NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I ISSN 1860-6369 Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Januar ist erfahrungsgemäß der Monat der Marktberichte, die einen Blick zurück auf das vergangene Jahr werfen und sich an einer Prognose für das kommende versuchen. Für den Hamburger Bürovermietungsmarkt war 2014 ein großartiges Jahr – mit einem Vermietungsvolumen, das 40.000 qm über dem 10-Jahres-Durchschnitt lag. Das wird schwer zu toppen sein. Aber die Maklerunterneh- men sind allesamt zuversichtlich: Hamburg macht das schon. Optimismus bescheren einige zu er- wartende Großabschlüsse. Lesen Sie dazu auch unser Interview mit Oliver Horstmann von Engel & Völkers Commercial auf Seite 12. Wenn Sie erfahren möchten, was sich Hamburger Unternehmen künftig (nach der Bürgerschaftswahl im Februar) von Politik und Verwaltung er- hoffen, scrollen Sie auf Seite 7. Weihnachten ist zwar vorbei, aber die For- derungen lesen sich wie eine Wunschliste an Christkind und Weihnachts- mann. Egal, was und wie viel davon tatsächlich bei den Adressaten an- kommt, eines steht für die Unternehmen fest: „Es muss Geld in die Hand genommen werden.“ Mal sehen, wer da zuerst zuckt. Geldsegen erhofft man auch in Mecklenburg-Vorpommern – und zwar von der steigenden Zahl an Golfspielern, die zu einem wahren Wirtschaftsfak- tor geworden sind. Das ist Wirtschaftsminister Harry Glawe eine dicke Hochglanzbroschüre wert. Neues gibt es auch von unserem Lieblingsprojekt – nein, mal nicht die Elbphilharmonie. Obwohl es prima in die Tradition der ungeheuren Geldverschwendung und des Planungschaos´ passt: Die Anbindung von deutscher Seite an den Fehmarn-Belt-Tunnel wird nicht nur viel länger dauern als gedacht. Nein, sie wird auch viel teurer werden. Wer hätte das gedacht? Ihnen allen wünschen wir einen erfolgreichen und gesunden Jahres- auftakt und viel Vergnügen beim Lesen, Ihre Hamburg Wie trendy darf es im Bauträgerge- schäft sein? – Die größten Irrtümer in der Immobilienwirtschaft Seite 2 „Es muss Geld in die Hand genom- men werden“ – die Forderungen der Hamburger Wirtschaft Seite 7 Hamm und Veddel – sind die Verlierer beim Zuzug in die Hansestadt Seite 8 Hamburg ist einfach Spitze – Büro- markt schließt mit sattem Plus Seite 10 ECE wird 50 – Herzlichen Glück- wunsch! Seite 14 Norddeutschland Renditebringer Fehmarn-Belt- Tunnel? – Das sieht man hierzulande anders Seite 9 Provinz mit Perspektive – Glinde rüs- tet sich für das Alter seiner Bürger S. 15 Lukratives Land zwischen den Mee- ren – Wohnungsmarkt Schleswig- Holstein Seite 16 Im Gespräch „Die Qualität des Leerstands wird weiter abnehmen“, Oliver Horstmann von Engel & Völkers Commercial, zum Hamburger Büromarkt Seite 12 3 Fragen an ... „Das wäre ein echter Sprung über die Elbe“, Markt- und Trendforscher Matthias Klupp über die Nachhaltigkeit von Olympia Seite 17 Zu guter Letzt Impressum 18 „Sylter Elbphilharmonie“ – Keitum wird seine Bauruine los Seite 18
Alle Informationen, Hintergründe und neueste Entwicklungen zum Immobilienmarkt in Hamburg und Norddeutschland.
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NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I ISSN 1860-6369 Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Januar ist erfahrungsgemäß der Monat der Marktberichte, die einen
Blick zurück auf das vergangene Jahr werfen und sich an einer Prognose
für das kommende versuchen. Für den Hamburger
Bürovermietungsmarkt war 2014 ein großartiges
Jahr – mit einem Vermietungsvolumen, das 40.000
qm über dem 10-Jahres-Durchschnitt lag. Das wird
schwer zu toppen sein. Aber die Maklerunterneh-
men sind allesamt zuversichtlich: Hamburg macht
das schon. Optimismus bescheren einige zu er-
wartende Großabschlüsse. Lesen Sie dazu auch
unser Interview mit Oliver Horstmann von Engel &
Völkers Commercial auf Seite 12.
Wenn Sie erfahren möchten, was sich Hamburger Unternehmen künftig
(nach der Bürgerschaftswahl im Februar) von Politik und Verwaltung er-
hoffen, scrollen Sie auf Seite 7. Weihnachten ist zwar vorbei, aber die For-
derungen lesen sich wie eine Wunschliste an Christkind und Weihnachts-
mann. Egal, was und wie viel davon tatsächlich bei den Adressaten an-
kommt, eines steht für die Unternehmen fest: „Es muss Geld in die Hand
genommen werden.“ Mal sehen, wer da zuerst zuckt.
Geldsegen erhofft man auch in Mecklenburg-Vorpommern – und zwar von
der steigenden Zahl an Golfspielern, die zu einem wahren Wirtschaftsfak-
tor geworden sind. Das ist Wirtschaftsminister Harry Glawe eine dicke
Hochglanzbroschüre wert.
Neues gibt es auch von unserem Lieblingsprojekt – nein, mal nicht
die Elbphilharmonie. Obwohl es prima in die Tradition der ungeheuren
Geldverschwendung und des Planungschaos´ passt: Die Anbindung
von deutscher Seite an den Fehmarn-Belt-Tunnel wird nicht nur viel
länger dauern als gedacht. Nein, sie wird auch viel teurer werden. Wer
hätte das gedacht?
Ihnen allen wünschen wir einen erfolgreichen und gesunden Jahres-
auftakt und viel Vergnügen beim Lesen,
Ihre
Hamburg
Wie trendy darf es im Bauträgerge-schäft sein? – Die größten Irrtümer in der Immobilienwirtschaft Seite 2
„Es muss Geld in die Hand genom-men werden“ – die Forderungen der Hamburger Wirtschaft Seite 7
Hamm und Veddel – sind die Verlierer beim Zuzug in die Hansestadt Seite 8
Hamburg ist einfach Spitze – Büro-markt schließt mit sattem Plus Seite 10
ECE wird 50 – Herzlichen Glück-wunsch! Seite 14
Norddeutschland
Renditebringer Fehmarn-Belt-Tunnel? – Das sieht man hierzulande anders Seite 9
Provinz mit Perspektive – Glinde rüs-tet sich für das Alter seiner Bürger S. 15
Lukratives Land zwischen den Mee-ren – Wohnungsmarkt Schleswig-Holstein Seite 16
Im Gespräch
„Die Qualität des Leerstands wird weiter abnehmen“, Oliver Horstmann von Engel & Völkers Commercial, zum Hamburger Büromarkt Seite 12
3 Fragen an ...
„Das wäre ein echter Sprung über die Elbe“, Markt- und Trendforscher Matthias Klupp über die Nachhaltigkeit von Olympia Seite 17
Zu guter Letzt
Impressum 18
„Sylter Elbphilharmonie“ – Keitum wird seine Bauruine los Seite 18
Ökologischer Fortschritt im Wohnungsbau
verkauft sich gut!
Irrtum: Weder Mieter noch Käufer sind bereit, für innovati-
ve Müllverwertung oder Recycling von Baumaterialien
einen Aufpreis zu bezahlen. „Ob Fotovoltaikanlage auf
dem Dach, moderne Be- und Entlüftungssysteme in den
Wohnräumen mit Wärmerückgewinnung oder Erdwärme-
tauscher zum Erwärmen oder Kühlen der von außen ein-
strömenden Luft – vieles, was Bauträger zusätzlich zur
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effizienteren Verwertung von
Energie installieren oder ein-
bauen wollen, rechnet sich
für sie nicht“, sagt Frank
Stolz (Foto), Leiter Neubau
bei Grossmann & Berger.
Denn Mieter und Käufer wol-
len nicht extra für das gute
Gewissen zahlen – zumal mit dem technisch-
ökologischen Fortschritt nicht nur Anschaffungskosten
Wohnungsmarkt Hamburg
„Irren ist möglich, korrigieren notwendig“
Wie trendy darf es im Bauträgergeschäft sein? Wie viel Innovation ist bei der Haustechnik gewünscht? Wie
viele Extras mit „grünem Touch” honorieren Mieter und Käufer? Aus Sicht des Hamburger Immobiliendienst-
leisters Grossmann & Berger kommt längst nicht alles, was Kundschaft an. Hier sind die größten Irrtümer,
denen man im Neubaugeschäft schnell unterliegen kann:
Erik Peuschel, seit 10 Jahren im Unternehmen, Bereichsleiter Industrie- und Logistikimmobilien bei Engel & Völkers Commercial
Hamburg als Logistikstandort ist in Deutschland einzigartig. Wie der Markt für Industrie immobilien bleiben auch wir für unsere Kunden ständig in Bewegung: Standorte bewerten, Flächen optimieren oder in kürzester Zeit den richtigen Nutzer finden. Rufen Sie an und lassen Sie uns gemeinsam das Ziel erreichen!
Einstige Otto-Zentrale verkauft
ABR German Real Estate hat die ehe-
malige Otto-Zentrale in Hamburg-Hamm
erworben. Auf dem 4.050 qm großen
Gelände an der Hammer Landstraße/
Ecke Grootsruhe befinden sich derzeit
vier Bestandsgebäude aus den 1950er
Jahren mit 7.750 qm Fläche, in denen
sich Büros und Praxen angesiedelt ha-
ben. Hauptnutzer ist das Jobcenter
team.arbeit der Stadt Hamburg. Mittel-
fristig wolle man das Gelände zu einem
Wohnquartier umwandeln, so ABR. Ent-
sprechendes Baurecht sei vorhanden.
Hamburg einhergehen. Die Wohnnebenkosten steigen inzwischen häufiger durch
die hohen Wartungskosten der installierten Technik als durch die ver-
brauchte Energie.
Dem Mehrgenerationenwohnen gehört die Zukunft!
Irrtum: In der täglichen Praxis der Projektentwicklung spielt diese Wohn-
form keine Rolle. Sie wird weder nachgefragt noch als Angebot dankend
angenommen. Viele Erwerber von Wohneigentum in Hamburg sind zwi-
schen 30 und 40 Jahre alt und haben entsprechend junge Eltern, die ihre
Wohnsituation nicht verändern wollen. Zudem liegen Kaufpreise und
Mieten in Hamburg inzwischen auf hohem Niveau. Zusätzlicher Wohn-
raum, der für weitere Familienmitglieder eingeplant werden müsste, wür-
de so manchen Finanzierungsplan zunichte machen.
Hybridwohnen ist der neue Trend in durchmischten Gebieten!
Irrtum: So genannte „Hybrid-Wohnungen“ ermöglichen zwar eine ge-
mischte Nutzung aus Wohnen und Arbeiten, stoßen aber in Hamburg
kaum auf Resonanz – weder bei Mietern noch bei Käufern.
realis
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Heimvorteil für ImmobilieninvestitionenIn der Bewertung attraktiver Investitionsmärkte liegt Deutschland unangefochten auf einem der vordersten Plätze. Das spiegelt sich auch im neuen Real I.S. Themenfonds Deutschland wider: Institu tionellen Anlegern mit einer diversifi zierten Anlagestrategie bietet sich die Möglichkeit, ein Immo bilienportfolio gezielt in Deutschland auf-zubauen oder zu erweitern.
Mehr Informationen: www.realisag.de
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AAA*
* Bonitätsranking Deutschland, Standard & Poor‘s, Stand: März 2014
„Projektentwickler, die
auf die Kombination
von Wohnen und Ge-
werbe setzen, planen
häufig noch in der
Projektphase um, weil
die Kunden wenig In-
teresse zeigen“, sagt
Garlef Kaché (Foto),
ebenfalls Leiter Neu-
bau bei Grossmann &
Berger. „Die potenzielle Klientel der jungen Kreativen,
die sich für diese Wohn- und Arbeitsform interessieren
könnte, verfügt meist nicht über die finanziellen
Mittel, um so zu leben.“ Wer sich hingegen etabliert hat,
arbeitet meist mit Angestellten an Bürostandorten,
die neben dem Austausch mit Anderen auch eine
entsprechende Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten
und Restaurants bieten.
hochtief
Service-Wohnen ist im Kommen!
Irrtum: Nur im Hochpreissegment sind Service-
Angebote wie ein Concierge, Handwerker- oder Reini-
gungsdienste, Küchen- oder Restaurantanschluss ge-
fragt und werden entsprechend genutzt. Wer luxuriös
wohnt, nimmt auch gern zusätzliche Dienstleistungen in
Anspruch. Für die meisten Menschen ist die Höhe der
Miete oder des Kaufpreises entscheidend. Verzichtbare
Extras sollten das Wohnen daher nicht verteuern, ist
ihre Devise.
Kunst am Bau steigert Wert und
Image von Immobilien!
Irrtum: Je progressiver der architektonische Entwurf für
einen Neubau mit Wohnungen, desto schwieriger wird
es, die Einheiten zu vermarkten. Nicht verputzte oder
nicht verblendete Fassaden stehen bei puristisch pla-
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Standorte finden, Chancen erkennen und Visionen entwickeln – wer erfolgreiche und renditestarke Immobilien schaffen will, braucht die entsprechende Kreativität. Wir realisieren Projekte auf der Grundlage bester Lokalkenntnisse. Profitieren auch Sie davon. Werden Sie als zukünftiger Nutzer oder möglicher Investor unser Partner.
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nenden Architekten hoch im Kurs. Käufer von Eigentumswohnungen
schreckt so genannter Sichtbeton dagegen genauso ab wie raumbreite
Fenster, die das klassische Möblieren unmöglich machen. Auch offen
gestaltete Loftwohnungen ohne klare Raumeinteilung sind passé, der
Wert einer Wohnung bestimmt sich durch den Grundriss und das Flä-
chen-Zimmer-Verhältnis. „Käufer setzen auf Wertstabilität und Wieder-
veräußerbarkeit und damit eher auf Bewährtes als auf Bahnbrechen-
des“, so Stolz.
Wir brauchen immer weniger Parkraum in Hamburg!
Irrtum: Der Hamburger Senat hat die Pflicht, bei Wohnungsvorhaben
auch Parkplätze zu bauen, abgeschafft. Motiv: Kosten im Wohnungsbau
senken. Ein Pyrrhussieg. Denn in vielen Stadtteilen Hamburgs beklagen
Mieter und Käufer von Neubauten den Mangel an Parkmöglichkeiten vor
ihrem Zuhause, etwa im neuen „Quartier 21“ in Barmbek. Häufig gibt es
nicht einmal mehr einen Autostellplatz pro Familie, dabei verfügen hier
viele Haushalte über zwei Autos.
Geförderter Wohnungsbau macht Wohnen in Hamburg günstiger!
Irrtum: Dies gilt nicht für jedermann. Seit Projektentwickler bei Neubau-
vorhaben 30 % geförderte Wohnungen mit einplanen müssen, wird es
für die übrigen 70 % aller Mieter und Käufer von Neubauwohnungen
teurer. Denn die vom Hamburger Senat geforderten günstigen Wohnun-
gen zu langfristig festgelegten Preisen sind in Planung und Bau ähnlich
teuer wie alle anderen Wohnungen auch. „Weil sie in der Vermietung
aber weniger einbringen, muss der Projektentwickler bei den Mietern
und Käufern der anderen Wohnungen den Mindererlös mit höheren Prei-
sen kompensieren“, so Kaché. □
Luxemburger kauft den Stellinger Hof
Eine Hamburger Investorengruppe hat
die gemischt genutzte Liegenschaft
„Stellinger Hof“ (Foto) in Hamburg-
Stellingen im Rahmen eines strukturier-
ten Bieterverfahrens erworben. Der Stel-
linger Hof liegt an der Kieler Straße in
der Nähe der Anschlussstelle Hamburg-
Stellingen. Das Grundstück verfügt über
31.500 qm und ist mit mehreren ein- bis
dreistöckigen Gebäuden bebaut. Die
Hauptnutzer kommen aus dem Freizeit-
bereich und dem Einzelhandel. Verkäu-
fer ist ein Investor aus Luxemburg. Ge-
mäß mündlicher Auskunft der Hambur-
ger Investorengruppe soll das Areal
auch künftig gemischt genutzt bleiben,
meldet die den Deal betreuende Völkel
Company.
Industriehalle in
Wilhelmsburg verkauft
Sofidy hat für 41,7 Mio. € rund 21.800
qm Bürofläche in den oberen Etagen
des Einkaufszentrums „Hamburger Mei-
le“ in Hamburg-Barmbek (Mundsburg)
erworben. Hauptmieter der Immobilie ist
die Stadt Hamburg mit einem Vertrag
über zehn Jahre. Die Transaktion wurde
für den SCPI-Fonds Immorente getätigt
und ist dem Unternehmen zufolge die
erste Investition eines französischen
SCPI-Fonds in Deutschland. Man setze
damit „das ehrgeizige Programm für Zu-
käufe in Deutschland“ um.
Hamburg
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Quartier 21: Neue Fassade in alten Gemäuern; allerdings fehlen Parkmöglichkeiten (Foto: Hochtief)
Den dringendsten Handlungsbedarf für die kommende
Legislaturperiode sieht die Hamburger Wirtschaft bei der
Verkehrs-, Stadtentwicklungs- und Infrastrukturpolitik.
Etwa 70 Prozent der Teilnehmer an einer repräsentati-
ven Umfrage der Handelskammer sehen insbesondere
beim Ausbau der innerstädtischen Straßen noch deutli-
che Defizite. „Die Mittel für Unterhaltung und Erneuerung
von Straßen, Brücken und Tunneln sollten auf 125 Millio-
nen Euro pro Jahr aufgestockt und bis 2020 fortge-
schrieben werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Prof.
Hans-Jörg Schmidt-Trenz bei der Vorstellung des Forde-
rungspapiers der Handelskammer. Unter dem Motto „Mit
starker Wirtschaft in die Zukunft“, wendet es sich kurz
vor der Bürgerschaftswahl im Februar an die Parteien
und deren Kandidaten.
Handelskammerpräses Fritz Horst Melsheimer hatte
schon vor Wochen öffentlich die mangelnde Koordinati-
on der Bauvorhaben auf den Bezirksstraßen und den
„Übereifer einiger Verkehrsplaner“ kritisiert, die Parkplät-
ze zugunsten neuer Bus- und Radspuren, aber auf Kos-
ten anliegender Geschäftsinhaber ersatzlos streichen
ließen. Hamburg könne den Verkehr nur beschleunigen,
wenn es sich zur „Modellstadt für die digitale Verkehrs-
steuerung“ erkläre.
In seinen Ausführungen zur Wohnungsbaupolitik des
Senats monierte Melsheimer, dass der heute intensiv
industriell genutzte Bereich von Hamm-Süd teilweise mit
Wohnen „durchmischt“ werden soll. Damit verbunden
wären strenge Auflagen bezüglich der Lärm- und sonsti-
gen Emissionen für die ansässigen Gewerbebetriebe,
was mit deren Nutzung unvereinbar sei. Ein anderes
wichtiges Zukunftsthema sei Hamburg als Standort für
wissenschaftliche Exzellenz- und Hochtechnologie. Der
Beitritt Hamburgs zur Fraunhofer-Gesellschaft und der
vom Statistikamt dem Hamburger Abendblatt: „In den
Stadtteilen Eimsbüttel, Winterhude und Hamm war die
Zahl junger Familien dagegen am stärksten rückläufig.“
Anders sieht es bei den Senioren aus: Die über 64-
Jährigen zog es vor allem nach Poppenbüttel, Lokstedt
und Iserbrook. Dafür verloren Billstedt, Bramfeld und
Dulsberg am meisten Einwohner dieser Altersgruppe.
Insgesamt sind 2014 rund 97.000 Menschen nach Ham-
burg gezogen, 84.000 haben die Stadt verlassen – so
das Ergebnis des Statistik-Amtes für Hamburg und
Schleswig-Holstein, das jedes Jahr aktuelle Daten über
die Zu- und Fortzüge nach Hamburg und innerhalb der
Stadt vorlegt. □
Wohnungsmarkt Hamburg
Hamm und Veddel – Nö danke!
Die Hamburger ziehen munter innerhalb der Stadt um. Im vergangenen Jahr haben Wilhelmsburg, Lurup und
Lokstedt die meisten Neubürger angelockt
NR. 15 I 4. KW I 21.01.2015 I SEITE 8
UI
Bremens erste Adresse für Unternehmen.Entdecken Sie am „Am Wall 175 / 177“ einen repräsentativen Bürostandort in bester Bremer Altstadtlage. Hinter historischer Fassade erwarten Sie attraktive Büroflächen, von ca. 435 bis 3.100 m², in denen Sie Ihre unternehmerischen Visionen voll entfalten können.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf:
Tel. 0421 / 173 93 50
Der geplante Tunnel soll ein lukratives Geschäft werden.
Davon sind die Vertragspartner der Deutschen auf der
anderen Seite überzeugt. Dänemarks Verkehrsminister
Magnus Heunicke geht von einem Gewinn von 3,5 Mrd. €
aus. Das entspräche einer Rendite von 5,4 % jährlich
über 50 Jahre, meldete die taz kürzlich.
Das bezweifelt das Aktionsbündnis gegen die Querung.
Die diesem Ergebnis zugrunde liegende Berechnung
sei falsch, weil man die Einnahmen aus der Tunnelmaut