Reiner Bick, stellv. GF ZVBN Workshop des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums Mobilitäts- und Angebotsstrategien für ländliche Räume in Niedersachsen Salzgitter, 14. Mai 2014 Das Prinzip BürgerBus im VBN „Ergänzen, nicht ersetzen“ Stefan Bendrien
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Das Prinzip BürgerBus im VBN „Ergänzen, nicht ersetzen“ · Das Prinzip BürgerBus –Stärken und Schwächen »Den starken, ideenreichen Selbsthilfevortrieb der Bürgerinnen
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Reiner Bick, stellv. GF ZVBN
Workshop des Niedersächsischen WirtschaftsministeriumsMobilitäts- und Angebotsstrategien für ländliche Räume in NiedersachsenSalzgitter, 14. Mai 2014
Das Prinzip BürgerBus im VBN
„Ergänzen, nicht ersetzen“
Stefan Bendrien
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Überblick
» Bundesweit verkehren derzeit 253 BürgerBusse (Quelle: J. Burmeister)
» Verteilung über die Bundesländer höchst unterschiedlich
› In NRW verkehren derzeit bspw. rund 120, in Niedersachsen rund 45 BürgerBusvereine. In anderen Bundesländern stellenweise nur eine Hand voll Vereine.
» Auch die Ausprägung der Angebote ist höchst unterschiedlich
› Einbindung in einen Verbundtarif vs. Inseltarif
› festes Fahrplanangebot täglich im Stundentakt bis hin zu einem Angebot einmal/Woche ohne feste Strecke und nur auf Anruf
› Bedienungsverbote von Haltestellen vs. Bedienung alle Haltestellen
› Organisation des Betriebs in 100% Eigenverantwortung des Vereins bis hin zur reinen Fahrerbereitstellung für Gebietskörperschaften
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Das Prinzip BürgerBus – Stärken und Schwächen
» Den starken, ideenreichen Selbsthilfevortrieb der Bürgerinnen und Bürger zu nutzen ist angesichts der Problemstellungen im Bereich des ländlichen ÖPNV in vielerlei Hinsicht höchst sinnvoll bzw. notwendig
› „Eingebaute Akzeptanzgarantie“
› Maßgeschneidertes Angebot für die Menschen vor Ort
› Angebot und Kosten stehen in außergewöhnlich gutem Verhältnis
› Abseits von facebook, twitter und Co. stellen BürgerBusse ein echtes soziales Netzwerk dar.
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Das Prinzip BürgerBus – Stärken und Schwächen
» Für die Bürger/Innen: ganztägiges, in aller Regel vertaktetes Fahrplanangebot mit einem hochwertigen Fahrzeug und mit Anschluss an weiterführende Linien (Bus/Zug)
» Für den Einzelhandel: Bindung der Kaufkraft vor Ort
» Für die Gemeinden: stark verbesserte innergemeindliche Mobilität bei sehr geringer finanzieller Belastung. Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität und Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bis ins hohe Alter
» Für die Verkehrsunternehmen: BürgerBusse stärken als Zu-und Abbringerlinien die Angebote der Regionalbusse und können zur Gewinnung von Neukunden beitragen.
» Für Taxiunternehmen: Kooperationen mit Bürgerbussen schaffen Mehrwerte auch bei Taxiunternehmen
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Das Prinzip BürgerBus – Stärken und Schwächen
» Aber, den Akteuren müssen neben Hilfestellungen durch Experten auch die Grenzen ihrer Handlungsmöglichkeiten dargestellt werden.
› Dafür fachlich versierte Beratung zur Verfügung stellen.
› Ohne einen steuernd wirkenden „BürgerBus-Berater“ kann die Verbreitung von BürgerBussen auch in Niedersachsen zu problematischen Entwicklungen und Konkurrenz führen
› Im Vorfeld ist gegebenenfalls auch eine Machbarkeitsstudie hilfreich
» BB wachsen am besten von unten nach oben. Einen „politisch verordneten“ BB bzw. eine Instrumentalisierung des Ehrenamtes ist nicht zielführend.
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Bedingungen für BürgerBusse im VBNUnterscheidung zu BB in anderen Regionen
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BürgerBusse im VBN-Land – Stand Mai 2014
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BürgerBusse im VBN – eine Abgrenzung
» Der ZVBN als Aufgabenträger fördert das Prinzip BürgerBus
insbesondere in seinen sechs Landkreisen
› Im VBN verkehren aktuell 16 BB-Vereine auf 39 VBN-Linien
» Grundannahme: Das Prinzip BürgerBus ist aus sich selbst
heraus sehr stark, es wird sich auch ohne unser Zutun weiter
verbreiten und ggflls. in Konkurrenz zu bestehenden
Angeboten treten.
› Deshalb steuert und standardisiert der ZVBN die Entwicklung mit
einem umfassenden Beratungsangebot und mit Förderungen
› Mit über 10 Jahren Erfahrung und im Schulterschluss mit den VBN-
Verkehrsunternehmen und dem Dachverband Pro-BürgerBus
Niedersachsen können wir feststellen: es funktioniert!
› Auch weil „BB nach Art VBN“ unter den VBN-VU Rückhalt finden
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BürgerBusse im VBN – eine Abgrenzung
» Haupteinsatzgebiet von BürgerBussen sind dünnbesiedelte Ortsteile oder Gebiete, in denen eine Bedienung mit herkömmlichen Linienangeboten wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sind.
» Grundprinzip Ehrenamt, d.h. ehrenamtlicher Einsatz von Fahrern, Fahrdienstleitern, Vorständen usw.
» Dennoch ist eine bestimmte Mindestfahrgastnachfrage auch für den Einsatz eines BürgerBusses erforderlich.
» Wesentliches Leitmotiv im VBN: „Ergänzen, nicht ersetzen“!
» BürgerBusse verkehren auf festen Linien fahrplanmäßig zum VBN-Tarif und versuchen Fahrplanangebotslücken in zeitlicher und/oder räumlicher Hinsicht zu schließen.
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BürgerBusse im VBN – eine Abgrenzung
» Betrieb und Organisation des Busverkehrs werden von einem BürgerBus-Verein ausgestaltet und muss von der Gemeinde, der Bevölkerung und einem Verkehrsunternehmen vor Ort getragen werden
» Für alle Verbandsglieder des ZVBN gelten bei der Einrichtung
von BürgerBussen bestimmte, im Nahverkehrsplan
verankerte, Rahmenbedingungen* („Leitplanken“)
› Bspw. Mindest-Einwohnerzahl, eine Mindestanzahl von Fahrern
» Das zum Einsatz kommende 8-Sitzer-Fahrzeug bietet mindestens Teilniederflurigkeit