Demographischer Wandel in Rohstoff- Demographischer Wandel in Rohstoff- reichen Ländern: Ein Segen oder Fluch? Kjetil Bjorvatn (NHH, Norway) and Mohammad Reza Farzanegan (CNMS, Germany) farzanegan@staff uni-marburg de farzanegan@staff.uni-marburg.de www.uni-marburg.de/cnms/wirtschaft 2. Stiftungstag der Hagemann-Stiftung 16. November 2012, Marburg
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Demographischer Wandel in RohstoffDemographischer Wandel ...s13644e9bcfb1b305.jimcontent.com/download/version/1354715660/… · (z.B. Ost-Asien : 1/3 des Wachstums!). 2. Schlüsselfrage!
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Transcript
Demographischer Wandel in Rohstoff-Demographischer Wandel in Rohstoff-reichen Ländern: Ein Segen oder Fluch?
2. Stiftungstag der Hagemann-Stiftung16. November 2012, Marburg
Motivation
Im Nahen- und Mittleren Osten (MENA) ist heute der
dramatischste demographische Wandel weltweit zu beobachten
G d i t d jäh li h A ti d B ölk d Grund ist der jährliche Anstieg der Bevölkerung des
erwerbsfähigen Alters um ungefähr 3%
In anderen Region haben ähnliche demographische
Veränderungen stark zum wirtschaftlichen Wachstum beigetragen g g g
(z.B. Ost-Asien : 1/3 des Wachstums!).
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Schlüsselfrage! Der selbe Input (demographischer Wandel) aber verschiedene Outputs (wirtschaftlicherWandel) aber verschiedene Outputs (wirtschaftlicher Wachstum)!
Warum profitieren einige Länder (wie in Ost-Asien) von ihrem
erwerbsfähigen Bevölkerungsanteil, während andere Länder,
hauptsächlich im Nahen- und Mittleren Osten (MENA), es nicht
tun?
3
Was wir mit demographischen Wandel meinen
Sobald der Baby Boom aufhört, steigt die Bevölkerung des erwerbsfähigen Alters an: Das nennen wir demographischer
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erwerbsfähigen Alters an: Das nennen wir demographischer Wandel!
Wir sehen den “demographischen Wandel” als eine einmalige Gelegenheit!Gelegenheit!
Diese einmalige Gelegenheit ist zeitlich begrenzt!
IRAN erwerbsfähiger Bevölkerungsanteil (% der gesamten Bevölkerung)
2010: 71.82030: 73.775
80
65
70
55
60
1990: 50.945
50
40
7 UN Population Division
Diese einmalige Gelegenheit ist zeitlich begrenzt!
70
ÄGYPTEN erwerbsfähiger Bevölkerungsanteil (% der gesamten Bevölkerung)
2040: 67.466
68
70
62
64
66
58
60
1990: 55.354
56
50
52
8
UN Population Division
Wir behaupten dass natürliche RohstoffWir behaupten, dass natürliche Rohstoff-reiche Länder eine schwere Zeit haben, um die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zudie Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zu
verwalten und diese in produktive Tätigkeiten zu kanalisierenzu kanalisieren.
Die einmalige Gelegenheit besteht zwarDie einmalige Gelegenheit besteht zwar, jedoch für die Rohstoff-reichen Ökonomien
nur im geringen Maßenur im geringen Maße.
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Reich an Öl+ Arm an Strategien= Starke Tendenz der Arbeitslosigkeit
Männliche-, weibliche- und Jugendarbeitslosigkeitsrate(%), Prozent des Alters der Arbeitskraft zwischen 15 und 24
27 28
Prozent des Alters der Arbeitskraft zwischen 15 und 24, 2011
1318 18
14 14139
1410 12
10Source: ILO(2012)
Reich an Öl+ Arm an Strategien= Starke Tendenz der Arbeitslosigkeit
Reich an Öl+ Arm an Strategien= Starke Tendenz der Arbeitslosigkeit
Fabrikationsexporte (% der Handelsexporte), 1960-2011
74 74 7568
35
24
11
2124
Arab MENA EAP EU CA OECD Latin SSAfrica World12
Arab MENA EAP EU_CA OECD Latin SSAfrica World
Source: World Bank (2012)
Reich an Öl+ Arm an Strategien= Starke Tendenz der Arbeitslosigkeit
Fabrikation, wertschöpfend(% des BIP), 1960-2011
2523
19 20
16
20
10 11
Arab MENA EAP EU_CA OECD Latin SSAfrica World
13Source: World Bank (2012)
Öl-Renten beeinflussen die Verteilung der Arbeit und des Kapitals inÖl-Renten beeinflussen die Verteilung der Arbeit und des Kapitals in der Wirtschaft…..
Öl Abhängigkeit führt zum Zuwachs des DienstleistungssektorsÖl-Abhängigkeit führt zum Zuwachs des Dienstleistungssektors, der Rentenökonomie und Korruption… und der de-Industrialisierung…
Die meisten (gebildeten) Menschen im erwerbsfähigen Alter wollen keinen Arbeitsplatz in formellen Ökonomien
Sie werden zwei Optionen haben: 1- Einen Job in der Schattenwirtschaft
oder
2- Verpflichtung zu politischen Protesten
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Korruption ist in Rohstoff-reichen Ländern zu Hause! (Freedom from corruption index 2012)(Freedom from corruption index, 2012)
15Source: www.heritage.org
Politische Freiheit ist in Rohstoff-reichen Ländern nicht willkommen! ("Voice and Accountability index (-willkommen! ( Voice and Accountability„ index (2.5:2.5)
16Source: World Governance Indicators
Bevölkerung des erwerbsfähigen Alters braucht A b it d F ih it!Arbeit und Freiheit!
Ä tÄgypten
Tunesien
Libyen
SyrienIran
17
Bevölkerung des erwerbsfähigen Alters braucht A b it d F ih it!Arbeit und Freiheit!
18
Anregung: Gleiches erwerbsfähiges Alter, verschiedene Ergebnisse (1976-2006)Ergebnisse (1976 2006)
Gleiches Arbeitsalter, verschiedene Ergebnisse(1976-2006), %
6.7
),
0 79 11.55
0 71 0 690.79 10.71 0.69 0.53 0.38
East Asia MENA Latin America WorldGDP per capita growth rateWorking Age (% total population) growth rate
19Source: World Bank (2011) and authors’ calculations
Anregung: Kann die abweichende Qualität der Institutionen es erklären?Institutionen es erklären?
Gleiche wirtschaftliche IQ, aber abweichende Staatsorganisation (0-1)
0.7
g ( )
0.51 0.510.47
0.55
0.450.54
0 150.15
East Asia MENA Latin America WorldEconomic Institutional Quality Polity
20Source: World Bank (2011) and authors’ calculations
Anregung: Können verschiedene Renten-Ebenen es erklären?erklären?
Natürliche Rohstoff-Renten (% BIP)
24.34
7 79 8 267.795.21
8.26
East Asia MENA Latin America World
21Source: World Bank (2011) and authors’ calculations
AblaufAblauf
1. Anregungen
2 Beitrag der Untersuchung2. Beitrag der Untersuchung
3. Ergebnisse
4. Zusammenfassung und Fazit
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Beitrag
Die Untersuchung geht davon aus, dass Rohstoffreichtum ein Hauptfaktor ist, um Einkommenseffekte des demographischen Wandels zu verstehen.
Wir entwickeln ein einfaches Model um hervorzuheben, wie der Einkommenseffekt des ansteigenden Arbeitsangebots an Rohstoffrenten abhängig sein kannabhängig sein kann.
Bei der Verwendung von Paneldaten, die die Periode von 1982-2006 für mehr als 120 Länder umfassen stellen wir einen negativenfür mehr als 120 Länder umfassen, stellen wir einen negativen Wechselwirkungseffekt zwischen Rohstoffreichtum und demographischem Wandel am Nationaleinkommen fest.
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Beitrag
Unsere Arbeit wird neben dem traditionellen Dutch disease Argument durch diese Veranschaulichung ergänzt:
Rohstoffrenten beeinflussen nicht nur die Struktur des Arbeitsmarktes per se, sondern p ,
reduzieren auch die Kapazität der Wirtschaft um Zuwächse in der Arbeitskraft produktiv zu absorbierender Arbeitskraft produktiv zu absorbieren.
Wir zeigen auf, dass Rohstoffrenten ein wichtiger Bedingungsfaktor für den Wachstumseffekt des demographischen Wandels ist trotz derden Wachstumseffekt des demographischen Wandels ist, trotz der Steuerung der Institutionen.
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ErgebnisseGeringfügige Einkommenseinflüsse des demographischen Wandels
Rückgang des positivenpositiven
Einkommens-effekts des demograph-
ischenWandels
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Zunahme des Rohstoffreichtums
Ergebnisse: Länder in der demographischen Fluch-Zone (2002-2006)
Papua New Guinea, Qatar, Russia, Saudi Arabia, Syrian
Arab Republic, Trinidad and Tobago, Turkmenistan, UAE,Arab Republic, Trinidad and Tobago, Turkmenistan, UAE,
Uzbekistan, Venezuela, Yemen
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Zusammenfassung and Fazit
Warum profitieren einige Länder von ihrem erwerbsfähigen B ölk t il äh d d Lä d h t ä hli h iBevölkerungsanteil, während andere Länder, hauptsächlich im Nahen- und Mittleren Osten (MENA), es nicht tun?
Wir untersuchen die Mechanismen wodurch der demographische Wandel wirtschaftliche Entwicklung nährt, mit dem Fokus auf die Rolle der Rohstoffrenten in diesem Prozess.
In unserem theoretischen Model zeigen wir, dass ein höheres Bevölkerungsalter das Potenzial dazu hat, wirtschaftliche EntwicklungBevölkerungsalter das Potenzial dazu hat, wirtschaftliche Entwicklung zu stimulieren aber auch, dass Rohstoffrenten diesen Einkommensanreiz dämpfen und ihn sogar womöglich rückgängig machen könnenmachen können.
Paneldaten- Rückblick für mehr als 120 Länder zwischen 1982 und 2006 bestätigen nsere Er art ngen
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2006 bestätigen unsere Erwartungen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
28
A hAnhang
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Daten und empirische Herangehensweisen
Panel-Rückblick für mehr als 120 Länder zwischen 1982 und 2006 mit der Verwendung eines fünf-Jahres Durchschnitts
Wir betrachten folgendes Model:g
1 2 31
kINCOME X DEMOG RES + DEMOG RES + i t j j i t i t i t i t i t i t i t
j( ), , , , , , , ,
1j
INCOME: Log des realen BIP pro Kopf
DEMOG: Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter der gesamtenDEMOG: Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter der gesamten Bevölkerung
RES: Anteil der gesamten Rohstoffrenten im BIP (oder pro Kopf)RES: Anteil der gesamten Rohstoffrenten im BIP (oder pro Kopf)
X: Steuert z.B. Bildung, Investition, Inflation, Staatsausgaben, Handelsöffnung, Lebenserwartung, Institutionen und ihre
30Wechselwirkungen mit DEMOG und RES
Daten und empirische Herangehensweisen
1 2 31
kINCOME X DEMOG RES + DEMOG RES + i t j j i t i t i t i t i t i t i t
j( ), , , , , , , ,
1j
Der Veränderungseffekt in DEMOG an INCOME ist:
( )INCOME S1 3
( )( )INCOME RESDEMOG
Das Model sagt voraus, dass
das Anzeichen des Wechselwirkungsterms negativ sein solltedas Anzeichen des Wechselwirkungsterms negativ sein sollte
Je höher der Anteil an natürliche Rohstoffrenten in der Wirtschaft i t d t i ü d d Ei k ff kt dist, desto geringer würde der Einkommenseffekt an dem demographischen Wandel sein