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Deutscher Bundestag Drucksache 17/4417. Wahlperiode 18. 11.
2009
Unterrichtungdurch die Bundesregierung
Jahresgutachten 2009/10 des Sachverständigenrates zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
I n h a l t s v e r z e i c h n i s
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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XVI
Erstes Kapitel Die Zukunft nicht aufs Spiel setzen . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XX
I. Die Ausgangslage: Erholung, aber kein Aufschwung . . . . . .
. . . . . 3
II. Die Exit-Strategie: Haushaltskonsolidierung und Überwindung
der Finanzkrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 6
1. Europäische Geld- und Fiskalpolitik: Vor schwierigen
Entzugsprozessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 7
2. Die nationale Perspektive: Vorrang für die
Haushaltskonsolidierung . 10
3. Reformen für eine stabile Finanzmarktarchitektur . . . . . .
. . . . . . . . . . 12
III. Bildung und Innovationen als Zukunftsinvestitionen . . . .
. . . . . . . 16
1. Reform des Bildungssystems: Eine Bildungsoffensive . . . . .
. . . . . . . 16
2. Innovations- und Industriepolitik . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 19
3. Verbesserung der Standortattraktivität . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 22
Zweites KapitelDie wirtschaftliche Lage und Entwicklung in der
Welt und in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
I. Weltwirtschaft: Nach dem Absturz . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 26
1. Auf dem Weg aus der Rezession . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 27
Zugeleitet mit Schreiben des Bundeskanzleramtes vom 17. November
2009 gemäß § 6 Absatz 1 des Gesetzes über dieBildung eines
Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung.
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Drucksache 17/44 – II – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
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2. Die konjunkturelle Entwicklung in wichtigen Wirtschaftsräumen
. . . . 33Vereinigte Staaten und andere große Industrienationen . .
. . . . . . . . . . 33
Vereinigte Staaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 33Japan . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36Andere große Industriestaaten außerhalb Europas . . . . . . . . .
. . . . . 37Asiatische Schwellenländer . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Russland, Brasilien und andere große Rohstoffexporteure . . . .
. . . . . 39Die Länder der Europäischen Union . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 41
II. Die deutsche Volkswirtschaft nach dem Wachstumseinbruch . .
. . 46
1. Auswirkungen der Krise auf das Produktionspotenzial . . . . .
. . . . . . . 47
2. Zweitrundeneffekte auf dem Arbeitsmarkt und den Finanzmärkten
. . 50Problembereich Arbeitsmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 51Problembereich Finanzsystem . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
III. Der steinige Weg aus der Krise . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 58
1. Die Prognose im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 58
2. Die Prognose im Einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 60Außenwirtschaft: Erholung mit
positiven Impulsen für Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
60Ausrüstungsinvestitionen: Konsequenzen der massiven
Kapazitätsunterauslastung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 62Bauinvestitionen . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62Konsumausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 63Entstehungsseite:
Industrieproduktion hat Talsohle durchschritten . . .
66Preisniveauentwicklung: Stabilisierung bei niedrigen
Teuerungsraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 66Arbeitsmarkt im
Prognosezeitraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 66Öffentliche Finanzen: Erheblicher Anstieg der
Staatsverschuldung . . 69
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Drittes KapitelMakroökonomische Herausforderungen der Finanz-
und Wirtschaftskrise für das nächste Jahrzehnt . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 72
I. Fiskalpolitik vor schwierigem Entzugsprozess . . . . . . . .
. . . . . . . . . 74
1. Die Phase der Krisenintervention: Öffentliche Defizite als
Ausgleich für zunehmende private Geldvermögensbildung . . . . . . .
. . 76
2. Ein Konsolidierungspakt für Europa . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 79Die Risiken einer unzureichenden
fiskalpolitischen Konsolidierung . . 82Schwachpunkte des
Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts . . 84Ein temporäres
Sicherheitspaket für den Stabilitäts- und Wachstumspakt . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – III – Drucksache
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II. Ausstieg der Notenbanken aus unkonventioneller Politik
technisch leicht realisierbar . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 92
1. Ungewöhnliche Situation rechtfertigt unkonventionelle
Geldpolitik . . 92Qualitative Easing: Massive Veränderungen der
Bilanzstrukturen . . . 94Quantitative Easing: Kann man über die
Sättigungsmenge hinausgehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
2. Risiken für die Geldwertstabilität sind beherrschbar . . . .
. . . . . . . . . . 99Überschussliquidität könnte schnell wieder
eingesammelt werden . . . 100Hohe Unabhängigkeit der Notenbanken
als Schutzschild . . . . . . . . . . 101Deflationsrisiken durch
steigende Arbeitslosenquoten? . . . . . . . . . . . . 102Solide
Finanzpolitik erleichtert Exit-Strategie der Geldpolitik . . . . .
. 103
III. Risiken durch eine hohe Verschuldung mittel- und
osteuropäischer Länder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 105
IV. Einen unkontrollierten Ausstieg aus dem US-Dollar vermeiden
. . 109
1. Der US-Dollar ist nach wie vor die wichtigste Reservewährung
. . . . . 109
2. Reservewährung: Fluch oder Segen? . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 111Ein kontrollierter Ausstieg aus dem
US-Dollar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
Viertes KapitelFinanzsystem am Tropf: Vor schwierigen
Entzugsprozessen . . . . . . . . 116
I. Ein Jahr Krise und Krisenmanagement . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 118
1. Internationales Krisenmanagement: Entspannung, aber keine
Normalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 119
2. Das Krisenmanagement in Deutschland . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 123Zweckgesellschaftsmodell . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
125Konsolidierungsbankmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 128
II. Lehren aus der Krise und Handlungsbedarf . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 130
1. Verbleibende Herausforderungen zur Bewältigung der aktuellen
Krise 130
2. Leitlinien für einen Neuanfang . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 133
III. Ein Regulierungsregime zur Reduktion systemischer Risiken .
. . . 136
1. Systemrisiken durch Finanzintermediäre . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 137Mengenregulierung: Nur eingeschränkt
empfehlenswert . . . . . . . . . . . 138Preisregulierung: Ein
Vorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
139Messung systemischer Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 140
2. Systemrisiken durch Produkte und Märkte . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 144
IV. Ein Regime zum Umgang mit Schieflagen . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 146
1. Grundsätzlicher Reformbedarf . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 146
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2. Ein stilisiertes Eingriffs- und Restrukturierungsregime . . .
. . . . . . . . . 148Phase eins: Eingriffsmodalitäten bei
beginnender Schieflage . . . . . . . 149Phase zwei: Kompetenzen bei
einer Unterkapitalisierung . . . . . . . . . . 150Phase drei:
Abwicklungs- oder Sanierungslösungen . . . . . . . . . . . . . .
151
3. Umgang mit Schieflagen von grenzüberschreitend tätigen
Finanzinstituten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 152
V. Krisenprävention: Widerstandsfähigkeit erhöhen und
Prozyklizität mindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 155
VI. Aufsichtskompetenzen neu ausrichten . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 160
1. Nationale Aufsichtsreformen: Fortschritte und verbleibende
Defizite . 160
2. Internationale Aufsichtsreformen: Verpasste Chance . . . . .
. . . . . . . . 161
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Fünftes KapitelFinanzpolitik und Soziale Sicherung: Vorrang für
die Haushaltskonsolidierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 164
I. Finanzpolitik in der Wirtschaftskrise: Insgesamt angemessen .
. . 166
1. Was bislang getan wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 166
2. Multiplikatorwirkungen der Konjunkturpakete . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 169
II. Konsolidierung der öffentlichen Haushalte: Zurück auf „Los“
. . . 174
1. Die aktuelle Lage: Öffentliche Haushalte im Jahr 2009 . . . .
. . . . . . . . 175Entwicklung der staatlichen Einnahmen und
Ausgaben . . . . . . . . . . . 176Finanzpolitische Kennziffern . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
2. Die längerfristige Perspektive: Erheblicher
Konsolidierungsbedarf . . 179Haushaltskonsolidierung: Strukturelle
Finanzierungsdefizite reduzieren . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
3. Konsolidierungsstrategien: Harte Einschnitte statt
Tagträumereien . . 185Tagträumereien: Konsolidierung durch Wachstum
und Steuersenkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 185Konsolidierung über die
Ausgabenseite oder die Einnahmeseite . . . . . 185
III. Steuerpolitik in der neuen Legislaturperiode: Begrenzter
Handlungsspielraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 190
1. Erbschaftsteuer: Reform der Reform in Angriff nehmen . . . .
. . . . . . . 191
2. Unternehmensbesteuerung: Auf dem richtigen Weg . . . . . . .
. . . . . . . 192
3. Einkommensteuer und Umsatzsteuer: Als Folge der Finanzkrise
kleine Brötchen backen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 196
IV. Soziale Sicherung: Weiterhin Handlungsbedarf . . . . . . . .
. . . . . . . 198
1. Gesetzliche Rentenversicherung: Finanzielle Nachhaltigkeit
weiter beschädigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 198Die finanzielle Lage . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
199
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – V – Drucksache 17/44
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Trotz Krise höchste Rentenanpassung seit Jahren . . . . . . . .
. . . . . . . . 199Die Rentengarantie als Folge der Finanz- und
Wirtschaftskrise . . . . . 200
2. Gesundheitspolitik: Start des Gesundheitsfonds – vor der
nächsten Reform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 201Finanzsituation . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
202Weiterhin Handlungsbedarf auf der Einnahmeseite . . . . . . . .
. . . . . . . 202 ... und der Ausgabenseite . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
3. Soziale Pflegeversicherung: Generationengerechtigkeit
herstellen . . . 204
4. Arbeitslosenversicherung: Von der Krise schwer getroffen . .
. . . . . . . 205Finanzielle Lage . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206Ein
nachhaltiger Beitragssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 207
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
Sechstes KapitelIndustriepolitik: Marktprozesse wirken lassen
und Innovationen ermöglichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
I. Industriepolitische Rettungsmaßnahmen: Licht und Schatten . .
. 212
1. Die Rolle der Industriepolitik in Rezessionen . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 212Wettbewerbspolitik: Der Staat muss
Unparteiischer bleiben . . . . . . . . 212Es gibt keine harmlosen
Eingriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
216
2. Rettungsmaßnahmen in der aktuellen Wirtschaftskrise . . . . .
. . . . . . . 218Zeitweise veränderte Rahmenbedingungen . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 218Gezielte Eingriffe auf Branchen-
und Unternehmensebene . . . . . . . . . 222
II. Vertikale Industriepolitik: Kein taugliches Rezept . . . . .
. . . . . . . . 226
1. Flankierende Industriepolitik statt Anmaßung von Wissen . . .
. . . . . . 227Wettbewerbspolitik als industriepolitische
Daueraufgabe . . . . . . . . . . 227Möglichkeiten und Grenzen einer
vertikalen Industriepolitik . . . . . . . 231
2. Energiepolitik: Vorrang für marktwirtschaftliche Instrumente
. . . . . . 234Sockelbergbau: Kein geeigneter Beitrag zur
Versorgungssicherheit . . 235Den Ausbau erneuerbarer Energien
intelligenter gestalten . . . . . . . . . 238
III. Innovationspolitik: Wege zum Wachstum . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 240
1. Eckpfeiler moderner Innovationspolitik . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 241Innovationspolitische Strategien:
Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241Mobilisierung
durch konkrete Zielvorgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244
2. Umsetzung in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 247Handlungsfelder: Vorrang für
Eigeninitiative und Wettbewerb . . . . . . 247Steuerung als
lernendes System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . 251
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
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Drucksache 17/44 – VI – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
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Siebtes KapitelArbeitsmarkt: Den Blick nach vorne richten – eine
Bildungsoffensive starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 256
I. Der Arbeitsmarkt im Sog der schweren Rezession . . . . . . .
. . . . . . 258
1. Verzögertes Durchschlagen der Rezession auf den Arbeitsmarkt
. . . . 258
2. Bewegungsvorgänge und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt . .
. 266
II. Wirtschaftspolitische Herausforderungen im Zuge des
Abschwungs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 272
1. Bisherige Maßnahmen und Reformoptionen des Gesetzgebers . . .
. . . 273Kurzarbeiterregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273Arbeitslosenversicherung .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
275Altersteilzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275Zuständigkeiten bei
Hartz IV-Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
277
2. Lohnpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278
3. Institutionelle Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 280
III. Chancen für Wachstum und Beschäftigung fördern: Eine
bildungspolitische Offensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 282
1. Die Bedeutung der Bildungspolitik für Wachstum und
Chancengleichheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 283
2. Was ist bildungspolitisch zu tun? . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 284Herausforderungen an die
Bildungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
284Schwächen des deutschen Bildungssystems . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 286Leitlinien einer Bildungsreform . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287Was
bildungspolitisch zu tun ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 289Elementarbereich . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
289Schulbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291Berufliche Bildung und
Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
293Tertiärbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295
3. Ein 10-Punkte-Plan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
4. Beurteilung des Koalitionsvertrags . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 297Eine andere Meinung . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
299Lohnpolitik muss Deflation verhindern . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 299Kein deutscher Sonderweg beim Mindestlohn
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302Kündigungsschutz
beibehalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 302Studiengebühren führen nicht zu mehr Hochschulabsolventen
. . . . . . 303
Literatur 303
AnalyseEinkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland . . .
. . . . . . . . 308
I. Einkommensverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 309Datenbasis . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 309Einkommensbegriffe und Verteilungsmaße . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 310
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – VII – Drucksache
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Entwicklung, Verteilung und Zusammensetzung der Einkommen in
Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 311Einkommensmobilität . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
317Internationaler Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 320
II. Vermögensverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 322Datenbasis . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 322Entwicklung, Verteilung und Zusammensetzung der Vermögen
in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 323Bestimmungsfaktoren der
Vermögensverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . .
327Vermögensmobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 330Internationaler Vergleich . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
331
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333
Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
I. Gesetz über die Bildung eines Sachverständigenrates zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung . . . . . . . .
. 335
II. Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der
Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 337
III. Verzeichnis der Gutachten und Expertisen des
Sachverständigenrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 338
IV. Methodische Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 341A. Abgrenzung der verdeckten
Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 341B. Berechnung
der Arbeitseinkommensquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
346C. Berechnung des lohnpolitischen Verteilungsspielraums . . . .
. . . . 347
V. Statistischer Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 348A. Internationale Tabellen .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
349B. Tabellen für Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 349
I. Makroökonomische Grunddaten . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 349II. Ausgewählte Daten zum System der Sozialen
Sicherung . . . . 350
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414
-
Drucksache 17/44 – VIII – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
Verzeichnis der Schaubilder im Text
Seite Seite1 Voraussichtliche Wirtschaftsentwicklung in
Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
Produktionspotenzial, Bruttoinlandsprodukt
und Kapazitätsauslastung . . . . . . . . . . . . . . . .3
Entwicklung der Weltproduktion und des
Welthandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Internationale Finanzmarkt- und Konjunktu-
rindikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
.5 Finanzmarkt- und Konjunkturindikatoren für
ausgewählte Wirtschaftsräume . . . . . . . . . . .6 Finanzmarkt-
und Konjunkturindikatoren für
Schwellenländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Wichtige Wirtschaftsindikatoren für den
Euro-Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Konjunkturindikatoren für Deutschland . . . .9 Indikatoren zur
Kreditvergabe an Private . . .
10 Kredithürden und Kreditvergabestandards fürUnternehmen . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
11 Voraussichtliche Wirtschaftsentwicklung inDeutschland . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts . . . .13
Preisentwicklung in Deutschland . . . . . . . . . .14
Staatsverschuldung in den G7-Ländern . . . . .15 Entwicklung des
Bargeldumlaufs und der
Geldmenge in den Jahren 1914 bis 1922 und1939 bis 1945 . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16 Entwicklung der privaten Geldvermögensbil-dung in den Jahren
2007 und 2010 in ausge-wählten Industrieländern . . . . . . . . . .
. . . . . .
17 Strukturelle Defizite in den Jahren 2010 und2015 bei einer
Rückführung der Quote um ei-nen halben Prozentpunkt pro Jahr . . .
. . . . . .
18 Das Verfahren bei einem übermäßigen Defizitnach Artikel 104
EG-Vertrag . . . . . . . . . . . . .
19 Entwicklung der Aktiva wichtiger Notenbanken 20 Struktur der
Aktiva der Europäischen Zentral-
bank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. .21 Struktur der Aktiva der US-amerikanischen
Notenbank und der Bank of England . . . . . . .22 Renditen von
Staatsanleihen mit einer Rest-
laufzeit von fünf Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Entwicklung der Bankkredite an den nichtfi-
nanziellen Sektor sowie der Geldmenge imEuro-Raum und in den
Vereinigten Staaten
24 Geldschöpfungs-Multiplikator der Geldmen-ge M3 im Euro-Raum
und der Geldmenge M2in den Vereinigten Staaten . . . . . . . . . .
. . . . .
25 Indikator für die Deflationsanfälligkeit derWeltwirtschaft .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26 Nullkupon-Breakeven-Inflationsraten im Eu-ro-Raum und in den
Vereinigten Staaten . . .
27 Internationale Finanzmarktindikatoren . . . .
28 Risikoreiche Asset-Klassen der Landesbanken
29 Bad Bank-Regelung der Bundesregierung . .
30 Konsolidierungsmodell der Bundesregierungfür Banken . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31 Netzwerk Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32 Simulationsrechnungen der Wirkungen staat-licher
Ausgabenprogramme auf die Entwick-lung des Bruttoinlandsprodukts in
Europa . . .
33 Simulationsrechnungen der Wirkungen staat-licher
Ausgabenprogramme auf die Entwick-lung des Bruttoinlandsprodukts in
Deutschland
34 Langfristige Entwicklung der gesamtstaatli-chen
Schuldenstandsquote . . . . . . . . . . . . . . .
35 Beantragtes Kreditvolumen im Rahmen desKfW-Sonderprogramms .
. . . . . . . . . . . . . . .
36 Kapazitäten für die PKW-Produktion in Europa
37 Entwicklung der Arbeitslosenquoten und
desBruttoinlandsprodukts im 1. Halbjahr 2009 inden OECD-Ländern . .
. . . . . . . . . . . . . . . . .
38 Arbeitsmarkt während konjunktureller Ab-schwungphasen . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39 Entwicklung der Kurzarbeit in Deutschland
40 Arbeitslose nach verschiedenen Merkmalen inden Jahren 2008
und 2009 . . . . . . . . . . . . . .
41 Leiharbeitnehmer in Deutschland . . . . . . . . .
42 Wirtschaftliche Entwicklung in ausgewähltenLändern . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts imZeitraum 2008 bis
2010 für ausgewählte Länder
44 Relative Entwicklung der durchschnittlichenMarkt- und
Haushaltsnettoeinkommen in Ost-deutschland . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
45 Gesamteinkommen nach Einkommensartenund Dezilen in West- und
Ostdeutschland fürdie Jahre 1991 und 2007 . . . . . . . . . . . . .
. . .
46 Gini-Koeffizient der Einkommensverteilungfür ausgewählte
Länder der OECD . . . . . . . .
47 Anteile und Höhe der individuellen Nettover-mögen nach
Dezilen in Deutschland für dasJahr 2002 und 2007 . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . .
48 Individuelles Nettovermögen der Altersgruppenin Deutschland
in den Jahren 2002 und 2007. . .
49 Individuelles Nettovermögen für Einkom-mensdezile in den
Jahren 2002 und 2007 . . .
4
5
27
29
31
40
434753
56
59646774
76
77
82
8693
94
95
97
98
99
102
103
120
124
126
128
143
171
173
184
222
223
260
261
265
269
270
300
301
312
318
321
325
328
330
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – IX – Drucksache
17/44
Verzeichnis der Tabellen im Text
Seite Seite1 Wirtschaftsdaten für die Vereinigten Staaten
2 Wirtschaftsdaten für Japan . . . . . . . . . . . . . . .
3 Die voraussichtliche Entwicklung in wichti-gen
Schwellenländern und Rohöl exportieren-den Ländern . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 Wirtschaftsdaten für den Euro-Raum . . . . . .
5 Wirtschaftsdaten für die Länder der Europäi-schen Union . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6 Zuwachsrate des Produktionspotenzials unterVerwendung
ausgewählter Schätzverfahren . .
7 Die wichtigsten Daten der Volkswirtschaftli-chen
Gesamtrechnungen für Deutschland . . .
8 Finanzpolitische Maßnahmen der Bundesre-gierung . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9 Der Arbeitsmarkt in Deutschland . . . . . . . . .
10 Einnahmen und Ausgaben des Staates . . . . . .
11 Inflationsentwicklung in OECD-Ländern mithoher
Staatsverschuldung in den 1990er-Jah-ren . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12 Defizitverfahren im Rahmen des Europäi-schen Stabilitäts- und
Wachstumspakts(SWP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . .
13 Konsolidierungsprozess der staatlichen Haus-halte im
Euro-Raum für die Jahre 1995 bis1999 . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . .
14 Eckdaten zur finanziellen Situation in denneuen
EU-Mitgliedsländern außerhalb desEuro-Raums . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
15 Kredite an mittel- und osteuropäische Ländervon ausländischen
Banken . . . . . . . . . . . . . . .
16 Währungsreserven ausgewählter Schwellen-und
Entwicklungsländer in Relation zumBruttoinlandsprodukt . . . . . .
. . . . . . . . . . . . .
17 Zusammensetzung des Sonderziehungsrechts
18 Staatliche Rettungsmaßnahmen seit Oktober2008 . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19 Abschreibungen der Banken weltweit . . . . . .
20 Stabilisierungshilfen des SoFFin . . . . . . . . . .
21 Stilisiertes Ampelsystem der FDIC für denUmgang mit bedrohten
Banken . . . . . . . . . . .
22 Diskretionäre finanzpolitische Maßnahmenim Euro-Raum . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23 Ausgaben-Multiplikatoren der staatlichenKonjunkturprogramme
in Europa . . . . . . . . .
24 Ausgaben-Multiplikatoren der staatlichenKonjunkturprogramme
in Deutschland . . . . .
25 Einnahmen und Ausgaben des Staates . . . . .
26 Finanzpolitische Kennziffern . . . . . . . . . . . .
27 Konsolidierungsbedarf des Bundes bis 2016durch die
Schuldenbremse . . . . . . . . . . . . . . .
28 Finanzpolitische Kennziffern bei Beachtungder Schuldenbremse
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29 Aufkommensneutrale Steuersätze bei unter-schiedlichen
Freibetragsregelungen der Erb-schaftsteuer . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
30 Durchschnittliche Haftungsfreistellung imRahmen des
KfWSonderprogramms . . . . . . .
31 Der Arbeitsmarkt in Deutschland . . . . . . . . .
32 Zerlegung der Zuwachsrate des realen Brutto-inlandsprodukts
im Jahr 2009 . . . . . . . . . . . .
33 Abgänge aus und Zugänge in Arbeitslosigkeit
34 Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen und Ge-schlecht . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
35 Berufsausbildungsstellenmarkt in Deutsch-land . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36 Verdienste, Produktivität und Arbeitskosten . .
37 Internationaler Vergleich von Bildungsaus-gaben im Jahr 2006
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38 Bedeutung der öffentlichen Ausgaben für Bil-dung in
Deutschland und in den OECD-Län-dern nach Bildungsbereichen im Jahr
2006 . .
39 Einkommensverteilung auf Basis des SOEP . .
40 Dezilanteile und Dezilverhältnisse für dasEinkommen auf Basis
des SOEP . . . . . . . . . .
41 Einkommensmobilität für West- und Ost-deutschland . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42 Verweilquoten in Einkommensquintilen fürausgewählte
OECD-Länder über einen Drei-Jahres-Zeitraum . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . .
43 Verteilung der individuellen Nettovermögenin Deutschland in
den Jahren 2002 und 2007
44 Portfoliostruktur des individuellen Nettover-mögens in
Deutschland in den Jahren 2002und 2007 . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
45 Nettogesamtvermögen nach der beruflichenStellung in den
Jahren 2002 und 2007 . . . . . .
46 Vermögensmobilität in Deutschland . . . . . . .
47 Verteilung und Portfoliostruktur des Vermö-gens im
internationalen Vergleich . . . . . . . . .
35
37
38
42
44
50
61
65
68
69
79
80
87
105
106
110
113
119
122
123
150
167
172
174
177
178
182
183
193
221
259
263
267
268
271
279
285
288
313
316
319
321
324
326
329
331
332
-
Drucksache 17/44 – X – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Verzeichnis der Kästen im Text
Seite Seite1 Weltwirtschaftliche Erholungsprozesse nach
Krisen: Wachstumsschwäche oder beschleu-nigter Aufholprozess? .
. . . . . . . . . . . . . . . . .
2 Umfragebasierte Indikatoren zur Kreditvergabe
3 Annahmen der Prognose . . . . . . . . . . . . . . . .
4 Fiskalimpuls in den Jahren 2009 und 2010 . .
5 Historische Erfahrungen in Deutschland miteiner überhöhten
Staatsverschuldung . . . . . .
6 Geldvermögensbildung . . . . . . . . . . . . . . . . .
7 Wie sich Griechenland den Sanktionen desStabilitäts- und
Wachstumspakts erfolgreichentziehen konnte . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . .
8 Neue Ansätze zur Messung systemischer Risi-ken . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9 Ökonomische Bedeutung von Insolvenzver-fahren . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10 Der „Wirtschaftsfonds Deutschland“ . . . . . . .
11 Die vermeintliche Opel-Rettung – Chronik ei-ner misslungenen
Industriepolitik . . . . . . . . .
12 Industriepolitische Maßnahmen: Wirkungenergeben sich aus
Kontrasten . . . . . . . . . . . . .
13 Kurzarbeit als Instrument zu Beschäftigungs-sicherung in
Krisenzeiten . . . . . . . . . . . . . . .
14 Lebenslanges Lernen in Schweden . . . . . . . .
32
55
60
65
75
77
84
142
213
220
224
229
264
297
Verzeichnis der Tabellen im Statistischen Anhang
Seite Seite
A. Internationale Tabellen
1* Bevölkerung, Beschäftigung und Arbeitslo-sigkeit in der
Europäischen Union und inausgewählten Ländern . . . . . . . . . . .
. . . . . .
2* Bruttoinlandsprodukt, Konsumausgaben
undBruttoanlageinvestitionen in der Europäi-schen Union und in
ausgewählten Ländern . .
3* Ausrüstungsinvestitionen, Bauten, Exporteund Importe in der
Europäischen Union undin ausgewählten Ländern . . . . . . . . . . .
. . . .
4* Nationaler und Harmonisierter Verbraucher-preisindex in der
Europäischen Union und inausgewählten Ländern . . . . . . . . . . .
. . . . . .
5* Handels- und Leistungsbilanzsalden, Finan-zierungssaldo und
Schuldenstand des Staatesin ausgewählten Ländern . . . . . . . . .
. . . . . .
6* Bilaterale Wechselkurse für ausgewählteWährungen . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7* Zinssätze in den Ländern der EuropäischenUnion und in
ausgewählten Ländern . . . . . .
B. Tabellen für Deutschland
I. Makroökonomische Grunddaten
8* Bevölkerungsstand und Bevölkerungsvoraus-berechnung für
Deutschland . . . . . . . . . . . .
9* Beschäftigung und Erwerbslosigkeit . . . . . .
10* Eckdaten zur Arbeitslosigkeit . . . . . . . . . . .
11* Bruttowertschöpfung, Bruttoinlandsprodukt,Nationaleinkommen
und Volkseinkommen . .
12* Arbeitnehmerentgelte (Lohnkosten), Arbeits-produktivität und
Lohnstückkosten für dieGesamtwirtschaft . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . .
13* Verwendung des Volkseinkommens . . . . . . .
14* Verwendung des Bruttoinlandsprodukts . . . .
15* Bruttoinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
.
16* Deflatoren aus den VolkswirtschaftlichenGesamtrechnungen . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
17* Verfügbares Einkommen, Primäreinkom-men und Sparen der
privaten Haushalte . . . .
18* Einnahmen und Ausgaben des Staates, derGebietskörperschaften
und der Sozialversi-cherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . .
19* Einnahmen und Ausgaben des Bundes, derLänder und der
Gemeinden . . . . . . . . . . . . .
20* Ausgaben und Einnahmen der staatlichenund kommunalen
Haushalte nach Bundeslän-dern . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . .
21* Kassenmäßige Steuereinnahmen . . . . . . . . .
22* Verschuldung der öffentlichen Haushalte . . .
23* Vermögensbildung und ihre Finanzierung . .
24* Unternehmens- und Vermögenseinkommender Gesamtwirtschaft . .
. . . . . . . . . . . . . . . .
25* Zahlungsbilanz (Salden) . . . . . . . . . . . . . . . .
351
352
353
354
355
356
357
358
359
360
361
362
363
364
365
366
367
368
370
371
372
373
374
375
376
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – XI – Drucksache
17/44
26* Kapitalverkehr mit dem Ausland . . . . . . . .
27* Ausgewählte Zinsen und Renditen . . . . . . .
28* Zinssätze für Neugeschäfte der Banken(MFIs) . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29* Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe
30* Umsatz im Bergbau und im VerarbeitendenGewerbe . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
31* Index der Nettoproduktion im Produzieren-den Gewerbe . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32* Beschäftigte, geleistete Arbeitsstunden undEntgelte im
Bergbau und im VerarbeitendenGewerbe . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . .
33* Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Ge-werbe . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34* Baugenehmigungen im Hochbau . . . . . . . .
35* Auftragseingang im Bauhauptgewerbe nachBauarten . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36* Umsatz, Beschäftigte, geleistete Arbeitsstun-den und
Produktion im Bauhauptgewerbe . .
37* Außenhandel (Spezialhandel) . . . . . . . . . . .
38* Außenhandel (Spezialhandel) nach ausge-wählten Gütergruppen
der Produktionsstatis-tik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . .
39* Außenhandel (Spezialhandel) nach Länder-gruppen . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40* Außenhandel (Spezialhandel) mit ausge-wählten Ländern . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
41* Einzelhandelsumsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . .
42* Index der Erzeugerpreise gewerblicher Pro-dukte . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
43* Index der Außenhandelspreise . . . . . . . . . .
44* Verbraucherpreise für Deutschland . . . . . . .
45* Preisindizes für Energieprodukte in Deutsch-land . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46* Preisindizes für Neubau und Instandhaltung,Baulandpreise . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
47* Verdienste nach ausgewählten Wirtschafts-bereichen . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Ausgewählte Daten zum System der Sozialen Sicherung
48* Sozialbudget: Leistungen nach Institutionenund Funktionen .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49* Sozialbudget: Finanzierung nach Arten undQuellen . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50* Kenngrößen für die Beitragsbemessung unddie Leistungen in
der Allgemeinen Renten-versicherung . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . .
51* Struktur der Leistungsempfänger in der Ge-setzlichen
Rentenversicherung . . . . . . . . . . .
52* Finanzielle Entwicklung der AllgemeinenRentenversicherung .
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
53* Gesundheitsausgaben in Deutschland . . . . . .
54* Versicherte in der Gesetzlichen Krankenver-sicherung . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
55* Struktur der Einnahmen und Ausgaben derGesetzlichen
Krankenversicherung . . . . . . .
56* Ausgaben für Mitglieder und Versicherte inder Gesetzlichen
Krankenversicherung . . . .
57* Beitragssätze und Beitragseinnahmen in derGesetzlichen
Krankenversicherung . . . . . . .
58* Ausgaben, Einnahmen und Versicherte in derSozialen
Pflegeversicherung . . . . . . . . . . . . .
377
378
379
380
381
382
383
384
385
386
387
388
389
390
391
392
393
394
395
396
397
398
399
400
401
402
403
404
405
406
407
408
409
-
Drucksache 17/44 – XII – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
Statistische Materialquellen – Abkürzungen
Angaben aus der amtlichen Statistik für die Bundesrepublik
stammen, soweit nicht anders vermerkt, vom StatistischenBundesamt.
Diese Angaben beziehen sich auf Deutschland; andere Gebietsstände
sind ausdrücklich angemerkt.
Material über das Ausland wurde in der Regel internationalen
Veröffentlichungen entnommen. Darüber hinaus sind ineinzelnen
Fällen auch nationale Veröffentlichungen herangezogen worden.
ABS = Asset-Backed-Security
AIDA = Anstalt in der Anstalt
AIG = American International Group, Inc.
AAMP = Aktive Arbeitsmarktpolitik
ARGEn = Arbeitsgemeinschaften zur gemeinsamen
Aufgabenwahrnehmung
ARIMA = Autoregressive Integrated Moving Average
BA = Bundesagentur für Arbeit
BaFin = Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
BAföG = Bundesausbildungsförderungsgesetz
BCBS = Basel Committee on Banking Supervision
BEA = Bureau of Economic Analysis
BIP = Bruttoinlandsprodukt
BIZ = Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
BLG = Bruttolöhne und -gehälter
BMAS = Bundesministerium für Arbeit und Soziales
BMF = Bundesministerium der Finanzen
BMJ = Bundesministerium der Justiz
BMWi = Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
BSC = Banking Supervision Committee
BZA = Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.
V.
CDS = Credit default Swap, Handelbare Kreditderivate zur
Versicherung gegen Kreditausfallrisiken
CEBS = Committee of European Banking Supervisors
CoVaR = Methode zur Messung von systemischen Risiken
DDR = Deutsche Demokratische Republik
DIHK = Deutscher Industrie- und Handelskammertag
DIW = Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin
EBA = Europäische Bankenaufsichtsbehörde
Ecofin = The Economic and Financial Affairs Council
EDV = Exzessives Defizitverfahren
EEG = Erneuerbare Energien Gesetz
EIOPA = Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen
und die betriebliche Altersversorgung
EONIA = Euro OverNight Index Average
ERP = Europäisches Wiederaufbauprogramm (Marshallplan)
ESFS = Europäisches System für die Finanzaufsicht
ESMA = Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde
ESRB = Europäischer Ausschuss für Systemrisiken
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – XIII – Drucksache
17/44
ESRI = Cabinet Office, Government of Japan
et al. = und andere
EU = Europäische Union
EURO = Europäische Währungseinheit
Eurostat = Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaften
EWU = Europäische Währungsunion
EZB/ECB = Europäische Zentralbank
FDIC = Federal Deposit Insurance Corporation
FiBS = Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie
FMSA = Finanzmarktstabilisierungsanstalt = SoFFin
FMStFG = Gesetz zur Fortentwicklung der
Finanzmarktstabilisierung
FMStG = Finanzmarktstabilisierungsgesetz
FSB = Financial Stability Board
FSF = Financial Stability Forum
GewStG = Gewerbesteuergesetz
GFSR = General Features of Supplier Relations
GG = Grundgesetz
GKV = Gesetzliche Krankenversicherung
GKV-WSG = Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der
gesetzlichen Krankenversicherung
GUS = Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
HGB = Handelsgesetzbuch
HRE = Hypo Real Estate
HVPI = Harmonisierter Verbraucherpreisindex
HWWI = Hamburgisches Weltwirtschaftsinstitut
IAB = Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
ILO = Internationale Arbeitsorganisation, Genf
IDW = Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.,
Düsseldorf
Ifo = Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München
IFRIC = International Financial Reporting Interpretations
Committee
IFRS = International Financial Reporting Standards =
internationale Rechnungslegungsvorschriften
IGF = Industrielle Gemeinschaftsforschung
IGLU = Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung
IKB = Deutsche Industriebank AG
IMF = Internationaler Währungsfonds
InsO = Insolvenzordnung
IOSCO = International Organization of Securities Commissions
IWF/IMF = Internationaler Währungsfonds, Washington
IZA = Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit, Bonn
JG = Jahresgutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Ent-wicklung
KfW = Kreditanstalt für Wiederaufbau
-
Drucksache 17/44 – XIV – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
KG = Kommanditgesellschaft
KHRG = Krankenhausfinanzierungsreformgesetz
KV = Kassenärztliche Vereinigung
KWG = Gesetz über Kreditwesen
LIBOR = London Interbank offered Rate, Referenzzinssatz im
Interbankengeschäft, unbesicherte Zinssätze
LWS = Luxembourg Wealth Study
MEA = Mannheim Research Institute for the Economics of Aging,
Mannheim
MoRaKG = Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für
Kapitalbeteiligungen
NBER = National Bureau of Economic Research
OECD = Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, Paris
OIS = overnight indexed swap, besicherte Zinssätze
OTC = Over-The-Counter
PISA = Programme for International Student Assessment
RV = Rentenversicherung
RWI = Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung,
Essen
SCAP = Supervisory Capital Assessment Program =
Aufsichtsbehörde
SEC = Securities and Exchange Commission
SEK = Schwedische Krone
SGB = Sozialgesetzbuch
SOEP = Sozio-oekonomisches Panel des DIW
SoFFin = Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung auch als FMSA
bezeichnet
SWP = Stabilitäts- und Wachstumspakt
SZR = Sonderziehungsrecht
TAF = Term Auction Facility
TVG = Tarifvertragsgesetz
UdSSR = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
UStG = Umsatzsteuergesetz
VaR = Value at Risk
VPI = Verbraucherpreisindex
WKM II = Wechselkursmechanismus II
WSI = Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut der
Hans-Böckler-Stiftung
ZEW = Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – XV – Drucksache
17/44
Zeichenerklärung
– = nichts vorhanden
0 = weniger als die Hälfte der kleinsten dargestellten
Einheit
. = kein Nachweis
... = Angaben fallen später an
– oder | = der Vergleich ist durch grundsätzliche Änderungen
beeinträchtigt
X = Nachweis ist nicht sinnvoll beziehungsweise Fragestellung
trifft nicht zu
( ) = Aussagewert eingeschränkt, da der Zahlenwert statistisch
relativ unsicher ist
Dieses sind Textabschnitte mit Erläuterungen zu methodischen
Konzeptionen des Rates oder zur Statistik.
In Kästen gedruckte Textabschnitte enthalten analytische oder
theoretische Ausführungen oder bieten detaillierte Infor-mation zu
Einzelfragen, häufig im längerfristigen Zusammenhang.
-
Drucksache 17/44 – XVI – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
Vorwort
1. Gemäß § 6 Absatz 1 des Gesetzes über die Bildung eines
Sachverständigenrates zur Be-
gutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vom 14. August
1963, zuletzt geändert
durch Artikel 128 der Verordnung vom 31. Oktober 20061)
, legt der Sachverständigenrat sein
46. Jahresgutachten vor.
2. Nach dem dramatischen Einbruch der Wirtschaftsleistung im
Winterhalbjahr 2008/2009
hat sich die deutsche Konjunktur zur Jahresmitte stabilisiert.
Für das Jahr 2009 ist dennoch
von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 5,0 vH
auszugehen; für das Jahr 2010
prognostiziert der Sachverständigenrat eine leichte Erholung mit
einer Zuwachsrate des Brut-
toinlandsprodukts von 1,6 vH.
So erfreulich das Ende der Abwärtsdynamik ist, die deutsche
Volkswirtschaft befindet sich
konjunkturell nach wie vor in einem tiefen Tal. Die leicht
positiven Signale für das Jahr 2010
geben keinen Anlass zu euphorischen Einschätzungen, etwa im
Hinblick auf ausgabenpoliti-
sche Spielräume oder Steuersenkungen.
3. Der Sachverständigenrat hat seinem Jahresgutachten 2009/10
den Titel vorangestellt:
Die Zukunft nicht aufs Spiel setzen
Zur Sicherung der Zukunftsperspektiven der deutschen
Volkswirtschaft muss die Wirtschafts-
politik die Weichen zielführender stellen, insbesondere im
Hinblick auf die Abwägung zwi-
schen Sanierung der Staatsfinanzen, Steuererleichterungen und
Zukunftsinvestitionen. Die
Vorbereitungen für einen konsequenten Rückzug aus den zur
Stützung des Finanzsystems und
der Realwirtschaft richtigerweise ergriffenen Maßnahmen müssen
vorangetrieben und Spiel-
räume für Investitionen in Bildung und Innovationen geschaffen
werden. Nur so kann die
Wirtschaftspolitik sicherstellen, dass das Wachstum der
deutschen Volkswirtschaft nicht dau-
erhaft unter den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise
leidet.
4. Mit Schreiben vom 18. November 2008 legte Professor Dr. Dr.
h.c. Bert Rürup, Darm-
stadt, gemäß § 7 Absatz 3 des Sachverständigenratsgesetzes
gegenüber dem Bundespräsiden-
ten sein Amt als Mitglied im Sachverständigenrat nieder. Herr
Rürup gehörte dem Rat über
neun Jahre an, davon vier Jahre als Vorsitzender.
Der Sachverständigenrat ist seinem früheren Vorsitzenden zu
großem Dank verpflichtet. Bert
Rürup lieferte in seiner Zeit als Ratsmitglied wertvolle
Beiträge zu verschiedenen Themen.
Insbesondere im Bereich der Sozialen Sicherung hat er Maßstäbe
gesetzt und mit seinen Ana-
lysen sowie seinen wirtschaftpolitischen Vorschlägen die Arbeit
des Sachverständigenrates
maßgeblich beeinflusst. Es ist ihm zu verdanken, dass die
Zusammenarbeit der Mitglieder des
1) Dieses Gesetz und ein Auszug des Gesetzes zur Förderung der
Stabilität und des Wachstums der
Wirtschaft vom 8. Juni 1967 sind als Anhang I und II angefügt.
Wichtige Bestimmungen des
Sachverständigenratsgesetzes sind im jeweiligen Vorwort der
Jahresgutachten 1964/65 bis 1967/68
erläutert.
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – XVII – Drucksache
17/44
Rates, des wissenschaftlichen Stabes und der Geschäftsstelle von
einer ebenso konstruktiven
wie freundschaftlichen Atmosphäre geprägt war.
5. Als Nachfolger von Bert Rürup berief der Bundespräsident
Herrn Professor
Dr. Christoph M. Schmidt, Essen, für die Amtsperiode bis zum 28.
Februar 2010 in den Sach-
verständigenrat.
6. Professor Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz, Mannheim, wurde
gemäß § 8 Absatz 2 des
Sachverständigenratsgesetzes für die Dauer von drei Jahren zum
Vorsitzenden gewählt.
7. Der Sachverständigenrat hatte im Laufe des Jahres
Gelegenheit, mit der Bundeskanz-
lerin, dem Bundesminister der Finanzen, dem Bundesminister für
Wirtschaft und Techno-
logie, dem Bundesminister für Arbeit und Soziales und der
Bundesministerin für Gesundheit
wirtschafts- und finanzpolitische Fragen zu erörtern.
Staatssekretär Dr. Walther Otremba sowie weitere Mitarbeiter des
Bundesministeriums für
Wirtschaft und Technologie und Ministerialdirigent Dr. Christian
Kastrop vom Bundesmi-
nisterium der Finanzen standen dem Sachverständigenrat für
ausführliche Gespräche zur Ver-
fügung.
8. Der Sachverständigenrat traf sich auch in diesem Jahr mit
Mitgliedern des Conseil
d’analyse économique. Im Mittelpunkt der Gespräche standen
Probleme der internationalen
und europäischen Finanzmarktordnung.
9. Ausführliche Gespräche über aktuelle arbeitsmarktpolitische
Themen führte der Sach-
verständigenrat mit dem Vorstandsvorsitzenden und mit leitenden
Mitarbeitern der Bundes-
agentur für Arbeit, Nürnberg, sowie mit dem Direktor und dem
stellvertretenden Direktor des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg.
Zudem haben die Bundes-
agentur für Arbeit und das Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung dem Sachverstän-
digenrat in diesem Jahr zu vielfältigen arbeitsmarktpolitischen
Fragestellungen umfassendes
Informations- und Datenmaterial zur Verfügung gestellt.
10. Wie in den vergangenen Jahren konnte der Sachverständigenrat
mit leitenden Mitarbei-
tern des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK)
wirtschafts- und beschäfti-
gungspolitische Fragestellungen erörtern.
11. Mit dem Präsidenten und weiteren Mitgliedern des Vorstandes
der Deutschen Bundes-
bank konnte der Sachverständigenrat in diesem Jahr wiederum
einen Meinungsaustausch über
die wirtschaftliche Lage und deren absehbare Entwicklung sowie
über konzeptionelle und
aktuelle Fragen der Geld- und Währungspolitik führen.
Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank standen dem
Sachverständigenrat regelmäßig für Dis-
kussionen über wirtschaftspolitische Fragestellungen zur
Verfügung.
-
Drucksache 17/44 – XVIII – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
12. Mit Vertretern der „Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose“,
der Organisation für wirt-
schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der
EU-Kommission fanden Gespräche
über die Lage der deutschen Wirtschaft sowie über die nationalen
und weltwirtschaftlichen
Perspektiven statt.
13. Für seine Analysen über wichtige Industrieländer und für
seine geld- und währungspoli-
tischen Ausführungen konnte der Rat auf umfangreiches
Datenmaterial der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, des
Internationalen Währungsfonds, der
Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bundesbank und der
Europäischen Kommission
zurückgreifen.
14. Mit Mitarbeitern der Kreditanstalt für Wiederaufbau,
Frankfurt, hat der Sachverständi-
genrat intensive Gespräche zu Fragen der Kreditversorgung der
deutschen Wirtschaft sowie
zu Aspekten des Wirtschaftsfonds Deutschland geführt.
15. Dr. Jens-Hinrich Binder, LL.M., Freiburg, untersuchte für
den Sachverständigenrat in
einer umfassenden Expertise den rechtlichen Rahmen für eine
Reform der Bankenrestruk-
turierung und -abwicklung und erleichterte damit die
Meinungsbildung des Sachverständigen-
rates.
16. Professor Dr. Ludger Wößmann, München, und Professor Dr.
Hans-Peter Blossfeld,
Bamberg, erstellten für den Sachverständigenrat ausführliche
Gutachten zu bildungspoliti-
schen Herausforderungen und Lösungsansätzen.
17. Professor Volker Wieland, Ph.D. und Diplom-Volkswirt Tobias
Cwik, Frankfurt, sowie
Dr. Roland Döhrn und Dr. György Barabas, Essen, erstellten im
Auftrag des Sachverständi-
genrates Berechnungen zu den Multiplikatorwirkungen von
Konjunkturprogrammen.
18. Dr. Markus M. Grabka und PD Dr. Joachim R. Frick, Berlin,
unterstützten den Sachver-
ständigenrat bei Analysen zur Einkommens- und
Vermögensverteilung in Deutschland.
19. Professorin Dr. Henriette Houben und Professor Dr. Ralf
Maiterth, Hannover, führten
für den Sachverständigenrat Simulationsrechnungen zu den
Auswirkungen von Reformvor-
schlägen zur Erbschaftsbesteuerung durch.
20. Zur Untersuchung der Kreditversorgung der deutschen
Realwirtschaft erarbeitete Herr
Diplom-Volkswirt Theodor Schonebeck, Kronberg, für den
Sachverständigenrat hilfreiche
Analysen.
21. Die Mitarbeiter der Verbindungsstelle zwischen dem
Statistischen Bundesamt und dem
Sachverständigenrat haben bei der Erstellung dieses
Jahresgutachtens einen außerordentlich
engagierten und wertvollen Beitrag geleistet: Dem
Geschäftsführer, Diplom-Volkswirt
Wolfgang Glöckler, und seiner Stellvertreterin,
Diplom-Volkswirtin Birgit Hein, sowie Anita
Demir, Christoph Hesse, Klaus-Peter Klein, Uwe Krüger, Sabrina
Mäncher, Volker Schmitt,
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – XIX – Drucksache
17/44
Hans-Jürgen Schwab und Beate Zanni gilt daher unser besonderer
Dank. Die Zusammenarbeit
mit dem Statistischen Bundesamt war in diesem Jahr wieder
ausgezeichnet.
22. Das vorliegende Jahresgutachten hätte der
Sachverständigenrat nicht ohne den herausra-
genden Einsatz seines wissenschaftlichen Stabes erstellen
können. Ein ganz herzlicher Dank
geht deshalb an Diplom-Volkswirtin, Diplom-Wirtschaftssinologin
Ulrike Bechmann, Hasan
Doluca, M.S., Diplom-Informatiker Malte Hübner, Dr. Anabell
Kohlmeier, Dr. Wolfgang
Kornprobst, Dr. Heiko Peters, Dr. Stefan Ried, Dr. Peter
Schwarz, Dr. Christoph Swonke,
Diplom-Volkswirt Marco Wagner und Dr. Benjamin Weigert.
Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem
Generalsekretär Dr. Ulrich Klüh. Er
hat die Arbeiten des wissenschaftlichen Stabes sehr effizient
koordiniert und für die Arbeit
des Sachverständigenrates wertvolle inhaltliche Anregungen
gegeben. Mit seinen hohen ana-
lytischen Fähigkeiten, seinem unermüdlichen Einsatz, seinem
organisatorischen Talent und
seinem Formulierungsgeschick trug er wesentlich zum Gelingen
dieses Gutachtens bei.
Fehler und Mängel, die das Gutachten enthält, gehen allein zu
Lasten der Unterzeichner.
Wiesbaden, 4. November 2009
Peter Bofinger Wolfgang Franz
Christoph M. Schmidt Beatrice Weder di Mauro Wolfgang
Wiegard
-
Drucksache 17/44 – XX – Deutscher Bundestag – 17.
Wahlperiode
ERSTES KAPITEL
Die Zukunft nicht aufs Spiel setzen
Die Ausgangslage: Erholung, aber kein AufschwungI.
II.
III.
Die Exit-Strategie: Haushaltskonsolidierung und Überwindung der
Finanzkrise
Bildung und Innovationen als Zukunftsinvestitionen
1. Reform des Bildungssystems: Eine Bildungsoffensive
2. Innovations- und Industriepolitik
3. Verbesserung der Standortattraktivität
1. Europäische Geld- und Fiskalpolitik: Vor schwierigen
Entzugsprozessen
2. Die nationale Perspektive: Vorrang für die
Haushaltskonsolidierung
3. Reformen für eine stabile Finanzmarktarchitektur
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 1 – Drucksache 17/44
Die Zukunft nicht aufs Spiel setzen
1. Die neue Bundesregierung wird in den nächsten Jahren mit
großen wirtschaftspoliti-
schen Herausforderungen konfrontiert sein. Konkret muss es darum
gehen,
eine Exit-Strategie vorzubereiten und umzusetzen, welche die
konjunkturelle Stabilisie-
rung nicht gefährdet, aber die durch die Krise bedingten
staatlichen Eingriffe auf ein nor-
males Maß zurückführt, und
Zukunftsinvestitionen zu fördern und zu tätigen, die Deutschland
auf einen höheren
Wachstumspfad bringen.
Misslingt die Bewältigung dieser Herausforderungen, wird
Deutschland für lange Zeit unter
einer Wachstumsschwäche, einer die Generationengerechtigkeit
untragbar verletzenden öf-
fentlichen Verschuldung und einem am staatlichen Tropf hängenden
Bankensystem, kurzum
an der „japanischen Krankheit“ leiden. Der Koalitionsvertrag
zwischen CDU, CSU und FDP
lässt insbesondere im Hinblick auf die Exit-Strategie nur
bedingt den Schluss zu, dass sich die
neue Bundesregierung des Ausmaßes dieser Herausforderungen
bewusst ist.
2. Eine glaubhafte Exit-Strategie und die Förderung eines
stabilen Wachstums sind zwei
Seiten ein und derselben Medaille. Folgende Aspekte sind hierbei
zu beachten:
Der Ausgleich zwischen den Erfordernissen eines konsequenten
Rückzugs einerseits und
der Berücksichtigung der noch fragilen Konjunkturlage
andererseits stellt eine schwierige
Gratwanderung dar. Unter konjunkturellen Aspekten sollte der
Ausstieg nicht zu früh,
das heißt noch nicht im Jahr 2010, sondern erst im
darauffolgenden Jahr beginnen. Wichtig
ist allerdings, dass die Politik bereits heute ein klares Signal
für ihren Konsolidierungswil-
len setzt.
Die Exit-Strategie muss die Finanzpolitik, die
Finanzmarktstabilisierung und die Geld-
politik umfassen und deren Wechselwirkungen berücksichtigen. Sie
beinhaltet die Verrin-
gerung der staatlichen Neuverschuldung, die schrittweise
Rückführung der Stützungspro-
gramme sowohl in der Realwirtschaft wie auch im Finanzsektor
sowie die Abkehr von der
unbegrenzten Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken.
Die Exit-Strategie muss mit konkreten Maßnahmen zur Erhöhung der
Investitionen in
das Humankapital und die Innovationsfähigkeit des Standorts
Deutschland verbunden wer-
den. Damit würde die Wirtschaftspolitik einerseits das Wachstum
fördern und andererseits
zum geordneten Abbau der weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte
beitragen.
3. Zentrale Handlungsfelder sind demnach die Finanzpolitik, die
nationale und internati-
onale Finanzmarktordnung, die Bildungs- und Innovationspolitik
sowie die Arbeitsmarkt- und
Strukturpolitik.
-
Drucksache 17/44 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
Die immense Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte muss ab
dem Jahr 2011 zurück-
geführt werden. Dies fordert nicht nur die grundgesetzlich
verankerte Schuldenbremse,
sondern vor allem das Gebot einer gerechten intergenerativen
Verteilung. Die Haushalts-
konsolidierung sollte an der Ausgabenseite ansetzen. Ohne
deutliche Ausgabenkürzungen
werden Steuererhöhungen nicht zu vermeiden sein.
Im Bereich der Finanzmärkte muss ein Rückzug nicht allein aus
den Stützungsmaßnah-
men im Bankenbereich erfolgen. Es geht vor allem darum, die
implizite Absicherung pri-
vater Risiken durch den Staat glaubwürdig zurückzunehmen. Dies
erfordert institutionelle
Regelungen, die verhindern, dass der Staat aufgrund von
Ansteckungseffekten durch die
Insolvenz einer bedeutenden Bank zu Rettungsmaßnahmen genötigt
wird. Hierzu sind
weitreichende Reformen auf der nationalen und der
internationalen Ebene notwendig.
Konkret geht es darum, den marktwirtschaftlichen Mechanismus der
Insolvenz für Banken
wieder in Kraft zu setzen, die Anreize zur exzessiven
Risikoübernahme beispielsweise mit
Hilfe einer höheren Eigenkapitalunterlegung deutlich zu
reduzieren und die Aufsichtskom-
petenzen zu verstärken.
Trotz angespannter Haushaltslage dürfen Zukunftsinvestitionen im
Bildungsbereich nicht
unterbleiben. Notwendig ist deshalb eine Bildungsoffensive,
welche das allgemeine Bil-
dungsniveau erhöht und die Bildungschancen für benachteiligte
Personengruppen verbes-
sert. Zudem können verstärkte Anstrengungen im Bereich der
Innovationspolitik dazu
beitragen, die privatwirtschaftlichen Aktivitäten auf dem Gebiet
der Forschung und Ent-
wicklung zu stimulieren. Die Finanzierung von Bildung und
Innovationen erfordert klare
Prioritäten in den öffentlichen Haushalten, also eine umso
entschlossenere Konsolidierung
in anderen Bereichen.
Um die Attraktivität Deutschlands für Investitionen zu erhöhen,
sind die aufkommensneut-
rale Behebung von Defiziten im Steuersystem, insbesondere bei
den Unternehmensteuern,
eine hinreichende Flexibilisierung des institutionellen
Regelwerks auf dem Arbeitsmarkt
sowie eine aktive Unterstützung des Strukturwandels
erforderlich.
4. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP vom 26.
Oktober 2009 wird die-
sen Erfordernissen nur in Teilen gerecht.
Die Ausführungen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte
stellen Allgemeinplätze
dar und können in keiner Weise überzeugen. Statt einer
konsequenten Konsolidierungsstra-
tegie finden sich lediglich Ankündigungen konkrete Angaben
fehlen völlig. Schlimmer
noch, ohne auf die Finanzierung einzugehen, werden zusätzliche
steuerliche Entlastungen
in einem Gesamtvolumen von 24 Mrd Euro versprochen.
Positiv ist hingegen, dass der Koalitionsvertrag bei der Reform
der Finanzmarktordnung
eine Reihe wichtiger Regulierungsmaßnahmen anspricht, die im
Einklang mit den Vor-
schlägen des Sachverständigenrates stehen. Die eigentliche
Herausforderung steht der Poli-
tik jedoch noch bevor: die Durchsetzung dieser Maßnahmen gegen
wohl organisierte Parti-
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 3 – Drucksache 17/44
kularinteressen. Zudem muss bei der notwendigen Verlagerung von
Aufsichtskompetenzen
auf die supranationale Ebene nachgebessert werden.
Bildung und Innovationen nehmen im Koalitionsvertrag einen hohen
Stellenwert ein.
Dies ist zu begrüßen. Forschung und Entwicklung sollen auf
verschiedenen Feldern ver-
stärkt werden. Im Bildungsbereich sind die Kompetenzen des
Bundes allerdings begrenzt,
sodass es bei zentralen Anliegen, etwa bei den
Betreuungsrelationen in Kindertagesstätten
und Schulen, bei Aufforderungen an die Länder bleiben muss.
Zudem fehlen im Koaliti-
onsvertrag Aussagen zu wichtigen vom Sachverständigenrat in
diesem Jahresgutachten
thematisierten Aspekten, etwa einem verpflichtenden
Vorschuljahr.
Licht und Schatten enthält der Koalitionsvertrag zu Maßnahmen,
die der Verbesserung
der Standortattraktivität dienen. Einerseits spricht sich die
neue Bundesregierung richti-
gerweise für ein Sofortprogramm zur Behebung der Defizite der
Unternehmensteuerreform
aus (wie etwa beim Mantelkauf oder der Zinsschranke). Die
notwendige weitere Flexibili-
sierung des Tarifrechts und des Kündigungsschutzes werden
anderseits aber ausgespart.
Die Befristung von Arbeitsverträgen soll hingegen erleichtert
werden und ein einheitlicher
gesetzlicher Mindestlohn wird abgelehnt. Von den ebenso
bedenklichen branchenspezifi-
schen Mindestlöhnen ist allerdings keine Rede.
5. Insgesamt gesehen vermag der Koalitionsvertrag in einer Reihe
von wichtigen Punkten
nicht zu überzeugen. Es fehlt an einem konsistenten Entwurf für
eine umfassende Exit-Strate-
gie. Nicht nur mangelt es an konkreten Schritten zur Rückführung
der staatlichen Neuver-
schuldung, stattdessen werden Steuererleichterungen und
zusätzliche Ausgaben in Aussicht
gestellt. Das Abwägungsproblem zwischen Konsolidierung,
Steuererleichterungen und Zu-
kunftsinvestitionen wird nicht thematisiert, geschweige denn
gelöst. Wenn man schon glaubt,
zusätzliche Mittel zur Verfügung zu haben, dann sollten diese
besser für Zukunftsinvestitio-
nen eingesetzt werden, anstatt sie beispielsweise in Form eines
Betreuungsgelds und Steuer-
nachlässen für Hotelbetriebe zu verwenden.
Eine Wirtschaftspolitik, die eine konsequente Exit-Strategie
vermissen lässt und zu geringe
Spielräume für Investitionen in Bildung und Innovation schafft,
läuft Gefahr, die Zukunft
aufs Spiel zu setzen.
I. Die Ausgangslage: Erholung, aber kein Aufschwung
6. Nach dem dramatischen Einbruch der Wirtschaftsleistung im
Winterhalbjahr 2008/2009
hat sich die deutsche Konjunktur zur Jahresmitte stabilisiert
(Schaubild 1, Seite 4). Die über
vier Quartale andauernde rückläufige Entwicklung des
Bruttoinlandsprodukts fand im zweiten
Quartal des Jahres 2009 ein Ende. Harte wie weiche
Konjunkturindikatoren deuten auf eine
leichte Aufwärtsbewegung in der zweiten Jahreshälfte 2009 und im
Jahr 2010 hin. Für das
Jahr 2009 ist von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in
Höhe von 5,0 vH auszuge-
hen, für das Jahr 2010 prognostiziert der Sachverständigenrat
eine leichte Erholung mit einer
Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 1,6 vH.
-
Drucksache 17/44 – 4 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
1) Vierteljahreswerte: Saisonbereinigung nach dem
Census-Verfahren X-12-ARIMA.– 2) Jahresdurchschnitte: Veränderung
gegenüber dem Vorjahr
in vH.– 3) Prozentuale Differenz zwischen dem absoluten Niveau
des Bruttoinlandsprodukts im letzten Quartal des Jahres t und dem
durchschnitt-
lichen Niveau der Quartale im Jahr t (siehe JG 2005 Kasten
5).
Voraussichtliche Wirtschaftsentwicklung in Deutschland1)
Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt
© Sachverständigenrat
vH
2000 = 100
Log. Maßstab
P r o g n o s e-
z e i t r a u m
Kettenindex (2000 = 100)
105
110
115
100
1, vH3 2)
statistischer
Unterhang (- 2,1)3)
-4,0
-3,0
-2,0
-1,0
1,0
2,0
0
I II III IV I II III IV I II III IV
2008 2009 2010
Veränderung gegenüber dem Vorquartal
Schaubild 1
statistischer
Überhang (+ 0,7)3)
statistischer
Überhang (+ 0,6)3)
1 6, vH2)
- 5,0 vH2)
So erfreulich das Ende der Abwärtsdynamik ist, die deutsche
Volkswirtschaft befindet sich
konjunkturell nach wie vor in einem tiefen Tal. Die leicht
positiven Signale für das Jahr 2010
geben keinen Anlass zu euphorischen Einschätzungen etwa im
Hinblick auf ausgabenpoliti-
sche Spielräume in den öffentlichen Haushalten. Dazu ist die
Aufwärtsentwicklung zu
schwach und zu fragil.
7. Die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen
Kapazitätsauslastungsgrads zeigt, wie
schwerwiegend die deutsche Volkswirtschaft in den Sog der
weltwirtschaftlichen Rezession
geraten ist. Der Kapazitätsauslastungsgrad ist der Quotient aus
tatsächlichem und potenziel-
lem Bruttoinlandsprodukt (Schaubild 2). Er begann im Jahr 2008
rückläufige Werte anzuneh-
men und erreichte im Jahr 2009 mit knapp 95 vH im Vergleich zu
früheren Jahrzehnten einen
vorläufigen historischen Tiefstand.
Die für die Berechnung der gesamtwirtschaftlichen
Kapazitätsauslastung erforderliche Schät-
zung des nicht beobachtbaren Produktionspotenzials, das heißt
der Produktion von Gütern
und Dienstleistungen bei Normalauslastung aller Kapazitäten, ist
aktuell mit großen Unsicher-
heiten verbunden. Alles in allem ist davon auszugehen, dass das
Potenzialwachstum in den
Jahren 2009 und 2010 Zuwachsraten in Höhe von 0,9 vH
beziehungsweise 0,7 vH aufweisen
wird (Ziffern 437 ff.).
Noch größere Unsicherheit besteht hinsichtlich der mittel- bis
langfristigen Wachstumsrate
des Produktionspotenzials. Ob sich das Potenzialwachstum wie von
vielen befürchtet tat-
-
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/44
sächlich verringert, hängt wesentlich von der Reaktion der
Politik auf die schwere Rezession
ab. Vor allem kommt es darauf an, die Aufräumarbeiten im
Finanzsektor konsequent voranzu-
treiben. Zudem muss verhindert werden, dass ein dauerhafter
Anstieg der Staatsverschuldung
zum Wachstumshindernis wird. Schließlich muss die Politik der
Versuchung widerstehen, den
Strukturwandel aus einem kurzfristigen Kalkül heraus zu
verzögern, beispielsweise durch die
Rettung unproduktiver Unternehmen. Wenn die Krise jedoch
erfolgreich zu einer Restruktu-
rierung genutzt wird, kann dies langfristig sogar zu einem
schnelleren Potenzialwachstum
führen.
1 800
2 000
2 200
2 400
2 600
Log. Maßstab
Mrd Euro
0
94
96
98
100
102
104
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
2008 2009 2010
1) Preisbereinigt, verkettete Volumenangaben.
© Sachverständigenrat
Schaubild 2
Produktionspotenzial, Bruttoinlandsprodukt und
Kapazitätsauslastung
1995 bis 2010
vH
Bruttoinlandsprodukt1)
Produktionspotenzial
Kapazitätsauslastung
8. Vor dem Hintergrund extrem unterausgelasteter Kapazitäten
verlief die Entwicklung auf
dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu der des Bruttoinlandsprodukts
und entgegen vielfacher
Befürchtungen ungewöhnlich robust. Unternehmen nutzten zunächst
den Abbau von Gutha-
ben auf Arbeitszeitkonten, reduzierten die tarifliche
Arbeitszeit und nahmen die Möglichkeit
der Kurzarbeit in Anspruch. Daher stieg die registrierte
Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jah-
res 2009 nur um rund 160 000 Personen. Da die Unternehmen bei
einer weiteren Unterauslas-
tung ihrer Kapazitäten die trotz gesetzlicher Erleichterungen
bestehende Kostenbelastung der
Kurzarbeit nicht über längere Zeiträume werden tragen können,
sind im Jahr 2010 Entlas-
sungen in größerem Umfang als im Jahr 2009 wohl unvermeidlich,
sodass mit einer Zunahme
der Anzahl der registrierten Arbeitslosen um etwa 500 000
Personen gerechnet werden muss.
Die trotz dieser Entwicklung gute Nachricht ist, dass die zu
Beginn des Jahres 2009 verschie-
dentlich geäußerten Befürchtungen, am Ende des Jahres 2010 werde
die Marke von fünf Mil-
lionen Arbeitslosen erreicht, bei weitem nicht zutreffen.
Vielmehr ist von einem Anstieg auf
knapp vier Millionen Personen auszugehen.
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Drucksache 17/44 – 6 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
9. Der Weg aus der Krise ist mit einer Reihe von Risiken
behaftet. So ist die Entwicklung
am Arbeitsmarkt für das Jahr 2010 mit besonders großer
Unsicherheit verbunden, da sich
der Zusammenhang zwischen der Veränderung des
Bruttoinlandsprodukts und der Beschäfti-
gung in diesem Jahr unerwartet gelockert hat. Außerdem könnte
eine Verknappung der Kre-
ditversorgung eine sich selbst tragende konjunkturelle Erholung
beeinträchtigen. Selbst
wenn einzelne Indikatoren bisher nur eine Verschärfung der
Kreditvergabebedingungen und
keine „Kreditklemme“ signalisieren, ist die Gefahr, dass es im
Prognosezeitraum zu einer Be-
hinderung der realwirtschaftlichen Erholung von Seiten des
Finanzmarkts kommt, erheblich.
Denn das Finanzsystem wird durch die noch nicht abgeschlossene
Bereinigung der Bilanzen
und die Notwendigkeit, für größere Eigenkapitalpuffer zu sorgen,
belastet. Hieraus folgt die
Notwendigkeit, die Aufräumarbeiten im Finanzsektor zu
forcieren.
10. Selbst wenn es zu einer rascheren Erholung käme, stellten
die Folgen der Krise die Poli-
tik auf absehbare Zeit vor große Herausforderungen. Die
wirtschaftliche Entwicklung
Deutschlands wurde in etwa auf das Jahr 2005 zurückgeworfen und
wird geraume Zeit benö-
tigen, das Niveau vor der Krise wieder zu erreichen. Geld- und
Finanzpolitik sind den massi-
ven Problemen im Bereich der Realwirtschaft und der Finanzmärkte
mit einer Reihe von
Maßnahmen, angefangen mit mehreren Konjunkturprogrammen bis hin
zu einem Auffangnetz
für Finanzinstitute, begegnet. Dabei ist der Staat erhebliche,
bis vor der Krise kaum vorstell-
bare finanzielle Belastungen eingegangen und hat sich im
Bankensektor institutionell und
finanziell in bisher nicht gekanntem Ausmaß engagiert.
Auch wenn durchaus Kritik im Detail geübt werden kann: Die
Reaktion der Politik war rich-
tig. Ohne sie wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Zur
endgültigen Bewältigung der
Krise geht es jetzt jedoch darum, die Rolle des Staates auf ein
normales Maß zurückzufahren.
In erster Linie heißt dies, dem starken Anstieg der öffentlichen
Verschuldung entschlossen
entgegenzutreten. Während das gesamtstaatliche Defizit in
Deutschland im Jahr 2009 mit
3,0 vH in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt noch nah
am Referenzwert des Eu-
ropäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts (SWP) liegt, ist im
nächsten Jahr trotz der leich-
ten konjunkturellen Erholung und selbst ohne Berücksichtigung
der von der neuen Bundesre-
gierung angekündigten Maßnahmen von einer deutlichen Erhöhung
auszugehen. Neben ei-
nem zusätzlichen Impuls der Fiskalpolitik von etwa 10 Mrd Euro
im Vergleich zum Jahr 2009
sorgt die nunmehr ungünstigere Entwicklung wichtiger
makroökonomischer Aggregate für
einen Anstieg der Defizitquote auf 5,1 vH. Mittelfristig ist mit
einer Erhöhung der Schulden-
standsquote auf über 80 vH zu rechnen. Eine ähnliche Entwicklung
ist für die Schulden-
standsquote des Euro-Raums zu erwarten, die bereits im nächsten
Jahr voraussichtlich auf
84 vH ansteigen wird.
II. Die Exit-Strategie: Haushaltskonsolidierung und
Überwindung der Finanzkrise
11. Die erste große wirtschaftspolitische Herausforderung für
die neue Legislaturperiode
besteht in der Konzeption und Umsetzung einer Exit-Strategie.
Dies bedeutet in erster Linie,
die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte zurückzuführen.
Aktuell ist allerdings weder
in Deutschland noch in vielen anderen Ländern des Euro-Raums der
politische Wille zur Be-
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wältigung der Verschuldungsproblematik zu erkennen. Zudem ist
fraglich, ob der Europäi-
sche Stabilitäts- und Wachstumspakt allein ausreichen wird, um
diese Aufgabe zu bewältigen.
Die finanzpolitische Exit-Strategie muss deshalb in den
internationalen wirtschaftspolitischen
Kontext eingebettet und unter Berücksichtigung der
Wechselwirkungen mit der Rückführung
expansiver Maßnahmen durch die Notenbanken konzipiert
werden.
Des weiteren müssen im Finanzsektor die Aufräumarbeiten
konsequent zu Ende geführt und
die Beseitigung von regulatorischen Defiziten vorangetrieben
werden. Auch hier ist ein Aus-
stieg erforderlich, der mindestens ebenso heikel ist wie der
Rückzug aus den expansiven geld-
und finanzpolitischen Maßnahmen zur Stützung der Realwirtschaft.
Die große Herausforde-
rung besteht nämlich nicht in der an sich schon schwierigen
Rückführung der expliziten Stüt-
zungsmaßnahmen, die ohnehin Jahre in Anspruch nehmen wird. Die
wirkliche Herausforde-
rung besteht im Rückzug aus der impliziten Absicherung privater
Risiken durch die Allge-
meinheit. Zu einer Absicherung privater Risiken ist es ebenfalls
im Zuge der Maßnahmen zur
Stützung der Realwirtschaft gekommen, insbesondere im
Zusammenhang mit der Unterstüt-
zung einzelner Unternehmen im Rahmen des Deutschlandfonds und
darüber hinaus. Hier be-
steht ebenso die Notwendigkeit, die Rückführung staatlicher
Unterstützungsleistungen zu pla-
nen und voranzutreiben.
1. Europäische Geld- und Fiskalpolitik: Vor schwierigen
Entzugsprozessen
12. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach wie vor bestrebt,
für eine ausreichende
Liquiditätsversorgung des noch immer angeschlagenen
Finanzsystems Sorge zu tragen und
durch sehr niedrige Zinsen ihren Beitrag zur Belebung der
Wirtschaft zu leisten. Selbst wenn
es derzeit für eine Trendwende bei den Leitzinsen wie auch eine
Rückkehr zu einer normalen
Liquiditätsversorgung noch zu früh wäre, muss die EZB darauf
achten, dass die starke Aus-
weitung der Refinanzierungskredite zu sehr niedrigen Zinsen
weder zu einer erneuten Über-
hitzung des Finanzsystems noch zu einer Gefährdung des Ziels der
Geldwertstabilität führt.
Ein wichtiger Indikator hierfür sind die Inflationserwartungen,
die jedoch trotz der sehr reich-
lichen Liquiditätsversorgung sehr stabil beim Zielwert der EZB
verankert geblieben sind.
Der Ausstieg aus der Krisenintervention lässt sich für die EZB
anders als für die europäi-
sche Finanzpolitik relativ einfach bewerkstelligen. Um die im
Zuge der Finanzkrise ge-
schaffene Überschussliquidität wieder einzusammeln, stehen der
EZB mehrere Instrumente
zur Verfügung. Sobald es die Entwicklungen auf den Finanzmärkten
erlauben, kann sie damit
beginnen, die Laufzeit ihrer Refinanzierungskredite, die derzeit
bis zu einem Jahr beträgt,
wieder deutlich zu verkürzen und zu einer quantitativ begrenzten
Kreditvergabe zurückzukeh-
ren. Auf diese Weise kann sie den Zinssatz für Tagesgeld
(EONIA), der derzeit mit rund
0,4 % ungewöhnlich weit unter dem EZB-Leitzins von 1,0 % liegt,
wieder an diesen heran-
führen. Die überschüssige Liquidität des Bankensystems könnte
dem System auch sehr kurz-
fristig und mit großen Beträgen durch das Instrument der
Einlagenfazilität entzogen werden.
Angesichts der hohen politischen Unabhängigkeit der EZB
gegenüber den nationalen Re-
gierungen wie der Europäischen Kommission besteht kein Zweifel
an ihrer Bereitschaft, eine
geldpolitische Exit-Strategie umzusetzen, sobald sich die
Notwendigkeit hierfür stellt. Es sind
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somit für den Euro-Raum von Seiten der Geldpolitik trotz
unkonventioneller, jedoch den
Erfordernissen einer ungewöhnlichen Konstellation gerecht
werdender Maßnahmen keine
Gefährdungen für die Geldwertstabilität erkennbar.
13. Zu den Risiken beim Übergang von der Phase der
Krisenintervention zu normalen ma-
kroökonomischen Verhältnissen gehört die hohe
Auslandsverschuldung zahlreicher mittel-
und osteuropäischer Staaten, die in hohem Maße aus
Fremdwährungen besteht. Dabei geht
es nicht nur um die makroökonomische Entwicklung in diesen
Ländern, sondern zugleich um
die Stabilität von Banken im Euro-Raum, die durch direkte
Kredite wie durch Mehrheitsbetei-
ligungen an Finanzinstituten vor Ort sehr stark in dieser Region
engagiert sind. Die Asienkri-
se verdeutlicht, welche Gefahren von einer Spirale aus einer
Abwertung der heimischen Wäh-
rung und dadurch ausgelösten Problemen bei stark in
Fremdwährungen verschuldeten priva-
ten Kreditnehmern ausgehen können. Die einfachste Absicherung
gegen die Risiken von er-
zwungenen Abwertungen wäre eine unmittelbare vollständige
Mitgliedschaft in der Europäi-
schen Währungsunion. Dies wäre jedoch aus rechtlicher wie
stabilitätspolitischer Sicht glei-
chermaßen problematisch. Als Substitut hierfür könnte sich die
EZB jedoch bereit erklären,
die Währungen dieser Länder bei größeren spekulativen Attacken
durch Interventionen zu
stützen und die Laufzeit von Interventionskrediten im Rahmen des
Wechselkursmechanis-
mus II zu verlängern. Da hierbei der tendenziell
disziplinierende Effekt der Devisenmärkte
außer Kraft gesetzt würde, wäre eine solche einseitige
Unterstützung nur vertretbar, wenn sich
die betreffenden Staaten zu einer verlässlichen Konsolidierung
ihrer öffentlichen Haushalte
verpflichten.
14. Die schwierige Wegstrecke, die es in den nächsten Jahren zu
bewältigen gilt, könnte zu-
dem dadurch gefährdet werden, dass es zu abrupten Veränderungen
bei den Weltwäh-
rungsverhältnissen kommt. Eine mögliche Quelle für Instabilität
besteht in den stark gestie-
genen Währungsreserven vieler Schwellenländer, die nach wie vor
zu einem hohen Teil in
US-Dollar gehalten werden. Ein kontrollierter Übergang zu einem
stärker diversifizierten Re-
servewährungssystem könnte durch eine gemeinsame Verpflichtung
zwischen den Notenban-
ken erreicht werden, ihre US-Dollar-Aktiva nur sukzessive und
über einen längeren Zeitraum
zu verkaufen. Ein Modell hierfür ist das
Washingtoner-Goldabkommen, in dem sich die No-
tenbanken wechselseitig verpflichtet haben, ihre Goldverkäufe
zeitlich zu strecken. Dies sollte
durch die Möglichkeit eines begrenzten Umtauschs von
US-Dollar-Guthaben in auf Sonder-
ziehungsrechte lautende Guthaben beim Internationalen
Währungsfonds (IWF) unterstützt
werden. Mit dem in diesem Jahr begonnenen Note Purchase Program
hat der IWF hierfür be-
reits einen institutionellen Rahmen geschaffen.
15. Sehr viel schwieriger als die Exit-Strategie der EZB dürfte
sich die Abkehr der Fiskal-
politik im Euro-Raum von hohen strukturellen Defiziten zu dem im
SWP vorgegebenen
Ziel eines im Prinzip ausgeglichenen Haushalts erweisen. Bei dem
im reformierten SWP vor-
gesehenen Abbaupfad für die strukturelle Defizitquote in Höhe
von 0,5 Prozentpunkten pro
Jahr würde man im Jahr 2015 für den Durchschnitt des Euro-Raums
gerade einmal eine struk-
turelle Defizitquote von 2,2 vH erreichen. Einzelne Länder
würden dabei Defizite aufweisen,
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die deutlich über der 3,0 vH-Grenze liegen (Irland und Spanien)
oder, wie im Fall Frank-
reichs, zumindest nicht nennenswert darunter.
16. Es wäre fatal, wenn es den Ländern des Euro-Raums ab dem
Jahr 2011 nicht gelingt,
die Verschuldung nachhaltig zurückzuführen. Eine unkontrolliert
wachsende Staatsver-
schuldung gefährdet die Handlungsspielräume der Finanzpolitik,
die sich durch die demogra-
fische Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten ohnehin verengen
werden. Wenn es dadurch
zu steigenden Inflationserwartungen käme, müsste die EZB
zinspolitisch auf die Bremse tre-
ten. Es käme zu einem „schlechten Gleichgewicht“ mit hohen
Zinsen, geringem Wachstum
und eingeengten Gestaltungsspielräumen der Finanzpolitik. Da
sich Deutschland mit der
Schuldenbremse einer strikten fiskalischen Regelbindung
unterworfen hat, besteht zudem die
Gefahr, dass es zu zunehmenden Divergenzen in der fiskalischen
Situation der Mitgliedslän-
der kommt, die mit steigenden Risikoprämien für die weniger
solide wirtschaftenden Staaten
verbunden wäre.
17. In Anbetracht der großen fiskalpolitischen
Herausforderungen, die sich für Europa im
kommenden Jahrzehnt stellen, muss man sich fragen, ob das
Regelwerk des SWP in der Lage
ist, die notwendige Disziplinierung der nationalen Regierungen
zu gewährleisten. Nach den
Erfahrungen der letzten zehn Jahre ist dies mehr als fraglich.
So konnte Griechenland beinahe
durchweg eine Defizitquote von mehr als 3 vH realisieren nur im
Jahr 2006 lag diese mit
2,9 vH leicht darunter , ohne jemals mit den Sanktionen des SWP
konfrontiert zu werden. Es
liegt deshalb nahe, einen Konsolidierungspakt ins Leben zu
rufen, der gleichsam als Sicher-
heitspaket für den SWP dafür sorgt, dass der Ausstieg aus der
expansiven Fiskalpolitik in ehr-
geiziger, transparenter, stringenter und zielführender Weise
erfolgt:
Indem sich jedes Land verpflichtet, einen Pfad für die Rückkehr
zu einem im Prinzip aus-
geglichenen Haushalt festzuschreiben, wird eine ehrgeizigere
Konsolidierung ins Auge ge-
fasst als beim SWP, der nur auf die 3 vH-Grenze fokussiert
ist.
Durch die Umsetzung des Konsolidierungspfads in eine Regel für
die nicht-konjunktur-
abhängigen Ausgaben lässt sich jederzeit leicht überprüfen, ob
sich eine Regierung an die
abgesprochene Haushaltsdisziplin hält. Zugleich müssten die
Länder für die Konsolidie-
rungsphase sämtliche ausgabenrelevanten steuerlichen
Bestimmungen ex ante festlegen.
Indem die Kommission halbjährlich einen Bericht vorlegt, in dem
die Einhaltung für alle
Teilnehmerländer überprüft wird, entsteht ein hohes Maß an
Transparenz.
Dies würde auf jeden Fall den S