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Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayerisches Landesamt für Umwelt Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel des Hotspot-Projektes Alpenfluss-Landschaften Dr. Andreas Zehm Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 51 27.02.2018, Freising Abschlussworkshop „Wiederansiedlung von Wildflussarten“ Foto: A. Zehm
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Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel des Hotspot ... · Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayerisches Landesamt für Umwelt Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel

Sep 11, 2019

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Page 1: Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel des Hotspot ... · Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayerisches Landesamt für Umwelt Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Bayerisches Landesamt fürUmwelt

Der lange Weg zur Wiederansiedlung am Beispiel

des Hotspot-Projektes Alpenfluss-LandschaftenDr. Andreas Zehm

Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 51

27.02.2018, Freising

Abschlussworkshop „Wiederansiedlung von Wildflussarten“

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• in keinem Lebensraum Deutschlands finden sich so viele stark

gefährdete bis vom Aussterben bedrohte Arten

• zentrale Vorkommen der FFH-LRT 3220, 3230, 3240 im Projektgebiet ->

Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot (zentral für die Meldung

Deutschlands)

• Zeit ist reif für integrale Konzepte mit Renaturierung, Hochwasserschutz

und hydrologisch intakten Gewässern (inkl. passender Dynamik!)

Warum mit Wildflussarten beschäftigen?

© Landesamt für Umwelt Ref. 51/ Andreas Zehm/ 27.02.2018

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• nicht nur eine Artengruppe betrachten

• Pflanzen: Aethionema saxatile, Chondrilla chondrilloides, Myricaria

germanica, Saxifraga mutata, Typha minima

• Heuschrecken: Bryodemella tuberculata, Chorthippus pullus, Tetrix tuerki

• Ameisen: Formica selysi

• Spinnen: Arctosa cinerea

• Fische: Cottus gobio, Hucho hucho

• Vögel: Actitis hypoleucos, Charadrius dubius

Formica selysi Chondrilla chondrilloides

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Warum mit Wildflussarten beschäftigen?

Ziel/Kennarten

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• historische Störungen, die entscheidend weiterwirken

(Isar bei Scharnitz, Friedergries)

• Verbauungen/Einengungen (Neidernach, Isar)

• stark veränderte Hydrologie (Isar: Krüner Wehr)

• (hochgradig) gestörter Geschiebetrieb (Korngrößen, Kies-Entnahmen)

• Eigentumsrecht (Hochwasserschutz, Nutzungsrechte)

Ursachen, die zum schlechten Zustand führ(t)en

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• primäres Ziel ist es die Wildpopulationen zu erhalten

• opportunistisch alle Möglichkeiten nutzen, um Systeme in Ordnung zu

bringen

• Sofern das Habitat nicht wiederhergestellt ist, macht Wiederansiedlung

nur (sehr) bedingt Sinn, ggf. als In-Situ-Kulturen verstehen, um die

Arten über die Zeit zu retten

• Eindruck Machbarkeit von Natur muss vermieden werden

Wiederansiedlung ist ein Baustein

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• innerhalb der Areale (-> Kenntnis des Areals entwickeln)

• Genetik bekannt von Quell- und Zielpopulation (z.B. von Myricaria

bekannt: Flusssysteme)

• keine aktuelle Vorkommen vorhanden (Ansiedlung Chondrilla

chondrilloides nahe der Rissbachmündung)

• passende Hydrologie und Dynamik herstellen

• Technik der Ausbringung bekannt (ausreichend viele Individuen,

Gradienten nutzen, Zeitpunkt, über mehrere Jahre usw.)

• Abstimmung mit den Naturschutzbehörden (HNB, UNB, LfU,

Gebietsbetreuer/in, Flächeneigentümer)

• Dokumentation in der Artenschutzkartierung (ASK) zwingend!

Voraussetzungen für Wiederansiedlung

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• Analyse der grundsätzlichen Situation der Arten (v.a. historische und

aktuelle Verbreitung)

• Identifikation von Möglichkeiten der Ansiedlung

• Prioritäten festlegen und zu konkreten Projektideen ausformulieren

• Besprechung mit Behörden (Naturschutz und Wasserwirtschaft) und

Stakeholdern (Politik)

• Impulse setzen für wasserwirtschaftliche Revitalisierungen / integrale

Konzepte

• Öffentlichkeitsarbeit, ggf. öffentliche Diskussionen zu Zielkonflikten

führen

Nutzen des Projektes und

weitere Schritte

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• Methoden setzen: z.B. Translokation

von Ausbreitungseinheiten oder

Ex-Situ-Zwischenstationen

• Projekt formulieren, Finanzierung

sichern

• Abstimmung mit den Naturschutz-

behörden

• Öffentlichkeitsarbeit

• dokumentierte Umsetzung

• Erfolgskontrolle/Monitoring

Nutzen des Projektes und

weitere Schritte

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Vielen Dank und

gute Gespräche im Laufe des Tages!

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