Lünendonk ® -Studie 2013 „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ Eine unabhängige Analyse führender IT-Dienstleister sowie Anwenderunternehmen Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH mit fachlicher Unterstützung von Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann (Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management, Technische Universität Darmstadt)
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Lünendonk®-Studie 2013
„Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“
Eine unabhängige Analyse führender IT-Dienstleister sowie Anwenderunternehmen
Eine unabhängige Marktanalyse der Lünendonk GmbH
mit fachlicher Unterstützung von
Mit wissenschaftlicher Unterstützung von Prof. Dr. Peter Buxmann
(Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software Business & Information Management,
Technische Universität Darmstadt)
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arvato Systems ................................................................................................................................................. 91
TU Darmstadt .................................................................................................................................................. 93
Mittelfristig, das heißt für den Zeitraum 2013 bis
2018, sehen die Studienteilnehmer die Entwicklung
des IT-Beratungs- und Systemintegrations-Marktes
ein wenig zurückhaltender. So prognostizieren 89,0
Prozent einen Wachstumspfad im Bereich „über 0
bis 5 Prozent“ p.a., gut jeder Zehnte (11,0%) rechnet
mit einem jährlichen Marktwachstum von „über 5
bis 10 Prozent“, und kein Anbieter erwartet jährliche
Wachstumsraten von „über 10 Prozent“. Allerdings
prognostiziert auch keiner der Studienteilnehmer für
den Zeitraum 2013 bis 2018 p.a. einen stagnierenden
Markt oder einen durchschnittlichen Marktrückgang.
Als einfaches Mittel ergeben sich jährliche Markt-
wachstumsraten von 4,4 Prozent p.a. Der Median
(Zentralwert) von 4,0 Prozent zeigt, dass der Mittel-
wert im Wesentlichen die Meinung der Mehrheit der
Teilnehmer wiedergibt.
Erneut erfragte Lünendonk auch die Einschätzung
der langfristigen Perspektiven (2018 bis 2020) durch
die Anbieter von IT-Beratung und Systemintegration.
Sehr deutlich (85,0%) liegt auch hier der Schwer-
punkt der Schätzungen zwischen „0 und 5 Pro-
zent“ per anno. Die übrigen 15,0 Prozent rechnen
mit einem Marktwachstum von „5 bis 10 Prozent“.
Die Mittelwerte weichen kaum von der mittelfristi-
gen Prognose (2013 bis 2018 p.a.) ab und belaufen
sich auf 4,5 Prozent pro Jahr. Der Median ist mit 4,4
Prozent nahezu auf gleichem Niveau.
Diese Werte zeigen, dass die Anbieter mittel- und
langfristig von einem Wachstumspfad um 4 bis 5
Prozent pro Jahr ausgehen, was in diesem längeren
Zeitraum immerhin fast einer Steigerung des Markt-
volumens um 50 Prozent entsprechen würde.
Die 65 Teilnehmer an der diesjährigen Studie über
die IT-Beratungs-und Systemintegrations-Branche in
Deutschland erzielten 2012 einen Gesamtumsatz
(einschließlich Auslandsumsätze deutschstämmiger
Unternehmen) von 12,2 Milliarden Euro.
Seit zwei Jahren berücksichtigt die Lünendonk
GmbH auch anteilige IT-Beratungs- und Systemin-
tegrations-Umsätze großer Technologieunternehmen
wie IBM, T-Systems und Hewlett-Packard. Diese
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Unternehmen werden sowohl vom Wettbewerb als
auch von Kundenunternehmen als relevante Anbie-
ter gesehen beziehungsweise beauftragt und weisen
Umsatzanteile für IT-Beratung und Systemintegrati-
on in dreistelligen Millionen-Euro-Volumina aus.
Die Umsatzveränderungen der einzelnen Unterneh-
men, die von plus 69,8 Prozent bis minus 18,2 Pro-
zent reichen, resultieren nicht immer aus Mehr- oder
Mindergeschäft, sondern sind auch das Ergebnis
anorganischem Wachstums oder struktureller Ver-
änderungen.
ENTWICKLUNG DER UMSÄTZE
Insgesamt mussten 16 Prozent der IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen, die in die
Studie einbezogen wurden, für 2012 einen Rückgang
der Umsätze melden. Dazu kommen noch 6 Prozent
mit stagnierendem Umsatz. Das bedeutet, dass mehr
als ein Fünftel der Studienteilnehmer im Jahr 2012
kein Umsatzwachstum erzielten konnte. Insgesamt
weisen 43,0 Prozent zweistellige Umsatzzuwächse
auf. Ein gutes Drittel (35,0%) aller Unternehmen
steigerte seine Umsätze einstellig.
Bei zwei Unternehmen lässt sich wegen fehlender
vergleichbarer Vorjahreswerte keine Umsatzverän-
derung errechnen.
Der Zentralwert (Median), der mit 6,9 Prozent dra-
matisch niedriger ist als der einfache arithmetische
Mittelwert (11,5%) zeigt, dass einige Unternehmen
mit sehr hohen Umsatzzuwächsen den Mittelwert
verzerren.
__________________________________________
Umsatzentwicklung der IT-
Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen 2012: 11,5% ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
(EFFEKTIV) SOWIE UMSATZPROGNOSEN LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 7: Die Geschäftsentwicklung 2012 verlief für die analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen sehr unterschiedlich. Bei der Hälfte der untersuchten Anbieter haben sich die Umsätze
zwischen minus 15,8 Prozent und plus 3,9 Prozent verändert. Die Aussichten für die kommenden Jahre sind
nach Meinung der Befragten eher verhalten.
20,0%
2,0%
7,8%
8,5%
20,0%
-15,0%
8,6%
8,6%
69,8%
-18,2%
6,9%
11,5%
-50% -30% -10% 10% 30% 50% 70% 90%
Maximum
Minimum
Median
Mittelwert
Gesamtumsatzveränderung 2012 (effektiv)
2013 (Prognose)
2013 bis 2018 p.a. (Prognose)
n = 63
n = 54
n = 50
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Das Jahr 2012 bescherte durchschnittlich vier von
fünf Unternehmen des Marktsegments IT-Beratung
und Systemintegration ein positives Geschäftsjahr.
Die Studienteilnehmer konnten also überwiegend
einen Zuwachs der Gesamtumsätze verbuchen.
Die Erwartungen für die Zukunft bleiben daher
weiter optimistisch: Die Unternehmen gehen davon
aus, im laufenden Jahr 2013 bei den Umsätzen im
Durchschnitt um 8,6 Prozent zulegen zu können. Der
Zentralwert (Median) für die Wachstumsrate 2013
liegt mit 8,6 Prozent auf exakt gleicher Höhe und
bestätigt somit den Mittelwert.
Für die Jahre 2013 bis 2018 prognostizieren die
Unternehmen ebenfalls einen hohen durchschnittli-
chen jährlichen Zuwachs ihrer Umsätze (8,5%). Der
Zentralwert für die Zuwächse in den Jahren 2013 bis
2018 (7,8% p.a.) liegt allerdings für diesen Zeitraum
deutlich unter dem Mittelwert.
ENTWICKLUNG DES IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 8: Die Mehrheit der befragten IT-Beratungshäuser rechnet mit einer konservativen Marktentwick-
lung von zwischen 0 Prozent und 5 Prozent.
4%
75%
16%
5%
89%
11%
85%
15%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
negativ bis 0% über 0 bis 5% über 5 bis 10% über 10%
2013
2013 bis 2018 p.a.
2018 bis 2020 p.a.
n = 57
n = 54
n = 48
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TOP-25-LISTE: FÜHRENDE IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN IN
DEUTSCHLAND RANKING NACH IN DEUTSCHLAND BILANZIERTEM UMSATZ 2012
Abbildung 9: TOP 25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland 2012. Das
Ranking der führenden Anbieter erfolgt nach dem in Deutschland fakturierten Umsatz.
Unternehmen
Umsatz in Deutschland
in Mio. Euro
Mitarbeiterzahl
in Deutschland
Gesamtumsatz in Mio. Euro(Nur Unternehmen mit Hauptsitz bzw. der
Mehrheit ihres Grund- und Stammkapitals
in Deutschland)
2012 2011 2012 2011 2012 2011
1. T-Systems, Frankfurt am Main *) 1)
1.442,0 1.394,0 4.850 4.730 2.060,0 1.991,0
2. IBM Global Business Services, Ehningen*) 2)
1.390,0 1.300,0 7.300 7.100
3. Accenture GmbH, Kronberg *) 2)
1.176,0 1.114,0 5.495 5.610
4. Capgemini Deutschland Holding GmbH, Berlin 2)
796,0 758,0 5.517 5.439
5. msg systems AG (Unternehmensgruppe), Ismaning 3)
391,5 331,8 3.465 3.195 540 451,0
6. Atos IT GmbH / Atos Solutions & Services GmbH, München *) 1) 4)
360,0 k.A. 2.500 k.A.
7. Allgeier SE, München 5)
343,0 310,8 2.850 1.646 423,0 378,8
8. Hewlett-Packard Deutschland Service, Böblingen *) 1)
Unisys Deutschland Gruppe, Sulzbach/Ts. 88,0 93,0 312 310
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ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 12: Die Mehrheit der befragten IT-Service-Anbieter rechnet mit einem Marktwachstum von maxi-
mal fünf Prozent pro Jahr.
ENTWICKLUNG DES IT-SERVICE-MARKTES IN DEUTSCHLAND
PROGNOSEN DER ANBIETER – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 13: Nach Einschätzung der analysierten IT-Service-Anbieter liegt das jährliche Marktwachstum
2013 bis 2018 im Durchschnitt bei maximal 4,1 Prozent.
0%
87%
13%
0%0%
87%
9%4%5%
86%
10%
0%0%
20%
40%
60%
80%
100%
negativ bis 0 % über 0% bis 5% über 5% bis 10% über 10%
2013
2013-2018 p.a.
2018-2020 p.a.
n = 23
n = 23
n = 21
3,7%
4,1%
3,4%
3,0% 3,0%
3,5%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
2013 2013 bis 2018 p.a. 2018 bis 2020 p.a.
Mittelwert
Median
n = 23 n = 23 n = 21
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Kunden und Neukunden der IT-Dienstleister
In wettbewerbsintensiven Märkten ist es unverzicht-
bar, neben der Pflege bestehender Kunden auch
regelmäßig neue Kunden zu gewinnen, um Beschäf-
tigung und Wachstum zu sichern. Lünendonk fragte
in diesem Jahr erneut nach der Zahl der gesamten
und neuen Kunden und nach den Umsatzanteilen,
die mit Neukunden erzielt werden.
ANBIETER VON IT-BERATUNG UND
SYSTEMINTEGRATION
Für die IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, die ihre Kundenzahl genannt haben,
ergibt sich eine Durchschnittszahl von 461 Kunden,
mit denen sie im Jahr 2012 gearbeitet haben.
Die Bandbreite der genannten Zahlen reicht von acht
bis 5.000 Kunden. Der Zentralwert (Median) liegt
bei nur 181 Kunden, was auf einige hohe Extrem-
werte am oberen Ende hinweist. Für die Neukun-
denzahl ergibt sich ein Mittelwert von 59. Die Ext-
remwerte reichen von 0 bis 360 Neukunden. Die
prozentualen Anteile der Neukunden an der Ge-
samtkundenzahl schwanken bei den einzelnen Un-
ternehmen zwischen 0,0 Prozent und 54,2 Prozent.
Der einfache arithmetische Mittelwert beträgt 19,8
Prozent, der Median 19,1 Prozent.
Entsprechend den Anteilen der Neukunden an der
gesamten Kundenzahl variieren auch die Umsatzan-
teile des Neukundengeschäfts am Gesamtumsatz.
Die Bandbreite reicht von 1 Prozent bis etwa 25
Prozent. Der einfache arithmetische Mittelwert liegt
bei 10,3 Prozent, der Median bei 9,5 Prozent.
Im laufenden Jahr 2013 soll der Umsatzanteil des
Neukundengeschäftes kräftig steigen. Die Erwartun-
gen der Teilnehmer ergeben für 2013 einen durch-
schnittlichen Anteil am jeweiligen Gesamtumsatz
von 12,7 Prozent, wobei der Median bei 10,0 Pro-
zent verharrt, was auf einige besonders ambitionierte
Befragungsteilnehmer schließen lässt.
IT-SERVICE-UNTERNEHMEN
Die untersuchten IT-Service-Unternehmen haben
2012 mit 636 Kunden im arithmetischen Mittel
zusammengearbeitet. Im Durchschnitt der analysier-
ten Anbieter wurden 53 Neukunden hinzugewonnen.
Da IT-Service-Unternehmen schwerpunktmäßig für
den Betrieb der IT-Umgebung (Infrastruktur, Netze,
Applikationen) verantwortlich sind, liegen die Um-
sätze pro Kunden tendenziell höher als bei IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.
So reicht die Bandbreite der Kundenzahl von sechs
bis 2.750 Kunden. Der Anteil der Neukunden an der
Anzahl der aller Bestandskunden betrug 2012 10,3
Prozent.
Neukunden machen 8,4 Prozent des Umsatzes der
analysierten IT-Service-Unternehmen aus. Die Hälf-
te der Anbieter, die Angaben zu den Neukunden
gemacht haben, kommt auf Umsatzanteile mit Neu-
kunden bis zu 7 Prozent. Das Maximum liegt bei 35
Prozent.
Die im Vergleich zu den IT-Beratungs- und Sys-
temintegrations-Unternehmen niedrigeren Umsatz-
anteile mit Neukunden hängen zum Teil mit dem
Geschäftsmodell der IT-Service-Unternehmen zu-
sammen. Während IT-Beratungen überwiegend im
Projektgeschäft tätig sind und ihre Leistungen über
Tagessätze abrechnen, schließen IT-Service-
Unternehmen mit ihren Kunden mehrjährige Verträ-
ge über den Betrieb der IT-Prozesse ab und sind nur
teilweise im IT-Projektgeschäft tätig. Die erzielten
Umsätze sind meistens Fixpreise während der Ver-
tragslaufzeit, welche die IT-Service-Unternehmen
anteilig pro Jahr verbuchen.
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Ein weiterer Grund für den geringeren Umsatzanteil
mit Neukunden ist ein hoher Wettbewerbsdruck
unter den IT-Service-Unternehmen – insbesondere
für Standard-Services – sowie sinkende Preise infol-
ge Skaleneffekte im Betrieb der IT-Prozesse.
NEUKUNDEN DER IT-BERATUNGS- UND SERVICE-UNTERNEHMEN
LAGEPARAMETER – ANTEILE DER NEUKUNDEN AN ANZAHL DER KUNDEN IN PROZENT
Abbildung 14: Knapp 20 Prozent der IT-Anwender im Jahr 2012 waren neu gewonnene Kunden bei den IT-
Beratungen. IT-Service-Unternehmen kommen auf einen Neukundenanteil von 10 Prozent.
UMSATZ DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN MIT NEUKUNDEN
LAGEPARAMETER – ANTEIL DES UMSATZES MIT NEUKUNDEN AM GESAMTUMSATZ DER
UNTERNEHMEN IN PROZENT
Abbildung 15: Zehn Prozent des Umsatzes der analysierten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen kam 2012 von Neukunden. IT-Service-Unternehmen erzielten 8,4 Prozent ihrer Umsätze im
statistischen Mittel mit Neukunden.
19,8% 19,1%
0,0%
54,2%
10,3% 10,0%
,0%
25,2%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Mittelwert Median Minimum Maximum
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 54
n = 25
35,0%
0,0%
7,0%
8,4%
25,0%
1,0%
9,5%
10,3%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
Maximum
Minimum
Median
Mittelwert
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 50
n = 46
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IT-Ausgaben und externe IT-Provider in den Kundenunternehmen
ENTWICKLUNG DES BUDGETS FÜR IT-PROJEKTE IN IT-ANWENDERUNTERNEHMEN
MITTELWERTE – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 16: In den Budgetprognosen der Anwender sind Betriebskosten für die IT-Umgebung und Allge-
meinkosten wie Personal und Abschreibungen nicht enthalten. Die Prognosen beziehen sich auf reine IT-
Projekte.
Der Geschäftserfolg der IT-Beratungs- und IT-
Service-Unternehmen hängt wesentlich von den
Budgets und Ausgaben für IT-Projekte in ihren
Kundenunternehmen ab. Darüber hinaus auch davon,
wie viele Projekte und IT-Betriebsleistungen extern
ausgeschrieben werden.
Die Gegenüberstellung der Budgetplanungen der
befragten IT-Anwender und den Umsatzerwartungen
der analysierten IT-Dienstleister zeigt auf den ersten
Blick eine große Diskrepanz.
Während die Anbieter für das laufende Jahr 2013
mit durchschnittlichen Steigerungen ihrer Umsätze
zwischen 3,8 Prozent (IT-Service-Unternehmen) und
8,6 Prozent (IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen) rechnen, planen die Kunden im
Durchschnitt Budgetsteigerungen für IT-Projekte
von 0,9 Prozent.
In den prognostizierten Investitionsplanungen der
Kundenunternehmen werden allerdings die Be-
triebskosten für die IT-Landschaft (run-the-business)
sowie Software-Lizenzen nicht berücksichtigt, son-
dern nur Projekte zur Optimierung der IT-Prozesse.
Die Anbieterprognosen inkludieren dagegen auch
die Einnahmen vom Betrieb der Applikationen und
Infrastrukturen. Ein direkter Vergleich beider Prog-
0,0%
0,0%
1,7%
0,9%
0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0%
2014 (Prognose)
2013 (Prognose)
Mittelwert
Median
n = 45
n = 43
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nosen ist daher nicht möglich. Der Anstieg des Pro-
jektbudgets bei den befragten Kunden bei einer
gleichzeitig begrenzten Verfügbarkeit von Projekt-
mitarbeiter mit speziellem IT-Know-how, wird dazu
führen, dass ein signifikanter Anteil der Projekte
extern ausgeschrieben wird. Dies bestätigen auch
Entscheider für den Einkauf von IT-Dienstleistungen
in sehr großen Auftraggeber-Unternehmen. Folglich
scheinen die Prognosen der Anbieter für die Markt-
entwicklung voraussichtlich eintreffen.
Für das Jahr 2014 liegen die Planungen der Anwen-
der hinsichtlich der Budgets für IT-Projekte mit
durchschnittlich 1,7 Prozent deutlich höher als für
2013.
Der Blick auf die Angaben der einzelnen Anwen-
derunternehmen zeigt, dass eine ganze Reihe von
ihnen gar keine neuen IT-Projekte plant und nach
Fertigstellung bereits laufender Projekten niedrigere
Budgets, also negative Veränderungen ausweist.
Soweit die teilnehmenden Anwenderunternehmen
positive Budgetveränderungen nennen, ergeben
diese für 2013 im Durchschnitt über 8 Prozent Stei-
gerung, für das Jahr 2014 sogar rund 10 Prozent.
ANZAHL DER EINGESETZTEN IT-PROVIDER
Die Frage, ob IT-Anwender mit vielen oder wenigen
großen IT-Partnern zusammenarbeiten, die eventuell
auch Spezialisten im Unterauftrag beschäftigen,
wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Vor allem
Großunternehmen und Konzerne haben in den letz-
ten Jahren die Anzahl ihrer IT-Beratungs- und IT-
Service-Unternehmen deutlich reduziert.
Unter den Stichworten ‚Lieferantenkonsolidie-
rung‘ und ‚Third Party Management‘ werden immer
öfter nicht-strategische IT-Lieferanten und IT-
Freelancer in die Steuerung durch einen spezialisier-
ten Dienstleister überführt. Die Anzahl der IT-
Dienstleister, mit denen direkte Vertragsbeziehun-
gen bestehen, nimmt folglich ab. Darüber hinaus
werden strategische Lieferanten gestärkt, indem
immer mehr IT-Services an sie vergeben werden.
Bei den Ergebnissen der Befragung zu diesem Tat-
bestand muss daran erinnert werden, dass es sich bei
den ausgewählten Anwenderunternehmen überwie-
gend um sehr große Unternehmen handelt. So be-
schäftigen etwa zwei Drittel der analysierten An-
wenderunternehmen mehr als 5.000 Mitarbeiter.
Die Anzahl der IT-Dienstleister korrespondiert mit
der Größe des Unternehmens, da beispielsweise
Großunternehmen naturgemäß mehr IT-Projekte
durchführen als vergleichsweise kleinere Unterneh-
men. Ebenfalls hat die Organisation der IT-
Abteilung Einfluss auf das Make-or-Buy-Verhältnis.
Die Anwender setzen im laufenden Jahr 2013 im
Durchschnitt 37 Provider für IT-Beratung und IT-
Services ein. Der auffällig niedrigere Median von
zehn Providern zeigt, dass die betrachteten Unter-
nehmen unterschiedliche Sourcing-Strategien ver-
folgen. So haben einige der analysierten Dax-
Unternehmen weniger als zehn IT-Provider, wäh-
rend andere mit über 50 IT-Partnern zusammenar-
beiten.
Bei Betrachtung der Planungen der Anwender für
die Jahre 2014 und 2015 scheint der Weg allerdings
künftig weiter in Richtung Konsolidierung der IT-
Provider zu gehen, denn die Mittelwerte der Befra-
gung ergeben 30 (2014) und 25 (2015) Provider pro
Anwenderunternehmen.
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EINSATZ VON IT-BERATUNGS- UND IT-SERVICE-PROVIDERN
LAGEPARAMETER IN ABSOLUTEN ZAHLEN
Abbildung 17: Die befragten IT-Abteilungen werden in den nächsten Jahren mit weniger IT-Dienstleistern
direkt zusammenarbeiten. Die Hälfte der befragten Kundenunternehmen gab an, mit maximal zehn IT-
Dienstleistern zusammenzuarbeiten.
12
11
10
25
30
37
0 5 10 15 20 25 30 35 40
2015 (Prognose)
2014 (Prognose)
2013
Mittelwert
Median
n = 43
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Budgetverteilung der IT-Abteilungen (Make or Buy)
Ein kritischer Erfolgsfaktor für die Geschäftspla-
nungen der IT-Anbieter besteht darin, in welchem
Maße die Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte
auf externe Ressourcen zurückgreifen.
VERTEILUNG DER BUDGETS 2013 UND 2014
Die befragten Anwenderunternehmen vergeben
2013 ihre Budgets für IT-Projekte im Durchschnitt
zu 49,2 Prozent intern und zu 50,8 Prozent extern.
Dabei gibt es bei einzelnen Unternehmen beträchtli-
che Unterschiede in der Make-or-Buy-Strategie. So
reichen die internen Budgetanteile von 95,0 Prozent
im Maximum bis 0,0 Prozent im Minimum. Zwei
Unternehmen haben angegeben, ihr gesamtes
Budget für IT-Projekte an externe Dienstleister zu
vergeben. Aufwendungen für den Betrieb der IT-
Umgebung (run-the-business) wurden auch bei die-
ser Frage nicht berücksichtigt, sondern ausschließ-
lich die Budgets für Veränderungsprojekte (change-
the-business).
Für das Jahr 2014 sind keine gravierenden Verände-
rungen bei der Verteilung der Budgets geplant. Rein
rechnerisch soll der interne Anteil leicht auf 50,3
Prozent ansteigen. Die Vielzahl parallel geplanter
und umzusetzender Projekte, deren oft komplexe
Technologie sowie eine nicht ausreichende Zahl von
qualifizierten internen IT-Fachberatern lässt offen,
ob der interne Budgetanteil tatsächlich steigen wird.
Gespräche mit IT-Verantwortlichen deuten darauf
hin, dass vor allem bei internationalen IT-Projekten
sowie bei Prozessveränderungsprojekten verstärkt
auf externe Ressourcen zurückgegriffen wird respek-
tive zurückgegriffen werden muss.
VERTEILUNG DER IT-PROJEKTBUDGETS DER IT-ANWENDERUNTERNEHMEN (MAKE OR BUY)
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 18: IT-Projekte werden zu etwa gleichen Teilen durch interne und externe Ressourcen durchge-
führt. Vom IT-Gesamtbudget wird die Hälfte extern ausgeschrieben.
50,8% 49,7%
49,2% 50,3%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2013 (Prognose) 2014 (Prognose)
intern
externintern
+1,1%
n = 38 n = 38
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VERTEILUNG DER BUDGETS FÜR
DIENSTLEISTUNGEN
Die Verteilung der Budgets für IT-Dienstleistungen
ergibt für 2013 einen klaren Schwerpunkt bei „Be-
trieb der IT-Infrastruktur“. Etwa ein Drittel (30,3%)
des gesamten IT-Budgets entfällt hierauf.
Den zweitgrößten Anteil am IT-Budget hat der „Ap-
plikationsbetrieb“ (20,4%) noch vor der „Applikati-
onsentwicklung“ (18,5%).
Auf „IT-Consulting (Architektur, Planung, Steue-
rung, etc.)“ entfallen nach Angabe der befragten
Anwenderunternehmen 10,4 Prozent des Budgets;
„Software-Einführung“ nimmt im Durchschnitt 10,2
Prozent in Anspruch. In das „Innovations-
budget“ fließen schließlich 9,1 Prozent des gesamten
IT-Budgets.
NUTZUNGSMODELLE FÜR APPLIKATIONEN
Von großem Interesse für die IT-Provider ist das
Lizenzmodell der bei den Anwendern existierenden
Applikationen. Dazu hat Lünendonk die IT-
Verantwortlichen gefragt, welchen Anteil einzelne
Nutzungsmodelle an der Gesamtzahl der Applikati-
onen haben.
Im laufenden Jahr 2013 dominiert nach Auskunft der
befragten Anwenderunternehmen eindeutig der
Betrieb erworbener Software auf eigener Hardware,
also das Modell „On Premise“. Der Mittelwert der
Anteile dieses Modells liegt bei 69,8 Prozent, der
Median sogar bei 90 Prozent, was darauf schließen
lässt, dass wenige Unternehmen nur geringe „On-
Premise“-Anteile haben.
An zweiter Stelle der verwendeten Sourcing-
Modelle liegt 2013 mit 13,6 Prozent „Cloud“. Hier
zeigt sich bereits eine vergleichsweise hohe Adapti-
on von Cloud Computing beim Betrieb von Applika-
tionen. Ähnlich sieht es für 2013 bei dem Modell
„On Demand“ aus. Während der Mittelwert von 9,8
Prozent einen häufigen Einsatz vermuten lässt, deu-
tet der Median von 0,0 Prozent auf eine hohe Nut-
zung bei wenigen Anwendern hin, was auch der
Maximalwert von 95,0 Prozent bestätigt.
__________________________________________
2014 planen die befragten CIOs,
rund 19 Prozent ihrer IT-Umgebung
aus der „Cloud“ zu beziehen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Die Betrachtung der Planungen der befragten An-
wender für das Jahr 2014 zeigt einen klaren Trend
zur schrittweisen Ablösung der „On-Premise“-
Modelle. Der Anteil von „Cloud“ soll auf 18,6 Pro-
zent steigen, während sich der durchschnittliche
Anteil von „On Demand“ auf 11,5 Prozent erhöht.
Entsprechend geht der Anteil von „On-Premise“-
Modellen auf 64,0 Prozent zurück.
Die Planungen der IT-Verantwortlichen zeigen einen
Zusammenhang zwischen Projekten zur Standardi-
sierung, Konsolidierung und Virtualisierung der IT-
Umgebung und der sukzessiven Überführung ein-
zelner oder kompletter Applikationen in die Cloud.
Welche Variante des Cloud Computing (Private,
Hybrid oder Public) für den Applikationsbetrieb
genutzt wird, wurde nicht ermittelt.
Einzelgespräche mit CIOs lassen aber – vor allem
bei geschäftskritischen Anwendungen wie SAP oder
Business Analytics – auf eine überwiegende Nut-
zung des Private-Cloud-Modells schließen, wogegen
bei Standardanwendungen wie CRM oder Unified
Communications meist Public-Cloud-Modelle vor-
herrschen.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
32
GRUNDLEGENDES NUTZUNGSMODELL FÜR APPLIKATIONEN
RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 19: Der Anteil von „Cloud“ als Sourcing-Modell wird aus Sicht der befragten IT-Manager im
kommenden Jahr 2014 zunehmen.
6,8% 5,9%
9,8% 11,5%
13,6%18,6%
69,8%64,0%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
2013 2014 (Prognose)
On Premise
Cloud
On Demand
Sonstiges
n = 46 n = 44
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
33
Die Rolle der IT und ihr Wertbeitrag
ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN BUSINESS UND IT
SKALA VON +2 = „TRIFFT VOLL ZU“ BIS -2 = „TRIFFT NICHT ZU“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 20: Die IT rückt immer näher an das Business – und umgekehrt. In nahezu allen der befragten
Kundenunternehmen sind Fachbereiche und IT in IT-Projekte involviert. Auf die Höhe der IT-Budgets haben
Fachbereiche aus Sicht der befragten IT-Manager allerdings eher selten Einfluss.
Die Rolle der IT hat sich in den letzten Jahren stark
verändert. In der internen Wahrnehmung vieler Un-
ternehmen hat sich der Fachbereich IT mittlerweile
als Business Partner etabliert. Dabei wird er vor
allem in Projekte zur Optimierung der Geschäftspro-
zesse eingebunden, welche von den Fachbereichen
und der IT oftmals partnerschaftlich geplant und
umgesetzt werden. Denn effiziente, weil automati-
sierte und damit produktive Geschäftsprozesse oder
neue Geschäftsmodelle auf Basis moderner Techno-
logien wie Social Media, Cloud und Big Data er-
möglichen es den Unternehmen, ihre Positionierung
zu halten oder auszubauen.
Der Anteil der Projekte in den Unternehmen, die IT-
Know-how erfordern, ist in den letzten Jahren konti-
nuierlich angestiegen. In einigen Branchen wie Lo-
gistik oder Finanzwesen ist die IT der bestimmende
Wertschöpfungsfaktor, aber gleichzeitig auch der
kritische Faktor für den Geschäftserfolg. In diesen
und auch in anderen Branchen sind CIOs längst
Sparringspartner für das Business und sorgen mit
Innovationen für den Erfolg neuer Strategien.
__________________________________________
Business drives IT
and IT drives Business! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Lünendonk hat die IT-Verantwortlichen aus den 50
untersuchten Anwenderunternehmen gefragt, wie sie
derzeit die Zusammenarbeit zwischen dem Business
und der IT beschreiben. Dazu hat Lünendonk die
4,1%
4,2%
22,4%
8,0%
20,4%
14,6%
32,0%
10,2%
25,0%
30,6%
52,0%
53,1%
58,3%
52,0%
26,5%
16,7%
24,5%
26,0%
16,3%
27,1%
10,0%
22,4%
31,3%
14,3%
10,0%
8,2%
4,0%
36,7%
22,9%
8,2%
4,0%
2,0%
2,0%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Die Fachbereiche sind für die Höhe des IT-Budgets verantwortlich.
Die Fachbereiche legen je nach Projekt individuelle Service Level Agreements mit der IT fest und überwachen diese hinsichtlich Zeit,
Qualität und Inhalt.
In den einzelnen Fachbereichen fungieren IT-Koordinatoren als Bindeglied zwischen IT und Business.
Die Fachbereiche legen Schwerpunktthemen und Projekte für IT-Investitionen fest.
IT-Investitionen werden von der IT gemeinsam mit den jeweiligen Fachbereichen festgelegt.
Das Verständnis für die Rolle des CIO hat in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen.
IT-Projekte werden immer häufiger gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert.
+2 (trifft voll zu) +1 (trifft größtenteils zu) 0 (neutral) -1 (trifft weniger zu) -2 (trifft nicht zu)
n = 48
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
34
Befragten gebeten, sieben Aussagen über die Zu-
sammenarbeit zwischen der IT und den Fachberei-
chen zu bewerten. Die Skala der Antworten reichte
von -2 = „trifft nicht zu“ bis +2 = „trifft voll zu“.
IT-PROJEKTE WERDEN PARTNERSCHAFTLICH
UMGESETZT
Die höchste Zustimmung unter den befragten IT-
Managern fand „IT-Projekte werden immer häufiger
gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbe-
reiche geplant und gesteuert“. Aus Sicht von 32,0
Prozent der Befragten trifft dieses Statement voll zu
(+2) und weitere 52,0 Prozent sind der Auffassung,
diese Form der fachbereichsübergreifenden Zusam-
menarbeit treffe größtenteils zu.
In Zusammenhang mit der Bedeutung von IT-
Technologien als Enabler von Prozessoptimierungs-
projekten oder neuen Geschäftsmodellen hat aus
Sicht der Mehrheit der befragten IT-Manager auch
die Rolle des CIO im Unternehmen an Gewicht
gewonnen. Interessant ist, dass IT-Investitionen sehr
oft partnerschaftlich von der IT und dem Business
getroffen werden.
Die Nähe der IT zu den Zielen und Aufgabenstel-
lungen der Fachbereiche zeigt sich daran, dass laut
60 Prozent der Befragten die Fachbereiche Schwer-
punkthemen für IT-Investitionen festlegen und es in
über der Hälfte der analysierten Anwenderunter-
nehmen IT-Koordinatoren bei Business-/IT-
Projekten gibt.
Diese Bewertungen durch die befragten CIOs und
IT-Manager zeigen, dass Geschäftsprozesse und
Strategien stärker als früher von der Informations-
technologie abhängen. Auch wird die IT heute im
täglichen Arbeitsalltag durch Themen wie Facebook
und andere Social Media Tools oder den Siegeszug
der Tablets und Smartphones im Berufsalltag stärker
wahrgenommen. CIOs, die sich und ihre Mitarbeiter
als Partner der Fachbereiche und des Top Manage-
ment positionieren (und weniger als reiner Betreiber
der IT-Umgebung), stärken ihre interne Position und
die Gestaltungsmöglichkeiten. Denn neue Ge-
schäftsmodelle wie Online-Portale für Vertrieb und
Kundenkommunikation oder Bezahlen via Smart-
phone mit Near Field Communication (NFC) kön-
nen ohne eine leistungsstarke IT-Abteilung nicht
umgesetzt werden.
EIGENBILD/FREMDBILD
Das Ziel hin zu einer internen Wahrnehmung der IT
als bedeutenden Wertschöpfungsfaktor ist allerdings
nach Auskunft der befragten IT-Verantwortlichen
noch nicht erreicht.
Kein Befragter ist der Meinung, die IT nehme in
seinem Unternehmen derzeit eine vollständig wert-
steigernde Rolle ein. Aus Sicht von 42,0 Prozent der
befragten IT-Manager hat ihre IT-Abteilung eine
„eher wertsteigernde Rolle“. Eine „eher kostenorien-
tierte Rolle“ spielt die IT in 20,0 Prozent der analy-
sierten Kundenunternehmen, während sie in 6,0
Prozent der untersuchten Unternehmen noch eine
„kostenorientierte Rolle“ einnimmt.
Interessant ist, dass 4,2 Prozent der befragten IT-
Manager der Meinung sind, dass der Vorstand ihren
Fachbereich in einer „wertsteigernden Rolle“ wahr-
nehme, während keiner der IT-Manager diese Rolle
für sich in Anspruch genommen hat. Allerdings sind
knapp 42 Prozent der Meinung, der Vorstand nehme
die IT „neutral“ wahr, also weder wertsteigernd
noch kostenorientiert. Für die CIOs bedeutet dies,
ihre internen Marketing-Anstrengungen weiterzu-
führen. Nur ein Viertel der IT-Verantwortlichen
vermutet, dass der Vorstand in ihrer Abteilung eine
zumindest eine „eher kostenorientierte Rolle“ sieht.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
35
BEWERTUNG DER AKTUELLEN UND ZUKÜNFTIGEN ROLLE DER IT DURCH DIE
IT-ANWENDERUNTERNEHMEN SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 =
„KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 21: Die Rolle der IT wird künftig in den Anwenderunternehmen immer bedeutender. Mehr als 75
Prozent der Anwenderunternehmen schreiben der IT künftig mindestens eine „eher wertsteigernde Rolle“ zu.
VERMUTETE BEWERTUNG DER AKTUELLEN ROLLE DER IT DURCH DEN VORSTAND
SKALA VON +2 = „WERTSTEIGERNDE ROLLE“ BIS -2 = „KOSTENORIENTIERTE ROLLE“ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 22: Aus Sicht der Befragten kommt der IT bei den Vorständen eine im Vergleich eher geringe
Bedeutung zu. 25,0 Prozent vermuten seitens des Vorstands sogar eine „eher kostenorientierte Rolle“ oder
Einig sind sich Anbieter und Anwender, dass in den
Unternehmensbereichen „Einkauf/Beschaffung“,
„Corporate Finance“, „Informationstechnolo-
gie“ und „Vertrieb“ Investitionen beabsichtigt res-
pektive durch die Anbieter vermutet werden. Dabei
planen die befragten Anwender etwas konservativer
als die Anbieter. Die konservativeren Angaben der
Anwender stehen sicher auch im Kontext mit inter-
ner Budgetvergabe und Investitions- und Projektpri-
oritäten.
Bei den Unternehmensbereichen „Human Re-
sources“ und „Marketing“ sind sowohl bei den IT-
Dienstleistern als auch bei den IT-Anwendern die
Erwartungen beziehungsweise die Planungen für
Investitionen im Jahr 2013 sehr gering.
Für das Jahr 2014 prognostizieren die IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen in allen Un-
ternehmensbereichen höhere Investitionen der An-
wender. Die Ausnahme bildet der Bereich „Unter-
nehmensstrategie“, in dem allerdings auch für 2013
kaum Investitionen vermutet werden.
Ähnlich sieht es bei den IT-Service-Unternehmen
aus: Steigende Durchschnittswerte für die Investiti-
onserwartungen für 2014 herrschen in allen aufge-
führten Unternehmensbereichen vor, mit Ausnahme
von „Corporate Finance“, wo sich ein leichter Rück-
gang ergibt, und von „Einkauf/Beschaffung“, wo der
Durchschnittswert sich gegenüber 2013 kaum ver-
ändert.
Deutlich anders ist das Bild bei den Planungen der
IT-Anwenderunternehmen für die Investitionen in
den Bereichen im Jahr 2014. Bei „Informationstech-
nologie“, „Corporate Finance“, „Logistik/Supply
Chain“ sinken die Mittelwerte gegenüber 2013. Bei
„Einkauf/Beschaffung“ bleiben sie dagegen gleich.
Höhere Investitionen sind bei den Sparten „Ver-
trieb“ und „Services/Kundendienste“ geplant. Die
Mittelwerte der Prognosen für die übrigen fünf Un-
ternehmensbereiche liegen im sehr niedrigen oder
im negativen Bereich, das heißt, die hierfür im Jahr
2014 geplanten Investitionen sind nicht signifikant.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
43
IN DIESEN UNTERNEHMENSBEREICHEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =
„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 29: IT-Anwenderunternehmen prognostizieren für das Jahr 2014 kaum Investitionen in „For-
schung & Entwicklung“. Innerhalb der Skala wird dieser Unternehmensbereich im Durchschnitt sogar nega-
tiv bewertet.
-0,10
0,40
-0,20
-0,30
0,40
0,00
0,10
0,50
0,30
0,60
0,30
0,00
0,20
0,10
0,30
0,30
0,40
0,40
0,60
0,80
0,89
0,97
0,50
0,40
0,30
0,70
0,20
0,60
0,20
0,70
0,70
1,00
1,20
-2 -1 0 1 2
Human Resources
Corporate Finance
Marketing
Forschung & Entwicklung
Einkauf/Beschaffung
Produktion/Fertigung
Unternehmensstrategie
Vertrieb
Logistik/Supply Chain
Informationstechnologie
Services/Kundendienste
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 26
n = 39
n = 58
gar nicht sehr stark
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
44
INVESTITIONEN NACH TECHNOLOGIETHEMEN
Bei welchen Technologiethemen werden 2013 und
2014 Investitionen der IT-Anwenderunternehmen
fließen?
Anhand einer Skala (+2 = „sehr stark“ bis -2 = „gar
nicht“) sollten die IT-Dienstleister bei 14 Technolo-
giethemen den Umfang geplanter Investitionen beur-
teilen.
Die IT-Anwenderunternehmen sollten anhand der-
selben Skala ebenfalls ihre Investitionspläne für die
Technologien einstufen, damit ein direkter Vergleich
zwischen der Anbieter- und der Nachfrageseite mög-
lich wird.
Bei allen 14 abgefragten Technologiethemen liegen
die Erwartungen der IT-Dienstleister höher als die
Planungen der IT-Anwender. Dies verwundert nicht,
da Anbieter tendenziell optimistischer sind als Kun-
den. Diese Beobachtung gilt nicht nur in der IT,
sondern auch in nahezu allen Wirtschaftssektoren.
Besonders hohe Abweichungen kommen bei den
Technologiethemen „Mobile Apps“, „Big Data“,
„Cloud Services“, „Realtime Analytics“, „Business
Process Outsourcing“ und „Konvergenzlösungen
(ICT)“ vor.
Bei sechs der 14 Technologiethemen liegen die
Mittelwerte der Planungen der IT-Anwender sogar
im negativen Bereich, was bedeutet, dass sie dort
2013 nicht oder nur rudimentär investieren wollen.
Relativ hohe Übereinstimmung bezüglich der ge-
planten Technologieinvestitionen besteht bei „Busi-
ness Analytics“, „Mobile Enterprise“, „Security“,
„IT Service Management“ und „Social Media“.
Extrem hohe Erwartungen bezüglich der Investitio-
nen der IT-Anwender in Technologiethemen im Jahr
2014 haben die IT-Beratungs- und Systemintegrati-
ons-Unternehmen. Bei acht der 14 Technologiethe-
men liegen die Mittelwerte der Erwartungen 2014
zum Teil deutlich über den Mittelwerten für 2013.
Die durchschnittliche Bewertung aller 14 abgefrag-
ten Technologiethemen steigt von 0,50 (2013) auf
0,80 (2014), wobei bei sechs der Themen die Mit-
telwerte gegenüber 2013 sogar gleich bleiben. Spit-
zenreiter der Investitionserwartungen der IT-Berater
für 2014 sind „Big Data“ (1,26), „Business Analy-
tics“ (1,24) und „Mobile Enterprise“ (1,24).
Auch die IT-Service-Unternehmen haben hohe Er-
wartungen an das Jahr 2014, was die Investitionen
der Anwender in die Technologiethemen betrifft.
Bei zwölf der 14 Technologien steigen die Mittel-
werte der Erwartungen, wenn auch nicht so extrem
wie bei den IT-Beratern. Bei den IT-Service-
Unternehmen liegen für 2014 „Mobile Enterpri-
se“ (1,29), „Cloud Services“ (1,23), „Mobile
Apps“ (1,19), „Big Data“ (1,14) und „Securi-
ty“ (1,13) an der Spitze.
Die befragten IT-Anwenderunternehmen gehen ihre
Investitionsplanungen für 2014 etwas konservativer
an als die IT-Dienstleister. Von den sieben Techno-
logien, deren Mittelwerte für 2013 im positiven
Bereich liegen, steigen bei fünf die Mittelwerte für
2014 an, bei zwei sind sie leicht rückläufig.
Für diese Technologien sind 2014 im Durchschnitt
die höchsten Investitionen geplant: „Mobile Enter-
prise“ (0,61), „Security“ (0,60) und „Business Ana-
lytics“ (0,41).
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
45
IN DIESEN TECHNOLOGIETHEMEN WERDEN 2014 INVESTITIONEN IN DIE IT ERWARTET
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR STARK“ BIS -2 =
„GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 30: Die Investitionserwartungen liegen bei allen von Lünendonk zur Wahl gestellten Technolo-
giethemen bei den analysierten IT-Dienstleistern über den Plänen der Anwender.
-0,60
-0,03
0,29
-0,20
0,00
0,34
-0,43
0,60
0,05
0,05
-0,28
0,33
0,61
0,41
0,30
0,57
0,68
0,52
0,78
0,93
0,79
1,13
1,23
0,90
1,14
1,19
1,29
0,79
-0,02
0,31
0,60
0,43
0,40
0,47
0,98
0,79
0,91
0,72
1,26
1,14
1,24
1,24
-2 -1 0 1 2
BYOD
Digitalisierung
Social Media
Konvergenz (ICT)
BPO
IT Service Management
Realtime Analytics
Security
Cloud Services
Online-Prozesse
Big Data
Mobile Apps
Mobile Enterprise
Business Analytics
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 58
gar nicht sehr stark
n = 27
n = 39
L Ü N E N D O N K®
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46
LEBENSZYKLUSPHASEN DER
TECHNOLOGIETHEMEN
Die einzelnen Phasen der Lebenszyklen aktueller
Technologiethemen überlappen sich je nach Investi-
tionsentscheidung und -zeitpunkt der Anwender oder
nach Reife der Technologie selbst. So werden sogar
reife Technologien wie CRM oder Business Intelli-
gence zwar seit Jahren standardisiert eingesetzt, aber
es finden sich immer wieder Unternehmen, die dort
Pilotprojekte initiieren.
Die IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unter-
nehmen, die IT-Service-Anbieter und die ausge-
wählten IT-Anwender wurden gefragt, in welcher
von vier Phasen sich bei ihren Kunden respektive in
ihrem Unternehmen sechs ausgewählte Technolo-
giethemen befinden. Dabei waren Mehrfachnennun-
gen aus einsichtigen Gründen möglich.
ZUR BEWERTUNG STANDEN FOLGENDE
TECHNOLOGIEN…
• Big Data
• Mobile Anwendungen
• IT-Security
• Cloud Services
• ERP (Enterprise Resource Planning)
• Konvergenzlösungen (ICT)
…UND FOLGENDE LEBENSZYKLUSPHASEN:
• Pilotprojekt
• Roll Out
• Standardisierung
• Konsolidierung.
In einer relativ frühen Lebenszyklusphase befindet
sich nach Auskunft der IT-Dienstleister „Big Data“.
Hauptsächlich handelt es sich um Pilotprojekte oder
Roll-Out-Projekte. Nur jedes zehnte Projekt ist in
der Standardisierungsphase. Einen anderen Blick-
winkel haben die IT-Anwenderunternehmen. Im-
merhin befinden sich nach ihrer Einschätzung mehr
als die Hälfte ihrer Big-Data-Projekte in der Stan-
dardisierungs- und Konsolidierungsphase, was auf
einige „Early Adopter“ zurückzuführen sein könnte.
Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass Anbie-
ter und Anwender unterschiedliche Definitionen von
Big Data haben. Mit einigen Ausnahmen – wie der
Überwachung von unstrukturierten Maschinen- und
Anlagendaten oder zur Steuerung von Verkehrsflüs-
sen – wird Big Data als junge Technologie in Unter-
nehmen eher punktuell eingesetzt und ist vielfach
noch nicht in der Phase, dass mehrere Big-Data-
Systeme standardisiert werden können.
Bei „Mobile Anwendungen“ liegen IT-Dienstleister
und -Anwender mit ihren Einschätzungen nicht so
weit auseinander. Etwa 35 bis 50 Prozent sehen die
Projekte in der Pilotphase, wesentlich mehr IT-
Anbieter als IT-Anwender sortieren die Projekte
allerdings in der Roll-Out-Phase ein. Bei den Phasen
Standardisierung und Konsolidierung liegen die
Einschätzungen wieder nahe beieinander im Bereich
bis maximal knapp einem Drittel.
Völlig einig sind sich IT-Dienstleister und IT-
Anwender beim Thema „IT-Security“. Wenige Pro-
jekte befinden sich in den Pilot- und Roll-Out-
Phasen, mehr als zwei Drittel in der Phase Standar-
disierung und rund ein Viertel sogar bereits in der
Konsolidierungsphase.
Weit auseinander gehen die Meinungen von IT-
Beratern, IT-Service-Anbietern und IT-Anwender-
unternehmen bei der Technologie „Cloud Services“.
Die angestammten Anbieter dieser Technologie, die
IT-Service-Unternehmen, sehen die Technologie
ganz überwiegend in den Phasen Pilotprojekt
(29,6%), Roll Out (59,3%) und Standardisierung
(44,4%).
IT-Berater und IT-Anwender sind hier skeptischer.
Jeweils rund 60 Prozent von ihnen ordnen die Cloud
Services der Pilotphase zu. In den Standardisie-
rungs- und Konsolidierungsphasen sehen die IT-
Berater und IT-Anwender nur 14,3 Prozent respekti-
ve 32,4 Prozent.
Beim Technologiethema „Konvergenzlösungen
(ICT)“ herrscht Einigkeit. Rund ein Viertel der Pro-
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„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
47
jekte befindet sich in der Pilotphase, knapp die Hälf-
te in der Standardisierungsphase und maximal ein
Viertel in der Konsolidierungsphase.
Die „reifste“ der zur Auswahl stehenden Technolo-
gien ist „Enterprise Resource Planning“ (ERP). So
sehen es auch die IT-Dienstleister und IT-Anwender.
Kaum noch Projekte befinden sich in der Pilotphase,
vergleichsweise viele in der Roll-Out-Phase und –
zumindest nach Ansicht der IT-Dienstleister – rund
80 Prozent in der Konsolidierungsphase. Die IT-
Anwender sortieren die meisten ihrer ERP-Projekte
in die Standardisierungsphase ein.
Die hohe Zahl von SAP-Roll-Out-Projekten resul-
tiert zum Teil aus dem Auf- und Ausbau internatio-
naler Standorte und der dazugehörigen Anbindung
an die ERP-Systeme, vor allem durch Unternehmen
aus dem gehobenen Mittelstand. So sind nahezu alle
befragten Großunternehmen und Konzerne dabei,
ihre ERP-Systeme an bereits existierenden internati-
onalen Standorten zu standardisieren oder zu konso-
lidieren. Dagegen richten große mittelständische
Unternehmen sukzessive ihre Geschäftsaktivitäten
international aus, weshalb sie sowohl Standardisie-
rungsprojekte der bestehenden IT-Landschaft durch-
führen als auch gleichzeitig ERP-Systeme ausrollen.
LEBENSZYKLUSPHASEN VON BIG DATA VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 31: Aus Sicht der Anbieter werden „Big-Data“-Themen meist noch als Pilotprojekte durchgeführt.
n = 30
n = 54
n = 24
75,9%
33,3%
11,1%1,9%
83,3%
29,2%
12,5%
0,0%
40,0%
13,3%
20,0%
33,3%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
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48
LEBENSZYKLUSPHASE VON MOBILEN ANWENDUNGEN VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 32: 69,0 Prozent der IT-Service-Anbieter sehen „Mobile Anwendungen“ in der Roll-out-Phase.
LEBENSZYKLUSPHASE VON IT-SECURITY VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 33: Bei „IT-Security“ sind sich Anbieter und Anwender einig. Jeweils die Mehrheit sieht IT-
Security-Projekte in der Standardisierungsphase.
n = 50
n = 54
n = 26
5,6%
18,5%
72,2%
25,9%
11,5%
23,1%
69,2%
26,9%
6,0%8,0%
82,0%
16,0%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 46
n = 60
n = 29
35,0%
56,7%
31,7%
6,7%
37,9%
69,0%
17,2%
6,9%
47,8%
21,7%
28,3%
10,9%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
49
LEBENSZYKLUSPHASE VON CLOUD SERVICES VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER –
MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 34: „Cloud Services“ werden bisher kaum in der Konsolidierungsphase angesiedelt.
LEBENSZYKLUSPHASE VON KONVERGENZLÖSUNGEN (ICT) VERGLEICH ANBIETER UND
ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 35: ICT-Projekte befinden sich am häufigsten in der Standardisierung.
n = 37
n = 56
n = 27
58,9%
44,6%
10,7%
3,6%
29,6%
59,3%
44,4%
11,1%
56,8%
16,2%
24,3%
8,1%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
n = 31
n = 51
n = 24
29,4%
33,3%
43,1%
11,8%
25,0%
29,2%
50,0%
25,0%
19,4% 19,4%
41,9%
22,6%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
50
LEBENSZYKLUSPHASE VON ENTERPRISE RESOURCE PLANNING
VERGLEICH ANBIETER UND ANWENDER – MEHRFACHNENNUNGEN MÖGLICH – ANGABEN IN
PROZENT
Abbildung 36: Rund 80 Prozent der IT-Anbieter sehen ERP-Projekte in der Konsolidierungsphase. Nur etwa
die Hälfte der IT-Anwenderunternehmen stimmt ihnen hierin zu.
n = 46
n = 54
n = 26
1,9%
11,1%
29,6%
83,3%
3,8%
3,8%
42,3%
76,9%
2,2%
19,6%
50,0%
43,5%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Pilotprojekt Roll Out Standardisierung Konsolidierung
IT-Beratungs-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
IT-Anwenderunternehmen
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
51
Einsatzbereiche der IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS-
UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
Bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, die sich an dieser Studie beteiligten,
liegt die „IT-Beratung“ als Leistungsart definitions-
gemäß deutlich an der Spitze. Sie macht im Durch-
schnitt 26,5 Prozent des jeweiligen Umsatzes der
befragten Unternehmen aus.
Auf Platz zwei folgt mit 14,0 Prozent „Individual-
Software-Entwicklung“ vor „Systemintegration“ mit
12,3 Prozent. „Standard-Software-Einführung“ liegt
mit 9,2 Prozent auf Platz fünf. Die vier nach Lünen-
donk-Definition für dieses Ranking zugrunde geleg-
ten Leistungsarten summieren sich im Durchschnitt
auf 62,0 Prozent des Umsatzes der einzelnen Unter-
nehmen.
Im weiteren Sinne zählen auch die beiden folgenden
Leistungskategorien zum Portfolio der IT-Bera-
tungs- und Systemintegrations-Unternehmen. Die
„Bereitstellung von IT-Spezialisten“ als Ressourcen-
unterstützung für Kundenprojekte macht 9,3 Prozent
aus und auf die „Managementberatung“ entfallen 5,9
Prozent der Umsätze.
Von steigender Bedeutung ist für die Unternehmen
dieses Marktsegmentes die Leistungsart „Outsour-
cing“ in ihren verschiedenen Varianten (13,1%). So
positionieren sich vor allem große internationale IT-
Unternehmen mit einem ganzheitlichen Leistungs-
spektrum, von der Managementberatung über IT-
Beratung bis hin zum Outsourcing. Vor allem die
Bündelung von Managementberatung, IT-Beratung
und Systemintegration wird immer häufiger von
Kundenunternehmen nachgefragt. IT-Berater sind
daher gefordert, vor allem Fachkompetenzen zur
Optimierung von Organisations- und Prozessstruktu-
ren aufzubauen. Als weitere Tätigkeiten sind die
häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbunde-
nen Aufgaben von Bedeutung:
• „Software-Wartung und -Vertrieb“ (5,5%)
• „Hardware-Wartung und -Vertrieb“ (0,6%)
Die Gegenüberstellung der Daten, die sich aus dem
einfachen und aus dem mit den jeweiligen Umsätzen
gewichteten Durchschnitt ergeben, offenbart deut-
lich höhere Anteile von „Systemintegration“, „Out-
sourcing“ und „Managementberatung“ bei den ge-
wichteten Durchschnittswerten.
Bei der „Individual-Software-Entwicklung“, „Stan-
dard-Software-Einführung“ und „Bereitstellung von
IT-Spezialisten“ liegen hingegen die gewichteten
Werte unter den einfachen arithmetischen Durch-
schnittswerten. Das heißt, dass die zuletzt genannten
Tätigkeiten eher von mittelgroßen Anbietern über-
proportional ausgeübt werden.
Eine Reihe großer IT-Beratungs- und Systemintegra-
tions-Unternehmen weist in beträchtlichem Umfang
Managementberatungs- und Outsourcing-Leistungen
auf. Die Abgrenzung zwischen klassischen Ma-
nagementberatungs-Unternehmen und den IT-
Dienst-leistungs-Unternehmen wird immer schwie-
riger.
Lünendonk hat deshalb auch seit einigen Jahren IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
mit besonders hohen Managementberatungsanteilen
mit deren relevanten Umsätzen zusätzlich in die
separate Liste und Studie für Managementberatung
aufgenommen. Hierzu gehören etwa Accenture,
Capgemini und IBM.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
52
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 37: Weniger als drei Prozent des Umsatzes entfallen auf die Leistungsarten „Business Process
Outsourcing“, „Managed Services“, „TK-Services“, „Outsourcing von IT-Infrastruktur“, „Third Party
Management“, „ICT“, „Desktop Management“ und „Hardware-Wartung“.
LEISTUNGSSPEKTRUM IT-SERVICE-ANBIETER
Im Durchschnitt machen IT-Betriebs-Leistungen
(Outsourcing, Managed Services, „Desktop Ma-
nagement/Client Management“, TK-Services und
BPO) rund 48 Prozent des Umsatzes der untersuch-
ten IT-Service-Unternehmen aus.
Realisierungsprojekte, also „Individual-Software-
Entwicklung“, „Standard-Software-Einführung“ und
„Systemintegration“, summieren sich im Durch-
schnitt auf rund 27 Prozent. Das zeigt, dass sich IT-
Service-Unternehmen nicht ausschließlich auf den
Betrieb der IT-Umgebung konzentrieren, sondern
sich auch diversifizieren.
Mit dem Vertrieb von IT-Produkten (Hardware und
Standard-Software einschließlich Wartung) werden
durchschnittlich 13,0 Prozent der Umsätze erzielt.
Der Rest entfällt auf die Bereitstellung von IT-
Experten und auf sonstige Dienstleistungen.
In der Gewichtung der Anteile mit den Umsätzen
zeigen sich einige gravierende Veränderungen.
„Outsourcing von IT-Infrastruktur“, TK-Services,
„Systemintegration“ und „Desktop Management/
Client Management“ nehmen bei größeren IT-
Service-Anbietern einen deutlich höheren Anteil am
Umsatz ein. Das liegt auch daran, dass Outsourcing-
oder Managed-Service-Projekte hohe Auftragsvolu-
mina haben und über längere Zeiträume hinweg
abgeschlossen werden.
Ebenso auffällig sind höhere Anteile der einfachen
Mittelwerte bei „Software-Wartung und -Vertrieb“,
„Hardware-Wartung und -Vertrieb“, „IT-Beratung“,
Managed Services sowie „Bereitstellung von IT-
Spezialisten“. Folglich werden diese zuletzt genann-
ten Leistungen überwiegend von kleineren IT-
Service-Unternehmen übernommen.
2,6%
4,2%
11,1%
12,1%
7,7%
7,5%
18,8%
8,6%
19,6%
3,0%
5,5%
5,9%
6,5%
9,2%
9,3%
12,3%
14,0%
26,5%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)
Software-Wartung und -Vertrieb
Managementberatung
Outsourcing von Applikationen
Standard-Software-Einführung
Bereitstellung von IT-Spezialisten
Systemintegration
Individual-Software-Entwicklung
IT-Beratung
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 58Kernthemen der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen: 77,2 Prozent Anteil am Umsatz
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
53
LEISTUNGSSPEKTRUM DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012
VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE
HÄUFIGKEIT
Abbildung 38: „Outsourcing von IT-Infrastruktur“ wird hauptsächlich von umsatzstarken IT-Service-
Unternehmen angeboten. „Third Party Management im Bereich IT“ steht bei den analysierten IT-Service-
Unternehmen nicht auf der Agenda. Beim Third Party Management übernimmt ein Anbieter die Steuerung
und Abwicklung anderer Agenturen und kleiner Dienstleistungsunternehmen für ein Kundenunternehmen.
11,6%
0,0%
0,2%
0,2%
0,8%
2,6%
1,8%
8,3%
1,6%
19,8%
2,7%
0,7%
9,7%
1,8%
7,0%
10,4%
4,5%
0,4%
0,5%
0,6%
3,1%
3,5%
4,6%
5,8%
5,9%
6,8%
7,1%
7,2%
7,2%
7,4%
8,0%
9,4%
18,0%
0% 5% 10% 15% 20% 25%
Sonstiges
Third Party Mamnagement im Bereich IT
Managementberatung
Kombination IT / Telekomminikation (ICT)
Business Process Outsourcing
TK-Services (Beratung, Installation, Service)
Individual-Software-Entwicklung
Hardware-Wartung und -Vertrieb
Desktop Management / Client Management
Standard-Software-Einführung
Outsourcing von IT-Infrastruktur
Software-Wartung und -Vertrieb
Bereitstellung von IT-Spezialisten
Systemintegration
IT-Beratung
Outsourcing von Applikationen
Managed Services (z.B. RZ-Leistungen)
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 24
Kernthemen der IT-Service-Unternehmen: 47,6 Prozent Anteil am Umsatz
L Ü N E N D O N K®
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„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
54
MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS- UND
SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
Industrieunternehmen und Finanzdienstleister sind
seit Jahren die wichtigsten Kunden der IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in
Deutschland. Im Durchschnitt erzielen die an der
Studie beteiligten Anbieter 29,8 Prozent mit Indust-
rieunternehmen und 24,7 Prozent ihres Umsatzes mit
Finanzdienstleistern wie „Banken“ und „Versiche-
rungen“.
__________________________________________
Die Nachfrage von Banken und
Versicherungen nach IT-Beratern
und Systemintegratoren machte
2012 knapp 25 Prozent des Volu-
mens dieses Marktsegments aus! ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Separat nach Branchen aufgeteilt, sind „Banken“ mit
einem durchschnittlichen Umsatzanteil von 18,6
Prozent die größte Kundengruppe der IT-Beratungs-
und Systemintegrations-Unternehmen in Deutsch-
land. An zweiter Position befindet sich der Markt-
sektor „Automobilindustrie“ mit 13,4 Prozent vor
„Telekommunikation, IT“ (13,3%).
Der Sektor „Energie“ folgt mit 9,0 Prozent, der
„Handel“ mit 7,2 Prozent und „Versicherungen“ mit
6,1 Prozent.
Verschiebungen in der Reihenfolge bringt der Ver-
gleich mit den gewichteten Durchschnittswerten,
welche die jeweiligen Gesamtumsätze der Anbieter
berücksichtigen.
Diese Analyse zeigt, dass „Versicherungen“ eher
umsatzstarke IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen beauftragen. Eine Erklärung hierfür
stellt die Vielzahl komplexer IT-Projekte dar – wie
Business Analytics, Prozesseffizienz, strategische
Neuausrichtung oder die Umsetzung von gesetzli-
chen Vorgaben wie Sepa und Solvency II.
Gefragt sind im Auswahl- und Beauftragungsprozess
daher große Beratungspartner mit einer Vielzahl
erfahrener Fachexperten sowie vorzeigbaren Refe-
renzen in diesen Themen. Diese Anbieter sind nicht
immer die großen internationalen IT-Player. Insbe-
sondere im Versicherungssektor existiert eine Viel-
zahl auf versicherungsfachliche Prozesse speziali-
sierter IT-Beratungs-Anbieter, die große Transfor-
mationsprojekte stemmen.
Auftraggeber aus den bedeutenden Kundenbranchen
„Banken“, „Automobilindustrie“ und „Telekommu-
nikation, IT“ setzen sowohl auf Spezialisten, also
vergleichsweise kleinere IT-Beratungs- und Sys-
temintegrationspartner, als auch auf große internati-
onale IT-Dienstleister.
Kleine und mittelgroße Anbieter werden vor allem
für spezifische und lokale Fachthemen beauftragt.
Geht es um große Transformationsprojekte wie
Systementwicklung und -implementierung, werden
umsatzstärkere Dienstleistungspartner tendenziell
bevorzugt. Dies drückt sich in den einfachen und in
den gewichteten Umsatzanteilen aus.
Bei „Behörden/Öffentlicher Dienst“ und in der
„Konsumgüterindustrie“ liegen die gewichteten
Umsatzanteile ebenfalls höher als das einfache
arithmetische Mittel – allerdings auf einem niedri-
gen Niveau.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
55
DIE WICHTIGSTEN MARKTSEKTOREN DER IT-BERATUNGS-
UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN VERGLEICH EINFACHER UND GEWICHTETER
DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 39: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Sonstige Dienstleistungen“,
„Verkehr, Logistik“, „Maschinenbau“, „Sonstige Industrie“, „Gesundheitswesen“, „Luft- und Raumfahrt-
industrie“, „Konsumgüterindustrie“ und „Elektrotechnik“.
5,8%
5,0%
11,5%
4,7%
7,6%
12,3%
12,4%
17,0%
4,9%
5,0%
6,1%
7,2%
9,0%
13,3%
13,4%
18,6%
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%
Behörden, Öffentlicher Dienst
Chemie, Pharma
Versicherungen
Handel
Energie
Telekommunikation, IT
Automobilindustrie
Banken
Mittelwert
Mittelwert gewichtet
n = 57
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
56
MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-ANBIETER
Bei den IT-Service-Unternehmen liegt 2012 der
Sektor „Banken“ mit einem durchschnittlichen An-
teil am Umsatz von 22,5 Prozent an erster Stelle.
Bei der Gruppe der Industriebranchen ergibt sich ein
Spitzenplatz für die „Automobilindustrie“ (12,3%).
Mit den übrigen Industriebranchen wie „Elektro-
technik“, „Maschinenbau“ oder „Chemie, Phar-
ma“ generieren die untersuchten IT-Service-Unter-
nehmen weniger als 3,0 Prozent ihrer Umsätze. Die
Gesamtheit der Industrie-Segmente kommt auf 23,7
Prozent Umsatzanteil als Marktsektor.
Der Sektor „Handel“ liegt 2012 zusammen mit „Ge-
sundheitswesen“ mit einem Durchschnittsanteil von
jeweils 9,5 Prozent auf Platz drei. Auf Platz fünf
folgt „Verkehr, Logistik“ (9,0%) vor „Telekommu-
nikation, IT“ mit 6,5 Prozent, „Sonstige Dienstleis-
tungen“ mit 6,3 Prozent und „Behörden, Öffentli-
cher Dienst“ mit 5,9 Prozent. Der Blick auf die mit
dem jeweiligen Umsatz gewichteten Anteile zeigt,
dass „Banken“ den Betrieb ihrer IT-Landschaft
(Applikationen, Infrastruktur) überwiegend an große
IT-Service-Anbieter mit umfangreichen Betriebska-
pazitäten vergeben haben.
Dies hat drei Gründe:
• Die IT-Umgebungen der Banken sind hochkom-
plex, massiv geschäftskritisch und erfordern ein
hohes Maß an Betriebsleistungen.
• Banken arbeiten teilweise noch mit einer Vielzahl
an parallel laufenden Kernbanksystemen.
• Unter den untersuchten und umsatzstärksten IT-
Service-Unternehmen sind einige captive IT-
Service-Partner, die ausschließlich für Banken tä-
tig sind. Hierzu gehören Fiducia, Finanz Informa-
tik und GAD.
Die gewichteten Umsätze in den Branchen „Versi-
cherungen“ und „Verkehr, Logistik“ deuten eben-
falls darauf hin, dass die Auftraggeber eher mit gro-
ßen IT-Service-Unternehmen Geschäfte machen,
während „Energie“, „Handel“, „Telekommunikation,
IT“ und „Automobilindustrie“ meist auf mittelgroße
und kleine IT-Service-Anbieter zurückgreifen.
MARKTSEKTOREN DER IT-SERVICE-UNTERNEHMEN 2012 VERGLEICH EINFACHER UND
GEWICHTETER DURCHSCHNITTE – ANTEILE AM UMSATZ – RELATIVE HÄUFIGKEIT
Abbildung 40: Geringere Umsatzanteile entfallen auf die Kundenbranchen „Energie“, „Versicherungen“,
leicht zu erhöhen. ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Der Frauenanteil unter den IT-Experten der IT-
Service-Unternehmen liegt mit durchschnittlich 18,3
Prozent über demjenigen der untersuchten IT-
Beratungsfirmen. Der niedrigere Median (17,0%)
besagt, dass einige Unternehmen besonders hohe
Frauenanteile aufweisen. Die Extremwerte liegen
bei 36,3 Prozent (Maximum) und 4,0 Prozent (Mi-
nimum). Die Frage nach den Plänen für 2013 ergibt
minimale Steigerungen des Frauenanteils auf 18,5
Prozent (Median: 17,0%).
Der Mittelwert der firmenbezogenen Durchschnitts-
werte für das Alter der IT-Experten bei den IT-
Service-Unternehmen ergibt 40,9 Jahre. Der Median
von 41 Jahren stützt diesen Mittelwert. Die Extrem-
werte liegen bei 48 Jahren am oberen Rand und 34
Jahren am unteren Rand. Die Durchschnittswerte der
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
liegen mit einem Mittelwert von 37,6 und einem
Median von 38 Jahren etwas niedriger.
ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER
VERGLEICH IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION MIT IT-SERVICE – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 50: Der Anteil der weiblichen IT-Berater fällt – ebenso wie im Vorjahr – bei den IT-Service-
Unternehmen höher aus als bei den IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen.
16,0% 15,9%16,6%
20,5%
18,3% 18,5%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
2011*) 2012 2013 (Prognose)
IT-Beratung und Systemintegration
IT-Service
n = 49
*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.
n = 56 n = 58 n = 20n = 25n = 22
L Ü N E N D O N K®
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„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
68
ANTEIL DER WEIBLICHEN IT-BERATER IN IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-
UNTERNEHMEN NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – LAGEPARAMETER – ANGABEN IN PROZENT
Abbildung 51: Der Anteil weiblicher IT-Berater und -Experten bei IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen fällt bei den Top 25 höher aus als bei den übrigen Unternehmen.
ALTER DER INTERNEN IT-MITARBEITER
Im Rahmen der erstmals ergänzend durchgeführten
Befragung von Anwenderunternehmen wurde auch
das Durchschnittsalter der internen IT-Mitarbeiter
erfasst.
Der Mittelwert aus den unternehmensbezogenen
Durchschnittswerten ergibt ein Alter von 38,7 bei
einem Median von 40 Jahren. Damit sind die Alters-
strukturen der IT-Dienstleister auf ähnlichem Niveau
wie die der großen Anwenderunternehmen. Dabei
haben vier der befragten Anwenderunternehmen ein
Durchschnittsalter zwischen 25 und 30 Jahren, wäh-
rend 19 Unternehmen eine Altersstruktur von über
40 Jahren haben.
FLUKTUATION BEI DEN DIENSTLEISTERN
Lünendonk ermittelte bei der aktuellen Studie erneut
die augenblickliche Fluktuationsrate bei den IT-
Beratern und -Experten in den Anbieterunternehmen.
Wie viel Prozent machen die Austritte bei den IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen –
gemessen an der Anzahl der IT-Berater und -Ex-
perten – aus?
Die Verteilung der Quoten zeigt einen Peak bei
„über 5 bis 10 Prozent“ (55,0%) und zwei etwa
gleich große Häufigkeiten bei „bis 5 Prozent“ und
„über 10 Prozent“. Im Durchschnitt liegt die Fluktu-
ationsrate zurzeit bei nur 8,6 Prozent. Der Median ist
mit 8,0 Prozent etwas niedriger.
Die IT-Service-Unternehmen weisen relativ niedrige
Fluktuationsraten auf. Nach eigenen Angaben be-
trägt der Anteil der Austritte an der Anzahl der IT-
Experten zurzeit im Durchschnitt nur 5,1 Prozent.
Der Median von 4,8 Prozent bestätigt diesen Wert.
19,9%21,0% 20,8%
13,6%
15,3%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
2011*) 2012 2013 (Prognose)
Top 25
Übrige Unternehmen
n = 38
*) Die Werte für 2011 stammen aus der Befragung im Frühjahr 2012.
**) Keine Auswertung in der Befragung 2012
n = 19 n = 40
**)
n = 11n = 18
L Ü N E N D O N K®
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„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
69
INSTRUMENTE DER PERSONALSUCHE
PERSPEKTIVE DER ANBIETER VON IT-BERATUNG UND SYSTEMINTEGRATION UND IT-SERVICE –
MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 52: Die höchste Bewertung innerhalb der von Lünendonk zur Wahl gestellten Instrumente der
Personalsuche erhält „Jobbörsen/Jobmessen“ von den IT-Service-Unternehmen.
REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER
IT-DIENSTLEISTER
Die Schwierigkeiten der Beratungsunternehmen,
geeignete Beraterinnen und Berater in der notwendi-
gen Anzahl zu rekrutieren, erfordern hohe Anstren-
gungen in der Personalsuche und -rekrutierung.
Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung des-
halb wiederum wissen, wie die Teilnehmer ihre
Berater rekrutieren.
Auf einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 = „gar
nicht“ sollten die Teilnehmer die Häufigkeiten der
vorgegebenen Rekrutierungswege nennen.
Am häufigsten rekrutieren alle befragten IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
ihre Mitarbeiter über „Empfehlungen durch Mitar-
beiter“ (1,00). Es folgt die „Eigene Homepa-
ge“ (0,97) vor „Jobbörsen/Jobmessen“ (0,82) und
„Hochschulkooperationen“ (0,57).
Selten werden „Personalberater/Headhunter“ (0,23)
und „Direktansprache“ (0,22) eingesetzt. Auch
„Initiativbewerbung“ (0,23) und „Social Medi-
a“ (0,05) spielen eine untergeordnete Rolle.
Gar keine gängigen Rekrutierungswege sind nach
Auskunft der Unternehmen hingegen Mitarbeiter
„von Kunden“ (-1,29), „von Wettbewerbern“ (-0,33)
und „Fachmessen“ (-0,53).
Trotz geringerer Fluktuation ziehen die IT-Service-
Unternehmen bei der Personalsuche alle Register.
Lünendonk wollte bei der aktuellen Befragung auch
wissen, wie die IT-Service-Anbieter ihr Personal
rekrutieren.
n = 58
-0,84
-0,33
-0,23
0,07
0,25
0,29
0,52
0,50
1,25
1,21
0,82
-1,29
-0,53
-0,33
0,05
0,22
0,23
0,23
0,57
0,82
0,97
1,00
-2 -1 0 1 2
Von Kunden
Fachmessen
Von Wettbewerbern
Social Media
Direktansprache
Personalberater/Headhunter
Initiativbewerbung
Hochschulkooperationen
Jobbörsen/Jobmessen
Eigene Homepage
Empfehlung durch Mitarbeiter
IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
IT-Service-Unternehmen
sehr häufiggar nicht
n = 25
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
70
Anhand einer Skala von +2 = „sehr häufig“ bis -2 =
„gar nicht“ sollten auch die teilnehmenden IT-
Service-Unternehmen die Häufigkeit der vorgegebe-
nen Rekrutierungswege bewerten.
Im Durchschnitt ergibt sich der Weg über „Jobbör-
sen/Jobmessen“ (1,25) als die häufigste Variante.
Mit einem Durchschnittswert von 1,21 folgt dahinter
die unternehmenseigene Homepage, vor „Empfeh-
lung durch Mitarbeiter“ (0,82). Während „Initiativ-
bewerbungen“ (0,52) auch ein beträchtlicher Stel-
lenwert zukommt, sind „Social Media“ (0,07) und
das Überwechseln von Mitarbeitern der Kundenun-
ternehmen (-0,84) und „Von Wettbewerbern“ (-0,23)
ebenso selten wie Personalkontakte auf „Fachmes-
sen“ (-0,33).
REKRUTIERUNGSINSTRUMENTE DER TOP 25
Die eingesetzten HR-Instrumente und Medien der 25
nach Inlandsumsatz führenden IT-Beratungs- und
Systemintegrations-Unternehmen bei der Personal-
suche haben eine durchgängig höhere Gewichtung.
Alle von Lünendonk abgefragten Rekrutierungswe-
ge werden von den Top-25-IT-Beratern wesentlich
häufiger genutzt als bei den übrigen Anbietern.
Deutliche Abweichungen finden sich bei der „Eige-
nen Homepage“, der „Initiativbewerbung“ oder bei
der Abwerbung von Mitarbeitern „von Wettbewer-
bern“. Die tendenziell höhere Markenbekanntheit
der nach Umsatz in Deutschland führenden IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen
schlägt sich auch im HR-Branding und der Attrakti-
vität als Arbeitgeber nieder, so dass diese drei
Kommunikationskanäle von Bewerbern und Interes-
senten konsequenterweise häufiger genutzt werden.
Vergleichsweise kleinere IT-Berater müssen ihre
Anstrengungen und ihre HR-Budgets deutlich erhö-
hen, um ihre Markenbekanntheit bei Bewerbern zu
erhöhen.
REKRUTIERUNGSWEGE DER IT-BERATUNGS- UND SYSTEMINTEGRATIONS-UNTERNEHMEN
NACH UNTERNEHMENSGRÖßE – MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR HÄUFIG“ BIS -2 = „GAR
NICHT“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 53: Die Top25 der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen rekrutieren am häufigsten
über die firmeneigene Homepage.
n = 40
-1,50
-0,80
0,00
-0,60
0,10
0,10
0,10
0,50
0,70
0,90
0,80
-0,90
-0,10
0,20
0,30
0,40
0,50
0,60
0,80
1,00
1,20
1,30
-2 -1 0 1 2
Von Kunden
Fachmessen
Social Media
Von Wettbewerbern
Personalberater/Headhunter
Direktansprache
Initiativbewerbung
Hochschulkooperationen
Jobbörsen/Jobmessen
Empfehlung durch Mitarbeiter
Eigene Homepage
Top 25
Übrige Unternehmen
sehr häufiggar nicht
n = 18
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
71
Auswahl von IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen
Der Auswahl eines IT-Dienstleistungsunternehmens
durch die Kunden liegt meist eine Mischung aus
harten und weichen Kriterien zugrunde. Lünendonk
fragte die Teilnehmer an der diesjährigen Studie,
welche Eigenschaften – nach ihrer Meinung – aus
Kundensicht für die Wahl eines IT-Beratungs- und
Systemintegrations- und IT-Service-Unternehmens
wichtig sind.
Interessant ist die Gegenüberstellung der Sichtweise
der IT-Dienstleister und der Kundenunternehmen. In
der Analyse dieses Vergleichs lässt sich für die An-
bieter ein Eigen- und Fremdbild in Bezug auf ihre
Positionierung im Auswahlverfahren ablesen.
16 mögliche Eigenschaften sollten anhand einer
Skala (+2 = „sehr wichtig“ bis -2 = „unwichtig“)
bewertet werden.
DIE WICHTIGSTEN AUSWAHLKRITERIEN
Der Faktor „Umsetzungskompetenz“ ist aus Sicht
der befragten IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen mit der Note 1,69 das wichtigste
Auswahlkriterium ihrer Kunden. Es folgen „Techno-
logiekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as
a Service, ICT)“ mit 1,66, Branchenkompetenz mit
der Note 1,39, „Preise/Honorare“ mit 1,30 und
„Wirtschaftliche Stabilität (Finanzielle Größe)“ mit
1,05. Diese fünf Eigenschaften werden damit in der
Wahrnehmung der IT-Beratungs- und Systeminteg-
rations-Unternehmen jeweils als „sehr wichtig“ im
Auswahlprozess eingestuft.
Im Mittelfeld der Bewertungen der analysierten IT-
Beratungen liegen „Sozialkompetenz (Change Ma-
nagement, Steuerung der Projektmitarbeiter)“ (0,98),
„Image des Dienstleisters“ (0,94), „Management-
kompetenz“ (0,94) und „Innovationskraft (Entwick-
lung neuer Technologien)“ (0,92). Auch „Größe des
Unternehmens (Personal, Anzahl der IT-
Spezialisten)“ (0,68) und „Angebot verschiedener
Vertrags- und Abrechnungsmodalitäten“ (0,48) sind
nach Meinung der IT-Berater wichtige Eigenschaf-
ten im Auswahlverfahren für die Kunden.
Eher indifferent werden die folgenden Eigenschaften
eingestuft: „Fähigkeit, Dienstleistungen zu Near-
and Offshore-Raten anbieten zu können“ (0,23),
„Zugriff des Kunden auf ‚globales Wissen/Think
Tank‘ des IT-Anbieters“ (0,16) und „Investitionsbe-
reitschaft“ (0,13). Diese Kriterien sind beispielswei-
se dann von hoher Bedeutung, wenn es um internati-
onale Outsourcing- oder Roll-Out-Projekte geht.
Die Eigenschaften „Flexible Abrechnungsmodelle
(Bonus/Malus)“ (0,06) und „Corporate Social
Responsibility“ (-0,29) landen am Ende der Bewer-
tung durch die befragten IT-Beratungen.
Der Vergleich der Antworten auf diese Frage, die
von den IT-Beratungs- und Systemintegrations-
Unternehmen, IT-Service-Unternehmen und ausge-
wählten IT-Anwenderunternehmen abgegeben wur-
den, zeigt insgesamt eine große Übereinstimmung.
Die Faktoren „Umsetzungskompetenz“, „Technolo-
giekompetenz (z.B. SAP-Know-how, Software as a
Service, ICT)“, „Branchenkompetenz“ und „Prei-
se/Honorare“ liegen bei den drei Gruppen (IT-
Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen,
IT-Service-Unternehmen und IT-Anwenderunter-
nehmen) auf den Plätzen eins bis vier. Diese vier
Eigenschaften werden jeweils als „sehr wich-
tig“ eingestuft.
L Ü N E N D O N K®
- S T U D I E 2 0 1 3
„ D E R M A R K T F Ü R I T - B E R A T U N G U N D I T - S E R V I C E I N D E U T S C H L A N D “
72
BEWERTUNG VON AUSWAHLKRITERIEN IM IT-DIENSTLEISTUNGS-EINKAUF
MITTELWERTE – SKALA VON +2 = „SEHR WICHTIG“ BIS -2 = „UNWICHTIG“ – ABSOLUTE ZAHLEN
Abbildung 58: Die „Umsetzungskompetenz“ wird von allen analysierten Gruppen als wichtigstes Auswahl-
kriterium für den Einkauf von IT-Dienstleistungen bewertet.