Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 17 | 8. September 2011 Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de Inhalt Man hat es schon immer geahnt: Die Ausfälle in standardisierten Mezzanine-Finanzierungen liegen deutlich höher als in vergleichba- ren Assetklassen. Im Vergleich zu ABS-Transaktionen, mit denen Banken Bilanzmanagement betrie- ben haben, liegen die Ausfälle in Mezzanine-CDOs laut Moody’s um den Faktor zehn höher. Besonders verschärft hat sich die Entwicklung seit der Finanzkri- se. Erst kürzlich kassierten die erst- rangigen Anleihen von Stage-Mez- zanine, dem Vehikel der WestLB, eine weitere Herabstufung von A 1 auf A 3. Die B-Tranche liegt mit Caa1 schon tief im Junk-Bereich. Rund ein Viertel des Nominalvolu- mens ist inzwischen ausgefallen. Viele Unternehmen sind insolvent oder mussten die Finanzierungen nach Covenant-Brüchen vorzeitig ablösen. Von ursprünglich 51 Mez- zanine-Darlehen sind nur noch 40 Finanzierungen störungsfrei. Unter der Hand haben die Rating- agenturen gegenüber Der Treasurer bereits eingeräumt, dass sie mit ih- ren Einschätzungen ziemlich dane- benlagen. Mit Moody’s hat sich jetzt erstmals eine der drei großen Agenturen zu den Ursachen ge- äußert, warum die Mezzanine- Finanzierungen deutlich schlechter abschneiden als verbriefte Mittel- standskredite (ABS-SMEs) oder Schuldscheine (SME-CDOs). Erstens ist die Art der unterliegenden For- derungen ausschlaggebend: End- fällige Mezzanine-Darlehen tragen ein größeres Refinanzierungsrisiko Mittelstand enttäuscht Kapitalmarkt Moody’s nennt Gründe für die schlechte Entwicklung von Standard-Mezzanine An einer harmo- nischen Kunden- beziehung ist so- wohl Unterneh- men als auch Banken gelegen. Jäh gestört wird die Harmonie oft, wenn eine dritte Bank als Koope- rationsbank ins Spiel kommt. Denn die lässt sich ihre Dienste teuer bezahlen – und weder Bank noch Unternehmen können in vielen Fällen vorher sa- gen, wie hoch die Gebühr ausfallen wird. Meist liegt die Kor- respondenzbankgebühr im Promil- lebereich des Zahlungsbetrags, in manchen Regionen wie Japan kann sie aber auch deutlich höher ausfal- len. Wenn ein Unternehmen erst- mals eine Zahlung in ein Land tä- tigt, ist ein vorheriges Gespräch mit Bank und örtlichem Geschäftspart- ner sinnvoll: „Die Unternehmen sollten immer auch mit dem Coun- terpart vor Ort absprechen, welcher Zahlungsweg aus seiner Sicht rat- sam ist. Oft haben die Geschäfts- partner schon wertvolle Erfahrun- gen gesammelt“, sagt Franz-Xaver Puy Michl, Head of Payments and Cash Management Sales der HSBC. Die Corporates treibt die Höhe der Gebühr zwar nicht in den Ruin, doch die Beträge stören oft die au- tomatisierten Prozesse im Treasury und werden so zum Ärgernis. „Die Drittbankgebühr stört den Prozess des E-Invoicing, die Buchhaltung muss den einbehaltenen Differenz- betrag oft von Hand errechnen und im System nachtragen“, sagt Mar- tin Postweiler aus dem Cash Mana- gement der Lufthansa in Frankfurt. >> FORTSETZUNG AUF SEITE 4 >> FORTSETZUNG AUF SEITE 2 Drittbankgebühren: Die große Unbekannte Drittbankgebühren sind für Treasurer vorab oft nur schwer zu beziffern Swift entwickelt Directories Die neue Produktgruppe SwiftRef soll helfen, teure Fehler in Stammdaten zu vermeiden. 2 Top-Finanzierung Der Baubeschlaghändler VBH hat seine Kreditvereinbarun- gen nach Covenant-Brüchen im Jahr 2010 verlängert. 4 Kredit für Wachstumskurs Der Automobilzulieferer Eberspächer schließt erstmals einen Konsortialkredit ab. 5 Jeder Fünfte wechselwillig Wir haben Treasurer zu Soft- waresystemen befragt. Jedes fünfte kann sich einen Wech- sel vorstellen, einige setzen noch kein System ein. 6 Köpfe im Treasury Frank Müller, Director Por- sche Treasury Center, über die neuen Instrumente Schuld- schein und ABS-Anleihe. 8 Online versichern Seit Juli ist die Ausschrei- bungsplattlform für Indus- trieversicherungen Inex24 online. Alle relevanten Risikoträger sind bereits angebunden. 9 Einstiegschance bei ILS Inflation Linked Securities (ILS) oder Cat Bonds könnten von den angestrebten Prämi- enerhöhungen im Rückversi- cherungsgeschäft profitieren. Pensionsfonds setzen auf diese Anlageklasse. 10 Forum: 18. OKTOBER 2011, Stuttgart VERANSTALTER MITVERANSTALTER Roundtable ERFAHRUNGSAUSTAUSCH FÜR DIE FINANZABTEILUNG Weitere Informationen unter www.dertreasurer.de/events ANZEIGE Wie viel wird’s denn? Drittbankgebühren sind kaum zu beziffern. iStock/Thinkstock/Getty Images
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DerTreasurer · 2015. 1. 28. · Kredite oder Schuldscheindarlehen, die meist schon während der Lauf-zeit getilgt werden. Zweitens spielt die Granularität des Portfolios eine Rolle:
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Nachrichten für die FinanzabteilungAusgabe 17 | 8. September 2011
Man hat es schon immer geahnt:Die Ausfälle in standardisiertenMezzanine-Finanzierungen liegendeutlich höher als in vergleichba-ren Assetklassen. Im Vergleich zuABS-Transaktionen, mit denenBanken Bilanzmanagement betrie-ben haben, liegen die Ausfälle inMezzanine-CDOs laut Moody’s umden Faktor zehn höher. Besonders verschärft hat sich
die Entwicklung seit der Finanzkri-se. Erst kürzlich kassierten die erst-rangigen Anleihen von Stage-Mez-zanine, dem Vehikel der WestLB, eine weitere Herabstufung von A 1auf A 3. Die B-Tranche liegt mitCaa1 schon tief im Junk-Bereich.Rund ein Viertel des Nominalvolu-mens ist inzwischen ausgefallen.Viele Unternehmen sind insolventoder mussten die Finanzierungennach Covenant-Brüchen vorzeitigablösen. Von ursprünglich 51 Mez-zanine-Darlehen sind nur noch 40Finanzierungen störungsfrei.
Unter der Hand haben die Rating-agenturen gegenüber Der Treasurerbereits eingeräumt, dass sie mit ih-ren Einschätzungen ziemlich dane-benlagen. Mit Moody’s hat sichjetzt erstmals eine der drei großenAgenturen zu den Ursachen ge -äußert, warum die Mezzanine- Finanzierungen deutlich schlechter
abschneiden als verbriefte Mittel-standskredite (ABS-SMEs) oderSchuldscheine (SME-CDOs). Erstensist die Art der unterliegenden For-derungen ausschlaggebend: End-fällige Mezzanine-Darlehen tragenein größeres Refinanzierungsrisiko
Mittelstand enttäuscht KapitalmarktMoody’s nennt Gründe für die schlechte Entwicklung von Standard-Mezzanine
An einer harmo-nischen Kunden-beziehung ist so-wohl Unterneh-men als auchBanken gelegen.Jäh gestört wirddie Harmonie oft,wenn eine dritteBank als Koope-rationsbank insSpiel kommt. Denn die lässt sichihre Dienste teuer bezahlen – undweder Bank noch Unternehmenkönnen in vielen Fällen vorher sa-
gen, wie hochdie Gebühr
ausfallen wird. Meist liegt die Kor-respondenzbankgebühr im Promil-lebereich des Zahlungsbetrags, in
manchen Regionen wie Japan kannsie aber auch deutlich höher ausfal-len. Wenn ein Unternehmen erst-mals eine Zahlung in ein Land tä-tigt, ist ein vorheriges Gespräch mitBank und örtlichem Geschäftspart-ner sinnvoll: „Die Unternehmensollten immer auch mit dem Coun-terpart vor Ort absprechen, welcher
Zahlungsweg aus seiner Sicht rat-sam ist. Oft haben die Geschäfts-partner schon wertvolle Erfahrun-gen gesammelt“, sagt Franz-XaverPuy Michl, Head of Payments andCash Management Sales der HSBC. Die Corporates treibt die Höhe
der Gebühr zwar nicht in den Ruin,doch die Beträge stören oft die au-tomatisierten Prozesse im Treasuryund werden so zum Ärgernis. „DieDrittbankgebühr stört den Prozessdes E-Invoicing, die Buchhaltungmuss den einbehaltenen Differenz-betrag oft von Hand errechnen undim System nachtragen“, sagt Mar-tin Postweiler aus dem Cash Mana-gement der Lufthansa in Frankfurt.
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Drittbankgebühren: Die große UnbekannteDrittbankgebühren sind für Treasurer vorab oft nur schwer zu beziffernSwift entwickelt Directories
Die neue ProduktgruppeSwiftRef soll helfen, teureFehler in Stammdaten zu vermeiden. 2
Top-FinanzierungDer Baubeschlaghändler VBHhat seine Kreditvereinbarun-gen nach Covenant-Brüchenim Jahr 2010 verlängert. 4
Kredit für WachstumskursDer AutomobilzuliefererEberspächer schließt erstmalseinen Konsortialkredit ab. 5
Jeder Fünfte wechselwilligWir haben Treasurer zu Soft-waresystemen befragt. Jedesfünfte kann sich einen Wech-sel vorstellen, einige setzennoch kein System ein. 6
Köpfe im Treasury
Frank Müller, Director Por-sche Treasury Center, über dieneuen Instrumente Schuld-schein und ABS-Anleihe. 8
Online versichernSeit Juli ist die Ausschrei-bungsplattlform für Indus-trieversicherungen Inex24online. Alle relevanten Risikoträger sind bereits angebunden. 9
Einstiegschance bei ILSInflation Linked Securities(ILS) oder Cat Bonds könntenvon den angestrebten Prämi-enerhöhungen im Rückversi-cherungsgeschäft profitieren.Pensionsfonds setzen auf diese Anlageklasse. 10
Neue EBsec-FunktionenFür die Cash-Management-Lösung EBsec gibt es ein neu-es Release. Der Druck vonKontoauszügen gehört künf-tig zur Grundausstattung jeder EBsec-Version, auchwurde unter anderem das Be-rechtigungs- und Rollenkon-zept erweitert. Unternehmenkönnen nun eine zusätzlichePrüfung durch einen vom Er-fasser des Zahlungsauftragsabweichenden Sachbearbei-ter festlegen.
NFC im BlackberryDer Mobilfunkhersteller Re-search in Motion nutzt NearField Communication (NFC)in drei neuen Modellen derReihe Blackberry Curve, die indiesem Monat auf den Marktkommen. Die Telefone miteingebautem NFC-Chips kön-nen anstelle einer Kreditkarteim kontaktlosen Zahlungs -verkehr genutzt werden.
Auch kann es unangenehme Situa-tionen geben, etwa wenn die Kor-respondenzbank einen Teil desRechnungsbetrages als Gebühr ein-behält. Beim Kunden kommt dannnicht der volle Betrag an. Die Kos-ten für eine mögliche Korrespon-denzbankgebühr von vornhereinaufzuschlagen ist aber schwierig:„Die Rechnungsbeträge müssenschon aus Gründen der Compliancezueinander passen“, gibt Karin Rei-mers, Head of Cash Managementder Lufthansa, zu bedenken. „Oftgenug können auch die Bankennicht sagen, welche Kosten anfal-len werden.“ Eine solche Liste derDrittbankgebühren hofft Lufthansabald von den Hausbanken zu erhal-ten, um ein wenig Transparenz zuschaffen. Bis dahin hilft zumindestin Deutschland ein Provisorium:Der Konzern zahlt in Deutschlandeinen fixen Betrag pro Korrespon-denzbankgebühr. Eine Regelung, nach der alle
Gebühren vom Auftraggeber über-nommen werden, kann zwar hel-
fen, das Problemdes Gebührenab-zugs zu minimie-ren, birgt aberauch Risiken:„Wenn ein Unter-nehmen in Bezugauf Abläufe und
mögliche Drittbankgebühren unsi-cher ist, sollte es einen Zahlungs-weg mit geteilter Gebührenlast zwi-schen Auftraggeber und Begünstig-tem vereinbaren“, empfiehlt PuyMichl. Völlig zufriedenstellend ist das
Thema aus Sicht einiger Corporatesnicht gelöst, aber auf die Gebüh-renkonditionen lokaler Korrespon-denzbanken haben die Unterneh-men selbst kaum Einfluss, da siemit ihnen in keiner direkten Ge-schäftsbeziehung stehen. Entspre-chend gering ist daher der Hebel.Die Unternehmen müssen bei demThema auf die Unterstützung ihrerHausbank hoffen. Die Harmonie inder Kundenbeziehung ließe sich da-durch bestimmt fördern. sar
Swift mit Directoriesfür Stammdaten
Der ZahlungsverkehrsdienstleisterSwift hat neue Verzeichnisse mitStammdaten im Programm. Swift-Ref soll Banken und Unternehmenmit internationalem Zahlungsver-kehr helfen, Fehler durch mangel-hafte Stammdaten zu vermeidenund dadurch eine höhere Quote anStraight-Through-Processing imZahlungsverkehr zu erreichen.Swift zufolge kosten manuelle Ein-griffe zur Korrektur von Zahlungs-daten die Unternehmen und Ban-ken zwischen 20 und 40 Euro jeVorfall. Die Swift-Directories, die alle
aus einer Quelle stammen, sollenüber Cloud- und Webservices-Technologienj1 schnell verfügbarsein. Die Verzeichnisse kosten ab4.000 Euro für ein Produkt und22.000 Euro für eine übergreifendeReihe von Directories. Gebührenfür die Onlinenutzung beginnen bei1.000 Euro je Nutzer. Die Marktein-führung der Produkte ist für Januar2012 geplant. sar
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Drittbankgebühren: Die große Unbekannte
Franz-Xaver Puy Michl
HSB
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3 | Der Treasurer | Ausgabe 17 | 8. September 2011 ANZEIGE
4 | Finanzen & BilanzenAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
EnBW plant Hybrid mit rund60 Jahren LaufzeitDer Energieversorger EnBWplant die Platzierung einerHybridanleihe mit Laufzeitbis 2072. Die RatingagenturMoody’s bewertet diese mitBaa1, setzte aber das Ratingunter Beobachtung für einemögliche Herabstufung, dader Versorger wegen derEnergiewende der Bundesre-gierung unter Druck geratenist. Volumen und Abschlussdes Hybrids hängen von denMarktbedingungen ab. RWEhat ebenfalls kürzlich ange-kündigt, einen Hybrid zu begeben.
Ströer passt Kreditkondi -tionen anStröer Out-of-Home Mediahat sich mit seinen Kredit -gebern auf eine Verbesserungder Konditionen für die im
Juli 2010 abgeschlosseneKreditfinanzierung geeinigt.Die Anpassung enthalte eineMargenreduzierung um bis zu 100 Bsp und vorteilhaftereKreditauflagen, heißt es seitens des Kölner Unter -nehmens. Hintergrund fürdiese Anpassungen ist dieverringerte Nettoverschul-dung des Außenwerbungsan-bieters. Seit dem Börsenganghatte der Außenwerbungs -anbieter diese eigenen An -gaben zufolge um 35,5% auf 319,3 Mio. Euro (Stand:30. Juni 2011) reduziert.
BNP übernimt Fortis Com-mercial Finance HoldingDie EU-Kommission gibt BNPParibas grünes Licht für dieÜbernahme weiterer Teile desbelgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis. FortisCommercial Finance Holding,die in mehreren EU-Mitglied-staaten Factoring anbietet,gehört nun der französischen Großbank. Die obersten EU-Wettbewerbshüter sind derAnsicht, dass es ausreichendKonkurrenten gebe.
Mit dem Ende August veröffent-lichten Entwurf zu Investment En-tities schafft der internationaleStandardsetzer IASB eine Ausnah-mereglung für Investmentgesell-schaften wie zum Beispiel Private-Equity-Gesellschaften: Unter be-stimmten Voraussetzungen fallensie nicht unter die Konsolidierungs-vorschriften von IFRS 10 und müs-sen damit von ihr beherrschte Un-ternehmen nicht im Konzernab-schluss konsolidieren. Zu Investiti-onszwecken gehaltene Beteiligun-gen sind stattdessen ergebniswirk-sam zum beizulegenden Zeitwertzu bewerten. Der Entwurf ist eine Reaktion
auf die im Rahmen des IFRS-10-Konsultationsprozesses häufig ge-äußerte Kritik, dass Abschlüsse vonInvestmentgesellschaften bei einerAnwendung von IFRS 10 an Aussa-gekraft verlieren würden. Ein noch
offener Diskussionspunkt ist, ob dieFair-Value-Bewertung auch durcheventuell vorhandene Mutterunter-nehmen einer Investment Entityübernommen werden sollte. Kämedieser vom FASB propagierte Vor-schlag durch, würden Unternehmenjenseits der Investmentbranche denStandard nutzen können. kas
als vorrangige und unbesicherteKredite oder Schuldscheindarlehen,die meist schon während der Lauf-zeit getilgt werden. Zweitens spieltdie Granularität des Portfolios eineRolle: Während ABS-Transaktionenmeist Hunderte Mittelstandskreditebündeln, waren Mezzanine-CDOsmit im Schnitt 40 Darlehen extremkonzentriert. Drittens führte eineungünstige Auswahl der Kreditneh-mer zu deutlich höheren Ausfällenin Mezzanine-CDOs. Während beiABS-Transaktionen die arrangie-renden Banken in der Regel auchdie Hausbank waren, hatten sie mitden Mezzanine-Kunden nicht not-wendigerweise eine langfristigeGeschäftsbeziehung. Da Risiken beiMezzanine-CDOs meist vollständigan Kapitalmarktinvestoren weiter-gegeben wurden, kam es zu einerNegativselektion.Die Erkenntnis von Moody’s
bestätigt die Vermutungen vielerBeobachter. Obwohl es keine Erfah-rungen mit der Assetklasse Mittel-stands-Mezzanine gab, wurden reihenweise AAA-Ratings verteilt.Die Fehlurteile treffen besondersBuy-and-Hold-Investoren: Mit den Herabstufungen ist das Rendite-Ri-siko-Profil ihrer Investments ausden Fugen geraten. Inzwischensind Mezzanine-CDOs Geschichte,am Kapitalmarkt lassen sich dieseKreditderivate nicht mehr platzie-ren. Die Kreditnehmer haben mitden immer beliebter werdendenMittelstandsbonds inzwischen eineAlternative. Zu hoffen ist, dass dieRatings diesmal besser als bei denMezzanine-CDOs liegen, damitGläubigern und Schuldnern ein Déjà-vu erspart bleibt. mad
<< FOR T S E T ZUNG VON S E I T E 1
Mittelstand ent-täuscht Kapitalmarkt
+++ S&P stuft K+S-Rating von BBB auf BBB+ hoch, Ausblick stabil +++ AlbisLeasing will Anleihe über bis zu 50 Mio. Euro begeben +++ Moody’s hat Lantiq-Rating von B2 auf B3 herabgesetzt, Ausblick negativ +++ AT&S will Anleihe über80 Mio. Euro platzieren +++ Moody’s nimmt wie angekündigt sämtliche Ratingsvon Versatel zurück +++ Die Gesellschaft für Industrieforschung (GIF) begibt ers-te Unternehmensanleihe, Volumen beträgt bis zu 15 Mio. Euro +++ Benteler plat-ziert Schuldschein über 275 Mio. Euro +++ Moody’s bestätigt A3-Rating vonVolkswagen und setzt Ausblick auf positiv +++ Dresdner Factoring erweitert Refi-nanzierungsrahmen um 3 Mio. Euro, damit stehen der Gesellschaft insgesamtKreditlinien von 33,5 Mio. Euro zur Verfügung +++ Anleihe der Stadt Hannoverauf 180 Mio. Euro aufgestockt +++ Moody's bestätigt A1-Rating von Siemensund setzt Ausblick auf positiv +++
Finanzierungsticker
Die Talsohle bei VBH scheintdurchschritten: Der krisenerfahreneBaubeschlaghändler konnte seinebestehenden Kreditvereinbarungenmit den beteiligten Banken bis zumJahr 2016 verlängern. In diesemZusammenhang wurde auch derTeilnehmerkreisder Banken geän-dert, HSBC Trink -aus & Burkhardtist als neuerGeldgeber dembisherigen Kon-sortium aus fünfBanken unterFührung der Lan-desbank Baden-Württemberg bei-getreten. Das Volumen des Konsor-tialkredits beträgt unverändert 100Millionen Euro und kann auf bis zu120 Millionen Euro erweitert wer-den. Darüber hinaus wurden die
künftigen Kreditkonditionen ver-bessert sowie die Financial Cove-nants an das Geschäftsmodell vonVBH angepasst, heißt es in einerMitteilung. Diese hatte das Unter-
nehmen aus Korntal-Münchingenim Landkreis Ludwigsburg erst vorgut einem Jahr zweimal innerhalbweniger Monate verletzt. DerGrund war damals ein verringertesErgebnis mit gleichzeitig steigenderNettofinanzverschuldung. Es galt
also, eine Lösungmit den beteilig-ten Banken zufinden. Ganz schnell
ging es nicht,nach einem Jahrist dies nun abergelungen. Zudemkonnte der würt-t em b e r g i s c h eSDAX-Konzern
bei steigenden Umsätzen seine Ver-luste im ersten Halbjahr 2011 ver-ringern. Der Konzernumsatz wuchsauf 365 Millionen Euro im Ver-gleich zu 345 Millionen Euro imJahr 2010. Damit halbierte sich derFehlbetrag auf knapp 1 Million Eu-ro. Im vergangenen Jahr hatte VBHrund 800 Millionen Euro umgesetztund ein bereinigtes EBIT von 13Millionen Euro erzielt. akm
IASB: Keine Konsolidierung bei Investmentgesellschaften
VBH verlängerte Kreditvereinbarungen bis 2016.
VBH
News
5 | Finanzen & BilanzenAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
FMC will High-Yield-MarktöffnenFresenius Medical Care (FMC)testet nach den Börsenturbu-lenzen den Anleihemarkt. Der Bad Homburger Dialyse-spezialist plant eigenen Angaben zufolge, vorrangige,unbesicherte Anleihen in Eu-ro und US-Dollar auszugeben.Moody’s wies den Papierenein Ba2-Rating zu, womit esdie erste High-Yield-Emissionseit Ausbruch der Krise wäre.Es soll eine fixe Tranche übersieben Jahre und 300 Mio.Euro, eine fixe dreijährigeüber 100 Mio. Euro sowie ei-ne siebenjährige über 300Mio. US-Dollar mit Fixkupongeben, heißt es aus demMarkt. Das Pricing soll nochin dieser Woche erfolgen.Den Emissionserlös will derDialysespezialist für Akquisi-tionen, zur Schuldentilgungund für allgemeine Ge-schäftszwecke nutzen.
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Der Automobilzulieferer Eberspä-cher aus Esslingen hat ein Finan-zierungspaket über insgesamt einehalbe Milliarde Euro geschnürt,heißt es aus informierten Kreisen.Es setzt sich unter anderem aus ei-nem Konsortial-k r e d i t v e r t r a güber mehrerehundert Millio-nen Euro mit ei-ner Laufzeit vonfünf Jahren zu-sammen. Überdie Kredithöheund die Konditio-nen machte derAutomobilzulieferer offiziell keineAngaben. Der erste Konsortialkre-dit des Unternehmens wurde mitneun Banken unter Federführungder BW Bank, der Commerzbankund der Deutschen Bank abge-schlossen.Nachdem die Wirtschafts- und
Finanzkrise laut Unternehmensin-formation zu „verheerenden Aus-
wirkungen auf Umsatz und Ergeb-nis“ geführt hatte, hat sich das Fa-milienunternehmen wieder erholt.Für 2011 erwartet Eberspächer ei-nen Umsatz von rund 2,5 Milliar-den Euro, nach 1,9 Milliarden im
Vorjahr und 1,3Milliarden imKrisenjahr 2009.Trotz der Erho-lung sollen dieGespräche sehr„komplex“ gewe-sen sein und sichüber Monate hin-gezogen haben,hieß es aus Krei-
sen. Mit dem Finanzierungspaketwill Eberspächer in den kommen-den fünf Jahren in Wachstum, neueProdukte und Märkte investieren.Bis 2016 sollen die Aktivitäten vorallem in Brasilien, Indien, China,Korea und Südafrika deutlich aus-gebaut sein. Ein weiteres strategi-sches Wachstumsfeld ist die Ab-gastechnik für Nutzfahrzeuge. akm
Eberspächer schließt Kredit abErstmals haben die Esslinger einen Konsortialkredit aufgelegt
IMPRESSUM
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),Andreas Knoch (ank), Anne-Kathrin Meves (akm),Sabine Paulus (sap), Sabine Reifenberger (sar),Katharina Schlüter (kas)
VerlagHerausgeber: FINANCIAL GATES GmbHGeschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach60326 Frankfurt am MainMainzer Landstraße 199HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am MainTelefon: (069) 75 91-32 52Telefax: (069) 75 91-32 24E-Mail: [email protected]: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlosErscheinungsweise: zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
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Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlagund Redaktion keine Gewähr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen.
Mit Finanzierungspaket aus der Krise zurück
Eber
späc
her
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News
6 | Software & ITAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
Algorithmics verkauftDie Fitch Group hat die Risi-komanagement-Software Algorithmics an IBM ver-kauft. Die Software wird vor-rangig in Banken, bei institu-tionellen Investoren und vonVersicherern eingesetzt. DerPreis der Übernahme liegt bei387 Mio. US-Dollar. Bis EndeOktober soll die Transaktionabgeschlossen sein.
Gea weitet Nutzung ausDie GEA Groupe AG wirdkünftig die Module Ataq
(Cash Management) vonTechnosis einsetzen. Bereitsseit Jahren wird die Treasury-Software Ataq Risk genutzt.
Fast jeder Fünfte ist wechselwilligTreasurer haben noch viele Ideen für Automatisierung / Lokale Softwareanbieter dominieren
Fast jedes fünfteU n t e r n e hm e nplant, in dennächsten zwölfMonaten einneues Treasury-Manag emen t -System einzufüh-ren. Zu diesemErgebnis kam ei-ne Befragung des aktuellen Treasu-rer-Panels, dessen vollständige Ergebnisse in der kommenden Aus-gabe veröffentlicht werden. Nur ei-ne Minderheit der befragten Unter-nehmen setzt bislang noch keinspezialisiertes System ein, rund 11Prozent der Befragten will ein be-stehendes System ersetzen. Bei dengenannten Anbietern, die für eineNeuanbindung in Frage kommen,dominieren eindeutig Softwarehäu-ser aus dem deutschsprachigenRaum sowie mit SAP ein wichtigerERP-Anbieter.Da es bei Softwareanbietern
immer häufiger zu Übernahmen
und Eigentümerwechseln kommt(wie jüngst bei Wall Street Sys-tems), haben wir auch nach denEinschätzungen der Treasurer ge-fragt. Die allermeisten sehen darinkeinen unmittelbaren Grund zuwechseln. Als völlig unproblema-
tisch werden M&A-Transaktionenim Softwraebereich aber auch nichtwahrgenommen. Die meisten Trea-surer bewahren einen kühlen Kopfund wollen „von Fall zu Fall“ prü-fen. Als sehr wichtig wird dabei dieKommunikation des Anbieters ein-geschätzt.Die befragten Treasurer können
sich viele Felder vorstellen, auf dieSoftwareanbieter bei ihnen nochvordringen können: Vom Kontra-hentenrisikomanagement über dasMatching konzerninterner Devisen-geschäfte bis hin zur Liquiditäts-planung. Es gab aber auch kritischeTöne, wie ein Treasurer anmerkte:
„Die Automati-sierung ist bereitszu stark. DenMenschen solltendie Gelegenheitund die Zeit ge-geben werden,die Zahlen über-haupt zu verste-hen.“ mad
Planen Sie, in den nächsten zwölf Monaten ein neuesTreasury-Management-System einzuführen?
N = 91 Quelle: Treasurer-Panel
Ja, eine Neueinführung, da noch keins vorhanden9 (8,2%)
Nein48 (43,7%)
Ja, eine Ablösung des bestehenden Systems
12 (10,9%)
Keine Angabe22 (20,0%)
Wie bewerten Sie es, wenn Ihr Softwareanbieter übernommen wird?
N = 91 Quelle: Treasurer-Panel
Unproblematisch, die Systeme laufen ja weiter
3 (3,3%)
Von Fall zu Fall: Die Kommunikation
des Anbieters ist wichtig
58 (63,7%)
Grund für einen Wechsel, weil die weitere Entwicklung unklar ist3 (3,3%)
Seien Sie dabei, wenn FINANCE und die Tochterpublikation Der Treasurerauf der 7. Structured FINANCE Deutschland den Treasury-Preis
für das herausragendste Treasury-Projekt des Jahres 2011 verleihen.
Der Preis „Treasury des Jahres“ soll einen weiteren Beitrag dazu leisten, der Treasury-Abteilung zur verdienten Anerkennung zu verhelfen.
Es werden wegweisende Projekte aus den Bereichen Cash Management/Zahlungsverkehr, Finanzierung und IT/Systeme im Treasury ausgezeichnet,die eine Treasury-Abteilung in den letzten zwölf Monaten vor der Veran-staltung abgeschlossen hat.
Die Verleihung findet am 9. November statt. Bewerben Sie sich jetzt unter:www.dertreasurer.de/events/award20
Das ausführliche Programm, weitere Informationen und Kongressanmeldung unter:
www.sfd-kongress.de VERANSTALTER
Kongress und Ausstellung für moderne Unternehmens finanzierung und strukturierte Finanzprodukte
9 . - 1 0 . N O V E M B E R 2 0 1 1 , K O N G R E S S Z E N T R U M K A R L S R U H E
– Geschlossene Veranstaltung für Finanzentscheider aus Unternehmen und Banken –
7. Structured FINANCE Deutschland
sfd-2011-anzeige190x275mm-4c_Treasurer10_2011-sfd-2011-anzeige190x275mm-4c 01.09.2011 09:07 Seite 17 | Der Treasurer | Ausgabe 17 | 8. September 2011 ANZEIGE
Personalien
8 | Personen & PositionenAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
Karl-Manfred Lochner wirdvon der UniCreditzur LBBWwechseln.Der 49-Jäh-rige über-
nimmt im LBBW-Vorstanddas Unternehmenskundenge-schäft und werde spätestenszum 1. Juli 2012 in den Vor-stand der LBBW eintreten,heißt es seitens der Stutt -garter. Er folgt Joachim E.Schielke nach, der Ende Sep-tember in den Ruhestandgeht. Bis dahin wird LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter zu-sätzlich das Unternehmens-kundengeschäft leiten. Loch-ner ist seit 2008 Bereichsvor-stand Multinational Corpo -rates Coverage bei der Uni -Credit (vgl. Treasurer 5-2011).
Frank Posnanski übernahmzum 1. Sep-tember alsGeschäfts-führer undCFO die Lei-tung des
Finanzbereichs bei der TeleColumbus Gruppe. Der 44-Jährige löst Paul Taaffe ab,der den Kabelnetzbetreiberinterimsweise durch die Pha-se der finanziellen Restruktu-rierung 2010 geführt hatte.Posnanski war zwischen 2006und 2008 beim Kabelnetzbe-treiber Kabel BW tätig, bevorer als CFO zur Pulsion Medi-cal Systems AG wechselteund schließlich als CFO undCEO von Digital IdentificationSolutions tätig war.
Silke Grimm wird neue Finanzchefinbeim Kredit-versichererEuler Her-mes. Zum 1. Oktober
2011 tritt die 42-jährige Di-plom-Kauffrau die Nachfolgevon Robert Walter an, der imOktober zur Allianz nachMünchen wechselt, um dortneue Managementaufgabenzu übernehmen.
Veranstaltungskalender
Datum Titel Ort04.10. Strukturierung finanzierter Liefer- & Leistungsverträge München06.10. Netting, Cash Management und optimierter Zahlungsverkehr –
Kosteneinsparungen und effektive Prozesse mit der Hanse Orga FinanceSuite für SAP® Düsseldorf11.10. 4. Treasury Symposium Düsseldorf12.10. Außenstände einziehen - Schuldnertricks abwehren Hannover
Mit einem Schuldscheindarlehenüber 500 Millionen Euro hat sichdie Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG,Stuttgart, am Finanzierungsmarktzurückgemeldet. „Wegen der er-freulich guten Nachfrage lag dasVolumen am Ende deutlich überunserer Planung“, sagt Frank Mül-ler, Leiter des Porsche TreasuryCenters. Mit dem Geld, das über dieFinancial Services GesellschaftGmbH, Bietigheim-Bissingen, auf-genommen wurde, soll in erster Li-nie das Wachstum im Leasingge-schäft abgesichert werden. „Wirhaben mit dem Schuldscheindarle-hen ein neues Finanzierungsinstru-ment in unser Portfolio aufgenom-men und neue Investoren ange-sprochen“, sagt der Treasurer. AlsVorteile nennt er, dass kein Ratingbenötigt werde und der Aufwandfür die Dokumentation überschau-bar sei. Platziert wurde das Papiervon der Landesbank Baden-Würt-temberg (LBBW) in Tranchen mitLaufzeiten von vier und sechs Jah-ren mit festem und variablem Zins. Der Hintergrund: Die Porsche
AG, in der das Automobilgeschäftvon Porsche gebündelt ist, ist eine100-prozentige Tochter der PorscheZwischenholding GmbH, Stuttgart,an der wiederum die VolkswagenAG, Wolfsburg, mit 49,9 Prozentund die Porsche Automobil HoldingSE, Stuttgart, mit 50,1 Prozent be-teiligt sind. „Mitte der neunzigerJahre hat Porsche seine Treasury-Abteilung zentral organisiert und jeeine Außenstelle in den USA und inIrland etabliert“, sagt Müller. Nebenden klassischen Aufgaben wie demWährungs- und Zinshandel, demCash Management, dem RisikoControlling, der Finanzierung unddem Asset Management verantwor-ten Müller und sein Team auch dieRefinanzierung des Leasingge-schäfts bei Porsche. In diesem Zu-
sammenhang wurde vor kurzemam US-Finanzmarkt, in dem Por-sche seit Ende 1990 mit Verbriefun-gen aktiv ist, eine ABS-Anleihe invier Tranchen über rund 500 Mil-lionen US-Dollar als Privatplatzie-rung begeben. Diese erfolgte überdie US-Tochtergesellschaft PorscheFinancial Services Inc., Lisle (Illi-nois), und war eine sogenannte
144A-Transaktion, die es nach denWorten von Müller ermöglicht, un-ter US-Recht ein Angebot an großeinstitutionelle Investoren zu ma-chen, ohne dass eine SEC-Regis-trierung nötig wird.Den Verbriefungsmarkt in den
USA sieht der Treasurer vom deut-schen und europäischen Marktkomplett abgekoppelt. „Der US-Markt ist wegen der staatlichenStützungen nie eingebrochen“, betont Müller. Im Umfeld der ABS-Transaktion seien die Spreads fastmit denen vor der Krise vergleich-bar. Porsche hat einen Zinskuponvon durchschnittlich deutlich untereinem Prozent erzielt. J.P. Morgan,Barclays Capital und RBS haben dieTransaktion als Bookrunner, Socié-té Générale als Co-Manager beglei-tet. sap
Mega-Schuldschein platziertFrank Müller, Director Porsche Treasury Center, über die neuen Instrumente Schuldschein und ABS-Anleihe
Frank Müller leitet seit 2008 das Porsche Treasu-ry Center mit 15 Mitarbeitern. Er folgte damalsauf Henrik Hänche, der als ZentralbereichsleiterKonzernfinanzen zur Deutschen Post wechselte.
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Wiemer verlässt SAPJörg Wiemer hatseine Position alsSenior Vice Pre-sident und LeiterGlobal Treasurybeim Software-hersteller SAP
aufgegeben. Künftig will er sichvollständig auf seine Tätigkeit alsCEO des Softwareanbieters Treasu-ry Intelligence Solutions (TIS) kon-zentrieren. Bislang hatte er beideFunktionen in einer Doppelrollewahrgenommen. Wiemer wird beiTIS die strategische Unternehmens-entwicklung, Vertrieb, Marketingund Kommunikation verantworten.Seit 2005 leitete er die Treasury-,Finanzrisikomanagement- und Ka-pitalmarktaktivitäten der SAP. Zu-vor war er für Douglas und dieDeutsche Bank tätig. „Ich glaube,dass Mitarbeiter, die auf eine guteSystemunterstützung bauen kön-nen, mehr Freude an der Arbeit ha-ben. Das macht die Position auchviel interessanter“, sagte er Ende2010 gegenüber Der Treasurer. sap
Telekom CFO Höttges über die neue Strategie nach dem US-Rückzug Budgetierung Wende im Wettstreit der Denkschulen China Ein Land wie ein Start-up-Unternehmen
Das Magazin für Finanzchefs || www.finance-magazin.de September || 2011
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News
9 | RisikomanagementAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
EU will Börsenpflicht für alle DerivateIn der EU sollen künftig alleDerivate über Börsen gehan-delt werden. Das sieht ein in-terner Gesetzentwurf zur Re-vision der EU-Finanzmarkt-richtlinie Mifid vor. Die Bör-senhandelspflicht betreffesowohl Banken als auch Un-ternehmen; über Ausnahmendavon solle die Börsenauf-sicht ESMA gemeinsam mitder EU-Kommission in Einzel-fällen entscheiden.
EU baut Lager für SelteneErden aufAls Reaktion auf die Export-beschränkungen Chinas willdie EU eigene Reserven fürSeltene Erden aufbauen. China hatte zu Jahresbeginndie Ausfuhr Seltener Erdengesenkt und mit höheren Zöllen belegt. Im ersten Halbjahr wurden die Export-quoten um 35% gesenkt.
An der Kollaborationsplattform fürIndustrieversicherungen Inex24 be-teiligen sich immer mehr Marktteil-nehmer. Seit dem Start der Pilot-phase Anfang Juli dieses Jahresseien alle relevanten Risikoträgerim Industrieversicherungsgeschäftangebunden, dar -unter viele Füh-rungsversicherer,sagt ChristianMa r c h s r e i t e r ,Vorstand für diefachliche IT-Ent-wicklung beiInex24. Auch aufSeiten der Risiko-nehmer nutzen immer mehr Unter-nehmen die Möglichkeit, Versiche-rungsrisiken im Internet auszu-schreiben. Erst jüngst hätte ein gro-ßer deutscher DAX-Konzern seineweltweiten Versicherungsaktivitä-ten auf die Plattform migriert, soMarchsreiter. ThyssenKrupp, Bosch,
Tchibo und Bilfinger Berger sindweitere Namen, die bereits ange-bunden sind. „Wir wollen überInex24 den nationalen wie interna-tionalen Versicherungsmarkt brei-ter und effizienter ansprechen“, er-läutert Swen Grewenig, Geschäfts-
führer des In -housebrokers vonBilfinger Berger.Neben einerschnelleren undeinfacheren Ab-wicklung soll vorallem auch dieTransparenz beider Verhandlung
von Versicherungskonzepten opti-miert werden. Nach Aussage vonMarchsreiter werde die PilotphaseEnde September abgeschlossen, umrechtzeitig zu den Erneuerungsrun-den im Industrieversicherungsge-schäft „unter Volllast“ an den Startgehen zu können. ank
Ausschreibungsplattform fürIndustrieversi cherungen onlineAlle relevanten Risikoträger sind inzwischen angebunden
Produkthaftpflichtfür Medizintechniker
Der Versicherungsmakler Marsh hatzusammen mit zwei Erstversiche-rern eine branchenspezifische Pro-dukthaftpflichtversicherung fürmittelständische Hersteller von Me-dizintechnik entwickelt. Für die oftsehr speziellen Risiken der einzel-nen Produkte mangelte es bislangan passenden Absicherungslösun-gen, auch wegen einer weitgehendschadenfreien Vergangenheit derBranche. Im Rahmen des Produkt-haftungsschutzes sind auch klini-sche Zulassungsstudien mitversi-chert, die für bestimmte Produkt-gruppen notwendig sind.Für Nischenprodukte ist zudem
eine Deckung in Form einer Exze-dentenlösung verfügbar. Dabeiwerden die Produkthaftungsrisikenmehrerer kleiner Medizintechnik-hersteller gepoolt und so versicher-bar gemacht. Dennoch schließt je-des Unternehmen eine einzelne, aufseine spezifischen Risiken abge-stellte Police mit entsprechend in-dividuell kalkulierter Prämie ab. ank
Auch Bilfinger Berger setzt auf Inex24.
Bilfi
nger
Ber
ger
Michael HedtstückFINANCE-TV Chefredakteur
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News
10 | Asset ManagementAusgabe 17 | 8. September 2011
DerTreasurer
Allianz baut Vermögens -verwaltung umDie Allianz baut ihre Vermö-gensverwaltungssparte um.Allianz Global Investors (AGI)und Pimco würden ab 2012unabhängiger als bisher ope-rieren, teilte Europas größterVersicherer mit. Die Allianzerhofft sich von dem Schritt,mehr Kunden zu gewinnenund deren unterschiedlichenBedürfnissen besser gerecht zu werden. Die Allianz ziehtetwa ein Viertel ihres Ge-winns aus der Vermögensver-waltung.
Blackrock setzt auf eigeneETF-IndizesBlackrock will künftig eigeneIndizes als Grundlage für sei-ne in den USA aufgelegtenETFs nutzen. Der Vermögens-verwalter spart sich dadurchdie zum Teil sehr hohen Li-zenzgebühren und kann neueIdeen schneller umsetzen.
Rückversicherer drängen in Anbe-tracht der vielen Großschäden indiesem Jahr auf satte Prämienerhö-hungen bei der am kommendenWochenende in Monaco anstehen-den Erneuerungsrunde. Das könntefür institutionelle Anleger interes-sante Investmentchancen im Ni-schenmarkt der Katastrophenanlei-hen eröffnen. Durch die jüngstenKatastrophen wie die Ölpest imGolf von Mexiko, die Erdbeben inNeuseeland, die Flut in Australienoder der Tsunami in Japan ist einGroßteil der Rückversicherungska-pazitäten ausgeschöpft, weshalbdie Prämien anziehen dürften. Da-von würde auch der rund 12 Milli-arden US-Dollar schwere Cat-Bonds-Markt profitieren. „Die His-torie zeigt, dass die Versicherernach Katastrophen die Prämien er-höhen. Jetzt dürfte eine gute Gele-genheit für Investments sein“,schätzt Stephen Foster, der bei derCredit Suisse ein Portfolio von CatBonds managt.
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Einstiegschance bei Cat BondsNiedrige Korrelation gegenüber anderen Assetklassen
gaard, Leiterin Absolute ReturnStrategies beim dänischen Pensi-onsmanager PKA, die zu Jahresbe-ginn 150 Millionen US-Dollar inein solches Portfolio investiert hat.Gemessen am Swiss Re Global CatBond Total Return Index, erzieltenCat Bonds 2010 eine Rendite von11,3 Prozent. Seit 2002 liegen dieErträge bei jährlich 8,6 Prozent. ImZuge der jüngsten Naturkatastro-phen sind jedoch auch Ausfälle zubeklagen. So teilte die MünchenerRück Ende Mai mit, dass Anlegerder 2008 begebenen Muteki-Ver-briefung ihr Investment wegen desErdbebens in Japan abschreibenmüssten. ank
Im aktuellen Niedrigzinsniveau erfreuen sich Katastrophenanlei-nen, zu neudeutsch Insurance Lin-ked Securities (ILS), bei institutio-nellen Anlegern zunehmender Be-liebtheit. Vor allem Pensionskassenhaben Cat Bonds als Depotbeimi-schung entdeckt. „Die niedrige Kor-relation mit anderen Asseklassenund das attraktive Renditepotentialgaben den Ausschlag für unsereILS-Strategie“, sagt Line Vester-