Depressive Störungen Depressive Störungen im Kindes im Kindes - - und Jugendalter und Jugendalter Oliver Haid Oliver Haid , Oberarzt , Oberarzt Facharzt für Kinder Facharzt für Kinder - - und Jugendpsychiatrie und Jugendpsychiatrie Psychotherapeut in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapi Psychotherapeut in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapi e e Systemischer Familientherapeut Systemischer Familientherapeut
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Depressive Störungen im Kindes - und Jugendalter · körperliche Symptome wie Aufmerksamkeits - und Konzentrationsstörungen , Appetitstörungen und ... Leistungsstörungen, Konzentrationsstörungen
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Depressive StörungenDepressive Störungenim Kindesim Kindes-- und Jugendalterund Jugendalter
Oliver HaidOliver Haid, Oberarzt, Oberarzt
Facharzt für KinderFacharzt für Kinder-- und Jugendpsychiatrieund JugendpsychiatriePsychotherapeut in tiefenpsychologisch fundierter PsychotherapiPsychotherapeut in tiefenpsychologisch fundierter PsychotherapieeSystemischer FamilientherapeutSystemischer Familientherapeut
�� Ätiologie und Ätiologie und PathogenesePathogenese
�� DiagnostikDiagnostik
�� TherapieTherapie
�� PräventionPrävention
DefinitionDefinition
�� Eine Eine depressive Störungdepressive Störung ist gekennzeichnet durch ist gekennzeichnet durch eine eine gedrückte Stimmunggedrückte Stimmung, ,
einen einen Verlust von Freude und InteresseVerlust von Freude und Interesse
und und eine erhöhte Ermüdbarkeiteine erhöhte Ermüdbarkeit..
�� körperliche Symptome wie körperliche Symptome wie AufmerksamkeitsAufmerksamkeits-- und und KonzentrationsstörungenKonzentrationsstörungen, , AppetitstörungenAppetitstörungen und und SchlafstörungenSchlafstörungen können zusätzlich vorhanden sein.können zusätzlich vorhanden sein.
�� Die Symptomatik ist vielfältig, Die Symptomatik ist vielfältig, altersabhängigaltersabhängig und und wenig situationsgebunden. wenig situationsgebunden.
SymptomatikSymptomatikLeitlinieLeitlinie
�� gedrückte Stimmung,gedrückte Stimmung, „„depressiv“depressiv“�� InteressenInteressen--, und Freudlosigkeit,, und Freudlosigkeit, LustlosigkeitLustlosigkeit
�� AntriebsminderungAntriebsminderung verminderte oder gesteigerte körperliche verminderte oder gesteigerte körperliche AktivitätAktivität
Reduktion u./o. Verlangsamung der motorischen Abläufe und Reduktion u./o. Verlangsamung der motorischen Abläufe und Aktivitäten einschließlich des SprechensAktivitäten einschließlich des Sprechens
dem Alter des Kindes nicht angemessener Bewegungsdrangdem Alter des Kindes nicht angemessener Bewegungsdrang
�� Bewegung der Finger, Hände, Arme, Beine, Bewegung der Finger, Hände, Arme, Beine, �� ständiges Rutschen auf dem Stuhl, ständiges Rutschen auf dem Stuhl, �� ständiges Aufstehen und Umherlaufen,ständiges Aufstehen und Umherlaufen,
�� DysthymiaDysthymia == neurotische Depression neurotische Depression F34.1F34.1�� leichter als Episoden, aber anhaltendleichter als Episoden, aber anhaltend
�� ZyklothymiaZyklothymia F34F34�� leichter als bipolare Störungen, aber anhaltendleichter als bipolare Störungen, aber anhaltend�� Stimmungsschwankungen, emotionale InstabilitätStimmungsschwankungen, emotionale Instabilität
Depressive EpisodeDepressive EpisodeDiagnostische Kriterien nach den Forschungskriterien der ICD 10Diagnostische Kriterien nach den Forschungskriterien der ICD 10
�� keine organische psych. Störungkeine organische psych. Störung F00F00
�� keine Drogenkeine Drogen F10F10
DifferentialdiagnoseDifferentialdiagnose�� Emotionale Störung des KindesaltersEmotionale Störung des Kindesalters F93F93
�� eher Verstärkung normaler Entwicklungstrendseher Verstärkung normaler Entwicklungstrends�� vermutete Ätiologie nicht dieselbe wie bei Neurosenvermutete Ätiologie nicht dieselbe wie bei Neurosen�� Symptomatik nicht wie bei den vier klassischen NeurosenSymptomatik nicht wie bei den vier klassischen Neurosen�� diese Kinder/Jugendliche gemäß Studienlage mehrheitlich diese Kinder/Jugendliche gemäß Studienlage mehrheitlich
im Erwachsenenalter unauffälligim Erwachsenenalter unauffällig
�� andere Ursachen, andere Ursachen, -- ein außergewöhnliches belastendes Lebensereignis ein außergewöhnliches belastendes Lebensereignis -- eine besondere Veränderung im Leben ist unmittelbare Ursacheeine besondere Veränderung im Leben ist unmittelbare Ursache
�� anderer Verlauf,anderer Verlauf,-- Stunden, Tage, bis zu 6 Monate, Stunden, Tage, bis zu 6 Monate,
bis zu 2 Jahren ( F43.21 längeren depressiven Reaktionbis zu 2 Jahren ( F43.21 längeren depressiven Reaktion))
�� beginnende Erkrankung aus dem psychotischen beginnende Erkrankung aus dem psychotischen FormenkreisFormenkreis
KomorbiditätKomorbidität
Kinder:Kinder:
�� Störung des Sozialverhaltens !Störung des Sozialverhaltens !�� ADHSADHS
�� Häufigkeit nimmt in den letzten Jahrzehnten zu.Häufigkeit nimmt in den letzten Jahrzehnten zu.
�� Erstmanifestation ist immer früherErstmanifestation ist immer früher
�� bis zum 18. Lebensjahr hatten bis zum 18. Lebensjahr hatten
10 % der Jugendlichen eine depressive Episode !10 % der Jugendlichen eine depressive Episode !
�� Lebenszeitrisiko beträgt 30% Lebenszeitrisiko beträgt 30% ( häufigste psychische Störung )( häufigste psychische Störung )
Häufigkeit weltweitHäufigkeit weltweit
� Depressionen sind außerordentlich häufig.
Sie gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und damit zu den häufigsten Krankheiten überhaupt.
� 3 - 5 % der Weltbevölkerung,
200 Millionen Menschen, so eine Schätzung der WHO, leiden zur Zeit an einer Depression.
Dabei handelt es sich nur um die von Fachleuten diagnostizierten und behandelten Krankheitsfälle.
Häufigkeit in DeutschlandHäufigkeit in Deutschland
� 5% der Bevölkerung in Deutschland, 4 Millionenleiden an einer depressiven Störung.
� Die bei psychisch Kranken häufig zu findende schamvolle Annahme, man sei der Einzige, die an solchen Problemen leide, ist offenkundig unzutreffend.
� Wer heute eine Depression erleidet, befindet sich in großer Gesellschaft, wie die zitierten Zahlen belegen.
� Zu dieser Gesellschaft gehören u.a. nicht wenige prominente Vertreter unserer Gesellschaft aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kunst und Medien.
SuizidalitätSuizidalität
OldehinkelOldehinkel 19991999
�� 33 %33 % der depressiven Jugendlichen begehen im der depressiven Jugendlichen begehen im Erwachsenenalter einen Suizidversuch ! Erwachsenenalter einen Suizidversuch ! Harrington 1994Harrington 1994
�� Besonders hoch ist das Risiko bei einer Kombination von Besonders hoch ist das Risiko bei einer Kombination von einer einer depressiver Störungdepressiver Störung und und Störung des SozialverhaltensStörung des Sozialverhaltens
�� verstärkungstheoretische Ansatz von Lewinsohn verstärkungstheoretische Ansatz von Lewinsohn 19741974
�� Kognitives Modell der Depression von Beck Kognitives Modell der Depression von Beck 19671967
�� Modell der erlernten Hilflosigkeit von Modell der erlernten Hilflosigkeit von SeligmanSeligman 1975/891975/89
�� Problemlösungsmodell von Problemlösungsmodell von NezuNezu 19891989
Verstärkungstheoretischer Ansatz Verstärkungstheoretischer Ansatz von Lewinsohn 1974von Lewinsohn 1974
�� Ein Mangel an positiver Verstärkung und LobEin Mangel an positiver Verstärkung und Lob verursacht verursacht depressives Erleben und Verhalten. depressives Erleben und Verhalten.
�� Die Menge positiver VerstärkungDie Menge positiver Verstärkung ist abhängig von ist abhängig von �� der Anzahl der Ereignisse und Aktivitäten die ein Mensch erlebtder Anzahl der Ereignisse und Aktivitäten die ein Mensch erlebt
�� der Fähigkeit Verhalten zu zeigen, das verstärkt werden kann.der Fähigkeit Verhalten zu zeigen, das verstärkt werden kann.
�� Depressives Verhalten Depressives Verhalten verstärkt sich oft selbstverstärkt sich oft selbst, indem es , indem es kurzfristig Sympathie, Anteilnahme und Mitleid erzeugt.kurzfristig Sympathie, Anteilnahme und Mitleid erzeugt.
�� Depressives Verhalten ist ein aktives Verhalten, das aufgrund Depressives Verhalten ist ein aktives Verhalten, das aufgrund von von fehlenden Handlungsalternativenfehlenden Handlungsalternativen und und gestörter gestörter KommunikationKommunikation immer wieder negativ verstärkt wird.immer wieder negativ verstärkt wird.
�� weil Depressiven oft die Fertigkeit fehlt, sich in sozialen weil Depressiven oft die Fertigkeit fehlt, sich in sozialen Situationen angemessen und für den Gesprächspartner Situationen angemessen und für den Gesprächspartner positiv verstärkend zu verhalten. positiv verstärkend zu verhalten. -- KommunikationstrainingKommunikationstraining
kognitives Modell der Depression kognitives Modell der Depression Beck 1967, 1976, 1996Beck 1967, 1976, 1996
�� Depression ist eine Depression ist eine kognitive Störung.kognitive Störung.
�� Aufgrund Aufgrund verzerrter Wahrnehmungsverzerrter Wahrnehmungs-- und und VerarbeitungsVerarbeitungs--mustermuster bewerten depressive Menschen sich selber und bewerten depressive Menschen sich selber und ihr Leben als negativ und filtern selektiv entsprechende ihr Leben als negativ und filtern selektiv entsprechende Hinweisreize aus ihrer UmweltHinweisreize aus ihrer Umwelt..
�� Die pathologischen WahrnehmungsDie pathologischen Wahrnehmungs-- und und Verarbeitungsmuster ( = Kognitionen) Verarbeitungsmuster ( = Kognitionen) entstehenentstehen in der in der frühen Kindheit frühen Kindheit
�� und werden durch und werden durch aktuelle Belastungenaktuelle Belastungen in der Kindheit in der Kindheit und Jugend und Jugend reaktiviertreaktiviert und und intensiviert.intensiviert.
�� Die Folge ist depressives Erleben und VerhaltenDie Folge ist depressives Erleben und Verhalten
�� Nach Beck besteht die Nach Beck besteht die psychische Manifestation psychische Manifestation einer Depressioneiner Depression aus drei Komponenten:aus drei Komponenten:
1)1) kognitive Triadekognitive Triade
2)2) kognitive Schematakognitive Schemata
3)3) kognitiven Fehlernkognitiven Fehlern
1)1) Die Die kognitive Triadekognitive Triade umfasst die negative umfasst die negative Bewertung der Bewertung der ErfahrungErfahrung, der , der eigenen Personeigenen Person und und der der ZukunftZukunft..
�� Ursachen für Ursachen für negative Erfahrungennegative Erfahrungen werden der eigenen werden der eigenen Person zugeschrieben.Person zugeschrieben. SchuldgefühlSchuldgefühl
�� In ihrem In ihrem negativen Selbstbildnegativen Selbstbild bewerten sich depressive bewerten sich depressive Menschen als fehlerhaft, schlecht und unzulänglich. Menschen als fehlerhaft, schlecht und unzulänglich.
Die eigene Person wird unterschätzt, kritisiert und für Die eigene Person wird unterschätzt, kritisiert und für nicht liebenswert gehalten. nicht liebenswert gehalten. SelbstwertmangelSelbstwertmangel
�� In der In der ZukunftZukunft werden Probleme, Fehlschläge und werden Probleme, Fehlschläge und Niederlagen erwartet.Niederlagen erwartet. PessimismusPessimismus
2)2) Unter Unter kognitive Schematakognitive Schemata werden werden stabile, kognitive stabile, kognitive VerarbeitungsmusterVerarbeitungsmuster verstanden,verstanden, mit denen der mit denen der Depressive die Umwelt in erlernter negativer, Depressive die Umwelt in erlernter negativer, verzerrter Art und Weise verzerrter Art und Weise
wahrnimmt und erlebtwahrnimmt und erlebt, ,
bewertet und verarbeitetbewertet und verarbeitet
sich depressive sich depressive verhältverhält..
3)3) Bei der Informationsverarbeitung machen Bei der Informationsverarbeitung machen depressive Menschen typische depressive Menschen typische kognitive Fehlerkognitive Fehler
Die Bedeutung kleinerer Mängel und Fehler wird überbewertetDie Bedeutung kleinerer Mängel und Fehler wird überbewertet
Beispiel:Beispiel:
-- Auf dem Bild, das ich gemalt habe, ist ein kleiner Farbklecks, Auf dem Bild, das ich gemalt habe, ist ein kleiner Farbklecks, deshalb ist es schlecht.deshalb ist es schlecht.
-- Heute habe ich eine Frage des Lehrers nicht verstanden. Heute habe ich eine Frage des Lehrers nicht verstanden.
Die ganze Stunde hat nichts gebracht.Die ganze Stunde hat nichts gebracht.
Positive Leistungen werden abgewertet.Positive Leistungen werden abgewertet.
Beispiele:Beispiele:
-- Die gute Note in der Klassenarbeit lag doch nur an den Die gute Note in der Klassenarbeit lag doch nur an den Aufgaben, das war Zufall.Aufgaben, das war Zufall.
-- Ich bin doch nur in der Mannschaft, weil es keine anderen Ich bin doch nur in der Mannschaft, weil es keine anderen Spieler gibt. Spieler gibt.
-- Das würde jeder schaffen.Das würde jeder schaffen.
�� PersonalisationPersonalisation
Äußere Ereignisse werden auf sich selbst bezogen, auch Äußere Ereignisse werden auf sich selbst bezogen, auch wenn es keine Grundlage gibt für diesen Zusammenhang.wenn es keine Grundlage gibt für diesen Zusammenhang.
Beispiel:Beispiel:
-- Meine Eltern lassen sich scheiden, weil ich Ihnen immer so Meine Eltern lassen sich scheiden, weil ich Ihnen immer so viel Kummer gemacht habe.viel Kummer gemacht habe.
-- Dass die Leute auf der Party so schlechte Laune haben und Dass die Leute auf der Party so schlechte Laune haben und die Stimmung schlecht ist, liegt doch nur daran, dass ich auch die Stimmung schlecht ist, liegt doch nur daran, dass ich auch da bin.da bin.
�� Schwarz Schwarz –– Weiß Weiß –– DenkenDenken
Alle Erfahrungen werden zwei sich gegenseitig Alle Erfahrungen werden zwei sich gegenseitig ausschließenden Kategorien zugeordnet.ausschließenden Kategorien zugeordnet.
Beispiel:Beispiel:
-- Alles ist furchtbar, schrecklich, nicht zu ertragen.Alles ist furchtbar, schrecklich, nicht zu ertragen.
Alles ist super, perfekt, hundertprozentig.Alles ist super, perfekt, hundertprozentig.
Bestimmte Schlüsse werden willkürlich und ohne Beweise Bestimmte Schlüsse werden willkürlich und ohne Beweise gezogen.gezogen.
Beispiel:Beispiel:
-- Meine Eltern haben mir nichts mitgebracht. Sie lieben mich Meine Eltern haben mir nichts mitgebracht. Sie lieben mich nicht.nicht.
-- Claudia hat mich gestern nicht angerufen. Sie will nicht mehr Claudia hat mich gestern nicht angerufen. Sie will nicht mehr meine beste Freundin sein.meine beste Freundin sein.
Die Konzentration wird auf eine aus dem Zusammenhang Die Konzentration wird auf eine aus dem Zusammenhang gerissenes Detail gelegt, bedeutsamere Situationsmerkmale gerissenes Detail gelegt, bedeutsamere Situationsmerkmale werden ignoriert.werden ignoriert.
Beispiel:Beispiel:-- Meine Eltern haben meine kranke Schwester heute im Meine Eltern haben meine kranke Schwester heute im
Krankenhaus so lange umarmt. Sie mögen sie mehr als mich.Krankenhaus so lange umarmt. Sie mögen sie mehr als mich.
Modell der erlernten HilflosigkeitModell der erlernten HilflosigkeitSeligmanSeligman 1975, Abramson 1978,19891975, Abramson 1978,1989
�� Durch das Erleben einer Durch das Erleben einer unkontrollierbaren Situationunkontrollierbaren Situationfühlt sich der Mensch hilflos.fühlt sich der Mensch hilflos.
�� Durch die Erfahrung, dass die Ereignisse Durch die Erfahrung, dass die Ereignisse nicht nicht berechenbar, vorhersagbar, beeinflussbarberechenbar, vorhersagbar, beeinflussbar sind wird sind wird der Mensch nach einiger Zeit depressiv.der Mensch nach einiger Zeit depressiv.
�� Er lernt: „Ich kann das Geschehen nicht beeinflussen.“Er lernt: „Ich kann das Geschehen nicht beeinflussen.“
�� Er fühlt sich den Ereignissen gegenüber ausgeliefert.Er fühlt sich den Ereignissen gegenüber ausgeliefert.
�� Nach zahlreichen Versuchen durch sein Verhalten Einfluss Nach zahlreichen Versuchen durch sein Verhalten Einfluss zu gewinnen, resigniert er.zu gewinnen, resigniert er.
Beispiel:Beispiel:-- Säugling in der Interaktion mit seiner Bezugsperson,Säugling in der Interaktion mit seiner Bezugsperson,
in den ersten 3 Lebensjahren.in den ersten 3 Lebensjahren.
�� Durch ein anhaltendes Erleben von Durch ein anhaltendes Erleben von Hilflosigkeit Hilflosigkeit und und HoffnungslosigkeitHoffnungslosigkeit entstehenentstehen
-- global global –– situationsunspezifischsituationsunspezifisch
Problemlösungsmodell von Problemlösungsmodell von NezuNezu1985, 1987, 19891985, 1987, 1989
�� Mangelnde Problemlösungsstrategien können Mangelnde Problemlösungsstrategien können Depressionen verursachen und aufrechterhalten.Depressionen verursachen und aufrechterhalten.
�� Der Problemlösungsprozess wird in 5 Bereiche Der Problemlösungsprozess wird in 5 Bereiche unterteilt:unterteilt:
�� Wahrnehmung einer ProblemsituationWahrnehmung einer Problemsituation
�� Definition und Formulierung des ProblemsDefinition und Formulierung des Problems
�� In zahlreichen Studien konnten bei depressiven In zahlreichen Studien konnten bei depressiven Kindern und Jugendlichen Kindern und Jugendlichen ungünstige Kognitionenungünstige Kognitionennachgewiesen werden.nachgewiesen werden.
�� Mangel an positiver Verstärkung durch die BezugspersonMangel an positiver Verstärkung durch die Bezugsperson
�� negative Bewertung der Umwelt, eigenen Person, Zukunftnegative Bewertung der Umwelt, eigenen Person, Zukunft
�� FamilienanamneseFamilienanamnese�� Familiäre Belastung mit depressiven StörungenFamiliäre Belastung mit depressiven Störungen�� DeprivationDeprivation�� Misshandlung, MissbrauchMisshandlung, Missbrauch�� pathologische Interaktion in der Familiepathologische Interaktion in der Familie�� mangelnder Kontakt zu Gleichaltrigenmangelnder Kontakt zu Gleichaltrigen
�� medizinische Untersuchungmedizinische Untersuchung�� z.B. z.B. HypothyreoseHypothyreose�� Nebenwirkung von MedikamentenNebenwirkung von Medikamenten�� postinfektiöse Depressionpostinfektiöse Depression
�� Psychologische TestuntersuchungPsychologische Testuntersuchung�� Intelligenztestung, ÜberIntelligenztestung, Über-- oder Unterforderung ?oder Unterforderung ?�� bei Verdacht auf Teilleistungsstörungen bei Verdacht auf Teilleistungsstörungen –– spezifische Diagnostikspezifische Diagnostik�� Persönlichkeitsdiagnostik mithilfe Persönlichkeitsdiagnostik mithilfe projektiverprojektiver VerfahrenVerfahren�� Fragebögen: DIKJFragebögen: DIKJ –– Depressionsinventar für Kinder und JugendlicheDepressionsinventar für Kinder und Jugendliche
DTKDTK –– Depressionstest für KinderDepressionstest für KinderASF ASF –– AttributionsstilAttributionsstil--FragebogenFragebogen
TherapieTherapieI. I. AufklärungAufklärung der Betroffenen und ihrer Angehörigender Betroffenen und ihrer Angehörigen
�� Empfehlungen zum Umgang Empfehlungen zum Umgang mit depressiven Kindernmit depressiven Kindern
�� RatgeberRatgeber für Eltern, Lehrer, Erzieher und Betroffenefür Eltern, Lehrer, Erzieher und Betroffene
Vermeidung von Überforderung, Reduzierung von Belastungen, Vermeidung von Überforderung, Reduzierung von Belastungen, Spannungen, LeistungsdruckSpannungen, Leistungsdruck
�� InteresseInteresse
Erfragen von Gefühlen, Gedanken, Erfragen von Gefühlen, Gedanken, AlltagserfahrungenAlltagserfahrungen,,
angemessenes und umsichtiges Ansprechen von wahrgenommenen angemessenes und umsichtiges Ansprechen von wahrgenommenen Problemen,Problemen,
�� Respekt und VerständnisRespekt und VerständnisAchtung von Gefühlen, Privatsphäre, Eigenverantwortung, AutonomiAchtung von Gefühlen, Privatsphäre, Eigenverantwortung, Autonomiee
�� ErnstnehmenErnstnehmen
keine Bagatellisierung von Problemen, keine Vorwürfe, keine keine Bagatellisierung von Problemen, keine Vorwürfe, keine Dramatisierung, helfen mit Enttäuschungen umzugehen und diese zuDramatisierung, helfen mit Enttäuschungen umzugehen und diese zuakzeptieren,akzeptieren,
gemeinsamegemeinsame Freizeitaktivitäten, gemeinsame Zeit verbringen,Freizeitaktivitäten, gemeinsame Zeit verbringen,
�� Förderung von ErfolgserlebnissenFörderung von Erfolgserlebnissen
Übertragung von machbaren und Übertragung von machbaren und erfolgsversprechendenerfolgsversprechenden Aufgaben, Aufgaben, konkretes und realitätsbezogenes Lob, Anerkennung auch für kleinkonkretes und realitätsbezogenes Lob, Anerkennung auch für kleine Erfolge, e Erfolge, Fortschritte und BemühungenFortschritte und Bemühungen
�� Förderung von Selbstvertrauen und Förderung von Selbstvertrauen und EigenverantwortungEigenverantwortung
Vertrauen zeigen, Übergabe von Verantwortung, das Kind um Hilfe Vertrauen zeigen, Übergabe von Verantwortung, das Kind um Hilfe bitten, bitten, Raum lassen für eigenverantwortliche Entscheidungen, Schwächen Raum lassen für eigenverantwortliche Entscheidungen, Schwächen berücksichtigen, Anknüpfen an Ressourcen, Vermeidung von Herabseberücksichtigen, Anknüpfen an Ressourcen, Vermeidung von Herabsetzung,tzung,
Hinterfragen von SchwarzHinterfragen von Schwarz--WeißWeiß--Denken, Verallgemeinerungen, Denken, Verallgemeinerungen, Selbstbeschuldigungen, Herunterspielen von Erfolgen, ÜberbewerteSelbstbeschuldigungen, Herunterspielen von Erfolgen, Überbewerten von n von Mängeln und Fehlern,Mängeln und Fehlern,
�� AkzeptanzAkzeptanz
Depression als behandelbare Störung akzeptieren,Depression als behandelbare Störung akzeptieren,
Ratgeber für Eltern, Lehrer, Erzieher und BetroffeneRatgeber für Eltern, Lehrer, Erzieher und Betroffene
1)1) U. RabenschlagU. Rabenschlag
Wenn Kinder nicht mehr froh sein können:Wenn Kinder nicht mehr froh sein können:
Depressionen bei Kindern erkennen und helfen.Depressionen bei Kindern erkennen und helfen.
�� Erklärungsmodelle zur EntstehungErklärungsmodelle zur Entstehung
�� Praktische Verhaltenshinweise für BezugspersonenPraktische Verhaltenshinweise für Bezugspersonen-- Was Familien brauchen. Was Familien brauchen. -- Was Kinder brauchen.Was Kinder brauchen.
-- Was Lehrer brauchenWas Lehrer brauchen
2)2) Graham & C. HughesGraham & C. Hughes
Traurige Kinder verstehen.Traurige Kinder verstehen.
�� zahlreiche Fallbeispielezahlreiche Fallbeispiele
�� frühzeitige Erkennungszeichen der Depression und frühzeitige Erkennungszeichen der Depression und SuizidalitätSuizidalität, Warnsignale, versteckte Hilferufe, Warnsignale, versteckte Hilferufe
�� Ratschläge zur SymptomerkennungRatschläge zur Symptomerkennung
Kognitive VerhaltenstherapieKognitive VerhaltenstherapieElemente und Methoden bei DepressionenElemente und Methoden bei Depressionen
�� psychoedukativepsychoedukative Aufklärung über die StörungAufklärung über die Störung--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
PräventionPrävention�� Depressive Störungen gehen häufig mitDepressive Störungen gehen häufig mit
�� ernsten und nachhaltigen psychosozialen ernsten und nachhaltigen psychosozialen Beeinträchtigungen einherBeeinträchtigungen einher
�� nehmen einen chronischen und nehmen einen chronischen und rezidivierendenrezidivierenden VerlaufVerlauf
�� bedingen weitere psychische Störungenbedingen weitere psychische Störungen
�� verursachen sehr großer volkswirtschaftlichen Schaden.verursachen sehr großer volkswirtschaftlichen Schaden.
�� Deshalb wurden Deshalb wurden selektiveselektive und und universelle universelle PräventionsmaßnahmenPräventionsmaßnahmen entwickelt.entwickelt.
�� selektiv Prävention selektiv Prävention für bereits depressive Kinder / Jugendlichefür bereits depressive Kinder / Jugendliche
�� universelle Präventionuniverselle Präventionfür unauffällige Kinder / Jugendlichefür unauffällige Kinder / Jugendliche
LISA LISA –– LLeichtigkeit eichtigkeit iim m ssozialen ozialen AAlltaglltagschulbasierte universale Prävention bei Jugendlichenschulbasierte universale Prävention bei Jugendlichen
für psychische Störungen des Kindesfür psychische Störungen des Kindes-- und Jugendalters nach und Jugendalters nach ICDICD--10 der WHO10 der WHO
�� LeitlinienLeitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im SäuglingsStörungen im Säuglings--, Kindes, Kindes-- und Jugendalterund Jugendalter
�� Gunter Gunter GroenGroen, Franz Petermann, Franz Petermann
Depressive Kinder und JugendlicheDepressive Kinder und JugendlicheHogrefeHogrefe Verlag, Verlag, klinklin. Kinderpsychologie, 2002,. Kinderpsychologie, 2002,
�� Gunter Gunter GroenGroen und Franz Petermannund Franz Petermann
Depressive Kinder und JugendlicheDepressive Kinder und Jugendliche2002, 2002, HogrefeHogrefe Verlag, 250 Seiten, 39.Verlag, 250 Seiten, 39.--€,€,