Aus dem Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover Die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Warmblutfohlens während des ersten Lebenshalbjahres in Bezug zur Energie- und Proteinzufuhr sowie zum Auftreten der Osteochondrose INAUGURAL – DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Angela Borchers aus Bremen Hannover 2002
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Die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des ... · Femur 24-30 2.1.2 Knochenwachstumsstörungen Die Häufigkeit von Wachstumsstörungen des Skeletts bei wachsenden Pferden
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Aus dem Institut für Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Warmblutfohlens während des ersten Lebenshalbjahres in Bezug
zur Energie- und Proteinzufuhr sowie zum Auftreten der
Osteochondrose
INAUGURAL – DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer
Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.)
durch die Tierärztliche Hochschule Hannover
Vorgelegt von
Angela Borchers aus Bremen
Hannover 2002
Wissenschaftliche Betreuung: Univ. - Prof. Dr. M. Coenen
1. Gutachter: Univ. - Prof. Dr. M. Coenen 2. Gutachter: Univ. - Prof. Dr. H. Hackbarth Tag der mündlichen Prüfung: 22.11.2002
*) HF = Hengstfohlen; SF = Stutfohlen **) Hierbei wurde dem Vollblut eine durchschnittlichen Widerristhöhe von 160 cm und dem Warmblut eine durchschnittlichen Widerristhöhe von 165 cm unterstellt Wie aus Tabelle 2 hervorgeht, erreichen die unterschiedlichen Pferderassen durchschnittlich
mit 6 Monaten 82 %, mit 12 Monaten 90 % und mit 18 Monaten 94 % der ausgewachsenen
Widerristhöhe. Dies entspricht obengenannten Ergebnissen verschiedener wissenschaftlicher
Studien. Warmblüter haben bis zum 12. Lebensmonat geringere Körpergrößenzunahmen als
die Vollblüter.
In der nachfolgenden Tabelle 3 wird die Körpergrößenzunahme als prozentuale Zunahme zur
jeweiligen vorherigen Körpergröße dargestellt.
Tab. 3: Körpergrößen und prozentuale Zunahmen zur vorherigen gemessenen Körpergröße
Lebensmonat Vollblut * (Hintz et al.1979) n = 1992 **) ***) KG Zu.%
Vollblut* (Thompson 1995) n = 106 **) ***) KG Zu.%
Vollblut (Jelan et al. 1996) n = 798 **) ***) KG Zu.%
Lebensmonat Warmblut (Dusek 1976) n = 63 **) ***) KG Zu.%
*) Mittelwerte aus Einzelwerten für Hengst- und Stutfohlen berechnet; **) KG = Körpergröße (cm) ***) Zu.% = Prozentuale Zunahmen zur vorherigen Widerristhöhe
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In der Wachstumsstudie von GOYAL et al. (1981) wurde die Körpergrößenentwicklung von
jungen Pferden im Alter vom 52. - 104. Lebenstag bestimmt. Die jüngere Wachstumsgruppe
bis zum 83. Lebenstag hatte im Gegensatz zur älteren Wachstumsgruppe, die vom 84. – 104.
Lebenstag eingeteilt war, höhere Körpergrößenzunahmen. Die Wachstumsstudie, an Quarter
Horse - Vollblut Mix Fohlen von FRETZ et al. (1984) beschreibt diesen Zeitraum genauer. In
der Zeit von der Geburt bis zur 10. Lebenswoche wurde in den distalen Enden von
Metatarsus, Metacarpus und Radius sowie proximal in den Phalangen ein höheres Wachstum
festgestellt, welches ab der 10. Lebenswoche geringer wird und dann ein Plateau beschreibt.
Im distalen Teil des Radius wurde ein kontinuierliches, aber geringeres Wachstum bis zu 60.
Woche beschrieben.
In der obenstehenden Tabelle 3 ist bei den Vollblütern ebenfalls eine höhere
Körpergrößenentwicklung bis zum 3. Lebensmonat festzustellen. Schon HINTZ et al. (1979)
bemerkten in ihrer umfangreichen Studie eine verstärkte Körpergrößenentwicklung während
der ersten Lebensmonate.
Laut JELAN et al. (1996) ist ein intensives Wachstum der Körpergröße in den ersten 3
Lebensmonaten auffällig, dass dann langsam und kontinuierlich geringer wird. Zwischen dem
6. und 8. Monat findet nochmals ein Wachstumsschub statt. Dieser Wachstumsschub ist in der
Tabelle 3 deutlich zu sehen. In den Studien von HINTZ et al. (1979) und THOMPSON (1995)
ist ein geringer Wachstumsschub ab dem 8. Monat sichtbar.
FINKLER-SCHADE (1997) ermittelte in ihrer Feldstudie an Warmblütern eine erhöhte
Körpergrößenentwicklung bis zum 3. Lebensmonat. Zwischen dem 4. und 5. Monat wurde ein
erneuter Wachstumsschub, daraufhin folgend wieder ein verringerte
Körpergrößenentwicklung registriert.
HACKLÄNDER (1997), der die Körpergrößenentwicklung bei der gleichen Fohlenpopulation
während der Stallhaltungsperiode ermittelte, konnte eine Steigerung der Wachstumsrate
zwischen dem 10. und 11. Lebensmonat ermitteln.
2.2.2 Körpergewicht
Zum Zeitpunkt der Geburt erreicht das Fohlen etwa 10 % des späteren Endgewichtes
(MEYER 1996). Im Verlauf der Entwicklung sollten im 6. Lebensmonat 45-50 %, im 12.
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Lebensmonat 65-70 % und im 18 Lebensmonat etwa 85 % des späteren adulten Gewichtes
erreicht werden (GFE 1994, LEWIS 1995, FRAPE 1998, MEYER und COENEN 2002).
Tab. 4: Prozentualer Anteil des Körpergewichts am Endgewicht adulter Pferde **
*) HF = Hengstfohlen, SF = Stutfohlen **) Hierbei wurde dem Vollblut ein durchschnittlichen Gewicht von 500 kg und dem Warmblut ein durchschnittliches Gewicht von 600 kg unterstellt Wie aus der Tabelle 4 hervorgeht, erreichen die unterschiedlichen Pferderassen im 6. Monat
im Durchschnitt 47 %, im 12. Lebensmonat 68 % und im 18. Lebensmonat 85 % des späteren
Endgewichtes. Allerdings sind diese prozentualen Anteile am Endgewicht im Vergleich zum
prozentualen Anteil an der Endwiderristhöhe nicht so gleichmäßig. FRAPE (1998) und
LEWIS (1995) sprechen der Körpergewichtsentwicklung im Vergleich zur Widerristhöhe,
einen weniger konstanten Verlauf zu, da sie wesentlich mehr von exogenen Faktoren, v.a. der
Fütterung abhängig ist. Die schwankenden Werte in der Tabelle können somit ihre Ursache in
unterschiedlichen Fütterungsregimen haben.
Die Körpergewichtszunahmen der Warmblüter sind im Vergleich zum Vollblut geringer, vor
allem zum 12. bzw. 18. Lebensmonat erreichen Vollblüter höhere Gewichtszunahmen.
HINTZ et al. (1979) berichten, dass kleine Pferderassen schneller ausgewachsen sind als
größere Pferderassen.
Tabelle 5 verdeutlicht einen Überblick über den mittleren Wachstumsverlauf von Fohlen
unterschiedlicher späterer Körpergewichte. Es wird deutlich, dass Fohlen mit geringerem
Körperendgewicht schon zur Geburt ein prozentual höheren Gewichtsanteil am Endgewicht
haben, als Fohlen mit einem höheren Körperendgewicht. Dieser Unterschied bleibt bis zu
einem Alter von 24 Monaten immer bestehen.
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Tab. 5: Mittlerer Wachstumsverlauf bei Fohlen unterschiedlicher späterer Körpergewichte (in
% des ausgewachsenen Körpergewichtes) (mod. nach GFE 1994)
Messung des Gewichtes alle 14 Tage, Größe wurde zur Geburt und vor Euthanasie bestimmt. Vor Euthanasie ⇒ Röntgen
Geburt- 5. oder 11. Monat Warmblut n = 43
OCD Knie (n=15), KG und KGW↑
van WEEREN et al. (1999)
↑= Zunahme/Anstieg im Gegensatz zu DOD/OCD neg. Fohlen; ↓ = Abnahme/geringer im Gegensatz zu DOD/OCD neg. Fohlen; ↔ = kein Unterschied zu DOD/OCD neg. Fohlen * OCD- Befund hat sich bis zum 102± 48 Lebenstag entwickelt ** OCD- Befund hat sich im Zeitraum vom 103-379± 140 Lebenstag entwickelt KG = Körpergröße (cm), KGW = Körpergewicht (kg) Extremes Wachstum prädisponiert junge Pferde an Osteochondrose zu erkranken (JACKSON
und PAGAN 1993a). Die Studien von SANDGREN et al. (1993), PAGAN und JACKSON
(1996) und van WEEREN et al. (1999) bestätigen diese Aussage. Allerdings konnten JELAN
et al. (1996) keine signifikante Zusammenhänge zwischen Körpergewicht und Körpergröße
und dem Vorkommen von DOD (hier Epiphysitis, Osteochondrose und Wobbler Syndrom)
feststellen. In dieser Studie wurden die Pferde allerdings erst nach klinischen Symptomen wie
Gelenkfüllung oder Lahmheit geröngt. Es ist also unklar, wie viel klinisch unauffällige Pferde
ebenfalls an DOD, v.a. an der Osteochondrose erkrankt sind. Trotzdem darf die
Körpergrößen- und Körpergewichtsentwicklung nicht als alleinige Ursache betrachtet werden.
JEFFCOTT (1997) spricht vielmehr von einem multifaktoriellen Geschehen mit Ursachen wie
energie- und proteinreiche Fütterung, damit verbundene übermäßige Körpergewichts- und
endokrinologisch/metabolische Abweichungen und genetische Prädisposition.
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2.3 Einflussfaktoren auf die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens
2.3.1 Geschlecht
Körpergewicht und Körpergröße differieren geschlechtsabhängig zwischen Hengst- und
Stutfohlen. Dieser Geschlechtsdimorphismus ist allerdings anfangs sehr gering und steigt mit
dem Alter (FRAPE 1998).
In den vorherigen Tabellen 2 und 4 zur Körpergrößen- und Körpergewichtsentwicklung der
Fohlen ist ebenfalls ein Geschlechtsdimorphismus zu erkennen.
Die nachfolgende Tabelle 8 soll einige Studien zeigen, die diesen Geschlechtsdimorphismus
näher betrachten.
Tab. 8: Körpergewicht und Körpergröße in Abhängigkeit vom Geschlecht
Untersuchungszeitraum- und Methoden
Alter Rasse
Anzahl
Ergebnisse Literaturquelle
1958-1976 monatliche Messung von Größe und Gewicht
Geburt – 510. Lebenstag Vollblut n = 1992
Hengste: KG und KGW ab Geburt↑*
HINTZ et al. (1979)
1980-1981 14 tägige Messung von Größe und Gewicht
Geburt – 6. Lebensmonat Quarter Horse n = 27
Hengste: KG und KGW ab dem 14. Lebenstag ↑
McKEEVER et al. (1981)
1989-1991 14 tägige, mit 1. Lebensjahr monatliche Messung von Größe u.Gewicht
14. Lebenstag – 588. Lebenstag Vollblut n = 106
Hengste: KG und KGW ab dem 14. Lebenstag ↑
THOMPSON (1995)
1993-1995 monatliche Messung von Größe und Gewicht
14. Lebenstag – 18. Lebensmonat Vollblut n = 350
Hengste: KG und KGW ab dem 14. Lebenstag ↑
PAGAN et al. (1996)
*) ↑ = Größer/ Schwerer
Wie aus der Tabelle 8 ersichtlich wurde in allen Studien ein höheres Körpergewicht und eine
größere Körpergröße der Hengstfohlen festgestellt. HINTZ et al. (1979) ermittelten bereits am
Tag der Geburt ein höheres Körpergewicht und eine größere Körpergröße, wohin dagegen
McKEEVER et al. (1981) zur Geburt noch keine Unterschiede feststellten konnten und erst ab
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dem 14. Lebenstag von abweichenden Körpergewichten und Körpergrößen zwischen Hengst-
und Stutfohlen berichten. In den anderen Studien von THOMPSON (1995) und PAGAN et al.
(1996) wurde das Geburtsgewicht nicht bestimmt, ab dem 14. Lebenstag aber ebenfalls ein
Körpergewichts- und Körpergrößenunterschied zwischen Hengst- und Stutfohlen festgestellt.
HINTZ et al. (1979) betonen, dass der Wachstumsunterschied zwischen Hengst- und
Stutfohlen mit dem Alter bis zum Erreichen des Endgewichtes bzw. der Endgröße zunimmt.
2.3.2 Geburtsmonat und Klima
Unterschiedliche Auffassungen bestehen über eventuelle Saison- und Klimaeffekte auf die
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens. Deswegen sollen die
unterschiedlichen Ergebnisse verschiedener Studien in Tabelle 9 gegenübergestellt werden.
Tab. 9: Körpergewicht und Körpergröße in Abhängigkeit vom Geburtsmonat
Untersuchungszeitraum- und Methoden
Alter Rasse
Anzahl
Ort Ergebnisse Literaturquelle
1958-1976 monatliche Messung von Größe und Gewicht
Geburt - 510. Lebenstag Vollblut n = 1992
Ontario Geburtsmonat April, Mai und Juni: KG u. KGW↑*
HINTZ et al. (1979)
1980-1981 14 tägige Messung von Größe und Gewicht
Geburt - 6. Lebensmonat Quarter Horse n = 27
Kalifornien Geburtsmonat: KG u. KGW↔**
McKEEVER et al. (1981)
1989-1991 14 tägige, mit 1. Lebensjahr monatliche Messung von Größe u. Gewicht
14. Lebenstag -588. Lebenstag Vollblut n = 106
Kentucky Geburtsmonat Januar - März: KG u. KGW↑
THOMPSON (1995)
1993-1995 monatliche Messung von Größe und Gewicht
14. Lebenstag - 18. Lebensmonat Vollblut n = 350
Kentucky Geburtsmonat April – Juni: KG u. KGW↑
PAGAN et al. (1996)
*) ↑ = Größer/ Schwerer als frühe Geburtsmonate (Januar, Februar, März), bzw. späte Geburtsmonate (April, Mai, Juni, Juli), ** ↔ = keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Geburtsmonaten
HINTZ et al. (1979) und PAGAN et al. (1996) stellten in ihren Studien fest, dass Fohlen die
in den Monaten April, Mai oder Juni geboren sind, von der Geburt bzw. dem 14. Lebenstag
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an, schwerer bzw. größer sind als Fohlen der Geburtsmonate Januar, Februar und März. In der
Studie von THOMPSON (1995) sind die Fohlen, geboren in den Monaten Januar, Februar
und März, schwerer bzw. größer als Fohlen der Geburtsmonate April, Mai, Juni und Juli.
McKEEVER et al. (1981) konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Geburtsmonat,
Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen feststellen.
HINTZ et al. (1979) hielten sämtliche Stuten und Fohlen bis Ende Mai im Stall. Die Fohlen
von THOMPSON (1995) und PAGAN et al. (1996) kamen einheitlich ab Ende April tagsüber
auf die Weide, allerdings wurden die Untersuchungen bei PAGAN et al. (1996) auf
verschiedenen Betrieben in Kentucky durchgeführt, während THOMPSON (1995) die Fohlen
nur auf einem Betrieb untersuchte. Die Studie von McKEEVER et al. (1981) gibt keinen
Aufschluss über Haltung, Fütterung und Betriebsmanagment.
CYMBALUK (1990b) betont in ihrer Studie, in der 12 Absetzer über den kalten kanadischen
Winter entweder im Stall oder auf der Weide gehalten wurden, dass die Außentemperatur das
Wachstum nicht beeinflusst. Allerdings steigt der Energiebedarf für die Erhaltung pro Grad
unter Null um 1,3 %. Es ist also wichtig die Absetzer mit ausreichend energiehaltigen Futter
zu supplementieren.
2.3.3 Zum Einfluss der Stute am Wachstumsgeschehen des Fohlens
Ab dem 7. Trächtigkeitsmonat setzt ein Wachstumsschub des Fetus ein. Bis dahin hat der
Pferdefetus erst etwa 17 % seiner Geburtsmasse erreicht (MEYER und AHLSWEDE 1976).
Um ein vernünftiges Wachstum des Fetus mit ausreichender Mineralisierung der Knochen zu
erreichen, muss die Stute nach Bedarf, entsprechend den Empfehlungen zu Energie- und
Nährstoffversorgung während der Trächtigkeit (GFE 1994) versorgt werden. Außerdem ist
die Entwicklung des geborenen Fohlens nicht unwesentlich von der Laktation, d.h. von der
Milchmenge und den Inhaltsstoffen der Milch abhängig, wobei die Laktation mit konstanten
Milchinhaltstoffen, bis zu einem gewissen Grad, bei Futtermangel, unter Substanzverlust der
Stute aufrecht gehalten wird.
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2.3.3.1 Alter der Stute
HINTZ et al. (1979) betonen in ihrer Studie, dass Stuten in einem Alter von unter 7 Jahren
und einem Alter von über 11 Jahren, von Geburt an leichtere Fohlen hatten, als 7-11 jährige
Stuten. Der Unterschied blieb bis zum 510. Lebenstag bestehen. Ähnliches berichtet
JORDAN (1977), der bei 7-12 jährigen Ponystuten ein höheres Körpergewicht und
Widerristhöhe der Fohlen von der Geburt bis zum 18. Monat feststellen konnte. McKEEVER
et al. (1981) konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen Körpergewicht- und
Körpergröße der Fohlen und dem Alter der Stute feststellen.
2.3.3.2 Energie- und Nährstoffversorgung der Stute
Nutritive Faktoren können auf verschiedenen Stufen des Reproduktionsgeschehens wirksam
werden. Die Höhe der Energiezufuhr ist wichtig für das Einsetzen der Rosse und für das
Überleben des Embryos (MEYER 1998). HENNEKE et al. (1984) beobachteten bei um 50 %
der Versorgungsempfehlung unterversorgten tragenden oder laktierenden Stuten eine später
einsetzende Fohlenrosse, eine verzögerte 2. Rosse und eine verspätete Konzeption. POTTER
et al. (1985) fanden bei von bis zu 75 % der Bedarfsnorm unterversorgten Stuten in der Zeit
vom 60. bis 90. Tag p.c. tendenziell höhere Fruchtverluste.
Die Höhe der Proteinversorgung auf den ovariellen Zyklus wurde bisher wenig untersucht,
scheint aber nur unter extremen Bedingungen einen Einfluss auf den ovariellen Zyklus zu
haben (MEYER 1998). HOLTAN und HUNT (1983) beobachteten bei Rohprotein-Gehalten
von 11,4 % im Futter bessere Konzeptionsraten als bei Futterrationen mit einem
Rohproteingehalt von 8,6 bzw. 17,2 %.
Das Mengenelement Calcium hat bei marginaler Zufuhr einen Einfluss auf das fötale
Wachstum (MEYER 1998).
Tabelle 10 gibt einen Überblick über die Energie- und Nährstoffversorgung von Zuchtstuten.
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Tab. 10: Empfehlung zur täglichen Energie- und Nährstoffversorgung von Zuchtstuten mit
600 kg Lebendmasse (mod. GFE 1994) Monat Energie
(DE/MJ) verd. Rp
(g/d) Ca P Mg Na K
(g/kg TS) Mn Cu Zn Se J
(mg/kg TS) 7 72,6 363 30 18 12 12 30 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
8 91 515 45 30 13 14 32 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
9-10 96 575 45 30 13 14 32 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
T R Ä C H T I G K E I T
11 101 640 45 30 13 14 32 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
1 135 1275 64* 49* 15* 16* 45* 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
3 142 1185 61 46 15 16 42 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
L A K T A T I O N 5 119 885 49* 36* 13* 14* 37* 50 8-
10
50 0,15-0,2
0,1-0,2
* Berechnet nach GFE (1994 )
Energie: Bis zum 8. Trächtigkeitsmonat unterscheidet sich der Bedarf der Stute nicht vom
Erhaltungsbedarf (AHLSWEDE 1977). Aufgrund stärkerer Gewichtszunahmen der Frucht ab
dem 8. Trächtigkeitsmonat, benötigen Zuchtstuten dann über den Erhaltungsbedarf
hinausgehend, zusätzlich Energie für die Zusammensetzung der Frucht, der Fruchthüllen und
für den Gewebeansatz im Genitalbereich. Allerdings ist eine intensive Energiezufütterung
nicht erwünscht. Sie führt zu einer Verfettung der Stute, hat aber kein Einfluss auf das
Geburtsgewicht des Fohlens (KUBIAK et al. 1988). Im Gegensatz dazu führt eine restriktive
Fütterung, niedrig im Energiegehalt, bei schlecht genährter Stute, zu einer Verlängerung der
Tragezeit (AHLSWEDE 1977, HINES et al. 1987, MEYER 1998). Des Weiteren beeinflusst
ein Energiedefizit der tragenden Stute die fötale Glykogenspeicherung in der Leber.
Normalerweise reicht die aus dem Leberglykogen des neugeborenen Fohlens freiwerdende
Energie aus, um den Energieumsatz postnatal für rd. 1 h auszugleichen. Abgebautes Glykogen
der Muskulatur kann die Funktion der Muskulatur nur um einige Stunden aufrecht erhalten
(OUSEY et al. 1991). Bei neugeborenen Fohlen, von energieunterversorgten Stuten, kann mit
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geringeren Glykogenreserven in der Leber gerechnet werden. Folgen können post partum
Hypoglykämien und Hypothermien des neugeborenen Fohlens sein (ROSSDALE et al. 1984).
Nach BANACH und EVANS (1981) scheint eine knappe Energiezufuhr während der
Hochträchtigkeit die Kolostrumproduktion zu senken.
Der Gesamtbedarf an Energie verdoppelt sich nahezu bis zum 3. Laktationsmonat, geht dann
aber deutlich zurück. Eine Über- bzw. Unterversorgung der laktierenden Stute wirkt sich
unterschiedlich auf das Gewicht des Fohlens aus. Ein Energieüberschuss führt zur Verfettung
der Stute mit keinem Einfluss auf die Wachstumsrate des Fohlen (PAGAN et al. 1984,
DOREAU et al. 1988). BOULOT und DOREAU (1986) und DOREAU et al. (1986) konnten
an mit bis zu 45% energieüberversorgten Kaltblutstuten eine gesteigerte
Milchmengenproduktion mit einem geringerem Energiegehalt der Milch feststellen. Dieses
könnte ein Grund für die normale Wachstumsrate von Fohlen energieüberversorgter Stuten
sein.
Eine Unterversorgung, bei schlechter körperlichen Verfassung der Stute, kann zu einer
verminderten Gewichtszunahme des Fohlens führen, da die Stute nicht mehr in der Lage ist,
durch körpereigene Reserven, eine ausreichende qualitative Laktationsleistung zu erbringen
und die Körpergewichtsentwicklung des Fohlens aufrecht zu erhalten (DOREAU et al. 1988).
MARTIN-ROSSET und DOREAU (1980) und HENNEKE et al. (1981) beobachteten, dass
Fohlen aus fetten Stuten während der Laktation bessere Gewichtszunahmen hatten, sogar
wenn die Stuten energetisch unterversorgt waren. Fohlen aus dünnen Stuten zeigten geringere
Gewichtszunahmen, selbst wenn die Stuten energetisch überversorgt worden. In diesem Fall
scheint die Wiederherstellung von Körperreserven der Stute gegenüber dem Wachstum des
Fohlens Priorität zu haben. PAGAN et al. (1984) und JORDAN (1985) zeigten, dass
defizitäre Versorgung laktierender Stuten in guten körperlichen Zustand zu Gewichtsverlusten
der Stuten bei unveränderter Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung der Fohlen
führte.
Protein: Nach O´DOHERTY und CROSBY (1997) ging bei Schafen nach restriktiver
Proteinzufuhr die Kolostrummenge zurück, während die Konzentration an Immunglobulin
konstant blieb. GILL et al. (1983) konnten keine Beeinflussung des Geburtsgewichtes des
Fohlens bei proteinunterversorgten Stuten feststellen. Die Stute ist also in der Lage durch
Lebendmasseabbau das Wachstum des Fohlens aufrecht zu erhalten. Der Proteinbedarf steigt
nach der Geburt, mit dem Einsetzen der Laktation um das dreifache. Ab dem 5.
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Laktationsmonat sinkt der erhöhte Eiweißbedarf wieder (AHLSWEDE 1977). SCHUBERT et
al. (1990) zeigten in ihrer Fütterungsstudie in der drei Stutengruppen in den ersten drei
Laktationsmonaten entweder proteinunterversorgt, proteinüberversorgt oder nach Empfehlung
gefüttert wurden, dass Körpergewicht und Körpergröße der Fohlen, in allen drei Gruppen
nahezu unbeeinflusst blieb. In der proteinarmen Fütterungsgruppe wurden geringere
Gewichtszunahmen der Stuten während der Laktation festgestellt. Aus den Ergebnissen der
Studie wurde geschlossen, dass eine Proteinunterversorgung von bis zu 80 % der
Bedarfsnormen, noch durch Lebendmasseabbau der Stute kompensiert werden kann.
Calcium und Phosphor: Beide Elemente sind wichtig für Funktion und Stabilität des
Knochengerüstes. Calcium ist zu 99 % und Phosphor zu 80 % im Skelett deponiert. Ab dem
10. Trächtigkeitsmonat wird durch Einbau von Calcium und Phosphor ganz besonders die
Knochenentwicklung gefördert (AHLSWEDE 1977). Unterversorgungen der Stute zu dieser
Zeit können laut AUSTBÖ (1995), der in seinem Versuch tragenden Stuten nur 50 % der
empfohlenen Calcium Menge fütterte, zu einem signifikanten Rückgang des
Geburtsgewichtes führen. MEYER (1996) betont, dass erst infolge erheblicher Calcium
Defizite Kompensationen notwendig sind. Es kommt dann zu einer Reduktion des Wachstums
des Fetus oder zum Abbau des funktionalen Knochengewebes der Stute. Die Mineralisation
des fötalen Skeletts wird erst spät beeinträchtigt. Es ist zu beachten, dass bei hohen
Phosphorgehalten im Futter bzw. engen Ca/ P Verhältnis die Verwertungsrate für Calcium
deutlich unter 60% sinkt (GFE 1994).
Von den übrigen Nährstoffen sind keine retardierenden Effekte auf das fötale Wachstum bei
Fohlen bekannt (MEYER 1998).
2.3.3.3 Laktation und Milchinhaltsstoffe
Jüngere Studien von OFTEDAL et al. (1983) an Vollblütern, DOREAU et al. (1988) und
DOREAU und BOULOT (1989) an französischen Reitpferden und SONNTAG et al. (1996)
an westfälischen Warmblütern, decken weitgehend die Ergebnisse zur Milchmengenleistung
und Zusammensetzung älterer Studien, die von der GFE (1994) in den folgenden Tabellen 11
und 12 veranschlagt werden.
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Tab. 11: Mittlere Milchmengenleistung von Stuten in kg/Tier/Tag (GFE 1994)
A: 100% NRC f. Rp, 22% Sojamehl B: 95% NRC f. Rp, 0,6% Lys, 0,4% Thr, 3% Sojamehl
Geburt bis 14. Lebensmonat Vollblut n = 22
TGZ A. vs. TGZ B: November: 0,73 kg vs. 0,91 kg Dezember: 0,56 kg vs. 0,67kg April: 0,65 kg vs. 0,86 kg
STANIAR et al. (2001)
A: 98% NRC f. Rp. mit 0,52% Lys und 0,43% Thr B: 98% NRC f. Rp. mit 0,61% Lys und 0,4% Thr C: 98% NRC f.Rp. mit 0,64% Lys und 0,51% Thr, ad lib.
ca. 330. Lebenstag Versuchsdauer 112 Tage Quarter Horse, Vollblut n = 39
TGZ: A: 0,57 kg B: 0,64 kg C: 0,67 kg
GRAHAM et al. (1994)
A: 98,2% NRC f. Rp und 0,45% Lys B: 102% NRC f. Rp und 0,75% Lys C: 102,8% NRC f. Rp und 0,75% Lys
6.-12. Lebensmonat Draft horses
Zwischen 6-8 LM TGZ A: 1,05 kg B: 1,14 kg C: 1,18 kg
CYMBALUK (1990a)
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Energiebereitstellung durch Fettzufütterung A: 10% des Energiebedarfes durch Raps-Öl B: 5% des Energiebedarfes durch Hafer-Milchpulver Konzentrat
7. Lebensmonat Versuchsdauer 24 Wochen Finnpferde, Traber n = 20
A: KGW-Zunahme insg. 97,4 kg B: KGW-Zunahme insg. insg. 81,8 kg
SAASTAMOINEN et al. (1994)
* Empfehlungen des amerikanischen NATIONAL RESEARCH COUNCIL ( NRC 1989) ** BMC = Bone Mineral Content, *** BMD = Bone Mineral Density ↑= Zunahme/ höhere Gehalte als andere Fütterungsgruppe/n ↓= Herabgesetzt/geringer als andere Fütterungsgruppe/n, ↔= normales Wachstum, normale Größenzunahme, keine Veränderungen im Gegensatz zu anderen Fütterungsgruppengruppe/n Energiezufütterung: Wie aus den Studien von CYMBALUK et al. (1989) und MILLIGAN et
al. (1985) ersichtlich, haben die Pferde mit energetisch höherwertigen Futter größere
Gewichtszunahmen. Zu gleichen Ergebnissen kamen auch THOMPSON et al. (1988), die
Quarter Horses und Vollblüter mit unterschiedlichen Mengen von Energie und Protein
fütterten. Sie betonen außerdem, dass eine zusätzliche Energiesupplementierung sich
hauptsächlich auf das Gewicht, weniger auf das Größenwachstum auswirkt, denn selbst bei
einer durch herabgesetzte Energie- und Proteinsupplementierung, eingeschränkte
Gewichtszunahme, findet noch ein Längenwachstum der Knochen statt (HINTZ 1992).
Trotzdem ist Energie der limitierende Faktor für die Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung, denn wenn die Energiezufuhr herabgesetzt wird, haben selbst
erhöhte Proteingaben keinen fördernden Einfluss auf das Körpergewicht und die Körpergröße
(OTT und ASQUITH 1985, STANIAR et al. 2001). Nur bei einer ausreichenden
Energieversorgung spielt Protein über das ausgeglichene Protein : Energie Verhältnis eine
wachstumslimitierende Rolle (OTT und ASQUITH 1985).
Protein : Energie Verhältnis: THOMPSON et al. (1988) betonen das ein ausgeglichenes
Protein : Energie Verhältnis wesentlichen Einfluss auf Körpergröße und Körpergewicht
haben. Um eine ausgeglichene Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung zu erreichen,
sollte zusätzlich zum Energiegehalt im Futter auch der Proteingehalt proportional erhöht
werden. Diese Beobachtung wurde auch von TOPLIFF et al. (1988) gemacht, die bei einem
Protein : Energie Verhältnis von 53 : 1 (g/Mcal) bessere Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung beobachteten. GIBBS et al. (1981) sahen bei einem Protein :
Energie Verhältnis von 45 : 1 (g/Mcal) und einem Ca : P Verhältnis von 1,83 : 1 (g) eine
stärkere Neigung der Tiere vermehrt Rumpffett, bei geringerem Körpergrößenwachstum,
II. Schrifttum
37
anzusetzen. Die Fütterungsgruppe mit einem Protein : Energie Verhältnis von 56 : 1 (g/Mcal)
und einem Ca : P Verhältnis von 4,7 : 2,4 (g), zeigten eine höhere Körpergrößenzunahme.
Proteinzufütterung: Proteinmengen zwischen 98-103 % der NRC Empfehlungen werden für
ein optimales Wachstum benötigt, vorrausgesetzt natürlich, Energie wird in ausreichender
Menge gefüttert (STANIAR et al. 2001). YOAKHAM et al. (1978), OTT und ASQUITH
(1985) und SCHRYVER et al. (1987) konnten nach Proteinsupplementierung zwischen 98 %
- 106 % der NRC - Bedarfsnormen eine unveränderte oder auch höhere Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung feststellen. Eine Proteinüberversorgung beeinflusst die
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung nicht. Bewegung scheint die
Proteinverwertung zu steigern, denn selbst bei einer Proteinunterversorgung konnte mit
zusätzlicher Bewegung eine gute Gewichtsentwicklung erzielt werden (ORTON et al. 1985).
Neuere Studien von CYMBALUK (1990a), GRAHAM et al. (1994), STANIAR et al. (2001)
verweisen auf die Proteinqualität als wichtiger Einfluss auf die Körpergrößen- und
Körpergewichtsentwicklung. HINTZ et al. (1971) identifizierten Lysin als erste limitierende
Aminosäure. GRAHAM et al. (1994) konnten Threonin als zweite limitierende Aminosäure
entdecken und betonen das Lysin und Threonin die wachstumslimitierenden Aminosäuren
sind. In dem Versuch zeigten mit Threonin und Lysin supplementierte Fohlen bessere
Gewichtszunahmen. CYMBALUK (1990a) und SAASTAMOINEN et al. (1994) weisen
darauf hin, dass Absetzer im Alter zwischen 8-10 Monaten am empfindlichsten für essentielle
Aminosäuren sind. Interessant sind die neusten Versuche von STANIAR et al. (2001), die bei
Lysin und Threonin supplementierten Fohlen im November, Dezember und April eine bessere
Körpergewichtsentwicklung feststellen konnten. Die Fohlen wurden im November und
Dezember abgesetzt und im April zum Frühjahrsbeginn ganztägig auf die Weide gebracht.
Alle drei Zeitpunkte bedeuteten für die Absetzer „nutritional stress“. Diese als kritisch
angesehene Zeit äußert sich normalerweise durch herabgesetzte Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung, welche dann zu einem späterem Zeitpunkt durch
kompensatorisches Wachstum wieder ausgeglichen wird. Das kompensatorische Wachstum
wird immer wieder als kritisch hinsichtlich der Entwicklung von Gelenkserkrankungen
angesehen. Lysin und Threonin supplementierte Fohlen zeigten diesen Wachstumseinbruch
nicht.
Fett: SAASTAMOINEN et al. (1994) konnten einen positiven Effekt von Fettzufütterung auf
die Gewichtszunahme feststellen. Als Ursache wird eine verlangsamte Darmpassage mit
II. Schrifttum
38
damit verbundener erhöhter Resorption von essentiellen Aminosäuren diskutiert.
HOFFMANN et al. (1996) zeigten einen schützenden Effekt von fett- und faserreicher
Fütterung bei hohe Kohlenhydrataufnahme durch junges Gras im März. Die
Fütterungsgruppe, die fett- und faserhaltig gefüttert wurde, zeigte im März zum
Weideaustrieb im Gegensatz zur stärke– und zuckerhaltigen Fütterungsgruppe, keinen
Wachstumseinbruch. Offenbar wurde die Fett und Faser Gruppe vor einer zu schnellen
Darmpassage durch die übermäßige Mengen von Kohlenhydraten geschützt.
Neuere Studien von HOFFMANN et al. (1999) bemerkten allerdings einen geringeren
Knochenmineralgehalt in Knochen von fett- und faserhaltig gefütterten Fohlen. Als Ursache
wird eine Verseifung der Calcium-Ionen mit Fett und/oder ein Kationenaustausch der Faser
mit Bindung des Calciums an die Faser diskutiert. Dieses Ergebnis wurde allerdings in der
aktuellen Studie von HOFFMANN et al. (2001) wieder revidiert. In dieser Studie wurden
zwei Fütterungsgruppen fett- und faserreich gefüttert. Zusätzlich wurden die Gruppe mit 0,9
% Calcium oder mit 1,4 % Calcium supplementiert. Es stellte sich heraus, dass beide
Fütterungsgruppen ähnliche Knochenmineralgehalte aufwiesen, wie die stärke- und
zuckerhaltige Fütterungsgruppe aus der Fütterungsstudie aus dem Jahr 1999.
2.3.4.2 Bedeutung einer energie- und proteinreichen Fütterung für die Entstehung der
Osteochondrose
Eine übermäßige energie- und proteinhaltige Fütterung wird immer wieder als eine der
Ursachen der Osteochondrose angesehen (HINTZ und KALLFELZ 1981, DÄMMERICH
1985, JEFFCOTT 1991, JEFFCOTT und SAVAGE 1996, RALSTON 1997).
Die folgende Tabelle 14 zeigt einigen Studien, die sich mit den Zusammenhängen energie-
und proteinreicher Fütterung und dem Vorkommen von Osteochondrose befasst.
II. Schrifttum
39
Tab. 14: Einfluss der Fütterung auf die Entstehung von Osteochondrose
Untersuchungs- methode
Alter u. Untersuchungszeitraum
Rasse Anzahl
Ergebnis Literaturquelle
A: 100% NRC f. DE und Rp B : 130% NRC f. DE und Rp Knorpelbioptate, KG und KGW
A : 100% NRC B : 126% NRC f. Rp C: 129% NRC f. DE Röntgen und nach Euthanasie Histologie
4,5 - 6,5 Lebensmonat Versuchsdauer 2 Jahre Mixed bred n = 30
A: Klin. u. Röntgen ↔, histologisch 2 von 12 OCD ↑ B: Klin. u. Röntgen ↔, Histologisch 4 von 6 OCD ↑ , C: Klin. u. Röntgen 6 von 12 OCD ↑ , Histologisch 12 von 12 OCD ↑ , Gewicht↑
SAVAGE et al. (1993b)
↑ positiv/ Zunahme/Anstieg; ↓ Abnahme/Abfall; ↔keine Veränderungen; NRC = National Research Council
Energie- und proteinreiche Fütterung als mögliche Ursache für Osteochondrose wurde als
erstes von HEDHAMMAR et al. (1974) in einer Studie an Hunden postuliert. RALSTON
(1997) betont in ihrer Studie, dass hohe Energierationen um 130 % der NRC-Empfehlungen
ohne zusätzliche Supplementierung von Mineralstoffen zu osteochondrotischen Läsionen
führen. Ein Erklärungsansatz ist, das Energie insbesondere in Form von stärkereichen
Rationen, in OCD positiven Pferden zu einer Hyperglykämie/ Hyperinsulinämie führt
(RALSTON 1996). GLADE et al. (1984) konnten diese Veränderungen auch bei energie- und
proteinreicher Fütterung feststellen. Hohe Insulinkonzentrationen stehen im Zusammenhang
mit Veränderungen am Knorpel (JEFFCOTT und HENSON 1998). Eine erhöhte
Insulinkonzentration stimuliert die Umwandlung von dem Prohormon Thyroxin (T4) zu
Trijodthyronin (T3). Höhere T3 Konzentrationen führen durch ein negatives Feedback zur
II. Schrifttum
40
Schilddrüse zu einer vermindertern T4 Produktion. Folge ist eine Hypothyroxämie.
Schildrüsenhormone sind wichtig für die Knorpelreifung (GLADE et al. 1984). T3 und T4
spielen eine wichtige Rolle bei der Differenzierung und Reifung der Chondrozyten. Des
Weiteren sind Schilddrüsenhormone an der metaphysären Invasion kleinster Blutgefäße
beteiligt. Folge einer Hypothyroxämie kann eine herabgesetzte kapilläre Invasion mit
folgenden Knorpelnekrosen sein (JEFFCOTT und HENSON 1998).
Neben den indirekten endokrinologischen Wirkungen durch die Schilddrüsenhormone, wird
auch eine direkte endokrinologische Wirkung des Insulins auf die Knorpelreifung diskutiert.
Bei in vitro Versuchen mit Knorpelgewebe wurde unter Insulinwirkung eine erhöhte
Überlebensrate der Knorpelzellen beobachtet. Dyschondroplastische Läsionen weisen
ebenfalls eine erhöhte Rate von prähypertrophischen Chondrozyten auf (JEFFCOTT und
HENSON 1998).
Aufgrund dieser Hintergründe ist auch die Studie von PAGAN et al. (2001) interessant, in der
erforscht wurde, ob es einen Zusammenhang zwischen einem Glucose-Toleranz-Test und dem
Vorkommen von Osteochondrosis dissecans gibt. 218 Absetzer auf 6 Vollblut Gestüten
wurden in einem Zeitraum von 2 Monaten einem Glucose Toleranz Test unterzogen. Hierbei
wird nach oraler Glucosegabe überprüft, ob die Absetzer erhöhte Blutzucker bzw.
Blutinsulinspiegel aufweisen. Die orale Glucosegabe stellte in dieser Studie eine
Futterrationen mit ca. 1,4 g unstrukturierten Kohlenhydraten kg/KGW dar. Zwischen den
Gestüten gab es kleine Unterschiede in der Futterart (Pellets oder Müsli) und der Menge der
unstrukturierten Kohlenhydrate. Vor Beginn des Versuches wurde der glykämische Index für
jedes Futter der unterschiedlichen Gestüte an 4 ausgewachsenen Wallachen bestimmt. Hierbei
sollten unterschiedliche Glucose - Insulinreaktionen innerhalb der einzelnen verschiedenen
Futtermittel der Gestüte herausgefunden werden. Im Glucose Toleranz Test wurde dann 120
Minuten nach der Fütterung der kohlenhydratreichen Ration eine Blutprobe entnommen und
der Blutglukose- und Insulinspiegel bestimmt.
Bei 25 der 218 Absetzer dieser Studie wurde OCD festgestellt. Insgesamt hatten diese OCD
positiven Absetzer 2 Stunden nach dem Fressen einen signifikant höheren Plasmaglucose-
und Insulinspiegel als die OCD negativen Absetzer. Des Weiteren gab es eine starke positive
Korrelation zwischen dem glykämischen Index der verschiedenen Futter der Gestüte, der
Glucoseantwort der Absetzer und dem Vorkommen von OCD.
Ebenso, wie aus der Tabelle 14 ersichtlich, induzierten GLADE und BELLING (1986)
osteochondrotische Veränderungen beim Pferd, indem sie 130 % der NRC- Empfehlung an
Energie und Protein fütterten. SAVAGE et al. (1993a) und SAVAGE et al. (1993b)
II. Schrifttum
41
verursachten Osteochondrose, indem sie 129 % der NRC- Empfehlung für Energie
verfütterten.
Unklar ist auch die Bedeutung des Protein : Energie Verhältnis in der Fütterung, denn
THOMPSON et al. (1988) stellten in ihrer Studie bei einem unausgeglichenem Verhältnis
eine verminderte Knochenqualität der Kortikalis im Metacarpus fest. TOPLIFF et al. (1988),
die ihre Fohlen mit 125 % NRC - Empfehlung für Energie und auch für Protein fütterten,
konnten keine Zeichen einer Osteochondrose feststellen. Das steht im Widerspruch zur Studie
von GLADE und BELLING (1986), die osteochondrotische Veränderungen bei einer
Fütterung von 130 % der NRC-Empfehlung für Energie und Protein feststellten.
Übermäßige Proteinzufütterung wurde ebenfalls als Entstehungsursache der Osteochondrose
genannt (JEFFCOTT und SAVAGE 1996). Eine proteinreiche Fütterung wird ebenso wie
eine energiereiche Fütterung mit Hyperglykämien bzw. Hyperinsulinämien in Verbindung
gebracht (GLADE et al. 1984). Des Weiteren verbinden GLADE et al. (1985) eine
proteinreiche Fütterung mit einer herabgesetzten Calciumretention in der Niere und damit
einer Hypercalciurie. In ihrer Studie wurden Fohlen mit 130 % der NRC Bedarfsnorm für
Protein überversorgt, die Calcium Versorgung entsprach den Empfehlungen. Im Harn der
Fohlen wurde daraufhin ein erhöhter Calcium-Wert festgestellt. Trotz ausreichender
Calciumversorgung ist deswegen bei hoher Proteinfütterung eine Calcium - Unterversorgung
möglich. SCHRYVER et al. (1987) konnten bei Fütterungen mit 106 % der NRC
Bedarfsnormen für Protein keine Hypercalciurie feststellen.
Bei Fütterungen mit 126 % NRC für Rohprotein konnten bei 4 von 6 Fohlen
osteochondrotische Veränderungen festgestellt werden (SAVAGE et al. 1993b). Allerdings
fehlt dieser Studie aufgrund kleiner Versuchsgruppen die statistische Aussagekraft.
Fütterungsversuche von GLADE und BELLING (1986) und THOMPSON et al. (1988), in
denen zum gleichen Anteil übermäßig viel Energie und Protein gefüttert wurden konnten
zwar Knochenveränderungen feststellen, allerdings ist unklar, ob der erhöhte Proteinanteil an
den Veränderungen Schuld ist. Leider wird in keiner der Studien eine Aussage über die
Proteinqualität gemacht.
II. Schrifttum
42
2.4 Zusammenfassung der Ergebnisse der Literatur
In der folgenden Tabelle 15 soll noch einmal ein Überblick der verschiedenen
Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Fohlens mit möglichen Ursachen der Entstehung
der Osteochondrose gegeben werden.
Tab. 15: Einflussfaktoren auf die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens bis zum Absetzalter mit möglichen Ursachen der Entstehung der Osteochondrose
Faktoren
Entwicklung des Fohlens von der Geburt bis zum Absetzen
GGW TGZ GGR TGR OC
Energie ⇑ * 0 + 0 + +
Energie ⇓ ** 0 + 0 + (+)
Protein ⇑ 0 (+)? 0 (+)? (+)
Protein ⇓ 0 + 0 + (+)
Energie : Protein 0 + 0 + (+)
Geschlecht (+) + (+) + 0
F O H L E N
Geburtsmonat (+)? (+)? (+)? (+)? (+)?
Alter der Stute (+) (+) (+) (+) 0
Energie ⇑ 0 0 0 0 0
S T U T E
Energie ⇓ 0* + 0* + (+)?
Protein ⇑ 0 0 0 0 0
Protein ⇓ 0* 0 0* 0 0
Calcium ⇓ + + + + (+)?
Qualität von Milch und Kolostrum
+ +** + +** 0
+ Einfluß nachgewiesen; (+) Einfluß wahrscheinlich; (+)? Einfluß vermutet bzw. möglich 0 Kein Einfluß, 0* = Kein Einfluss, solange die Stute die Unterversorgung durch Mobilisierung körpereigener Reserven kompensieren kann +** = Bis zum 2. – 3. Lebensmonat GGW = Geburtsgewicht (kg), GGR = Geburtsgröße (cm), TGZ = Tägliche Gewichtszunahmen, TGR = Tägliches Größenwachstum * ⇑ = Hohe Gehalte im Futter/in der Milch, ** ⇓ = niedrige Gehalte im Futter/in der Milch
III. Material und Methoden
43
III. Material und Methoden
3.1 Zielsetzung
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss der Energie- und Proteinzufuhr durch das Futter
und die damit verbundene Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung dokumentiert. Des
Weiteren soll untersucht werden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Energie- und
Proteinzufuhr durch das Futter, der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens und dem Vorkommen der Osteochondrose gibt.
Diese Arbeit ist ein Teilaspekt eines interdisziplinären Forschungsprojektes, an dem folgende
Institute mit jeweiligen Doktoranden und Fragestellungen beteiligt sind:
Klinik für Pferdekrankheiten, Freie Universität Berlin
Natali Krekeler, May Reininghaus: Röntgenologische Befunderhebung.
Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Universität Göttingen
Annette Wilke: Der Einfluss von Haltung und Aufzucht auf die Häufigkeit von
Osteochondrose.
Mirja Schober: Schätzung von genetischen Effekten beim Auftreten von Osteochondrose.
Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung, Tierärztliche Hochschule Hannover
Kathrin Löhring: Kartierung von Genen mit Einfluss auf das Auftreten von Osteochondrose.
Institut für Tierernährung, Tierärztliche Hochschule Hannover
Angela Borchers: Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens im Bezug zur
Energie- und Proteinversorgung, mit Rückschluss auf die Entstehungsursache der
Osteochondrose.
Sarah Winkelsett: Metabolische und endokrinologische Blutparameter beim Fohlen mit
Rückschluss auf die Entstehung von Osteochondrose.
Maike Granel: Zusammenhang zwischen Mineralstoffversorgung von Stute und Fohlen und
dem Vorkommen der Osteochondrose.
III. Material und Methoden
44
3.2 Untersuchungsmaterial
Über den Verband Hannoverscher Warmblutzüchter haben sich insgesamt 83
Pferdezuchtbetriebe zur Teilnahme an der wissenschaftlichen Erhebung bereiterklärt. Die
Daten (Wiegen, Messen, Futteranalysen) wurden im Zeitraum vom März bis einschließlich
Oktober 2001 erhoben. In dieser Zeit wurden diese 83 Betriebe monatlich angefahren.
Geographisch verteilten sich die Betriebe auf folgende Regionen:
Tab. 16: Regionale Verteilung der teilnehmenden Pferdezuchtbetriebe
Region Anzahl der Betriebe Verden / Nienburg 15
Stade / Cuxhaven 16
Hannover / Peine 10
Lüneburger Heide / Uelzen 9
Ostfriesland 6
Osnabrück / Minden 6
Bad Bentheim / Meppen 5
Bremerhaven / Zeven 6
Harz 3
Bremen / Oldenburg 6
Mecklenburg - Vorpommern 1
Die Aufteilung der Betriebe nach Anzahl der Fohlen ist in Tabelle 17 wiedergegeben.
Tab. 17: Aufteilung der Betriebe nach Anzahl der Fohlen
Anzahl Fohlen 3-5 6-10 11-20 21-30 >31
Anzahl Betriebe 31 41 7 3 1
In Tabelle 18 wird die Anzahl der teilnehmenden Fohlen und ihre Verteilung nach Geschlecht
und Geburtsmonat aufgezeigt.
III. Material und Methoden
45
Tab. 18: Anzahl der Fohlen und ihre Verteilung nach Geschlecht und Geburtsmonat
Geburts- monat
Dezember 2000
Januar 2001
Februar 2001
März 2001
April 2001
Mai 2001
Juni 2001
Insgesamt
Hengst- fohlen
5 21 52 65 92 68 37 340
Stut- fohlen
3 31 54 89 87 66 17 347
Insgesamt 8 52 106 154 179 134 54 687
Ingesamt haben 687 Fohlen an der Untersuchung (Wiegen, Messen, Futteranalyse)
teilgenommen. Diese lassen sich in 340 Hengstfohlen und 347 Stutfohlen aufteilen.
Etwa 68 % der Fohlen wurden in der Hauptabfohlzeit von März bis Mai 2001 geboren. 24 %
der Fohlen wurden sehr früh im Zeitraum von Dezember 2000 bis Februar 2001 geboren. Nur
noch 8 % der Fohlen wurden im Juni geboren.
Aufgrund betrieblicher Gründe (z.B. Stute mit Fohlen zum Decken beim Hengst), konnte pro
Besuchsdurchgang nicht immer mit maximaler Tierzahl gearbeitet werden. Des Weiteren
verloren im Verlaufe der Studie 12 Fohlen ihre Mutter. Diese Fohlen wurden teils von
Ammenstuten oder auch alleine aufgezogen. Aus organisatorischen Gründen standen diese
mutterlosen Fohlen ebenfalls nicht bei jedem Besuchsdurchgang zur Verfügung.
Abschließend wurden 629 der 687 teilnehmenden Fohlen zwischen dem 4. und 8.
Lebensmonat geröngt:
Tab. 19: Übersicht über die Anzahl der geröngten Fohlen
Teilnehmende Fohlen Anzahl
Insgesamt 687
Insgesamt geröngt 629
III. Material und Methoden
46
3.2.1 Datenerhebung
Jedes Fohlen wurde im Erhebungszeitraum von März bis Oktober 2001 in 6
aufeinanderfolgenden Monaten gewogen und die Körpergröße anhand der Widerristhöhe
bestimmt.
Außerdem wurde bei jedem Betriebsbesuch die Fütterung erfragt, dokumentiert, Futterproben
ausgewogen und zur Analyse mitgenommen. Abschließend wurden die Fohlen geröngt.
3.2.1.1 Erhebung von Körpergewicht und Körpergröße
Bei jedem Fohlen wurde in 6 aufeinanderfolgenden Monaten zum jeweiligen Besuchstermin
die Körpergröße gemessen. Hierfür wurde ein geeichtes Stockmaß mit der Patent - Nummer
298137887 mit eingebauter Wasserwaage verwendet. Beim Messvorgang wurde darauf
geachtet, dass die Fohlen auf einer geraden ebenen Fläche mit gleichmäßig geschlossenen
Gliedmassen standen. Es wurde dann mit dem Stockmaß der höchste Punkt des Widerristes
vom Boden ermittelt und protokolliert.
Ebenfalls wurde in 6 aufeinanderfolgenden Lebensmonaten das Gewicht des Fohlens
ermittelt. Hierfür wurde eine transportable Waage der Firma TRU TEST, MP Series 600 mit
einer maximalen Wiegekapazität von 1500 kg und einer Auflösung von 0,5 kg verwendet. Es
wurde besonders darauf geachtet, dass die Waage auf ebenen, festen Untergrund aufgestellt
wurde. Des Weiteren ist zu jedem Wiegezeitpunkt im jeweiligen Betrieb immer der gleiche
Standplatz verwendet worden.
Im Eigenversuch wurden in 3 aufeinanderfolgenden Tagen zwei adulte Traber drei mal
täglich auf der oben beschriebenen Pferdewaage und zum Vergleich auf der institutseigenen
Waage gewogen, um die Reproduzierbarkeit der Wägung zu objektivieren. Tabelle 20 zeigt
die Ergebnisse des Eigenversuches:
III. Material und Methoden
47
Tab. 20: Vergleich der Reproduzierbarkeit der Wiegeergebnisse im Eigenversuch
Tage Körpergewicht Pferd I Waage TE* Waage St**
Körpergewicht Pferd II Waage TE* Waage St**
391 393 462 464
391 392 463 463
Tag I
390 393 463 463
!sd 0,5773 0,5773 0,5773 0,5773
394 393 463 465
394 395 464 464
Tag II
394 395 463 465
!sd 0 1,155 0,5773 0,5773
390 392 465 465
390 392 466 465
Tag III
391 392 466 466
!sd 0,5773 0 0,5773 0,5773 * Waage der Tierernährung (fest installiert) ; ** Waage der Studie
Aus Tabelle 20 wird ersichtlich, dass die Abweichungen der Standardabweichung (!sd) als
Maß der Streuung zwischen den unterschiedlichen Waagen an gleichen und verschiedenen
Tagen, aber auch innerhalb der Wiegeergebnisse auf einer Waage an gleichen und
verschiedenen Tagen jeweils immer nur sehr gering ist.
3.2.1.2 Entnahme der Futterproben
Die Futterrationen und ihre Zusammensetzungen wurden bei jedem Besuch erfragt. Es
wurden sämtliche Kraft- und Grundfuttermittel erfasst, ausgewogen und in Fragebögen (siehe
Tabellenanhang) protokolliert, die Stuten und Fohlen im Laufe der Studie angeboten wurden.
! Getreide-, Mischfutter- und Mineralfutterproben:
Die Mengen der obengenannten Futtermittel wurden als tägliche Rationen ausgewogen.
Hierfür wurde eine Phillips electronic kitchenscale HR 2385; mit einem Wiegebereich von
max. 5000 g mit einer Auflösung von 1 g eingesetzt. Die Futterproben wurden dann einem
III. Material und Methoden
48
Futtersack entnommen, einzeln in Plastiktüten oder -gefäße abgefüllt und bis zur Analyse
bei -20°C (Proben mit TS < 84 %) oder bei Raumtemperatur (Proben mit TS > 84 %)
eingelagert.
! Heu- und Silageproben:
Das Gewicht der täglich gefütterten Heu- bzw. Silagemenge wurde mit einer Federwaage
MH10K10 der Firma Kern & Sohn GmbH mit einem Wiegebereich von max. 10 kg mit
einer Auflösung von 10 g erfasst. Eine Probe von mind. 500 g, wurde aus von bis zu 10
verschiedenen Bereichen aus einem Heuballen bzw. Folienrundballen oder Fahrsilo der
Silage entnommen. Die Proben wurden auch hier in Plastiktüten abgefüllt und bis zur
Analyse bei -20°C gelagert.
! Grasproben
Es wurden sämtliche Weiden, die von Stute und Fohlen während des
Untersuchungszeitraumes genutzt worden, beprobt. Zur Zeit des Austriebes (Anfang Mai -
Mitte Juni 2001) wurde die erste Grasprobe entnommen. Eine zweite Grasprobe wurde
von Anfang September bis Mitte Oktober 2001 entnommen. Bei der Entnahme der
Grasprobe wurden jeweils 5 über die Weide verteilte Einzelproben zu einer Sammelprobe
von ca. 500 g zusammengefasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 5
Einzelproben jeweils von gleichen Stellen entnommen. Das Gras wurde mit einer
Grasschere kurz (ca. 2cm) über dem Boden abgeschnitten. Es wurden ausschließlich
Grasungsflächen beprobt, Geilstellen wurden gemieden. Die Sammelgrasprobe wurde
ebenfalls in einer Plastiktüte gelagert und bis zur Analyse bei -20°C aufbewahrt.
3.2.1.3 Futterprobenanzahl
Insgesamt wurden im Verlauf der Studie 561 Futterproben genommen. Tabelle 21 zeigt die
Aufteilung der anteiligen Futtermittel.
III. Material und Methoden
49
Tab. 21: Aufteilung der Futterproben
Material Anzahl
Heu 73
Silage 59
Maissilage 7
Gras (2 Schnittzeitpunkte) 185
Getreide (Hafer, Gerste) 68
Mischfutter (Müsli, Pellets) 88
Getreide + Müsli 7
Getreide + Mischfutter 17
Mineralfutter 52
Milchpulver 5
Trockenschnitzel 2
Sojaextraktionschrot 7
3.2.1.4 Futteranalysen
Bevor die Futterproben analysiert werden können, müssen die bei Raumtemperatur gelagerten
Proben mit einer Analysenmühle fein zerkleinert werden. Für grobfaseriges Material wurde
eine Hammermühle (Firma Brabender) verwendet. Alle anderen Proben wurden mit einer
Zentrifugalmühle (ZM 1000, Firma Retsch) mit einem Sieblochdurchmesser von 0,75 bzw.
0,5 mm zerkleinert.
Die gefrorenen Proben wurden erst in der Gefriertrocknungsanlage Gamma 1-20, der Firma
Christ gefriergetrocknet. Hierbei verdampft das auskristallisierte Wasser der tiefgefrorenen
Proben bei einer Temperatur von ca. 40°C in einem Vakuum von ca. 20 Pa (0,02 mbar) über
einen Zeitraum von 48 Stunden. Danach konnten die Proben in den obengenannten Mühlen
ebenfalls fein gemahlen werden. Die kleingemahlenen Proben wurden anschließend in
Plastikbehältern bei Raumtemperatur aufbewahrt und für die weiteren Analysen verwendet.
Die folgende Tabelle 22 zeigt die verschiedenen Futterproben und die unterschiedlichen
Analyseverfahren zur Ermittlung der Rohnährstoffe.
III. Material und Methoden
50
Tab. 22: Gesammelte Futterproben und die unterschiedlichen Analyseverfahren der
Rohnährstoffe
Futterprobe Analyse der Rohnährstoffe
Heu Weender Analyse
Silage/Maissilage Weender Analyse
Gras Weender Analyse
Getreide (Hafer, Gerste) nach DLG - Angaben berechnet*
Mischfutter (Müsli, Pellets) Rohnährstoffe laut Angaben der Deklaration**
Hafer + Gerste Gemische Weender Analyse
Getreide + Mischfutter Gemische Weender Analyse
Mischfutter ohne Deklaration Weender Analyse
Mineralfutter Rohnährstoffe laut Angaben der Deklaration
Milchpulver Rohnährstoffe laut Angaben der Deklaration * Rohnährstoffe mit vorhandener analysierter TS und den Angaben der DLG (1995) zum Rohnährstoffgehalt des entsprechenden Futtermittel berechnet ** Rohnährstoffe mit vorhandener analysierter TS und den Angaben der Deklaration zum Rohnährstoffgehalt des Futtermittels berechnet
Die Weender Analyse erfolgte gemäß den Richtlinien der LUFA (VDLUFA, 1988):
! Trockensubstanz (TS):
Zur Bestimmung der TS wird die Probe in Porzellantiegel im Trockenschrank bei 103°C
bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und nach Abkühlung im Exsikator gewogen.
! Rohasche (Ra):
Die Ra ist durch sechsstündige Veraschung im Muffelofen bei 600°C und anschließenden
Auswiegen des im Exsikator abgekühlten Materials zu ermitteln.
! organische Substanz (oS):
Die oS errechnet sich aus der Differenz von Trockensubstanz und Rohasche:
oS = TS – Ra
III. Material und Methoden
51
! Rohprotein (Rp):
Die Analyse des Rohprotein geschieht nach dem Kjeldahlverfahren. Durch Zusatz von
konzentrierter Schwefelsäure und einer Katalysatortablette wird der Stickstoff der
Aminosäuren in die Ammoniumform überführt. Der durch Zusatz von 30 % iger
Natronlauge freigesetzte Ammoniak wird in 3 % iger Borsäure aufgefangen. Durch
Titration mit Salzsäure (0,3 mol/l) wird der Gehalt an Ammonium ermittelt und auf
Stickstoff umgerechnet. Die Menge des Rohprotein lässt sich durch Multiplikation des
Stickstoffgehaltes mit dem Faktor 6,25 errechnen.
! Rohfett (Rfe):
Die Bestimmung des Rohfettes geschieht nach Säureaufschluss (Kochen mit konz.
Salzsäure) durch achtstündige Extraktion der Probe mit Petroläther im Soxhletapparat.
! Rohfaser (Rfa):
Für die Bestimmung des Rohfasergehaltes werden die Proben in einem Glastiegel 30
Minuten mit 1,25 % iger Schwefelsäure gekocht, mit heißem Wasser gewaschen und
anschließend für 30 Minuten mit 1,25 % iger Natronlauge erneut für 30 Minuten gekocht.
Der Glasfilter mit dem Rückstand wird anschließend getrocknet, gewogen und bei 500°C
im Muffelofen verascht. Der Rohfasergehalt wird durch Subtraktion des Rohaschewertes
vom Rohfasertrockengewicht errechnet.
Die Rohnährstoffe der Hafer- und Gersteproben wurden anhand der vorliegenden analysierten
Trockensubstanz und den Angaben der DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE
(1995) für die jeweiligen Inhaltsstoffe der Futtermittel berechnet. Inhaltsstoffe industriell
gefertigter Misch- und Mineralfutter wurden anhand der vorliegenden analysierten
Trockensubstanz und den Herstellerangaben auf den Deklarationen veranschlagt.
Von allen Futterproben wurden außerdem die Mengen- und Spurenelemente bestimmt. Sie
sind Inhalt einer Weiteren, an diesem Projekt beteiligten Dissertation.
III. Material und Methoden
52
3.3 Auswertung und Darstellung der Ergebnisse
3.3.1 Körpergewicht und Körpergröße
Sämtliche vor Ort erhobenen Daten zur Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung
wurden sofort in Datenblättern protokolliert. Mit Hilfe des Tabellenkalkulationsprogrammes
Excel 7,0® wurden die erhobenen Daten in einer Datenbank zusammengefasst und verwaltet.
Die Datenbank enthält Angaben zur Abstammung von Stute und Fohlen, das Geburtsdatum,
Geschlecht, Geburtsgewicht und Geburtsgröße des Fohlens. Außerdem ist in der Datenbank
das Datum der jeweiligen Messtermine mit gemessenem Gewicht und Größe notiert. Die
Röntgenbefunde, aufgeschlüsselt nach Befundlokalisation und Art des Befundes, sind
ebenfalls für jedes Fohlen aus der Datenbank ersichtlich.
Aus der Differenz des Geburtsdatums des Fohlens mit den jeweiligen folgenden
Messterminen konnten gemessene Gewichte und Größen einem bestimmten Lebenstag des
Fohlens zugeordnet werden. Diese Lebenstage wurden dann einem Lebensmonat zugeordnet. Aus der Differenz der Zeitpunkte der unterschiedlichen Messtermine wurde für jedes Fohlen
der Zeitraum in Tagen zwischen den einzelnen Messterminen ermittelt. Aus dem Quotient des
jeweiligen ermittelten Körpergewichtes bzw. der Körpergröße und dem Zeitraumes zwischen
den Messterminen wurden die täglichen Körpergewichtszunahmen und die täglichen
Körpergrößenzunahmen errechnet:
X1 – X2 / Y1 - Y2
X1 = Körpergewicht/Körpergröße zum Zeitpunkt 2
X2 = Körpergewicht/Körpergröße zum Zeitpunkt 1
Y1 = Datum Messzeitpunkt 2
Y2 = Datum Messzeitpunkt 1
Diese täglichen Zunahmen wurden dann ebenfalls, wie bereits oben beschrieben, in
Lebensmonate eingeteilt.
III. Material und Methoden
53
Tabelle 23 gibt eine Übersicht über die Verteilung aller gemessenen Fohlen pro Lebensmonat.
Tab. 23: Anzahl der pro Lebensmonat gemessenen Fohlen
Lebens- monat
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Anzahl Fohlen
529 610 609 599 583 432 54 28 8
Innerhalb des Untersuchungszeitraumes wurden die 687 teilnehmenden Fohlen x mal
gewogen und gemessen.
3.3.2 Ergebnisse der Futteranalysen
Im Ergebnisteil werden ausschließlich nur Futtermittel berücksichtigt, die auch in die
Rationskalkulation für Stute und Fohlen mit eingeflossen sind.
! Gras
Die Ergebnisse der Weidegrasanalysen werden im Ergebnisteil nach Regionen aufgeteilt
dargestellt. Zum besseren Vergleich der durchschnittlichen Gehalte der Rohnährstoffe
werden in der Tabelle ebenfalls die durchschnittlichen Gehalte der Rohnährstoffe für
Weidegras aus den DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE (1995) aufgeführt. In
den Tabellen des Ergebnisteils werden die Ergebnisse der Weidegrasanalyse in 2
Schnittzeitpunkte aufgeteilt. Wie bereits unter Punkt 3.2.1.3 aufgeführt, geschah die erste
Grasprobennahme im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte Juni zur Zeit des
Weideaustriebes 2001. Die zweite Probennahme fand in einem Zeitraum von Anfang
September bis Mitte Oktober 2001 statt. Die erste Probennahme wird mit einer Weide
(Intensiv/Mähweide), 1. Aufwuchs, Beginn bis Mitte der Blüte der DLG -
FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE (1995) verglichen. Die zweite Probennahme
wird mit einer Weide (Intensiv/Mähweide), 2. und folgende Aufwüchse, 4 - 6 Wochen
verglichen.
III. Material und Methoden
54
! Raufutter
Unter der Rubrik Raufutter werden die Futtermittel Heu, Anwelksilage, Heulage und
Maissilage zusammengefasst. Den Analyseergebnissen der Heuproben werden zum
Vergleich die Rohnährstoffe einer Weide (Intensiv-/Mähweide, Heu), 1. Aufwuchs,
Beginn bis Mitte der Blüte der DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE (1995)
gegenübergestellt. Die Silagen (Anwelksilage und Heulage) werden ebenfalls mit
Rohnährstoffgehalten der DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE (1995) für eine
Weide, (Intensiv/Mähweide, Silage), 1. Aufwuchs, Beginn bis Mitte der Blüte verglichen.
Maissilagen werden, vergleichend mit Werten der DLG - FUTTERWERTTABELLEN
für Maissilage, Beginn der Teigreife, Kolbenanteil mittel (35-45%), dargestellt.
! Getreide
Die Rohnährstoffe von Hafer und Gerste als reines Futtermittel wurden mit Hilfe der
vorliegenden analysierten Trockensubstanz und den durchschnittlichen Gehalten der
Rohnährstoffe der DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERDE (1995) berechnet. Mit
Hilfe der Weender Analyse wurden 15 Hafer/Gerste - Gemische auf den
Rohnährstoffgehalt untersucht.
! Mischfutter und sonstige Ergänzungsfuttermittel
Rohnährstoffgehalte sämtlicher Mischfutter (Pellets, Müsli) und Ergänzungsfuttermittel
(spezielles Fohlenfutter, Fohlenmilch) wurden mit der vorliegenden analysierten
Trockensubstanz und den Herstellerangaben der Deklaration berechnet.
3.3.3 Rationsberechnungen
Die Rationsberechnung für Stuten und Fohlen wurde mit Hilfe des
Tabellenkalkulationsprogrammes Excel 7.0® erstellt. Den Berechnungen wurden die
jeweiligen Analyseergebnisse für Rohnährstoffe der Weender Analyse, den Berechnungen auf
Grundlage der Herstellerangaben auf den Deklarationen bzw. bei Getreide den Berechnungen
auf Grundlage der Angaben zu Rohnährstoffgehalten der DLG - FUTTERWERTTABELLEN
III. Material und Methoden
55
- PFERDE (1995) zugrundegelegt. Die Kalkulationen beziehen sich ausschließlich auf die
Rohnährstoffe verdauliche Energie und verdauliches Rohprotein.
Die Verdaulichkeit der Rohnährstoffe wurde mit folgender Formel (KAMPHUES et. al 1999)
berechnet:
voS (%) = 97 – 1,26 * x
wobei : x = Rfa Gehalt in % Futter TS
Die Berechnung der verdaulichen Energie basiert auf folgender Formel der DLG -
Die Milchaufnahme der Fohlen wurde bis zum 6. Lebensmonat unter Berücksichtigung der
Angaben der GFE (1994) zur Laktationsleistung der Stute veranschlagt. Die
Zusammensetzung der Stutenmilch, wie sie in den Rationskalkulationen berücksichtigt wird,
basiert auf den Angaben der DLG - FUTTERWERTTABELLEN - PFERD (1995). Die
unterstellte Trockensubstanzaufnahme durch die Milch wurde in der Rationskalkulation von
III. Material und Methoden
57
der maximalen Trockensubstanzaufnahmekapazität des Fohlens abgezogen. Somit wurde die
Menge der täglichen Grasaufnahme neben der aufgenommenen Stutenmilch kalkuliert.
Tab. 25: Unterstellte Milchmengenleistung und Zusammensetzung der Stutenmilch
KGW**
Milch- menge (l)***
TS (g/kg)
verd. Rp (g/kg TS)
verd. Energie (MJ/kg TS)
550 18,9 109 195 18,8 600 20,6 109 195 18,8
3. - 4. Lakt. Mo.* 650 22,3 109 195 18,8
550 13,3 100 182 17,2 600 14,5 100 182 17,2
5. - 6. Lakt. Mo.* 650 15,7 100 182 17,2 * Laktationsmonat; ** adultes Gewicht; *** Milchmengenleistung der Stute 3.3.4 Ergebnisse aus den Rationsberechnungen Die Ergebnisse aus den Rationsberechnungen für Stute und Fohlen werden mit den
Empfehlungen zur Protein- und Energieversorgung der Pferde der GFE (1994) verglichen.
Die Nährstoffempfehlungen der GFE (1994) gelten als der optimale Versorgungsgrad und
werden dem Wert 0 gleichgesetzt. Die Ergebnisse der Rationskalkulation werden als
prozentuale Abweichungen von den Empfehlungen der GFE (1994) betrachtet. Der Bereich
von -10 bis +10 % wird als Bereich der adäquaten Versorgung mit nur geringen
Abweichungen angesehen. Abweichungen oberhalb dieses Bereiches werden als
Überversorgung bewertet, Abweichung unterhalb dieses Bereiches als marginale Versorgung.
3.4 Ergebnisse der Röntgenaufnahmen
Die in der Auswertung verwendeten Ergebnisse der Röntgenaufnahmen wurden vom
Teilprojekt röntgenologische Befunderhebung erhoben und gliedern sich wie folgt:
Insgesamt wurden pro Fohlen 8 Röntgenaufnahmen gemacht. Diese teilen sich
folgendermaßen auf:
III. Material und Methoden
58
Tab. 26: Geröngte Gelenke und Art der Röntgenaufnahme
Lokalisation Aufnahmewinkel Fesselgelenk vorne links und rechts Fesselgelenk hinten links und rechts
Lateromediale Aufnahme (90°)
Tarsus links und rechts plantarolaterale-dorsomediale Aufnahme (135°)
Knie links und rechts Lateromediale Aufnahme (90°) Die folgende Tabelle 27 gibt einen Überblick über die Anzahl der OCD/OC negativen, OCD
positiven und OC positiven Fohlen. Tab. 27: Röntgenbefunde in Zahlen
Röntgenbefunde
OCD/OC negativ 403
OCD positiv 118
OC positiv 108 Die Ergebnisse der Röntgenaufnahmen teilen sich in folgende Befunde und Befundlokalisationen auf. Tab. 28: Anzahl der OCD/OC Befunde der verschiedenen Gelenke insgesamt
Lokalisation OCD OC
Fessel 77 57
Tarsus 47 39
Knie - 39
Befunde insgesamt 124 135
Die höhere N - Zahl der OCD/OC Befunde der Tabelle 28 erklärt sich aus Fohlen, die bi- oder
unilateral mit OCD/OC an mehreren Gelenken erkrankt sind.
III. Material und Methoden
59
3.5 Statistische Auswertung
Die statistische Auswertung der Ergebnisse wurde mit Hilfe der Statistikprogramme
Statistica®, Origin 7GSD® sowie den Statistikfunktionen von Excel 7.0® durchgeführt.
Folgende statistische Methoden wurden eingesetzt:
! Fehlende Geburtsgewichte- und Geburtsgrößen sowie weitere fehlende
Körpergewichte und Körpergrößen bis zum 7. Lebensmonat wurden mit Hilfe der
Boltzmann- Funktion im Statistikprogramm Origin 7GSD® interpoliert:
y = A2 + (A1 – A2) / (1 + exp ((X– X0) / dx))
wobei: A1 = 1. Asymptote
A2 = 2. Asymptote
XO = Wendepunkt der Exponentialfunktion
dx = Normierungskonstante
X = Lebenstage auf der X - Achse
! Mit Hilfe der Statistikfunktion von Excel 7.0® wurden die nach Lebensmonat
zusammengefassten absoluten Körpergewichte- und Körpergrößen und die täglichen
Körpergewichts- und Körpergrößenzunahmen bearbeitet.
- Bestimmung der Mittelwerte (mw) zur Zusammenfassung der Einzelwerte
- Berechnung der Standardabweichung (±sd) als Maß der Streuung
! Auswertung von Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung durch das
Statistikprogramm Statistica®.
- Multifaktorielle Varianzanalyse für wiederholte Messungen für den Vergleich
der Varianz der Mittelwerte. Mittlere Körpergewichte- und Körpergrößen
und die mittleren täglichen Körpergewichts- und Körpergrößenzunahmen sind
hier die abhängigen Variablen. Unabhängige Variablen sind das Geschlecht,
III. Material und Methoden
60
der Geburtsmonat, der OCD/OC Befund und die Versorgungsklassen.
- Tukey Honest - Significant - Difference Test für ungleiche N zur Ermittlung
der Grenzdifferenz der Mittelwerte
- Least Signifikant Difference Test zur Ermittlung der Grenzdifferenz der
Mittelwerte.
- Pearson - Korrelationsanalyse, um den Grad des linearen Zusammenhanges
von Körpergewicht und Körpergröße sowie Osteochondrose
Befundlokalisation auszudrücken.
! Vergleich der Futterinhaltstoffe verdauliches Rohprotein und verdauliche Energie der
Futtermittel untereinander sowie der Aufnahme von verdaulichem Rohprotein und
verdaulicher Energie durch das Statistikprogramm Statistica®.
- t - Test für unabhängige Stichproben zum Mittelwertvergleich der Einzelwerte
- Ermittlung des Medians als 50 % Perzentil der täglichen Aufnahme von
Rohprotein und Energie, sowie Bestimmung der 25 % und 75 % Perzentile.
! Vergleich der Futterinhaltsstoffe verdauliches Rohprotein und verdauliche Energie der
Grasproben zu verschiedenen Schnittzeitpunkten durch das Statistikprogramm
Statistica®.
- Paariger t - Test zum Mittelwertvergleich bei paariger Zuordnung der Einzel-
werte
Die Ergebnisse der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung werden zunächst als
graphische Darstellung der mittleren absoluten Körpergewichts- bzw.
Körpergrößenentwicklung gezeigt. Auf die Darstellung der Standardabweichung wurde zur
Erhaltung der Übersichtlichkeit verzichtet. Die gerundeten Mittelwerte der Kurven und die
Standardabweichungen werden anschließend gesondert nach Lebensmonat in einer Tabelle
aufgeführt. Mittelwerte werden als mw und Standardabweichungen als ±sd gekennzeichnet.
Folgendes durchschnittliches Alter in Tagen (LT) liegt den einzelnen Lebensmonaten
Maissilage 6 66,7a 59 6,7 54,2 72,9 12,7cS 11,4 1,3 11,2 14,8 * Mittelwert der DLG- Futterwerttabelle (1995): Heu/Silage, Weide intensiv, 1. Aufwuchs, Beginn bis Mitte Blüte. Maissilage, Beginn der Teigreife, Kolbenanteil Mittel (35-45%) ** Anwelksilage und Heulage aS, bS, cS = hochsignifikanter Unterschied innerhalb einer Spalte (p < 0,01) Der Gehalt an verdaulichem Rohprotein der Silageproben liegt im Vergleich zum
durchschnittlichen Gehalt von verdaulichem Rohprotein der Heuproben höher (p < 0,01).
Maissilage hat im Vergleich mit Heu und Silage den höchsten Gehalt an verdaulicher Energie
(p < 0,01). Des Weiteren weist Silage einen höheren Gehalt an verdaulicher Energie als Heu
auf (p < 0,01).
4.1.2 Getreide und Mischfutter
Bis auf eine Ausnahme wurden in allen Betrieben zumindest eines der aufgeführten Getreide
oder Mischfuttermittel an die Pferde während der Stallperiode gefüttert. 5 Betriebe haben
auch während der Weideperiode Getreide und/oder ein Mischfutter zugefüttert.
Tab. 31: Anteilige Fütterung von Hafer, Gerste, Hafer/Gerste, Mischfutter (Müsli, Pellets) am
Betriebe 58 (72%)** 19 (24%) 2 (3%) 53 (65%) 20 (25%) * Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Fohlen ** Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben Hafer wurde auf 72 % der Pferdezuchtbetriebe zugefüttert und ist somit das am häufigsten
gefütterte Getreide in dieser Studie. Des Weiteren fütterten 65 % der Betriebe pelletiertes
Mischfutter entweder als alleiniges Futtermittel oder aber zu Hafer, Hafer/Gerste, Gerste oder
IV. Ergebnisse
64
Müsli. 24 % der Betriebe gaben ihren Pferden Hafer/Gerste Gemische, 25 % der Betriebe
fütterten ein Müsli und nur 3 % der Pferdezüchter gaben allein Gerste als Kraftfuttermittel. Tab. 32: Gehalte von verdaulichem Rohprotein (g/kg TS) und verdaulicher Energie (MJ/kg
TS) in Getreide und Mischfutter
FM n verd. Rp (g/kg TS)
mw mw* ±sd min max
verd. Energie (MJ/kg TS)
mw mw* ±sd min max Hafer** 47 102aS 97 11 101 112 13aS 13 2 6 14
Müsli*** 17 80cS - 14 53 118 14aS - 1 12 16 * Mittelwert der DLG- Futterwerttabelle (1995) für entsprechendes Futtermittel ** Werte berechnet mit vorliegender analysierter TS und den entsprechenden Angaben zum Rohnährstoffgehalt der jeweiligen Futtermittel der DLG - Futterwerttabelle (1995) *** Werte berechnet mit vorliegender analysierter TS und den entsprechenden Angaben zum Rohnährstoffgehalt der Deklaration aS, bS = hochsignifikanter Unterschied innerhalb einer Spalte (p < 0,01) Hafer hat einen höheren Gehalt an verdaulichem Rohprotein als Müsli (p < 0,01). Außerdem
enthält Gerste mehr verdauliches Rohprotein als Hafer und Müsli. Des Weiteren ist in Hafer/
Gerste Gemischen ein höherer Gehalt an verdaulichem Rohprotein als in Hafer und Müsli.
Pelletiertes Mischfutter und Müsli unterscheiden sich ebenfalls im verdaulichem
Rohproteingehalt voneinander (p < 0,01).
Hafer/Gerste Gemische haben einen höheren Gehalt an verdaulicher Energie als Hafer,
Gerste, pelletiertes Mischfutter und Müsli (p < 0,01).
4.1.3 Mineralfutter und spezielles Fohlenfutter
Innerhalb der Studie hat ein Großteil der Pferdezuchtbetriebe ein Mineralfutter und/oder ein
spezielles Fohlenfutter zugefüttert.
IV. Ergebnisse
65
Tab. 33: Anteilige Fütterung von Mineralfutter und speziellen Fohlenstarter am Grundfutter
Anzahl Mineralfutter Fohlenstarter***
Stuten und Fohlen 497 (74%)* 386 (58%)
Betriebe 58 (72%)** 47 (58%) * Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Fohlen ** Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben *** Fohlenstarter = Milchpulver, Fohlenmüsli und pelletiertes Fohlenmischfutter Ein Mineralfutter haben 72 % der Betriebe zugefüttert. Zusätzlich haben 58 % der
Pferdezüchter ihre Fohlen zwischenzeitlich mit speziellen Fohlenfutter versorgt. 7 Betriebe
haben Fohlenstarter auch auf der Weide zugefüttert.
Tab. 34: Gehalte von verdaulichem Rohprotein (g/kg TS) und verdaulicher Energie (MJ/kg
TS) in speziellem Fohlenfutter
FM n verd. Rp (g/kg TS)
mw mw* ±sd min max
verd. Energie (MJ/kg TS)
mw mw* ±sd min max Fohlenstarter** 7 136aS - 13 119 163 15aS - 7 14 15
Milchpulver 3 172bS - 27 141 188 17bS - 1,2 15 17 * Mittelwert der DLG- Futterwerttabelle (1995) für entsprechendes Futtermittel ** Beeinhaltet pelletiertes Fohlenmischfutter und Fohlenmüsli aS, bS = hochsignifikanter Unterschied innerhalb einer Spalte (p < 0,01)
Fohlenstarter wie pelletiertes Mischfutter und Fohlenmüsli haben einen durchschnittlichen
Gehalt an verdaulichem Rohprotein von 136 g/kg TS und einen durchschnittlichen Gehalt an
verdaulicher Energie von 15 MJ/kg TS. Milchpulver hat dagegen einen höheren Gehalt an
verdaulichem Rohprotein von 172 g/kg TS (p < 0,01). Der Gehalt an verdaulicher Energie
beträgt 17 MJ/kg TS und unterscheidet sich ebenfalls vom Gehalt der verdaulichen Energie
vom Fohlenstarter (p < 0,01). 4.1.4 Gras
Tabelle 35 veranschaulicht den Gehalt an verdaulichem Rohprotein des Weidegrases der
verschiedenen Regionen zum 1. und 2. Schnittzeitpunkt.
IV. Ergebnisse
66
Tab. 35: Gehalte von verdaulichem Rohprotein (g/kg TS) im Weidegras mit regionaler
* Mittelwert der DLG - Futterwerttabelle (1995) für eine Weide (Intensiv, Mähweide), 1. Aufwuchs, Beginn bis Mitte Blüte ** Mittelwert der DLG – Futterwerttabelle (1995) für eine Weide (Intensiv, Mähweide), 2. und folgende Aufwüchse, 4-6 Wochen Regional vergleichend zeigt sich eine große Variabilität innerhalb der Werte für verdauliches
Rohprotein zum 1. und 2. Schnittzeitpunkt. Allerdings liegen auch regional abhängig
verschiedene Anzahlen an Grasproben vor, so dass ein direkter Vergleich der Rohnährstoffe
innerhalb der Gebiete hiermit schwer wird. Insgesamt gesehen unterscheidet sich der Gehalt
an verdaulichem Rohprotein des Weidegrases zum 1. und 2. Schnittzeitpunkt nur geringgradig
voneinander (p > 0,05).
Die folgende Tabelle 36 gibt einen Überblick über die Gehalte an verdaulicher Energie des
Weidegrases zum 1. und 2. Schnittzeitpunkt. Auch hier wurde eine regionale Aufteilung
vorgenommen.
IV. Ergebnisse
67
Tab. 36: Gehalte von verdaulicher Energie (MJ/kg TS) im Weidegras mit regionaler
Aufteilung
Region n1 n2
verd. Energie (MJ/kg TS), 1. Schnitt
mw mw* ±sd min max
verd. Energie (MJ/kg TS), 2. Schnitt
mw mw** ±sd min max Verden/
Nienburg 13 15
12,4 10,3 1 10,3 14,1 11,8 10 0,9 10,3 13,4
Stade/ Cuxhaven
18 25
12,2 10,3 0,6 11,1 12,8 11,6 10 0,5 10,5 12,5
Hannover/ Peine
12 9
11,9 10,3 1,2 10,2 13,6 11,5 10 1,1 9,9 13
Lüneburg/ Uelzen
9 14
11,5 10,3 0,9 10,2 12,6 11,6 10 0,8 10 13,2
Ostfriesland 5 5
12 10,3 0,3 11,5 12,4 11,9 10 0,5 11,3 12,7
Osnabrück/ Minden
6 7
12,1 10,3 0,4 11,6 12,4 12,4 10 0,7 11,3 13,2
Region Bad Bentheim
3 7
12,6 10,3 0,1 12,6 12,7 12,4 10 0,6 11,6 13,2
Bremerhaven/ Zeven
7 7
12,3 10,3 0,7 11,2 13,2 11,7 10 1,1 9,4 12,7
Harz 3 4
11,5 10,3 0,4 11,2 11,9 11,6 10 0,5 10,9 12,1
Bremen/ Oldenburg
6 6
13 10,3 0,6 12,1 13,9 12 10 0,2 11,8 12,3
Meckl.-Vorp. 2 1
11,1 10,3 0,1 11 11,1 13,3 10 - - -
Nährstoffe insgesamt
84 100
12,1 aS
10,6 0,8 10,2 14,1 11,8 bS
10,7 0,8 9,4 13,4
* Mittelwert der DLG - Futterwerttabelle (1995) für eine Weide (Intensiv, Mähweide), 1. Aufwuchs, Beginn bis Mitte Blüte ** Mittelwert der DLG – Futterwerttabelle (1995) für eine Weide (Intensiv, Mähweide), 2. und folgende Aufwüchse, 4-6 Wochen aS, bS = hochsignifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,01) Auch für die verdauliche Energie gibt es eine regional zu erkennende Variabilität. Allerdings
ist auch hier das Problem der sehr unterschiedlichen Anzahl an Grasproben pro Gebiet zu
nennen, so dass ein direkter Vergleich innerhalb der Regionen schwer ist. Zum 1.
Schnittzeitpunkt enthält Weidegras durchschnittlich 12,1 MJ/kg TS. Zum 2. Schnittzeitpunkt
liegt der Gehalt des Weidegrases im Vergleich zum 1. Schnittzeitpunkt mit 11,8 MJ/kg TS
um 0,3 MJ/kg TS niedriger (p < 0,01).
IV. Ergebnisse
68
4.2 Rationskalkulationen
4.2.1 Versorgungsklassen der Stute während der Stall- und Weideperiode
Die folgenden Ergebnisse der Rationsberechnung beziehen sich auf den Bedarf der Stute im
1. und 2. Laktationsmonat. Kalkuliert wurde während der Stallperiode. In Tabelle 37 wird
zunächst die tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie der
Stute während der Stallperiode gezeigt. Tabelle 38 zeigt die vorliegende Versorgungslage der
Stuten im Stall.
Tab. 37: Tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g/d) und verdaulicher Energie
(MJ/d) der Stute während der Stallperiode im 1. und 2. Laktationsmonat
mw ±sd min max Median 25%* 75%** GFE***
verd. Rp 1017,4 233,5 459,4 1789,7 1001,4 853,0 1170,1 1275
DE 136,1 25,3 64,9 195,3 134,7 122,1 151,4 135 * 25% Perzentil; ** 75% Perzentil; *** Bedarfsangaben der GFE für eine 600 kg schwere Stute
Während der Stallperiode erreichen die Stuten eine mittlere Aufnahme an verdaulichem
Rohprotein von 1017,4 g/d. Die Werte variieren dabei von 459,4 bis 1789,7 g/d. An
verdaulicher Energie werden durchschnittlich 136,1 MJ/d aufgenommen. Hier besteht
ebenfalls eine große Varianz der Aufnahmen zwischen 64,9 und 195,3 MJ/d. Die große
Spannbreite der aufgenommenen Mengen von verdaulichem Rohprotein und verdaulicher
Energie sind durch unterschiedliche Fütterungsregime der einzelnen Betriebe zu erklären.
IV. Ergebnisse
69
Tab. 38: Versorgung der Stute mit verdaulichem Rohprotein (g) und verdaulicher Energie
(MJ) während der Stallperiode im 1. und 2. Laktationsmonat
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
angepasste Überversorgung marginale Versorgung Versorgung -10 bis +10% >10 bis 30% <-10 bis -40% <-40 bis -70%
Stuten 297 (45%) 150 (22%) 183 (28%) 31 (5%) * Prozentualer Anteil an 80 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 661 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Aus der Tabelle 38 geht hervor, dass nur 30 % der Betriebe die Stuten im 1. und 2.
Laktationsmonat mit verdaulichem Rohprotein entsprechend den Empfehlungen der GFE
(1994) gefüttert haben. Insgesamt sind in 66 % der teilnehmenden Betriebe die Stuten im 1.
und 2. Laktationsmonat mit verdaulichem Protein marginal versorgt. In nur 4 % der Betriebe
wurden die Stuten im 1. und 2. Laktationsmonat oberhalb den Werten der GFE (1994)
gefüttert.
Mit verdaulicher Energie wurde auf 44 % der Betriebe eine angepasste Versorgung
entsprechend den Bedarfswerten der GFE (1994) bereitgestellt. 30 % der Pferdezuchtbetriebe
versorgten ihre Stuten im 1. und 2. Laktationsmonat mit bis zu 40 % oberhalb den
Fütterungsempfehlungen für verdauliche Energie. In 26 % der teilnehmenden Betriebe
wurden die Stuten mit verdaulicher Energie marginal versorgt.
Die folgenden Tabellen 39 und 40 geben einen Überblick über die Bereitstellung von
verdaulicher Energie und verdaulichem Rohprotein für Stuten im 3. und 4. Laktationsmonat
während der 1. Weideperiode. Hierbei wird zunächst wieder die tägliche Aufnahme an
IV. Ergebnisse
70
verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie tabellarisch dargestellt, anschließend die
Versorgungslage der Stute, eingeteilt nach Versorgungsgrade, auf der Weide gezeigt.
Tab. 39: Tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g/d) und verdaulicher Energie
(MJ/d) der Stute während der 1. Weideperiode im 3. und 4. Laktationsmonat
mw ±sd min max Median 25%* 75%** GFE***
verd. Rp 1781,1 478,4 881,2 2787,3 1762,2 1502,4 2088,1 1185
DE 165,1 15,7 125,6 188,2 166 155,2 177,6 142 * 25% Perzentil; ** 75% Perzentil; *** Bedarfsangaben der GFE für eine 600 kg schwere Stute
Während der 1. Weideperiode erreichen die Stuten eine mittlere Aufnahme an verdaulichem
Rohprotein von 1781,1 g/d. Die Werte variieren dabei erheblich von 881,2 bis 2787,3 g/d. An
verdaulicher Energie werden durchschnittlich 165,1 MJ/d aufgenommen. Hier besteht
ebenfalls eine große Variabilität der Aufnahmen zwischen 125,6 und 188,2 MJ/d.
Tab. 40: Versorgung der Stute mit verdaulichem Rohprotein (g) und verdaulicher Energie
(MJ) während der 1.Weideperiode im 3. und 4. Laktationsmonat
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
marginale angepasste Überversorgung Versorgung Versorgung -10 bis +10% >10 bis 30% >30 bis 80% >80 bis 140% <-10 bis -40%
Stuten 262 (39%) 408 (61%) * Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Während der 1. Weideperiode konnten 10 % der Stuten auf der Weide ihren Bedarf
entsprechend den Empfehlungen der GFE (1994) für verdauliches Rohprotein decken.
IV. Ergebnisse
71
Insgesamt waren 81 % der Stuten mit verdaulichem Rohprotein überversorgt. Hiervon sind
sogar 18 % der Stuten mit bis zu 140 % an verdaulichem Rohprotein gemäß den Angaben der
GFE (1994) überversorgt. Nur 9 % der Stute sind während der 1. Weideperiode im 3. und 4.
Laktationsmonat mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgt.
Betrachtet man die Bereitstellung an verdaulicher Energie, so sind 39 % der Tiere
entsprechend den Empfehlungen in der Literatur versorgt. 61 % der Tiere sind bis zu 30 %
mit verdaulicher Energie überversorgt.
Die folgenden Tabellen 41 und 42 geben einen Überblick über die Versorgung der Stute
während der 2. Weideperiode mit verdaulicher Energie und verdaulichem Rohprotein.
Tab. 41: Tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g/d) und verdaulicher Energie
(MJ/d) der Stute während der 2. Weideperiode im 5. und 6. Laktationsmonat
mw ±sd min max Median 25%* 75%** GFE***
verd. Rp 1803,4 466,1 842,7 2828,1 1746 1502,6 2094,4,6 885
DE 160,3 15,1 130,5 188,7 163,2 149,8 170,1 119 * 25% Perzentil; ** 75% Perzentil; *** Bedarfsangaben der GFE für eine 600 kg schwere Stute
Während der 2. Weideperiode haben die laktierenden Stuten eine mittlere Aufnahme an
verdaulichem Rohprotein von 1803,4 g/d. Die Werte variieren dabei ebenfalls erheblich von
842,7 bis 2828,1 g/d. An verdaulicher Energie werden durchschnittlich 160,3 MJ/d
aufgenommen. Die minimale Aufnahme betrug 130,5 MJ/d, die höchste 188,7 MJ/d.
IV. Ergebnisse
72
Tab. 42: Versorgung der Stute mit verdaulichen Rohprotein und verdaulicher Energie
während der 2.Weideperiode im 5. und 6. Laktationsmonat
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
marginale angepasste Überversorgung Versorgung Versorgung -10 bis +10% >10 bis 50% >50 bis 100% >100 bis 200% <-10 bis -20%
Stuten 33 (6%) 625 (94%) * Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Die Stuten von 98 % der teilnehmenden Pferdezuchtbetriebe sind teilweise bis zu 200 % mit
verdaulichem Rohprotein während der 2. Weideperiode überversorgt. Nur ein Betrieb konnte
mit dem Grasangebot seiner Weide die Stuten gemäß den Werten der GFE (1994) im 5. und
6. Laktationsmonat nicht ausreichend versorgen.
Die Versorgung mit verdaulicher Energie ist bei 97 % der Betriebe während der 2.
Weideperiode oberhalb der Bedarfswerte der GFE (1994). Nur 3 % der Pferdezuchtbetriebe
konnten eine angepasste Versorgung durch ihr Weidegras bereitstellen.
IV. Ergebnisse
73
4.3 Wachstumsverlauf des Fohlens
In den folgenden Abbildungen werden die Ergebnisse zur absoluten Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung sowie die Ergebnisse der täglichen Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung der Fohlen dargestellt.
4.3.1 Körpergewicht
Abbildung 2 zeigt die absolute Körpergewichtsentwicklung von der Geburt bis zum 7.
Lebensmonat von Hengst- und Stutfohlen.
Abb. 2: Absolute Körpergewichtsentwicklung (kg) von Hengst- und Stutfohlen von der
Geburt bis zum 7. Lebensmonat
Hengstfohlen, n = 340
Stutfohlen, n = 347
Abbildung 2 zeigt einen nahezu linearen Verlauf der Körpergewichtsentwicklung von der
Geburt bis zum 7. Lebensmonat. Die Grafik und Tabelle 43 verdeutlichen, dass die
Geburtsgewichte von Hengst- und Stutfohlen bei durchschnittlich 63 kg liegen. Es kommt
dann vom 1. bis zum 7. Lebensmonat zu einem Anstieg des absoluten Körpergewichtes von
0,0
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
0 1 2 3 4 5 6 7Lebensmonat
Kör
perg
ewic
ht (k
g)
HengstfohlenStutfohlen
IV. Ergebnisse
74
82 kg im 1. Lebensmonat bis auf 270 kg im 7. Lebensmonat. Das Körpergewicht des ersten
Lebensmonats hat sich bereits im 3. Lebensmonat mit 155 kg nahezu verdoppelt, im 6.
Lebensmonat mit 242 kg sogar vervierfacht. Bis zum 4. Lebensmonat zeigen Hengst- und
Stutfohlen eine fast identische Körpergewichtsentwicklung. Ab dem 4. Lebensmonat scheint
die Körperentwicklung zwischen Hengst- und Stutfohlen zu differieren. Diese Entwicklung ist
signifikant (p < 0,05). Vom 5.- 7. Lebensmonat sind Hengstfohlen ebenfalls schwerer als
Stutfohlen (p < 0,01).
Tab. 43: Durchschnittliche Körpergewichte von Hengst- und Stutfohlen von der Geburt bis
zum 8. Lebensmonat, mit prozentualen Anteil am späteren adulten Gewicht* und
* Hierbei wurde, vom durchschnittlichen Geburtsgewicht der Fohlen abgeleitet, von einem durchschnittlichen adulten Gewicht von 625 kg ausgegangen % Adult = Prozentualer Anteil der Körpergewichtes am adulten Gewicht % Zunahme = Prozentuale Zunahme zum vorherigen Körpergewicht es, fS, gS, hS = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01)
Von der Geburt bis zum 6. Lebensmonat sind Hengstfohlen im Durchschnitt 4 kg schwerer als
Stutfohlen. Die monatlichen prozentualen Gewichtszunahmen lassen im 2. Lebensmonat für
Hengstfohlen Wachstumsraten von 1,48 % und im 3. Lebensmonat von 1,31 % erkennen.
Stutfohlen wachsen im 2. Lebensmonat 1,45 % und im 3. Lebensmonat 1,29 %. Vom 4. bis 7.
Lebensmonat sind die Wachstumsraten für beide Geschlechter gleich. Im 8. Lebensmonat
zeigen die Stutfohlen Wachstumsraten von 1,03 % und Hengstfohlen Wachstumsraten von
1,07 %, allerdings muss hier die geringe N - Zahl berücksichtigt werden.
Im folgenden sollen die täglichen Körpergewichtszunahmen von Hengst- und Stutfohlen
näher betrachtet werden.
IV. Ergebnisse
75
Tab. 44: Durchschnittliche tägliche Körpergewichtszunahmen (kg) von Hengst- und
ds, ds, eS, fS, gS, hs = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01); ds = signifikanter Unterschied zwischen dem Körpergewicht OCD/OC positiver Fohlen des Knies u. der Fessel (p < 0,05)
In der multifaktoriellen Varianzanalyse konnte kein Effekt zwischen der
Körpergewichtsentwicklung als abhängige Variable, zu der unabhängigen Variablen
Befundlokalisation mit den unabhängigen Variablen Geburtsmonat und Geschlecht gefunden
werden (p < 0,05).
IV. Ergebnisse
81
4.3.2 Körpergröße
Abbildung 6 zeigt die absolute Körpergrößenentwicklung von Hengst- und Stutfohlen von der
Geburt bis zum 7. Lebensmonat.
Abb. 6: Körpergrößenentwicklung (cm) von Hengst- und Stutfohlen von der Geburt bis zum
7. Lebensmonat
Hengstfohlen, n = 340 Stutfohlen, n = 347
Die Kurve verläuft annähernd linear vom 1. bis zum 7. Lebensmonat bei beiden
Geschlechtern. Grafik 6 und Tabelle 49 zeigen eine durchschnittliche Geburtsgröße von 105
cm für Hengst- und Stutfohlen. Im 4. Lebensmonat sind Körpergrößen von 129 cm für
Hengstfohlen und 128 cm für Stutfohlen zu vermerken. Im 6. und 7. Lebensmonat sind
Hengstfohlen mit einer Körpergröße von 136 cm und 139 cm im Gegensatz zu den Stutfohlen
mit einer Größe von 135 cm und 138 cm im Schnitt 1 cm größer. Dieser
Körpergrößenunterschied ist jedoch nicht signifikant (p > 0,05).
100
105
110
115
120
125
130
135
140
145
0 1 2 3 4 5 6 7
Lebensmonat
Kör
perg
röße
(cm
)
HengstfohlenStutfohlen
IV. Ergebnisse
82
Tab. 49: Durchschnittliche Körpergröße vom 1. bis zum 8. Lebensmonat, mit prozentualen
Anteil an der späteren adulten Körpergröße* und prozentualen monatlichen Wachstumsraten
* Hierbei wurde von einer durchschnittlichen adulten Körpergröße von 165 cm ausgegangen % Adult = Prozentualer Anteil der Körpergröße an der adulten Körpergröße % Zunahme = Prozentuale Zunahme zur vorherigen Körpergröße Monatliche Wachstumsraten sind für Hengst- und Stutfohlen von der Geburt bis zum 3.
Lebensmonat gleich. In dieser Zeit steigt der prozentuale Anteil am adulten Gewicht von 64
% zur Geburt auf 75 % im 3. Lebensmonat. Im 4. Lebensmonat zeigen Hengstfohlen ein
Wachstum zum vorherigen Lebensmonat von 1,05 %, Stutfohlen hingegen zeigen eine
Wachstumsrate von 1,04 %. Im 5. Lebensmonat ist eine Wachstumsrate zum Vormonat von
1,03 % für Stutfohlen und 1,02 % für Hengstfohlen zu sehen. Der 7. Lebensmonat zeigt eine
einheitliche Wachstumsrate für Hengst- und Stutfohlen.
Aus der Tabelle 50 sind für Hengst- und Stutfohlen kontinuierlich abfallende tägliche
Wachstumsraten zu erkennen. Das Signifikanzniveau liegt bis zum 7. Lebensmonat bei beiden
Geschlechtern bei p > 0,05.
Tab. 50: Durchschnittliches tägliches Wachstum (cm) von Hengst- und Stutfohlen vom 1. bis
4.3.2.3 Körpergrößenentwicklung in Abhängigkeit der OCD/OC Befundlokalisation
Die folgende Abbildung 8 und die dazugehörige Tabelle 54 soll die Körpergrößenentwicklung
OCD/OC positiver Fohlen mit Befunden an verschiedenen Lokalisationen darstellen.
Abb. 8: Körpergrößenentwicklung in Abhängigkeit der OCD/OC* Befundlokalisation
OCD/OC pos., Fessel, n = 134; OCD/OC pos., Tarsus, n = 81; OC pos., Knie, n = 39* Fohlen sind entweder an Osteochondrosis dissecans (OCD) oder Osteochondrose (OC) erkrankt
Fohlen mit unterschiedlichen OCD/OC Befundlokalisationen haben bis zum 6. Lebensmonat
eine annähernd gleiche linear ansteigende Kurve der absoluten Körpergrößenentwicklung.
Zur Geburt sind OCD/OC positive Fohlen der Fessel und OC positive des Knies 105 cm groß.
OCD/OC positive Fohlen des Tarsus und OCD/OC negative Fohlen haben eine Körpergröße
von 106 cm. Vom 1. bis zum 7. Lebensmonat konnten keine signifikanten Unterschiede der
Körpergröße innerhalb der verschiedenen Befundlokalisationen festgestellt werden (p > 0,05).
Tab. 54: Absolute Körpergröße (cm) in Abhängigkeit der Befundlokalisation
GGW Lebensmonat
OCD/OC Befundlokalisation OCD/OC neg. Fessel Tarsus Knie mw ±sd n mw ±sd n mw ±sd n mw ±sd n
GGW 106a 5 386 105a 4 126 106a 6 77 105a 5 37
1 109b 5 386 109b 5 130 110b 6 78 109b 4 39
2 117c 5 390 117c 4 128 117c 6 80 117c 4 37
3 124d 5 389 123d 4 131 124d 5 79 123d 4 38
4 129e 6 389 128e 4 130 129e 5 78 128e 4 38
5 132f 4 387 132f 4 130 133f 5 78 132f 4 39
6 135g 4 381 135g 4 127 136g 5 77 136g 4 38
7 139h 5 346 138h 5 118 139h 5 75 139h 4 36
In der multifaktoriellen Varianzanalyse konnte kein Effekt zwischen der
Körpergrößenentwicklung als abhängige Variable und der unabhängigen Variablen
Befundlokalisation und den unabhängigen Variablen Geburtsmonat und Geschlecht gefunden
werden (p < 0,05).
IV. Ergebnisse
88
4.4 Versorgungsklasse der Stute und die Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens
Im Folgenden sollen die Zusammenhänge der Versorgung der Stute mit verdaulichem
Rohprotein und verdaulicher Energie und der Körpergrößen- und Körpergewichtsentwicklung
des Fohlens näher betrachtet werden. In diesem Kapitel werden nur signifikante, schlüssige
Zusammenhänge zwischen der Versorgungslage der Stute und der Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung der Fohlen näher betrachtet.
Tab. 55: Versorgungsgrad der Stute mit verdaulichem Rohprotein im 3. und 4.
Laktationsmonat und die Körpergewichtsentwicklung (kg) ihres Fohlens
Lebensmonat
AD* mw ±sd n
MV**
mw ±sd n
ÜV*** mw ±sd n
3 153d 19 64 151d 21 59 155d 21 528
4 186e 17 62 178es 24 59 189es 23 525
5 213fs 22 63 203fS 28 59 218fS 26 529
6 240gS 25 63 225gS 30 57 244gS 30 515
7 266hS 32 61 250hS 37 54 270hS 35 509 *adäquat versorgt gemäß GFE (1994); ** marginal versorgt, gem. GFE (1994),*** überversorgt, gem. GFE (1994) es, fs, fS, gS, hS = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01) Stutenrationen, die einen Mangel an verdaulichem Rohprotein im 3. und 4. Laktationsmonat
aufweisen, führen zu einem signifikanten Rückgang des Körpergewichtes der dazugehörigen
Fohlen, im Vergleich zu Fohlen von überversorgten Stuten ab dem 4. Lebensmonat und zu
adäquat versorgten Fohlen ab dem 5. Lebensmonat (p < 0,05 u. p < 0,01).
IV. Ergebnisse
89
Tab. 56: Versorgungsgrad der Stute mit verdaulicher Energie im 3. und 4. Laktationsmonat
und die Körpergewichtsentwicklung (kg) ihres Fohlens
Lebensmonat
AD* mw ±sd n
ÜV** mw ±sd n
3 153d 20 253 155d 21 398
4 185es 21 255 190es 24 391
5 212fS 26 255 218fS 26 396
6 238gS 29 250 245gS 30 385
7 263hS 34 243 271hS 35 381 *adäquat versorgt gemäß GFE (1994); ** überversorgt, gemäß GFE (1994) es, fS, gS, hS = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01) Fohlen von im 3. und 4. Laktationsmonat mit Energie überversorgten Stuten, sind ab dem 4.
Lebensmonat schwerer, als Fohlen deren Mütter im 3. und 4. Laktationsmonat entsprechend
den Empfehlungen der GFE (1994) mit verdaulicher Energie versorgt wurden (p < 0,05 und p
< 0,01).
Tab. 57: Versorgungsgrad der Stute mit verdaulicher Energie im 5. und 6. Laktationsmonat
und die Körpergewichtsentwicklung (kg) ihres Fohlens
Lebensmonat
AD* mw ±sd n
ÜV** mw ±sd n
5 225fS 22 33 215fS 26 607
6 250gS 26 33 241gS 30 590
7 274hs 31 33 267hs 35 580 *adäquat versorgt gemäß GFE (1994); ** überversorgt, gemäß GFE (1994) fS, gS, hs = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01) Fohlen von im 5. und 6. Laktationsmonat entsprechend den Bedarfswerten der GFE (1994)
für verdauliche Energie gefütterte Stuten, sind schwerer als Fohlen von im 5. und 6.
Laktationsmonat mit verdaulicher Energie überversorgten Stuten. Allerdings ist hier die
ungleiche N - Zahl zwischen den Versorgungsgruppen zu beachten, die möglicherweise das
statistische Ergebnis beeinflusst hat.
Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Versorgungsgrad der Stute mit
verdaulichem Rohprotein im 5. und 6. Laktationsmonat und der Körpergewichtsentwicklung
ihres Fohlens festgestellt werden.
IV. Ergebnisse
90
4.5 Zur Versorgung der Stute, der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens und dem Vorkommen der Osteochondrose
Im vorherigen Kapitel sind signifikante Zusammenhänge zwischen der Versorgung der Stute
mit verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie zu bestimmten Laktationszeitpunkten
und der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens näher betrachtet worden.
Auf die Fragestellung hin, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der
Versorgungslage der Stuten, der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens
und dem Vorkommen der Osteochondrose gibt, konnte in der multifaktoriellen
Varianzanalyse zu keinem Zeitpunkt ein signifikanter Zusammenhang gefunden werden (p >
0,05). Des Weiteren konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Versorgungslage
der Stute, der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens und der
Befundlokalisation der Osteochondrose gefunden werden.
4.6 Abschließende Darstellung der Einflüsse auf die Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens mit Zusammenhängen zum Vorkommen der
Osteochondrose
Die folgenden Tabellen sollen die Resultate des Ergebnisteiles noch einmal zusammenfassen.
Hierbei wird zum einen der Einfluss von Geschlecht, Geburtsmonat, Osteochondrose und
Befundlokalisation auf die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung betrachtet. Des
Weiteren wird der Einfluss der Versorgungsklassen der Stuten auf die Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung der Fohlen im Zusammenhang mit dem Vorkommen der
Osteochondrose näher betrachtet.
IV. Ergebnisse
91
Tab. 58: Zusammenfassende Übersicht verschiedener Einflüsse auf die Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens
Lebensmonat KGW 0* 1 2 3 4 5 6 7
Lebensmonat KG 0** 1 2 3 4 5 6 7
Geschlecht 0 0 0 0 x x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Geburtsmonat
Januar 0 0 0 0 0 0 0 0 x x 0 0 0 0 0 0 Februar 0 x 0 0 0 0 0 x x x x x 0 0 0 0 März 0 0 0 0 0 0 0 x x x 0 0 0 0 0 0 April 0 x 0 0 0 0 0 x x x 0 0 0 0 0 0 Mai 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x 0 0 0 0 Juni 0 0 0 0 0 0 0 x x x 0 0 0 0 0 0
Befundlokal. Fessel/Tarsus 0 0 0 x x x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Fessel/Knie 0 0 0 x x x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Fessel/Nein 0 0 0 0 x x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Tarsus/Knie 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Tarsus/Nein 0 0 0 0 0 x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Knie/Nein 0 0 0 x 0 x x x 0 0 0 0 0 0 0 0 Geschlecht
* Geburtsgewicht; ** Geburtsgröße; 0 = kein signifikanter Einfluss innerhalb einer Gruppe auf Körpergewicht oder Körpergröße; x = signifikanter Einfluss innerhalb einer Gruppe auf Körpergewicht oder Körpergröße
IV. Ergebnisse
92
Tab. 59: Zusammenfassende Übersicht des Einflusses des Versorgungsgrades der Stute auf
die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens und dem Vorkommen der
* Laktationsmonat; KGW = Körpergewicht; KG = Körpergröße; Befundlok. = Befundlokalisation 0 = kein signifikanter Einfluss der Versorgungsklasse auf Körpergewicht oder Körpergröße x = signifikanter Einfluss der Versorgungsklasse auf Körpergewicht oder Körpergröße (?) = diese Versorgungsklasse enthält hauptsächlich überversorgte Tiere
V. Diskussion
93
V. Diskussion In der vorliegenden Studie soll zum einen die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung
einer Hannoveraner Fohlenpopulation 2001 untersucht werden. Darüber hinaus sind Daten zur
Berechnung der Versorgung von laktierenden Stuten und Saugfohlen mit verdaulichem
Rohprotein und verdaulicher Energie während der Stall- und Weideperiode erfasst wurden.
Mit den Ergebnissen der Rationskalkulation erfolgte ein Vergleich mit den Empfehlungen der
GFE (1994), um die Versorgungslage der beteiligten Stuten und Fohlen in
Versorgungsklassen einteilen zu können. Im Rahmen eines interdisziplinären
Forschungsprojektes sind die teilnehmenden Fohlen außerdem auf Osteochondrose in Fessel-,
Tarsus- und Kniegelenk geröngt wurden, so dass ein Bezug zur Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung, zur Versorgungsklasse mit verdaulichem Rohprotein und
verdaulicher Energie und eventuellen Osteochondrose Befunden gezogen werden kann.
5.1 Kritik der Methoden 5.1.1 Teilnehmende Betriebe und bisherige Untersuchungen zu diesem Thema Insgesamt haben sich 83 Betriebe mit insgesamt 687 Stuten mit Fohlen zur Teilnahme
bereiterklärt. Teilnehmende Betriebe sollten mindestens 5 tragende Stuten in ihren Bestand
haben. Bei einem Grossteil der beteiligten Betriebe handelte es sich um hauptberufliche
landwirtschaftliche Erwerbsbetriebe. Nur ein kleiner Teil der Betriebe waren
landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe sowie Hobbypferdehaltungen. Das
Pferdekontingent dieser Studie umfasste hauptsächlich Hannoversches Warmblut. Des
Weiteren war in der Pferdepopulation aber auch ein kleiner Anteil an Trakehner, Oldenburger
und Holsteiner Warmblütern sowie Vollblüter vertreten. Die komplette Datenerhebung fand
auf den einzelnen Betrieben unter dortigen Verhältnissen statt.
Vergleichbare ähnliche Untersuchungen zu Wachstum und Fütterung wurden an Warmblütern
bisher in Feldstudien von FINKLER-SCHADE (1997) und HACKLÄNDER (1998) in
Deutschland durchgeführt. Allerdings standen diesen Studien ein wesentlich geringeres
Tierkontingent von 149 Stuten mit Fohlen zur Verfügung. Des Weiteren erfolgte hier keine
Untersuchung zum Vorkommen der Osteochondrose mit eventuellen Zusammenhängen zur
V. Diskussion
94
Fütterung und zum Wachstum. Andere Studien in den USA und Europa befassten sich
ebenfalls mit dem Wachstum und der Fütterung von Fohlen, allerdings ohne einen
Zusammenhang zur Erkrankung mit Osteochondrose zu ziehen. Diese Untersuchungen fanden
unter standardisierten Bedingungen auf einem Zuchtbetrieb vor allem an Quarter Horses und
Vollblütern statt (MILLIGAN et al. 1985, OTT und ASQUITH 1985, SCHRYVER et
al. 1987, GRAHAM et al. 1994, STANIAR 2001). Weitere Studien, die sich nur mit dem
Wachstum von Fohlen befassten, sind nur auf einem Betrieb an Vollblütern durchgeführt
wurden (HINTZ et al. 1979, THOMPSON 1995, JELAN et. al 1996). PAGAN et. al (1996)
untersuchten Vollblutfohlen auf verschiedenen Gestüten in Kentucky. Auch der
Zusammenhang zwischen energie- und proteinreicher Fütterung und dem Vorkommen der
Osteochondrose wurde in der Literatur bereits behandelt. GLADE und BELLING (1986) und
SAVAGE et al. (1993a) und (1993b) befassten sich mit dieser Fragestellung, allerdings auch
hier unter standardisierten Bedingungen und mit wesentlich geringerer Pferdezahl. Vergleiche
der vorliegenden Ergebnisse mit obengenannten Studien, die sich mit dem Wachstum der
Fohlen, der Energie- und Proteinzufuhr durch das Futter und Osteochondrose befassten sind
deswegen nur unter Vorbehalt möglich, weil in diesen Arbeiten mit kleinen N - Zahlen und
unter standardisierten Bedingungen gearbeitet wurde. Die Übertragbarkeit auf
Feldbedingungen ist hier nicht immer gegeben. In der vorliegenden Arbeit ist zum einen mit
einer wesentlich höheren Tierzahl gearbeitet wurden (N = 687) und des Weiteren hat die
Erhebung der Daten unter vorgefundenen Verhältnissen auf verschiedenen
Pferdezuchtbetrieben stattgefunden.
Wenn eine Datenerhebung auf verschiedenen Betrieben stattfindet, spielen exogene Faktoren,
wie Betriebsmanagement, Fütterung, Weidemanagement und Pferdehaltung der
unterschiedlichen Betrieben eine nicht unerhebliche Rolle in der Entwicklung des Fohlens. In
der folgenden Tabelle 60 soll daher ein kurzer Überblick über die Körpergewichtsentwicklung
der Fohlen in Abhängigkeit verschiedener Betriebsgrößen gegeben werden.
V. Diskussion
95
Tab. 60: Körpergewichtsentwicklung der Fohlen in Abhängigkeit der Pferdeanzahl pro
Interessant ist abschließend noch einmal die Korrelation zwischen dem Körpergewicht und
der Körpergröße in Abhängigkeit der Befundlokalisation zu betrachten.
Tab. 63: Körpergewichts- und Körpergrößenkorrelation in Abhängigkeit der
Befundlokalisation
Korrelierende Variablen
Befundlokalisation
Korrelationskoeffizient und Regressionsgleichung
KGW 0.- 7. LM vs. KG 0.- 7. LM OCD/OC negativ
r = 0,88aS KG = 96,74 + 0,16*KGW; p < 0,01
KGW 0.- 7. LM vs. KG 0.- 7. LM OCD/OC Fessel
r = 0,78bS KG = 99,18 + 0,15*KGW; p < 0,01
KGW 0.- 7. LM vs. KG 0.- 7. LM OCD/OC Tarsus
r = 0,90cS KG = 98,44 + 0,16*KGW; p < 0,01
KGW 0.- 7. LM vs. KG 0.- 7. LM OCD/OC Knie
r = 0,94dS KG = 96,74 + 0,16*KGW; p < 0,01
KGW 0.- 7. LM vs. KG 0.- 7. LM OCD/OC bi-unilateral
r = 0,96dS KG = 97,71 + 0,16*KGW; p < 0,01
aS, bS, cS, dS signifikanter Unterschied zur nächsten Befundgruppe, p < 0,01
Tab. 64: Signifikante Zusammenhänge der Körpergewichts- Körpergrößenkorrelation in
Abhängigkeit der Befundlokalisation
Fessel Tarsus Knie Bi-unilateral Negativ Fessel - p < 0,01 p < 0,01 p < 0,01 p < 0,01 Tarsus p < 0,01 - p < 0,01 p < 0,05 p < 0,051 Knie p < 0,01 p < 0,01 - n.s. p < 0,01
Bi-unilateral p < 0,01 p < 0,05 n.s. - p < 0,01 Negativ p < 0,01 p < 0,051 p < 0,01 p < 0,01 -
Die niedrigste Korrelation besteht beim Vergleich des Körpergewichtes und der Körpergröße
OCD/OC positiver Fohlen des Fesselgelenkes. Dies ist aber nicht weiter verwunderlich, da
Fohlen mit osteochondrotischen Veränderungen in der Fessel signifikant leichter sind als
Fohlen, die keine Befunde zeigen oder osteochondrotische Veränderungen in Tarsus und Knie
aufweisen, hinsichtlich der Körpergröße aber keine signifikanten Unterschiede zwischen den
verschiedenen Befundgruppen existieren. Fohlen mit osteochondrotischen Veränderungen in
Tarsus und Knie zeigen vergleichsweise hohe Korrelationskoeffizienten.
In der Literatur wird für osteochondrotische Veränderungen von Tarsus oder Knie ein
genetischer Hintergrund diskutiert. VAN WEEREN et al. (1999) vermuten einen
vererbbaren Effekt der OC positiven Fohlen des Knies zu den genetisch vorbelasteten,
ebenfalls an OC im Knie erkrankten Elterntieren. Auch SANDGREN et al. (1993) vermuten
V. Diskussion
108
eine genetische Komponente, hier allerdings osteochondrotische Befunde des Tarsus
betreffend. JACKSON und PAGAN (1996) sprechen Fohlen mit osteochondrotischen
Veränderungen von Tarsus und Knie ebenfalls eine genetische Prädisposition zu. Auslöser für
eine Erkrankung sind dann äußere Faktoren wie energie- und proteinreiche Fütterung oder ein
übermäßiges Wachstum. Für die Osteochondrose der Fessel werden primär exogene,
biologische Faktoren wie Fütterung, Bewegung, Weide diskutiert (JACKSON und PAGAN
1996).
Der vergleichsweise niedrige Korrelationskoeffizient der Fohlen mit osteochondrotischen
Veränderungen in der Fessel im Vergleich zu den hohen Korrelationskoeffizienten von
Fohlen mit OCD/OC in Tarsus oder Knie lassen auch hier eine unterschiedliche Pathogenese
vermuten. Bei genauerer Betrachtung der Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung der
Fohlen, die bi- oder unilateral osteochondrotische Veränderungen an Fessel und/oder Tarsus
und/oder Knie aufweisen wird diese Vermutung noch deutlicher. Die bi- und unilateralen
Befunde teilen sich wie folgt auf:
Tab. 65: Verteilung der bi- und unilateraler Befunde der teilnehmenden Fohlen
Befundlokalisationen Fohlen (N)
Fessel - Tarsus 21
Fessel - Knie 5
Tarsus - Knie 5
Fessel - Tarsus - Knie 1
Diese Fohlen zeigen ebenfalls einen hohen Korrelationskoeffizienten. Die bi- oder unilateral
erkrankte Befundgruppe ähnelt somit den Befundgruppen der Fohlen, die osteochondrotische
Veränderungen an Tarsus oder Knie aufweisen. Wie bereits oben besprochen, kann aufgrund
der vorliegenden Ergebnisse für die Befundgruppen OCD/OC Tarsus oder Knie eine andere
Pathogenese vermutet werden. Diese Pathogenese scheint, aufgrund des hohen
Korrelationskoeffizienten, in der Befundgruppe der bi- und unilateral an OCD/OC erkrankten
Fohlen die Pathogenese der Osteochondrose der Fessel zu überwiegen. Da laut Literatur für
osteochondrotische Veränderungen der Fessel in höherem Maße exogen, biologische Faktoren
mit einspielen sollen, muss, wie bereits angesprochen, für die OCD/OC Erkrankung in Tarsus
und Knie eine vererbbare Komponente vermutet werden.
V. Diskussion
109
In der Literatur wird im Zusammenhang mit der Entstehung der Osteochondrose immer
wieder von „windows of susceptibilty“ gesprochen. Demnach sind die verschiedenen
Gelenke zu bestimmten Zeitpunkten besonders empfänglich an Osteochondrose zu erkranken.
DIK et al. (1999) weisen daraufhin, dass Osteochondrose des Knies zum ersten mal im 3. bis
4. Lebensmonat zu sehen ist. In der vorliegenden Studie und auch in der Arbeit von VAN
WEEREN et al. (1999) sind Fohlen mit OC Befunden im Knie ab dem 3. Lebensmonat
schwerer als OCD negative Fohlen. Ein möglicher Zusammenhang wäre hier denkbar. Laut
DIK et al. (1999) sind OCD Befunde am Tarsus bereits im 1. Lebensmonat sichtbar. Hier sind
OCD positive Fohlen erst ab dem 5. Lebensmonat schwerer als OCD negative Fohlen. Dieser
Zeitpunkt deckt sich allerdings mit dem „Point of no return“ beschrieben von DIK et al.
(1999). Wenn vor diesem Zeitpunkt Veränderungen im osteochondrotischen Gelenk sowohl
zum positiven als auch zum negativen möglich waren, so ist nach diesem Zeitpunkt eine
Veränderung nicht mehr möglich. Der „Point of no return“ des Knies liegt im 8.
Lebensmonat. Zeitpunkte zur Manifestation einer OCD Erkrankungen der Fessel sind in der
Literatur nicht oder kontrovers beschrieben.
5.2.3 Versorgungslage von Stute und Fohlen während der Stall- und Weideperiode: Gibt
es einen Zusammenhang zum Wachstum?
Aufgrund der Tatsache, dass eine energie- und proteinreiche Fütterung junger Pferde in der
Literatur immer wieder mit Gelenkserkrankungen in Zusammenhang gebracht wird, soll die
Versorgungslage der Stute während der Stall- und Weideperiode, auch im Zusammenhang zur
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens betrachtet werden.
FRAPE (1998) und LEWIS (1995) bemerken, dass die Körpergewichtsentwicklung der
Fohlen im Vergleich zur Körpergrößenentwicklung einen weniger konstanten Verlauf nimmt,
weil sie wesentlich mehr von exogenen Faktoren, wie z.B. der Fütterung abhängig ist.
! Stute
Während der Stallperiode ist ein beträchtlicher Teil der Stuten im 1. und 2. Laktationsmonat
mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgt. Insgesamt sind 70 % der Stuten zum Teil bis
-70 % der Empfehlungen mit verdaulichem Rohprotein unterversorgt. Nur 30 % der Betriebe
konnten für die Stuten im 1. und 2. Laktationsmonat eine adäquate Versorgung bereitstellen
V. Diskussion
110
und der äußerst geringe Anteil von 2 % der Stuten wurde mit Rohprotein bis über 30 %
überversorgt. Schaut man sich die Versorgung der Stuten im 1. und 2. Laktationsmonat mit
verdaulicher Energie an, so sind hier 33 % der Stuten marginal versorgt. Immerhin konnten
44 % der Betriebe die Stuten entsprechend den Empfehlungen der GFE (1994) versorgen, auf
30% der Betriebe waren die Stuten sogar bis zu 40 % mit verdaulicher Energie überversorgt.
Diese Ergebnisse zeigen, das in der praktischen Fütterung während der Stallperiode viele
Pferdebesitzer den hohen Bedarf an verdaulichem Rohprotein einer laktierenden Stute
unterschätzten.
Heu gilt nach wie vor als klassisches Raufuttermittel in Pferdekreisen. Der mittlere Gehalt an
verdaulichem Rohprotein im Heu dieser Studie liegt bei 64,8 g/kg TS. Allerdings haben in
dieser Studie 41 % der Pferdezuchtbetriebe Silage gefüttert und nur 36 % der Betriebe Heu.
AHLSWEDE (2000) spricht von einem Trend zur vermehrten Silagefütterung der sich
innerhalb weniger Jahre rasch vollzogen hat. Diese Entwicklung kommt den hohen
Proteinansprüchen der laktierenden Stuten und den Fohlen in der Hauptwachstumsphase
entgegen, denn Anwelk- und Heulage dieser Studie haben einen hochsignifikant höheren
Gehalt an verdaulichem Rohprotein als Heu. Im Vergleich zu Heu liegt der durchschnittliche
Gehalt der Anwelk- und Heulageproben bei 85,3 g/kg TS. Viele Pferdezüchter sind im
Glauben, dass Maissilage ein ebenso guter Proteinlieferant ist wie Anwelk- oder Heulage ist.
Allerdings liegt die Maissilage dieser Studie mit einem Gehalt an verdaulichem Rohprotein
von 66,7 g/kg TS nur 1,9 g/kg TS über den Gehalten für verdauliches Rohprotein von Heu.
Auch die ausreichende Versorgung der laktierenden Stuten mit verdaulicher Energie bereitet
vielen Pferdezuchtbetrieben Schwierigkeiten. Der mittlere Energiegehalt der Heuproben
dieser Studie liegt bei 9,7 MJ/kg TS. Als Energielieferant ist aber Silage besser geeignet, denn
der mittlere Gehalt von Anwelksilage und Heulage liegt bei 10,2 MJ/kg TS und ist damit
signifikant höher als der Gehalt an verdaulicher Energie von Heu.
Es stellt sich die Frage nach der Fütterung, die dem Bedarf an verdaulichem Rohprotein und
verdaulicher Energie der hochlaktierenden Stute gerecht wird. Im Folgenden sollen deswegen
unterschiedliche Fütterungsregime während der Stallperiode mit den unterschiedlichen
Versorgungsklassen der Stute im 1. und 2. Laktationsmonat dargestellt werden:
V. Diskussion
111
Tab. 66: Versorgungslage der Stute im 1. und 2. Laktationsmonat mit verdaulichem
Rohprotein und verdaulicher Energie bei ad lib. Heu Fütterung, restriktiver Hafer und/oder
Gerste Fütterung und/oder restriktiver Mischfutter Fütterung während der Stallperiode
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
angepasste marginale Versorgung Versorgung -10 bis +10% <-10 bis -30% <-30 bis -60%
Aufn. g/d 1179,7 ±118,8 1106,7 ±81,7 730,6 ±131,4
Betriebe 4 (31%)* 3 (23%) 6 (46%)
Stuten 39 (39%)** 24 (23%) 38 (38%)
Versorgungsklassen verd. Energie
marginale angepasste Überversorgung Versorgung Versorgung -10 bis +10% > +10 bis +30% <-30 bis -50%
Aufn. MJ/d 138,7 ±8,6 159 ±9,8 64,9 ±8,2
Betriebe 7 (54%) 4 (31%) 2 (15%)
Stuten 50 (50%) 31 (31%) 20 (19%) * Prozentualer Anteil an 13 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 101 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Insgesamt ist in 13 Betriebe mit 101 Stuten Heu ad. lib., restriktiv Kraftfutter und restriktiv
Mischfutter gefüttert worden. Hiervon sind 31 % der Betriebe mit verdaulichem Rohprotein
im Vergleich mit den Werten der GFE (1994) adäquat versorgt. Des Weiteren sind 69 % der
Pferdezuchtbetriebe mit verdaulichem Rohprotein im Vergleich mit Literaturangaben
marginal versorgt. Hiervon sind 38 % der Stuten bis zu 60 % unterversorgt.
Mit verdaulicher Energie sind 50 % der Stuten gemäß den Werten der GFE (1994) adäquat
versorgt. 31 % der Betriebe stellen durch die Fütterung sogar bis zu 30 % mehr Energie, als
von der GFE (1994) empfohlen, zur Verfügung. Allerdings sind in diesem Fütterungsregime
auch 19 % der Stuten mit verdaulicher Energie marginal versorgt.
Die Tabelle 67 zeigt die Versorgungslage von Stuten während der Stallperiode, die ad lib.
Silage, restriktiv Kraftfutter und/oder Mischfutter gefüttert bekommen haben.
V. Diskussion
112
Tab. 67: Versorgungslage der Stute im 1. und 2. Laktationsmonat bei ad lib. Silage
angepasste Überversorgung marginale Versorgung Versorgung -10 bis +10% > +10 bis +30 % <-30 bis -50%
Aufn. MJ/d 146,4 ±8,1 160,8 ±16 113,8 ±18,5
Betriebe 7 (37%) 9 (47%) 3 (16%)
Stuten 66 (49%) 51 (38%) 17 (13%) * Prozentualer Anteil an 19 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 134 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Insgesamt haben 19 Pferdezuchtbetriebe mit 134 Stuten ad lib. Silage, restriktiv Kraftfutter
und/oder Mischfutter gefüttert. Hiervon konnte auf 42 % der Betriebe eine Versorgung mit
verdaulichem Rohprotein entsprechend den Werten der GFE (1994) gewährleistet werden,
während 11 % der Betriebe die Stuten mit verdaulichem Rohprotein bis 30 % sogar
überversorgten. In 47 % der Zuchtbetriebe lagen die Stuten mit verdaulichem Rohprotein
unter den Bedarfsangaben der GFE (1994).
Verdauliche Energie wurde zu 37 % von den Pferdezüchtern entsprechend den GFE
Empfehlungen bereitgestellt. In 47 % der Betriebe wurden die Stuten bis zu 30 % oberhalb
der Bedarfsnormen der GFE (1994) versorgt. Allerdings konnte in 16 % der teilnehmenden
Pferdezuchtbetrieben eine marginale Versorgung mit verdaulicher Energie gefunden werden.
Hinsichtlich der optimalen Proteinversorgung laktierender Stuten im 1. und 2.
Laktationsmonat sind sich Silage ad. lib. und Heu ad lib. fütternde Betriebe sehr ähnlich.
Allerdings können Silage fütternde Betriebe den Proteinbedarf der laktierenden Stute
geringgradig besser abdecken, denn der durchschnittliche Gehalt mit verdaulichem
V. Diskussion
113
Rohprotein liegt mit 85,3 g/kg TS um 20,5 g/kg TS höher als beim Heu. Trotzdem ist die
Versorgung der Silage ad lib. fütternden Betriebe aber, wie bei Heu ad lib. fütternden
Betrieben, nicht als optimal anzusehen. Bei beiden Fütterungsregimen sind über 50 % der
Stuten mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgt. In vielen dieser Betriebe wird der
hochlaktierenden Stute darüber hinaus nicht ausreichend Mischfutter speziell für laktierende
Stuten mit einem hohen Proteingehalt zugefüttert, der sehr hohe Bedarf an verdaulichem
Rohprotein wird von den Pferdezüchtern häufig unterschätzt. Laut VERVUERT und
COENEN (2001) sollten laktierende Stuten und wachsende Fohlen bei Heuqualitäten, die
einen verdaulichen Proteingehalt von weniger als 70 g/kg TS aufweisen zusätzlich ein
proteinreiches Futtermittel wie z. B. Sojaextraktionschrot oder ein Ergänzungsfuttermittel mit
einem Proteingehalt > 13 % erhalten.
Wenn man sich die Energieversorgung vor Augen hält, sind bei der Silage ad lib. Fütterung
fast die Hälfte der Tiere optimal versorgt, 38 % der Stuten sind sogar überversorgt. Silage
enthält mit 10,2 MJ/kg TS im Vergleich zum Heu 0,5 MJ/kg TS mehr verdauliche Energie,
sie ist deswegen als Energielieferant vorteilhafter. Die Heu ad lib. fütternden Betriebe sind
deswegen auch etwas schlechter mit verdaulicher Energie versorgt.
Bei Betrieben, die restriktiv Heu oder Silage füttern, ist das Problem der Unterversorgung vor
allem mit verdaulichem Rohprotein, aber auch mit verdaulicher Energie verschärft. Eine oben
beschriebene Supplementierung mit protein- und energiereichem Futtermittel wird dringend
angeraten.
Die Rationsberechnungen dieser Untersuchung basieren sowohl für die Stallperiode als auch
für die Weideperiode auf der Annahme, dass im Falle der ad lib. Aufnahme eines
Futtermittels (Heu, Silage oder Gras) die Stuten im Durchschnitt 2,2 % der Lebendmasse an
Futtertrockensubstanz pro Tag verzehren. Laut MEYER und COENEN (2002) wird die
aufgenommene Futtermenge durch die Energiedichte des Futters gesteuert. Demnach wäre die
Trockensubstanzaufnahme der Stute vom Energiegehalt des Futtermittels abhängig und damit
wären hier errechnete, wenn auch geringe Energiedefizite vor allem bei der Heu ad lib.
Fütterung nicht vorhanden, da die Stute durch ad lib. Aufnahme von Heu oberhalb der
erwarteten Trockensubstanzaufnahmekapazität eventuelle Energiedefizite ausgleichen kann.
Bezüglich des verdaulichen Rohproteins würden dann aber auch unterversorgte Stuten durch
die Trockensubstanzmehraufnahme eine adäquate Versorgung erzielen. Die
Proteinüberversorgungslage der überversorgten Stuten würde sich ausweiten. Aufgrund der
Tatsache, dass in dieser Studie das äußere Erscheinungsbild einer unterversorgten,
V. Diskussion
114
abgemagerten Stute selten zu sehen war, ist die Annahme der Trockensubstanzmehraufnahme
bei energieärmeren Futter wie z. B. bei Heu durchaus berechtigt.
Es stellt sich die Frage, inwiefern der Versorgungsgrad der Stute im 1. und 2.
Laktationsmonat während der Stallperiode mit der Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens korreliert. Für das Fohlen konnte während der
Stallperiode keine Ration kalkuliert werden, weil die Fohlen bei der Mutter mitgefressen
haben und somit eine Futteraufnahme des Fohlens unklar ist. In nachfolgender Tabelle wird
daher beispielsweise der Versorgungsgrad der Stute im 1. und 2. Laktationsmonat mit
verdaulichem Rohprotein und die Körpergewichtsentwicklung des Fohlens dargestellt.
Tab. 68: Versorgung der Stute mit verdaulichem Rohprotein im 1. und 2. Laktationsmonat
und die Körpergewichtsentwicklung (kg) des Fohlens
Lebensmonat
AD* mw ±sd n
MV**
mw ±sd n
ÜV*** mw ±sd n
2 119cS 20 180 120cs 18 442 132cs 16 14
3 151dS 22 183 155dS 20 446 170dS 13 15
4 183eS 25 176 189es 22 448 201es 16 15
5 210fS 28 180 217fS 25 450 227fS 18 14
6 235gS 31 173 243gS 29 441 258gS 23 14
7 261hS 36 167 269hS 34 436 287hS 31 14 *adäquat versorgt gemäß GFE (1994); ** marginal versorgt, gemäß GFE (1994),*** überversorgt, gemäß GFE (1994); cS, cs, dS, es, eS, fS, gS, hS = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p< 0,05) Demnach sind Fohlen von mit verdaulichem Rohprotein überversorgten Stuten ab dem 2.
Lebensmonat signifikant schwerer als unterversorgte Fohlen. Aufgrund der geringen N = Zahl
der überversorgten Fohlen ist dieses Ergebnis aber fraglich. Fohlen von Stuten, die im 1. und
2. Laktationsmonat mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgt wurden, sind signifikant
schwerer als Fohlen von adäquat versorgten Stuten. Dieses kontroverse Ergebnis lässt
vermuten, dass die Milchaufnahme der Fohlen während des 1. und 2. Lebensmonats noch sehr
hoch ist, so dass ein großer Teil des Bedarfs der Fohlens mit der Stutenmilch abgedeckt
werden kann und die Unterversorgung der Stuten keine Rolle für das Fohlen spielt. Der
marginale Versorgungsgrad vieler Stuten mit verdaulichem Rohprotein scheint aufgrund der
guten Gewichtsentwicklung der Fohlen keinen Einfluss auf die Milchproduktion zu haben.
V. Diskussion
115
SCHUBERT et al. (1990) berichten, dass bei proteinunterversorgt, proteinüberversorgt und
nach Bedarf gefütterten Stuten, die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens unverändert ist. Auch GILL et al. (1983) konnten bei proteinunterversorgten Stuten
keine Beeinträchtigung des Geburtsgewichtes des Fohlens feststellen. Demnach sind Stuten in
der Lage, bei defizitärer Lage mit Protein aber auch Energie, sofern sie in guter körperlicher
Verfassung sind, durch Lebendmasseabbau das Wachstum des Fohlens aufrecht zu halten.
Auffallend ist, dass während der 1. Weideperiode zum Zeitpunkt des 1. Schnittes nur 9 %
der Stuten im 3. und 4. Laktationsmonat mit verdaulichem Rohprotein unterversorgt sind. 10
% der Stuten sind adäquat und 81 % der Stuten sind bis zu 140 % mit verdaulichem
Rohprotein überversorgt. Diese Beobachtung wurde ähnlich von FINKLER - SCHADE
(1997) in ihrer Feldstudie gemacht, allerdings sind die Stuten in dieser Studie nur bis 100 %
überversorgt. Die mittleren Gehalte an verdaulichem Rohprotein für Weidegras liegen zum
ersten Schnittzeitpunkt (Anfang Mai bis Mitte Juni) bei 127,2 g/kg TS. Die vorliegende
Proteinversorgungslage trifft zum einen den erhöhten Bedarf an verdaulichem Rohprotein der
Stute im 3. und 4. Laktationsmonat. Andererseits sind die Folgen einer übermäßigen
Proteinversorgung in der Literatur nicht eindeutig beschrieben. GLADE et al. (1985) konnten
nach einer proteinreicher Fütterung eine herabgesetzte Calcium - Retention in der Niere
verbunden mit einer Hypercalciurie feststellen, SCHRYVER et al. (1987) konnten bei einer
übermäßigen Proteinzufütterung eine Hypercalciurie nicht bestätigen und auch YOAKHAM
et al. (1978) und OTT und ASQUITH (1985) stellten keinen schädlichen Einfluss einer
überdurchschnittlichen Proteinzufütterung fest. Allerdings waren die Pferde in diesen
Versuchen nicht so deutlich überversorgt, wie die Stuten in dieser Studie auf der Weide.
GLADE und BELLING 1986, SAVAGE et al. 1993a, SAVAGE et al. 1993b versorgten
Fohlen mit Energie und Protein bis zu 30 % oberhalb des Bedarfes. Daraufhin wurde bei
diesen Fohlen eine Erkrankung an Osteochondrose festgestellt .
Auch hier stellt sich wieder die Frage, ob es einen Einfluss des Versorgungsgrades der Stute
auf die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens gibt. Tabelle 55 des
Ergebnisteils zeigt, dass Fohlen von mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgten Stuten
ab dem 4. bzw. 5. Lebensmonat signifikant leichter sind als Fohlen von Stuten, die mit
verdaulichem Rohprotein adäquat oder überversorgt waren. Allerdings darf auch hier die
Aussage von SCHUBERT et al. (1990), dass bei proteinunterversorgt, proteinüberversorgt
V. Diskussion
116
und nach Bedarf gefütterten Stuten, die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des
Fohlens unverändert ist, nicht außer acht gelassen werden. Demnach sind Stuten in der Lage,
bei defizitärer Lage mit Protein, aber auch Energie, sofern sie in guter körperlicher
Verfassung sind, durch Lebendmasseabbau das Wachstum des Fohlens aufrecht zu erhalten.
So ist dieses Ergebnis dieser Studie, in dem Fohlen von mit verdaulichem Rohprotein im 3.
und 4. Laktationsmonat marginal versorgten Stuten leichter sind als Fohlen von
proteinüberversorgten oder nach Bedarf gefütterten Stuten, wahrscheinlich der allgemeinen
Verfügbarkeit von Futtermittel, hier Weidegras, zuzuschreiben.
Weidegras hat zum ersten Schnittzeitpunkt (Anfang Mai bis Mitte Juni) einen
durchschnittlichen verdaulichen Energiegehalt von 12,1 MJ/kg TS. Es sind 61 % der Stuten
mit verdaulicher Energie während der ersten Weideperiode überversorgt, 39 % der Stuten sind
entsprechend den Werten der GFE (1994) adäquat versorgt. Dieses Ergebnis deckt sich nicht
mit der Feldstudie von FINKLER - SCHADE (1997), in der alle Stuten vom 3. bis zum 4.
Laktationsmonat während der Weideperiode Energiedefizite von bis zu 20 % der
Empfehlungen aufwiesen.
Auch hier stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Versorgungslage der
Stute mit verdaulicher Energie und dem Wachstum der Fohlen gibt. BOULOT und DOREAU
(1986) und DOREAU et al. (1986) konnten an mit bis zu 45 % energieüberversorgten
Kaltblutstuten eine gesteigerte Milchmenge mit einem geringeren Energiegehalt der Milch
feststellen. PAGAN et al. (1984) und DOREAU et al. (1988) berichten, dass
energieüberversorgte Stuten verfetten, es aber keinen Zusammenhang zur Wachstumsrate des
Fohlens gibt. Diese Aussage steht dem Ergebnis dieser Studie entgegen (siehe Tabelle 56), in
dem festgestellt wurde, dass Fohlen von im 3. und 4. Laktationsmonat mit verdaulicher
Energie überversorgten Stuten schwerer sind als Fohlen von im 3. Lebensmonat adäquat
versorgten Stuten. Allerdings muss hier beachtet werden, dass PAGAN et al. (1984) und
DOREAU et al. (1988) mit dieser Aussage sich auf Einflüsse durch die Milchaufnahme des
Fohlens bezogen haben. Unklar ist, wie viel Trockensubstanz das Fohlen eigentlich neben der
Milchaufnahme zu sich nimmt. Höhere Trockensubstanzaufnahmen des Fohlens, entgegen der
unterstellten Trockensubstanzaufnahmekapazität, sind durchaus denkbar. Deswegen sollte bei
diesem Ergebnis berücksichtigt werden, dass das Fohlen, ähnlich wie die Stute, ebenfalls
Zugang zu energiereichen Futter hatte, dass bei Aufnahme oberhalb des eigentlichen Bedarfes
zu einer höheren Körpergewichtsentwicklung des Fohlens führen kann. Dafür spricht auch ein
weiteres Ergebnis der vorliegenden Studie, in dem festgestellt wurde, das Fohlen von im 5.
V. Diskussion
117
und 6. Laktationsmonat mit verdaulicher Energie überversorgten Stuten ebenfalls schwerer
sind als Fohlen von Stuten, die im 5. und 6. Laktationsmonat adäquat versorgt sind (Tabelle
57). Aufgrund der geringeren Milchaufnahme der Fohlen zu diesem Laktationszeitpunkt kann
das höhere Gewicht nicht allein durch die Milchaufnahme bedingt sein, sondern durch
Aufnahme von übermäßig viel Energie durch das Gras, ähnlich wie bei der Stute.
Die Versorgung der Stuten im 5. und 6. Laktationsmonat während der 2. Weideperiode mit
Gras des 2. Schnittes ist, entsprechend dem abnehmenden Bedarf der Stute mit
fortschreitender Laktation, mit einer noch ausgeprägteren Überversorgung mit verdaulichem
Rohprotein und verdaulicher Energie gekennzeichnet. 97 % der Stuten sind bis zu 200 % mit
verdaulichem Rohprotein überversorgt, 94 % der Stuten sind bis zu 50 % mit verdaulicher
Energie über dem Bedarf durch das Weidegras versorgt. Das Weidegras hat zu diesem
Zeitpunkt einen Gehalt an verdaulichem Rohprotein von 126,9 g/kg TS und unterscheidet sich
damit nicht unwesentlich vom ersten Schnittzeitpunkt (Gehalt 127,2 g/kg TS). Der Gehalt an
verdaulicher Energie liegt mit 11,8 MJ/kg TS um 0,3 MJ/kg TS niedriger im Vergleich zum
Weidegras des 1. Schnittzeitpunktes.
Obwohl in der Studie FINKLER - SCHADE (1997) das Weidegras höhere Gehalte für
verdauliches Rohprotein und verdauliche Energie aufweist, gibt es, bezüglich der
Versorgungsgrade der Stuten während der Weideperiode, im Vergleich mit den vorliegenden
Ergebnissen dieser Studie, Abweichungen nach unten.
Eine Ursache kann hierfür sein, dass beim Vergleich des Gehaltes von verdaulichem
Rohprotein der Raufuttermittel Heu und Silage und des Weidegrases dieser Studie nicht
unerhebliche Abweichungen im Vergleich zu Analyseergebnissen anderer Studien bzw. den
Gehalten der DLG - FUTTERWERTTABELLEN (1995) auffallen. Ein Vergleich zu anderen
Studien wird hierdurch erschwert. Gerade Raufuttermittel wie Heu und Silage und des
Weiteren Weidegras werden im Gehalt für verdauliches Rohprotein von zahlreichen Faktoren
beeinflusst. Neben Pflanzenart und Vegetationsstadium spielen Standort, Bodenart, Düngung
und Nährstoffversorgung des Bodens sowie Be- und Verarbeitung eine entscheidende Rolle.
Das regionale Gefälle schien insbesondere bei der Auswertung der Inhaltstoffe des
Weidegrases besonders offensichtlich. So sind z.B. Gehalte an verdaulichem Rohprotein von
161 g/kg TS in Bad Bentheimer Region gegen Gehalte an verdaulichem Rohprotein von 118
g/kg TS in der Region Stade/Cuxhaven, gegen Gehalte von 109,1 g/kg TS verdauliches
Rohprotein im Harz vertreten. Auch im Vergleich zu Ergebnissen der Futteranalysen der
V. Diskussion
118
Feldstudien FINKLER - SCHADE (1997) und HACKLÄNDER (1998) ist ein regionales
Gefälle vorhanden, denn die Probennahme erfolgte hier im Nordrhein - Westfälischen Gebiet.
Vergleicht man den Gehalt der verdaulichen Energie des Raufutters und des Weidegrases mit
den Werten der DLG - FUTTERWERTTABELLEN (1995) und den Werten der Arbeit von
HACKLÄNDER (1998) so gibt es hier kaum Abweichungen. Konservierte Futtermittel
scheinen im Gehalt für verdauliche Energie weniger anfällig für äußere Faktoren zu sein und
schwanken somit weniger. Hierfür sprechen auch die für verdauliche Energie stärker
schwankenden Werte des Frischfuttermittels Weidegras. Auch hier sind teilweise erhebliche
regionale Unterschiede zu sehen. So unterscheidet sich z. B. ein Gras aus der
Bremer/Oldenburger Gegend mit einen durchschnittlichen Gehalt an verdaulicher Energie von
13 MJ/kg TS von einem Gras aus dem Harz mit 11,5 MJ/kg TS verdaulicher Energie
voneinander.
Eine weitere Ursache kann in der bereits angesprochenen Ungenauigkeit der
Trockensubstanzaufnahmekapazität zum tragen kommen. In der Feldstudie von FINKLER -
SCHADE (1997) wurde eine Trockensubstanzaufnahme von 2 % der Lebendmasse
unterstellt. Als Lebendmasse wurde ein mittleres Gewicht von 600 kg veranschlagt. In dieser
Studie ist mit einer mittleren Trockensubstanzaufnahmekapazität von 2,2 % der Lebendmasse
kalkuliert wurden. Die Lebendmasse der Stute wurde als 10 % iger Anteil am
durchschnittlichen Geburtsgewicht des Fohlens berechnet. Im berechneten Beispiel mit einem
Weidegras das einen Gehalt von 148,3 g/kg TS verdaulichem Rohprotein und 12,8 MJ/kg TS
verdauliche Energie hat, ergeben sich somit folgende Abweichungen.
Tab. 69: Vergleichende kalkulierte tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g) und
verdaulicher Energie (MJ) eines Weidegrases bei einer TS - Aufnahme von 2,2 % und 2 %
der Lebendmasse
TS - Aufnahme, 13,2 kg (2,2 %) Bedarf* VG** Abw.***
TS - Aufnahme, 12 kg (2 %)
Bedarf* VG** Abw.***
DE 142 169 19,01 142 153,6 8,17
verd. Rp 1185 1957,4 65,18 1185 1779,5 50,17 * Bedarf einer Stute im 3. Laktationsmonat mit einer Lebendmasse von 600 kg ** kalkulierter Versorgungsgrad der Stute , *** Abweichung von den Bedarfswerten der GFE (1994) in % Tabelle 69 verdeutlicht noch einmal den großen Unsicherheitsfaktor der unterstellten
Trockensubstanzaufnahmekapazität. Aufgrund dieser Tatsache ist ein Vergleich zu
V. Diskussion
119
Ergebnissen von Rationskalkulationen anderer Studien nur unter Vorbehalt möglich. Die TS -
Aufnahmekapazität wird bisher in der GFE (1994) für laktierende Stuten als ein Bereich von
1,8 - 2,3 % der Lebendmasse angesehen. Die NRC (1989) schlägt sogar einen Bereich
zwischen 2 - 3 % der Lebendmasse vor, somit ist ein Vergleich zu internationalen Studien
ebenfalls nicht genau.
! Fohlen
Für das Fohlen konnte während der Stallperiode keine gesonderte Ration kalkuliert werden,
da die Fohlen bei der Stute mitgefressen haben und daher die aufgenommene Futtermenge
unklar ist. Diese Aufzuchtmethoden sprechen entgegen den allgemeinen Vorstellungen zur
Fohlenaufzucht, in denen Fohlen gesondert in einer Fohlenkrippe mit Futter versorgt werden.
Unterstellt man den Fohlen, dass ihr Erhaltungsbedarf, im ersten Lebensmonat durch die
Stutenmilch gedeckt ist, kommt es ab dem 2. Lebensmonat ohne Zufütterung des Fohlens zu
einem Engpass in der Versorgung (ZIMMERMANN 1981, MEYER und COENEN 2002).
Des Weiteren unterliegen die Rationskalkulationen für das Fohlen zur 1. und 2.
Weideperiode ebenfalls dem Unsicherheitsfaktor der unterstellten
Trockensubstanzaufnahmekapazität sowie noch zusätzlich dem Unsicherheitsfaktor der
unterstellten Milchaufnahme mit unterstellten Milchinhaltsstoffen. Berechnet man unter
diesen Vorrausetzungen trotzdem die Versorgung des Fohlens zur 1. und 2. Weideperiode so
erhält man folgende Ergebnisse.
Tab. 70: Tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g) und verdaulicher Energie
(MJ) des Fohlens während der 1. Weideperiode im 3. bis 6. Lebensmonat
mw ±sd min max Median 25%* 75%** GFE***
verd. Rp 554,1 32,3 477,8 617,9 554,3 540,5 575,6 680
DE 53,1 1,2 47,9 55,0 53,3 52,8 53,9 73 * 25% Perzentil; ** 75% Perzentil; *** Bedarfsangaben der GFE für ein Fohlen im 3. bis 6. Lebensmonat mit einem späteren adulten Gewicht von 600 kg
Während der 1. Weideperiode haben Fohlen im 3. bis 6. Lebensmonat eine mittlere
Aufnahme an verdaulichem Rohprotein von 554,1 g/d. Die Werte variieren dabei von 477,8
bis 617,9 g/d. An verdaulicher Energie werden durchschnittlich 53,1 MJ/d aufgenommen. Die
Varianz der Aufnahmen liegt zwischen 47,9 und 55 MJ/d.
V. Diskussion
120
Tab. 71: Versorgung des Fohlens vom 3. bis 6. Lebensmonat mit verdaulichem Rohprotein
und verdaulicher Energie während der 1. Weideperiode
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
angepasste marginale Versorgung Versorgung -10 bis 10% <-10 bis -35%
Fohlen 670 (100%) * Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Während der 1. Weideperiode sind nur 10 % der Fohlen mit verdaulichem Rohprotein
entsprechend den Bedarfswerten der GFE (1994) gefüttert. Insgesamt sind 90 % der Fohlen
bis zu 35 % mit verdaulichem Rohprotein im Vergleich zu den Empfehlungen der GFE
(1994) marginal versorgt. Alle Fohlen sind energetisch unterversorgt.
Im Vergleich zur Feldstudie von FINKLER - SCHADE (1997) gibt es, was die Versorgung
mit verdaulichem Rohprotein betrifft erhebliche Abweichungen, denn hier sind 65 % der
Fohlen im 3. Lebensmonat entsprechend den Empfehlungen adäquat mit verdaulichem
Rohprotein versorgt. Allerdings sind auch hier alle Fohlen energetisch unterversorgt.
Während der 2. Weideperiode konnten folgende Aufnahmen und Versorgungsgrade für das
Fohlen berechnet werden.
V. Diskussion
121
Tab. 72: Tägliche Aufnahme von verdaulichem Rohprotein (g) und verdaulicher Energie
(MJ) des Fohlens während der 2. Weideperiode im 3. bis 6. Lebensmonat
mw ±sd min max Median 25%* 75%** GFE***
verd. Rp 708,7 125,4 293,8 1045,6 685,3 630,3 798,1 680
DE 64,3 4,8 27,7 70,2 65,0 62,5 66,9 73 * 25% Perzentil; ** 75% Perzentil; *** Bedarfsangaben der GFE für ein Fohlen im 3. bis 6. Lebensmonat mit einem späteren adulten Gewicht von 600 kg Während der 2. Weideperiode haben Fohlen im 3. bis 6. Lebensmonat eine mittlere
Aufnahme an verdaulichem Rohprotein von 708,7 g/d. Die Werte zeigen dabei
Abweichungen von 293,8 bis 1045,6 g/d. An verdaulicher Energie werden durchschnittlich
64,3 MJ/d aufgenommen. Die Varianz der Aufnahmen liegt zwischen 27,7 und 70,2 MJ/d.
Tab. 73: Versorgung des Fohlens im 3. bis 6. Lebensmonat mit verdaulichem Rohprotein und
verdaulicher Energie während der 2. Weideperiode
Versorgungsklassen verd. Rohprotein
angepasste Überversorgung marginale Versorgung Versorgung -10 bis +10% > +10 bis +50% <-10 bis -20% <-20 bis -60%
angepasste marginale Versorgung Versorgung -10 bis +2% <-10 bis -20% <-20 bis -60%
Aufn. g/d 65,67 ±3,13 63,7 ± 2,6 56,9 ±9,9
Betriebe 28 (34%) 45 (56%) 8 (10%)
Fohlen 276 (41%) 326 (49%) 68 (10%) * Prozentualer Anteil an 81 teilnehmenden Betrieben ** Prozentualer Anteil an 670 teilnehmenden Stuten/Fohlen Aufn. g/d = durchschnittliche Aufnahme von verd. Rohprotein/Energie der jeweiligen Versorgungsklasse Während der 2. Weideperiode sieht die Versorgungslage der Fohlen im 3.- 6. Lebensmonat
besser aus. 40 % der Fohlen sind entsprechend den Empfehlungen für verdauliches
Rohprotein adäquat versorgt, 32 % der Fohlen sind mit Protein überversorgt. Verdauliche
Energie konnte in 34 % der Betriebe dem Bedarf entsprechen gefüttert werden. Hier gibt es,
V. Diskussion
122
das verdauliche Rohprotein betreffend, im Vergleich zur Feldstudie von FINKLER -
SCHADE (1997) geringere Abweichungen, denn in dieser Studie sind 45 % der Fohlen mit
Protein überversorgt, 38 % der Fohlen sind entsprechend den Werten der GFE (1994) mit
verdaulichem Rohprotein versorgt. Die Ergebnisse zur energetischen Versorgungslage
variieren ebenfalls, denn in der Feldstudie von FINKLER - SCHADE (1997) sind 90 % der
Fohlen energieunterversorgt.
Wie Eingangs schon erwähnt, unterliegen die Rationskalkulationen für das Fohlen zahlreichen
Unsicherheitsfaktoren.
Wenn man sich die durchwegs hauptsächlich defizitäre Versorgungslage der Fohlen für
verdauliches Rohprotein und für verdauliche Energie während der 1. Weideperiode und für
verdauliche Energie während der 2. Weideperiode vor Augen führt, müsste ein Großteil der
Fohlen während der Erhebungsperiode in schlechter körperlicher Verfassung gewesen sein.
Dem war aber nicht so, es sei denn die Fohlen waren erkrankt, deswegen muss die
Zuverlässigkeit der Rationskalkulation der Fohlen angezweifelt werden. Dieser Gedanke wird
außerdem durch die kontroversen Ergebnisse bei Verknüpfung der Versorgungsgrade der
Fohlen mit verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie während Stall- und
Weideperiode und deren Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung deutlich.
Tab. 74: Körpergewichtsentwicklung der Fohlen vom 3. bis 6. Lebensmonat während der 2.
Weideperiode in Abhängigkeit von der Versorgung mit verdaulichem Rohprotein
Lebensmonat GGW
AD* mw ±sd n
MV**
mw ±sd n
ÜV*** mw ±sd n
3 154d 20 264 157d 20 187 153d 22 200
4 186e 23 259 192e 23 187 186e 22 200
5 213fS 26 262 222fS 26 185 214fS 26 204
6 240gS 29 255 249gS 30 183 239gS 29 197
7 267h 34 250 275hS 37 182 262hS 34 192 *adäquat versorgt gemäß GFE (1994); ** marginal versorgt, gem. GFE (1994),*** überversorgt, gem. GFE (1994); fS, gS, hS = signifikanter Unterschied innerhalb einer Zeile (p < 0,05 u. p < 0,01) Demnach wären mit verdaulichem Rohprotein marginal versorgte Fohlen während der 2.
Weideperiode ab dem 5. Lebensmonat hochsignifikant schwerer als mit verdaulichem
Rohprotein überversorgte Fohlen. Im 5. und 6. Lebensmonat sind mit verdaulichem
Rohprotein unterversorgte Fohlen des Weiteren auch schwerer als adäquat versorgte Fohlen.
V. Diskussion
123
Aufgrund des kontroversen Ergebnisses, dass mit verdaulichem Rohprotein marginal
versorgte Fohlen schwerer sind als adäquat und überversorgte Fohlen und den vorhandenen
guten Körperkonditionen der Fohlen in den meisten Betrieben, muss die Quantifizierbarkeit
der Trockensubstanzaufnahmekapazität der Fohlen angezweifelt werden.
In dieser Studie wurde mit einer Trockensubstanzaufnahmekapazität von 2 % pro kg
Lebendmasse des Fohlens gerechnet. In der GFE (1994) wird ein
Trockensubstanzaufnahmebereich für den 3. - 6. Lebensmonat von 1,9 - 2,2 % pro kg
Lebendmasse angegeben. Die NRC (1989) veranschlagt für Fohlen sogar
Trockensubstanzaufnahmen von 3 % pro kg Lebendmasse, was anhand der vorliegenden
Ergebnisse, die eine höhere Trockensubstanzaufnahme der Fohlen vermuten lässt,
möglicherweise sogar realistischer ist.
Neben der unklaren Trockensubstanzaufnahmekapazität ist auch die Milchaufnahme der
Fohlen ein Unsicherheitsfaktor. Individuelle Unterschiede zur Laktationsleistung der Stute
und den Milchinhaltstoffen der Milch sowie die individuelle Milchaufnahme jedes Fohlens
konnte in dieser Studie nicht berücksichtigt werden. Unterstellt man den Fohlen eine
aufgenommene Milchmenge, die der Laktationsleistung der Stute zum entsprechenden
Laktationsmonat entspricht, so bleibt, bedingt durch die hohe Trockensubstanzaufnahme
durch die Milch, kaum Aufnahmekapazität für andere Futtermittel übrig. In folgender Tabelle
75 werden unterschiedlichen TS - Aufnahmen von 2 % und 2,2 % der Lebendmasse im 3. und
6. Lebensmonat während der 1. und 2. Weideperiode näher betrachtet. Während der 1.
Weideperiode (3. Lebensmonat) wurde mit einem Gras mit 122,5 g/kg TS verdaulichem
Rohprotein und 12,1 MJ/kg TS kalkuliert. Für den 6. Lebensmonat zur 2. Weideperiode
wurde mit einem Gras mit 121,5 g/kg TS verdaulichem Rohprotein und 12,5 MJ/kg TS
verdaulicher Energie gerechnet.
V. Diskussion
124
Tab. 75: Versorgung des Fohlens mit verdaulicher Energie (MJ/d)und verdaulichem
Rohprotein (g/d) während des 3. und 6. Lebensmonats in Abhängigkeit einer TS -
Aufnahmekapazität von 2 % bzw. 2,2 % der Lebendmasse
Bedarf* TS - Aufnahme 2% der Lebendmasse
Milch 2,3 kg + Gras 0,8 kg
TS - Aufnahme 2,2% der Lebendmasse
Milch 2,3 kg + Gras 1 kg
3. LM DE 73 52,9 (-28%) 55,3 (-24%) 3. LM Rp 680 547 (-20%) 572 (-16%) Milch 1,5 kg + Gras 3,3 kg Milch 1,5 kg + Gras 3,8 kg 6. LM DE 73 67,1 (-8%) 73,4 (-1%) 6. LM Rp 680 673 (-1%) 734 (8%) * Bedarf abgeleitet von den Werten der GFE (1994) für ein Fohlen im 3.- 6. Lebensmonat
Die Tabelle 75 verdeutlicht, dass Fohlen, die 2,2 % der Trockensubstanz pro kg Lebendmasse
aufnehmen zwischen 4-8 % mit verdaulichem Rohprotein und verdaulicher Energie besser
versorgt sind. An der defizitären Versorgungslage vor allem im 3. Lebensmonat während der
1. Weideperiode ändert sich aber nichts. Problematisch ist bei den Fohlen die aufgrund des
Milchkonsums relativ geringe Aufnahme an Futtertrockensubstanz. Die Vermutung liegt
deswegen nahe, das Fohlen durchaus mehr Trockensubstanz als 2,2 % der Lebendmasse,
aufnehmen können. Diese Vermutung äußerten schon MEYER und COENEN (2002), denn
sie sagen, dass Pferde im Fall geringer Energiedichte des Futters mehr Futter zu sich nehmen,
um ihr Energiegleichgewicht aufrecht zu erhalten. Es ist denkbar, dass die Fohlen nicht die
den Laktationsleistungen der Stute entsprechenden Milchmengen aufnehmen, sondern mehr
Gras zu sich nehmen und damit besser versorgt sind, als es in den Rationskalkulationen in
dieser Studie herausgekommen ist.
5.2.4 Energie- und Proteinzufuhr durch das Futter: Mögliche Ursache einer
Osteochondrose?
Es gibt mehrere Erklärungsansätze, inwiefern eine energie- und proteinreiche Fütterung zu
Störungen der enchondralen Ossifikation führen kann. RALSTON (1996) stellte fest, dass
energiereiches Futter in Form von stärkereichen Rationen bei OCD positiven Pferden zu einer
Hyperglykämie/Hyperinsulinämie führt. In diesem Zusammenhang ist auch die Studie von
PAGAN et al. (2001) interessant, in der mit Hilfe eines Glucose Toleranz Test
herausgefunden wurde, dass OCD positive Absetzer 2 Stunden nach Aufnahme einer
V. Diskussion
125
kohlenhydratreichen Ration einen signifikant höheren Plasmaglucose- und Insulinspiegel
aufwiesen als OCD negative Absetzer. JEFFCOTT und HENSON (1998) fanden in in vitro
Versuchen mit Knorpelgewebe heraus, dass Insulin zu einer erhöhten Überlebensrate der
Knorpelzellen führt. Dyschondroplastische Läsionen weisen ebenfalls eine erhöhte Rate von
prähypertropischen Chondrozyten auf. Des Weiteren wird ein indirekter Einfluss des Insulins
auf die Schilddrüsenhormone diskutiert. Eine erhöhte Insulinkonzentration stimuliert die
Umwandlung von Thyroxin (T4) zu Trijodthyronin (T3). Eine erhöhte T3 Konzentration führt
wiederum zu einer verminderten T4 Produktion. Folge ist eine Hypothyroxämie, mit
schädlichen Einflüssen auf die Knorpelreifung.
DÄMMERICH (1985) bemerkt dagegen, dass eine übermäßige Energie- und Proteinzufuhr
durch das Futter das Skelettwachstum und die Muskelentwicklung bei noch nicht
belastungsfähigen Knochen des Fohlens fördert. Konsequenzen hieraus sind bereits am
Anfang besprochen wurden.
In der vorliegenden Studie wurde daher geprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der
Versorgungsklasse der Stute mit verdaulicher Energie und verdaulichem Rohprotein, der
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens und dem Vorkommen der
Osteochondrose gibt. In der multifaktoriellen Varianzanalyse konnte jedoch kein signifikanter
Zusammenhang zwischen dem Versorgungsgrad der Stute mit Energie und Protein, dem
Wachstum des Fohlens und dem Vorkommen der Osteochondrose gefunden werden. Die
Rationskalkulationen für Stute und Fohlen mit anschließender Einteilung in
Versorgungsgrade beinhalten allerdings, wie bereits besprochen, mehrere
Unsicherheitsfaktoren, die das statistische Ergebnis verfälscht haben können.
5.2.5 Schlussbetrachtung
Aufgrund einer geschätzten maximalen Trockensubstanz- und Milchaufnahmekapazität des
Fohlen und einer unterstellten Milchzusammensetzung der Stutenmilch konnte eine exakte
Rationskalkulation für das Fohlen nicht durchgeführt werden. Daher konnte der in der
vorliegenden Studie zu klärende Zusammenhang zwischen der Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens in Abhängigkeit zur Energie- und Proteinzufuhr durch
das Futter und dem Vorkommen der Osteochondrose nicht geklärt werden. Zwischen dem
Versorgungsgrad der Stute mit Energie und Protein, dem Wachstum des Fohlens und dem
Vorkommen der Osteochondrose konnte kein Zusammenhang gefunden werden.
V. Diskussion
126
Es zeigte sich außerdem kein Bezug zwischen der absoluten Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung des Fohlens und dem Auftreten der Osteochondrose.
Betrachtet man allerdings die Befundlokalisation der Osteochondrose und die
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung der Fohlen, so konnte herausgefunden
werden, dass Fohlen mit osteochondrotischen Veränderungen in der Fessel leichter sind als
OCD/OC negative Fohlen. Des Weiteren sind Fohlen mit osteochondrotischen
Veränderungen in Tarsus oder Knie schwerer als OCD/OC negative Fohlen.
Fohlen mit OCD/OC Befunden in der Fessel haben einen geringeren Korrelationskoeffizient
zwischen Körpergröße und Körpergewicht als Fohlen mit osteochondrotischen
Veränderungen in Tarsus oder Knie. Diese Tatsache, zusammen mit Hinweisen in der
Literatur (SANDGREN et al. 1993, JACKSON und PAGAN 1996, VAN WEEREN et al.
1999), lassen die Vermutung zu, dass die Erkrankung der Osteochondrose in Tarsus oder Knie
vermutlich einer anderen Pathogenese zugrunde liegt, als OCD/OC Veränderungen in der
Fessel. Möglicherweise ist die Erkrankung in Tarsus und Knie genetischen Ursprungs,
welcher die Fohlen zur Erkrankung an Osteochondrose prädisponiert. Fohlen mit
osteochondrotischen Veränderungen in Tarsus oder Knie dieser Studie sind signifikant
schwerer als OCD/OC negative Fohlen. Es ist vorstellbar, dass die übermäßige
Körpergewichtsentwicklung der auslösende Faktor war, der die genetisch prädisponierten
Fohlen an OCD/OC in Tarsus oder Knie erkranken ließ. Das geringere Körpergewicht der
Fohlen mit osteochondrotischen Veränderungen in der Fessel im Vergleich zu OCD/OC
negativen und OCD/OC positiven Fohlen in Tarsus und Knie, ist nur ein weiteres Zeichen
dafür, dass diese Befundlokalisation einer anderen Pathogenese zugrunde liegt, die laut
JACKSON und PAGAN (1996) in exogenen Faktoren wie Haltung, Betriebsmanagment,
Zeitpunkt des Weideaustriebes zu suchen ist.
VI. Zusammenfassung
127
Angela Borchers: Die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Warmblutfohlens
während des ersten Lebenshalbjahres in Bezug zur Energie- und Proteinzufuhr sowie zum
Auftreten der Osteochondrose
VI. Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit ist Teil eines interdisziplinären Forschungsprojektes mit dem Ziel die
Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung einer Hannoveraner Fohlenpopulation 2001
zu dokumentieren, das Wachstum der Fohlen in Bezug zur Energie- und Proteinzufuhr durch
das Futter zu setzen und einen Zusammenhang zum Vorkommen der Osteochondrose zu
finden.
Im Rahmen einer Felduntersuchung wurden im Zeitraum von März bis einschließlich Oktober
2001 insgesamt 83 Pferdezuchtbetriebe des norddeutschen Raumes monatlich angefahren.
Insgesamt wurde bei 687 Fohlen, geboren zwischen Dezember 2000 und Juli 2001, im
Erhebungszeitraum sechs mal in monatlichen Abständen das Körpergewicht und die
Körpergröße bestimmt. Des Weiteren wurde von Stute und Fohlen die Futterration vollständig
erfasst, die Rohnährstoffe der Futtermittel analysiert und Rationen kalkuliert.
Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
- Zwischen Hengst- und Stutfohlen besteht ein Geschlechtsdimorphismus. Hengst-
fohlen sind ab dem 4. Lebensmonat schwerer als Stutfohlen.
- Fohlen der unterschiedlichen Geburtsmonate unterscheiden sich zu verschiedenen
Zeitpunkten in Körpergewicht- und Körpergröße.
- Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der absoluten Körpergewichts- und
Körpergrößenentwicklung sowie den täglichen Körpergewichts- und
Körpergrößenzunahmen der Fohlen und dem Vorkommen der Osteochondrose.
- Des Weiteren haben auch Geschlecht und Geburtsmonat der Fohlen im
Zusammenhang mit der Häufigkeit der Osteochondrose keinen Einfluss auf die
absolute Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung sowie auf die täglichen
Körpergewichts- und Körpergrößenzunahmen.
- Zwischen dem Versorgungsgrad der Stute mit verdaulichem Rohprotein und
verdaulicher Energie und dem Vorkommen der Osteochondrose beim Fohlen konnte
VI. Zusammenfassung
128
mit Hinblick auf die Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens kein
Zusammenhang gefunden werden.
- Der Versorgungsgrad des Fohlens konnte wegen folgender Unsicherheitsfaktoren
nicht genau kalkuliert werden: Während der Stallperiode haben alle Fohlen bei der
Stute mitgefressen, eine genaue Futteraufnahme ist unsicher. Die Grasaufnahme
wurde anhand einer unterstellten Trockensubstanzaufnahmekapazität entsprechend
den Angaben der GFE (1994) unterstellt. Des Weiteren musste die
Milchaufnahmemenge der Fohlen sowie die Milchinhaltsstoffe der Stutenmilch nach
Angaben der GFE (1994) und der DLG (1995) geschätzt werden, individuelle
Abweichungen konnten nicht berücksichtigt werden.
- Hinsichtlich der Befundlokalisation sind Fohlen mit osteochondrotischen
Veränderungen in der Fessel leichter als OCD/OC negative Fohlen und Fohlen mit
osteochondrotischen Veränderungen in Tarsus oder Knie. Fohlen die an OCD/OC des
Tarsus oder des Knies erkrankt sind, haben ein höheres absolutes Körpergewicht als
OCD/OC negative Fohlen. Diese Beobachtung lässt eine unterschiedliche Pathogenese
der verschiedenen Befundlokalisationen vermuten. In der Literatur wird für eine
Osteochondrose in Tarsus oder Knie ein genetischer Aspekt vermutet, welcher die
Tiere zur Erkrankung an Osteochondrose prädisponiert. Fohlen dieser Studie mit
osteochondrotischen Veränderungen in Tarsus oder Knie sind schwerer als OCD
negative Fohlen. Das höhere Körpergewicht ist möglicherweise der auslösende Faktor,
der genetisch prädisponierte Fohlen an Osteochondrose in Tarsus oder Knie erkranken
lässt.
VII. Summary
129
Angela Borchers: Development of body weight and withers height of Warmblood foals during
the first six months of life in relation to dietary intake of digestible energy and crude protein
as well as to the appearance of osteochondrosis.
VII. Summary
This investigation was part of a interdisciplinary research project with the main interest to
view the development of body weight and withers height in a Hanoverian Warmblood foal
population in 2001. Furthermore growth rate in relation to dietary intake of digestible energy
and crude protein and the incidence of osteochondrosis were evaluated.
83 Hanoverian breeding farms in North Germany were visited monthly from March until
October 2001. During the investigation period, 687 foals born between December 2000 and
July 2001, were weighed and measured monthly up to a maximum of six times. Furthermore
feeding practice from mares and foals were recorded. Feed samples were taken and analysed
for crude nutrients.
The following results were obtained:
- Between colts and fillies excisted an effect of sex. From the 4th month of age colts
were heavier than fillies.
- Foals with different months of birth differ in body weight and withers height at
different points of time.
- There was no correlation between absolut body weight and withers height as well as
average daily gain and growth rates of foals and the incidence of osteochondrosis.
- Furthermore influence of sex and months of birth of foals and the incidence of
osteochondrosis with regard to the development of body weight and withers height as
well as average daily gain and growth rates could not be confirmed.
- There was no relation between the nutritional grade of mares with digestible crude
protein and digestible energy and the incidence of osteochondrosis in foals with regard
to the development of foals body weight and withers height.
- Because of the following uncertainities the nutritional grade of the foals could not be
calculated correctly: During stable period foals were not fed seperately from the
mares. The amount of the foals feed intake is therefore unknown. Grass intake was
VII. Summary
130
estimated using recommendations of GFE (1994) for dry matter intake. Exact intake is
unknown. Foals milk consumption and mares milk composition were estimated using
recommendations of GFE (1994) and DLG (1995). Individual differences could not be
considered.
- In regard to the location of osteochondrotic lesions foals with osteochondrotic
fetlock lesions were lighter than OCD/OC negativ foals and they are also lighter than
foals with osteochondrotic lesions in hock or stifle. Foals with osteochondrosis in the
hock or in the stifle were heavier than OCD/OC negativ foals. Because of this
observation osteochondrotic lesions in different joint locations probably depend on
different pathogenetic factors. Different studies assume a more genetic background for
osteochondrotic lesions in hock and stifle which predispose foals to develope
osteochondrosis. In this study foals with osteochondric lesions in hock and stifle were
significantly heavier than OCD/OC negativ foals. In a more genetically background
the heigher body weight is probably the releasing factor to develope osteochondrosis
in hock and stifle.
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Tab. A 1: Gesamtdatensatz, Körpergewichts- und Körpergrößenentwicklung des Fohlens und Osteochondrose Befund
87 Gras W2 600 13,2 240,9 133,5 147,2 24,9 12,3 333,5 88 Hafer+Pellets A 600 887,6 88 Mineralfutter A 600 935,7 88 Mischfutter/Fohlenstarter A 600 889,5 88 Hafer S1 600 2,6 866,0 102,6 94,3 43,2 13,6 466,4 88 Heu S1 600 7,4 882,4 44,7 185,8 8,6 9,1 263,0 88 Maissilage S1 600 1,5 366,5 71,7 118,7 24,1 13,7 530,7 88 Mischfutter/Pellets S1 600 1,7 871,5 148,3 58,7 23,9 15,4 584,1 88 Gras W1* 600 241,5 98,9 169,8 21,3 11,0 292,0 88 Gras W1 600 13,2 204,5 102,8 168,9 21,9 11,1 293,0 88 Gras W2 600 13,2 201,7 213,1 136,1 44,1 13,3 253,4 89 Mischfutter/Müsli A 600 887,1 71,7 54,2 59,7 14,5 563,4 89 Hafer/Gerste S1 600 3,8 853,0 127,6 68,4 19,4 15,7 631,1 89 Heu S1 600 9,3 890,5 41,8 186,5 6,7 8,4 232,1 89 Mineralfutter S1 600 0,1 965,0 89 Gras W1 600 13,2 210,4 150,9 144,7 24,6 12,4 319,8 89 Gras W2 600 13,2 214,5 132,3 153,1 14,1 11,2 292,1 90 Mischfutter/Müsli A 650 876,0 72,0 54,4 60,0 14,6 565,9 90 Heu S1 650 2,1 894,8 81,5 179,0 11,5 9,8 255,9 90 Mischfutter/Müsli S1 650 5,0 877,8 83,6 60,7 57,6 14,4 539,5 90 Silage S1 650 6,7 530,6 132,4 161,8 15,6 10,9 261,0 90 Sojaschrot S1 650 0,4 848,9 502,0 33,9 13,0 16,7 272,6 90 Gras W1 650 14,3 202,5 51,1 172,3 11,8 10,2 326,1 90 Gras W2 650 14,3 282,0 76,8 164,8 17,3 10,7 314,8 A = Absetzerfütterung wurde nicht kalkuliert; * = Futtermittel wurde nicht in die Rationskalkulation mit einbezogen; S1 = Stallfütterung; W1 = 1. Weideaufwuchs; W2 = 2. Weideaufwuchs; Ztpkt. = Zeitpunkt; kursiv geschriebene TS-Aufnahmen wurden aus der Differenz der TS-Aufnahme durch das gefütterte Futtermittel und der max. TS-Aufnahmekapazität berechnet; LM = Lebendmasse (kg), durchschnittliche Lebendmasse der Stuten pro Betrieb kursiv gekennzeichnete Weideaufwüchse bedeuten eine Zufütterung auf der Weide. Diese ist als TS-Aufnahme in Klammern (....) hinter dem entsprechenden Futtermittel aufgeführt.
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Coenen sowohl für die freundliche Überlassung des Themas als auch für die angenehme, ruhige freundliche Art mit der wissenschaftliche Fragen diskutiert wurden und für die ständige Hilfsbereitschaft und geduldige Unterstützung bei der Anfertigung dieser Arbeit. Ganz besonders möchte ich Frau Dr. Ingrid Vervuert danken. Durch Deine super hilfsbereite Art, Deine Ratschläge, Deine Aufmunterungen, Deine ständige Hilfsbereitschaft konnte diese Arbeit in so kurzer Zeit zustande kommen. Lass uns doch in naher Zukunft bei PS noch mal ein Fohlen vermessen, damit wir auch ja nicht vergessen: Die kurzen sind die Guten!! In diesem Sinne: Ein Riesen DANKESCHÖN Ich möchte auch allen Wissenschaftlern und Partnern dieses Projektes danken, durch deren Engagement und Zusammenarbeit das OCD Projekt nicht zustande gekommen wäre. In diesem Zusammenhang sollen vor allem Prof. Dr. Erich Bruns und Dr. Ludwig Christmann erwähnt werden. Aber auch Prof. Dr. Otmar Distl und Prof. Dr. Bodo Hertsch soll in diesem Zusammenhang gedankt werden. An die Doktoranden dieses Projektes Sarah Winkelsett, Mirja Schober, Maike Granel, May Reininghaus, Natali Krekeler und Katrin Löhring möchte ich ein riesiges Dankeschön für die gute Zusammenarbeit aussprechen. Sarah und Mirja, Eure manchmal auch feuchtfröhlichen Anrufe am Abend während der Phase der Befunderhebung haben mich immer wieder aufgebaut. Mit Euch war dann alles gar nicht mehr so „schlimm“. Wir müssen mal wieder Bildmaterial bei Ladies Night und Caipi sammeln....! Maike, während der Endphase warst du meine Leidensgenossin. Gemeinsam konnten wir selbst die gemeinsten Laptop-Attacken unser lieben Geräte lösen. Jetzt ist doch alles gut geworden (und wie war das jetzt noch mit dem „Examen“???). Danke für die schöne Zeit. May und Natali, ich habe Euch mit Eurer fröhlichen und offenen Art immer gerne unterwegs auf den Pferdebetrieben getroffen. An dieser Stelle möchte ich mich auch für all die lieben und unterstützenden Worte sowie für die tatkräftige Hilfe meiner Freunde bedanken, die mir immer sehr geholfen haben und mich trotz teilweiser räumlicher Entfernung immer wieder aufgebaut haben. In diesem Zusammenhang möchte ich vor allem Valeska Furck, Dani Meyer, Sarah Winkelsett, Julia Dahnke, Myriam von Borstel, Maike Granel, Mirja Schober erwähnen. Ein herzlicher Dank gilt auch allen Mitarbeitern des Institutes für Tierernährung für Ihre immer freundliche und hilfsbereite Unterstützung. Der Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest eG sei für die großzügige, schnelle und zuverlässige Analyse der Unmengen an Gras-, Heu- und Silageproben gedankt. Ohne diese Hilfe wäre die Doktorarbeit nicht so schnell zu Stande gekommen. Mein Dank gilt auch den teilnehmenden Pferdezüchtern, die uns stets vertrauensvoll zur Seite standen, die sich auch während der „stressigen“ Erntezeit für uns Zeit nahmen und dabei sogar noch für unser leibliches Wohl sorgten.
Natürlich soll auch allen Sponsoren dieses Projektes gedankt werden, ohne deren finanzielle Hilfe dieses umfangreiche Projekt nicht durchführbar gewesen wäre: •Atcom Horse GmbH, Hamburg • Hans-Günther Berner GmbH, Edendorf • Klaus Bünger, Oetzen • Ulrich Bünger, Betzendorf • Uwe Bünger, Hemmingen • Gelha Lebensmittel, Stemwede • Gestüt Appenriede, Winkelsett • Gestüt Bonhomme, Bramsche • Gestüt Wäldershausen, Homberg/Ohm • Hemo Mohr, Scheden • Firma Höveler, Langenfeld • Kamphorst Immobilien, Nordhorn • Masterfoods, Verden • Master Horse, Schwieberdingen • Firma Merial, Hallbergmoos • Raiffeisen Zentralgenossenschaft Nordwest, Münster • Salvana Tiernahrung GmbH, Kl. Offenseth-Sparrieshoop • Stall Ramsbrock, Menslage • Stall Paul Schockemöhle, Mühlen • Verein hannoverscher Privathengsthalter, Bremervörde • Vereinigte Tierversicherung (VTV), Wiesbaden • Volkswagen Nutzfahrzeuge, Hannover • Deutsche Reiterliche Vereinigung, Warendorf • Rheinisches Pferdestammbuch, Bonn • Verband der Züchter des Holsteiner Pferdes, Kiel • Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes, Vechta • Westfälisches Pferdestammbuch, Münster • Verband hannoverscher Warmblutzüchter, Verden • American Hanoverian Society, Lexington, Kentucky • Silvia Baroncelli, Italien • Hanover Imports, Kemptville, Ontario • Hilltop Farms, Maryland • Marefield Meadows, Warrenton, Virginia • Plum Creek Hollow, Denver, Colorado • Spruce Meadows, Calgary, Alberta