11.13 Foto: Max Fink 61. Jahrgang November 2013 Einzelpreis EUR 3,50 Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien, GZ: 02 Z 031235 S Post und Philatelie in Österreich BRIEF - MARKE DIE 15. und 29. November: Ersttage der Weihnachtsmarken 2013
Österreichische Fachzeitschrift für Post und Philatelie. Info und Zeitschriftenbezug: Verband Österreichischer Philatelistenvereine +43(1)5876469, www.voeph.at briefmarken, oesterreich, philatelie, post
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11.13
Foto: Max Fink
61. JahrgangNovember 2013
Einzelpreis EUR 3,50
Sponsoring Post, Entgelt bezahlt, Verlagspostamt 1060 Wien,
GZ: 02 Z 031235 SPost und Philatelie in Österreich
BRIEF-MARKE
DIE
15. und 29. November:Ersttage derWeihnachtsmarken 2013
3DIE BRIEFMARKE 11.13
EDITORIAL
„Viele Wege führen zu Gott, einer davon über die Berge.“ – Dies war einer der schönen Leitsätze des wanderbegeisterten Innsbrucker Altbischofs Dr. Reinhold Stecher, der im Jänner dieses Jahres nach einem Herzinfarkt verstarb. Im Laufe seines langen und bewegten Lebens wuchs der beliebte „Volksbischof“, wie er gerne genannt wurde, nicht nur zu einer moralischen Größe, sondern gewissermaßen auch zu einer philatelistischen. Wir wissen es: Nicht weniger als sieben Weihnachts-Sondermarken, einschließlich der heuer erscheinenden, schmücken sich mit Reinhold Stechers kunst- und liebevoll gemalten Bildern. Die Weihnachtsmarke 2013, eine Art Reminiszenz an den bischöflichen Markengestalter, zeigt ein beschauliches Motiv des wild-romantischen Klosters St. Georgenberg-Fiecht, das neben Stift Wilten zu den ältesten Abteien Nordtirols zählt.
Sein Wirken als Geistlicher wurde, wie Dr. Reinhold Stecher einmal in einem Interview meinte, vor allem durch die Erfahrung des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt. Im gleichen Gespräch erwähnte Stecher auch die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und warnte vor der „Hybris und dem Verlust des Maßes, der Krallenhand, die immer nach noch mehr greift und alles Glück im Haben sucht.“ Allzu leichtsinnig werde heute Errungenes aufs Spiel gesetzt und dadurch in hohem Maße gefährdet. „Der Monotheismus“, mahnte er in eindringlichen Worten, entwickle sich „immer mehr zum Money-Theismus und schwappt über die Welt“. Zu seiner persönlichen Situation sagte der Altbischof, der bis zuletzt auch immer wieder heikle Themen der Kirche mutig und offen
zur Sprache brachte, es sei eine reine Gnade, dass er ein so schönes und erfülltes Alter erleben dürfe: „Die Landeklappen sind ausgefahren“, so Stecher bildreich, „ich bin bereit zum Landen. Und je näher ich diesem Flughafen komme, umso wesentlicher steht er, Christus, vor mir“.Lassen wir die stimmungsvollen Motive von Dr. Reinhold Stecher leise auf uns wirken und er-freuen wir uns an diesen schönen Marken. Auch wenn er selbst, wie er es gerne tat, nichts mehr dazu sagen kann – eines steht fest: Die Botschaft seiner Bilder bleibt wohl für immer aktuell.
Geheimcode zur Freimachung von Briefen oder doch lieber Wilhelm Tell?Dass unsere westlichen Nachbarn, die Schweizer, in philatelistischer Hinsicht immer für eine Über-raschung gut sind, wissen wir frühestens seit dem gestickten oder dem hölzernen Postwertzei-chen. Auch die Briefmarke mit Schokoladenduft ziert keineswegs nur das Album des Verfassers der vorliegenden kleinen Abhandlung, sondern ist auch eine Produktion der pfiffigen Eidgenossen.
Doch wer nun in der Schweiz einen Brief versenden will, braucht ab sofort kein gezacktes, nass- oder selbstklebendes „Märkli“ mehr aufzukleben. Es reicht ein von Hand geschriebener Geheimcode für 1,20 Franken. Langer Rede kurzer Sinn: Die Schweizerische Post bringt die SMS-Briefmarke auf den Markt. Der Kunde kann mit seinem Mobiltelefon per Kurzmitteilung einen Schlüssel anfordern und diesen anstatt einer gewöhnlichen A-Post-Marke auf dem Kuvert klar und gut leserlich notieren. Doch aufgepasst: In diesem Fall ist das gute, alte Postwertzeichen günstiger. Das Angebot der SMS-Marke ist mit den erwähnten 1,20 Franken um 20 Rappen teurer als die gezackte, nass- oder selbstklebende Briefmarke.
Ist das das Ende des Briefmarkensammelns? Obwohl das Angebot schon seine Gültigkeit besitzt, will die Schweizerische Post nach einem Jahr feststellen, ob dieses Konzept endgültig eingeführt oder um weitere Pro-
dukte erweitert wird. Doch noch eine Frage ist gestattet: Wie funktioniert das Ganze?
Nach dem derzeitigen Stand der Dinge können A-Post-Marken über die Telefonanbieter Sunrise und Swisscom bezogen werden. Wer nun zum virtuellen Postwertzeichen greifen will, schickt eine Nachricht an eine bestimmte Nummer. Hier muss der Kunde das Wort „Marke“ an die Nummer
414 senden. Fast schon im Gegenzug leuchtet eine Empfänger-nachricht auf dem Display des Mobiltelefons des Kunden auf. Die Kosten von 1,20 Franken werden über die Rechnung oder das Guthaben abgerechnet. Der erhaltene Code hat eine Gül-tigkeit von zehn Tagen.
Freilich gibt es kritische Stimmen. Der Geschäftsführer des eid-genössischen Konsumentenforums begrüßte zwar das neue Angebot, doch solange die Post für die Briefpost das alleinige Monopol habe, dürften A-Post-Belege bloß 1 Franken kosten. Dem möchte der Verfasser nur eines hinzufügen: Wie immer sich auch die Schweizer Postverwaltung entscheiden wird, ich klebe lieber einen Roger Federer, einen Wilhelm Tell oder die wohlduftende Schokoladenbriefmarke auf den Umschlag.
Andreas Raffeiner
Post und Philatelie in ÖsterreichBRIEFMARKED
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onlineIn diesem Monat: Dr. Otto Kallir-Nirenstein – einer der „großen“ Philatelisten
www.voeph.at / Die Briefmarke / Briefmarke-online
Eine Serviceleistung des Verbandes: „Die Briefmarke“ ist als ge-drucktes Medium platzmäßig eingeschränkt. Die VÖPh-Homepage soll eine sinnvolle Ergänzung und Erweiterung bieten: Lesen Sie einfach im Internet weiter – Sie werden überrascht sein, wie vielfäl-tig die Themen sind, die laufend erscheinen!
Sein Name ist heute in erster Linie nur mehr Kunstexperten und Schiele-Liebhabern bekannt. Seine große Bedeutung sowohl für die österreichische Philatelie als auch für die internationale Aerophilatelie ist nahe-zu vergessen (wie dies leider bei vielen Wissenschaftlern und Künstlern, die durch das Nazi-Regime zur Emigration aus ihrem Heimatland Österreich gezwungen wurden, der Fall ist). Herbert Judmaier berichtet über die Sammlung und das bewegte Leben dieses international anerkannten Experten.
5DIE BRIEFMARKE 11.13
AKTUELL
Kreativ-WettbewerbMitmachen und gewinnen: Die „europäischste“ Briefmarke Österreichs!Die Österreichische Post AG und die Wirtschaftskammer Österreich laden alle Schülerinnen und Schüler Österreichs zu einem Kreativ-Wettbewerb zur Gestal-tung einer ganz besonders „europäischen“ Briefmarke ein. Klar ist, dass es dabei auch überaus attraktive Preise zu gewinnen gibt!
Anlass ist das 20-jährige Jubiläum der Volksabstimmung zum EU-Beitritt Öster-reichs. Am 12. Juni 1994 haben sich die Österreicherinnen und Österreicher mit einer Zweidrittel-Mehrheit für den Beitritt zur Europäischen Union ausgespro-chen. Dies soll 2014 mit einer eigenen Sondermarke gefeiert werden – und dabei ist DEINE Kreativität gefragt!
Gesucht wird das schönste Bild zum Thema „Europa“ – dieses wird dann, nach einer eingehenden Jury-Bewertung, das Motiv einer entsprechenden Sonder-marke im Jahr 2014 darstellen. Wichtig ist: Bei der Gestaltung deines Bildes sind der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt, auch die angewandte Technik (Zeichnung, Gemälde, Collage, Fotografie usw.) kann selbstverständlich frei entschieden werden.
Also: Macht mit, es zahlt sich aus! Wir freuen uns auf eure tollen Bilder!
Die Facts zur AusschreibungWettbewerb: Kreativ-Wettbewerb anlässlich des 20-jährigen Jubiläums
der Volksabstimmung zum EU-Beitritt Österreichs. Die beste Einsendung erscheint 2014 als Sondermarke.
Inhalt: Eingereicht werden können Bilder zum Thema Europa. In welcher Form die Bilder gestaltet werden (Zeichnung, Gemälde, Collage, Fotografie usw.)
bleibt den jungen Künstlern überlassen. Alle Beiträge sollen mit einem Titel versehen werden. Achtung: Die Größe des Bildes darf das Format A3
nicht überschreiten!
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler Österreichs.
Einsendeschluss: Bis 31. Jänner 2014 müssen die Bilder bei der Österreichischen Post AG einlangen – entweder physisch als Postsendung oder elektronisch per E-Mail. (Achtung: Alle Formate wie .jpg, .pdf, .tif usw. sind selbstverständlich möglich!)
Post-Anschrift:Österreichische Post AG, Unternehmenszentrale Abteilung Philatelie & Marken, Kennwort: „Europa-Marke“ Haidingergasse 1, 1030 Wien
Bewertung: Die Auswahl der besten Bilder erfolgt durch eine Fachjury. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt.
Gewinne:1. Platz: 1.000 Euro und 100 Sondermarken
2. Platz: 100 mit deinem Bild bedruckte Briefmarken (personalisierte Marken)3. Platz: 60 mit deinem Bild bedruckte Briefmarken (personalisierte Marken)
Kids, aufgepasst!
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DIE BRIEFMARKE 11.136
POST-GESCHICHTE
Missbräuche, Unordnungen und Exzesse im Postwesen bereiteten Kaiserin Maria Theresia Mitte des 18. Jahrhunderts große Sorge. Es galt also, neue Ideen zu finden, der Bevölkerung die Benützung der staatlichen Postanstalt schmackhaft zu machen. Der Franzose Joseph Hardy hatte einen interessanten Verbesserungsvorschlag und fand bei der Regentin ein offenes Ohr. Die staatliche Post, die sich vorwiegend auf den Fernverkehr konzen-trierte, sollte durch eine private „Stadtpostanstalt“ ergänzt werden. Für Wien und die angrenzenden Vorstädte hatte Hardy einen Aktionsplan ausgearbeitet und diesen 1771 Maria Theresia unterbrei-tet. Er ersuchte um eine Konzession, ihm die Errichtung einer „Kleinen Post“ in der Haupt- und Residenzstadt zu gewähren. Der Vorschlag fand das Wohlgefallen der Herrscherin. Hardy und seine Geschäftspartner erhielten am 20. Jänner 1772 für die Dauer von 10 Jahren die Erlaubnis, in Wien die besagte Kleine Post zu errichten und zu betreiben. Die Bezeichnung „Kleine Post“ brachte zum Ausdruck, dass es sich hier um ein regional einge-schränktes Privatunternehmen handelt. Das offizielle österreichische Postwesen, seit 1722 ver-staatlicht, wurde nunmehr zur besseren Unterscheidung „Große Post“ genannt.Zur Organisation wurden Stützpunkte errichtet, ein Hauptamt in der Stadtmitte und rundherum Unterämter in ausreichender Anzahl. Die Unterämter hatten die eingelieferte Post mit einem Ein-gangsstempel zu versehen und dann durch einen Briefträger an das Hauptamt weiterzuleiten.Die Gehordnung war so gestaltet, dass die Landboten gegen Mittag ins Oberamt kamen, dort die mitgebrachten Briefe und Paquete zur weiteren Beförderung ablieferten und danach wieder aufs Land gingen. Die Kleine Post hatte zu dieser Zeit acht Stationen rund um Wien – Orte, die passiert wurden, waren mit berücksichtigt.
Die Boten der Kleinen Post trugen ab 1773 ein einheitliches Dienstkleid, das aus einer gelben Jacke mit schwarzen Aufschlägen und einer gelben Weste, später aus einer grauen Jacke bestand. Wie zeitgenössische Bilder zeigen, ergänzten ein schwarzer Hut, schwarze Schuhe bzw. Stiefel etten und eine gleichfarbige Kniebundhose die in Wien bald wohlbekannte Uniform.An einer gelben Schnur hing das „Rezeptakel“, ein mit der Nummer des Boten („Kol-lektanten“) versehenes Blechkästchen zur Aufnahme der Briefe. Zur Ausrüstung ge-hörte auch eine Klapper. Sie bestand aus einem starken, mit Griff und Eisenauflage versehenen Täfelchen, an dem vorne und hinten je ein beweglicher eiserner Bügel befestigt war. Durch das Drehen der Hand erzeugte die Klapper ein Geräusch, das allgemein die Ankunft der Kleinen Post signalisierte.Das Geklapper verschaffte der Kleinen Post nicht nur einen höheren Bekanntheits-grad, sondern auch den Spitznamen „Klapperpost“. Ihre Boten, die bald zu den Wie-ner Volkstypen zählten, hießen Klapperpostboten, oder ganz einfach Klapperer.
Ing. Alfred Kunz
Klapperpostbote – Die „Kleine Post“ im alten Wien
Serie „Historische Bilder der Österreichischen Post“Der Verband Österreichischer Philatelistenvereine hat die Ausgabe einer Serie personalisierter Briefmar-ken gestartet, die über die nächsten Jahre weiter geführt werden wird. Erster Wert: „Klapperpostbote“ – Wert: € 0,62 / Verkaufspreis € 2,50. Die Auflage jeder Marke beträgt 1.000 Stk und wird nach Ausverkauf SICHER nicht nachbestellt. Die Marken dieser Serie, es werden voraussichtlich 15 sein, sind bei den philatelistischen Veranstaltungen im Verband bzw. am VÖPh-Stand bei anderen Veranstaltungen erhältlich. Die Themen erstrecken sich über die Postgeschichte – Boten / Uniformen / Fahrzeuge / Postschilder / Briefkästen / etc.Freuen Sie sich heute schon auf die nächste Ausgabe – es wird eine historische Uniform sein.Abonnements für alle erscheinenden Marken sowie Einzelbestellungen über unser Büro sind möglich! Infos über die weiteren Marken erhalten Sie in der „Briefmarke“, auf der VÖPh-Homepage: www.voeph.at sowie über unser Büro: [email protected] bzw. Tel. 01 587 64 69 – Verband Österreichischer Philatelistenvereine, Frau Mona Calander, Getreidemarkt 1, 1060 Wien.
Quelle: Österreichs Post – Dr. phil. Christine Kainz
Die unüberhörbare Klapper, 1773 eingeführt.
Mit Briefen beladen und mit der Klapper „bewaffnet“ – Briefträger in Wien.
NOVEMBER 2013 ALBUM XIII
2.11.20138-12 Uhr
Leonhardiritt von Pettenbach nach Heiligenleithen
Sitzungssaal der Markt - gemeinde Pettenbach, Kirchplatz 3, 4643 Pettenbach
Briefmarkensammler verein Pettenbach, Wilfingstraße 87, 4643 Pettenbach
Gottfried Blank40 mmPferd mit Reiter und Wappen
16.11.2013 Philatelie Region West Martina Prinz Tel. 057767/24884