Das Web 2.0 und seine Bedeutung für die politische Bildung Dr. Jan Schmidt Wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation Berlin, 27.05.2009
Das Web 2.0 und seine Bedeutung für die politische Bildung
Dr. Jan Schmidt
Wissenschaftlicher Referentfür digitale interaktive Medien und politische Kommunikation
Berlin, 27.05.2009
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Worüber ich heute spreche
1. Einleitend: Was ist mit Web 2.0 eigentlich gemeint?
2. Zur Einordnung: Das Entstehen vernetzter Öffentlichkeiten
3. Zur Diskussion: Konsequenzen vernetzter Öffentlichkeiten für politische Bildung
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Annäherung an das Web 2.0
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Was geschieht? Meine Perspektive.
Im Web 2.0 sinken die Hürden für onlinebasiertes…
www.flickr.com/photos/44029537@N00/12760664/
– Identitätsmanagement (Darstellung individueller Interessen, Erlebnisse, Meinungen, Kompetenzen, etc.) z.B. Weblogs, YouTube
http://flickr.com/photos/mylesdgrant/495698908/
– Beziehungsmanagement (Pflege von bestehenden und Knüpfen von neuen Beziehungen)
z.B. studiVZ, XING
http://www.flickr.com/photos/axels_bilder/1267008046/
– Informationsmanagement (Selektion und Weiterverbreitung von relevanten Daten, Informationen, Wissen- und Kulturgütern)
z.B. Wikipedia, Social-News-Plattformen
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Junge Nutzer
• Anwendungen des Social Web werden unterschiedlich stark genutzt – allerdings jeweils deutlich überproportional von jungen Personen, insbesondere von Teenagern
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20
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Weblogs (6%) BeruflicheNetzwerkplattformen
(6%)
PrivateNetzwerkplattformen
(25%)
Videoportale (51%) Wikipedia (60%)
14-19 20-29 30-39
40-49 50-59 60+
Nutzung ausgewählter Social Web-Anwendungen nach Altersgruppen (zumindest selten; in %)
Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2008
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Öffentlichkeiten unterschiedlicher ReichweiteAu
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(z.B
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Rangplatz
Massenmediale journalistische Öffentlichkeiten
Gesellschaftliche Relevanz
Persönliche Öffentlichkeiten
Individuelle Relevanz
Themen-/ Kampagnenöffentlichkeiten
(ziel-)gruppenspezifische Relevanz
Wechselseitige Beobachtung, Verschränkung und
Überlappung
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Orientierung in der Informationsvielfalt
• Massenmediale, themenspezifische und persönliche Öffentlichkeiten überlappen sich im Web 2.0
• Zu den Filterleistungen professioneller Experten (insbes. Journalisten) treten neue Mechanismen
1. Weisheit der Masse: Bewertung von Informatio-nen durch Vielzahl von Nutzern (z.B. „Beliebteste Videos“ bei Youtube; Tagging-Systeme, …)
2. Weisheit des eigenen Netzwerks: Zusammenstellen eines individuellen Reper-toires relevanter Quellen durch Nutzer selbst (z.B. durch RSS-Technologie unterstützt)
http://www.flickr.com/photos/ogil/274628990/
http://www.flickr.com/photos/caribb/78761334/
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Vernetzte Öffentlichkeiten als Kontext der politischen Bildung
• Entstehen und Strukturen der vernetzten Öffentlichkeiten haben Einfluss auf den Kontext, in dem politische Bildung stattfindet
• Bürger und zivilgesellschaftliche Akteure, aber auch die Einrichtungen der politischen Bildung können sich diese neu entstehenden und überlappenden Öffentlichkeiten auf unterschiedliche Weise nutzbar machen:
1. Anlassebezogene oder kontinuierliche Meinungsäußerung zu politischen / gesellschaftlichen Themen („personal publishing“ / „personal media“)
2. Themen- oder kampagnenbezogene Kommunikation von Organisationen
3. Koordination und Vernetzung von Interessierten bzw. Engagierten
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Meinungsäußerung
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Themenöffentlichkeiten (organisiert oder ad-hoc)
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Themenöffentlichkeiten (organisiert oder ad-hoc)
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Koordinieren und Mobilisieren
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Koordinieren und Mobilisieren
Quelle der Fotos: http://www.flickr.com/photos/hirnrinde_de
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Fazit und Ausblick
1. Das Social Web senkt die Hürden für das onlinebasierte Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement
2. Persönliche Öffentlichkeite entstehen, in denen ein tendenziell kleines Publikum mit Informationen von persönlicher Relevanz adressiert wird
3. Zu den etablierten Gatekeepern des professionellen Journalismus treten neue Akteure und Mechanismen, die das Veröffentlichen, Filtern, Kanalisieren und weiter Verbreiten von Informationen betreffen
4. Die vernetzten Öffentlichkeiten verändern den Kontext, in dem politische Bildung stattfindet– Web 2.0 als Werkzeug der politischen Bildung: Publikation von Botschaften, Initiieren von
Dialog und Meinungsbildung,
– Web 2.0 als Gegenstand der politischen Bildung: Vermittlung von „Partizipationskompetenz“ und Reflektionsvermögen
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Jan Schmidt
Hans-Bredow-Institut
Warburgstr. 8-10, 20354 Hamburg
www.hans-bredow-institut.de
www.schmidtmitdete.de
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Weiterführende Links
• Weblogs– http://www.kampagne20.de– http://blog.nonprofits-vernetzt.de/– http://www.netzpolitik.org
• Veranstaltungen und Vernetzung– Socialcamp Berlin: http://www.socialcamp-berlin.de– Politcamp Berlin: http://politcamp09.de– http://www.mixxt.de/
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Weiterführende Literatur
– ARD-ZDF-Onlinestudie 2008:– Van Eimeren, Birgit / Frees, Beate (2008): Internetverbreitung: Größter Zuwachs bei
Silver-Surfern. In: Media-Perspektiven, Nr. 7/2008, S. 330-344.– Fisch, Martin / Gscheidle, Christoph (2008): Mitmachnetz Web 2.0: Rege Beteiligung nur
in Communitys. In: Media-Perspektiven, Nr. 7/2008, S. 356-364.– Geißler, Holger/Thomas, Carolin (2008): SNB – Social Network Barometer. Köln.– Schmidt, Jan (2008): Was ist neu am Social Web? Soziologische und
kommunikationswissenschaftliche Grundlagen. In: Zerfaß, Ansgar; Martin Welker; Jan Schmidt (Hrsg.) (2008): Kommunikation, Partizipation und Wirkungen im Social Web. Zwei Bände. Köln: Van Halem Verlag
– Schmidt, Jan/Beate Frees/Martin Fisch (2009): Themenscan im Web 2.0. Neue Öffentlichkeiten in Weblogs und Social-News-Plattformen. In: Media-Perspektiven, Nr. 2, 2009, S. 50-59. Online verfügbar: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2009_Schmidt.pdf
– Schmidt, Jan (in Vorb.): Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Konsequenzen des Web 2.0. Konstanz: UVK. Erscheint voraussichtlich September 2009.
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Entstehen persönlicher Öffentlichkeiten
Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement findet in persönlichen Öffentlichkeiten statt
Zeitlicher Aspekt: Stabilität vs. Dynamik bestimmte Aspekte der eigenen persönlichen Öffentlichkeit sind
relativ stabil (z.B. persönliche Daten), andere sind eher flüchtig (z.B. das journalhafte Protokollieren von Aktivitäten und Erlebnissen „writing yourself into being“ (danah boyd)
Rollenaspekt: Produzent vs. Rezipient Nutzer sind auch Empfänger der persönlichen Öffentlichkeiten
anderer Menschen; „ambient awareness“ für Neuigkeiten und Vorkommnisse im eigenen sozialen Netzwerk wird bei Bedarf in Anspruch genommen
Räumlicher‘ Aspekt: An einem Ort vs. verschiedene Orte? Trennung oder Aggregation unterschiedlicher Rollen-Kontexte
hat Auswirkungen auf Grenzziehungen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre
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