Page 1
Der GESTIS-Stoffenmanager®
Gefährdungsbeurteilung und quantitative Expositionsabschätzung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Stefan Gabriel
02241 231-2717
• Dr. Dorothea Koppisch
02241 231-2753
• Dr. Mario Arnone
02241 231-2775
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 2
Gliederung
• Einführung GESTIS-Stoffenmanager®
• Gefährdungsbeurteilung nach Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
• Warum Expositionsmodellierung?
• Module und Funktionsumfang des GESTIS-Stoffenmanager®
• Modul „Gefährdungen ermitteln – Gefährdungen reduzieren“
• Control Banding zur Risikoabschätzung
• Grundlagen des neuen GHS Hazard-Banding
• Schutzmaßnahmen im GESTIS-Stoffmanager
• GESTIS-Stoffenmanager® und die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
• Modul „Quantitative Abschätzung der inhalativen Exposition“
• Das Expositionsmodell: Grundlagen, Kalibrierung, Validierung
• Schichtmittelwertbildung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 3
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)
Ziele
• Feststellung, ob die Beschäftigten Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
ausüben oder ob bei Tätigkeiten Gefahrstoffe entstehen oder
freigesetzt werden können
• Gewährleistung des Schutzes der Gesundheit und Sicherheit der
Beschäftigten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Bewertung der vorhandenen Schutzmaßnahmen und ggf.
Festlegung zusätzlicher Schutzmaßnahmen
Page 4
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)
Die Gefahrstoffverordnung fordert die Berücksichtigung:
1. Gefährlicher Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen
einschließlich ihrer physikalisch-chemischen Wirkungen
2. Informationen des Lieferanten (SDB)
3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition
4. Möglichkeiten einer Substitution
5. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der Arbeitsmittel
und der Gefahrstoffmenge
6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte
7. Wirksamkeit der ergriffenen oder zu ergreifenden Schutzmaßnahmen
8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen
Page 5
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefährdungsbeurteilung (§6 GefStoffV)
Vorgehen
TRGS 400 „Gefährdungsbeurteilung für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen“:
• Gefährlichkeit der Produkte aus den Angaben im Sicherheitsdatenblatt
• Gefährdungen bei Tätigkeiten mit den Gefahrstoffen
• Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
TRGS 402
„Ermitteln und Beurteilen der Gefährdungen bei Tätigkeiten mit
Gefahrstoffen: Inhalative Exposition“:
• Ermittlung der inhalativen Exposition vorzugsweise nichtmesstechnisch,
ergänzend messtechnisch.
Page 6
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Expositionsmodellierung im
Arbeitsschutz?
Wieso überhaupt modellieren?
• Modellierung der Expositionshöhe ist nötig bei Gefahrstoffen,
für die es kein Messverfahren gibt.
• Modellierung der Expositionshöhe ist eine Option vor der Aufnahme
einer Tätigkeit.
• Modellierung der Expositionshöhe kann verwendet werden als
Screening zur Abgrenzung ungefährlicher Situationen.
• Modellierung der Expositionshöhe ist vorgesehen zur Expositions-
ermittlung im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung (TRGS 402)
und zur Erstellung von Expositionsszenarien unter REACH.
Page 7
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
• Online-Tool des IFA zur Unterstützung bei der Gefährdungs-
beurteilung und zur nichtmesstechnischen Ermittlung der
inhalativen Exposition in mg/m³ bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
• Seit September 2011 kostenlos über das Internet zur Verfügung gestellt
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
• GESTIS-Version des von TNO, Arbo Unie und BECO in den
Niederlanden entwickelten Stoffenmanager®:
• Angeboten, gepflegt und weiterentwickelt im Rahmen der
Zusammenarbeit des IFA mit der niederländischen Firma Cosanta BV
• Internationale Stoffenmanager®-Versionen in Englisch, Niederländisch,
Finnisch, Schwedisch und Polnisch (bald: Französisch, Spanisch)
Der GESTIS-Stoffenmanager®: Einführung
Page 8
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Der GESTIS-Stoffmanager: Einführung
• Zur Registrierung wird eine gültige E-Mail-Adresse benötigt, an
die das Passwort geschickt werden kann.
• Das Sicherheitsdatenblatt (SDB) der verwendeten Produkte ist die
Datenquelle für den GESTIS-Stoffmanager.
• Die zu beurteilende Tätigkeit und die Arbeitsplatzsituation sollte
möglichst genau bekannt sein, da beide Faktoren einen großen
Einfluss auf das Resultat des GESTIS-Stoffenmanager® haben.
• Kostenpflichtige Premiumversion des Stoffenmanager® (€ 2600,-/Jahr)
mit zusätzlichen Managementfunktionen besonders für große Betriebe
mit vielen Gefahrstoffen und Beschäftigten kann direkt über Cosanta
BV erworben werden.
Page 9
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®
1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren
• Vor allem für Gefahrstoffe ohne Grenzwert
• Unterstützung bei der Gefährdungsbeurteilung nach TRGS 400
bei inhalativer oder dermaler Expositionen mit Gefahrstoffen
• Screening zur Abgrenzung ungefährlicher Situationen
2. Quantitative Expositionsabschätzung
• Zu Verwenden bei Gefahrstoffen mit Grenzwert
• Nichtmesstechnische Ermittlung der inhalativen Exposition in
mg/m³ wie in der TRGS 402 gefordert
• Ermittlung eines Schichtmittelwerts
Page 10
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®
1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren
• Abschätzung von Risiken bei inhalativer oder dermaler
Expositionen mit Gefahrstoffen mit Hilfe eines Control-Banding-
Ansatzes
• Priorisierung der Anwendung von Expositionskontrollmaßnahmen
und Hinweise zu ihrer Auswahl
• Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
• Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach GefStoffV.
• Information der Beschäftigten durch Betriebsanweisungen
2. Quantitative Expositionsabschätzung
Page 11
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr
hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 12
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr
hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 13
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr
hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 14
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr
hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 15
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr
hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 16
Prinzipien des Hazard-Bandings (Arnone et. al. 2016)
Zuordnung der Gefährlichkeitskategorien (Hazard bands)
abgestuft nach der Schwere der Gefährdung
GHS-konformes Hazard-Banding
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 17
Band Schwere Beispiele
n.a.nicht
anwendbar
• Physikalisch-chemische Gefahren (H2xx)
• Umweltgefahren (H4xx)
• Extrem verdünnte Produkte
A niedrig • Aspirationsgefahr
B mittel • Gesundheitsschädlich, STOT SE 2,
• reizende Stoffe
C hoch • Giftig, STOT SE 1, STOT RE 2
• Ätzende Substanzen,
• Verdacht auf Reproduktionstoxizität,
D sehr hoch • Lebensgefährlich, STOT RE 1,
• Allergene, Reprotoxine
• Veracht auf Karzinogenität und Mutagenität
E extrem hoch • Karzinogenität und Mutagenität
• Akut toxische Stoffe der Kategorie 1
GHS-konformes Hazard-Banding
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 18
Prinzipien des Hazard-Bandings (Arnone et. al. 2016)
Zuordnung der Gefährlichkeitskategorien (Hazard bands)
abgestuft nach der Schwere der Gefährdung
Expositionspfadspezifische Zuordnung
• Hinweise für expositionspfadspezifische Schutzmaßnahmen
• Augenschädigung, inhalative Exposition, lokale Hautschädigung,
Aufnahme nach Hautkontakt
Verdünnung der Produkte während der Tätigkeit berücksichtigen
SDB als erste Informationsquelle
• Unterscheidung zwischen allen Gefährlichkeitskategorien
• Zugänglich für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs)
• Durch REACH vollständige und richtige Informationen
GHS-konformes Hazard-Banding
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 19
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 20
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 21
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 22
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 23
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 24
Gefährlichkeitskategorie (H-Sätze des Produkts)
A
niedrig
B
mittel
C
hoch
D
sehr hoch
E
extrem hoch
Expositionskategorie (Tätigkeit / Emissionspotenzial)
1 niedrig III III III II I
2 mittel III III II II I
3 hoch III II II I I
4 sehr hoch II I I I I
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 25
Gefährdungskategorie oder Prioritätsstufe
Control-Banding zur Risikoabschätzung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
I 1. Priorität, die Expositionssituation zu verbessern
II 2. Priorität, die Expositionssituation zu verbessern
III 3. Priorität für Verbesserungen
Bei Gefahrstoffen mit Grenzwert muss zur Überprüfung der
Expositionssituation die Grenzwerteinhaltung mit dem Modul
„Quantitative Expositionsabschätzung“ überprüft werden.
Page 26
• Maßnahmen direkt an der Emissionsquelle
Substitution, Einführung emissionsarmer Produkte
Verfahrensänderung, Automatisierung
• Maßnahmen im Nahbereich der Emissionsquelle
Lokale Absaugung, Einhausung der Emissionsquelle
• Maßnahmen in der weiteren Umgebung der Beschäftigten
Einsatz von Lüftungsmaßnahmen oder Arbeitskabinen
• Maßnahmen zur Abschirmung der Beschäftigten
Einsatz von Kontrollkabinen
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Schutzmaßnahmen nach dem „STOP“-Prinzip (Substitution, Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen)
Schutzmaßnahmen
Page 27
• Maßnahmen direkt an der Emissionsquelle
Substitution, Einführung emissionsarmer Produkte
Verfahrensänderung, Automatisierung
• Maßnahmen im Nahbereich der Emissionsquelle
Lokale Absaugung, Einhausung der Emissionsquelle
• Maßnahmen in der weiteren Umgebung der Beschäftigten
Einsatz von Lüftungsmaßnahmen oder Arbeitskabinen
• Maßnahmen zur Abschirmung der Beschäftigten
Einsatz von Kontrollkabinen
Die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen kann im GESTIS-Stoffenmanager®
überprüft werden
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Schutzmaßnahmen nach dem „STOP“-Prinzip (Substitution, Technische, Organisatorische, Persönliche Schutzmaßnahmen)
Schutzmaßnahmen
Page 28
Augenschutz aus der
Gefährlichkeitskategorie
Kategorie Empfohlene Augenschutzmaßnahmen*
D Es muss ausreichender Augenschutz getragen werden:
Korbbrille, Schutzschirm oder Vollmaske.
C Es muss ausreichender Augenschutz getragen werden:
Gestellbrille mit Seitenschutz verwenden.
B Es sollte ausreichender Augenschutz getragen werden:
Gestellbrille mit Seitenschutz verwenden.
* Schutzmaßnahmen aus:
• BGR 192: „Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz“, Februar 2006
• BG-Chemie-Merkblatt M 004 „Reizende Stoffe Ätzende Stoffe“
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 29
Dokumentation in Word
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der
Beurteilungen können nach Word exportiert werden
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
Page 30
Dokumentation in Word
Fazit
Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein
Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS
600 /
Begründung für den Verzicht auf eine
Substitution
Schutzmaßnahmen
▢ Schutzmaßnahmen ausreichend
▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend
▢ Weitere Ermittlungen erforderlich
Beteiligte Personen
Gefährdungsbeurteilung erstellt am
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der
Beurteilungen können nach Word exportiert werden
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
Page 31
Dokumentation in Word
Fazit
Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein
Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS
600 /
Begründung für den Verzicht auf eine
Substitution
Schutzmaßnahmen
▢ Schutzmaßnahmen ausreichend
▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend
▢ Weitere Ermittlungen erforderlich
Beteiligte Personen
Gefährdungsbeurteilung erstellt am
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der
Beurteilungen können nach Word exportiert werden
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
Page 32
Dokumentation in Word
Fazit
Substitutionsprüfung erfolgt ▢ Ja ▢ Nein
Ergebnis der Substitutionsprüfung nach TRGS
600 /
Begründung für den Verzicht auf eine
Substitution
Schutzmaßnahmen
▢ Schutzmaßnahmen ausreichend
▢ Schutzmaßnahmen nicht ausreichend
▢ Weitere Ermittlungen erforderlich
Beteiligte Personen
Gefährdungsbeurteilung erstellt am
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Eingaben in den GESTIS-Stoffenmanager® und Ergebnisse der
Beurteilungen können nach Word exportiert werden
Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
Page 33
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefahrstoffverzeichnis
Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung
aus den eingegebenen Produktdaten.
Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich
Page 34
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefahrstoffverzeichnis
Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung
aus den eingegebenen Produktdaten.
Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich
Page 35
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Gefahrstoffverzeichnis
Erstellung eines Gefahrstoffverzeichnisses nach Gefahrstoffverordnung
aus den eingegebenen Produktdaten.
Export nach Excel zur weiteren Bearbeitung möglich
Page 36
Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV
Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte gefordert:
1. Gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen
2. Informationen des Lieferanten (Sicherheitsdatenblatt)
3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition
4. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der
Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge
5. Möglichkeiten einer Substitution
6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte
7. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen
8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Modul 2
Page 37
Gefährdungsbeurteilung nach GefStoffV
Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte gefordert:
1. Gefährliche Eigenschaften der Stoffe oder Zubereitungen
2. Informationen des Lieferanten (Sicherheitsdatenblatt)
3. Ausmaß, Art und Dauer der Exposition
4. Arbeitsbedingungen und Verfahren, einschließlich der
Arbeitsmittel und der Gefahrstoffmenge
5. Möglichkeiten einer Substitution
6. Arbeitsplatzgrenzwerte und biologische Grenzwerte
7. Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen
8. Erkenntnisse aus arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Der GESTIS-Stoffenmanager® berücksichtigt die wesentlichen Aspekte
der Gefährdungsbeurteilung, die in der GefStoffV benannt sind.
Modul 2
Page 38
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Zwei Module des GESTIS-Stoffenmanager®
1. Gefährdungen ermitteln und reduzieren
2. Quantitative Expositionsabschätzung
• Nichtmesstechnische Ermittlung der inhalativen Exposition in mg/m³
wie in der TRGS 402 gefordert
• Möglichkeit des Grenzwertvergleichs
• Abschätzung der inhalativen Exposition gegenüber ...
der einatembaren Staubfraktion (E-Fraktion) beim Abfüllen und
Mischen von Pulvern und Granulaten
der E-Fraktion bei der spanenden Verarbeitung von Holz.
den Inhaltsstoffen der Produkte bei Tätigkeiten mit Flüssigkeiten.
der E- und der A-Fraktion bei der Verarbeitung von Stein.
• Ermittlung eines Schichtmittelwerts
Page 39
Algorithmus für die inhalative Exposition unter Berücksichtigung der
expositionsbestimmenden Faktoren „Emissionsquelle-Empfänger-
Ansatz“ von Cherrie und Schneider (1999)
Emissionsquelle Empfänger
Verteilung
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Emission
•Produkt (E)
•Tätigkeit (H)
•Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)
•Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc) Immission
•Abschirmung (ηimm)
•Hintergrund-
belastung (A)
Das Expositionsmodell
Page 40
Aus den expositionsbestimmenden Faktoren wird ein Score (C) für die
Expositionshöhe berechnet:
immffgvfflcnfgvnflc AEHEHE ))()()(( ____ Exposition - Field-FarExposition-Field-Near
C
Emissionsquelle Empfänger
Emission
• Produkt (E)
• Tätigkeit (H)
Verteilung
• Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)
• Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc)
Immission
•Abschirmung (ηimm)
•Hintergrundbelastung
(A)
Das Expositionsmodell
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 41
Aus den expositionsbestimmenden Faktoren wird ein Score (C) für die
Expositionshöhe berechnet:
Diese Berechnung wird für den Atemluftbereich des Beschäftigten (Near-
Field) und die weitere Umgebung (Far-Field) durchgeführt.
immffgvfflcnfgvnflc AEHEHE ))()()(( ____ Exposition - Field-FarExposition-Field-Near
C
Emissionsquelle Empfänger
Emission
• Produkt (E)
• Tätigkeit (H)
Verteilung
• Raumlüftung, Raumgröße (ηgv)
• Lokale Absaugung, Einhausung (ηlc)
Immission
•Abschirmung (ηimm)
•Hintergrundbelastung
(A)
Das Expositionsmodell
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 42
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Das Expositionsmodell:
Überblick der verwendeten Parameter H: Art des Umgangs mit dem Produkt/
Emissionspotential der Tätigkeit
0,1
0,3
1,0
3,0
10
ηlc: Lokale Kontrollmaßnahmen
1 Keine
0,3 Nassbearbeitung
0,3 Lokale Absaugung
0,3 Einhausung
0,03 Lokale Absaugung und Einhausung
nf: Emissionsquelle im Nahbereich des
Arbeitnehmers
1 Vorhanden
0 Nicht vorhanden
ff: Emissionsquelle im Fernbereich des
Arbeitnehmers
1 Vorhanden
0 Nicht vorhanden
ηgv : Raumlüftung (natürlich oder maschinell)
Lüftung vorhanden
Keine Lüftung vorhanden
ηgv : Raumgröße
< 100 m3
100 bis 1000 m3
> 1000 m3
Im Freien
E: Emissionspotential des Produktes
Stäube:
0,01
0,03
0,1
0,3
1,0
Flüssigkeiten (Vp=Dampfdruck bei 20 °C in Pa):
Vp ≤ 10 Pa: 0,0003
Vp 10-30.000 Pa: Vp/30.000
Vp ≥ 30.000 Pa: 1,0
Page 43
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Emissionspotenzial E für Stäube
Staubigkeit Erklärung Score
Festkörper/
Gegenstände
Feste Körper:
Blöcke, Stücke oder Platten
0
Feste(s)
Granulat/Körner/
Flocken
Staubentwicklung nicht ohne absichtliches Zerbrechen:
Kunststoffgranulat, wachsbeschichtete Körner oder
Dragees
0,01
Granulat/Körner/
Flocken
Granulat/Körner, die zerbröckeln bzw. zerfallen können:
Waschpulver, Düngemittelgranulat, Holzspäne
0,03
Grober Staub Staub wird als Wolke freigesetzt, legt sich schnell:
Sand, Salz, grober Pigmentruß, Calciumstearat
0,1
Feiner Staub Pulverförmige Stoffe, Staub wird als Wolke freigesetzt,
die eine Zeitlang sichtbar bleibt:
Mehlstaub, Talkumpulver, Zement, Toner, Putz
0,3
Extrem staubiges
Produkt
Staub wird als Wolke freigesetzt, die lange sichtbar
bleibt wie bei Ruß oder Asche
1
Page 44
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Quantifizierung des Expositionsmodells
• Der Score C wird mittels einer Regressionsgleichung in die
Exposition in mg/m³ umgerechnet.
• Die Quantifizierung des Stoffenmanager-Modells erfolgte anhand von
über 700 Expositionsmessungen (Tielemans et al. 2008)
• Abschätzung der inhalativen Exposition gegenüber ...
• der einatembaren Staubfraktion (E-Fraktion) beim Abfüllen und
Mischen von Pulvern und Granulaten
• der E-Fraktion bei der spanenden Verarbeitung von Holz.
• den Inhaltsstoffen der Produkte bei Tätigkeiten mit Flüssigkeiten.
• der E- und der A-Fraktion bei der Verarbeitung von Stein.
• Noch keine Modelle für Tätigkeiten mit Fasern und Gasen, für spanende
Arbeiten mit Metallen und für Substanzen, die durch Schweißen oder Löten
entstehen.
Page 45
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Validierung des Expositionsmodells
„Stoffenmanager®“ von den niederländischen Arbeitsschutzbehörden
als Verfahren zur Expositionsermittlung anerkannt.
Das Expositionsmodell wird in der REACH-Leitlinie R.14 der ECHA als
„Tier 1+“-Modell zur Ermittlung der Expositionshöhe genannt.
Validierung und Rekalibrierung mit Messdaten aus den Niederlanden (Schinkel et al. 2010)
Validierung für Stäube mit MEGA-Daten aus Deutschland (Koppisch et al. 2012)
ETEAM-Studie der BAuA 2014
Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (Lamb et. al. 2015)
Page 46
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Aus dem Abschlussbericht der ETEAM Studie
ETEAM: Alle REACH-Modelle sind gut …
„Ein Vergleich mit gemessenen Daten legt nahe, dass die Tools
im Allgemeinen konservativ sind, allerdings nicht immer in aus-
reichendem Maße, wenn dies mit dem ‚reasonable worst case‘,
also dem 90. Perzentil der Expositionsverteilung, verglichen wird.“
Validierung des Expositionsmodells
Page 47
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Aus dem Abschlussbericht der ETEAM Studie
ETEAM: Alle REACH-Modelle sind gut …
„Ein Vergleich mit gemessenen Daten legt nahe, dass die Tools
im Allgemeinen konservativ sind, allerdings nicht immer in aus-
reichendem Maße, wenn dies mit dem ‚reasonable worst case‘,
also dem 90. Perzentil der Expositionsverteilung, verglichen wird.“
… aber einige sind besser
Das Modell des Stoffenmanager® „liefert die ausgewogenste Leistung
im Hinblick auf das Schutzniveau und die Vorhersagekraft für flüchtige
Flüssigkeiten und Stäube.“
Validierung des Expositionsmodells
Page 48
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Validierung des Expositionsmodells
„Stoffenmanager®“ von den niederländischen Arbeitsschutzbehörden
als Verfahren zur Expositionsermittlung anerkannt.
Das Expositionsmodell wird in der REACH-Leitlinie R.14 der ECHA als
„Tier 1+“-Modell zur Ermittlung der Expositionshöhe genannt.
Validierung und Rekalibrierung mit Messdaten aus den Niederlanden (Schinkel et al. 2010)
Validierung für Stäube mit MEGA-Daten aus Deutschland (Koppisch et al. 2012)
ETEAM-Studie der BAuA 2014
Evaluation of Tier 1 Exposure Assessment Models under REACH (Lamb et. al. 2015)
Sensitivity analysis, dominant factors, and Robustness of the ECETOC
TRA v3, Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational exposure models (Riedmann et al. 2015)
Page 49
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
"Sensitivity analysis, dominant factors, and Robustness of the
ECETOC TRA v3, Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational
exposure models."
Page 50
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Schichtmittelwertbildung
Definition:
• Zeitgewichteter Mittelwert der Expositionshöhe über den gesamten
8-stündigen Arbeitstag (480 Minuten)
Erforderlich wenn:
• ein Stoff in verschiedenen Produkten enthalten ist
• derselbe Inhaltsstoff bei mehreren Tätigkeiten während eines Arbeitstages
verwendet wird
• nicht während der ganzen Schicht mit dem Gefahrstoff umgegangen wird.
Voraussetzung für die Ermittlung:
• vorherige Abschätzungen der inhalativen Exposition zu den einzelnen
Tätigkeiten
• identischer Inhaltsstoff bei allen Tätigkeiten
Page 51
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Schichtmittelwertbildung
Beispiel für eine Schichtmittelwertbildung:
Beschichtung eines Industriefußbodens in mehreren Schritten mit
Methylmethacrylat-Kunstharz (MMA-Harz)
Tätigkeit Dauer Anschließende Aushärtezeit
Grundierung ca. 30 Minuten ca. 45 Minuten
Beschichtung ca. 2 Stunden ca. 90 Minuten
Versiegelung 2 mal ca. 30 Minuten ca. 60 Minuten
Page 52
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Schichtmittelwertbildung
Beispiel für eine Schichtmittelwertbildung:
Beschichtung eines Industriefußbodens in mehreren Schritten mit
Methylmethacrylat-Kunstharz (MMA-Harz)
Tätigkeit Dauer Anschließende Aushärtezeit
Grundierung ca. 30 Minuten ca. 45 Minuten
Beschichtung ca. 2 Stunden ca. 90 Minuten
Versiegelung 2 mal ca. 30 Minuten ca. 60 Minuten
Ergebnis im GESTIS-Stoffenmanager®:
Page 53
Literatur
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
• Expositionsmodell von Cherrie und Schneider:
Cherrie, J. W.; Schneider, T. Validation of a new method for structured subjective assessment of past concentrations. Ann.
Occup. Hyg. (1999), S. 235-245
• Scores im Stoffenmanager Modell:
Tielemans, E.; Thomas, S.; Goede, H.; Tischer, M.; Warren, N.; Kromhout, H.; van Tongeren, M.; van Hemmen, J.; Cherrie, J.
W. Conceptual Model for Assessment of Inhalation, Exposure: Defining Modifying Factors. Ann. Occup. Hyg. (2008), S. 577-
586.
• Quantitatives Modell durch „Fit“ an gemessene Expositionen:
Tielemans, E.; Noy, D.; Schinkel, J.; Heussen, H.; van der Schaaf, D.; West, J.; Fransman, W. Stoffenmanager exposure
model: development of a quantitative algorithm. Ann. Occup. Hyg. (2008), S. 443-454.
• Validierung und Verbesserung:
Schinkel, J.; Fransman, W.; Heussen, H.; Kromhout, H.; Marquart, H.; Tielemans, E. Cross-validation and refinement of the
Stoffenmanager as a first tier exposure assessment tool for REACH. Occup Environ Med. (2010), S. 125-132.
• Validierung des Stoffenmanager Modells mit MEGA-Daten:
Koppisch, D.; Schinkel, J.; Gabriel, S.; Fransman, W.; Tielemans, E. Use of the MEGA Exposure Database for the Validation
of the Stoffenmanager Model. Ann Occup Hyg (2012), S. 426-439.
• Neues GHS Hazard-Banding:
Arnone, M.; Koppisch, D.; Smola, T.; Gabriel, S.; Verbist, K.; Visser, R. Hazard banding in compliance with the new Globally
Harmonised System (GHS) for use in control banding tools. Regul Toxicol Pharmacol (2015), S. 287-295.
• Abschlussbericht der ETEAM Studie:
Lamb J.; Hesse S.; Miller B. G.; MacCalman L.; Schroeder K.; Cherrie J.; van Tongeren M. Evaluation of Tier 1 Exposure
Assessment Models under REACH (eteam) Project - Final Overall Project Summary Report, Dortmund 2015
• Vergleich verschiedener Expositionsmodelle:
Riedmann, R. A.; Gasic, B.; Vernez, D. Sensitivity analysis, dominant factors, and robustness of the ECETOC TRA v3,
Stoffenmanager 4.5, and ART 1.5 occupational exposure models. Risk Anal. (2015), S. 211-225.
Page 54
• G6-Seminar:
„Gefährdungsbeurteilung: Nichtmesstechnische
Ermittlung der inhalativen Exposition“
• G13-Seminar:
„Arbeiten mit dem GESTIS-Stoffmanager“
• Hotline:
[email protected]
• Internet:
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Weitere Informationen aus erster Hand
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager
Page 55
Bildrechte / Copyrights
www.dguv.de/ifa/gestis-stoffmanager Folie 55
• Foto: Pipette im Labor
M. Siegmund – Fotolia
• Foto: Maler mit Pinsel
Mario Arnone – IFA
• Foto: Steinsäge mit Staub
Sima – Fotolia
• Foto: Spritzlackieren auf dem Dach
Kadmy – Fotolia