Dr. Manfred Kern Sustainable Development Münchener Rück Stiftung 2009 17. Februar 2009 Münchener Rück Stiftung München Deutschland Zukunft satt - kann uns die Erde noch ernähren? Dr. M. Kern, Bayer CropScience AG, Monheim am Rhein, Germany Bayer CropScience AG Sustainable Development Dr. Manfred Kern Alfred Nobel Straße 50 D-40789 Monheim am Rhein Tel. +49 (0)21 73 38 75 16 Fax +49 (0)69 305 17555 Mobil +49 (0)173 2143961 [email protected]Dialogforen “Ressourcen” der Münchener Rück Stiftung 2008/2009
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Dr. Manfred KernSustainable Development
Münchener Rück Stiftung 2009
17. Februar 2009Münchener Rück Stiftung
MünchenDeutschland
Zukunft satt - kann uns die Erde noch ernähren?Dr. M. Kern, Bayer CropScience AG, Monheim am Rhein, Germany
Bayer CropScience AGSustainable DevelopmentDr. Manfred KernAlfred Nobel Straße 50D-40789 Monheim am RheinTel. +49 (0)21 73 38 75 16 Fax +49 (0)69 305 17555Mobil +49 (0)173 [email protected]
Dialogforen “Ressourcen” der Münchener Rück Stiftung 2008/2009
Dr. Manfred KernSustainable Development
Münchener Rück Stiftung 2009
The Wisdom of the Sands, Saint-Exupéry, 1948
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Agenda 21: Grundsatz 3
Quelle: Kern, M., 2002
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Nachhaltigkeit im globalen Kontext Bedürfnisse, Risiken und Stellgrößen
Wichtige Fragen, die es zu beantworten gilt, lauten heute:
Wie läßt sich die zukünftige Weltbevölkerung nachhaltig und menschenwürdig ernähren?
Wer wird im 21. Jahrhundert ernährt werden?(Who will be fed in the 21st century?, Wiebe, K. et al., IFPRI, 2001)
Was werden wir zukünftig essen?
Was kann bzw. muss von wem getan werden, um zeitgerecht auf Veränderungen zu reagieren?
Quelle: Kern, M., 2002/2005
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Jahre n. Chr.
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8
1
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0 250 500 750 1000 1250 1500 1750 2000
2 Milliarden in 45 Jahren
4 Milliarden in 39 Jahren
1 Milliarde in 80 Jahren500 Millionen in 200 Jahren
250 Millionen in 1650 Jahren
16501850
1930
1975
1994
2025
Zunahme der Weltbevölkerung
Die geschätzte Weltpopulation am 13. Januar 2009: 6.794.077.842Bislang haben insgesamt etwa 106,6 Milliarden Menschen auf der Erde gelebt.Jährlich wächst die Weltbevölkerung um rund 77 Millionen Menschen
Exponentielles Wachstum
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Unterernährt und überfüttert, Welt, 2005/2009 Neue Verbraucher Milliarden Menschen
Quelle: Myers, N. and Kent, J., The New Consumers, 2004, UN, 2008
1,2Milliarden
1,6Milliarden 1,4
Milliarden1,1
Milliarden0,987Milliarden
Unterernährt /Untergewichtig
Überfüttert /Übergewichtig
Rest< 1 $ pro Tag < 2 $ pro Tag
1,1Milliarden
> 7 $ pro Tagneue Verbraucher
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Die Frage
Quelle: Avery, FAO, 1995
2300
2500
2700
2900
3100
3300
3500
1995 2025
3400
270026902585
2407
3470 Entwickelte Länder
3030 Latein Amerika3000 Weltdurchschnitt2980 Asien (Süd, Ost inkl. China)2880 Afrika
(Nah Ost, Sub-Sahara-Afrika)
Kalorien/Kopf/TagMilliarden Menschen
0
5
10
1995 2025
Variationsbreite der geschätztenWachstumsraten
5,76
9,72 (1,6%)
8,47 (1,3%)
7,54 (0,9%)
30/70 45/55Tiere/Pflanzen
Es gilt zu klären: "Können wir die Weltbevölkerung ernähren?" Wir betrachten die Faktoren des Bedarfs und des Verbrauchs bis zum Jahr 2025.
Populationswachstum (14 Studien) Zunahme des Kalorienverbrauchs
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Weltmarktnachfrage nach Fleisch
Quelle: IFPRI in: DBV-Situationsbericht 2002
77
32
10998111
208
114
213
327
0
50
100
150
200
250
300
350
Industrieländer Entwicklungsländer Welt
1974 1997 2020
Millionen Tonnen
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Das war/ist die Frage: 1999, …, 2025
Quelle: Amber Waves, Vol. 6., Issuee 3, June 2008
"Who Will Feed China's Pigs?“
Wer wird China`s Schweine füttern?
2009/2025
Wer wird China ernähren?
Strategisches Ziel: 2009-2015Fleischreserve (Tiefkühl) in Chinafür 500 Mio Menschen für 7 Tage
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Weltweite Verwertung von Fisch als Lebensmittel, 1995 - 2050
Yes, we can! Im Jahr 2025 wird die Welt in der Lage sein, mehr als 8 Milliarden Menschen zu ernähren. Die geschätzte Mehrproduktion wird eine kleine Reserve geben, um einen zusätzlichen Fleischverbrauch in Asien zu sichern und für nachwachsende Rohstoffe in den entwickelten Ländern zur Verfügung stehen. Die Biotechnologie wird eine entscheidende Rolle für den Erhalt der globalen Selbstversorgung sowie der Umwelt einnehmen.
Quelle: Kern, M., 1996, 2005
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2025: Globale und regionale landwirtschaftliche Exporte / Importe (Kilokalorien (1015) pro Jahr)
0,26
0,94
2,37
3,31
3,363,1
Export
Import
30% globalerHandel
30% globalerHandel
Latein-Amerika
Afrika EntwickelteLänder *
Asien Welt* EU, USA, CIS,
Australien,Kanada
Source: Kern, M., 1996, 2005
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Kühltransporte & Ausblick auf 2015
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Umschlagsentwicklung in Hamburg, 1995 - 2025
Quelle: Seeverkehrsprognose (Los 3), April 2007
Millionen Tonnen
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"Al Shuwaikh" ist das größte Tiertransportschiff der Welt. Es hat eine Transport-Kapazität von 125.000 Schafen.
Die von der Meyer Werft konzipierten und umgebauten Tiertransporter verfügenu. a. über folgende Einrichtungen:
- automatische Futteranlage - automatische Trinkwasserversorgung - kombinierte Tröge für Schafe und
Rinder - Entmistungsanlage für horizontale
und vertikale Förderung - ausbaubare Aluminiumdecks für
kombinierte Schaf-/Tiertransporter - Stallkonstruktion aus verzinktem
Gesundheit und Ernährung,breitere Vielfalt, Markenartikel
frische und gesundeLebensmittel
Einkommen pro Kopf (US $)
Bei unter 5.000 US $ pro Kopf und Jahr, stehen Lebensmittel zum "reinen" Überleben im Vordergrund, z.B. Getreide, Öle und Gemüse.
Steigt das Einkommen auf über 5.000 US $ pro Kopf und Jahr, wird ein Teil der Lebensmittel durch "minderwertiges" Fleisch ersetzt.
Bei mehr als 15.000 US $ pro Kopf und Jahr, steigt der Anteil von abgepackten Lebensmitteln. Es verschieben sich die Lebensmittelansprüche in Richtung bessere Qualität, breitere Vielfalt und zu Markenartikeln. Fleisch wird portioniert ver- kauft (z.B. Steaks). Der Trend geht zu kleineren Abpackungen, verstärkt wird außer Haus gegessen.
Quelle: Steenkamp, 1997 in: The World Beef Industry, 1998
Hauptmerkmale mehr oder weniger aller aufgelisteten Lebensmittel:sicher, gesund, ausreichend, bequem - Hauptsache eine gute Story!
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Karl Ludwig Schweisfurth, 2001
“Essen und Trinken ist der biblische Hauptge- nuss, den der Mensch als Ebenbild Gottes auf Erden, gleichsam als Vorgeschmack auf das himmlische Manna, erleben darf.“
Dr. Franz-Theo Gottwald,Philosoph und Vorstand derSchweisfurth-Stiftung, 2001
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Fingerfood 2002/2008
Quelle: Meine Familie & ich, 2/2002
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Gravierende Verschiebung der Altersschwellen bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Deutschland, 2008
86 82 77 63 47 37 27
9076 79
6752 46
21
8581 73 77
6854
35
16-20Jahre
21-29Jahre
30-39Jahre
40-49Jahre
50-59Jahre
60-69Jahre
70-79Jahre
1984 1997 2008
Es stufen ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut ein (in %):
Quelle: Nestlé Studie 2009, Ernährung in Deutschland 2008
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Anteil von Supermärkten, 1940 - 2010
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
%-Anteil
USAUSA FrankreichFrankreich
ChinaBrasilien & KoreaBrasilien & Korea
Quelle: Reardon Talk in Michigan, 2004
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Mineralölverbrauch in der Lebensmittelproduktion vor zunehmender Herausforderung, 2005
Bewässerung
Düngemittel-herstellung
Diesel- und Benzin-verbrauch durch
landwirtschaftlicheNutzfahrzeuge
Kühlung zu HauseKochen
RestaurantsVertrieb
Verpackung
Lebensmittel-verarbeitung
Lebensmittel-transport
LandwirtschaftlicheProduktion
TrocknungAnlagenkosten
nicht verarbeiteteLebensmittel
verarbeiteteLebensmittel
34 %
28 %
7 %
25 % 31 %
7 %
7 %4 %
16 %
14 %
21 %
75 %
25 %
6 % Pflanzenschutzmittel
Quelle: Kern, M., 2006 verändert nach: Murray, D., Earth Policy Institute, 2005
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Eine Durchschnitts-Familie in UK wirft pro Jahr Lebensmittel im Wert von £610 in den Müll - Gesamt-UK: £10 Milliarden, 2008
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3, 2
009
Ca. 1/3 von allen Lebensmitteln, die gekauft werden, landet im Müll. Das Meiste hätte gegessen werden können.
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Wie viele Doppeldeckerbusse könnten wir täglich mit den Top-Five der Obst- und Gemüsesorten füllen, die in UK 2008 unangetastet weggeworfen werden?
Rund ein Drittel aller von uns gekauften Nahrungsmittel landet im Mülleimer. Das meiste davon hätte noch verzehrtWerden können.
Die Menge der Nahrungsmittelabfälle zu verringern ist ein wichtiges Thema. Und es geht nicht nur darum, dass guteLebensmittel weggeworfen werden. Die Verschwendung belastet die Durchschnittsfamilie mit 420 £ pro Jahrund hat außerdem ernste Auswirkungen auf die Umwelt.
Wenn wir alle aufhören würden, essbareLebensmittel wegzuwerfen, wären dieAuswirkungen auf die CO2-Bilanz so,als würde man eines von fünf Autosstilllegen.
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Entwicklung der Hobbytiere in Deutschland, 1992 - 2006 Anzahl der Neugeborenen in Deutschland, 1992 - 2007
4,5
5,0
5,5
1992 1994 1996 1998 2000 2003 2004 2005 2006
0,0
0,3
0,6
0,9
1,2
1992 1994 1996 1998 2000 2003 2004 2005 2006
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
8,0
1992 1994 1996 1998 2000 2003 2004 2005 2006
0,50
0,70
0,90
1992 1994 1996 1998 2000 2003 2004 2005 2006 2007
Millionen
Millionen Millionen
Millionen
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2007
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8
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Wieviel landwirtschaftliche Nutzfläche verbrauchen wir für Katzen- und Hundefutter in Deutschland, 2002 -2015
Weltweite Unterernährung: Ziele, Prognosen und Realität, 1974 - 2060
Prognose
Realität
Ziel
500
1974 1980 1985 1996 2015 2025
1000
500
400
600
800
300
400
0
1000
11001140USDA-
Studie,1998
2008
Unterernährte Menschen[Millionen]
WelternährungskonferenzVereinte Nationen
Welternährungs-gipfel, FAO, Rom
2030
400
2000
575
2060
400?
FAO, 2001FAO, 2000
FAO, 2000
FAO, 1996
Kern, 1997
2003
FAO2003
852842
2004
FAO2004
Quelle: Böckle et al. (1983), Weltbank (1993), FAO (1996), USDA (1998), Kern (1997/99), FAO Report: Towards 2015-2030 (2000),FAO: Committee on the World Food Security (2000), http://www.fao.org/sof/sofi/, 2001, 2003, 2004, IFPRI (2006): http://www.worldhunger.org/articles/Learn/world%20hunger%20facts%202002.htm, 2008
2006
FAO, 2002610
440FAO, 2002
840
826
Kern 02/2007: Wegen steigender Grundnahrungsmittelpreise werden viele begründen, warum die Welt, die Millennium-Ziele, 'Halbierung des Hungers' bis 2015, nicht erreichen werden / konnten!
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2009: Eine neue (alte) Schlagzeile …2050
Quelle:Runge, F. R., Senauer, B., Pardey, P.G. and Rosegrant, M.W., IFPRI, 2009
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Wenn das die Erde wäre (50,9 Milliarden ha) …
…… danndann wwäärere das die das die GrGrößößeederder landwirtschaftlichenlandwirtschaftlichen NutzflNutzfläächeche (1.5 (1.5 MilliardenMilliarden ha / ~3%)ha / ~3%)
Quelle: verändert nach CropLife America, 2008
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Landwirtschaftliche Nutzfläche pro Kopf in 98 Ländern in der Reihenfolge der Werte für 1990 Teil I
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
Japa
nÄgyptenSüdko
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Großbrit
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rabien
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Kolumbien PeruPak
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Malawi
Ghana
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0,07
Nach Sachverständigenurteil braucht ein Mensch durchschnittlich mindestens 0,07 ha landwirt- schaftliche Nutzfläche für eine nachhaltige, weitgehend vegetarische Ernährung ohne größeren Einsatz von Dünge- und Schädlingsbe- kämpfungsmitteln.
1961 1990 2025
Landwirtschaftliche Nutzfläche pro Kopf (ha)
Quelle: Population Action International, Agrostat-Datenbank FAO, 1993
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Erhalt von fruchtbaren Ackerböden ist lebensnotwendigVernichtung fruchtbaren Ackerbodens und Beschädigung der Vegetationsdecke aufgrund menschlichen Handelns sowie Klimaschwankungen
mehr als 250 Mio Menschen sind direkt von der Weiterentwicklung betroffen
1/3 der Erdoberfläche oder mehr als 4 Milliarden Hektar ist von Verödungbedroht
der Lebensunterhalt von 1 Milliarde Menschen ist bedroht
mehr als 110 Länder sind bedroht
135 Millionen Menschen sind in Gefahr, durch Wüstenbildung zuFlüchtlingen zu werden
60 Millionen Menschen in Sub-Sahara-Afrika flüchten wahrscheinlich nachNordafrika und Europa
Jedes Jahr wird die geschätzte Summe von 42 Milliarden Dollar und 6 Mio. Hektar an bebaubarem Land im Zuge der Wüstenbildung, abnehmenderBodenqualität und sinkender Produktivität zunichte gemacht
Quelle: Diallo, H., UNCCD, 2002
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Reiche Länder kaufen die fruchtbarsten Gebiete der Welt, 2/2009
Saudi-Arabien will 100.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Brasilien schaffen, investiert 4 Mrd. $ in Indonesien für den Anbau von Basmatireis, betreibt Landwirtschaft im Sudan mit einem Blick auf ÄthiopienDie Emirate haben 328.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Pakistan erworbenIn Abu-Dhabi ansässige Investmentgruppe plante den Erwerb von 400.000 ha in Afrika und Asien, der Sudan bietet 880.000 ha auf dem Markt anDie Vereinigten Arabischen Emirate erwägen in großem Maßstab Investitionen in die Landwirtschaft Zentralasiens, planen den Kauf von landwirtschaft-lichen Betrieben in Vietnam, Kambodscha, Afrika, Südamerika, Ägypten und dem SudanEine südkoreanische Gruppe übernahm 1,3 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Madagaskar, um Mais und Palmöl zu erzeugenQatar hat Kenia gebeten, 40.000 ha pachten zu dürfen; hat Land im Sudan und in Vietnam erworben.Libyen hat 250.000 ha in der Ukraine erworben
Ein Vergleich des Wasserverbrauchs seit 1900 mit dem vorhersehbaren Verbrauch an Wasser im Jahre 2025 zeigt, dass der Wasserverbrauch stärker ansteigen wird als die Weltbevölkerungszunahme.
Quelle: The Sustainability Yearbook, 2008, PriceWaterhouseCoopers & sam, 2008
Sich erneuerndes Süßwasser pro Person und Jahr (m3)
Wasserknappheit
1955
1990
2025 *
Ein Verzeichnis der 100 Länder mit dem wenigsten sich erneuernden Süßwasser pro Person und Jahr für 1955, 1990 und 2025.Die Länder sind nach der Süßwassermenge für 1990 geordnet.
Bevölkerungsentwicklung und Verfügbarkeit von Wasser
* mittlere UN-Bevölkerungs-Projektion
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Zunahme der globalen Temperatur bis 2050
Jahr
Tem
pera
turv
erän
deru
ng(°
C)
A1 FIA1 BA1TA2B1B2IS92a (TAR Methode)
2050
Schwankungs-breite bis 2100
AlleIS92
Quelle: Müller-Ferch, G. und Hohmann, R., Switzerland in the year 2050, 2005
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Klimawandel: Gewinner und Verlierer, 2007 Verlierer
Quelle: New York Times, 2007
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Klimawandel: Gewinner und Verlierer, 2007 Gewinner sind in der Lage, Anpassungen zu bezahlen
Quelle: New York Times, 2007
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Globale Anbauregionen der Hauptkulturarten und Ertragsentwicklung bis 2050
Quelle: Lichtnecker, S., 1999
( 1 )
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( 4 )
1
1
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333
4
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4
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Globale Anbauregionen der Hauptkulturarten und Ertragsentwicklung bis 2050
Quelle: Lichtnecker, S., 1999
( 1 )
( 2 )
( 3 )
( 4 )
1
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1
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1
22
22
2
22
2
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2
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3
3
3
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Dürrekatastrophe in Südspanien, 2005
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Wetterextreme, 1991 - 2003
Quelle: Vereinigte Hagel, Wetter - Klima - Katastrophe?!, 2004
Jährliche Ertragssteigerung für Getreide: 1982-1992, 1992-2002, 2002-2025
Quelle: Rosegrant, M. W., Academia Engelberg, Water - Private or public good, 10-12. Oktober, 2007
0
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2
Entwicklungsländer Industrienationen Welt
1982-1992 1992-2002 2002-2025
Wachstumsrate pro Jahr in %
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Klima und landwirtschaftliche Produktivität
PotentialPotentialMaximumMaximum
ErreichbarErreichbar
AktuellAktuell
KlimaSaatgut Wasser undNährstoffe
Unkräuter,Schädlinge
Ertr
ag
Positive und limitierende Faktoren
Quelle: Kern, M., 2005 in: Calanca, P., Scenarios for Agricultural Production, 2005
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Agenda 21 §16: Umweltgerechte Handhabung der Biotechnologie
1992
Steigerung der Verfügbarkeit von Lebens- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen
Verbesserung der Gesundheit
Verbesserung des Umweltschutzes
Verbesserung der internationalen Kooperationen und Sicherheit
Einrichtung von Systemen zur Entwicklung und umweltgerechter Implementierung der Biotechnologie
.... speziell in den Entwicklungsländern.
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Quelle: verändert nach: Fond der chemischen Industrie - Nr. 20 »Biotechnologie/Gentechnik, Frankfurt/M (1996)
Weltweite Verbreitung von Nutz- und Kulturpflanzen
Sonnenblumen
Mais
Kartoffeln
TomatenCassava
Zuckerrüben
Weizen
Kaffee
Raps
Raps
Kiwi
Zuckerrohr
Soja, Bohnen
1550
1900
1850
1641 1570
1596
1529
1800
1882
1804
1725
1500
1690
12001200
750 1000
1788
1955
3000 v. Chr.
=Jahreszahlen1955
1600
Der jährliche Marktwert der aus den genetischen Ressourcen abgeleiteten Produktewird auf 500 - 800 Milliarden US $ geschätzt (Ten Kate & Laird, 2000 in: Figge, F., 2002)
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Pflanzenzüchtung im Vergleich1000 n. Chr.: 1 ausgesätes Getreidekorn erbrachte durchschnittlich 2, höchstens 3 geerntete Körner, häufig Totalausfall, Mißernten (Schneider, R., 1999)Selektion von Saatgut nach einfachem Augenschein (Mittelalter), mutageneHintergrundprozesseGraf Arnim Schlagenthim fand 1904, daß in reinen Weizenlinien neue Mutanten nach Frostschaden auftraten (Goldschmidt, R., 1913) (Hitze- oder Kälteschock)Einsatz chemischer Mutagene, z.B. Äthansulfonat, Colchizin, Nikotin, organische Säuren, zur Verbesserung von Saatguteigenschaften (Anfang 20. Jahrhundert)Mutationszüchtung mittels Strahlung, z.B. Gamma- oder Neutronenstrahlung (1967).Züchtung von Pflanzen liegt das Auftreten oder die Schaffung genetischer Vielfalt (genomische Variation) in einer Population zu Grunde. Es laufen dabei mutagene Hintergrundprozesse ab, die eine DNA-Neuanordnung beinhalten.Die Biotechnologie / grüne Gentechnik ermöglicht den DNA-Transfer über Artgrenzen hinweg (1980).
Die Analyse der molekularen Mechanismen, die bei verschiedenen Methoden der Pflanzenzüchtung wirksam sind, lassen den Schluss zu, dass die Qualität der Risiken gentechnischer Züchtung im vertrauten Bereich jener der konventionellen Züchtung liegt (Institut für Technikfolgeabschätzungen und Systemanalyse, Karlsruhe, 2001).
Laser-gestützte Saatgutauswahl, 120-Watt Kohlendioxid-Laser (DuPont, 10/2008).Quelle: Kern, M., 1995, 2008
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Globale Anbaufläche von GV - Pflanzen, 1996 - 2008
Der heutige, weltweite Lebensmittelpreis-Schockist mit dem, aus den frühen 70-iger Jahren zuvergleichen.
Index
Quelle: NBF Economics & Strategy Group, April 1, 2008
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Münchener Rück Stiftung 2009
Grobe Abschätzung der Einflussfaktoren auf die weltweiten Lebensmittelpreise, 11/2007, 7/2008, … 10/2008, … 2/2009
Quelle: Kern, M., 11/2007/2/2008/5/2008/7/2008, 10/2008
5% verursacht durch regionale Dürren (Australien)5% eigene Lagerhaltung der Landwirte
10% weltweit niedrige Lagerbestände10% hohe Mineralölpreise10% Lebensmittelindustrie20% weltweit gesteigerte Nachfrage (China, Indien)20% Einfluss der Investment Fonds 20% Zunehmendes Bio-Treibstoff-Geschäft
Was wird in Zukunft passieren?X% Dürre in SpanienX% Frost/Kälte in China (1/2008, 100 Mio Menschen, 11.8 Mio ha geschädigt)X% Streik der Bauern in Argentinien 3/2008 X% Hurrican in Birma, Erdbeben in China 5/2008X% Überflutung in Iowa (6/2008, 1 Mio ha)X% Exportstop in 29 Ländern 6/2008X% G-8 Summit-Entscheidungen, Japan 7/2008X% Globale Finanz-/Wirtschaftskrise 10/2008X% Dürren in China, Argentinien/Brasilien, Australien 2/2009X% ….
Dr. Manfred KernSustainable Development
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UN fürchten weltweite Hunger-Unruhen Neue Gewalt auf Haiti - Nahrungsmittelkrise dramatisch - Reis-Preise steigen um 40%
Quelle: Welt Kompakt, 10. April 2008
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Weltweit explodieren die Nahrungspreise Der Verteilungskampf um Reis, Weizen und Mais wird zum Sicherheitsproblem
Quelle: Krüger, P.-A. und Raupp, J., Süddeutsche Zeitung, 11. April 2007
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Teufelskreise der Armut: Afrika
mangelhafteLandwirtschaft
Ernährung
AusbildungArbeit, Einkommen
Handel, Kapital
Politik, Militär, Religion
Umwelt
Gesundheit
Ohne Landwirtschaft gibt es keine Stabilität. Ohne Getreide nur Chaos. (Deng Xiaoping)
Quelle: Kern, M., 1996
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Beziehung zwischen Landwirtschaft und bewaffneten Konflikten, 1989 - 1997
Quelle: International Peace Research Institute, Oslo, Report 1/1999
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General-, Admiral- und Kommandeurtagung der Streitkräftebasis der Bundeswehr 2005 Sicherung der Welternährung im 21. Jahrhundert – ein wesentlicher Beitrag zur Friedenssicherung 09. Juni 2005 Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
Dr. M. Kern, Bayer CropScience AG, Monheim am Rhein, Germany
Führungsakademie der Bundeswehr und Clausewitz-Gesellschaft42. Sicherheitspolitische Informationstagung 2008Natürliche Ressourcen – eine Herausforderung auch für die Sicherheitspolitik dieses Jahrhunderts15./16. August 2008, FÜAK, Hamburg
Bundesakademie für Sicherheitspolitik: „Neue Technologien am Forschungsstandort Deutschland“Innovationen im Bereich der Grünen Gentechnik „Made in Germany“ bzw. „Not Made in Germany“ – eine kritische Betrachtung unter dem Aspekt globaler Prosperität und Sicherheit08./09. Juli 2003, BAKS, Berlin
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Weltentwicklungsbericht 2008, Oktober 2007 Nach 25 Jahren hat die Landwirtschaft - wieder - höchste Priorität!
Agriculture forDevelopment
THE WORLD BANK
world development report 2008
Quelle: World Bank, 2007
"Auch im 21. Jahrhundert ist die Landwirtschaft einwesentliches Instrument im Hinblick auf nachhaltigeEntwicklung und Abbau von Armut."
"… Verlagerung in Richtung hochwertigeLandwirtschaft , …"
"Will man die Landwirtschaft entwicklungspolitischnutzen, ist es absolut erforderlich, die Zusammen-hänge zwischen Landwirtschaft, Bewahrungnatürlicher Ressourcen und Umwelt zuberücksichtigen."
"Steigende Einkommen im landwirtschaftlichenBereich und in der ländlichen nicht agrarbezogenenWirtschaft müssen Teil der Lösung sein."
"Die sich abzeichnende Vision der Landwirtschaft alsentwicklungspolitisches Element definiert die Rollenvon Herstellern, privatem Sektor und Staat neu."
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Afrika braucht keine Almosen, sondern Ausbildung
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Agenda 21 Grundsatz 9, Erdgipfel, Rio 1992
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Eckdaten für landwirtschaftliche Fortschritte, 1775-2025
... die Wertschöpfung innerhalb der Pflanzen- und Tierproduktion
verbessern?
... eine wertgesteigerte Landwirtschaft verwirklichen?
... eine effizientere und effektivere Nutzung von Land, Energie und
Ressourcen entwickeln?
... die Produktion von gesunden Lebensmitteln sicherstellen?
oder
Wie können wir eine bessere "industrielle Ökologie" etablieren?
Quelle: Kern, M., 2002/2008
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Wir brauchen eine geistige Führung, ...
Quelle: Kern, M., 2001
... , die vorausschaut und nicht einfach reagiert, die inspiriert ist und nicht nur das Machbare angeht, die langfristig für die kommenden Generationen denkt, von denen wir die Gegenwart nur geliehen haben.
Die Welt braucht Anführer, die gestärkt werden von einer Vision, getragen von ethischen Überlegungen, und die politische Courage besitzen, über den Tellerrand der nächsten Wahlen hinaus zu schauen.
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Kern, M.: Eine Vision
Vision:"Den Dialog von Genen verstehen und weiterentwickeln":Die primäre Sprache der Natur entschlüsseln, bestaunen, verstehen, verantwortungsbewusst entfalten und ethisch vertretbar nutzen.... denn ohne Gene: kein Sehen, Sprechen, Hören, Fühlen, Riechen - keine Sprache, keine Verständigung, kein Dialog, keine Kunst, keine Ethik, keine Moral - kein Leben.Die primäre Sprache der Natur nutzen, oder:Wie kommt man von den Geheimnissen des Lebens zu zukünftig ethisch vertretbaren Innovationen für das Leben?
Quelle: Kern, M., 2002
Dr. Manfred KernSustainable Development
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Zum Nachdenken!
Kulturpflanzen: 1563, 1999, 2007 …,von denen wir leben …
Quelle: Archimboldo, G., 1563; Bowers, D., 1999; Kern, M. und Schmid, B., 2007