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61
D
V-Motor. Daimler konstruierte gemeinsam mit seinemPartner
Wilhelm ➔ Maybach in Bad Cannstatt (Stuttgart)1885 ein
Motorzweirad, den so genannten »Reitwagen«,bevor beide ein Jahr
später den ersten vierrädrigen Mo-torwagen auf die Räder stellten.
1892-1895 hatte sichDaimler vom Werk in Cannstatt getrennt, weil es
Differen-zen über Bauprinzipien gab, danach war er in den
Auf-sichtsrat gewählt worden.
Daimler, PaulIn der von Gottlieb Daimler gegründeten Daimler
Moto-ren-Gesellschaft war sein Sohn Paul (1869-1945)
alsKonstrukteur tätig; er schuf vor dem I. Weltkrieg
u.a.Grand-Prix-Wagen und konstruierte später Kompressor-motoren.
1928 entwickelte er für ➔ Horch den ersten Se-rienwagen mit
Achtzylinder-Reihenmotor.
DAFNiederländisches Fabrikat, 1928 von den Brüdern vanDoorne in
Eindhoven gegründet. Zunächst Bau von Lkw-Anhängern, 1959 Aufnahme
der Personenwagenherstel-lung. Technische Besonderheit: ein
stufenloses Getriebe(Variomatic, Keilriemen auf konischen
Trommeln). 1968DAF 55 mit Renault-Motor. 1975 Übernahme durch➔
Volvo und kurz darauf Einstellung der eigenen Pkw-Fertigung,
Konzentration auf den Nutzfahrzeugbau.
Daimler (D)Nur die vor 1901 von der ➔
DaimlerMotoren-Gesellschaft gebautenFahrzeuge – Stahlradwagen,
Vis-à-vis, Victoria; alle mit Motor im Heck– trugen die
HerstellerbezeichnungDaimler, danach wurden sie sämt-lich als ➔
Mercedes auf den Marktgebracht. Nicht vor 1896 gab esDaimler-Wagen
mit Frontmotor (TypPhoenix) nach dem Prinzip ➔ Pan-hard-Levassor.
Ab 1898 Luftberei-fung und erster Vierzylinder.
Daimler (GB)Die britischen Geschäftsleute Frederick R. Simms
(seit1891 Vertreter für Daimler-Motoren in Großbritannien)und Harry
Lawson erwarben 1893 von Gottlieb ➔ Daimlereine Lizenz zum Bau und
Vertrieb (1895) von Motorfahr-zeugen Bauart Daimler sowie das
Recht, diese Erzeug-nisse und auch eigene Weiterentwicklungen unter
derMarkenbezeichnung »Daimler« verkaufen zu dürfen.Schon Ende 1896
brachte die von ihnen gegründeteDaimler Motor Company, Coventry,
eigene Konstruktio-nen heraus, u.a. einen Wagen mit liegendem
Zweizylin-dermotor. Neue Modelle erschienen in rascher Folge,
derName Daimler indessen blieb – und Verwechselungen mitdem
deutschen Original-Daimler sind seither an der Ta-gesordnung.
Daimler avancierte zu einer der prominentesten engli-schen
Personen- und auch Nutzfahrzeugmarken undzum bevorzugten Fabrikat
der britischen Krone. 1909 Fu-sion mit ➔ BSA, 1927 Vorstellung
eines V12 (»DoubleSix«), 1930 Übernahme von ➔ Lanchester. 1960
erfolgtedie Anfügung an die ➔ Jaguar Cars Ltd. Jaguar verwen-dete
den Markennamen Daimler hinkünftig als Bezeich-nung bestimmter
Luxusmodelle.
Daimler, GottliebDeutscher Ingenieur (1834-1900),der wie ➔ Benz
zu den Pionierendes Automobils zählt. Bis 1882war Daimler Leiter
der Gasmoto-renfabrik Deutz. 1883 erhielt erauf seinen ersten
Viertakt-Ver-brennungsmotor mit ➔ Glührohr-zündung ein Kaiserliches
Patent,1889 für den ersten Zweizylinder-
DAF Daffodil 1963
Daimler Zweizylinder1889
Daimler Motorwagen 1889
Daimler Sp 250 V8 1959
-
D E TA I LW I S S E N
JEAN DANINOS
62
D
der ein bekannter Schriftsteller war: Pierre Daninos hatviele
Romane geschrieben.Für die von Daninos entworfenen und bei Facel in
Pont-à-Mousson gebauten Autos mit Spezialkarosserien gabes
prominente Kunden, von Stirling Moss bis Tony Curtis.Und seine
schnellen, eleganten und kräftig motorisiertenFacel Vega, von denen
in zehn Jahren etwa 3000 Stückdas Werk verließen (drei Viertel
davon in Richtung USA),waren jahrelang die einzigen Luxusfahrzeuge
aus franzö-sischer Produktion.Jean Daninos, in Frankreich und
England zum Ingenieurausgebildet, war bis zum Schluss ein kreativer
Mann,sehr lange auch ein aktiver Sportler – schon 1928 hatteer an
den Olympischen Spielen teilgenommen – undkämpfte um den
Fortbestand der von ihm ebenfalls ge-gründeten Werke in Colombes
und in Dreux. Sein bedeu-tendstes Lebenswerk aber bleiben die
großartigen FacelVega Luxuswagen, ein bedeutender Beitrag zu
Frank-reichs Automobilgeschichte.
Am 14. Oktober 2001 meldete die Presse den Tod
desAutomobilkonstrukteurs Jean Daninos. Er war 94Jahre alt geworden
und lebte zuletzt in Cannes. Der imJahre 1906 geborene Franzose war
der Gründer des Un-ternehmens FACEL, der »Forges et Ateliers de
Construc-tions d’Eure et Loir«.Bevor er sich 1939 selbständig
machte, arbeitete er inder Flugindustrie und auch bei der Firma
Citroën, wo erin den frühen 1930er Jahren an der Entstehung des
Trac-tion Avant beteiligt war. Schon damals träumte er davon,eines
Tages Autos nach eigenen Vorstellungen zu bauen– ein Traum, der
erst sehr viel später in Erfüllung gehensollte, mit dem großartigen
Facel Vega. Autos dieserMarke entstanden zwischen 1954 und
1964.Nicht nur komplette Autos produzierte Daninos, sondernauch
Karosserien für andere Auftraggeber, so für Pan-hard oder Ford;
auch an deren Design war er maßgeblichbeteiligt. Jean Daninos
verstand sich als ein Künstler undwar in dieser Beziehung ebenso
kreativ wie sein Bruder,
Jean Daninos und eine seiner letztengroßen Kreationen: Facel 6
Cabriolet
-
63
DDATSUNkleinere oder größere in Serie gebaute
Dampf-Personen-wagen zu vermarkten, vornehmlich in den USA.
MitDampfwagen wurden auch Rennen bestritten und Rekor-de gefahren.
Zu den Dampfautoherstellern, die sich amlängsten am Markt halten
konnten, gehörten ➔ Doble (bis1931) und ➔ Stanley (bis 1923).
Dampf-Lastwagen (z.B.➔ Sentinel) gab es noch bis die 1930er Jahre
(➔ nachfol-gende Aufstellung).
DarmontNach Vorbild des ➔ Morgan gebautes französisches
Drei-radfahrzeug (Courbevoie, 1924-1939), das es sowohl mitluft-
als auch mit wassergekühltem Motor gab. Die Brü-der Darmont waren
1921-1923 Importeure für ➔ Morgangewesen. Ab 1937 entstanden auch
vierrädrige Roadster.
DarracqDer Franzose Alexandre Darracq (Produzent der ➔
Gla-diator-Fahrräder) begann 1895 in Suresnes bei
ParisElektrofahrzeuge herzustellen, bevor er 1901 seine erstenWagen
mit Benzinmotor baute und damit sehr erfolgreichwar. 1902 Vergabe
einer Konstruktionslizenz an ➔ Opel,1910 an A.L.F.A. (➔ Alfa Romeo)
in Turin. Darracq schlosssich 1919 mit ➔ Sunbeam-Talbot
(Clément-Talbot) zu-sammen; die in Suresnes gebauten Fahrzeuge
hießenfortan ➔ Talbot in Frankreich und wurden nur in Englandbis
1923 weiterhin unter der Bezeichnung Darracq ver-kauft (➔ STD).
DashboardEnglische Bezeichnung für ➔ Spritzwand oder auch ➔
Ar-maturenbrett.
DatsunAls DAT (Partner: Den, Ayoama, Takeuchi) 1914 in
Tokiogegründetes und 1931 in Datson (Sohn des DAT), 1933 inDatsun
umbenanntes Unternehmen, dem einige weitereFirmen (Gorham, Lila)
zugeordnet wurden und das zuden ersten zählte, das in Japan Autos
baute. 1933 glie-derte sich die Firma Jidosha Seizo an, die den ➔
Nissanfabrizierte; bis 1983 wurden Fahrzeuge sowohl unterdem
Markennamen Datsun als auch unter Nissan ver-marktet, anschließend
nur mehr als Nissan verkauft.
Daimler-BenzDie Daimler-Benz AG in Stuttgart entstand 1926
durchdie Fusion der Daimler Motoren-Gesellschaft und der ➔Benz
& Cie. in Mannheim. Dadurch erhielten die Produktebeider
Herstellerwerke die neue Markenbezeichnung➔ Mercedes-Benz. Den
guten Ruf, den beide Fabrikategenossen, übertrug sich auf alle
nachfolgenden Produk-te, zumal hervorragende Konstrukteure wie Hans
Nibel(Nutzfahrzeuge, Mannheim) und Ferdinand ➔ Porsche(Personen-
und Rennwagen, Stuttgart) für Daimler-Benzarbeiteten. Daimler-Benz
etablierte sich als eines der er-folgreichsten Unternehmen nicht
nur in der Automobil-industrie, sondern auch in vielen anderen
Industrie- undTechnologiesparten. 1961 Übernahme der ➔
MaybachMotorenbau GmbH, 1964 Angliederung des DüsseldorferWerkes
der ➔ Auto Union, 1968 Übernahme des Lkw-Vertriebs von ➔ Krupp
sowie der zur Rheinstahl-Uniongehörenden Lkw-Fertigung von ➔
Hanomag-Henschel,1969 Gründung der Motoren- und Turbinien-Union
(MTU)mit ➔ MAN. Im Mai 1999 Fusion mit der ➔ Chrysler Cor-poration,
USA, aus der das Unternehmen DaimlerChrys-ler entstand – unter
Verzicht auf Benz im Firmennamen.
DampfwagenEinzelne von einer Dampfmaschine
angetriebeneStraßenfahrzeuge (➔ Cugnot, Hancock, Guerney, ➔
Tre-vithick) wurden in Frankreich und England bereits im spä-ten
18. und frühen 19. Jahrhundert gebaut, zumeist Last-wagen und
Omnibusse, auch Motorpflüge. Bevor sich imersten Jahrzehnt des 20.
Jahrh. Automobile mit Benzin-motoren durchsetzten, versuchten
zahlreiche Firmen,
Dampfwagen Doble 1923
Dampfwagen Skoda Sentinel 1902 Datsun 1932
-
Abenaque USA 1900Albany-Lamplugh GB 1903-1905Altmann D
1905-1907Amédée Bollée F 1873-1896American Steamer USA
1922-1924American Waltham USA 1900Artzberger USA 1902-1904Aultman
USA 1901-1902l’Autovapeur F 1905-1905Baker USA 1917-1924Baldwin USA
1896-1900Ball USA 1902Barlow USA 1922Belhaven GB 1906Belliss &
Morcom GB 1907BHL F 1901-1905Bliss USA 1901Bolsover GB 1902Boncar
GB 1905-1907Boss USA 1903-1905Brecht USA 1901-1903Bristol USA
1902-1903Brooks CDN 1923-1926Bryan USA 1918-1923Buard F
1896-1914Buffard F 1909-1902Burrell GB 1856-1932California USA
1903-1905Campbell USA 1901Cannon USA 1902-1906Capitol USA
1902Central USA 1905-1906Century USA 1899-1903Chaboche F
1901-1906Chattaqua USA 1911Chelmsford GB 1901-1902Chicago USA
1905-1907Cincinnati USA 1903-1905Clark (I) USA 1900-1909Clark (II)
USA 1900Clermont USA 1922Coats USA 1922-1923Concord USA
1896-1898Conrad USA 1900-1903Cook GB 1901-1902Copeland USA
1887Cotta USA 1901-1903Covert USA 1901-1907Cremorne USA
1903-ca.1908Crompton USA 1903-1905Cross USA 1897Crouch USA
1897-1900Dawson USA 1900-1902De Dion-Bouton F 1883-1902Delling USA
1923-1927Derr USA 1926-ca.1931Desberon USA 1901-1904Doble USA
1921-1932Doble-Detroit USA 1917Eastman USA 1899-1902Eclipse USA
1900-1903Elberon USA 1903Elite USA 1901Ellis GB 1897-1907
Empire USA 1901Endurance USA 1924-1925Fawcett-Fowler GB
1907Federal USA 1903-1905Fidelia F 1905-1906Filtz F 1901-1910Foden
GB 1878-1934Foster GB 1904-1934Fowler GB 1889-1935Friedmann USA
1900-1903Gaeth USA 1898Gage USA 1903Gardner F
1898-1900Gauthier-Werlé F 1894-1898Geneva USA 1901-1904Gros F
1905-1908Grout USA 1898-1905Hanomag-Stoltz D 1905-1908Helley GB
1901-1907Hartley USA 1899Henrietta USA 1900Henschel D
1932-1936Holyoke USA 1899-1903Houghton USA 1900Jenkins USA
1901-1906Johnson USA 1905-1908Keenelet GB 1904Kellogg USA
1903Kensington USA 1899-1903Kraft USA 1901Krupp-Stoltz D
1905-1908Lane (I) USA 1999-1910Lane (II) USA 1900Leach USA
1899-1901Lifu GB 1899-1902Locomobile USA 1899-1903Lutz USA
1917MacDonald USA 1923-1924Malvez B 1898-1899Marlborough US
1899-1902Maryland USA 1900-1901Mann GB 1897-1928McCurdy GB
1901McKay USA 1900-1902Meteor USA 1902-1903Miesse B 1896-1900Miller
USA 1903Milwaukee USA 1900-1902Mobile USA 1899-1903Moncrieff USA
1901-1902Morse USA 1904-1909Neustadt-Perry USA 1902-1903New England
USA 1902-1903Ofeldt USA 1897-1899Ophir USA 1901Ormond USA
1904-1905Overholt USA 1909Overman USA 1899-1904Oxford USA
1900-1904Paridant B 1903-ca.1905Parker GB 1899-1902Pawtucket USA
1901-1902Pearson-Cox GB 1908-1916Phelps USA 1901
Phoenix-Centiped USA 1909-ca.1918Piper-Tinker USA
1901-1905Porter USA 1900-1901Prescott USA 1901-1905Puritan USA
1902-1903Randall USA 1902Reading USA 1900-1903Remal-Vincent USA
1923Richmond USA 1902-1903Riley & Cowley USA 1902Rochester USA
1901-1902Rogers USA 1899Ross USA 1905-1909Rutherford GB
1906-1912Scammell GB 1919-1934Schirmer CH 1903-1904Sentinel GB
1906-1939Skoda CS 1924-1930Serpollet F 1897-1907Siemens &
Halske D 1900-1905Simons USA 1903Simpson GB 1897-1904Skene USA
1900-1901S.L.M. CH 1906-1907Spencer USA 1901Springer USA
1904-1906Springfield USA 1900-1904Squire USA 1899Stammobile USA
1902-1905Standard USA 1902-1903Stanley USA 1897-1927Stanton USA
1901Steamobile USA 1900-1902Stearns USA 1898-1909Stesroc GB
1905-1906Stoltz H 1911-1915Storck USA 1901-1903Strathmore USA
1899-1902Sreinger USA 1901Strouse USA 1915Sunseat USA
1901-1904Sweany USA 1895Taunton USA 1901-1904Terwilliger USA
1897Thompson USA 1900-1902Thomson AUS 1896-1901Thornycroft GB
1896-1907Toledo USA 1900-1903Trask-Detroit USA 1922-1923Trinity USA
1900Triumph USA 1900-1901Turner-Miesse GB 1902-1912Twombly USA
1904-1906Vapomobile GB 1902-1904Waltham USA 1897-1899Warfield GB
1903West USA 1897Westfield USA 1902-1903Weyher & Richemond F
1905-1910White USA 1900-1911Whitney USA 1897-1905Wood USA
1902-1903Wood-Loco USA 1901-1902
64
DDAMPFFAHRZEUGEAutomobile, Lastwagen und Zugmaschinen mit
Dampfantrieb
-
65
DDE DION-BOUTON
nen Partnern Georges Bouton und Charles Trépardouxbaute er ein
erfolgreiches Industrieunternehmen auf. Sei-ne Aktivitäten
erstreckten sich auch auf das Flugwesen,auch war er der Initiator
des Rennens von Peking nachParis 1907.
De-Dion-AchseDie nach dem Franzosen Al-bert ➔ de Dion
benannteKonstruktion müsste eigent-lich richtigerweise
»Trépar-doux-Achse« heißen. DieserPartner de Dions entwickel-te
nämlich schon 1893 eine angetriebene Hinterachse,bei der das
Differenzial fest mit dem Wagenkörper ver-schraubt wird. Der
Antrieb der Räder, die durch ein leich-tes Rohr verbunden oder auch
einzeln aufgehängt seinkönnen, erfolgt durch zwei Antriebswellen.
Die ungefe-derten Massen der De-Dion-Hinterachse sind
besondersklein im Vergleich zu Starrachsen, bei denen das gesam-te
Differenzialgewicht zusammen mit den Rädern abgefe-dert werden
muss.
De Dion-BoutonBekannt wurde dieseFirma nicht nur durchihre
Automobile (Paris,1883-1932), von denendie ersten mit Dampffuhren,
sondern durchihre in großer Zahl pro-duzierten Einbaumoto-
Davis, Sydney Charles HaughtonBritischer Journalist, Buchautor
und Rennfahrer (1887-1981), der in den 1920er Jahren u.a. für ➔
Bentley fuhrund auch Rekordfahrten absolvierte.
DavisDer Amerikaner Gary Davis baute 1947-1949 in VanNuys,
Kalifornien, Dreiradfahrzeuge in Stromlinienformmit abnehmbarem
Hardtop und Motoren von ➔ Continen-tal, Hercules oder ➔ Nash.
DaytonaDie Strandfläche am Atlantik vor der Stadt Daytona,
Flo-rida, wurde 1904 das erste Mal für eine Rekordfahrt ge-nutzt.
Erste Weltbestzeit: 148,538 km/h (William K. Van-derbilt, ➔
Mercedes). Letzte offizielle Rekordfahrt 1935(Malcolm Campbell,
445,486 km/h). Den Daytona Speed-way als geschlossene Rennstrecke
gibt es seit 1959.
DBFranzösische Sportwagenmarke (Champigny-sur-Marne,1938-1961),
gegründet von Charles Deutsch und RenéBonnet. Die anfänglich auf
einem ➔ Citroën 11 CV basie-renden (später ➔ Panhard) Fahrzeuge
waren im Motor-sport sehr erfolgreich (750 ccm, 1100 ccm). Deutsch
gingnach Schließung der Firma DB zu Panhard und schufdort den Typ
CD (Charles Deutsch), Bonnet setzte seineKarriere in Romantin als
selbständiger Ingenieur fort, woer für ➔ Matra Sport tätig war.
DécapotableFranzösische Bezeichnung eines offenen Wagens im
Sin-ne eines ➔ Cabriolets (le capot = Mütze, Kappe).
DecouvrableFranzösische Bezeichnung für ➔ Cabrio-Limousine.
DecauvilleFranzösische Automarke (Petit-Bourg, 1898-1910),
unterder erfolgreiche Kleinwagen-Konstruktionen erschienen.Da man
den von ➔ Bollée benutzten Namen ➔ Voiturettenicht verwenden
wollte, wurde der erste Decauville als➔ Voiturelle bezeichnet. Ein
Decauville war das erste Au-tomobil, das Henry ➔ Royce besaß, und
nach einer De-cauville-Lizenz entstand in Eisenach 1898 auch der
erste➔ Wartburg.
De DietrichDie Waggonfabrik De Dietrich in Lunéville,
Lothringenund in Niederbronn, Elsass, baute eine große Zahl
quali-tativ hervorragender Automobile (1897-1905). Nachfolge-marke
war ➔ Lorraine-Dietrich. Im Betrieb Niederbronnwar Ettore ➔ Bugatti
tätig, bevor er als Konstrukteur zu➔ Deutz ging und sich
anschließend selbständig machte.
de Dion, Albert, MarquisDer Marquis Albert de Dion (1856-1946)
gehört zu denbedeutenden Pionieren des Automobilwesens. Mit
sei-
Davis 1948
De Dion-Bouton1904
De Dietrich Rennwagen 1902
-
D E TA I LW I S S E N
DELAHAYE V12 CHAPRON
66
D
Beispiel von 1958 bis 1972 sämtliche offenen Versionensowie
einige Spezialcoupés der Citroën-DS-Baureihe an-gefertigt, ebenso
diverse Präsidentenwagen und andereRepräsentationsfahrzeuge. Zu
Chaprons Kunden zähltedie High Society des ganzen Landes, vor allem
in der Zeitvor 1939, als es bei denen, die entsprechende
Ambitio-nen hatten, üblich war, sich ein Auto nach eigenen
Vor-stellungen karossieren zu lassen.René Dreyfus hat nur kurze
Zeit Freude an seinem extra-vaganten Wagen mit elektromagnetischer
Schaltung (vierVorwärts-, drei Rückwärtsgänge) haben können;
1940musste er beim Einmarsch der Deutschen in Frankreichfliehen,
weil er jüdischer Herkunft war und befürchtete,verhaftet zu werden.
Er emigrierte in die USA (wo er spä-ter ein Restaurant eröffnete,
das »Chantéclair« in NewYork). Seinen Delahaye V12 alias »Blauer
Engel« ließ erschweren Herzens zurück; heute befindet sich der
rassi-ge Zwölfzylinder nach einen Kurzaufenthalt im Automu-seum Bad
Oeynhausen (1973-74) in einer wohlgehütetenPrivatsammlung.
Dieses himmelblau/dunkelblau lackierte DelahayeCoupé stellt in
mehrfacher Hinsicht eine Einmaligkeitdar. Es hat das Fahrgestell
eines Grand-Prix-Wagens undauch einen 4,5-Liter-V12-Motor aus einem
Grand-Prix-Wagen unter der Haube. Der Wagen ist über 260
km/hschnell. 1937 wurde das Auto für einen französischenRennfahrer
angefertigt, der damals zu den Helden seinerZeit zählte: René
Dreyfus. Ein Mann, der auch über dienotwendigen Mittel verfügte,
sich einen solch aufwändiggebauten Wagen leisten zu können.René
Dreyfus hatte mit demselben Wagen, der damalsnoch wie ein GP-Bolide
aussah, das mit einer MillionFrancs dotierte Rennen in Montlhéry
bei Paris (Schnitt:257,5 km/h) gewonnen und 1938 in Pau sogar das
Mer-cedes-Team besiegt. Ein Jahr später wurde aus demRennwagen
dieses Sportcoupé, umgebaut von HenriChapron in
Levallois-Perret.Die Karosseriefirma Chapron im Pariser Vorort
Levallois-Perret zählte zu den bestrenommierten in Frankreich,auch
noch viele Jahre nach dem Krieg. Dort wurden zum
Delahaye Zwölfzylinder, KarosserieChapron, 1937
-
67
DDERBY
Delaunay-BellevilleDie französische Lokomotiven- und
SchiffskesselfabrikDelaunay-Belleville stellte auch Automobile her
(St. De-nis, 1904-1948), deren Charakteristikum vor dem I.
Welt-krieg kreisrunde Kühler (nach Lokomotivkesselvorbild)waren. In
den 1930er Jahren ➔ Continental-Motoren; Ka-rosserien kamen von ➔
Chenard-Walcker. 1946 Aufnah-me der Kleinwagenproduktion (➔
Rovin).
DelcoIn den Dayton Engineering and Laboratories Company(Delco),
USA, entstanden Anfang des 20. Jahrhundertsdie ersten elektrischen
Zubehöre für Automobile. Einerder führenden Ingenieure war Charles
Franklin Kettering(1876-1956), der Delco 1920 verließ und bei ➔
GeneralMotors Leiter einer Tochtergesellschaft wurde, die für
GMEntwicklungsaufträge durchführte.
DenzelDer Wiener Automobilingenieur und -importeur
WolfgangDenzel stellte 1953-1960 Sportwagen (Denzel oder WDgenannt)
auf der Plattform des VW Käfers her. Auch dievon ➔ BMW
aufgegriffene Anregung, einen Kleinwagenzu bauen (BMW 700), stammte
von Denzel.
DerbuelDeutsches Kompressorfabrikat (➔ VD). Derbuel-Verdich-ter
wurden zum nachträglichen Einbau angeboten (z.B.für ➔ Adler, ➔
Citroën, ➔ Fiat).
DerbyKleinwagen aus Frankreich (Courbevoie, 1921-1936). Esgab
auch einige Sechs- und Achtzylindermodelle (Moto-
ren, die viele andere Autohersteller erwarben. 1894 bauteDe
Dion-Bouton die ersten ➔ Voituretten mit Benzinmo-tor. Das
Unternehmen war das erste der Branche, das ingroßen Serien
produzierte: 30.000 Motoren (1895-1902),1500 Wagen in 16 Monaten
(1900-1901). De Dion-Bou-ton brachte zahlreiche technische
Besonderheiten (elek-trische Zündung, Einscheiben-Trockenkupplung,
V8-Mo-tor) hervor; auch für Omnibusse, Nutz- und Kommunal-fahrzeuge
stand diese Marke.
Deemster1904 bis 1924 in London hergestellter
Vierzylinderwagender Ogston Motor Company.
DeguingandFranzösischer Kleinwagen (Puteaux, 1926-1929),
Nach-folger von ➔ Vinot-Deguingand.
Dekompressionsventil➔ Anlasshilfen, ➔ Zischhahn.
DelageLucien Delage (1874-1947) eröffnete 1900 ein
Ingenieur-büro und arbeitete 1903-1905 bei ➔ Peugeot, eher er
sichals Automobilhersteller (Levallois, 1905-1953) selbstän-dig
machte. Seine ersten ➔ Voituretten hatten Motorenvon ➔ De
Dion-Bouton. Die Marke machte sich einen Na-men auch im Motorsport
(frühe Grand-Prix-Rennen); De-lage stellte leistungsstarke Sechs-
und Achtzylinder-Sport- und Reisewagen her. 1935 ging Delage
bankrottund wurde von der Pariser Handelsgesellschaft
Autocübernommen, die den Delage-Automobilbau im ➔ Dela-haye-Werk
fortsetzte.
DelahayeDelahaye (Paris, 1895-1954) gehörte zu den
bekanntestenin Frankreich und stand zunächst hauptsächlich für
Kom-munal- und Feuerwehrfahrzeuge, bevor in den 1920er Jah-ren
Sport- und Rennwagen entstanden, die gegen ➔ Bu-gatti und ➔ Talbot
antraten. 1954 wurde Delahaye wie auchdie Marke ➔ Delage von ➔
Hotchkiss übernommen.
DelaugèreFranzösisches Automobilfabrikat (Orléans,
1898-1926);Zwei- Vier- und Sechszylinder unterschiedlichster
Spezi-fikation. Bei Schließung der Firma Übernahme durch➔
Panhard.
Delage 1927
Delaunay-Belleville
Delahaye 1948
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68
DDERHAMkolaus August Otto (➔ Ottomotor), Gottlieb ➔
Daimler,Wilhelm ➔ Maybach, Ettore ➔ Bugatti. Personenwagender Marke
Deutz gab es von 1907 bis 1911, anschließendnur mehr Motoren- und
Schlepper-Fabrikation.
DEUVETDem 1976 gegründeten Bundesverband Deutscher
Mo-torveteranen-Clubs e.V. mit Sitz in Frankfurt am Mainhören
zahlreiche Marken- und andere Oldtimerclubs an,er vertritt die
deutsche Oldtimerszene innerhalb desWeltverbandes ➔ FIVA
(Einzelheiten im Anhang).
Dewandre, Bosch-DewandreNach dem belgischen Erfinder Albert
Dewandre benann-te Saugluft- (Vakuum-)Vierradbremse, wie sie ab
1926auch von ➔ Bosch fabriziert wurde.
D.F.P.Die Firma Doriot, Flandrin et Parent (Courbevoie,
1906-1933) stellte eine Reihe von sportlichen Fahrzeugen her,von
denen einige Motoren von Chapuis-Dornier aufwie-sen. Britischer
Agent für D.F.P. war W. O. ➔ Bentley.
dhcIm Englischen übliche Abkürzung für drop-head coupé(Coupé mit
versenkbarem Dach = ➔ Cabriolet, im Gegen-satz zum ➔ fixed-head
coupé, bei dem das Dach fest ist).
DiattoItalienische Automobilmarke (Turin, 1905-1927),
derenFahrzeuge bis 1909 Lizenzkonstruktionen von ➔ Clément-Bayard
waren; Es gab zeitweilig auch einen Diatto-Bugatti(das
Diatto-Emblem glich dem des Bugatti). AnschließendHerstellung
schneller 2,6- und 3-Liter-Sportwagen. 1927entstand der Entwurf für
einen Achtzylinder-Rennwagen,der von den Brüdern ➔ Maserati
realisiert wurde. Diattohat auch Lastwagen hergestellt.
Dickey seatIm Englischen gebräuchliche Bezeichnung für einen➔
Notsitz im Heck eines Zweisitzers bzw.
Sportwagens(»Schwiegermuttersitz«).
ren von CIME und Chapuis-Dornier). Besonderes Aufse-hen erregte
ein 1931 vorgestelltes und ab 1933 sogar mitV8-Motor angebotenes
Modell mit Frontantrieb, von wel-chem bis1936 etwa 20 Stück gebaut
wurden.
DerhamAmerikanischer Karosseriehersteller (Philadelphia,
1907-1969), der elegante Tourenwagen- und Sedanca-Aufbau-ten
herstellte, auch Flugzeugteile fabrizierte sowie Mi-litärfahrzeuge
anfertigte.
desmodromische VentilsteuerungVentilsteuerung am Motor, bei der
das Schließen derVentile nicht durch Ventilfedern erfolgt, sondern
durch ei-ne Mechanik, bei der Nockenscheiben mit den
Ventil-schäften verbunden sind. Die »Zwangssteuerung« wurdefrüher
bei Rennmotoren angewendet, um bei hohenDrehzahlen exaktere
Verschlusszeiten zu erzielen.
De SotoZu Chrysler gehörende Automarke (Detroit, 1928-1960),die
anfänglich für eine Sechszylinder-Baureihe stand, an-gesiedelt
zwischen dem teuren ➔ Chrysler und dempreiswerten ➔ Plymouth.
Namensgeber Hernando de So-to war ein spanischer Eroberer, der 1541
als erster Eu-ropäer den Mississippi entdeckt hat.
De TomasoVon dem Argentinier Alejandro de Tomaso in Italien
ge-gründete Automobilmarke (Modena, 1956 bis heute),zeitweilig auch
Inhaber von ➔ Maserati (1976-1990), Mo-to Guzzi und ➔ Innocenti.
Teure Sport- und Luxuswagen,vorwiegend mit amerikanischen
V8-Motoren.
DetroitIn Detroit, US-Staat Michigan, entstanden um die
Jahr-hundertwende zahlreiche Automobilfabriken, wobei eini-ge auch
den Namen Detroit als Markenbezeichnung oderals Teil davon
verwendeten (z.B. Detroit Electric, 1907-1938).
DeutschIn Köln ansässige Karosseriefabrik (1916-1972).
KarlDeutsch fertigte Aufbauten für zahlreiche Automobilher-steller
an, überwiegend für Firmen vor Ort wie ➔ Fordoder die deutsche
Repräsentanz von ➔ Citroën.
DeutzDie Gasmotoren-Fabrik Deutz bei Köln ist eine der
Keim-zellen der frühen Automobilindustrie, hier arbeiteten Ni-
Diatto 1927
Deutsch Cabrio (Audi 1973)
-
69
DD’IÉTEREN FRÈRES
Qualitätsprodukte und bewährten sich auf
zahlreichenLangstrecken- und Zuverlässigkeitsfahrten.
DKWIn Zschopau, Sachsen, beheimatete Auto- undMotorradmarke
(Autos: 1928-1966). Die Buch-staben DKW bedeuteten ursprünglich
»Dampf-KraftWagen« (nach einem Projekt des Firmen-gründers ➔
Rasmussen, das aber nicht zur Aus-führung gelangte), standen dann
für einen Spielzeugmotormit dem Namen »Des Knaben Wunsch«. DKW
gehört zuden Pionieren auf dem Gebiet des Zweitaktmotors unddes
Frontantriebs (Beginn 1931 mit dem Modell F1). Ab1950 Weiterführung
der Produktion in Düsseldorf und In-golstadt, nachdem in
Ostdeutschland die dort hergestell-ten Fahrzeuge unter der
Bezeichnung ➔ IFA vermarktetwurden (➔ Auto Union).
D’léteren FrèresBelgisches Karosseriefabrikat; zeitweilig war
die Firma-auch Importeur für ➔ Porsche.
Diesel, RudolfDeutscher Erfinder (1858-1913) eines
Einspritz-Verbren-nungsmotors mit Selbstzündung durch hohe
Verdichtung(Ölmotor).
DieselmotorDieselmotoren (benannt nach Rudolf ➔ Diesel) in
Auto-mobilen gibt es seit 1908, als erstmals ein ➔ Safir
damitausgestattet wurde. Rudolf Diesel und Motorenhersteller
Hyppolyt ➔ Saurer überwachten den Bau dieser Fahrzeu-ge. In den
1930er Jahren setzte sich der Dieselmotor all-mählich im
Nutzfahrzeug durch; bei den Personenwagenzählten ➔ Peugeot (1927),
➔ Hanomag (1935) und ➔ Mer-cedes-Benz (1936) zu den Marken, die
nach dem Safirfrühe Diesel-Geschichte schrieben.
DinosAus der Automobilfirma Loeb & Co. in Berlin, die
1909-1914 den ➔ LUC herstellte, wurden 1919 die Dinos
Auto-mobilwerke. Es entstanden qualitativ hochwertige Fahr-zeuge.
1922 Übernahme durch die Stinnes-Gruppe undStilllegung der
Fertigung zugunsten des besser verkäufli-chen ➔ AGA aus dem
gleichen Konzern.
DixiDie ab 1898 in Eisenach gebauten ➔ Wartburg-Motorwa-gen (und
Fahrräder) bekamen 1903 die Markenbezeich-nung Dixi. Es gab Zwei-,
Vier- und Sechszylindermodelle.1927 Übernahme einer Lizenz zum Bau
des ➔ Austin Se-ven als Dixi 3/15 PS. Ende 1928 wurde das Werk von➔
BMW übernommen, wodurch die Marke erlosch unddie in Eisenach
produzierten Autos fortan BMW hießen.Dixi-Personen und -Lastwagen
aus Eisenach galten als
DKW V1000 1930
DKW F12 1964
Dixi 3/15 PS 1927
Mercedes-Benz 1928 mitKarosserie v. d’Iteren
Dieselmotor Hanomag 1935 (l), Mercedes-Benz1936 (r)
-
D E TA I LW I S S E N
REKORDWAGEN MIT DIESELMOTOR
70
D
Bereits 1931 hatte der Amerikaner Classie Cummins ei-nen mit
einem Dieselmotor bestückten Rekordwagen ge-baut und in Daytona,
Florida, mit 100 Meilen pro Stunde(160 km/h) vorgeführt. Cummins’
weitere Demonstratio-nen in den dreißiger Jahren, mit denen er die
Leistungs-fähigkeit und die Sparsamkeit des Selbstzünders
unterBeweis stellte, blieben zwar ohne nachhaltigen Eindruckbei den
Personenwagenherstellern in den USA, aber im-merhin ließ man sich
in Europa davon anregen, Ähnlicheszu versuchen. George E. F.
Eystons Rekordfahrt mit demAEC Dieselauto gipfelte 1933 in einem
Tempo von 125Meilen pro Stunde (201 km/h), nur gab es leider
keinenHerausforderer, mit dem man sich messen konnte. Esfolgte eine
Dauerfahrt über 3669 Kilometer in 24 Stun-den, gefahren im Motodrom
von Montlhéry – das bedeu-tete einen Schnitt von 152,9 km/h. Der
8,9-Liter-Motorleistete 130 PS; er wurde 1936 durch einen V12 mit
17 Li-ter Hubraum ersetzt. Mit diesem Boliden kam Eyston
inBonneville, Utah, sogar auf 256 km/h.Erwähnenswert ist in diesem
Zusammenhang der Ver-suchswagen des britischen Konstrukteurs Hugh
Garde-ner, der 1932 einen 68 PS starken 5,5-Liter-Dieselmotorin
einem sieben Jahre alten Bentley installierte. Mit die-sem Auto
nahm Lord de Clifford, ein bekannter Sports-mann und Rennfahrer, im
Jahr darauf an der Rallye Mon-te-Carlo teil und wurde sogar
Fünfter. Auch diese Lei-stung wurde zwar gebührend zur Kenntnis
genommen,verhalf dem Dieselmotor im Pkw aber ebenfalls nochnicht
zum Durchbruch.
Bei den 24 Stunden vom Nürburgring 1998 siegte erst-mals in der
Geschichte des Rennsports ein Fahrzeugmit Dieselmotor. Es war ein
BMW 320d, pilotiert von demTeam Stuck/Duez/Menzel/Bovensiepen. Aber
mit Diesel-automobilen wurden schon in früheren Jahren Rennenund
Rekorde gefahren. So zum Beispiel 1933 von Cap-tain George E. F.
Eyston auf der Brooklands-Rennstreckein der Nähe Londons mit einem
AEC Spezialfahrzeug.Die Associated Equipment Company in London,
kurzAEC, war 1912 aus der Fusion dreier
Omnibusherstellerentstanden. Nutzfahrzeuge dieses Fabrikats
erwarbensich einen ausgezeichneten Ruf; die Marke existierte
bis1980, zuletzt im Leyland-Konzern. 1926-27 gab es
einZusammengehen mit Daimler in Coventry, und aus jenerZeit
datieren fruchtbare Kontakte mit dem berühmten In-genieur Laurence
Henry Pomeroy, ein Pionier des Leicht-baus. Seine
Konstruktionsideen und die Einführung vonDieselmotoren im Jahre
1930 kulminierten in einem Kon-zept, dessen Realisierung im
AEC-Vorstand zunächst aufwenig Verständnis stieß. Doch die
Techniker setzten sichdurch – und so entstand 1932 ein
Rekordfahrzeug, daseinen Dieselmotor unter der Haube hatte. Eyston
war einbekannter Renn- und Rekordfahrer, daher war der FirmaAEC
genügend Publicity sicher, wenn sie diesen Mannfür ihr Vorhaben
gewann.Der AEC Rekordwagen war alles andere als ein Lastwa-gen oder
Omnibus, sondern eine stromlinienförmig ka-rossierte, zweitürige
Limousine mit nur leicht angedeute-ten Kotflügeln und
Zentralverschluss-Speichenrädern.
Rekord-Coupé mit Dieselmotor: AEC 1932
-
71
DDOS-À-DOSDoppelzündungSchon früh experimentierte man mit der
Doppelzündung,bei der pro Zylinder zwei Zündkerzen vorhanden
sind.Doppelzündung kann auch aus einem kombiniertenZündsystem
Batterie/Magnet erfolgen, wie dies z.B. der➔ Pierce-Arrow 1905 oder
der ➔ Piccolo 1909 und vieleandere hatten. Die von ➔ Bosch
angebotene Doppelzün-dung bestand aus Zündmagnet, Batterie und
Summer-spule mit Anschluss an die Hochspannungsverteilungdes
Zündmagneten. Mit der Batterie und der Spule wur-de die Zündung
beim Anlassen des Motors aktiviert, imFahrbetrieb arbeitete der
Motor mit Magnetzündung.
Dos-à-dosBezeichnung für einen Wagen (frz.: Rücken an Rücken)mit
Sitzen im Fond, die nicht nach vorn, sondern nachhinten gerichtet
sind (➔ Benz 1897).
DobleIn den USA gebauter Dampfwagen (Waltham, 1914-1931). Obwohl
sich das Fabrikat lange am Markt hielt,blieb die Stückzahl der
Doble Steamers sehr gering.
Dodge, Dodge BrothersDie Brüder Horace und John Dodge bauten
1914 in De-troit ihre erstes Automobil; bis 1928 wurden die
Fahrzeu-ge unter der Marke Dodge Brothers verkauft.Vor der Aufnahme
der Automobilproduktionhatten die Brüder Dodge Motoren und
Getrie-be für ➔ Oldsmobile und ➔ Ford hergestellt.Dodge wurde sehr
bald einer der Großserienhersteller(1915 bereits 45.000 Fahrzeuge)
und begann auch Nutz-fahrzeuge zu bauen. 1928 Übernahme durch ➔
Chrysler.
dohcInternational gebräuchlicheBezeichnung für Ventilsteue-rung
durch zwei obenliegendeNockenwellen im Zylinderkopf(double overhead
camshaft).Motoren in dohc-Bauart ver-tragen höhere Drehzahlen
undgelten deshalb seit jeher alsbesonders leistungsstark.
DoktorcoupéEine stark umworbene Klientel waren schon in der
Früh-zeit des Automobils die Landärzte, die robuste, zuverläs-sige
Zweisitzer bevorzugten. In den 1920er Jahren wurdedas Doktorcoupé
zu einem Begriff für diese Aufbauform.➔ Opel hatte einen
»Doktorwagen« (allerdings als offenenZweisitzer) bereits 1908
herausgebracht.
DonnetDie französische Firma Donnet (Pontarlier, 1924-1936)war
aus dem Zusammenschluss der Hersteller ➔ Zedelund ➔
Vinot-Deguingand hervorgegangen; die erstenFahrzeuge trugen noch
den Namen Donnet-Zédel. DieMotoren waren Vier- und Sechszylinder
verschiedenerGröße; Besonderheiten waren Sechszylinder von 1,3
und1,8 Liter Hubraum.
DoppelgelenkachseAusführung der ➔ Pendelachse, bei der die
Antriebswel-len nicht mit nur einem Gelenk am Differenzial
befestigtsind, sondern beidseitig.
DoppelkolbenmotorMotor, in welchem zwei Kolben in zwei parallel
liegendenZylindern einen gemeinsamen Brennraum haben und ihreKraft
über je eine Pleuelstange auf die Kurbelwelle übertra-gen. Die
Kolben können parallel oder gegenläufig arbeiten.
DoppelphaëtonEine Version des ➔ Phaëton mit mehr Platz im Fond
für➔ Notsitze.
Dos-à-dos Benz 1896 (l); Zündapp Janus 1957 (r)
Dodge 1939
Doppelphaëton Ford 1906
Aston Martin
1952
-
D E TA I LW I S S E N
DOUBLE-SIX
72
D
Den ersten in Serie gebauten Zwölfzylinder Europasbot Daimler in
Coventry an. Die Namensrechte für dieseit 1897 in Coventry gebauten
Daimler-Automobile hatteGottlieb Daimler seinen britischen
Geschäftspartnernpersönlich zugestanden. Ob dem Stammhaus in
Stutt-gart daraus Vor- oder Nachteile erwachsen würden, ließsich
damals nicht voraussehen. Daimlers Mercedesavancierte einige Jahre
später zur führenden Konstrukti-on in Europa, doch die Engländer
verstanden es eben-falls, aus »ihrem« Daimler ein Prestigeautomobil
zu ma-chen: In den nachfolgenden einhundert Jahren fuhr auchdas
britische Königshaus bevorzugt Daimler-Automobile(aber keineswegs
nur solche mit Zwölfzylindermotor).Was für den Hersteller wiederum
gewisse Verpflichtun-gen mit sich brachte.Im Bestreben, stets das
qualitativ Beste anzubieten, kon-kurrierte Daimler mit Rolls-Royce.
Aber lange, bevor jeneFirma in Derby einen Zwölfzylinder auf den
Markt brach-te, präsentierte der Wettbewerber aus Coventry ein
sol-ches Superlativ-Automobil. Sechszylinder galten
damals(zumindest in Europa) als höchst fashionable, doch alsDaimler
1926 seinen »Double-Six« (Doppel-Sechszylin-der) vorstellte, hatte
der Begriff von Luxus eine neue Di-mension bekommen.Daimlers Motor
hatte Drehschieberventile nach demKnight-Patent und einen Hubraum
von 7136 ccm.
Laufruhe und Geschmeidigkeit dieses Motors wurdengerühmt – der
große Daimler war ein wahrhaft königli-ches Automobil. Den Leerlauf
konnte man auf 150 U/mineinstellen; Motorgeräusche waren nur zu
vernehmen,wenn man die Haube öffnete.Bei Rolls-Royce hatte man den
Anschluss regelrecht ver-passt und neidete Daimler den Erfolg – der
Name desKonkurrenten wurde vom Geschäftsführer Claude John-son nie
erwähnt. Allenfalls war von dem »unaussprechli-chen Fabrikat« die
Rede.Zwei zusammengefügte Sechszylindereinheiten vomDaimler-Modell
25/85 HP hatten den Wundermotor erge-ben, mit zwei Wasserpumpen,
zwei Zündmagneten undzwei Zündspulen für Doppelzündung. Einziger
Nachteildes Double-Six war eine starke Hitzeentwicklung, wes-halb
man dem Wagen einen sehr großen Kühler zuge-stand. Über die
Leistung verlor man (wie bei Rolls-Royce)wenig Worte, sie dürfte
bei 150 PS gelegen haben. Undein Kraftstoffkonsum von gut 28 Liter
auf 100 Kilometerwar für diejenigen, die sich einen Double-Six
leistenkonnten, auch nicht der Rede wert. Die meisten Limousi-nen
hatten 3,30 oder 3,60 m Radstand und wurden alsSiebensitzer
karossiert. Es gab V12-Motoren später auchmit 6,5, 5,3 und 3,8
Liter Hubraum, 1937 auch in ohv-Bauweise. Der Name Double-Six wurde
1972 beimDaimler V12 alias Jaguar XJ12 wiederbelebt.
Daimler Double-Six 1927
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73
DDUAL COWL
DreiradfahrzeugWie der erste ➔ Benz von 1885 waren auch später
zahlrei-che Motorfahrzeuge Dreiräder, nicht zuletzt aus
steuerli-chen Gründen (in vielen Ländern wurden dreirädrige
Fahr-zeuge bis zu 350 kg zulässiges Gesamtgewicht wie Motor-räder
besteuert), aber auch wegen des geringeren Bauauf-wands z.B. bei
der Lenkung, wenn das einzelne Rad vornsaß (➔ Goliath, ➔ Tempo). Es
wurden aber auch Dreirädermit einzelnem Hinterrad gebaut (➔
Darmont, ➔ Morgan).
DruckluftanlasserBevor sich ab 1914 der elektrische Anlasser im
Automo-bil durchsetzte, hatten insbes. großvolumige Motoren ei-nen
Druckluftanlasser. Mittels komprimierter Luft, diewährend des
Fahrens durch einen Kompressor erzeugtund in einem druckfesten
Behälter gespeichert wurde,konnte man das Schwungrad in Bewegung
setzen (oderim Bedarfsfall auch einen Reifen mit Luft füllen).
DruckumlaufschmierungSystem der Motorschmierung, beider sich im
tiefsten Punkt der Öl-wanne eine mechanische Pumpebefindet, die das
Motoröl zu allenSchmierstellen des Motors beför-dert. Die
Druckumlaufschmierungsetzte sich im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrh.
gegen dieBagger- bzw. ➔ Tauchschmierung durch.
Dual cowlAus dem Englischen stammende Bezeichnung für
dieAnordnung von zwei getrennten ➔ Cockpits in einem➔ Tourenwagen.
Meist ließ sich ein Teil des »Zwischen-decks« zum bequemeren Ein-
und Aussteigen aufklap-pen, und es gab vor dem hinteren Cockpit
eine zusätzli-che Windschutzscheibe.
Drahtspeichenfelge➔ Speichenfelge.
DrauzKarosseriefabrik (Heilbronn, 1901-1956), die Aufbautenfür ➔
Adler, ➔ Ford und andere Automobilhersteller inDeutschland
anfertigte, so vor allem für die in der Nach-barschaft gelegenen ➔
Fiat-Werke sowie für ➔ NSU inHeilbronn und Neckarsulm, ebenso für
Nutzfahrzeugeverschiedener Fabrikate.
DrehschemellenkungLenkung einer Starrachse oder eines
Achsschemels miteinem nach Kutschenbauart im vorderen
Wagenmittel-punkt vorhandenen vertikalen Drehzapfen. Die
Vorder-achsen bei Lkw-Anhängern sind noch heute mit
Dreh-schemellenkung versehen (➔ Achsschenkellenkung,➔
Lankensperger).
Drehschieberventil➔ Schieberventilmotor.
DrehstabfederungAndere Bezeichnung für ➔ Torsionsfederung.
Dreiachsiger PersonenwagenPersonenwagen mit zwei angetriebenen
Antriebsachsenwurden meist für militärische oder für
Expeditions-Zwecke gebaut (z. B. bei ➔ Horch, ➔ Mercedes-Benz,➔
Renault)
Drei-Positions-CabrioletAuch Transformations-Cabriolet. Aufbau,
bei dem wahl-weise nur die vordere und/oder die mittlere
Dachpartiegeöffnet wird, will man nicht das ganze Verdeck
zurück-schlagen.
Japanischer Sumida-Dreiachser, 1933
Dual Cowl: Mercedes Benz 1927 (l); Rolls-Royce 1929 (r)
Drei-Positions-Cabriolet Rolls-Royce 1926
Dreiradfahrzeug Framo 1933
-
74
DDUESENBERG
DürkoppDeutsche Maschinenfabrik (Bielefeld, 1897-1929), die auch
Nähmaschinen, Fahrräderund Motorräder, schließlich Personenwa-gen
und Nutzfahrzeuge herstellte. An-schließend wieder Konzentration
auf denBau von Zweirädern (➔ Detailwissen).
DuryeaCharles und Frank Duryea gehörten zu den ersten, die inden
USA serienmäßig Automobile bauten (Springfield,
DuesenbergAmerikanische Luxusmarke (Indianapolis, 1919-1937),
ge-baut von den Brüdern Fred und August Duesenberg. Diegroßen,
starken Achtzylinderwagen (1920 bereits mit hy-draulischen
Vierradbremsen) trugen durchwegs teure Son-deraufbauten. Die
elitären Fahrzeuge blieben indes ein Ver-lustgeschäft, und nur
durch die Übernahme seitens ➔ Cord1926 konnte Duesenberg einige
weitere Jahre überleben.Die Attraktivität des legendären Duesenberg
ist jedochnoch immer so groß, dass nicht weniger als sechs Firmenin
den USA ab 1947 ➔ Replicas auf den Markt brachten.
DufauxIn der Schweiz hergestellter großer Wagen (Genf,
1904-1906) mit 13-Liter-Reihenachtzylinder. 1905 entstand so-gar
ein 26,4-Liter-Wagen für Rekordzwecke.
Dunlop1888 erhielt der irische Tierarzt John Boyd Dunlop
(1840-1921) ein Patent auf den von ihm erfundenen
Luftreifen,zunächst fürs Fahrrad vorgesehen. Entscheidende
Impulsefür den Gebrauch beim Automobil etwa 1896 (➔
Luftreifen).
DuplexbremseEine Bauart der ➔ Trommelbremse, beiwelcher zwei
sich gegenüberliegendeBremszylinder auf je eine Bremsbackein der
Trommel wirken.
Du PontAmerikanische Personenwagenmarke (Wilmington,1920-1932)
der Luxusklasse, gegründet durch Paul duMont von der bekannten
Munitions- und Textildynastie.1930 Übernahme der Betriebsräume der
MotorradfabrikIndian in Springfield, Massachussets.
Durant, William CrapoWilliam Crapo Durant (1861-1946) gründete
nicht nur den➔ General-Motors-Konzern, sondern 1921 auch eine
wei-tere Firmengruppe, zu der die Marke Durant (New Yorkund andere
Plätze, 1921-1932), ebenso gehörte wie dieMarken Flint, Rugby,
Princeton, Star und Mason; an vie-len anderen war er außerdem
beteiligt. 1933 ging Durantaus dem Autogeschäft heraus und wandte
sich der Im-mobilienbranche zu.
Duesenberg 1933 Dufaux Rennwagen 1904
Durant 1925
Dürkopp 1912
-
75
DD´YRSANd’YrsanFranzösischer Hersteller (Asnières, 1923-1930)
von Drei-radfahrzeugen nach Vorbild des englischen ➔ Morgan.Die
Produktion blieb gering.
Mass., 1893-1914). Die ersten Fahrzeuge hatten
Einzylin-dermotoren und ➔ Reibradantrieb, ab 1908 gab es
Zwei-zylindermodelle.
DuxVon den Polyphon-Werke (Wahren bei Leipzig, 1908-1926)
hergestellte Fahrzeuge, die von Beginn an Vierzy-lindermotoren und
Kardanantrieb aufwiesen. In Russlandgab es 1904 bis 1908 ein
Duxmobil gleicher Bauart, her-gestellt von den Fahrradwerken Dux in
Moskau.
DynastartVon ➔ Bosch 1903 entwickeltes Aggregat, das Starterund
elektrischen Dynamo miteinander kombinierte undauch
Lichtmagnetzünder genannt wurde. Dynastartanla-gen waren in den
1930er Jahren bei kleineren Fahrzeu-gen populär (z.B. ➔ DKW). Dux
1924
Der este im Jahre 1897 in Bielefeld hergestellte
Dür-kopp-Motorwagen war nach französischem Vorbildentstanden, er
besaß einen Heckmotor und hatte Ähn-lichkeit mit dem
zeitgenössischen Panhard & Levassor.Ob Nikolaus Dürkopp eine
Lizenz zum Nachbau besaßoder das Vorbild nur kopierte, ist nicht
festzustellen. DieVerbindung zu Frankreich war jedenfalls eng, denn
umdie Jahrhundertwende gab es in Paris eine S.A. des Au-tomobiles
Canello-Dürkopp. Und unter dem Namen Ca-nello-Dürkopp waren die
Autos aus Bielefeld sowohl imAusland als auch in Deutschland
bekannt.Nikolaus Dürkopp, 1862 als Sohn eines Eisenhändlers
inHerford geboren, hatte das Uhrmacher- und Feinmecha-nikerhandwerk
gelernt und sich 1867 in Bielefeld selbst-ändig gemacht. Ehe dort
1883 das erste Fahrrad ent-stand, hatte die »Dürkopp-Nähmaschine«
schon einenlandesweit berühmten Namen.Anschließend sind bei Dürkopp
Automobilkonstruktionenentstanden, über deren technische
Einzelheiten nur we-nige Informationen überliefert sind. Zunächst
waren esFahrzeuge mit Zwei-, Drei- und Vierzylindermotoren
infranzösischer Bauart; später folgten Vier-, Sechs- undsogar
Achtzylinder eigener Konstruktion. Die Einrichtun-gen des Werkes
erlaubten die Herstellung vieler Kompo-nenten in eigener Regie,
denn bei Dürkopp fabrizierteman nach wie vor Fahrräder, Motorräder
und Nähma-schinen (in den 1950er Jahren auch Motorroller).Die
Motoren der Anfang 1903 produzierten Dürkopp-Wa-gen besaßen
zwangsgesteuerte Ventile, die beiderseitsder Zylinder angeordnet
waren. Nicht gekapselte Stirnrä-der trieben zwei Nockenwellen an.
Weitere Besonderhei-ten: Magnetzündung, eine kugelgelagerte
Kurbelwelleund ein Zentralschmiersystem. Die Zweizylinder
hattenGetriebe mit drei Gängen, die Vierzylinder Viergangge-triebe.
Alle Wagen wiesen Kettenantrieb auf. 1902 ent-
stand bei Dürkopp ein Sechszylinder, 1903 ein Dreizylin-der mit
Kettenantrieb, dem 1905 ein weiterer folgte, derDürkopp-Dasse, eine
Lizenz nach dem belgischen Das-se-Wagen; er blieb bis 1907 im
Programm.Der elastische Sechszylinder kam mit einem
Zweigang-getriebe aus. Und schon 1905 experimentierte man auchmit
einem Achtzylindermotor.1908 erschien ein kleinerer Vierzylinder,
ein als »Knipper-dolling« bezeichneter 6/12 PS, Es entstanden auch
ein6/16 (KG6), ein 8/14 PS Zweizylinder und ein 8/15 PS(KG8)
Vierzylinder, die ebenso bezeichnet wurden. Gegendie vergleichbaren
und sehr viel weiter verbreiteten Autosvon Adler, Opel, Wanderer
und NSU hatte der Knipper-dolling jedoch wenig Chancen, obwohl er
ein Qualitäts-fahrzeug war. Ab 1908 bot Dürkopp Autos in
Limousinen-Bauweise an, deren Karosserien bei Karmann in Osna-brück
angefertigt wurden. Im gleichen Jahr erwarben dieBielefelder die
Automobilfabrik Oryx, Berlin. 1912 erschienen zwei
Vierzylindermodelle, die hinsicht-lich ihrer Motorbauart etwas
Neues darstellten. Der NG10und der NG13 hatte einen Blockmotor mit
hängendenEinlassventilen; Kurbelwelle und Pleuel wiesen
Rollenla-ger auf, außerdem waren die Kurbelwellen aus fünf
Teilenzusammengesetzt und verschraubt. Neu war auch der ei-gens für
diese Motoren entwickelte Registervergaser.Motor und Getriebe saßen
in einem Hilfsrahmen.Unmittelbar vor Kriegsbeginn 1914 brachte die
Firma, diekurz drauf Dürkopp-Werke AG hieß, die P-Serie heraus,die
einen Vierzylinder (4,1 Liter, P16) und einen Sechszy-linder (6,2
Liter, P24) umfasste. Die Motoren hatten Ma-gnetzündung und
Zenith-Vergaser. Die P-Serie bildetedie Basis für einen Neuanfang
im Jahe 1919; währenddes Krieges hatte man in Bielefeld Lastwagen
hergestellt.Die Kraftfahrzeugproduktion währte bei der Firma
Dür-kopp bis 1929.
D E TA I LW I S S E N
DIE ERSTEN DÜRKOPP AUTOMOBILE
-
PlutoDeutsche Lizenzversion des französischen ➔
Amilcar(Zella-Mehlis, 1924-1927), gebaut in einem Betrieb des➔
Wartburg-Gründers Heinrich Ehrhardt.
PlymouthAmerikanische Automobilmarke (Detroit,1928-2001) im
Chrysler-Konzern. Großseri-enproduktion (1934 bereits der
millionste Wa-gen) im unteren Preissegment. 1955 erfolgtedie
Einführung von V8-Motoren, 1970 Vorstel-lung des Barracuda mit
7,2-Liter-Motor. 2001gab DaimlerChrysler bekannt, die Marke
Plymouthnicht weiter zu führen.
Pneumatic, PneuDie aus dem Griechischen stammende Bezeichnung
ver-wendete man in der Frühzeit des Automobils für Luftrei-fen zur
Unterscheidung vom Vollgummireifen.
erste bedeutende Kreation war ein ➔ Lancia-Cabriolet für die
Königin von Rumänien. 1939arbeiteten für Farina bereits 500 Leute.
1961änderte sich der Firmenname in Pininfarina.Unter dem Juniorchef
Sergio Pininfarina (seit1955 Geschäftsführer gemeinsam mit
seinemSchwager Renzo Carli) entwickelte sich das Unterneh-men zu
einem Design- und Industriebetrieb großen Stils,in welchem
Hersteller wie ➔ Alfa Romeo, ➔ Fiat, ➔ Lanciaoder auch ➔ Cadillac
und ➔ Peugeot komplette Fahrzeu-greihen produzieren ließen. Auch
das 1999 eingeführte,von Pininfarina gestaltete Peugeot 406 Coupé
wurde beiPininfarina gebaut.
PipeBelgisches Automobilfabrikat (Brüssel, 1898-1922),
daserfolgreich Sport- und Tourenwagen herstellte. Der erste➔ NSU
war eine Pipe-Lizenzkonstruktion.
PlanetengetriebeStatt eines Zahnrad-Wechselgetriebes hatten
viele Auto-mobile früher ein Planetengetriebe (auch:
Umlaufgetrie-be), z.B. das T-Modell von ➔ Ford. Drei konzentrisch
zu-einander angeordnete Zahnradgruppen, die ständig imEingriff
stehen, bilden beim Planetengetriebe eine kom-pakte Baueinheit. Die
Veränderung der Umlaufgeschwin-digkeit und damit der
Antriebsdrehzahl erfolgt durch dieAbbremsung eines der
Antriebsräder. Planetengetriebebieten zahlreiche
Anwendungsmöglichkeiten auch imMaschinenbau. In Verbindung mit
Drehmomentwandlernverwendet man sie überwiegend bei automatischen
Ge-trieben. Die Fahrrad-Nabenschaltung funktioniert eben-falls nach
dem Prinzip eines Planetengetriebes.
PlattformrahmenVariante eines Fahrgestells (»Rahmen«) in Gestalt
einerBodenplattform als Träger des Motors, von
Fahrwerks-komponenten und der Karosserie. Bekanntestes Auto-mobil
mit Plattformrahmen ist der ➔ Volkswagen Käfer.
PlungerBezeichnung für einen Tauchkolben, z. B. in einer
Ein-spritzpumpe.
162
PPIPE
Pininfarina-Karosserie Alfa Romeo 1938
Plattformrahmen Lancia 1937
Pluto 1925
Planetengetriebe
-
163
PFERDINAND PORSCHE
PontonkarosserieBezeichnung für eine Automobilkarosserie mit
glattenAußenflächen ohne Trittbretter oder angesetzte, sondernin
den Aufbaukörper integrierte Kotflügel (z.B. ➔ Stan-dard Vanguard
ab 1947, ➔ Mercedes-Benz 180 ab 1953).
Pope-HartfordVon 1903 bis 1904 in USA hergestellter
Tourenwagenkonservativen Designs, aber mit großvolumigen
Motoren.Die Pope-Gruppe stellte auch den Pope-Toledo als
auf-wändiger gebauten und den Pope-Tribune als preiswer-ten
Kleinwagen her. Keines der Fabrikate überlebte indesden I.
Weltkrieg.
PoppSchweizer Automobilmarke, unter der um die Jahrhun-dertwende
einige Exemplare nach Vorbild des ➔ Benzgebaut wurden.
Porsche, FerdinandMan bezeichnet den in Maffersdorf im damaligen
Böh-men geborenen Ferdinand Porsche (1875-1951) als eineder
Vaterfiguren im europäischen Automobilbau. SeineKarriere begann bei
➔ Lohner in Wien, wo er Elektrofahr-zeuge und ➔ Mischwagen
konstruierte; anschließendging er zur ➔ Österreichischen
Daimler-Gesellschaft undtrat 1922 bei Daimler inStuttgart ein, wo
er Renn-wagen und großen Touren-wagen mit Kompressor ent-wickelte.
Nach einem kur-zen Engagement bei Steyrmachte sich Porsche 1930in
Stuttgart als Konstruk-teur selbständig, entwickel-te für die ➔
Auto UnionGrand-Prix-Rennwagenund arbeitete im Regie-rungsauftrag
an der Vorbe-reitung des ➔ Volkswagens.Die Schaffung der
PorscheSportwagen, gebaut ab
PobiedaDer in Gorki, Russland, ab 1946 gebaute Pobieda M20
inPontonform war der erste Großserienwagen in der dama-ligen
Sowjetunion (➔ GAZ), der bis 1956 hergestellt wur-de und dann vom
Modell ➔ Wolga M21 abgelöst wurde.In Polen produzierte man den
Pobieda unter der Be-zeichnung ➔ Warszawa.
PolymobilDie Polyphon-Musikwerke in Wahren bei Leipzig
stelltenvon 1904 bis 1909 das Modell »Curved Dash« von ➔ Oldsin
Lizenz her. Nachfolgende Konstruktionen erhielten denMarkennamen ➔
Dux; von diesen Fahrzeugen gab es bis1912 in Russland eine
Montageproduktion.
PontiacAus dem ➔ Oakland entstandene amerikanische Auto-marke
(Pontiac, 1926 bis heute) im ➔ General-Motors-Konzern, die ihren
Namen nach der Stadt bekam, in derdie Autos gebaut wurden. 1934
führte Pontiac vordereEinzelradaufhängung ein. Die preiswerten
Reihen-Sechs-und Achtzylinder waren sehr populär, und der 1955
ein-geführte V8-Motor stellte die Grundlage für Entwicklun-gen zum
Hochleistungsmotor dar, mit dem die MarkePontiac ein sportliches
Profil bekam: 1961 Tempest,1963 Le Mans GTO, 1967 Firebird, 1969
TransAm. Pon-wurde in den USA in den 1960er Jahren ein Begriff für
tu-ningfähige Autos großen Kalibers.
Pontiac 1938
Pontonkarosserie (Mercedes-Benz) 1953
Ferdinand Porsche (r.) mitFranz Xaver Reimspiess
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164
PPOLIZEILICHE KENNZEICHENIA BerlinIB Provinz PosenIC Provinz
OstpreußenID Reg.-Bezirk WestpreußenIE Provinz BrandenburgIH
Provinz PommernIK Nieder- und OberschlesienIL Reg.-Bezirk
SigmaringenIM Provinz SachsenIP Provinz Schleswig-HolsteinIS
Provinz HannoverIT Provinz Hessen-NassauIX Provinz WestfalenIY
Reg.-Bezirk DüsseldorfIZ Rheinprovinz
IIA MünchenIIB OberbayernIIC NiederbayernIID PfalzIIE
OberpfalzIIH OberfrankenIIN Nürnberg-FürthIIS MittelfrankenIIU
Unter- und MainfrankenIIZ Schwaben und Neuburg/Donau
I Kreishauptmannschaft BautzenII Kreishauptmannschaft DresdenIII
Kreishauptmannschaft LeipzigVI Kreishauptmannschaft ChemnitzV
Kreishauptmannschaft Zwickau
IIIA StuttgartIIIC Backnang, Böblingen, EsslingenIIID Leonberg,
Ludwigsburg, Stadt HeilbronnIIIE Landkreis Heilbronn, Vaihingen/E.,
WaiblingenIIIH Balingen, Calw, Freudenstadt, HorbIIIK Nürtingen
ReutlingenIIIM Rottweil, Tübingen, Tuttlingen
IIIP Aalen, CrailsheimIIIS Schw.-Gmünd, Schw.-Hall, Heidenheim,
KünzelsauIIIT Bad Mergentheim, ÖhringenIIIX Biberach, Ehingen,
Göppingen, Landkreis UlmIIIY Münsingen, RavensburgIIIZ
Friedrichshafen, Wangen, Stadt Ulm, Saulgau
VH Hessen (ab 1937)VO Provinz Oberhessen (bis 1937)VO Provinz
Rheinhessen (bis 1937)VO Provinz Starkenburg (bis 1937)
M Mecklenburg (bis 1937)MI Mecklenburg-Schwerin (bis 1937)MII
Mecklenburg-Strelitz (bis 1937)
OI OldenburgOII LübeckOIII Birkenfeld
A AnhaltB BraunschweigHB Hansestadt BremenHH Hansestadt
HamburgIVB BadenL LippeS SudetenlandSaar SaarlandSL
Schaumburg-LippeTh ThüringenW Waldeck
DR Deutsche ReichsbahnPol Polizei und Feuerwehr (ab 1937)RP
Deutsche ReichspostRW Reichswehr (bis 1935)SS Waffen-SS (ab 1937)WH
Wehrmacht / Heer (ab 1935)WL Wehrmacht / Luftwaffe (ab 1935)WM
Wehrmacht / Kriegsmarine (ab 1935)
POLIZEILICHE KENNZEICHEN IN DEUTSCHLAND 1906 - 1945
IZ stand für Rheinprovinz mit Düsseldorf,IIA für Bayerns
Landeshauptstadt München
-
165
Porsche-SynchronisierungDen Gleichlauf der durch
Synchronisierung auf gleicheUmlaufgeschwindigkeiten gebrachten
Räder im ➔ syn-chronisierten Getriebe dem sich jeweils langsamer
dre-henden Zahnrad über innenverzahnte Synchronringe zubewirken,
geht auf eine Entwicklung bei ➔ Porschezurück, die man sich durch
Patente schützen ließ.
PragaUnter dieser erst österreichischen, ab 1918
tschechischenAutomarke (Prag, 1907-1948) erschienen eine große
Zahlhervorragender Personenwagen und Nutzfahrzeuge. Bis1911
Lizenzherstellung des ➔ Isotta-Fraschini, später eige-ne
Konstruktionen, auch Kleinwagen wie den 1924 einge-führten Praga
Piccolo. Nach 1948 nur mehr Herstellungvon Lastwagen, Motoren und
Getrieben.
PremierUnter dem Markennamen Premier gab es
verschiedeneAutomobilkonstruktionen, gebaut in Deutschland,
Groß-britannien, Indien, Österreich und in den USA. Der deut-sche
Premier war ein in Nürnberg gebauter Kleinwagen
1949 (auf VW-Basis), geht auf Ferdinand Porsche jr.(»Ferry«
Porsche, 1909-1998) zurück, der das konstrukti-ve Erbe seines
Vaters übernahm und den Namen Por-sche auch zu einer
Markenbezeichnung machte.
PorscheDie nach Ferdinand »Ferry« Porsche benannten Automo-bile,
ab 1949 erst in Gmünd/Österreich, ab 1950 in
Stutt-gart-Zuffenhausen hergestellt, kennzeichnen Deutsch-lands
berühmteste Sportwagenmarke. Entwickelt ausdem ➔ Volkswagen, wiesen
die Coupés und Cabrioletsder klassischen Reihe 365 (A, B, C)
einschließlich desNachfolgemodells 911 (anfänglich: 901) einen
gebläse-gekühlten Boxermotor im Heck auf. Die auf der Straßewie im
internationalen Sportgeschehen (Tourenwagen-Rennsport, Rallye,
Grand Prix) durch ihr hohes Lei-stungspotenzial, ihre
Zuverlässigkeit und ihre Strapazier-fähigkeit renommierten
Fahrzeuge schufen einen »Por-sche-Mythos«, der mit großer
Markenloyalität einhergeht.Alle Fahrzeuge gleich welcher Baureihen
genießen Anse-hen und Klassikerstatus in aller Welt;
Porsche-Clubspflegen eine intensive Markentraditon.
PPORSCHE
Getriebe mitPorsche- Synchronierung
Porsche 356 Coupé mit Reutter-Karosserie 1953
Porsche 911Prototyp (901) 1963
-
166
PriamusDeutsches Automobilfabrikat (Köln, 1901-1923).
Vierzy-lindermotoren ab 1904. Im Priamus-Werk, wo auch HansGustav ➔
Röhr seine Karriere begann, wurde später der➔ Mölkamp gebaut.
Prinz-Heinrich-WagenBezeichnung für jene großen Tourenwagen, wie
sie in denJahren 1908 bis 1910 an den Prinz-Heinrich-Fahrten
teil-nahmen. Diese unter der Schirmherrschaft SKH desdeutschen
Kronprinzen veranstalteten Langstrecken-Wettbewerbe zeichnete sich
durch hohe Anforderungenaus, die Hauptaggregate der Fahrzeuge
musstenverplombt sein. Prinz-Heinrich-Modelle gab es bei➔
Austro-Daimler, ➔ Horch, ➔ Opel, ➔ Vauxhall und ande-ren
Herstellern; die Karosserien wiesen die ➔ Torpedo-Form auf.
PropellerautoIn den 1920er Jahren gab es verschiedentlich
Versuche,Straßenfahrzeuge mit Propellerantrieb zu versehen. Mehrals
Kuriositätswert war den Experimenten nicht beizu-messen, während
propellergetriebene Schlitten- undWasserfahrzeuge sich gut
bewährten.
Prosper-LambertVon 1901 bis 1906 in Frankreich gebauter
Kleinwagenmit ➔ De-Dion-Motor.
ProtosDie von der Berliner Motorwagenfabrik Protos ab
1900hergestellten Automobile fand erstmals weltweite Beach-tung,
als 1908 ein 17/35-PS-Modell beim Rennen vonNew York nach Paris
nach einem ➔ Thomas Flyer auf denzweiten Platz kam. Im gleichen
Jahr übernahmen die ➔Siemens-Schuckert-Werke die Firma und gaben
sie 1928an ➔ NAG weiter. Protos war eine Gründung des
Industri-ellen Alfred Sternberg; zu den Konstrukeuren des
Hauseszählte der bekannte Ingenieur Ernst Valentin, der zuvorbei ➔
Nagant gearbeitet hatte.
PSDie Abkürzung PS bzw. DIN-PS steht für Pferdestärkeund wurde
1978 offiziell durch die Maßeinheit Kilowatt
(1913-1914), der österreichische eine Lizenz davon, 1913in Eger
hergestellt; der britische ein in Birmingham ge-bautes Fahrzeug mit
➔ Aster-Motor. Bei den in Bombay,Indien, seit 1955 gebauten
Premier-Autos handelt es sichum ➔ Fiat-Lizenzen (teils mit
Nissan-Motoren), währendder amerikanische Premier (Indianapolis,
1903-1926) mitwenigen Ausnahmen (zu denen ein Rennwagen für die500
Meilen von Indianapolis 1916 zählte) Taxifahrzeugeherstellte, deren
Motoren weitgehend aus Aluminium be-standen.
PrescottIn der Nähe der englischen Stadt Cheltenham
gelegeneBergrennstrecke, die seit Jahrzehnten dem britischenBugatti
Owners Club gehört und regelmäßig Schauplatzvon
Oldtimer-Wettbewerben ist.
Pressluft-AnlasserVor der Einführung elektrischer Starter gab es
bei einigengroße Wagen (z.B. ➔ Brasier, ➔ Minerva, ➔
Panhard-Le-vassor, ➔ Wolseley) Kompressoren, die zum Auffüllen
vonPressluftbehältern dienten. Mit der komprimierten Luftließ sich
der Motor in Bewegung setzen (gefächertesSchwungrad) und – was
genauso nützlich war – derSchlauch eines Reifens füllen. Einer der
erfolgreichstenHersteller solcher Anlagen war ➔ Saurer.
PrestoDeutsche Automobilmarke (Chemnitz, 1901-1927),
her-vorgegangen aus einer Fahrradfabrik; Presto-Fahrräderund
Motorräder genossen Weltruhm. 1907-1910 gab eseine ➔
Delahaye-Lizenzfertigung. 1926 erfolgte die Über-nahme der Firma ➔
Dux, die einen Sechszylindermotorentwickelt hatte und der ein Jahr
lang im Presto angebo-ten wurde, ehe Presto 1927 seinerseits von
der Firma➔ NAG übernommen wurde und dieses Modell bis 1929als
NAG-Presto figurierte. Presto-Motorräder aus Chem-nitz gab es bis
1940.
PPRESCOTT
Presto 1927
Propellerauto 1922
-
167
P
(1 kW = 1,36 DIN-PS) ersetzt. Die anfangs übliche Kenn-zeichnung
von Fahrzeugtypen nach ihrer Motorleistung(z.B. 35 PS Mercedes,
1901) wurde in Deutschland 1906durch die Einführung der
Kraftfahrzeugsteuer (»Auto-mobilsteuer« um die Angabe der
»Steuer-PS« ergänzt,wodurch sich bei einem Kleinwagen mit 16 PS
starkem1-Liter-Viertaktmotor z.B. die Bezeichnung 4/16 PS er-gab.
Die erste Zahl entsprach den zu versteuernden PS,die zweite den
effektiven (Brems-)PS. Die gültige Steuer-formel lautete
seinerzeit: 1 PS = Zahl der Zylinder x 0,3 xQuadrat der
Zylinderbohrung x Kolbenhub in Meter (beiZweitaktmotoren: 0,45). 1
Steuer-PS entsprach damit261,8 ccm beim Viertakter und 175,5 ccm
beim Zweitak-ter. Das Resultat wurde auf- bzw. abgerundet. Ein
Wagenmit einem 1-Liter-Motor rangierte also als 4 PS. DieseFormel
galt in Deutschland bis 1928, als die zunächst bis1933 und ab 1945
erneut gültige, auf den Hubraum be-zogene Kfz-Steuer eingeführt
wurde; viele Hersteller be-hielten die alte Steuerformel zur
Kennzeichnung ihrerFahrzeuge jedoch einige weitere Jahre bei. Auch
die da-mals häufig anzutreffende Weglassung der Hubraum-größe bei
Fahrzeugbeschreibungen, sondern nur Angabevon Bohrung und Hub,
erklärt sich aus der beschriebe-nen Praxis, weil aus dem
Steuer-PS-Wert in etwa die Mo-torgröße zu erkennen war (z.B. Ford
16/65 PS 1932: 8Zylinder, 77,8 Bohrung, 95,3 mm Hub).Die
Leistungsangabe in PS hat sich bis in die jüngste Zeitgehalten und
selbst in der Fachwelt von der MaßeinheitkW nicht verdrängen
lassen; es werden meist beide Wer-te angegeben (➔ h.p., ➔
Steuerformel).
PuchÖsterreichisches, aus der Fahrrad- und Motorradfabri-kation
entstandenes Automobilfabrikat (Steyr, 1906-1925). Bau von
Fahrzeugen mit Schiebermotor (SystemKnight) ab 1912. Durch
Zusammenschluss der Firmen➔ Austro-Daimler, ➔ Steyr und Puch
entstand 1934 dieSteyr-Daimler-Puch AG, in welcher Puch zunächst
ledig-lich (sehr gute) Motorräder fabrizierte. Unter der MarkePuch
wurden in den 1950er und 1960er Jahren die ➔ Fiat-Modelle 500 und
600 mit eigenen luftgekühlten Motorenfür den österreichischen Markt
fabriziert sowie ab 1979der Mercedes-Benz Typ G Geländewagenmit der
Marken-bezeichnung Puch für außerdeutsche Märkte.
PVT
Protos Phaëton(Karosserie Zander) 1925
Puch Werkswagen (Alpenfahrt 1963)
Mercedes Pullman Limousina (Farina 1925)
PullmanNach dem amerikanischen Industriellen Charles
MortimerPullman, der in den USA gegen Ende des 19.
JahrhundertLuxusreisezüge einrichtete, benannte Limousinen mit
be-sonderem Komfort. Pullman-Limousinen oder -Cabrioletshatten eine
➔ Separation zum Fond aufzuweisen, meistauch zusätzliche Klappsitze
und eine Anzahl von Extras(z.B eine Bar, Klapptischchen,
Fußstützen), die demWohlbefinden der Reisenden dienten.
pvtAls pvt oder p.v.t. (Abkürzung für engl.: post
vintagethoroughbred = ein Reinrassiger der Nach-Vintage-Epo-che)
bezeichnen die Engländer einen ➔ Klassiker der1930er Jahre.
Mercedes Pullman Limousina (Farina 1925)
-
168
quadratischer MotorUmgangssprachliche Bezeichnung für einen
Motor, des-sen Abmessungen für Bohrung und Hub identische Wer-te
aufweisen (z.B. 80 x 80 mm beim Fiat 124 1,6 Liter von1969). Ist
der Hub größer als die Zylinderbohung, be-zeichnet man das
Verhältnis als »überquadratisch«; istdie Bohrung größer als der
Hub, ist es ein »unterquadrati-scher« Motor.
QuadricyleBezeichnung für einen leichten, vierrädrigen
Motorwagenin Motorrad-Bauart, typisch für die Zeit um 1895-1902.Als
reine »Fahrmaschine« wies das Quadricycle einenRohrrahmen, einen
meist im Heck angeordneten, luft-gekühlten Motor und einen oder
zwei Sitze auf. Auch alsleichtes Liefer- und Botenfahrzeug mit
einem Behälter fürWaren gebaut. Das Wort Quadricycle wurde in
vielenLändern verwendet und ist analog zum Bicycle (Zweirad)und ➔
Tricycle (Dreirad) entstanden.
QuadriletteVon ➔ Peugeot verwendete Bezeichnung für
einenvierrädrigen Kleinwagen, der 1921 bis 1923 in der für
da-malige Verhältnisse großen Zahl von 3500 Stück herge-stellt
wurde. Die Peugeot Quadrilette (Typ 161, vier Zylin-der, 667 ccm,
10 PS) war ein Zweisitzer mit zunächstzwei Plätzen in
Tandemanordnung, später nebeneinan-der. Mit diesem sehr preiswerten
Fahrzeug holte Peugeotden Vorsprung auf, den ➔ Citroën mit seinen
populärenGroßserienautos seit 1919 errungen hatte.
QuerblattfederMeist in Verbindung mit Einzelradaufhängung
angewen-dete Positionierung einer ➔ Blattfeder quer zur
Fahr-zeuglängsachse, ein oder zwei (über oder auch unterhalbder
Radachse) angeordnete Federpakete sowohl an derVorder- als auch an
der Hintersachse (➔ Schwebeachse).Mit Querblattfederung waren z.B.
Fahrzeuge von ➔ DKW,➔ Wanderer, ➔ BMW und vielen anderen
versehen.
Querstabilisator➔ Stabilisator.
QuermotorDen Motor quer zur Fahrtrichtung vorne ins Fahrzeug
zusetzen, parktizierte erstmals die englische Firma Brookeum 1900
sowie der Amerikaner Walter ➔ Christie bei ei-nem Rennwagen 1904.
Den Durchbruch dieser Bauweisebe einem Vierzylinder in Kombination
mit Vorderradan-trieb gab es jedoch erst 1959 mit der
Serieneinführungdes von Alec ➔ Issigonis für ➔ Morris entwickelten
Mini(➔ Austin), dessen Konstruktionsprintip auch auf andereModelle
von Morris und Austin übertragen wurde.
QuerstromvergaserDurch den auch Horizontal- oder
Flachstromvergaser ge-nannten Querstromvergaser gelangt das
Kraftstoff-Luft-gemisch nicht wie beim Fallstromvergaser von oben
oder
wie beim Steigstromvergaser von unten in den oder
dieAnsaugstutzen bzw. Ansaugkrümmer des Motors, son-dern von der
Seite. Unabhängig von der Position derSchwimmerkammer oder des
Luftfilters befinden sichMischrohr und Drosselklappe mit den
Ansaugkanälen derZylinder auf einer Ebene. Diese Vergaserbauart
findet beiMotoren Anwendung, deren Unterbringung wenig Raumin der
Vertikalen lässt.
Quermotor im Austin Mini
Peugeot Quadrilette 1921
Q
Quadricycle Renault: ein 3,5-PS-Lieferwagen für 250 kg, 1900
-
278
im Vergleich zur großen Zahl der Oldtimer in Deutsch-land hat
der DEUVET Erstaunliches geleistet.
Als Oldtimerbesitzer Mitglied in einem DEUVET-Clubzu sein,
bedeutet nicht zuletzt, die nützliche Arbeitdes Verbandes zu
unterstützen. Aktuelle Infos findenSie bei einem Besuch im Internet
unter: http://www.deuvet.de
Weitere Aufgaben des DEUVET Die Arbeit des DEUVET umfasst noch
sehr viel mehrals die vortanstehend aufgeführten Tätigkeiten
undServiceleistungen, so zum Beispiel die
� Herausgabe von regelmäßige Mitteilungen an dieClubs zu
relevanten Oldtimerthemen
� Schaffung eines Oldtimer-Archivs und einer Datensammlung
� Anerkennung der Beurteilung der historischen Authentizität von
Fahrzeugen
Wer Mitglied in einem dem DEUVET angeschlossenenClub ist, gehört
automatisch dem DEUVET an undkann sich bei Fragen und Problemen
rund um denOldtimer an die DEUVET-Geschäftsstelle wenden.
Rund 525.000 Motorräder und rund 777.000 Per-sonenwagen mit
einem Alter von über 20 Jahren gibtes in Deutschland. Man darf
davon ausgehen, dassfast alle dieser Motorräder und etwa die Hälfte
derAutos von ihren Besitzern als Liebhaber-Fahrzeugeund Oldtimer
betrachtet werden. Zählt man die Per-sonen hinzu, die dem Hobby
nahe stehen, ohneselbst ein Fahrzeug zu besitzen, so ergibt dies
eineZahl von weit über einer Million Bundesbürgern, diesich dem
Oldtimer verbunden fühlen.
Doch nicht mehr als knapp 45.000 Personen sinddurch
Mitgliedschaft in einem Oldtimerclub bis jetztim DEUVET
organisiert. Dennoch: Trotz der relativ ge-ringen Mitgliederzahl
und seiner bescheidenen Mittel
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Historische Rennwagen vor dem alten Clubhaus an der
Brooklands-Rennstrecke. Maserati, Riley, Alfa Romeo,
Bentley,Bugatti, Aston Martin und jede Menge »Hill-climb Specials«
– die britische Szene ist reichhaltig bestückt
-
279
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Für im Jahr 2005 beantragte Pässe muss dasMindestalter 23 Jahre
betragen.
Für im Jahr 2006 beantragte Pässe muss dasMindestalter 24 Jahre
betragen.
Für im Jahr 2007 beantragte Pässe muss dasMindestalter 25 Jahre
betragen. Ab dem Jahr 2008bleibt das Mindestalter dann weiter bei
25 Jahrenbestehen.
Den DEUVET-Pass hingegen gibt es weiterhin ab ei-nem
Fahrzeugalter von 20 Jahren. Er dient in Deutsch-land vorwiegend
bei Zulassungsstellen und Prüforgani-sationen zum Nachweis der
historischen Authentizität.So verlangen zunehmend Zulassungsstellen
bei derBeantragung der roten 07-Kennzeichen einen Nach-weis eines
Oldtimer-Clubs oder -Verbandes darüber,dass es sich bei dem
einzutragenden Fahrzeug (eskönnen auch mehrere sein) um Oldtimer
handelt – derDEUVET-Pass ist ein solcher Nachweis. In ihm ist
dasFahrzeug abgebildet und beschrieben, etwaige Ände-rungen werden
festgehalten. Auch bei der Bean-tragung einer Oldtimer-Versicherung
und beim Aus-stellen eines Oldtimer-Wertgutachtens ist der
DEUVET-Pass ein anerkanntes Dokument. Unterlagen zum Be-
antragen von DEUVET- und FIVA-Pass erhalten Clubmitglieder in
derGeschäftsstelle des DEUVET oderbeim Fahrzeugpassprüfer
ihresClubs.
� Erstellung und Bearbeitung statistischer Erhebungen
� Unterstützung von Studien- und Forschungsarbeiten
Zusammenarbeit mit der FIVAFür die Teilnahme an einigen
nationalen und an sämt-lichen internationalen
Oldtimer-Veranstaltungenbenötigt man die FIVA Identity-Card, kurz
FIVA-Passgenannt. In Deutschland wird dieser Pass zusammenmit dem
deutschen Pendant, dem DEUVET-Pass,vom DEUVET als deutsche
Vertretung der FIVA aus-gestellt. Die FIVA (Fédération
Internationale des Vehi-cules Anciens) ist die Internationale
Organisation allerOldtimer-Besitzer mit Sitz in Paris.
Man konnte den FIVA-Pass bisher für Fahrzeuge miteinem
Mindestalter von 20 Jahren erhalten. Voraus-setzung war, dass der
Besitzer des Fahrzeugs Mit-glied in einem DEUVET-Club ist, dass
sich das Fahr-zeug in einem guten Originalzustand befindet
(oder,falls teil- oder vollrestauriert, in einem dem
Originalentsprechenden Zustand) und dass das Fahrzeugnicht
regelmäßig im Alltagsverkehr eingesetzt wird. ImGrunde hat sich
daran nichts geändert, nur hob dieFIVA das Mindestalter für den
Fahrzeugpass kürzlichin Stufen auf 25 Jahre an:
Für im Jahr 2004 beantragtePässe muss das Mindestalter
desFahrzeugs 22 Jahre betragen.
Kauf eines Oldtimers außerhalb der Europäischen Union Über den
Erwerb eines Oldtimers im Inland oder in ei-nem anderen Staat der
EU sind nicht viele Worte zuverlieren; der gemeinsame Markt ohne
Zollschrankenhat früher bestehende Einfuhrprobleme
verschwindenlassen. Die Europäische Union besteht zur Zeit
(Stand2003) aus Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland,Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland,
Itali-en, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal,Schweden und
Spanien. Wenn man aber einen Old-timer zum Beispiel aus Polen, aus
der Schweiz oderaus den USA erwerben und in ein EU-Land
einführenmöchte, ist der Fiskus involviert.
Wie beantragt man eine Zollabfertigung?Üblicherweise wird die
Zollabfertigung bei dem Zoll-amt vorgenommen, bei dem das Fahrzeug
tatsächlich
in die EU eingeführt wird. Erfolgt die Abfertigung beieinem
anderen Zollamt, so ist ein Zollversandverfah-ren (T1) notwendig,
das sich im Normalfall ein Spedi-teur teuer bezahlen lässt.
Die Abfertigung kann entweder mit Antrag auf demFormblatt
»Einheitspapier« erfolgen oder – bei Zoll-stellen in Deutschland –
mittels IT-Verfahren ATLAS.Bei einem Zollwert ab 5000 Euro ist
zusätzlich die ge-sonderte Anmeldung des Zollwertes auf dem
Vor-druck D.V.1 erforderlich. Bei Nutzung des IT-Verfah-rens ATLAS
ist diese Anmeldung in den Eingabefel-dern entsprechend
integriert.
Zusätzlich zur Zollabfertigung ist eine
»Unbedenk-lichkeitsbescheinigung für Zollzwecke« zu beantra-gen.
Sie dient bei der Zulassungsstelle als Nachweiseiner ordnungsgemäß
vollzogenen Zollabfertigung.
KAUF, ZOLL, TÜV, ZULASSUNG
BUNDESVERBAND DEUTSCHER MOTORVETERANEN-CLUBS e.V.
Meilenwerk Berlin Wiebestraße 36-37, 10553 Berlin
http://www.deuvet.de
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280
ZollabwicklungDiese betrifft die Importabwicklung in Ländern
derEU; etwa bestehende Exportformalitäten im Ver-kaufsland müssen
natürlich ebenfalls beachtet wer-den.
Der Ablauf gilt entsprechend für die Einfuhr von
Kraft-fahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen. Bei Teilen sinddie
jeweils geltenden Zollsätze und Warennummernzu beachten. Es können
zusätzliche Verbrauchssteu-ern anfallen.
Auf welcher Grundlage werden Zoll und EUStberechnet? Grundlage
für die Berechnung der Zollabgabe ist derWert der Ware an der
EU-Grenze. Das bedeutet:Kaufpreis, Frachtkosten, Versicherung und
andereaußerhalb der EU anfallenden Kosten ergeben zu-sammen den
Zollwert.
Grundlage für die Berechnung der Einfuhrumsatz-steuer (EUSt) ist
der Zollwert plus die Zollabgabenund der in der Gemeinschaft
anfallenden Transport-und sonstigen Kosten, sofern diese nicht
(bereits ver-steuert) von dritter Seite, etwa von einer
Speditions-firma, berechnet wurden.
Beispiel: Kaufpreis 1.000,00 EURFrachtkosten 100,00
EURHandlingskosten 10,00 EURVersicherung 2,00 EURZollsatz 10
%Zollwert 1.112,00 EURZoll 111,20 EUREU-Frachtkosten 50,00
EUREUSt-Wert 1.273,20 EUREUSt-Satz 16 %EUSt 203,71
EUREingangsabgaben insgesamt 314,91 EUR
Kraftfahrzeug oder Sammlungsstück?Diese Frage hat eine gewisse
Auswirkung auf dieEingangsabgaben, die beim Import eines
histori-schen Fahrzeugs fällig werden, daher ist eine ge-naue
Prüfung zu empfehlen. Der Europäische Ge-richtshof (EUGH) hat in
einem Urteil festgelegt, wiediese Frage zu beantworten ist. Denn
für so genann-te »Sammlungsstücke« im Sinne der Zolltarifnummer9705
0000 003 besteht Zollfreiheit, auch wird nur derermäßigte
Einfuhrumsatzsteuersatz von zur Zeit 7%erhoben.
Der Zollbescheid kann dafür zwar ebenfalls dienen,darf jedoch
wegen des Steuergeheimnisses nicht vonder Zulassungsstelle
gefordert werden. Die entstan-denen Eingangsabgaben sind bei der
Abfertigung barzu bezahlen.
Zollrechtliche KlassifizierungEin zu importierendes
Kraftfahrzeug ist gemäß demZolltarif wie folgt zu
klassifizieren:
� als gebrauchtes Fahrzeug des Kapitel 8703 (Pkw)
� als gebrauchtes Fahrzeug des Kapitel 8704 (Lkw)
� als gebrauchtes Kraftfahrzeug zu besonderen Zwecken des
Kapitel 8705
� als gebrauchtes Kraftfahrzeug des Kapitel 8711 (Motorrad)
� als Sammlungsstück des Kapitels 9705
Dies sind wichtige Unterschiede, denn von dieser Ein-reihung
sind die so genannten Eingangsabgaben ab-hängig.
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Pkw oder Sammlungsstück? Dieser Rennwagen könnteein Sonderfall
sein, denn er ist ein Eigenbau made inEngland: Chassis Aston
Martin, Motor Triumph, Karos-serie Johnny Mackintosh...
-
281
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
schreitenden technischen Entwicklung unterliegt, kön-nen –
soweit nicht offensichtliche Tatsachen dagegensprechen – die
vorstehenden Voraussetzungen als ge-geben unterstellt werden für
Kraftfahrzeuge (hier: Old-timer) in ihrem Originalzustand – ohne
wesentliche Än-derung des Fahrgestells, des Steuer- oder
Brems-systems, des Motors. Vor allem, wenn sie 30 Jahreoder älter
sind und einem nicht mehr hergestellten Mo-dell oder Typ
entsprechen; sowie generell alle Kraft-fahrzeuge, die vor dem Jahr
1950 hergestellt wurden,auch wenn sie sich in einem derzeit nicht
fahrbereitemZustand befinden.
Auskunft vom Kraftfahrt-BundesamtWer früher einen importierten,
vor der Einfuhr nachDeutschland hier noch nie registrierten
Oldtimer zu-lassen wollte, gleich aus welchem Land, benötigtevom
Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg (KBA) eineBestätigung, dass das
Fahrzeug bisher noch nicht er-fasst war (unter anderem ist das eine
Kontrolle darü-
Unter Sammlungsstücken sind Gegenstände zu ver-stehen, die
� Seltenheitswert haben, � normalerweise nicht ihrem
ursprünglichen
Verwendungszweck gemäß benutzt werden,
� Gegenstand eines Spezialhandels außerhalb des üblichen Handels
mit ähnlichen Gebrauchsgegenständen sind und
� einen hohen Wert besitzen.
Ferner dokumentieren sie einen charakteristischenSchritt in der
Entwicklung der menschlichen Errun-genschaften oder
veranschaulichen einen Abschnittdieser Entwicklung.
Im Hinblick darauf, dass es sich bei einem Kraftfahr-zeug
grundsätzlich um einen relativ kurzlebigen Ge-brauchsgegenstand
handelt, welcher der ständig fort-
Lassen wir den außer Landes, Herr Kollege...? Panhard-Levassor
1937 Modell 3,8 Liter Dynamic. Beim Kauf inFrankreich und
Verbringung nach Deutschland fällt kein Zoll an, wohl aber
Einfuhrumsatzsteuer
-
282
Auch wenn ein Brief durch eine zurückliegende, end-gültige
Stilllegung verfallen sein sollte, die Besitzver-hältnisse aber
klar dazulegen sind, dürfte sich eineKBA-Anfrage erübrigen. Die
Entscheidung darübertrifft jedoch die Zulassungsstelle.
Die ZulassungsprozedurBislang reichte es aus, bei einer
Wiederzulassung oderUmschreibung den Fahrzeugbrief und die
Abmeldebe-scheinigung oder den Fahrzeugschein vorzulegen. Ausdiesen
Dokumenten geht hervor, ob das Fahrzeug nocheine gültige
Hauptuntersuchung (HU) besitzt.
Ab sofort müssen bei Zulassungen und Umschrei-bungen auch die
HU- und die AU (falls notwendig)-Bescheinigungen vorgelegt werden
(§ 27 StVZO, Abs.1, Satz 3).
Zur Zulassung Ihres Oldtimers benötigen Sie also:
� den Fahrzeugbrief� den Fahrzeugschein oder eine
Abmeldebescheinigung
ber, ob im Zentralen Fahrzeugregister nicht eine Dieb-stahl-
oder Verlustmeldung vorliegt). Selbst wenn derWagen in Deutschland
hergestellt (fabrikneu oderbereits einmal zugelassen) und zu einem
früherenZeitpunkt einmal exportiert wurde und jetzt wiederzurück
kommt, ist dies in Flensburg registriert, undeine Bestätigung
hierüber kann seitens der Zulas-sungsstelle eingefordert
werden.
Inzwischen ist eine KBA-Auskunft aus Flensburg beider
erstmaligen Beantragung eines Fahrzeugbriefesjedoch nicht mehr
zwingend vorgeschrieben (gemäߧ23 StVZO Abs. 1, Satz 4), wenn auf
Grund der vomAntragsteller vorgelegten Unterlagen davon auszuge-hen
ist, dass das Fahrzeug im Zentralen Fahrzeugre-gister des KBA weder
eingetragen ist noch dass esals gesucht gemeldet ist.
Dies ist beispielsweise dann gegeben, wenn ein im-portiertes
Fahrzeug noch auf ausländische Kennzei-chen zugelassen ist und die
Besitzverhältnisse übereinen Kaufvertrag klar nachweisbar sind.
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
Kein TÜV, aber eine Scheinwerferkontrolle durch den Deutschen
Automobil-Club 1933. Wer heute einen Oldie mitrotem 07-Kennzeichen
fährt, muss nicht einmal dies durchziehen...
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NÜTZLICHE INFORMATIONEN
dern, sofern keine Verkehrsgefährdung gegeben ist.Ausnahmen
gelten auch bei Umzugsgut. Hier sindauch Ausnahmen von den Abgas-
und Geräusch-vorschriften möglich. Umzugsgut ist ein Fahrzeugdann,
wenn der Antragsteller zukünftiger Halter desFahrzeugs ist, welches
vorher mindestens sechsvolle Monate auf seinen Namen im Ausland
zuge-lassen war.
Ausnahmen werden in der Regel bundesweit erteilt.Die für die
Erteilung von Ausnahmen zuständigenLänderbehörden können in
begründeten Einzelfällenauch weitergehende Auflagen und Bedingungen
fest-legen.
Für Scheinwerfer gilt: Es ist zwar nicht grundsätzlichunmöglich,
andere Scheinwerfersysteme in Deutsch-land zugelassen zu bekommen,
jedoch müssen diesezuvor eine Prüfung durch einen akkreditierten
Techni-schen Dienst (TD-Lichttechnik) durchlaufen. Bei Fahr-zeugen
aus der Zeit nach 1954 stehen hierbei die Ko-sten dieser Prüfung
jedoch in keinem Verhältnis zurUmrüstung durch genehmigungskonforme
Schein-werfereinsätze.
Die Besteuerung von KraftfahrzeugenEinen Oldtimer-Pkw als
Lastwagen zulassen – warumdas? Lastkraftwagen werden gemäß §9
Kraftfahr-zeugsteuergesetz (KraftStG) als »andere«
Fahrzeugeangesehen und nicht nach ihrem Hubraum, sondernnach dem
Gewicht besteuert. Und das ist bei leichtenFahrzeugen wesentlich
günstiger als die emissions-abhängige Pkw-Steuer. Zwar sind Lkw in
der Versi-cherung teurer; wird ein Lkw jedoch von der Versiche-rung
als Oldtimer eingestuft, ergeben sich zu denSteuervorteilen auch
niedrige Versicherungsprämien.
� eine Versicherungsbestätigung� Ihren Personalausweis (ggf.
Vollmacht, wenn die
Anmeldung für einen anderen Halter erfolgt sowie dessen
Ausweis)
� den HU-Prüfbericht� den AU-Prüfbericht
(falls das Fahrzeug AU-pflichtig ist)
VersicherungsbestätigungBei der Zulassung eines Kraftfahrzeuges
ist derNachweis über das Bestehen einer Haftpflichtversi-cherung
obligatorisch. Die bisher üblichen Nachwei-se (auch Doppelkarten
genannt) können weiterhinverwendet werden. Die neuen Bestätigungen
erhal-ten jedoch nur noch Angaben, die für die Zulas-sungsbehörden
und die Versicherer wichtig sind. Fürdie Fahrzeugbesitzer ändert
sich kaum etwas – miteiner Ausnahme: Die neuen
Versicherungsbestäti-gungen sind auch für (gelbe)
Kurzzeitkennzeichenund für rote Kennzeichen (06- und
07-Kennzeichen)gültig, Bei der Beantragung eines roten
07-Kennzei-chens bracht man also keine gesonderte
Versiche-rungsbestätigung mehr.
Eine Aufstellung der Versicherungsgesellschaften, mitdenen der
DEUVET zusammenarbeit, finden Sie aufSeite 296 dieses Buches.
Vollabnahme bei ImportfahrzeugenFür die Abnahme nach §21 StVZO
(Vollabnahme) fürFahrzeuge, die nach Deutschland eingeführt
werdenund nicht in allen Vorschriften der StVZO ent-sprechen,
gelten Ausnahmen nach §70 StVZO. Überdie Vorgehensweise bei der
Abnahme solcher Fahr-zeuge gibt es ein Merkblatt des
Verkehrsministeriums,veröffentlicht u. a. im Verkehrsblatt Heft
23/98, Seite1315 ff.
Strittig ist oft, wann die sogenannte »Etwa-Wirkung«als gegeben
betrachtet werden darf. Dies ist generellmöglich bei Verglasungen,
Sicherheitsgurten undlichttechnischen Einrichtungen mit Ausnahme
derScheinwerfer. Nicht möglich sind Ausnahmen vonumweltrelevanten
Vorschriften.
Von anderen Vorschriften sind in der Regel Ausnah-men zu
erteilen, wenn die Abweichungen von denVorschriften
sicherheitstechnisch unbedenklich sindund eine Umrüstung
entsprechend der StVZO tech-nisch nicht möglich oder unzumutbar
ist. Hinsicht-lich der Zumutbarkeit müssen die Umrüstkosten ineinem
vernünftigen Verhältnis zum Fahrzeugwertstehen. Bei Oldtimern ist
auf Umrüstungen zu ver-zichten, die das historische
Erscheinungsbild verän-
Ein Golf der ersten Serie, mehr als drei Jahrzehnte alt.Auch für
diese Autos gibt es Liebhaber, und vielleichterreicht der erste
VW-Fronttriebler dereinst den glei-chen Sammlerstatus wie sein
Vorgänger mit Heckmotor.
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� Ladefläche deutlich mehr als 50 Prozent der Gesamtfläche
� Nutzlast mindestens 40 Prozent des zulässigen
Gesamtgewichts
� Ladefläche und Fahrerzelle voneinander getrennt� hinten weder
Sitze noch Sicherheitsgurte,
Anbringung von beidem auf Dauer unmöglich� hinten keine Fenster�
eine eindeutig für die Personenbeförderung
unzureichende Federung oder Motorisierung� das Fehlen jeder
Komfortausstattung
Konzeption des HerstellersWesentliches Gewicht wird bei
Serienfahrzeugen derKonzeption des Herstellers beigemessen. Eine
vonder Herstellerkonzeption abweichende Fahrzeugartkann sich nur
aufgrund von Umbauten ergeben, dieauf Dauer angelegt sind und das
äußere Erschei-nungsbild des Fahrzeugs wesentlich verändern. Da-bei
kommt es für das äußere Erscheinungsbild nichtnur auf die
Außengestalt des Fahrzeugs (Form derKarosserie, Zahl und Anordnung
der Fenster), son-dern auch auf von außen nicht erkennbare
Merkmalewie das Fehlen von Befestigungspunkten für Sitzeund
Sicherheitsgurte im Fahrzeugfond an.
Zulassung als Oldtimer-OmnibusAuch Oldtimer-Busse können auch
eine Eintragungals Lkw im Fahrzeugbrief erhalten – was relevant
be-züglich der neuen Fühererscheinklassen ist. So siedenn eine
Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf100 km/ eingetragen bekommen
können, dürfen sie,werden sie als Lkw genutzt, auch auf Autobahnen
le-diglich mit 80 km/h gefahren werden.
Hinweis: das Finanzamt fragen!Erkundigen Sie sich bei Ihrem
Finanzamt nach denausschlaggebenden Kriterien für die Einstufung
alsLkw, bevor Sie ein Fahrzeug umbauen. Oder verein-baren Sie einen
Vorführtermin beziehungsweiseschicken Sie eine Kopie des
Fahrzeugscheins an daszuständige Finanzamt. Sollte ihr Fahrzeug
trotz hinrei-chender Kriterien im Steuerbescheid als Pkw
einge-stuft werden, sollten Sie Einspruch gegen den Steuer-bescheid
einlegen und Ihre Argumente erneut vortra-gen, damit die
Finanzbehörde ihre Entscheidung ge-gebenenfalls revidiert.
Ansonsten bleibt Ihnen nur derWeg zu den Finanzgerichten.
Das H-Kennzeichen für OldtimerDer DEUVET hat ermöglicht, dass
Oldtimer alsHistorische Fahrzeuge (Auto wie Motorrad) mit
»H-Kennzeichen« zum pauschalen Steuersatz von192 Euro pro Jahr
zugelassen werden können. Am
Viele Personenwagen erleben aus diesem Grund eineMetamorphose
hin zum Lkw.
Beispiel: Ein Chevrolet Pick-up mit 6,5-Liter-Diesel-motor wird
als Lastwagen mit nur 269 Euro Kfz-Steuerim Jahr besteuert, als Pkw
aber mit 1233 Euro. Es ver-wundert nicht, dass Finanzbeamte
versuchen, Pick-ups als Pkw zu besteuern, obwohl sie vom
Kraftfahrt-bundesamt als Lastkraftwagen einstuft werden.
DasFinanzgericht Nürnberg (Az. VI 174/96) hat in einemUrteil den
Chevrolet Pick-up entgegen der Auffassungdes Finanzamtes
entsprechend der Einordnung desKraftfahrtbundesamtes als
Lastkraftwagen eingestuftund den Steuerbescheid über 1233 Euro
aufgehoben.
Die Finanzämter handeln in eigener RegieGesetzlich sind die
steuerrechtlichen Unterschiedezwischen Lkw und Pkw nicht
festgelegt. Seitdem dieFinanzbehörden durch ein Gerichtsurteil des
Bundes-finanzhofs nicht mehr an Einstufungen der Zulas-sungsstellen
gebunden sind, ist es für die Festset-zung der Steuer unerheblich,
ob das Auto im Fahr-zeugschein als Lkw oder als Pkw aufgeführt ist.
DieFinanzämter haben ihre eigenen Kriterien, die sie denUrteilen
des Bundesfinanzhofs entnehmen. InDeutschland gibt es insgesamt
über 1,3 Millionen»kleine« Lkw unter 2,8 Tonnen zulässigem
Gesamtge-wicht.
Gesetzliche Regelung zur ZulassungGemäß §23 Abs. 6 a
Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sind als
Personenkraftwagen auchKraftfahrzeuge mit einem zulässigen
Gesamtgewichtvon nicht mehr als 2,8 Tonnen zu bezeichnen, dienach
ihrer Bauart und Einrichtung geeignet und be-stimmt sind, wahlweise
vorwiegend der Beförderungvon Personen oder vorwiegend der
Beförderung vonGütern zu dienen und die außer dem Führersitz
Plätzefür nicht mehr als acht Personen haben. An dieseschematische
Einordnung ist das Finanzamt jedochnicht gebunden.
Kombiwagen: eine Frage des GewichtsFahrzeuge über 2,8 Tonnen
zulässigem Gesamtge-wicht, die nicht ausschließlich für den
Personentrans-port geeignet sind, können als sogenannte
Kombina-tionskraftwagen versteuert werden. Kombinations-kraftwagen
werden ebenfalls nach Gewicht (wie Lkw)besteuert.
Pkw oder Lkw?Fraglich ist die steuerrechtliche Einstufung
»kleinererund leichterer« Autos (unter 2,8 Tonnen) wie
Gelände-wagen, Pick-ups oder auch Kastenwagen. Es gibtmehrere
Kriterien, die bei solchen Fahrzeugen zurLkw-Einstufung führen
können:
NÜTZLICHE INFORMATIONEN
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NÜTZLICHE INFORMATIONEN
In den §23 wurde nach Absatz 1b folgender Absatz1c
eingefügt:
(1c) Auf Antrag wird für ein Fahrzeug, das vor 30 Jah-ren oder
eher erstmals in den Verkehr gekommen istund vornehmlich zur Pflege
des kraftfahrzeugtechni-schen Kulturgutes eingesetzt wird und gemäß
§21ceine Betriebserlaubnis als Oldtimer erhalten hat, einamtliches
Kennzeichen nach Anlage Vc zugeteilt (Old-timerkennzeichen).
Erläuterung: Die Eingangsuntersuchung kann nur anFahrzeugen
durchgeführt werden, die mindestensvor 30 Jahren erstmals in den
Verkehr gekommensind und die vornehmlich zur Pflege
kraftfahrzeug-technischen Kulturgutes dienen. Diese Untersu-chung
dient verständllicherweise zur Abgrenzungvon einfach nur »alten«
Fahrzeugen, die im norma-len Alltagsverkehr oder gar zu
gewerblichen Zwe-cken eingesetzt werden. Ist die
Eingangsuntersu-chung erfolgt, kann ein spezielles
Oldtimerkennzei-chen zugeteilt werden.
Ein Oldtimerfahrzeug zeichnet dadurch aus, dass esals
historisches Sammlerstück in der Regel nur nochzur Pflege des
kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutesdient und nicht als übliches
Beförderungsmittel einge-setzt wird.
In §60 wird nach Absatz 1c folgender Absatz 1d ein-gefügt:
Oldtimerkennzeichen (§23 Abs. 1c) müssen reflektie-rend sein und
nach Maßgabe der Anlage Vc demNormblatt DIN 74069, Ausgabe Juli
1996, entspre-chen sowie der Vorderseite das DIN-Prüf- und
Über-wachungszeichen mit der zugehörigen Registernum-mer
tragen.
Erläuterung: Oldtimerkennzeichen dürfen demnachnur als
Euro-Kennzeichen (mit dem blauen Feld) aus-gegeben werden. Dies ist
bei allen neu eingeführtenKennzeichen üblich und auf europäischer
Ebene ab-gesprochen.
In Anlage Vb wurden in Abschnitt 2.2 nach den Fuß-noten folgende
Sätze angefügt:
Bei dreistelligen Unterscheidungszeichen dürfen diePlaketten
entsprechend unter dem Euro-Feld ange-bracht werden. Zur
Herstellung eines kürzeren Kenn-zeichens kann bei ein- oder
zweistelligen Unterschei-dungszeiche