmel mit dem in der Fußnote als slawi-scher Mars ausgewiesenen Kriegsgott Tork konstruiert. Nach dem Verstummen sei-nes Kriegsgetöses - gemeint sind die Kämpfe gegen Napoleon 1809 - seien nunwieder Friede, Ruhe und Geborgenheit eingetreten. Auch die zweite Strophe über-rascht mit der slowenischen, wohl dem Aufklärer Pater Marko Pohlin zuzuschreiben-den Bezeichnung modrice für die Musen, die nun wieder zu singen begonnen hätten:

Tudi modriza, SlovenskaSV1.1pase prepev ati,Njej prijasna grata Nemshka,Sesterno per njej sedi.

Auch die slowenische MuseWagt es zu singen,Freundlich gesinnt wird ihr die deutsche,sitzt in schwesterlicher Eintrach t neben ihr.

(Übersetzung E. P)

In der dritten Strophe wird schließlich, ausgehend von der volksetymologischen Deu-tung des Ethnonyms für die Slawen durch slava ,Ruhm', die Vision einer heluen undruhmreichen Zukunft der Slowenen in Kärnten gezeichnet.

Die eindeutig romantische Instrumentierung des Gedichtes stellt im System 'derslowenischen Lyrik ein Novum dar. Im interkulturellen Kontext scheinen jedochweitere Fakten bemerkenswert zu sein: Es handelt sich nicht nur um die Veröffentli-chung eines slowenischen Gedichtes Urban Jarniks in einer deutschen Zeitschrift,sondern um die erste Druckfassung eines Jarnikgedichtes überhaupt. Im Kommentarder Redaktion zur Gedichtveröffentlichung heißt es programmatisch:

IDa Kärnten sowohl Deutsche, als Slowenen (,Slovenzi) bewohnen, so gehört es mit in denPlan der Cariutbia, auch manche slawenische Aufsätze zu liefern, da wo nämlich der Raum

. der Deutschen dieß zu thun gestatten wird.

Daß in diesem Kommentar schließlich der erste gedruckte Beleg für die Durchsetzungdes von der Selbstbezeichnung Siovenci abgeleiteten Ethnonyms SIPUJel7e17 - analogZUmErsatz der Bezeichnung welsch durch italienisch - zu finden ist, ist ein weiteres,historisch signifikantes Charakteristikum dieser Publikation. Dieser Ersatz der Fremd-bezeichnungen iuindiscb / Windische durch die Selbstbezeichungen 5 !07IJenel7 wird - mir

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zahlreichen Retardierungen in den nationalen Kämpfen des 19. und 20. Jhs. - ZUl11Zeichen der Zur-Kenntnisnahme des slowenischen Nationswerdungsprozesses.

Mit dieser Publikation wird die Carinthia auch für etwa eineinhalb Jahrzehnte ZurPlattform einer toleranten und offenen interethnischen Zusammenarbeit, die ihresglei-chen in der Kärntner Kulturgeschichte sucht (vgl.Nussbaumer 1956, Prunc 1970).

1 Der partnerschaftliche Diskurs

In der Carinthia erschienen nicht nur Jarniks Beiträge zur Ethnographie und Geschichteder (Karntner) Slowenen, sondern auch in der Folge durchwegs zweisprachige Publika-tionen seiner Gedichte.' Die Übersetzungen stammen größtenteils von Johann GeorgFellinger (1781-1816) oder aber von Jarnil( selbst. Die Freundschaft mit Fellingersowie dem Redakteur der Carinthia und später der Kärntnerischen Zeitschrift JohannGottfried Kumpf (1781-1862) war eine der tragenden Säulen dieser Zusammenarbeit.In der Carinthia 1926 erschienen auch noch Jarniks Andeutungen über Kärntens Ger-manisierung. Ein philologisch statistischer Versuch, mit der sich allerdings bald die nati-onalen Konfliktlinien zwischen Slowenen und Deutschen in Kärnten abzuzeichnenbeginnen. Mit der Stärkung der deutschnationalen Bewegung auf der einen und derGestaltung eines slowenischen nationalen Programms im Jahre 1848 auf der anderenSeite wird der endgültige Schlusspunkt unter diese Entwicklung gesetzt.

Die slowenischen Führungseliten sahen sich in diesem Prozess vor mehrere sozio-kulturelle Probleme gestellt, die gegen die Herausbildung einer slowenischen Nationsprachen:

1) Die administrative Zersplitterung auf die Kronländer Kärnten, Krain, Küstenland (Graf-schaften Görz und Gradisca) und Steiermark und das Fehlen eines eindeutig dominie-renden Zentrums.

2) Das asymmetrische Sozialprofil. Die Städte waren überwiegend deutschsprachig bzwdeutsch orientiert. Ein slowenisches Bürgertum konnte sich in signifikantem Maße erst

gegen Ende des 19. Jhs. herausbilden. Durch die "Bauernbefreiung" im Jahre 1848 wurdezwar der ökonomische Status der fast ausschließlich slowenischen ländlichen Bevölke-rung verbessert, sie konnte im Nationsbildungsprozess jedoch lediglich eine passive Rollespielen. Ihre Orientierung war auf die überkommenen feudalen und regionalen Einheitengerichtet. So entsprach dem asymmetrischen Sozialprofil auch ein asymmetrischesSprachprofil. das der Dichter France Preseren in die berühmte Terzine fasste "Deutschsprechen in der Regel hier zulande, / die Herrinnen und Herren, die befehlen, / S lou/eniscbdie, so von dem Dienerstande ". Deshalb war das Vorherrschen der Diglossie für den slo-wenischen ethnischen Raum bis gegen Ende des 19. Jhs. kennzeichnond.?

1 Zu Jarnik als Dichter s. Prunc 2003, die kritische Edition seiner Gedichte s. Prunc 1988.2 Der Begriff der Diglos.rie wird in der Soziolinguistik unterschiedlich verwendet. Wir verste-

hen darunter im Sinne von Charles A. Ferguson und Joshua Fishman die Sonderform einer

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3) Die starke dialektale Zersplitterung als Folge der Jahrhunderte andauernden administrati-ven Zersplitterung und der schwachen Binnenkommunikation aufgrund der orographi-schen und verkehrstechnischen Gegebenheiten. Die Dialektologie spricht von 7 unter-schiedlichen Dialektbasen, die jeweils in mehrere Dialekte zerfallen, zwischen denen dieKommunikationshürden durchaus beträchtlich sein können.

Sollte ein nationales Programm also Erfolg haben, musste die diglottische Verteilungzwischen der Deutschen Amts- und Verkehrssprache des zweisprachigen Bürgertumsund des teilweise mehrsprachigen Adels auf der einen, und dem Slowenischen alsSprache der ländlichen Bevölkerung (Bauern und Gewerbetreibende) auf der anderenSeite durchbrochen und Slowenisch nicht nur als Sprache der Dichtung, sondern auchals Verwaltungs- und Bildungssprache etabliert werden. So erhielt die historisch be-dingte diglottische Sprachverteilung mit Deutsch als der sogenannten H-, und Slowe-nisch als der sogenannten L-Variante auch eine ideologische und politische Dimensi-on. Es liegt auf der Hand, dass Bestrebungen, das diglotttische Modell zu bewahrenoder zu durchbrechen, vor allem in den urbanen Zentren und an den Rändern desethnischen Gebietes ein erhebliches Konfliktpotential besaßen.

Vor diesem Hintergrund sind auch die Diskurse zu lesen, die sich in Zu-sammenhang mit Übersetzungsstrategien entwickelt hatten, unter denen einige Dis-kursstränge herausgearbeitet und mit jeweils einem Fallbeispiel illustriert werden sol-len:

2 Der feudal-paternalistische Diskurs

Einer der bedeutendsten Gestalter dieses Diskurses war Anton Alexander Graf vonAuersperg (1806-1876), bekannter unter seinem Pseudonym Anastasius Grün. Grünwar in seinem gesamten Habitus und mit seinem durchwegs ambivalenten Verhältniszur slowenischen Sprache und Kultur ein typischer Vertreter des Krainer Landadels.Einerseits fühlte man sich der regionalen Tradition, wie sie vor allem durch ValvasorsEhre des Herzogthums Krain gezeichnet wurde, verpflichtet, andererseits aber sah manim aufkeimenden slowenischen Nationalbewusstsein auch eine immer stärkere Bedro-hung der hegemonialen Stellung des Deutschen. Aus diesem ambivalenten Verhältnissind auch die scheinbar widersprüchlichen Verhaltensweisen des Dichters und Politi-kers Anastasius Grün zu erklären.

Grün galt als prononcierter Vertreter des politischen Liberalismus im Vormärz. Alssolcher wurde er auch 1848 ins deutsche Vorparlament gewählt und war auch Mitglied

gesellschaftlichen Zweisprachigkeit, in der die höheren funktionalen Stile einer Sprache (=H-Variante) vorbehalten bleiben, während die niedrigeren Stile (= L-Variante) informell oderinstitutionell der anderen Sprache zugewiesen werden. Diglottische Sprachverteilungen sindvor allem für Gesellschaften mit einem ausgeprägten Machtgefalle charakteristisch.

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der Frankfurter Nationalversammlung, die er jedoch bald verließ. Für Grüns Konzeptdes ethnischen Zusammenlebens, das zwischen national undifferenzierten Regionalis_mus, großdeutschem Gedankengut und österreichischem Legitimismus schwankte,war es 1848 logisch zu versuchen, auch die politischen Vertreter der Slowenen dazu zubewegen, ins Frankfurter Parlament zu gehen (Grün 1848). Allerdings war die Reich-weite seines ethnisch vorgeblich indifferenten Konzeptes zu diesem Zeitpunkt bereitserschöpft, da dieses Vorhaben auf den Widerstand der österreichischen Slawen, allenvoran der Tschechen, stieß.

Die Ideen der Märzrevolution hatten im Konzept eines "Vereinten Slowenien" desKlagenfurter Dompfarrers Matija Majar ihren Niederschlag gefunden und waren vonder slowenischen Intelligenz aufgegriffen worden. Die drei Kernforderungen, die vonden slowenischen Vereinen in Graz, Ljubljana und Wien erhoben wurden, lauteten:Zusammenschluss aller ethnisch slowenischen Gebiete zu einer administrativen Ein-heit im Rahmen der Habsburgermonarchie, Einführung und Pflege des Slowenischenals Amtssprache und Ablehnung des Frankfurter Parlaments.

Die Verärgerung über das Misslingen seines politischen Konzeptes ließ AnastasiusGrün im Krainer Landtag, dessen Mitglied er von 1861 bis 1867 war, zu einem ve-hementen Vertreter deutscher Interessen und zu einem entschiedenen Gegner derslowenischen Bestrebungen werden, das Korsett der institutionalisierten Diglossie zudurchbrechen. Der geistige Hintergrund sei im Folgenden geschildert:

Im Vorwort zu seinen Volksliedern aus Krain (Grün 1850, IH-XXII), das mit"Spätherbst 1849" datiert ist, hatte sich Grün zunächst mit einer großen Geste als un-parteiischer Vermittler positioniert: Die "moderne Bildung", so führt er aus, versucheim Gegensatz zur alten Bücher- und Standesgelehrsamkeit immer neue Gebiete zuerobern, mache vor Sprachgrenzen nicht Halt und scheue auch nicht davor zurück,die bisher verachtete Sprache des Volke zu lernen, "dem sie in politischer wie in kultur-geschichtlicher Hinsicht die alten ttnveräußerlichen Rechte 7viederzugeben strebt" (ibid. IV).Dadurch habe auch "das Volkslied seine rechtmäßige Stellung in der KulturgeschichtezuriickgeuJonnen" (ibid. IV). Im ,,gläubigen Vertrauen auf dieses mit den edelsten Bestre-bungen und Kämpfen der Neuzeit verschwisterte Interesse", könne auch er es wagen, "diebereits allmählich verklingende Stimme eines merklvürdigen Volksstammes '{!I vermitteln",der allerdings nur "ein bescheidenes Plätzchen [. .. .} hart an der Grenze des alten herrli-chen deutschen, oder wenn man lieber will des neugeträumten großeI1 S laoenreicbs" ein-nimmt (ibid. IV f., zit. nach Grün 1907).

Die Charakterisierung der slowenischen Sprache, die er hierauf anbietet, entsprachden oben geschilderten Gegebenheiten und ist auf den ersten Blick durchaus im Sin-ne der slowenischen Emanzipationsbestrebungen formuliert:

IDie Sprachen in der die Lieder der vorliegenden Sammlung ursprünglich gedichtet und ge-sungen worden, ist die slowenische, auch krainische, wendische (windische) genannt, eine

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Mundart der in so viele Haupt- und Nebendialekte zerfallenden slawischen Stammsprache.Diese Mundart wird von der südwestlichen Slawenfamilie Europas. und zwar in ganz Krai.n_ mit Ausnahme der germanischen Sprachinsel Gottschee - in den vormals zu Krain gehö-rigen Distrikten Istriens und des Küstenlandes, in der unteren Steiermark, in einem TeileKärntens und in einzelnen Grenzgebieten Ungarns (Szalader und Eisenburger Komitat) ge-sprochen. (Grün 1850:'~ zit, nach Grün 1907)

Seine Kompetenz und seine vermittelnde Funktion unterstreicht Grün auch dadurch,dass er sich in Bezug auf die Zahl in der Mitte zwischen der optimistischen Schätzungdes slowakischen Philologen und Dichters Pavel J. Safarik und der offiziellen Statistikeinpendelt:

11m Ganzen von einer Volksmenge, die man in ru.nder Zahl auf 1 150000 Seelen schätzendarf; Schafarik (Narodopis) gibt eine etwas höhere (1 151 000), das Bureau der ad-ministrativen Statistik zu Wien eine etwas geringere Ziffer (1 143314) an. (Ibid.)

Die Legitimierung seiner Herausgabe der slowenischen Volkslieder ist eine eigenartigeMischung aus feudal-dynastischen und kriegerisch-romantischen Elementen, die je-doch - national undifferenziert - der Region und nicht den darin lebenden Nationenzugeschrieben werden:

Seit dem dreizehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart mit Oesterreich unter einem Sceptervereiniget (mit alleiniger Ausnahme der kurzen französischen Zwischenregierung 1809-1813) theilte Krain fortwährend treu und ehrlich die Kämpfe und Geschicke Österreichs.Dem glänzendsten und einen beinahe selbständigen Antheil nahm es aber an den langjähri-gen blutlugen Türkenkriegen. Nicht nur unter den Fahnen Österreichs stets in erster Reihekämpfend, sondern auch unter eigenen Heerführern (Katzianer, Auersperg, Thurn, Larn-berg, Lenkowitsch u. A. m.) dem Erbfreinde christlichen Namens selbständige und mörderi-sche Schlachten liefernd, floß das Blut seiner Söhne in Strömen auf allen Wahlstätten jenerKriege (ibid. IX, zit. nach Grün 1907).

Der deutsche Einfluss sei unverkennbar und äußere sich u. a. in der Einführung desReimes (ibid. XIV).

Bei seiner Editionstätigkeit habe er sich, so Anastasius Grün, im Interesse des deut-schen Lesers "an die volkstümlichste Lesart gehalten", habe nie "die gewissenhafteAchtung vor der Unverletzbarkeit eines als echt anerkannten Urtextes" außer Achtgelassen und sich streng am Ausgangstext orientiert:

Die Übersetzung selbst aber darf sich der ängstlichsten Treue rühmen, das slawische Originalmit all seinen eigentünilichen Redeformen, seinen vielen kindlichen Diminutiven, seinen plasti-schen Wiederholu.ngen usw. ist Vers für Vers, ja meistens Wort für Wort wiedergegeben. Wodas Original reimte, folgte il11TIauch die Übersetzung, ebensowenig als jenes die im Volksliedeeingebürgerten Assonanzen u.nd Zwitterreime gänzlich versehrnahend. Das Metrum der meis-ten Lieder - mit Ausnahme jener, bei welchen man die nachbessernde Hand unschwer heraus-

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M ~~----fühlt - ist im Originale sehr ungleichartig, gelockert und zerfallen; vielleicht daß ursprünglichkein strenges Versmaß eingehalten wurde, und der Text sich geschmeidig nur nach dem Tonfal_le der begleitenden Melodie richtete; vielleicht daß jenes sich auf dem langen Wege der Überlie_ferw1g im Munde der Sänger oder in den Federn der Kopisten auflöste und zerbröckelte. Je-denfalls hat sich noch so viel von innerem RhyduTIUSerhalten, daß ein geübtes Ohr dasvorherrschende Versmaß (meistens vierfüßige Jamben und Trochäen, seltener fünf- und dreifü_ßige Trochäen) herauszuhören vermag. Dieses ist in der Übersetzung, jedem einzelnen Ledeentsprechend, durchgängig beibehalten worden, da sich ein deutsches Ohr mit der metrischenZerfahrenheit des Urtextes schwerlich befreundet hätte (ibid.XL'Cf., zit. nach Grün 1907)

Wie überall habe jedoch auch in Krai.n die "eigel1t1icheLebensquelle [der Volkspoesie]bereits Zu versiegen begonnen" (ibid.), was zur irrtümlichen Meinung verführen könnte,"daß das slawische Element in den wendischen Landesteilen einem andern, dem germani-schen, Zu tlnterliegen beginne" (ibid. 1L"'{). Vielmehr werde der

poetisch schaffende Volksgeist allmählich und überall durch die Eroberungen der wach-senden Kultur verdrängt [... ] die eigentümlichen alten Volkssitten weichen den allgemeine-ren Formen des neueren Kulturlebens. die populären Helden der Vorzeit verlieren jede Be-ziehung zur Gegenwart und fliehen von den Lippen des Volkes in die Pergamente derGeschichte zurück, und an die Stelle des dahinsterbenden Volksliedes treten die anspruchs-reicheren Schöpfungen der Kunstpoesie. (Grün 1850, zit. nach Grün 1907)

Durch diese Wende zur Kunstpoesie, heißt es abschließend, sei ein kul-turgeschichtlicher Wendepunkt eingetreten:

Während dieser kulturgeschichtliche Wendepw1kt bereits zurückgelegt ist, stehen auf dem Hei-matboden unserer Lieder Germanismus und Slawismus noch im Kampfringe wohlgerüstet sichgegenüber, beide Richtungen vertreten durch Eingeborne, je nachdem bei den einen die tiefwur-zelnden Einflüsse germanischer Kulturclernentc, bei den anderen die neuerwarnten Ideen poli-tisch-nationaler Staatenbildungen maßgebend überwiegen. Noch hat das Germanenrum seinesscheinbaren Übergewichtesungeachtet einen vollständigen dauernden Sieg nicht errungen, nochhat sich das Slawenturn nicht als besiegt bekannt, ja neuerdings fuhrte es nach langer Kampf-scheue jugendlichere und kräftigere Truppen ins Treffen. Auf welche Seite die Wünsme einesdeutseben Dichters sich neigen, darüber kann wohl kein Zweifel walten; doch ist er zugleimnicht engherzig genug, das Maß der Berechtigung, die Macht der Begeisterung und heroischenTatkraft auch in dem andern Lager zu verkennen und über dem einseitig starren Fesmalten desnationalen Parteipostens die höheren, weltbeherrschenden Losungsrufe der Menschheit ZU ü-berhören, vor denen das Feldgeschrei der Nationalitäten verstummen muß, wie das Wort desIndividuums vor der Stimme der Nation. (Grün 1850,x,'G., zit. nach Grün 1907)

Anastasius Grün schließt das Vorwort mit folgenden Gedanken:

IDaß die großen Fragen, welche die Menschheit bewegen, nicht ohne Mitwirkung der mächti-gen Slavenfarnilie nachhaltig zu lösen sind, hat in ncuester Zeit das weithin vernehmbareRauschen der alten und vielästigen Slavenlinde deudich genug angekündigt. Ein ZweigleiIl

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Idieses Baumes aber rührte sich schon vorlängst in den Liedern unserer Sammlung, (Grün1850, XXI f., zit, nach GrW11907)

Darin kündigt er die Zuspitzung der nationalen Auseinandersetzungen an, an denen eralsAbgeordneter im Krainer Landtag auch wesentlich beteiligt war.

3 Der bürgerlich-nationale Diskurs

Um den kaum merkbaren Übergang vom feudal-paternalistischen zum bürgerlich-na-tionalen Diskurs genauer zu explizieren, kehren wir noch einmal an den Beginn desDisk-ursesin den Volksliedern aus Krain zurück. Im Sinne einer romantischen Auffas-sung von Volkstum sollte vor allem die Volksdichtung, in welcher man im Her-der'schen Sinne den Niederschlag des "wahren Volksgeistes" sah, gepflegt werden.Träger dieser Dichtung war das einfache, "unverdorbene" Volk, dessen soziales Profilnicht genau umrissen wurde. Es entsprach also durchaus dem hegemonialen Kultur-modell, mit einer paternalistischen Geste slowenische Volkslieder zu übersetzen undzu verbreiten. Die bestehenden Machtverhältnisse, einschließlich der Vorherrschaftder deutschen Sprache und Kultur, wurden dadurch nicht in Frage gestellt. Der slo-wenischen Sprache wurde jene Domäne als "natürlich" zugewiesen, die für sie auf-grund des etablierten Gesellschaftsmodells adäquat schien. Vor diesem Hintergrundsind allerdi.ngsdie oben zitierten Ausführungen zur Kunstpoesie und das unmittelbardarauf gezeichnete Bedrohungsszenario auch anders zu lesen: Die "Kunstpoesie"durchbricht die "natürliche" Grenze der Diglossie, indem sie die bisherige L-Sprachein einer H-Domäne etabliert. Ohne diese imaginäre Grenze stehen nun plötzlich, wiees heißt, "Germanismus und S iau/ismus noch im Kampfril1ge IVohlgerüstetsieb gegmiiber".So führt von den Volksliedern aus Krain, die vordergründig die nationale Komponen-te auszuscheiden und den slowenischen literarischen Emanzipationsbewegungendurchaus gewogen zu sein scheinen, eine unmittelbare Entwicklungslinie zum bürger-lich-nationalen Diskurs, der die hegemoniale Diglossie ideologisch weiter festigt undim Kontext des Geschehens nach 1848 politisch zu instrumentalisieren sucht.

In der politischen Alltagspraxis ging es dabei nicht so sehr um die Sprache der Lite-ratur, für die Anastasius Grün vielleicht noch eine gewisse Achtung aufbringt, sondernum die Sprache des öffentlichen Lebens, der Verwaltung, der Schule und der Gesetz-gebung. Mit dem Beschluss, das Reichsgesetzblatt auch in slowenischer Sprache -Zunächst als gleichwertige unmittelbar rechtskräftige Version, später lediglich als Über-setzung des allein rechtsgültigen deutschen Originals - zu veröffentlichen, war diegenerelle Entwicklungslinie der österreichischen Sprachenpolitik vorgegeben. Um sieherum tobte jedoch ein provinzieller Kleinkrieg um jeden Rechtsakt. jede offiziellePUblikation, jede Schulklasse und jedes Schulbuch.

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9° ErichPrunc

Anastasius Grün wurde einer der entschiedensten Verfechter der Diglossie und derfunktionalen Beschneidung des Slowenischen. So schreibt er etwa am 13.1.1866 anden Reformator des österreichischen Schulwesens Graf Leo Thun:

IWeit entfernt davon, dem Slowenisrnus in den Grenzen unseres volkstümlichen Lebensseine Berechtigung abzusprechen, hege ich doch die tiefste Überzeugung, daß derselbe inden Dimensionen, zu welchen einige Ultras seine Bedeutung aufblähen wollen, staatsrecht-lich und kulturhistorisch keine Aussicht auf dauernden Erfolg und keine Zukunft hat. (zit.nach. Miiadinovic-Zalaznik 2008: 4, Hervorhebung E. P)

Das Slowenische hat demnach nur eine Berechtigung, insofern es in den Grenzen des"volkstümlichen" Lebens bleibt. Alle übrigen Bestrebungen werden in den Bereichder "Ultras", also des slowenischen Ultranationalismus, verwiesen. Als die erstenslowenischen Schulbücher erschienen, war dies in der denkwürdigen Sitzung vom12.2.1866 für Anastasius Grün ein willkorrunener Anlass, seine Meinung kundzutun:

Ich glaube, die Ausübung der sprachlichen Gleichberechtigung involviert die Verpflichtung,an Stelle der bisherig angewendeten Unterrichts sprache eine ebenso ausreichende Leistungin der dafür neu zu wählenden Sprache zu setzen; ich glaube nicht, daß die slowenische Spra-che in diesem Augenblicke f,Wigist, die deutsche zu ersetzen [... ], denn es besteht immer einUnterschied zwischen einer Volkssprache, und sei sie noch so ausgebildet, und einer eigentli-chen Kultursprache [... ) (ibid. 5).

Noch deutlicher, rhetorisch effizienter und drastischer brachte er dies durch eine de-monstrative Geste zum Ausdruck, die im Protokoll des Krainer Landtages wie folgtfestgehalten wurde:

Für die Zoologie und Botanik existiert nur ein Lehrbuch, nämlich die Übersetzung nach Po-korny, diese beiden Bändchen umfassend (zwei Bücher vorzeigend), die Mineralogie ist je-doch noch im Ausstande. Es ist aber für den lernbegierigen und namentlich den im Unter-richte in der Selbstbildung weiter vorrücken wollenden Schüler wirklich traurig, im Besitzedieser beiden Bücher sagen zu müssen wie der griechische Philosoph: Omnia mea mecumporto. (ibid. 6).

Das "zwei Bücher vorzeigend" bezieht sich zwei bescheidenen Schulbücher, die Grün,eingehüllt in einem weißen Tüchlein zur Sitzung gebracht haben und den deutschenund slowenischen Abgeordneten vor die Nase gehalten haben soll. Zeitungsberichtebezogen die Geste jedoch nicht auf die Schulbücher, sondern auf die gesamte slowe-nische Buchproduktion.

Der Vorfall im Krainer Landtag war nur der Kulminationspunkt eines Diskurses,der auf die Festigung der auf der historisch bedingten sozialen Hegemonie aufbauen-den kulturellen und politischen Asymmetrie abzielte. Einer der ideologischen Nachfol-ger Grüns ist der Gymnasiallehrer Edward Sarnhaber (1846-1927), der sich auch alsLyriker, Dramatiker und Literaturhistoriker betätigte (vgl. dazu Bogner/Brandner eds.

Hegemoniale und emanzipatorische Übersetzungsstrategien 91

1999). Aus Oberösterreich stammend war er 1878-1888 als Hauptlehrer an dieLehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Ljubljana versetzt worden. Er war selbstdichterisch tätig und befasste sich mit mittel- und frühneuzeitlichen deutschen Tex-ten. Im Jahre 1880 gab er mit dem Titel "Prefirenklänge" eine "von poetischen S tereo-typel1 strotzende Biographie Preierens" (Köstler 2006: 140) heraus. In die Biographiewaren 25 Nachdichtungen eingearbeitet. Obwohl die Übersetzungen von relativgeringer literarischer Qualität waren, galten sie im deutschen Sprachraum lange alsrepräsentativ für den slowenischen Nationaldichter, was sich nicht unbedingt positivauf seine Rezeption auswirkte. Vor allem erhielten Preserens Gedichte in Samha-bers Übertragungen ein Pathos und eine Patina, die ihnen im slowenischen Originalnicht eigen waren. Diese "Germanisierung" war nur zum Teil die Folge des anälteren deutschen Texten geschulten Geschmacks des Übersetzers. In wesentlichstärkerem Maße war sie dem Sendungs bewusstsein des deutschen Bürgertums ge-schuldet, das sich als "Kulturträger" verstand und in der slowenischen Kultur einminderwertiges, durch die "Schätze der deutschen Kultur" zu "veredelndes" Gebil-de sah. Dieser Habitus der Superiorität gestattete es dem "Bearbeiter", ohne diegeringsten Bedenken in den Text einzugreifen und ihn zu manipulieren. Dazu seilediglich das Beispiel einer intralingualen Translation angeführt, anhand deren dietextuelle und die paratextuelle Manipulation auch für Leser ohne Slowenischkennt-nisse nachvollziehbar ist:

Bekanntlich hatte Preseren neben slowenischen auch deutsche Gedichte verfasst.In einem von ihnen, das den Titel An die Slowene», die in deutscher Sprache dichtenträgt, und 1836 im IllYrischen Blatt veröffentlicht wurde, fordert er seine deutschschreibenden Dichterkollegen auf, sich zwar für die deutsche Bildung dankbar zuerweisen, sich jedoch dafür zu entscheiden, in slowenischer Sprache zu dichten. Sam-haber griff, wie aus der folgenden Gegenüberstellung ersichtlich ist, an drei entschei-denden Stellen in den Text ein:

An die Slowenen, die in deutscherSprache dichten

An Germania

Ihr, die entsprossen aus dem Slawenstamrne,Die ihr der eig'nen Mutter lang' entzogen,Die Bildung nicht an ihrer Brust gesogen,Die man, wie mich, vertraut der deutschen Amme!

Ihr, die entsprossen aus der Slaven-Stamrne,Die ihr der eignen Mutter lang entzogen,Die Bildung nicht an ihrer Brust gesogen,Die man, wie mich, vertraut der deutschen Amrne:

Nicht glaubet, daß ich euch deßhalb verdamme,Daß der Germanin dankbar ihr gewogen;Nur, daß sie wird der Mutter vorgezogen,Das ist's, was in mir weckt des Zornes Flamme,

Nicht glaubet, dass ich euch deshalb verdamme,Daß dankbar der Germania ihr gewogen;Nur daß sie wird der Mutter vorgezogen,Das isr's, was in mir weckt des Zornes Flamme.

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9° Erich Prunc

Anastasius Grün wurde einer der entschiedensten Ver fechter der Diglossie und derfunktionalen Beschneidung des Slowenischen. So schreibt er etwa am 13.1.1866 anden Reformator des österreichischen Schulwesens Graf Leo Thun:

Weit entfernt davon, dem Slowenismus in den Grenzen unseres volkstümlichen Lebensseine Berechtigung abzusprechen, hege ich doch die tiefste Überzeugung, daß derselbe inden Dimensionen, zu welchen einige Ultras seine Bedeutung aufblähen wollen, staatsrecht-lich und kulturhistorisch keine Aussicht auf dauernden Erfolg und keine Zukunft hat. (zit.nach. Miladinovic-Zalaznik 2008: 4, Hervorhebung E. P.)

Das Slowenische hat demnach nur eine Berechtigung, insofern es in den Grenzen des"voll<stümlichen" Lebens bleibt. Alle übrigen Bestrebungen werden in den Bereichder "Ultras", also des slowenischen Ultranationalismus, verwiesen. Als die erstenslowenischen Schulbücher erschienen, war dies in der denkwürdigen Sitzung vom12.2.1866 für Anastasius Grün ein willkommener Anlass, seine Meinung kundzutun:

Ich glaube, die Ausübung der sprachlichen Gleichberechtigung involviert die Verpflichtung,an Stelle der bisherig angewendeten Unterrichtssprache eine ebenso ausreichende Leistungin der dafür neu zu wählenden Sprache zu setzen; ich glaube nicht, daß die slowenische Spra-che in diesem Augenblicke fähig ist, die deutsche zu ersetzen [... ), denn es besteht immer einUnterschied zwischen einer Volkssprache, und sei sie noch so ausgebildet, und einer eigentli-chen Kultursprache [... ) (ibid. 5).

Noch deutlicher, rhetorisch effizienter und drastischer brachte er dies durch eine de-monstrative Geste zum Ausdruck, die im Protokoll des Krainer Landtages wie folgtfestgehalten wurde:

Für die Zoologie und Botanik existiert nur ein Lehrbuch, nämlich die Übersetzung nach Po-korny, diese beiden Bändchen umfassend (zwei Bücher vorzeigend), die Mineralogie ist je-doch noch im Ausstande. Es ist aber für den lernbegierigen und namentlich den im Unter-richte in der Selbstbildung weiter vorrücken wollenden Schüler wirklich traurig, im Besitzedieser beiden Bücher sagen zu müssen wie der griechische Philosoph: Omnia mea rnecumporto. (ibid. 6).

Das "zwei Bücher vorzeigend" bezieht sich zwei bescheidenen Schulbücher, die Grün,eingehüllt in einem weißen Tüchlein zur Sitzung gebracht haben und den deutschenund slowenischen Abgeordneten vor die Nase gehalten haben soll. Zeitungsberichtebezogen die Geste jedoch nicht auf die Schulbücher, sondern auf die gesamte slowe-nische Buchproduktion.

Der Vorfall im Krainer Landtag war nur der Kulminationspunkt eines Diskurses,der auf die Festigung der auf der historisch bedingten sozialen Hegemonie aufbauen-den kulturellen und politischen Asymmetrie abzielte. Einer der ideologischen Nachfol-ger Grüns ist der Gymnasiallehrer Edward Samhaber (1846-1927), der sich auch alsLyriker, Dramatiker und Literaturhistoriker betätigte (vgl. dazu Bogner/Brandner eds.

Hegemoniale und emanzipatorische Übersetzungsstrategien 91

1999). Aus Oberösterreich stammend war er 1878-1888 als Hauptlehrer an dieLehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Ljubljana versetzt worden. Er war selbstdichterisch tätig und befasste sich mit mittel- und frühneuzeitlichen deutschen Tex-ten. Im Jahre 1880 gab er mit dem Titel "Prefirenk/iil1ge" eine "von poetischen S tereo-typen strotsende Biographie Preierens" (Köstler 2006: 140) heraus. In die Biographiewaren 25 Nachdichtungen eingearbeitet. Obwohl die Übersetzungen von relativgeringer literarischer Qualität waren, galten sie im deutschen Sprachraum lange alsrepräsentativ für den slowenischen Nationaldichter, was sich nicht unbedingt positivauf seine Rezeption auswirkte. Vor allem erhielten Preserens Gedichte in Samha-bers Übertragungen ein Pathos und eine Patina, die ihnen im slowenischen Originalnicht eigen waren. Diese "Germanisierung" war nur zum Teil die Folge des anälteren deutschen Texten geschulten Geschmacks des Übersetzers. In wesentlichstärkerem Maße war sie dem Sendungsbewusstsein des deutschen Bürgertums ge-schuldet, das sich als "Kulturträger" verstand und in der slowenischen Kultur einminderwertiges, durch die "Schätze der deutschen Kultur" zu "veredelndes" Gebil-de sah. Dieser Habitus der Superiorität gestattete es dem "Bearbeiter", ohne diegeringsten Bedenken in den Text einzugreifen und ihn zu manipulieren. Dazu seilediglich das Beispiel einer intralingualen Translation angeführt, anhand deren dietextuelle und die paratextuelle Manipulation auch für Leser ohne Slowenischkennt-nisse nachvollziehbar ist:

Bekanntlich hatte Preseren neben slowenischen auch deutsche Gedichte verfasst.In einem von ihnen, das den Titel An die Slowenen, die in deutscher Sprache dichtenträgt, und 1836 im IllYrischen Blatt veröffentlicht wurde, fordert er seine deutschschreibenden Dichterkollegen auf, sich zwar für die deutsche Bildung dankbar zuerweisen, sich jedoch dafür zu entscheiden, in slowenischer Sprache zu dichten. Sam-haber griff, wie aus der folgenden Gegenüberstellung ersichtlich ist, an drei entschei-denden Stellen in den Text ein:

An die Slowenen, die in deutscherSprache dichten

An Germania

Ihr, die entsprossen aus dem Slawenstamme,Die ihr der eig'nen Mutter lang' entzogen,Die Bildung nicht an ihrer Brust gesogen,Die man, wie mich, vertraut der deutschen Amme!

Ihr, die entsprossen aus der Slaven-Stamme,Die ihr der eignen Mutter lang entzogen,Die Bildung nicht an ihrer Brust gesogen,Die man, wie mich, vertraut der deutschen Amme:

Nicht glaubet, daß ich euch deßhalb verdamme,Daß der Germanin dankbar ihr gewogen;Nur, daß sie wird der Mutter vorgezogen,Das ist's, was in mir weckt des Zornes Flamme.

Nicht glaubet, dass ich euch deshalb verdamme,Daß dankbar der Germania ihr gewogen;Nur daß sie wird der Mutter vorgezogen,Das ist's, was in mir weckt des Zornes Flamme.

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Erich Prunc--===;;--92

Der wahren Mutter, mein' ich, soll sie weichen;

Auch mein' ich, daß es ziernt dem PflegesohneDer Pflegerinn ein Dankgeschenk zu reichen;

Der wahren Mutter soll und muß sie weichen,Doch mein' ich, daß es ziernt dem Pflegesohne,Der Pflegerin ein Dankgeschenk zu reichen.

Von edlem Erz, nicht von gemeinem ThoneSey doch das, was er bringt der überreichen,Die auf Armseligkeiten blickt mit Bohne.

Vom edlen Erz, nicht vom gemeinen ThoneSei doch das, was er bringt, zu überreichen,Die auf Armseligkeiten blickt mit Hohne,

(Illyrisches Blatt 1838, Nr.14 (I. April), S. 53) (Samhaber 1880, zit. nach Bogner/Brandtner 1999:105)

Um sicher zu gehen, dass seine manipulativen Eingriffe auch richtig verstanden wer-den, hält er es für notwendig, noch folgenden Paratext hinzuzufügen:

Nicht als ob Prosiren den Deutschen gehaßt hätte! Dazu war er viel zu dankbar; er erkennt,daß Germania seine Pflegemutter gewesen ist, und bringt ihr als Pflegesohn einen Kranzvon deutschen Gedichten als sinniges Weihegeschenk. Nur Eines that ihm weh, dass diewahre Mutter beschämt im Winkel stand und kaum ihr Antlitz zur fremden Pflegemutter er-heben durfte. (Samhaber 1880, zit. nach Bogner/Brandtner 1999: 104)

Durch die durch nichts zu begründende Änderung des Titels lässt Samhaber aus einer,den deutschschreibenden Dichterkollegen gewidmeten Kritik eine Widmung des Gedich-tes an "Germania", den mythischen Inbegriff des Deutschtums, werden (Im Paratext wirdsogar aus Preserens gesamter deutscher Dichtung ein "sinniges Weihegeschenk" an Ger-rnania). Durch die Wiederaufnalune der deutsch-national konnotierten PersonifikationCermama im Text selbst, die an die Stelle der Germanin gesetzt wird, wird dieser Shiftnoch verstärkt. Preserens ironisch-kritische vorletzte Zeile, in der die Qualität der deut-schen Dichtung seiner Kollegen in Frage gestellt und festgestelltwird, dass es keinen Sinnhat, "der überreichen" lediglich minderwertige dichterische Erzeugnisse zu liefern, wirdvon Samhaber nicht einmal morphologisch und syntaktisch,geschweige denn sinngemäßkorrekt 'wiedergegeben.Daß der Herausgeber schließlichim Paratext, ohne den geringstenAnhaltspunkt im Original zu finden, das Bild der slowenischen Poesie, personifiziert alsMutter, konstruiert, die beschämt im Winkel stehen muss und es kaum wagt, ihr Antlitzzur fremden Pflegemutter, der Personifikation der deutschen Kultur, zu heben, bedientden Stereotyp von Inferiorität und Superiorität, wie es dem deutschnationalen Konzeptdes Kulturträgertums entspricht. Damit schließt Samhaber an den Diskurs an, der inAnastasius Grüns demonstrativer Geste im Krainer Landtag kulminiert war.

4 Der slowenische Gegendiskurs

Das Hauptargumem in den Auseinandersetzungen um das Slowenische als Standard-sprache war, dass das Slowenische als Bauernsprache nicht befähigt sei, diese Funktio-

Hegemoniale und emanzipatorische Übersetzungsstrategien----nen zu übernehmen. Die slowenische Seite bewegte sich dabei in einem argumentati-ven Circulus uitiosus. Einerseits sollte das Slowenische als nicht voll ausgebaute Stan-dardsprache in diesen Domänen nicht eingesetzt werden, andererseits konnte dieEntwicklung adäquater Sprach- und Textmuster gesichert und der Nachweis ihrerFunktionsfähigkeit erst erbracht werden, wenn das Slowenische in diesen Bereichenauch eingesetzt werden konnte. In diesem Diskurs wie auch im Nationsbildungspro-zesSim Allgemeinen dienten Übersetzungen als Format und Formativ:

Als Formativ deshalb, weil jede Übersetzung eines anspruchsvolleren Textes - wiein Paratexten stets hervorgehoben wurde - als Nachweis der Leistungsfähigkeit derslowenischen Sprache gewertet werden konnte. In der Zeitung Siovenski narod 1881wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass sich Übersetzungen besser für diesenNachweis eignen, da der Schwierigkeitsgrad des bewältigten Textes aufgrund desOriginals auch von der deutschen Gegenseite beurteilt werden könne. Aufgrund dervorherrschenden Übersetzungsnorm einer adaptierenden Übersetzung konnten Über-setzungen auch als Formativ des Diskurses fungieren, da mit ihrer Hilfe auch Inhaltetransportiert werden konnten, die für das nation b1lilding unabdingbar waren.

Diese Doppelfunktion sei an einem Paradebeispiel, der Übersetzungen des Buchesder Natur des deutschen Pädagogen und Naturwissenschaftlers Friedrich Karl LudwigSchödler (1813-1884), illustriert. Dieses didaktisch hervorragend aufgebaute Werk boteinen Überblick über den damaligen Stand der Naturwissenschaften, erschien in zahl-reichen, immer wieder aktualisierten Auflagen und wurde in zahlreiche europäischeSprachen übersetzt. Es war geradezu der ideale Text, an dem die Funktionsfähigkeitder Standardsprache erprobt und unter Beweis gestellt werden konnte.

Der Verlag der Slooenska Matica, der das Projekt in Angriff nahm, war sich derSchwierigkeit des Unterfangens wohl bewusst. Deshalb wurde für die Übersetzungauch dasselbe Honorar wie für Autoren von Originalwerken vorgesehen. Die einzel-nen Bände erschienen in den in den Jahren 1869 bis 1875: 1869 Fizika (Ivan Tusek),Astronomija (Viljem Ogrinec) und Kemija (Fran Erjavec), 1871 Minera/ogija in Ge-ogl1ozija(Ianez Zajec), 1875 Botaniea (Ivan Tusek) und Zoologija (Fran Erjavec).

Im Sinne des nation building galt es in erster Linie das Identitäts- und Selbstbewusst-sein der Leserschaft zu stärken. Eine geeignete Strategie dafür schien die Lokalisierungder naturwissenschaftlichen Phänomene im slowenischen ethnischen Raum zu sein:

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Die Gräser bilden eine der größtenPflanzenfamilien mit etwa 5000 Ar-ten, wovon 250 in DeutschlandVorkommen.(Schödler 1868: 263)

Trave so eno izmed najvecih rastlinskih redov z oko-li 5000 vrs tmi, izrned kterih jih cez 200 raste po slo-venskih pokrajinah.' [= ...s II)OVOII mehr als 200 inden slowenischen Gebieten vorkommen.](Schoedler 1875: 117) .

3 Hervorhebungen und Rückübersetzung der abweichenden Textabschnitte jeweils von uns.

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94 Erich Prunc--Ed1nographische Daten waren ein beliebtes Objekt der Lokalisierung, da sie eng l11.itdem Gefühl von Heimat verbunden waren. So heißt es etwa über den Mais:

Die Körner seiner prächtigen gel-ben Kolben liefern ein süßlichesMehl, woraus die in Oberitalien sobeliebte Polenta, ein dicker Brei,bereitet wird.(Schödler 1868: 263)

z.rna njenih krasnih rurnenih storzov daj6 osladnomoko, iz ktere se po nasih krajih peöe kruh inkuhajo zganci, po Italiji pa polenta. [. .. IVOf'CIttsillUuseren Gegelldell Brot gebackell trnd Sterz gekochtnnrd.](Schödler 1875: 117)

Demselben Ziel dienten auch Hinzufügungen, mit denen man auf Besonderheiten undSehenswürdigkeiten des Landes hinzuweisen versuchte. So wurden etwa die Ausführun_gen zum Heber, also zum Phänomen der kommunizierenden Gefäße, wie folgt ergänzt:

IDelovanje, natege razjasnuje nam Die Wirkullg des FIebers erkliirt tl/lS auch dasznano prikazen padanja vode poleti bekallllte PhiillomCII des Absillkms des Wasserspiegelsv Cirkniskem jezeru, itd. im Zirkllitzer See.(Schoedler 1869: 97) (Übersetzung E. l~)

Das Karstphänomen des Zirknitzer Sees war nämlich eine jener regionalen Be-sonderheiten, die seit Kant das Interesse der Wissenschaft erweckt hatten. DurchHinzufügungen wurde auch versucht, eine slawische Bezugswelt in der Wissenschaftaufzubauen. So etwa bei der Elwähnung des Blitzableiters:

Strelovode je prvi izurnil AmerikanecBenjamin Franklin in z njim istocas-no tudi slavni (eh Prokop Divisa,(1696-1765), kteri je 15. junija leta1754. postavil svoj strelovod blizosvojega farovza v Znojmu (Znaim).(Schoedler 1869: 201)

Wo sich eine Möglichkeit bot, berühmte Persönlichkeiten, mit der slawischen Weltund/ oder mit dem slowenischen ethnischen Gebiet in Verbindung zu bringen, ver-suchte man, sie im Sinne des nationalen Konzeptes zu vereinnahmen. Beim Erfinderder Schiffschraube trafen beide Elemente in idealer Weise zu:

,

l~dJaz vijaki, znameruta iznajdba das Schrclt/bellboot, die beriibm:« Elj/lltlt/JIg des CecbellCeha Josipa Ressla (rojen 1793 v Jo.rlp Ress! (geborm 1793 ill I-Trndi»), der liillgere ZellHrudirnu, zlvel dalj casa na i» Uutererai» lebte mrd a1Jl 10. Oklober 1857 illDolenskem, urnrl v Ljubljani 10 Ljllb/jalla starb) (Übersetzung E. P)oktobra 1857. (Schoedler 1869: 52)

Die Blitzableiter uarrde» zuerst vom /lmerikal/CrBell/amill Frallklill und gleichzeitig vom bel'libmtellCechell Prokop Divifa (1696-1765) erfunden, der CIIII15. JUlii des [abres 1754 seineu Blitzableiter i» derNiihe des Pfarrhauses in Zli0/1II0 (ZlIaim) at/frtellte.(Übersetzung E. P)

Durch die Übersetzung des Schödlerschen Bilches der Nattlr konnte nicht nur ein be-deutender Beitrag zu Entwicklung einer slowenischen Pachsprache, sondern mit Hilfe

Hegemoniale und emanzipatorische Übersetzungsstrategien-- 95

der Strategien der Lokalisierung und der Ergänzung auch zur ideologischen Aufrüs-tung im Sinne des nation building geleistet werden.

5 Der bürgerlich-idyllisierende Diskurs

Ein völlig gegensätzliches Bild von Harmonie und Kooperation scheint die Geschich-te von Zlatorog, dem Goldkrickel oder dem Goldborn zu bieten. Diese slowenischeVolks sage wurde von Karl Deschman/Deiman zum ersten Mal in der LaibacherZeitullg vom 21.2.1868 in deutscher Sprache veröffentlicht. Hier oder in seinem Tries-ter Freundeskreis des Deutschen Alpenvereins muss auch Rudolf Baurnbach, ein ausThüringen stammender Lehrer und Schriftsteller, auf die Sage vom Zlatorog gestoßensein. Nach Dezrnans Vorlage verfasste er sein Versepos Z/atorog. Eine Alpensage, das1877 in Leipzig bei A. G. Liebeskind erschien. Das Buch wurde ein durchschlagenderErfolg und erschien in zahlreichen Auflagen bis in die jüngste Zeit." Das Geheimnisdes Erfolges lag jedenfalls im 19. Jh. darin, dass es der biedermeierlichen Vorstellungvon der unberührten Natur und der heile Welt-Sehnsucht des Bürgertums entgegen-kam. Ein Teil des Erfolges aber rührte auch daher, dass das von Baumbach gezeichne-te Slowenenbild mit beiden nationalen Diskursen kompatibel war: mit dem obengeschilderten deutschnationalen Diskurs, weil es die gesellschaftlich untergeordneteRolle der Slowenen und deren Beschränkung auf das "volkstümliche Leben", wie es beiGrün geheißen hatte, widerspiegelte, mit dem konservativen slowenischen Diskurs,weil es den Stereotyp der Slowenen als brav, bescheiden, fleißig und keusch bediente.Mit seinem slowenischen Titel, mit den slowenischen Namen der Haupthelden. mitZitatwörtern und mythischen Vorstellungen aus der slowenischen Volksüberlieferungbot sich Baumbachs Zlatorog auch als Medium der Identitätsstiftung für den sloweni-schen nationalen Diskurs an.

So erschien 1886 die erste slowenische Übersetzung Zlatorog. Planins ea prav!Jica\Zlatorog, ein Alpenmärchen) aus der Feder des jungen Anton Funtek. Es war für denUbersetzer ein Leichtes, den Text für den internen slowenischen Diskurs aufzuberei-ten, indem er die deiktischen Bezüge aus der slowenischen Perspektive setzte und z. B."im ganzen Lande" durch "v dezeli nah/ in unserem Lande ((ersetzte:

IDer Trentajäger ist der einz'ge Bursche / Jedino lovec trentski sme brez kazni /Im ganzen Lande, der es wagen darf / Zahajati na vrtic rojenie, /Den Rojenice Garten zu betreten. V deieli nasi drugega ne najdes.

Die endgültige "Rückholung" wurde von Balladendichter Anten Askerc vollzogen,der 1904 den Stoff zum Epos Zlatorog: narodna prat;!Jica izpod Trig/ava (Zlatorog, einVOlksmärchen aus der Triglat;gegel7d)verarbeitete. Hinter dieser, scheinbar gemeinsam

4 Gemäß KKV erschien die letzte Auflage 2011 in Paderborn beim Salzwasser Verlag.

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96 Erich Prunc--gezeichneten Idylle der Juliseben Alpen tobte bis zum Ende des Ersten Weltkriegeszwischen dem Deutschen und dem Slowenischen Alpenverein ein erbitterter Kampfum die Benennung jeden Gipfels, um jeden Steg und um jede Schutzhütte.

6 Eine kleine Erfolgsgeschichte als Nachklang

Wenn wir nun den Bogen von der eingangs geschilderten Zusammenarbeit in derKärntner Carinthia zu spannen versuchen, so können wir unschwer die allmählicheZuspitzung der nationalen Auseinandersetzung im 19. ]h. beobachten. Die nachfol-gende kleine Geschichte eines Gedichtes mag einen vorbildhaften alternativen Wegaufzeigen.

In der Carinthia 1812 hatte Urban Jarnik sein Gedicht Zvezdifte mit einer improvi-sierten Prosaübersetzung veröffentlicht. In der Zwischenzeit hatte J. G. Fellinger einedeutsche Übersetzung m.it dem Titel Sternemvelten angefertigt, mit der zusammen es1813 im Deutsch-slowenischen Lesebuch des Grazer Slovenisten ]anez Nepomuk Primicerschien. Von dort fand die Übersetzung den Weg in den von 1. F Castelli in Wienherausgegebenen Almanach Selam, wo sie 1814 unter Fellingers Namen veröffentlichtund so Franz Schubert zugänglich wurde, der sie 15.10.1815 vertonte (Deutsch 1978:186). Die Spur zum slowenischen Autor schien jedoch bereits gelöscht. Auf demCover der CD der argentinisch-slowenisch-österreichischen Mezzosopranistin Ber-narda Fink (Fink/Huber 2008) wird diese Spur wieder aufgenonunen, der Liedtext alsÜbersetzung ausgewiesen, dem ursprünglichen Autor zugeordnet und so in SchubertsLiedschatz neu positioniert.

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