Der Einfluss von Komponenten des Settings auf die psychedelische
Erfahrung
BachelorarbeitFachbereich Psychologie
Zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science
Universitt Salzburg
Eingereicht von: Elena Fountoglou
Betreuer und Gutachter: Ass. Prof. Dr. Alexander Keul
Salzburg 2013
113.01.2013
Inhaltsverzeichnis
1.
EINLEITUNG
...............................................................................................................
05 1.1 Definitionen und Informationen
................................................................................
05 1.2 Anwendungsfelder
.......................................................................................................
07 1.3 Das Setting
...................................................................................................................
09
2 3
SAMPLE & METHODE
..............................................................................................
10 ERGEBNISSE DER INTERVIEWSTUDIE
.............................................................. 13
3.1 Das Setting im Allgemeinen
........................................................................................
13 3.2 Soziales Umfeld
............................................................................................................
14 3.3 Tageszeit & Lichtverhltnisse
....................................................................................
16 3.4 Musik und Geruschkulisse
.......................................................................................
18 3.5 Umgebung
....................................................................................................................
19 3.6 Naturerleben
................................................................................................................
21 3.7 Positive und negative Erfahrungen aufgrund des Settings
..................................... 23
4 5. 6.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
.......................................................................................
25
LITERATURVERZEICHNIS......................................................................................
28 ANHANG
213.01.2013
Zusammenfassung
Die vorliegende Interviewstudie beschftigt sich mit dem Einfluss
von Settings auf die psychedelischen Erfahrungen. Im Fokus stehen
Konsumenten, die psychedelische Substanzen aus autognostisch
orientierten Antriebsgrnden, also zum Zwecke der
Bewusstseinserweiterung, verwenden. Diese werden nach ihren
Einstellungen, Meinungen und Erfahrungen in Bezug auf das Setting
befragt. Das Setting setzt sich aus den Komponenten soziales
Umfeld, Tageszeit- und Lichtverhltnisse, Geruschkulisse und
physische Umgebung zusammen. Anhand teilstrukturierter Interviews
wird die Bedeutung der Settings fr die psychedelische Erfahrung
exploriert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Setting als
richtungsweisend fr den Verlauf der Erfahrung angesehen werden
kann. Die einzelnen Komponenten des Settings haben einen starken
Einfluss darauf, wie Situationen von den Befragten erlebt werden.
Allerdings kommen selbst unangenehme Erfahrungen, die durch ein
unpassendes Setting bedingt wurden, in der Regel zu einem positiven
Abschluss.
Schlsselwrter: Setting, psychedelisch, Psychedelika,
autognostische Anwendung, Bewusstseinserweiterung,
Substanz-untersttzte Psychotherapie, Entheogene, Halluzinogene,
LSD, Psilocybin, spirituelle Naturerfahrung
313.01.2013
Abstract
The present interview-study deals with the influence of the
setting on the psychedelic experience. It is focusing consumers
that are taking psychedelic substances for autognostic reasons, for
altering their consciousness. They were asked about their opinions,
attitudes and experiences related to the setting. The setting
includes the components social environment, time of day and
lightening-conditions, soundscape and physical surrounding. With
the help of partly-structured interviews the importance of the
setting for the psychedelic experience is explored. The study leads
to the result, that the setting can be considered as
direction-giving for the psychedelic experience. The single
components of the setting do have a strong influence on how
situations are experienced by the respondents. Though, even
displeasing experiences that are caused by an excrescent setting
usually come to a positive completion.
Keywords: psychedelic experience, psychedelic, setting,
hallucinogens, entheogens, autognostic purposes, altering
consciousness, psychedelic psychotherapy, LSD, Psilocybin
413.01.2013
1 EINLEITUNG
Die vorliegende Interviewstudie beschftigt sich mit der
Bedeutung des sogenannten Settings bei psychedelischen Erfahrungen,
welche zum Zwecke der Bewusstseinserweiterung stattfinden.
Bewusstseinserweiterung wird hier im Sinne der autognostischen
Anwendung verstanden. Zu dieser gehren religise, bzw. spirituelle
Praktiken, die Intention sich selbst besser kennenzulernen und zu
inspizieren und das Bedrfnis, sich selbst, mit Hilfe des
Bewusstseins, zu heilen (Mr, Katalin, Imre & Jzsef, 2011).
1.1 Definitionen und Informationen Der Begriff psychedelisch
findet seinen Ursprung im Griechischen und bedeutet in wrtlicher
bersetzung die Seele offenbarend (psch = Seele, dlon= offenbaren,
klarmachen). Im Duden wird diesem Begriff folgende Bedeutung
zugeschrieben: bewusstseinsverndernd; in einem (besonders durch
Rauschmittel hervorgerufenen) euphorischen, tranceartigen
Gemtszustand befindlich. Dieser Zustand wird blicherweise durch den
Konsum psychedelischer Substanzen hervorgerufen, welche oft auch
als Halluzinogene bezeichnet werden. Sie lsen vorbergehend
tiefgreifende Vernderungen in der Funktionsweise und Qualitt des
Bewusstseins aus, welche die Sinneswahrnehmung, das Denken, die
Stimmung und Affektverarbeitung sowie Ich/Selbstwahrnehmung und
deren Beziehung zur Umwelt (Vollenweider, 2008). Es gibt bei den
psychedelischen Substanzen zwei Hauptgruppen an chemischen
Verbindungen: die Phenethylamine und die Tryptamine (Strassman,
2004; S. 56). Zu den Phenethylaminen gehren z.B. Meskalin und MDMA
und zu den Tryptaminen werden z.B. Serotonin, LSD, DMT, Psilocybin,
Psilocin und Ibogain gezhlt (Strassman, 2004). Den letzteren werden
wir in der vorliegenden Studie unsere Aufmerksamkeit widmen, wobei
der Fokus vor allem auf Erfahrungen mit LSD und Psilocybin liegt.
Beide kommen in der Natur als Bestandteile von Pilzen vor.
Psychedelika stehen in Zusammenhang mit einer Steigerung der
Kreativitt. So wurden beispielsweise die DNA-Doppelhelix und die
PCR (= Polymerase Chain Reaction) unter Zuhilfenahme von LSD
entdeckt (Sessa, 2008).
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Im Vergleich zu anderen psychoaktiven Substanzen, wie z.B. Tabak
und Alkohol sind Psychedelika, wie z.B. LSD relativ ungefhrlich
(Nutts, King, Saulsbury & Blakemore, 2007). Nutts und seine
Kollegen untersuchten 20 psychoaktive Substanzen in Bezug auf
mgliche negative Auswirkungen, sowie ihre physische Schdlichkeit,
das Abhngigkeitspotential und mit dem Konsum in Zusammenhang
stehende soziale und gesellschaftliche Probleme. Die folgende
Grafik liefert eine bersicht der Ergebnisse. Die unterschiedlichen
Farben geben an, wie diese Substanzen bisher klassifiziert
werden.
Abbildung 1: Durchschnittliche Schdlichkeits-Scores fr 20
Substanzen Aus: Development of a rational scale to assess the harm
of drugs of potential misuse (Nutts et al., 2007)
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Die Grafik zeigt, dass die momentane Klassifizierung der
Substanzen nicht mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen konform
ist. So wird beispielsweise LSD der gleichen Kategorie zugeordnet
wie sogenannte harte Drogen, sowie Heroin und Kokain, obwohl es den
Fakten nach, sogar noch weniger Gefahrenpotential aufweist, als
legale Drogen, wie z.B. Alkohol und Tabak. Allein dieser
Tatsachenbestand zeigt auf, wie dringend solide Forschung auf
diesem Gebiet erforderlich ist. Auch bei wiederholtem Gebrauch ber
einen lngeren Zeitraum hinweg fhren LSD und Psilocybin nicht zur
Abhngigkeit und bewirken keinerlei Organschden (Hermle, 2008;
S.153). Im Gegenteil, sie knnen sogar dazu eingesetzt werden
Abhngigkeitserkrankungen, wie z.B. Alkoholismus zu therapieren
(Krebs & Johansen, 2012). Das spricht fr eine nderung der
bisherigen Sichtweise und ein berdenken der Therapiemethoden. Die
meisten Menschen, die regelmig psychoaktive Substanzen konsumieren,
sind weder abhngig, noch werden sie es jemals werden (Mller &
Schumann, 2011). Obwohl die Mehrheit der Konsumenten psychoaktiver
Substanzen (90% - 95%) als unproblematisch angesehen werden kann,
wurde diese Gruppe bisher verhltnismig selten untersucht (Mr et
al., 2011). Der Groteil der Studien richtet seinen Fokus auf die
relativ kleine Gruppe problematischer Konsumenten von ca. 5% -10%
und ihren Symptomatiken, sowie z.B. Abhngigkeit, die Komorbiditt
mit anderen psychischen Strungen und daraus erwachsende krperliche
und soziale Probleme. Dieses Ungleichgewicht an Informationen
erzeugt ein verzerrtes Bild und fhrt zur Stereotypisierung der
Konsumenten. In der vorliegenden Interviewstudie widmen wir unsere
Aufmerksamkeit ausschlielich der unproblematischen
Konsumentengruppe. Die meisten Studien mit Psychedelika sind
entweder kulturgeschichtlich orientiert, oder beschftigen sich mit
der therapeutischen Wirkungsweise. Um zu verstehen, wie sich diese
Subtanzen auf unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung auswirken
und durch welche Komponenten sie beeinflusst werden, ist es
unbedingt erforderlich, gesunde Individuen zu untersuchen. Das ist
wesentlich fr die Grundlagenforschung, und ohne diese knnen auch
pathologische Zusammenhnge nicht hinreichend verstanden werden.
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1.2 Anwendungsfelder
Anhand archologischer Befunde lt sich feststellen, da Menschen
seit Hunderten, in manchen Fllen seit Tausenden Jahren, von der
bewutseinsverndernden Wirkung mancher Pilze wuten und diese im
religisen Zusammenhang gebrauchten (Kutalek, 2002). Die ltesten
archologischen Funde, die den Gebrauch psychoaktiver Pilze
dokumentieren, wurden in der Sahara entdeckt und werden auf etwa
7000 bis 9000 v. Chr. datiert (Rtsch, 1998). Auch heute noch ist
der Gebrauch psychoaktiver Pilze und Pflanzen bei indigenen
Kulturen weit verbreitet. Sie helfen dem Schamanen dabei,
Krankheiten zu heilen, die Ahnengeister anzurufen oder Konflikte zu
klren. Die Einnahme ist in Rituale eingebettet und mit
unterschiedlichen Verhaltensvorschriften verbunden (Schmid, 2009).
In diesem Zusammenhang werden psychedelische Substanzen oft auch
als Entheogene bezeichnet. Auch dieser Begriff ist griechischen
Ursprungs (en = in, theos = Gott, gen = bewirken) und bedeutet
sinngem bersetzt, so viel wie das innewohnende Gttliche erweckend
(Schmid, 2009). Pilze der Gattung psilocybe mexicana wurden bereits
von den Azteken als Medizin gegen Fieber und Gicht verwendet und
noch heute werden sie von Schamanen zur Heilung von verschiedenen
Krankheiten wie Magen-Darm-Strungen, Migrne, Kopfschmerzen und
epileptische Anflle eingesetzt (Rtsch, 1998). Die genannten
Krankheitsbilder deuten darauf hin, dass die Heilung auf
psychosomatischer Ebene stattfindet.
In der Psychotherapie wurden mit Hilfe von Psychedelika
bemerkenswerte Erfolge verbucht. Die Sicherheit der psychedelischen
Therapie in einem klinischen Setting wurde auf der Grundlage der
Informationen von mehr als 25.000 psychedelischen Sitzungen durch
Sidney Cohen nachgewiesen (Grof, 2008). Indikationen fr eine
psychedelika- untersttzte Psychotherapie knnen beispielsweise
Posttraumatische Belastungsstrungen, Zwangsstrungen, Essstrungen,
Abhngigkeitserkrankungen, Cluster Headache oder die Erleichterung
des Sterbeprozesses bei schwerkranken Menschen sein (Oehen,2008).
Mit Hilfe einer Metaanalyse konnten die positiven Effekte LSD-
untersttzter Psychotherapie auf den Alkoholismus nachgewiesen
werden (Krebs & Johansen, 2012). Die Gabe von Psilocybin in
einem kontrollierten, klinischen Setting steht in Zusammenhang mit
der Reduzierung der Symptome bei Zwangserkrankungen (Moreno,
Wiegand, Taitano & Delgado, 2006). Eine Form der Therapie mit
psychedelischen Substanzen ist die sogenannte psycholytische
Therapie. Sie nutzt
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die Wirkfaktoren konventioneller Psychotherapie und ist in der
Lage, diese in therapeutisch wirksamer Weise zu verstrken (Passie
& Drst, 2008). Durch diese Verstrkung verkrzt sich die
Therapiedauer. Da es eine stetig steigende Anzahl psychischer
Erkrankungen in der westlichen Gesellschaft gibt, ist es wichtig,
therapeutische Methoden zu entwickeln, die mglichst schnell zum
Erfolg fhren. Das minimiert das Leid fr die Betroffenen und spart
der Allgemeinheit Kosten. Das Strungsbild Major Depression
beispielsweise, weist in den westlichen Industrienationen eine
Punktprvalenz von bis zu 7.4% auf. Laut Grof (1983; S.304) lassen
sich das selektive Verharren bei den Schattenseiten der Welt und
die grundstzlich pessimistische Lebensphilosophie, die mit diesem
Zustand verbunden sind, binnen weniger Stunden zerstreuen. Trume,
Halluzinationen und Psychosen haben gemeinsame psychische und
behaviorale Komponenten (Barry & Trulson, 1979). Die
Erforschung psychedelischer Substanzen knnte zu einem besseren
Verstndnis ber ihren Zusammenhang fhren. Grof (2008) zufolge ist
die Bedeutsamkeit von LSD und anderen Psychedelika fr die
Psychologie und die Psychiatrie, vergleichbar mit dem Wert, den
z.B. das Mikroskop fr die Biologie und Medizin hat, oder etwa das
Teleskop fr die Astronomie. Wenn wir also lernen, wie sie adquat
als solche Instrumente zu verwenden sind, knnte das einen groen
Schritt fr die Wissenschaft bedeuten.
1.3 Das Setting
Sowohl bei der traditionellen, als auch bei der therapeutischen
Anwendung, ist neben dem Set das sogenannte Setting von besonderer
Bedeutung. Unter Setting versteht man die Gesamtheit der
Umweltvariablen, die den Prozess begleiten. Dazu gehren das soziale
Umfeld, der zeitliche Rahmen und der Aufenthaltsort, sowie die
Geruschkulisse, bzw. die musikalische Untermalung des Erlebnisses.
Sie sind ausschlaggebend dafr, ob intrapsychisches oder
interpersonelles Material in den Vordergrund tritt (Hess, 2008).
Stanislav Grof gibt in seinem Buch LSD- Psychotherapie Empfehlungen
fr die Gestaltung des Settings bei der therapeutischen Anwendung,
die auf der Erfahrung mit ber 3000 Patienten basieren (Grof, 1983),
und erlutert ihre Wichtigkeit fr den Verlauf der psychedelischen
Sitzungen. Bei der traditionellen Anwendung finden die Rituale mit
Psychedelika an besonders markierten Orten und/oder in besonderen
Rumen statt, also an Sttten traditioneller Heiligkeit, die nicht fr
den tgli-
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chen Gebrauch bestimmt sind (Hess, 2008). Bis zum jetzigen
Zeitpunkt gibt es noch keine systematische oder empirische
Forschung zum Setting bei psychedelischen Erfahrungen (Jerome,
2008).
In dieser Interviewstudie wird die unproblematische
Konsumentengruppe bezglich ihrer Einstellung zu den Variablen, die
das Setting betreffen, befragt. Ziel ist es, herauszufinden, ob und
inwiefern sich das Setting auf die psychedelische Erfahrung des
Einzelnen auswirkt. Da das Setting sowohl im traditionellen Rahmen,
als auch bei therapeutischen Prozessen von entscheidender Bedeutung
ist, ist es zu erwarten, dass das auch bei der autognostischen
Anwendung im privaten Bereich der Fall ist. Desweiteren soll
exploriert werden, ob und wie sich die einzelnen, oben definierten
Komponenten des Settings, auf die psychedelische Erfahrung
auswirken.
2
SAMPLE & METHODE
Eine Stichprobe von 20 Personen wurde mittels eines
halbstrukturierten Interviews (Dauer ca. 30 45 Minuten) zu ihrer
persnlichen Einstellung, das Setting betreffend, befragt. Dabei
ging es vor allem um die Komponenten des Settings, die der oben
erwhnten Literatur zufolge, einen entscheidenden Einfluss auf den
Verlauf des psychedelischen Prozesses haben. Dazu zhlen das soziale
Umfeld, Tageszeit und Lichtverhltnisse, Musik und Aufenthaltsort.
Desweiteren wurde danach gefragt, ob die Natur, bzw. das Erleben
der Natur von Bedeutung fr die psychedelische Erfahrung sind.
Schlielich wurden die Probanden dazu aufgefordert, sich an ein
besonders positive und negative Erlebnisse zu erinnern, die ihres
Erachtens durch das Setting bedingt wurden. Durch das
teilstrukturierte Design der Interviews konnten die Befragten frei
erzhlen und alles erwhnen, was ihnen in Bezug auf die Fragen
wichtig erschien. Auerdem wurde dadurch gewhrleistet, dass sich die
Teilnehmer zu allen relevanten Punkten uern. Der Zugang zum Sample
fand mit Hilfe des Schneeballprinzips
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statt. Ausgangspunkt waren wissenschaftliche Konferenzen und
dort geknpfte Kontakte, die wiederrum zu weiteren potentiellen
Versuchspersonen fhrten. Da es sich um eine schwer erreichbare
Zielgruppe handelt, war der Rechercheaufwand gro. Aufgrund der
Sensibilitt der Thematik lag auf den Datenschutzvereinbarungen
hchste Prioritt. Ausschlusskriterium war der Verdacht auf Vorliegen
einer substanzgebundenen Abhngigkeit, Substanzmissbrauch oder
anderer substanzbezogener Strungen. Dieser wurde aufgrund der
Angabe der Hufigkeit des Gebrauchs und entsprechenden Fragen im
Verlauf der Interviews argumentativ berprft. Die Auswertung der
Interviews erfolgte mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse
(Mayring, 2002). Die Befragten hatten ein Durchschnittsalter von 30
Jahren (min.: 21, max.: 45). Das Sample bestand aus 20 Personen, 13
mnnlichen und 7 weiblichen.
Die folgende Tabelle 1 gibt einen kurzen berblick ber die
jhrliche Hufigkeit des Konsums psychedelischer Substanzen in der
vorliegenden Stichprobe.
Konsumhufigkeit, jhrlich
0 bis 2 mal
3 bis 4 mal
5 bis 6 mal
7 bis 8 mal
Anzahl der Personen
9
4
5
2
Tab. 1: Hufigkeit des Konsums psychedelischer Substanzen pro
Jahr
Die durchschnittliche Konsumhufigkeit liegt bei 3 bis 4mal (x =
3.48) pro Jahr. Der Groteil der Befragten gab an, jhrlich ein bis
zwei Erfahrungen zu machen, wobei es durchaus auch Jahre gibt, in
denen keine derartigen Erfahrungen gemacht werden. Keiner der
Teilnehmer konsumiert psychedelische Substanzen hufiger als 8mal im
Jahr.
Desweiteren wurde darauf geachtet, ausschlielich Personen in das
Sample zu integrieren, deren Konsumintention eindeutig dem Begriffe
der oben genannten autognostischen Anwendung zuzuordnen ist. Dies
uert sich wie folgt in den Antworten der Befragten:
Wie das Wort psychedelisch schon sagt, heit das: Die Psyche
offenbaren; und das ist auch mein Ziel dabei. Als ich zum ersten
Mal Psychedelika genommen hatte, hat das etwas in mir verndert. Ich
habe dabei etwas in
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mir wiederfinden knnen, was vorher nicht da war. Seitdem ben
diese Substanzen eine hohe Anziehungskraft auf mich aus. Kern der
Sache ist es, die Psyche zu erforschen, egal ob es darum geht in
die Auenwelt zu blicken, oder in die Innenwelt. Beides ist fr mich
sehr wichtig, beim Konsum psychedelischer Substanzen. Dadurch
entwickle ich mich besser und kann mein Potential besser entfalten.
Im Laufe des Lebens sammelt sich im Kopf viel Scheie an und die
kann man dann rauskotzen. Deswegen nenne ich es auch gerne
Gehirnkotzen. Manche Leute nennen das einen Bad Trip, aber ich
finde, das gehrt zu den lehrreichsten Erfahrungen. Ich finde, wenn
man einen solchen hat, dann muss man ihn quasi durchmachen. Das ist
auch ein Aspekt der Psyche den man genau erforschen sollte, denn
dadurch wird man besser.
Meine Intension ist sicher mich selbst kennenzulernen und zu
ergrnden, mein Innerstes zu erforschen, vor allem in Bezug auf
Heilung, denn unter der Oberflche sind oft Dinge vorhanden, die
einem normalerweise nicht so bewusst sind. Ich mir selbst dadurch
schon nher gekommen, habe meine Schattenseiten kennengelernt, habe
gelernt mich selbst zu akzeptieren und ich habe den Anschluss zu
etwas Hherem gefunden. Ich bin durch solche Erfahrungen auch meinem
eigenen Glauben nhergekommen, mein Weltbild hat sich dadurch
verndert. Man muss sagen, das jede Erfahrung unter einem anderen
Stern steht, je nachdem was zu der Zeit jeweils aktuell ist.
Psychedelika helfen mir dabei, meine Psychosynthese zu
begreifen. Aber auch dabei, eigene Erfahrungen und die Erfahrungen
anderer zu analysieren. Durch ihre Hilfe hat das Verstndnis meines
Innenlebens vllig andere Dimensionen angenommen. Die Verwendung
dieser Substanzen ist sehr bedeutend und erreicht ungeahnte Ebenen
des Bewusstseins. Einer meiner Hauptantriebsgrnde ist die Synthese,
bzw. die Wiedervereinigung mit dem Wesen des Lebens. Die
Wiedererweckung des animistischen Verstndnisses.
Durch Psilocybin und LSD habe ich die Erfahrung gemacht, Zugang
zu Teilen meines individuellen (und auch des kollektiven
menschlichen) Bewusstseins zu bekommen, die mir sonst schwer oder
gar nicht zugnglich sind. Was mir dort gezeigt wird und was ich
dort lernen kann, ist ein wichtiger Grund fr den Konsum. Oft sind
die gemachten Sinneseindrcke sehr vielfltig und fast immer mit
einem positiven Grundgefhl verbunden, welches im Alltag manchmal
fehlt. Dies gibt mir die Mglichkeit whrend und nach der Erfahrung
Eindrcke und Erinnerungen in einen positiven Gesamtkontext zu
setzen, was mich mit Hoffnung erfllt und es mir ermglicht, mich der
Welt gegenber zu ffnen. Auch das trgt zur Entwicklung meiner
Persnlichkeit bei und erweitert meinen Horizont.
Zunchst mal nehme ich Psychedelika, um ber mich selbst zu
lernen, um Bande mit Freunden aufzubauen und zu festigen. Manchmal
auch um mir einen schnen Tag zu machen, um die Schnheit der Welt zu
erleben und um mich vom Stress und dem Grau der Alltglichkeit zu
reinigen. Ich habe dadurch gelernt, mir selbst ehrlich
gegenberzutreten, zu akzeptieren wer und wie ich bin. Es hat mir
dabei geholfen eine solide Kernpersnlichkeit aufzubauen, sowie
Selbstvertrauen und Zuversicht zu gewinnen. Ich habe mich durch das
hindurchgearbeitet, was ich gelehrt wurde und gelernt habe. Ich
habe das abgestoen, was keinen Sinn ergab und das integriert,
was
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sinnvoll war. Dadurch habe ich ein kohrentes System von
Prinzipien entwickelt.
Ich verwende Psychedelika zur geistigen und seelischen
Entgiftung, um Erfahrungen des Geistes zu machen, mich selbst zu
ergrnden, meine Gesundheit zu strken, der Einladung der Natur Folge
zu leisten, um mit der Natur zu kommunizieren und um die
Kommunikation zwischen Tieren, Pflanzen und der Erde wahrzunehmen.
Aber auch um meinen Geist und meinen Intellekt fr psychische
Anforderungen zu strken, schlechte Gedanken aufzulsen, mein
Allgemeinbefinden zu verbessern und meine Konzentration zu schulen.
Ich habe dadurch gelernt, die Umwelt und unseren Planeten zu lieben
und einen tieferen Respekt vor den Tieren und Pflanzen die hier
leben. Ich habe gelernt, wie ich mein Ego tten kann, um
bescheidener und demtiger zu werden. Auerdem habe ich erfahren, in
welcher Beziehung alles zu einander steht und ich habe gelernt
meinen Krper und meine Psyche mit Hilfe der Pflanzen zu heilen. Ich
habe neue Weisen zu denken kennengelernt und ich kann mich in den
Zustand des kindlichen Erkundungsdrangs zurckversetzen, der die
Welt neu und unbekannt erscheinen lsst.
Hier wird deutlich, dass die Motivation der Befragten
hauptschlich darin besteht, das eigene Selbst zu erforschen, sich
selbst besser kennenzulernen und an der Erfahrung zu wachsen.
Desweiteren sind spirituelle Erfahrungen und die Aktivierung der
Selbstheilungskrfte von Bedeutung. Diese Antriebsgrnde sind der
sogenannten autognostischen
Anwendung zuzuordnen, welche fr ein reflektiertes,
unproblematisches Verhalten spricht.
3
ERGEBNISSE DER INTERVIEWSTUDIE
3.1 Das Setting im Allgemeinen
Wie oben bereits erwhnt, wird dem Setting sowohl im
traditionellen, als auch im therapeutischen Rahmen, eine besondere
Bedeutung zugesprochen. Die Frage, ob das Setting wichtig fr die
psychedelische Erfahrung sei, wurde von allen Teilnehmern mit ja
beantwortet. Folgende Aussagen stellen exemplarisch die Wichtigkeit
des Settings aus Sicht der Befragten dar.
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Ohne Setting gibt es kein Set. Beide sind essentiell fr einander
und fr die eigentliche Erfahrung an sich. Wenn die Auenwelt nicht
auf den inneren Zustand kalibriert ist und die beiden sozusagen
nicht miteinander synchronisiert sind, dann kann die Erfahrung
nicht richtig stattfinden, bzw. nur verzerrt und man hat zu viele
Interferenzen. Vielleicht sollte auf das Setting sogar mehr Wert
gelegt werden, als auf die Substanz selber. Das Setting hat einen
sehr groen Einfluss darauf, ob es zu einem lehrreichen Trip kommt,
oder zu einem der eher bengstigend ist.
Das Setting auswhlen und sichern ist zugleich auch eine mentale
Vorbereitung. Wenn das Setting stimmt, kann ich ruhigen Gewissens
loslassen und in die Erfahrung eintauchen.
Das Setting ist sehr wichtig. Natrlich in Abhngigkeit von der
Substanz und der jeweiligen Reise. Durch den Einfluss von
Substanzen ffnen sich viele Kanle, die Ein- und Ausgnge fr
Informationen von Krper und Gehirn sind. In einer gemtlichen,
freundschaftlichen Umgebung kann ich besser Vertrauen in mich, die
anderen und die Umwelt fassen. Dadurch ffnen sich die Tore fr
substanzielle Erfahrungen.
Du musst dich in deiner Umgebung so wohl fhlen, dass du dich in
dich selbst hineinfallen lassen kannst. Wenn diese das nicht
zulsst, bzw. deine Aufmerksamkeit ablenkt, dann kannst du dich
nicht konzentrieren. Ohne das passende Setting kann man solche
Reisen nicht machen.
Das Setting bildet also den Rahmen der psychedelischen Erfahrung
und ist ausschlaggebend dafr, dass man sich ihr hingeben kann. Im
Folgenden soll nun die Wichtigkeit der einzelnen Komponenten des
Settings beleuchtet werden. Dazu zhlen das soziale Umfeld,
Tageszeit und Lichtverhltnisse, Musik, bzw. Geruschkulisse und der
Aufenthaltsort.
3.2 Soziales Umfeld
Die von den Befragten angegebene, optimale Gruppengre fr
psychedelische Erfahrungen variiert sehr stark. Whrend sechs
Personen angaben, dass sie auch alleine gerne psychedelische
Substanzen zu sich nehmen, oder sich zumindest die Mglichkeit offen
halten wollen, bei Bedarf alleine zu sein, bevorzugt der Groteil,
seine Erfahrungen mit ein bis drei weiteren Personen zu teilen. Die
maximale Anzahl teilnehmender Personen schwankt zwischen drei und
elf, wobei groer Wert darauf gelegt wird, dass diese bekannt
und/oder vertrauenswrdig sind.
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Ich teile solche Erfahrungen nur mit guten, langjhrigen
Freunden, oder mit Menschen die in der Lage dazu sind, die Grenzen
der Halluzination zu berschreiten. Fr richtig psychedelische
Erfahrungen bevorzuge ich einen Kreis von fnf bis zehn Leuten. Das
ermglicht mir die Wahl des Aufenthaltsortes und die Beeinflussung
des Verlaufs der Erfahrung.
Die Frage nach der bevorzugten Gruppengre ist schwer zu
beantworten. Ich habe schon allein, zu zweit oder in Gruppen
Erfahrungen gemacht. Ich glaube fr mich ist es am besten ich bin in
einer Gruppe, wo ich aber immer die Mglichkeit dazu habe, alleine
zu bleiben, wenn ich das mchte. Ich mchte auch wenn ich alleine
bin, immer das Gefhl haben, ich kann zu meiner Gruppe zurckkommen
und wieder Energie tanken. Aber dann auch wieder gehen. Und
wiederkommen. Ich glaube das wre fr mich das perfekte Setting. Wenn
ich mit nur einer Person reise, kann es sein, dass mir diese mit
der Zeit lstig wird. Ich ziehe es vor, immer die
Entscheidungsfreiheit zu haben.
Ich reise am liebsten mit Menschen, denen ich vollkommen
vertraue, oder die mir so nahe stehend wie mglich sind. Soweit
mglich, sollten sie die gleichen, bzw. hnliche Ansichten haben wie
ich, vor allem die Themen psychedelische Erfahrungen und den
Gebrauch von Pflanzen betreffend. Die optimale Anzahl der
anwesenden Personen ist abhngig vom Ort, der konsumierten Substanz
und der Art der Erfahrung die man machen mchte. Man kann eine
Substanz auch auf mehrere Arten verwenden, LSD z.B. kann man auf
einer Veranstaltung inmitten von 40 000 Menschen nehmen, aber auch
alleine zuhause in einem dunklen Raum. Beide Erfahrungen knnen voll
von Erleuchtung und Wissen sein, aber mit unterschiedlichem
therapeutischem Effekt. In der Regel bevorzuge ich eine kleine
Gruppe. Am liebsten allein oder zu zweit, maximal sechs bis sieben
Personen.
Die Erfahrung hat mich gelehrt es alleine zu machen. Also je
nachdem wie hoch die Dosis ist. Die soziale Dosis ist relativ
niedrig und man kann dabei noch kommunizieren. Aber eine richtig
psychedelische Erfahrung macht man am besten mit einer Person die
schon viel Erfahrung hat, oder alleine. Ich bevorzuge das alleine
zu machen, weil es dann am besten wirkt. Dann ist man sich selbst
berlassen und kann nicht mehr fliehen. Man sollte psychedelische
Erfahrungen auf jeden Fall auch alleine machen, denn das ist ein
sehr wichtiger Aspekt von dem Ganzen. Also ich mach das am liebsten
allein.
Wie man sieht, ist die optimale Gruppengre abhngig von der
jeweiligen Intention und dem Befinden der Person. Auf jeden Fall
aber sollte die Gruppe klein genug sein, um die persnliche
Entscheidungsfreiheit des Einzelnen weitestgehend zu erhalten. Auch
im traditionellen Gebrauch und bei der psychotherapeutischen
Anwendung gibt es unterschiedliche Empfehlungen fr die optimale
Gruppengre. Whrend Grof (1983) der Ansicht ist, dass es das Beste
wre, wenn ein mnnlich-weibliches Therapeutenpaar den Prozess
begleitet, bevorzugte Leuner eine Art Mischung von Einzel- und
Gruppensetting
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(Hess, 2008). Hierbei erfolgte die Einnahme gemeinsam in einer
Gruppe von 4-6 Personen. Whrend der Hauptwirkung waren die
Teilnehmer jedoch in Einzelrumen untergebracht, wo sie von einem
Sitter betreut wurden. Erst beim Abklingen der Erfahrung traf sich
die Gruppe wieder zur gemeinsamen Besprechung und Analyse (Hess,
2008). Die Schweizer rztegesellschaft fr Psycholytische Therapie
hingegen bevorzugte ein Gruppensetting mit ca. 12-16 Personen fr
therapeutische Gruppen und 20-30 Personen fr Selbsterfahrungs- und
Ausbildungsgruppen (Hess, 2008). Die bevorzugte Gruppengre ist also
von mehreren Faktoren abhngig. Das gleiche gilt auch fr die
traditionelle Verwendung. Je nach Kulturkreis und Anliegen der
Beteiligten unterscheidet sich die Gre der Gruppe. Bei den
Mazateken beispielsweise wird die Person, die die Hilfe des
Schamanen in Anspruch nimmt, in der Regel von ein bis zwei Freunden
oder Familienangehrigen begleitet, die aktiv an der Sitzung
teilnehmen. Ein bis zwei weitere Personen fungieren als Aufseher
und achten darauf, dass keine Probleme auftreten (Schmid, 2009).
Hier besteht die Gruppe aus 3-5 Personen, einer Gruppengre also,
die von der Mehrheit der Befragten der vorliegenden Interviewstudie
als akzeptabel angesehen wird.
3.3 Tageszeit und Lichtverhltnisse
Grof (1983) findet es besser, am Morgen mit einer LSD Sitzung zu
beginnen, weil sich sonst die Dauer der Wirkung strend auf das
Schlafverhalten der Klienten auswirken knnte. Allerdings behlt der
Klient in dem von Grof geschilderten, therapeutischen Setting in
den ersten vier bis fnf Stunden der Erfahrung Augenklappen und
Kopfhrer auf. Somit wird auf dem Hhepunkt der psychedelischen
Erfahrung die Wahrnehmung von Licht vermieden, um den
innerpsychischen Prozess zu intensivieren.
Beim traditionellen Gebrauch finden die Sitzungen meist in der
Nacht statt. Zum einen gibt es dann weniger Strungen durch die
Alltagsttigkeit, andererseits werden nachts visuelle Erlebnisse
gefrdert (vermutlich melatoninbedingt). Kulturgeschichtlich sind
nachts auerdem schon immer die Geister aktiver, der bergang in eine
andere Realitt gelingt schneller und heftiger, Gespenster und
Dmonen tauchen auf, die dunkle Seite in uns selbst wird
angesprochen es ist die kindliche Angst vor der Dunkelheit, dem
Unbekannten, dem
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Gefhrlichen. () Im therapeutischen Zusammenhang unseres
Kulturkreises werden alle Substanzen gleichermaen tagsber
eingenommen, was zumindest bei den klassischen Halluzinogenen
berdenkenswert ist (Hess, 2008).
Von den 20 befragten Personen bevorzugen sechs den Tag fr ihre
Erfahrungen und vier die Nacht.
Lichtverhltnisse spielen eine groe Rolle. Selbst wenn das
Setting nicht ideal ist, wird es sich positiv auswirken, wenn man
am Morgen, bzw. tagsber verreist. Im Sommer habe ich die Erfahrung
gemacht, als ich nachts verreist bin, Einsamkeit und Klte zu fhlen
und als ich im Morgengrauen verreist bin, war es befreiend den
neuen Tag zu begren. Licht ist fr mich sehr wichtig. Auch wenn die
Erfahrung zuhause stattfindet muss immer etwas leuchten. Und drauen
am besten tagsber, wenn die Sonne scheint.
Es sollte unbedingt Nacht sein, denn die Pupillen gehen auf und
zu viel Licht bringt zu viel Information. () Ich bevorzuge es
nachts zu reisen. Das ist besser und man wird auch nicht gestrt. In
der Nacht ist das spirituelle prsenter, z.B. der Mond und die
Dunkelheit.
Zehn gaben an, dass die bevorzugte Tageszeit abhngig von der Art
der Erfahrung sei, die angestrebt werde.
Ich habe beobachtet, dass man nachts innere Themen besser
fokussieren kann. Tagsber ist es genussvoller was die Vielfalt der
Farben betrifft. Auerdem wird die Apokalypse verborgener
Persnlichkeitsanteile weniger angstvoll erlebt. Ich denke, in
beiden Fllen gibt es neues Wissen, dass darauf wartet entdeckt zu
werden. Bisher habe ich die meisten meiner Erfahrungen tagsber
gemacht, aber ich mag es auch sehr gern in absoluter Dunkelheit zu
experimentieren.
Tagestrips sind eher extrovertiert und Nachttrips sind eher
introvertiert.
Die Tageszeit und die Lichtverhltnisse wirken sich, vor allem
bedingt durch unser vorgeprgtes Denken aus. Der Tag und das Licht
werden meist mit etwas Wohlwollendem verbunden und die Nacht mit
abgrndigeren Sachen. Wobei das meiner Meinung nach nicht so ganz
stimmt, denn auch in der Dunkelheit ist viel Eleganz zu finden. Es
muss nur gut vorbereitet sein, damit es passt. Jede Tageszeit hat
ihre eigene Energie, egal ob das jetzt der Morgen, der Vormittag,
der Mittag, der Nachmittag oder die Nacht ist. Alles hat seine
Vorteile und manchmal auch gewisse Nachteile. Allerdings hngt das
dann meist mit der eigenen Psyche zusammen. Licht sollte nicht zu
stressig sein, also so nicht schnell und pltzlich wechseln.
Langsame bergnge sind in Ordnung. Bunt darf es ruhig sein.
1713.01.2013
Auch der bevorzugte Aufenthaltsort steht in direktem
Zusammenhang mit der Tageszeit und der Art der angestrebten
Erfahrung.
Tagsber, wenn es hell ist, bin ich lieber drauen und nachts eher
in meiner gewohnten Umgebung. In der Nacht ist es eher so, dass ich
mich auf meine Gefhlslage konzentriere und mit geschlossenen Augen
in mich gehe. Sonnenauf- und Sonnenuntergnge sind auch sehr
schn.
Zuhause mache ich nur Kerzenlicht oder gedmpftes Licht an.
Manchmal auch Lichterketten. Ich versuche es gedmmt, aber bunt zu
halten. Schwarzlicht mag ich auch. Aber nur am Anfang, wenn die
Erfahrung reinkommt. Dann, wenn es richtig losgeht, schalte ich
alles aus und lasse hchstens eine Kerze brennen, damit ich mich
darauf fokussieren kann wenn es richtig hart wird. Sonst schalte
ich alles aus und zieh mir manchmal sogar eine Schlafmaske an und
Kopfhrer; also komplette sensorische Deprivation.
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass die Tageszeit und
die Lichtverhltnisse als bedeutend fr den Verlauf des Erlebnisses
empfunden werden. Die Nacht und die Dunkelheit lenken den Blick
eher in das Innere der Person und fhren zur Selbstreflexion.
Tagsber hingegen tritt die Wahrnehmung der Umwelt und die Reflexion
selbiger, in den Vordergrund. Grelles oder schnell wechselndes
Licht wird als strend und irritierend empfunden. Durch die
Variation von Tageszeit und Lichtverhltnissen, kann also das
Erlebnis in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.
3.4 Musik und Geruschkulisse
Fr Grof (1983) ist Musik ein unverzichtbarer Bestandteil der LSD
Psychotherapie. Ihm zufolge hat sie mehrere wichtige Aufgaben zu
erfllen: Sie gibt dem Erleben eine sinnvolle Struktur und schafft
eine tragende Strmung, die dem Patienten ber schwierige Augenblicke
der Sitzung hinweg und durch Sackgassen hindurch hilft (), sie
stiftet Kontinuitt und Verbindung in der Abfolge ungewhnlicher
Bewusstseinszustnde (), durch eine bestimmte Auswahl der Musik kann
man oft das Hervortreten bestimmter Gefhlsqualitten () oder ein
transzendentales Erlebnis begnstigen und sie ist bedeutend fr die
positive Strukturierung der Rckkehr- und Schlussphase (Grof, 1983;
S. 195). Verres (2008; S. 281) vertritt die These, dass
musiktherapeutisches Wissen in die Ausbildungscurricula derer
1813.01.2013
integriert werden sollte, die Therapie mit psychoaktiven
Substanzen durchfhren wollen.
Von den 20 Befragten wiesen 16 der Musik eine besondere
Bedeutung zu. Zwei davon bevorzugen auf dem Hhepunkt der Erfahrung
absolute Stille und nutzen die Musik vorwiegend, um die Erfahrung
einzuleiten und abzuschlieen.
Musik ist das A & O. Fr mich gibt es nichts, dass besser
dazu geeignet ist, um solche Erfahrungen zu intensivieren. Es gibt
bestimmte psychedelische Sinfonien, die wie ein Schlssel wirken;
zur ffnung von Gefhlen, des Wohlbefindens und der eigentlichen
Psyche.
Gute Musik frbt den Trip und schlechte kann ihn ruinieren.
Ich habe noch nie psychedelische Substanzen ohne Musik zu mir
genommen. Sie trgt dich, sie fhrt dich, sie beruhigt dich in
stressigen Situationen, sie stresst dich in zu ruhigen Situationen,
sie lst Emotionen, hilft dir krperlich deinen Geist zu befreien.
Sie ist Grundtrger jeglicher Gesprche, die Welt macht Musik, die
Natur macht Musik. Alles macht Musik. Es gibt aber auch Musik, die
ich nicht brauchen kann, wie z.B. Hip Hop oder Heavy Metall. Aber
ich denke, das ist wohl eher was Persnliches. Wasserflle,
Bachpltschern und Vogelgezwitscher gefallen mir sehr gut.
Naturgerusche werden durchweg als positiv empfunden. Vier der
Befragten gaben sogar an, bei derartigen Erfahrungen ausschlielich
Naturgerusche zu bevorzugen.
Ich reise eigentlich nur in der Natur psychedelisch (). Eine
stndige musikalische Untermalung des Geschehens muss nicht sein,
lieber das Pltschern eines Baches und ab und zu ein Vogel.
Die von Grof (1983) postulierten Aufgaben der Musik im Rahmen
der LSD Psychotherapie finden sich in den Antworten der Befragten
wieder. Der Musik wird eine tragende Rolle im Prozess des
psychedelischen Erlebens zugeschrieben. Sie dient der
Intensivierung der Erfahrung, hilft dabei Gefhle zulassen zu knnen
und vermag das Erleben in eine bestimmte Richtung zu lenken. Auch
Naturgerusche werden in diesem Zusammenhang als Musik
verstanden.
1913.01.2013
3.5 Umgebung
In der idealen Behandlungssituation sollte, Grof (1983) zufolge,
die Behandlungseinrichtung in einer reizvollen, natrlichen Umgebung
und das Behandlungszimmer wie ein Wohnraum eingerichtet sein. Sie
sollte dem Klienten ein Gefhl der Behaglichkeit und Geborgenheit
vermitteln. Schne, natrliche Gegenstnde wie Steine und Muscheln,
und anregende Bilder sind ein selbstverstndlicher Teil der
Behandlungseinrichtung (Grof, 1983). Bei den professionellen
Selbsterfahrungswochenenden der Schweizer rztegesellschaft fr
Psycholytische Therapie konnte festgestellt werden, dass die
geographische Lage der Rume, manchmal inmitten herrlichster Natur
die Erfahrung dauerhaft prgte (Hess, 2008; S.270). Der Raum, in
welchem die Erfahrung stattfindet, sollte frei von strenden
Einflssen von auen sein, wie z.B. dem Klingeln eines Telefons oder
Trklopfen. Grof (1983) ist der Ansicht, dass selbst eine einzige
strende Ablenkung zu einem langfristigen Behandlungshindernis
werden kann. Diese Prferenzen, die Umgebung betreffend, finden sich
auch in den Antworten der Befragten wieder.
Es sollte schon ein vertrauter Ort sein, egal ob drinnen oder
drauen. Hauptsache man ist unter sich und niemand kann von auen
hinzukommen.
Am liebsten und ftesten mache ich solche Erfahrungen zuhause.
Wenn es eine richtig psychedelische Dosis werden soll, dann ist das
Setting besonders wichtig. Du musst mit deiner Umgebung so richtig
vertraut sein, und das geht am besten zuhause. Denn wenn man sich
gerade selbst verliert und sich an einem Ort befindet an dem man
sich nicht auskennt, dann kann das zur Desorientierung fhren und
somit unangenehm werden.
Es soll sicher, vertraut und komfortabel sein. () Zuhause muss
der Khlschrank voll, das Telefon aus und das Zimmer sauber
sein.
Es sollte drauen nicht kalt sein, sondern so angenehm, dass man
rausgehen kann. Es muss etwas abgelegen sein, damit mir unterwegs
keine Leute begegnen. Am liebsten ist mir eine natrliche Umgebung,
ansonsten daheim oder bei Freunden in der Wohnung. Es muss aber
immer eine vertraute Umgebung sein. Ich mchte nirgends sein, wo ich
mich nicht auskenne.
In der Wohnung muss alles stimmig eingerichtet sein.
Mglicherweise sogar noch untersttzend, durch gewisse Eindrcke die
man aus der Umgebung gewinnt, wie z.B. Bilder, Schriften, etc.
2013.01.2013
Der Groteil der Befragten bevorzugt es psychedelische
Erfahrungen in der Natur zu machen. Ich reise eigentlich nur in der
Natur psychedelisch. () Eine nicht umfriedete Umgebung erleichtert
es sehr, sich seiner (unvorstellbar winzigen) Rolle im Universum
bewusst zu werden.
Je nher der Natur, desto besser. Am besten, wenn man es sich
richten kann, ist es im Dschungel. Dort ist man Mutter Erde und der
Natur am allernchsten. Und am Schnsten ist es, an einem Urwaldbaum
zu verharren. Man kann wundervolle Dinge erleben.
Wenn ich drauen bin, dann bevorzuge ich es klarerweise in der
Natur zu reisen, an einem von Grund auf energetisch hohen Ort. Das
kann eine Wiese sein, ein Wald, ein Fluss- oder Seeufer. Berg eher
weniger. Aber das liegt vermutlich daran, dass ich das noch nie auf
einem Berg gemacht habe, und ich ein Typ bin, der generell auf
Sicherheitsfaktoren achtet.
Am liebsten im Freien. Wald, Berge, Ruhe und Verbindung mit der
Natur. Auf der Suche nach geniebaren Pilzen, Beeren und anderen
psychoaktiven Pflanzen. Oder im Regenwald am Amazonas, wo man im
Knigreich der Pflanzen in die psychedelische Erfahrung eintauchen
kann, mit Kletterpflanzen und Fraktalen von kristallklarer
Schnheit.
Wie zu sehen ist, bevorzugen die Befragten eine sichere Umgebung
mit einer angenehmen Atmosphre. Das kann entweder die eigene
Wohnung sein, oder ein geeigneter Platz in der Natur. Es wird Wert
darauf gelegt, dass es sich um eine vertraute Umgebung handelt, in
der man sich auskennt.
3.6 Naturerleben
Das psychedelische Erleben bringt den Klienten gewhnlich in
engen Kontakt mit der Natur und steigert nachhaltig seine sinnliche
Empfnglichkeit fr die Welt; eine Begegnung mit den Schnheiten der
Natur kann dabei zu einem unauslschlichen sthetischen und
spirituellen Erlebnis werden (Grof, 1983; S.188). Diese Erfahrung
konnten auch die befragten Personen machen. Jeder der Befragten
wies der Natur eine besondere Rolle bei der psychedelischen
Erfahrung zu.
Die Natur ist der Hauptdarsteller bei psychedelischen
Erfahrungen, sie ist so vibrierend und lebendig, dass aus
2113.01.2013
irgendeinem Grund alles andere nebenschlich erscheint. Du fhlst
dich als Teil des groen Ganzen, als Teil der organischen
Lebenskette. Es fllt mir sehr leicht, mich bei solchen Reisen mit
der Natur zu vereinen. Da das Ego verschwindet, kann ich an die
Stelle eines Tieres, einer Pflanze oder sogar der Erde treten. Ich
fhle, dass wir alle und alles eins sind.
Speziell wenn man alleine ist, ist man ruhig und kann sich in
die natrliche Umgebung hineinfallen lassen. Dann kann man die
Einheit aller lebenden Dinge erfahren und die Bume wachsen
sehen.
Die Natur ist das beste Beispiel fr die Verbundenheit von allem.
Das im psychedelischen Zustand zu erleben, ist jedes Mal eine
kleine Erleuchtung. Du hast die Vergnglichkeit der Welt und ihre
Schnheit direkt vor dir. Mir hilft es immer die Natur zu
beobachten, um zu sehen, worauf es im Leben ankommt. Es gibt viele
Dinge im Leben, die fr mich und meine Heilung nicht wirklich
relevant sind. Die Natur reduziert dich aufs Wesentliche. Ich
konnte auch die Einheit mit der Natur erleben, mich selbst als Teil
des Ganzen. Ich bin vllig darin aufgegangen, neben den Pflanzen und
Tieren ein Teil davon zu sein.
Hess (2008) ist der Ansicht, dass der moderne Mensch durch die
zunehmende Verstdterung und Technisierung unserer Kultur den
direkten Kontakt zur Natur verloren habe. Im Zustand eines
vernderten Wachbewusstseins knne er diesen Kontakt zumindest
teilweise wiederentdecken (Hess, 2008). Dies wird durch die
Aussagen der Teilnehmer vorliegender Studie besttigt. Desweiteren
scheint die psychedelische Naturerfahrung einen Einfluss darauf zu
haben, wie die Natur als solche im alltglichen Leben wahrgenommen
wird.
Normalerweise sind wir von Asphalt umgeben und sehen kaum Natur.
Das was wir sehen, entspricht nicht einmal 0,001 Prozent, von dem
was wir eigentlich sehen sollten. Dadurch verliert man die
Verbindung mit der Natur. Durch Psychedelika gewinnt man diese
Verbindung zurck, indem man sich daran erinnert, dass diese
Verbindung ja eigentlich immer da ist. In der Realitt wird das oft
vergessen.
Mir persnlich haben die psychedelischen Erfahrungen mehr
Naturverbundenheit gebracht. Ich mag die Natur jetzt auch nchtern
viel lieber. Ich halte mich fter dort auf und nehme sie anders
wahr. Wenn ich frher an einem Blatt vorbeigekommen bin, bin ich
einfach vorbeigegangen. Jetzt sehe ich Bltter so, als wren sie
kleine Lebewesen. Mein Blick fr die Schnheit der Natur hat sich
geffnet. Ich gehe jetzt manchmal raus, nur um Blumen zu sehen und
sie zu riechen.
Einige knnen sogar davon berichten, durch das Erleben der Natur
Einsichten in physikalische und biologische Prozesse bekommen zu
haben. Wir sind mit der Natur sehr verbunden, denn durch sie leben
wir. Sie schafft alles um uns herum und bestimmt
2213.01.2013
uns dadurch; auch wenn sie heutzutage ausgebeutet wird. Das ist
eine sehr wichtige Sache. Das Erleben der Natur fhrt uns zu den
eigenen Wurzeln zurck und somit zur Erdung. Die Natur ist der grte
existierende Lehrmeister. Das was in der Natur vorkommt, erklrt so
gut wie alles andere. So gibt es in der Natur ebenso Gegenpole wie
im Menschen, oder auch in der Technik. Mit Natur meine ich nicht
nur die unmittelbare (auf der Erde), sondern den gesamten Kosmos.
Die Zeit, die existiert eigentlich gar nicht. Der Mensch hat sie
erschaffen, bzw. in der heute existierenden Form kategorisiert, um
seinen Schpfungen eine Grundlage zu geben. Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft sind alle eins. Die Zeit wrde ohne den gegebenen Raum
nicht existieren.
Ich sa am Feuer und betrachtete es, whrend mathematische Formeln
aus ihm hervorkamen und sich im Rauch auflsten. Alles war ganz klar
definiert. Ich habe alles verstanden. Und alles vergessen.
Ich stand vor einer Tanne und betrachtete sie. Die Bltter
flossen in einander ber wie ein Wasserfall. Es war wunderschn und
ich fragt mich, wie das Ganze funktioniert. Ich schloss die Augen
und sah alles ganz klar vor mir. Wahrscheinlich kam auch die
Fantasie hinzu, denn ich war in einem Zustand, indem auch sie sehr
aktiv war. Es war wirklich krass. Ich befand mich in einer Zelle
und sah dort genau, wie die Moleklen an den verschiedensten Stellen
weitergegeben wurden. Aber ich bin ein Skeptiker und dachte mir, es
knne sein, dass ich mir das auch einbilde, weil ich die
Photosynthese so erlebte, wie ich sie aus Lehrbchern kannte.
Diese Aussagen machen deutlich, dass die besonders intensive
Wahrnehmung der Natur und der ihr zugrundeliegenden Prozesse ein
wesentlicher Bestandteil der psychedelischen Erfahrung ist. Dazu
gehrt unter anderem die Erkenntnis, dass alles eins ist bzw. dass
wir alle Teil eines groen Ganzen (dem Organismus Erde) sind. Nicht
selten fhren psychedelische Naturerfahrungen zu mehr
Naturverbundenheit im alltglichen Leben.
3.7 Positive und negative Erfahrungen aufgrund des Settings
Nahezu alle Erfahrungen der Befragten wurden als positiv
empfunden. Hufig fanden die als am schnsten bezeichnete
Erfahrungen, in einer natrlichen Umgebung statt, wie aus den
gegebenen Antworten ersichtlich wird.
Es gibt mehrere positive Erfahrungen. Wo soll ich da anfangen?
Die erste richtig positive Erfahrung, die mein Leben grundlegend
verndert hat, fand vor einigen Jahren statt. Ich glaube positiver
geht es kaum. Das hat einige Monate angehalten. Ich habe mich auf
einen Schlag von allen meinen Komplexen befreit und sah die
Schnheit des Reiches der Natur. Ich habe auch verstanden was der
Grund fr meine Probleme war. Danach war ich ein
2313.01.2013
neuer Mensch. Davor habe ich mir nie im Leben vorstellen knnen,
dass so etwas mglich sein knnte. Das kann man sich einfach nicht
vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Diese Nacht hat
mein ganzes Leben beeinflusst, denn ich wurde neu geboren. Ich habe
zu mir gefunden und von neuem beginnen knnen.
Positive Erfahrungen sind eigentlich die Regel. Die meisten
meiner Trips waren sehr gut und positiv.
Vor einem Haus, auf einem Berg, in einem Wald, auf einer Insel,
fernab der Zivilisation. Mit zwei uralten Bumen und einem
wunderschnen Vollmond. Es fand eine Verbindung statt, zwischen den
Bumen, dem Vollmond und meiner Psyche. Es war eine unglaublich
wundervolle Erfahrung.
An einem wunderschnen Frhlingstag auf einer Htte in der Natur,
in vlliger Abgeschiedenheit auf einem Berg, wo das ganze Leben nur
so spross. Das war eines der schnsten Erlebnisse. Absolute Ruhe,
strahlender Sonnenschein und kein Mensch. Es war eine sehr schne
Erfahrung, bei der man die Schnheit des Lebens entdeckt, die
Wichtigkeit zu sich selbst gut zu sein, also dass man sich pflegt
(natrlich nicht im Sinne von duschen) und dass man z.B. darauf
achtet, was man isst. Also dieser Reinheitsfaktor war da ziemlich
gro, falls man das so sagen kann.
Ein besonders imposantes Erlebnis hatte ich an einem energetisch
hohen Ort, an dem ich mich in einer Art Parallelwelt befand.
Eigentlich ist es aber so gut wie immer positiv, weil ich eben auf
das Setting achte.
Allerdings gab es auch einige Ausnahmen, die z.B. aufgrund einer
unpassenden Umgebung oder dem sozialen Umfeld als unangenehm
empfunden wurden.
Einmal waren wir zu fnft in einem ffentlichen Park. Ich und ein
anderer Freund waren schon etwas erfahrener und die anderen waren
relative Neulinge. Wenn ich das mache, will ich etwas daraus
lernen. Die anderen wollten nur Spa haben. Sie haben sehr laut
gelacht. Sehr, sehr laut. Wenn die Polizei gekommen wre, dann htten
wir wirklich so etwas wie einen Horrortrip erleben knnen. Aber
einen richtigen! Denn die haben ja keine Ahnung, wie man mit
Menschen in solchen Situationen umgeht. Zuerst schicken sie dich in
die Hlle und dann beenden sie deine Reise mit einer Spritze
Beruhigungsmitteln. Also die Kombination von dem Schlimmsten, was
in so einer Situation getan werden kann. Das hat mir natrlich groe
Angst gemacht. Jedes Mal wenn sie laut lachten, und das taten sie
in jeder Minute, kamen diese Gedanken in meinen Kopf. Ich muss
sagen, es war trotzdem ein relativ schner Trip, nur diese Gedanken
waren eben strend.
Ich war im Dschungel, allein in einem fremden Land. Der
Dschungel ist ja so schon ziemlich abenteuerlich, geheimnisvoll und
durchdrungen. berall sind kleine Wesen und du hast wirklich keine
Ahnung, was gerade unter dir liegt, weil es eben so vieles gibt.
Die Brllaffen schreien herum und du weit, du kannst jederzeit einem
Jaguar begegnen. Das alles hat mich unglaublich unter Druck
gesetzt, ich hatte Angst und Panik und es ist mir whrend der Reise
wirklich furchtbar gegangen. Aber das Positive daran war, dass ich
dadurch in meinen
2413.01.2013
Schatten schauen konnte und dieser sich dadurch erhellt hat.
Diese Erfahrung hat auerdem relativ spontan stattgefunden. Allein,
in einem fremden Land, kann es ja auch so schon Momente geben, in
denen man sich unsicher fhlt. Auf dieser Reise hat fr mich das Bse
berall gelauert. Ich habe gewusst, wenn ich einen Moment nicht
wachsam bin, dann schlgt es zu. Was fr mich aber irrsinnig viel
Sinn macht, weil ich jetzt fr mich entdeckt habe, was genau das in
mir ist. Ich hatte einen guten Abschluss, aber es hat einige Zeit
gedauert, bis es vollstndig integriert war. Aber es war wichtig,
dass dieses Erlebnis so heftig war, sonst wre ich niemals auf diese
Dinge gekommen. Ich htte sie niemals entdecken und ins rechte Licht
rcken knnen.
Aber selbst diese knnen nicht wirklich als negativ bezeichnet
werden, sondern eher als schwierig oder bengstigend. Trotz der
geschilderten Schwierigkeiten sind die Erfahrungen zu einem
positiven Abschluss gekommen. Es scheint sogar so zu sein, dass die
Schwierigkeit der Erfahrung in direktem Zusammenhang zu der Tiefe
der Erkenntnisse steht, die durch psychedelische Erfahrungen
gewonnen werden. Eine Tatsache, die sich auch in den folgenden
Antworten der Befragten wiederspiegelt. Es gab natrlich auch schon
unpassende Settings. Aber solche Settings wrde ich als
anspruchsvoll, schwierig oder ungewhnlich bezeichnen, und so war
auch der Einfluss. Da die Erfahrungen aber stets so waren, wie sie
eben waren und auch immer gut, wichtig und richtig waren, kann ich
nicht wirklich die Erinnerung an ein schwieriges Setting als
negativ bezeichnen. Es ist vllig in Ordnung und vielleicht sogar
wichtig, in seinem Erfahrungsrepertoire auch derartige Settings
erlebt zu haben. Aber als Teil der Vorbereitung sollte natrlich die
Dosis, etc. an mgliche ungewhnliche Settings angepasst werden.
Ich kann mich an keine wirklich negative Erfahrung aufgrund des
Settings erinnern. Denn alles Negative, was ich dadurch erlebt
habe, hat sich in etwas Positives gewandelt. Sogar frhere,
bertriebene Dosierungen haben mich zu dem gemacht was ich heute
bin, mit den Freunden, den ich habe. Es gibt keine Erfahrung, die
ich missen mchte. Selbst wenn es nicht immer angenehm war, waren
die schwersten Erfahrungen sicher auch die lehrreichsten.
Die Umwelt bestimmt bis zu einem gewissen Grad, die Qualitt der
Erkenntnisse, die man aus solch einer Erfahrung ziehen kann und die
Tiefe der Therapie, bzw. der Entgiftung des Geistes. Es ist gut,
wenn es Ruhe und Stille gibt, wenn diese gebraucht werden. Aber aus
meiner persnlichen Erfahrung denke ich, dass selbst sogenannte Bad
Trips, aufgrund eines negativen Settings, einem eine ganze Menge
beibringen knnen. Das ist sicher nicht das Beste fr einen
unerfahrenen Reisenden. Allerdings lsst einen eine schwerere Reise
tiefere Demut erfahren, frei vom Ego, und wenn wir zurckkommen sind
wir strker als zuvor.
Wir sehen also, dass ein unpassendes Setting nicht unbedingt zu
einer negativen Erfahrung fhren muss. Die Erfahrung kann dadurch
als unangenehm oder schwierig empfunden werden,
2513.01.2013
kommt aber doch in der Regel zu einem positiven Abschluss.
Desweiteren werden derartige Erfahrungen als besonders lehrreich
wahrgenommen.
4
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Zusammenfassend lsst sich sagen, dass das Setting einen
entscheidenden Einfluss auf den Verlauf des psychedelischen
Erlebens hat. Es bildet den Rahmen fr die Erfahrung an sich und ist
ausschlaggebend dafr, wie sehr man sich ihr hingeben kann. Eine
vertraute Atmosphre, die Geborgenheit vermittelt, ist Vorrausetzung
fr einen optimalen Erfahrungsverlauf. Auch den einzelnen
Komponenten des Settings, nach denen gefragt wurde, wurde besondere
Bedeutung beigemessen. Die bevorzugte Gruppengre variiert sehr
stark. Sie ist abhngig von der Situation, der Art der Erfahrung,
die man machen mchte und der persnlichen Einstellung. Fr die
meisten ist es wichtig, in einer Gruppe bekannter Menschen zu sein,
denen man vertrauen kann. Auch die Mglichkeit, sich bei Bedarf
alleine zurckziehen zu knnen, sollte gegeben sein. Die gewhlte
Tageszeit ist abhngig von der Richtung, in die die Erfahrung gehen
soll. Nachts werden eher innere Themen fokussiert und tagsber uere.
Innere Themen sind in diesem Zusammenhang solche, welche z.B. die
eigene Persnlichkeit, Emotionen und Motivationen zum Inhalt haben,
uere Themen betreffen die Wahrnehmung von Umwelt, Situationen und
zwischenmenschliche Dynamiken. Der Musik wird eine tragende
Bedeutung beigemessen. Sie kann dabei helfen, schwierige Passagen
der Erfahrung zu durchleben und die Stimmung zu heben. Sie kann die
Erfahrung intensivieren und untersttzend fr das Zulassen von
Emotionen sein. Allerdings kann Musik, die als unangenehm empfunden
wird, auch das Gegenteil bewirken. Naturgerusche, wie das Pltschern
eines Baches oder der Gesang von Vgeln, werden vom Groteil der
Befragten als schne Musik empfunden. Die Umgebung sollte sicher und
ansprechend gestaltet sein. Die meisten der Befragten bevorzugen
es, psychedelische Erfahrungen in der Natur zu machen. Das Erleben
natrlicher Prozesse und die Wahrnehmung der Natur wirken sich uerst
positiv auf den Verlauf der psychedelischen Erfahrung aus. Hufig
wird davon berichtet, sich selbst als Teil des Ganzen wahrzunehmen
und eine Verbindung zur Natur aufzubauen, die oft noch nach
Abklingen der Wirkung im alltglichen Leben weiterbesteht.
2613.01.2013
Es wird deutlich, dass das Setting fr die private Anwendung
psychedelischer Substanzen genauso einflussnehmend ist, wie bei der
psychotherapeutischen Anwendung und vor einem traditionellen
Hintergrund. Die einzelnen Komponenten des Settings, die im
therapeutischen Rahmen als ausschlaggebend fr den Verlauf des
Prozesses erachtet werden und fr die spezielle
Gestaltungsempfehlungen gegeben werden, werden auch von den
Befragten als wichtig angesehen. Allerdings fhrt ein unpassendes
Setting nicht zwangslufig zu einer negativen Erfahrung. Es kann
dazu fhren, dass die Erfahrung als schwieriger oder unangenehmer
empfunden wird. In der Regel kommen jedoch auch derartige
Erfahrungen zu einem positiven Abschluss. Die Schwierigkeit des
Erlebnisses scheint mit der Tiefe der daraus resultierenden
Erkenntnisse in Zusammenhang zu stehen.
Das bedeutet, dass das Setting sorgfltig ausgewhlt und
vorbereitet sein will, um eine mglichst bereichernde Erfahrung im
autognostischen Sinne zu ermglichen. Um die genaue Wirkweise des
Settings zu begreifen und quantitative Daten zu bekommen, bedarf es
weiterer Studien.
Leider gibt es auch Flle, in denen Menschen in Folge des Konsums
psychoaktiver Substanzen mit als psychotisch klassifizierten
Symptomen in die Psychiatrie eingewiesen werden. Dabei handelt es
sich hufig um Substanzmissbrauch, welcher oft mit Mischkonsum
einhergeht. Wenn das Setting nun schon bei gesunden,
unproblematischen Konsumenten einen entscheidenden Einfluss auf den
Verlauf der Erfahrung hat, dann msste es in pathologischen Fllen
einen noch viel strkeren Einfluss haben, weil ja die Substanz als
solche als Katalysator innerpsychischer Vorgnge fungiert. Wie wir
bereits feststellen konnten, wirkt sich die Umgebung unmittelbar
auf das persnliche psychische Wohlbefinden aus. Mglicherweise knnte
sich eine, nach Grofs (1983) Empfehlungen gestaltete Umgebung
positiv auf die Stabilisierung der Betroffenen auswirken.
Forschung mit psychedelischen Substanzen muss das jeweilige
Setting unbedingt bercksichtigen, um aussagekrftige Ergebnisse zu
bekommen. Wrde es nicht bercksichtigt werden, so knnte die Ursache
unangenehmer Erfahrungen flschlicherweise der Substanz an sich
zugeschrieben werden.
2713.01.2013
Das therapeutische Potential psychedelischer Substanzen ist
nicht von der Hand zu weisen. Wenn wir es in Zukunft schaffen, mehr
ber ihre Wirkungsweise als Katalysator psychologischer Prozesse
herauszufinden, wre der Gesellschaft und der Wissenschaft ein groer
Dienst erwiesen. Die Psychologen und Psychiater htten endlich ein
Instrument, dass dem Teleskop, bzw. Mikroskop (s.a. Grof, 2008) der
Astronomie und der Medizin gleichkme. Die Beschleunigung des
psychotherapeutischen Prozesses knnte menschliches Leid verringern
und daraus entstehende gesellschaftliche Kosten minimieren.
5.
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Entheogene Gottes Werk oder Teufels Beitrag? Ethnologische
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& R. Verres (Hrsg.), Therapie mit psychaktiven Substanzen (S.
111 130). Bern: Huber, Hogrefe.
2913.01.2013
Anhang
Leitfaden des Interviews
Alter oder Altersgruppe (21-30/31-40/etc.): Geschlecht
(m/w):
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Welche Sustanz(en) verwenden Sie? Wie hufig (so genau wie
mglich)? Mit welcher Intension (Absicht) findet die Erfahrung
statt? Wie wichtig ist fr Sie das Setting bei diesen Erfahrungen?
Und warum? Mit wem findet die Erfahrung (bevorzugt, blicherweise)
statt? (z.B. Gruppe, Guide, alleine, etc.) Gibt es bestimmte
Eigenschaften in der Umgebung, die Ihnen dabei wichtig sind? Wenn
ja: Nehmen Sie Einfluss darauf? Wenn ja: Inwiefern? a) Spielen
Tageszeit und Lichtverhltnisse eine Rolle? (wenn ja:
inwiefern?)
b) Spielt die Musik oder bestimmte Gerusche dabei eine Rolle?
(wenn ja:welche?) 10. Gibt es einen Ort an dem Sie Sich dabei am
liebsten aufhalten? (wenn ja: welchen, bzw. wie sieht dieser aus?)
11. Spielt die Natur (bzw. das Naturerleben) eine Rolle beim
Bewusstwerdungsprozess? (wenn ja: welche?) 12. Bereiten Sie Sich
darauf vor? (wenn ja, dann wie?) 13. Knnen Sie Sich an eine
Erfahrung erinnern, bei der das Setting einen besonders positiven
Einfluss auf das Erlebnis gehabt hat? 14. Knnen Sie Sich an eine
Erfahrung erinnern, bei der das Setting einen besonders negativen
Einfluss auf das Erlebnis gehabt hat? 15. Was verstehen Sie unter
dem Begriff Psychonaut? Wrden Sie Sich als ein Solcher bezeichnen?*
16. Sind Sie interessiert daran Ihr Wissen in diesem Bereich (ber
den autognostischen Prozess hinausgehend zu erweitern? Wenn ja: Wie
gehen Sie dabei vor? Woher beziehen Sie Ihre Informationen?*
Die mit * markierten Fragen konnten in der vorliegenden Studie
aus Platzgrnden nicht nher ausgefhrt werden.
3013.01.2013
Beispiel eines InterviewsVpn 10, m, 20 - 30 1. 2. 3. LSD, pilze
2-3mal pro Jahr Zunchst aufgrund der Musik. Ich liebe die Musik und
liebte es sie am ganzen Krper spren zu knnen. Mit ihrer Hilfe habe
ich mich selbst kennengelernt. Ich wei jetzt wer ich bin und was
ich will. Mein Charakter hat sich gefestigt. Danach habe ich
entdeckt, dass mein Blick sich erweitert hatte. Ich denke, mein
sog. drittes Auge hat sich geffnet. So habe ich mir diese
Erfahrungen fr meinen Beruf, als Fotograph, zunutze machen knnen.
Ich kann sagen, dass durch diese Erweiterung des
Betrachtungswinkels, meine Arbeiten viel besser geworden sind und
dadurch bin ich jetzt auch erfolgreicher in meinem Beruf geworden.
Ich interessiere mich jetzt auch vermehrt fr die Natur (mit der ich
jetzt auch intensiver in Verbindung stehe) und die ganzen Energien,
die uns umgeben. Sehr wichtig. Weil es in Zusammenhang mit den
Energien steht, die dich umgeben. Vor allem ist es mir wichtig, von
lieben Menschen umgeben zu sein, mit denen ich diese Erfahrungen
teilen kann. Alleine habe ich solch eine Erfahrung noch nie
gemacht. Es gibt 3-4 Leute, gute Freunde, mit denen ich
aufgewachsen bin. Wir haben bereits vieles miteinander
durchgestanden. Auch diese Erfahrungen sind ein Teil des Puzzles,
das uns verbindet. Mit ihnen habe ich die besten Erfahrungen
gemacht. Die Gruppengre von 4-5 Leuten ist ideal. Aber ich denke,
ich htte auch kein Problem, wenn mehr dabei sind. Natur. Volle
Kanne Natur. Ich versuche die entsprechenden Orte aufzusuchen. Wenn
das nicht klappt, ist es auch kein Weltuntergang. Aber ich denke,
um eine 100% Erfahrung zu machen, ist die Natur am besten geeignet.
Zuhause bevorzuge ich eine farbige, nicht monotone Umgebung und
angenehmer Atmosphre (sanftes Licht, paar Kerzen, Rucherstbchen).
(a) Ich bevorzuge den Tag. Sagen wir meine Prferenz liegt so bei
50% tagsber, 30% bei Anbruch des Tages, 20% abends, bzw. nachts.
(b) Musik ist A und O. Fr mich gibts nichts, dass besser dazu
geeignet ist, solche Erfahrungen zu intensivieren. Es gibt
bestimmte psychedelische Sinfonien, die wie ein Schlssel wirken,
zur ffnung von Gefhlen, des Wohlbefindens, und der eigentlichen
Psyche. In der Natur. In Verbindung mit Bergen, Wald und Meer. In
einer (in meinen Augen) schnen Landschaft, oder einem schnen
Fleckchen Erde im Wald. Da ich von einer Insel stamme, habe ich
eine besondere Verbindung zum Meer. Ja. Die Natur spielt eine sehr
groe Rolle. Denn sie steht in Verbindung mit allen Energien. Ich
glaube an die Energie der Natur, ich denke sie produziert das grte
Feld sogenannter positiver Energie auf diesem Planeten. Manchmal
kann ich fhlen, wie ich mich mit der Natur verbinde. Und ich will
nicht verheimlichen, dass ich in letzter Zeit in Verbindung mit
Bumen trete (in nchternem Zustand), und ich kann sagen, sie haben
mir schon sehr geholfen. Weil sie einfach eine unglaubliche Energie
haben. Ich habe keine spezielle Art mich vorzubereiten. Meistens
ergibt es sich relativ spontan (innerhalb weniger Tage). Allgemein
achte ich darauf, dass ich nicht gestresst bin und dass es mir
psychisch gut geht. Etwas, was fr mich unbedingt dabei sein muss,
ist die Musik (am liebsten ruhig und psychedelisch und
aufschlieend) und natrlich auf jeden Fall mein Fotoapparat. Ja.
Neben den beiden Freiluftveranstaltungen, die ich besucht habe, war
das eine private Party. In einem Haus auf einem Berg in einem Wald
auf einer Insel. Fernab der Zivilisation. Mit 2 uralten Bumen und
einem wundervollen Vollmond. Es fand eine Verbindung statt,
zwischen den Bumen, dem Vollmond und meiner Psyche. Es war eine
unglaublich wundervolle Erfahrung. Ja. Aber so negativ war es im
Endeffekt dann doch nicht. Aber es war eine weniger angenehme
Erfahrung, weil sie sich nicht so vervollstndigt hat, wie ich mir
das vorgestellt hatte. Es war bei mir zuhause
4. 5. 6.
7. 8.
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14.
3113.01.2013
und die Atmosphre war sehr beengend und erstickend. Ich hatte
zuvor auch etwas mit anderen Dingen bertrieben und hatte auch
ziemlichen Stress, wegen Problemen, die meine Familie betrafen. Als
sich mein Geist von meinem Krper trennen wollte, weigerte ich mich
die Kontrolle aufzugeben. Ich begann mich zu bergeben und wusste fr
ca. 45 Minuten nicht mehr wer und wo ich bin. Die Leute um mich
machten sich Sorgen, kannten sich aber nicht mit solchen
Situationen aus und schtteten mir Wasser ins Gesicht. Als es mir
wieder besser ging lag ich am Boden und lie die Musik auf mich
wirken. Ich konnte es einfach nicht fassen, wie jemanden Klnge so
tief berhren knnen. Im Nachhinein betrachtet hat es mir doch sehr
gefallen. Als ich mich bergeben habe, wurde mein altes Ich
ausgekotzt und schaffte Raum fr da neue Ich. Da ffnete sich mein
drittes Auge und die ganze Sache mit der Fotographie kam richtig
ins Laufen. 15. Einer der in seine Psyche reist. Bei meinen Reisen
in meine Seele habe ich feststellen knnen, dass jeder Mensch im
Grunde genommen gut ist. Ja, ich wrde mich als solcher bezeichnen.
16. Natrlich. Durch Gesprche. Ich bevorzuge es, meine Informationen
aus persnlichen Gesprchen zu beziehen.
bersicht ber die ErgebnisseVpn 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 Geschlecht Alter m w w m m m m m m m m w w m m w
m m w w 29 34 29 27 21 21 33 38 24 28 25 25 25 23 37 37 31 29 36 45
Setting + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Sozial Licht 0
Nacht 2 bis 4 0 bis 10 0 bis 3 2 bis 6 0 bis 10 6 bis 7 0 bis 6 1
bis 5 3 bis 4 3 bis 5 1 bis 5 4 bis 6 2 bis 5 2 bis 3 0 bis 5 5 bis
10 0 bis 3 1 bis 11 3 bis 4 0 Tag Nacht 0 Tag 0 0 0 Tag 0 Tag Tag 0
0 Nacht Nacht 0 Tag Tag Musik 0+ + + 0+ + + + + + + N+ N+ + + + 0 +
N+ + + Ort + + + + + + + + + + + + + + + + + + Natur + + + + + + +
+ + + + + + + + + + + + +
Legende Ja + Nein Je nachdem 0
N+ Naturgerusche
3213.01.2013