DACHL-Fundstücke Unterrichtsvorschlag von Erika Kommer: Altenheim 1. Angaben zum DACHL-Fundstück Titel Altenheim in Schweischer Fotograf/ Fotografin Erika Kommer Aufnahmedatum 07.02.2016 Aufnahmeort Fișer/Schweischer (Rumänien) Auf dem Foto ist ein Schild zu sehen, das vor dem Landeskirchlichen Altenheim im Dorf Fișer (auf Deutsch Schweischer), Kreis Kronstadt, in Rumänien steht. Bezug zu den deutschsprachigen Ländern: 1. Der Buchstabe „H”, der im deutschsprachigen Raum für eine Haltestelle steht, wird von den Schülerinnen und Schülern aus Rumänien sehr oft als ein Zeichen für ein „Krankenhaus” interpretiert. 2. Es geht um ein Altenheim in einem ehemaligen sächsischen Dorf. Dadurch kann ein Bezug zu Migrationsbewegungen, deutschsprachigen Minderheiten und den Bundesdeutschen hergestellt werden. Dieses Fundstück eignet sich für den Unterricht, denn: 1. Man könnte mit seiner Hilfe die Deutungen von Zeichen für eine Haltestelle und ein Krankenhaus im deutschsprachigen Raum klären. 2. Mit dem Bild könnte man im DaF-Unterricht einen Austausch darüber anregen, wie man im Alter wohnt bzw. wohnen könnte. 3. Das Bild könnte als Einstieg in eine Landeskundestunde über die Siebenbürger Sachsen, ihre Institutionen, ihre Auswanderung, ihr Überleben, ihre Rückkehrer eingesetzt werden. Der Rolle der evangelischen Kirche beim Erhalt der deutschen Kultur könnte man auch eine Stunde widmen. Themenbereiche Symbole, Wohnformen, Generationen, Fürsorge für Senioren, Minderheiten, Auswanderung
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DACHL-Fundstücke Unterrichtsvorschlag von Erika … · - Die Lernenden kennen neue Wörter und Redemittel zum Thema „Wohnen“ ... Die Lernenden besprechen das Bild anhand ...
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DACHL-Fundstücke
Unterrichtsvorschlag von Erika Kommer: Altenheim
1. Angaben zum DACHL-Fundstück
Titel Altenheim in Schweischer
Fotograf/ Fotografin Erika Kommer
Aufnahmedatum 07.02.2016
Aufnahmeort Fișer/Schweischer (Rumänien)
Auf dem Foto ist ein Schild zu sehen, das vor dem Landeskirchlichen Altenheim im Dorf Fișer (auf Deutsch Schweischer), Kreis Kronstadt, in Rumänien steht.
Bezug zu den deutschsprachigen Ländern: 1. Der Buchstabe „H”, der im deutschsprachigen Raum für eine Haltestelle
steht, wird von den Schülerinnen und Schülern aus Rumänien sehr oft als ein
Zeichen für ein „Krankenhaus” interpretiert. 2. Es geht um ein Altenheim in einem ehemaligen sächsischen Dorf. Dadurch
kann ein Bezug zu Migrationsbewegungen, deutschsprachigen Minderheiten
und den Bundesdeutschen hergestellt werden.
Dieses Fundstück eignet sich für den Unterricht, denn: 1. Man könnte mit seiner Hilfe die Deutungen von Zeichen für eine
Haltestelle und ein Krankenhaus im deutschsprachigen Raum klären.
2. Mit dem Bild könnte man im DaF-Unterricht einen Austausch darüber anregen, wie man im Alter wohnt bzw. wohnen könnte.
3. Das Bild könnte als Einstieg in eine Landeskundestunde über die
Siebenbürger Sachsen, ihre Institutionen, ihre Auswanderung, ihr
Überleben, ihre Rückkehrer eingesetzt werden. Der Rolle der evangelischen Kirche beim Erhalt der deutschen Kultur könnte man auch eine Stunde
widmen.
Themenbereiche
Symbole, Wohnformen, Generationen, Fürsorge für Senioren, Minderheiten,
Auswanderung
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Unterrichtsvorschlag von Erika Kommer: Altenheim
2. Zusammenfassung des Unterrichtsvorschlags
Thema: Wohnen im Alter
Allgemeines
Lernziel:
Nach dieser Unterrichtseinheit können sich die Lernenden über
verschiedene Wohnformen im Alter austauschen.
Lerngruppe Jugendliche oder Erwachsene, Sprachniveau A2-B1 (Variante: B2)
Zeit 50 Minuten
(Variante: 2x50 Minuten)
Lernaktivitäten Die Lernenden lesen Texte, tauschen sich über Wohnformen im
Alter aus und produzieren eigene Texte darüber.
(Variante: Die Lernenden führen Interviews mit Senioren.)
Lernmaterialien
und Medien
- Arbeitsblätter: Bilder mit Fragen zum Thema „Wohnen“
- Texte zum Thema „Wohnen im Alter“ - A3-Blätter, Schnüre, Tacker
(Variante: ggf. Aufnahmegeräte)
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Unterrichtsvorschlag von Erika Kommer: Altenheim
3. Beschreibung des Unterrichtsvorschlags
Kulturbezogene Lernziele
- Die Lernenden erfahren während der Unterrichtseinheit, wie Senioren in
ihrem Umfeld leben, und stellen einen Bezug zur Realität her. - Die Lernenden können mit Hilfe von authentischen Interviews ihr Wissen zum
Thema „Wohnen im Alter“ erweitern.
- Die Lernenden entwickeln Empathie mit älteren Menschen, indem sie deren Wohnsituation reflektieren und mit ihren eigenen Wünschen und
Vorstellungen abgleichen.
- Die Lernenden stärken ihre sozialen Kompetenzen im Bereich von Teamarbeit, Selbständigkeit und Selbstvertrauen.
- Die Lernenden können sich mit Empathie an fremde Menschen wenden bzw.
sich mit Offenheit und Interesse deren Lebenssituation zuwenden.
Dadurch werden die didaktisch-methodischen Prinzipien der Personalisierung,
Förderung von Lernerautonomie und der Kompetenzorientierung umgesetzt.
Sprachliche Lernziele
- Die Lernenden kennen neue Wörter und Redemittel zum Thema „Wohnen“ und „Leben im Alter“
- Die Lernenden können sich an Gesprächen über die Wohnsituation mit
eigenen Gedanken beteiligen.
- Sie können inhaltlich sinnvolle Fragen stellen und auf das Gesagte reagieren.
Lerngruppe
Sprachniveau A1 A2 B1 B2 C1 C2
Alter der Lernenden 6-10 10-12 12-14 14-16 16-18 Erw.
Weitere Angaben Es ist wünschenswert, dass sich die Lernenden schon in einer früheren Unterrichtseinheit mit dem Thema
„Wohnen“ beschäftigt haben.
Ablauf
Teillernziel Zeit Aktivitäten der Lernenden Material/Medien
Einstieg 1: Die Lernenden kennen verschiedene Wohnformen. Sie können eigene Erfahrungen und Vorlieben dazu
äußern. Sie sind motiviert für das Thema.
10 Min.
Die Lernenden bilden 8 Gruppen. (Wenn die Gruppe klein ist, kann die Übung auch als Einzelarbeit durchgeführt werden.) Jede Gruppe zieht ein Arbeitsblatt (8 verschiedene Bilder und jeweils dieselben Fragen zum Thema „Wohnen”). Die Lernenden besprechen das Bild anhand
der Fragen in der Gruppe. Ein Gruppenmitglied berichtet dann im Plenum.
Arbeitsblatt 1: für jede Gruppe ein Bild mit kurzen Fragen
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Einstieg 2: Die Lernenden stellen eine Verbindung zwischen den Wohnformen und dem Leben im Alter her. Sie formulieren eigene Vorstellungen und
Wünsche zum Thema. Sie erkennen, dass Symbole aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen verschieden interpretiert werden können.
10 Min.
Die Lernenden schauen sich das Bild des Fundstücks an, das nach und nach aufgedeckt wird: Zuerst sehen sie nur das „H“-Schild, dann die Schrift „Altenheim Fișer“ und am Ende das ganze Foto. Die Lernenden äußern Vermutungen zu Fragen, die der/die Lehrende im Plenum stellt: a) Beim „H“-Schild: Was für ein Symbol ist
das? Welchen Zusammenhang kann man
zwischen diesem Bild und „Wohnen“ finden? (Hintergrundinformation: In Rumänien wird normalerweise ein blaues Schild mit einem „H“ zur Kennzeichnung von Krankenhäusern = „hospital“ u. Ä. verwendet. Das Schild auf dem Foto ist
aber vermutlich eine Kopie des in deutschsprachigen Ländern üblichen Schildes für „Haltestelle“. An dieser Stelle befindet sich aber keine Haltestelle. Es ist also auch im Originalkontext verwunderlich, warum dieses Schild in dieser Form an diesem Ort verwendet wird.)
b) „Altenheim Fișer“: Überraschungseffekt: Hättet ihr gedacht, dass es hier um ein Altenheim geht? Warum? Warum nicht? Wer wohnt in einem Altenheim? Wart ihr schon in einem Altenheim? Kennt ihr Personen, die im Altenheim wohnen?
c) „NOWERO – Trans Silvania e.v.“ – Wo befindet sich dieses Altenheim? Warum steht da das Wort „Altenheim“ auf Deutsch? (In Rumänien, in der Region „Siebenbürgen“, auf Rumänisch „Transilvania“. In dieser Region lebt noch heute die deutschsprachige
Minderheit der Siebenbürger Sachsen.) Gibt es Altenheime in eurer Stadt/in eurem Dorf?
ANMERKUNG: Die Vermutungen und Antworten der Lernenden können so stehen bleiben. Verschiedene Interpretationsangebote werden gleichberechtigt akzeptiert, wenn sie nachvollziehbar sind und ggf. begründet werden. Wenn Interesse besteht, könnte die Lehrkraft im Anschluss Hintergrundinformationen geben und dabei vor allem auf die Mehrdeutigkeit von Symbolen eingehen. Vielleicht kennen die Lernenden ähnliche Beispiele.
Arbeitsblatt 2: Fundstückbild (drei Ansichten) – kann auf Papier oder über Beamer gezeigt werden ERGÄNZUNG: Arbeitsblatt 2a (Autogramm-jagd)
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Wenn es einen Bezug zur Realität der Lernenden gibt (z. B. wenn in ihrem Umfeld deutschsprachige Minderheiten leben oder das Thema Migrationsgeschichte relevant ist), könnten die Lernenden die Geschichte und die Lebenssituation der Siebenbürger Sachsen (oder einer anderen Gruppe) erforschen. VARIANTEN / ERGÄNZUNGEN: - Die Lernenden schreiben viele W-Fragen
zum Bild. Erst dann wird darüber gesprochen.
- Die Lernenden schreiben einen kurzen Monolog: Was alles könnte das H-Schild erzählen? (Was hat es in seinem „Leben“ schon beobachtet? Was sieht es jeden Tag? Gab es einmal ein besonderes
Ereignis?) - Umfrage/Autogrammjagd in der Gruppe:
Wie würdet ihr gerne im Alter leben? Die Lernenden suchen für jede Äußerung eine Unterschrift. Ein Name darf maximal zweimal vorkommen.
Übungsphase 1: Die Lernenden können kurze Texte über Wohn- und Pflegeformen im Alter verstehen. Sie können zum Textinhalt
Stichwörter verfassen und dabei in der Kleingruppe aushandeln, welche Inhalte besonders
relevant sind. Die Lernenden können sich selbständig neuen Wortschatz aus Texten erarbeiten.
15 Min.
Die Lernenden lesen die Texte in sechs Kleingruppen und notieren zusammen auf einem A3-Blatt ihre Stichwörter (5 Stichwörter pro Gruppe). Jede Gruppe liest einen der 6 Texte. ANMERKUNG: Die Texte sind in zwei Schwierigkeitsstufen formuliert: A2-B1 oder B2. Wählen Sie die
für Ihre Lernenden passende Stufe. Wenn Sie Bedenken haben, dass Ihre Lernenden den Wortschatz in den Texten bewältigen können, sollten Sie vorher den unbekannten Wortschatz vorentlasten. VARIANTE:
Die Lernenden führen Interviews mit Senioren. Sie besuchen außerhalb der Unterrichtsstunde in Kleingruppen ältere Personen und kommen mit ihnen ins Gespräch. - Diese Treffen sollten von der Lehrkraft vorzeitig organisiert werden. Es sollten
Senioren mit möglichst verschiedenen Wohnsituationen angesprochen werden: Senioren aus dem Altenheim, alleinlebende Senioren, Familienmitglied des/der Lernenden, Senioren aus einem Mehrgenerationenhaus usw.
- Die Kleingruppen werden eingeteilt, die
Senioren sollten zusammen mit den Lernenden ausgewählt und angesprochen werden. Die Lernenden vereinbaren einen
Arbeitsblatt 3: „Wie wohnt man im Alter?“ – 6 Lesetexte in zwei Schwierigkeits-stufen (A2-B1, B2) – pro Gruppe 1 Text
A3-Blätter (pro Gruppe 1 Blatt), Stifte
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Termin. - Bereiten Sie gemeinsam mit den Lernenden die Fragen für das Interview vor. (Welche Fragen kann man stellen? Was ist indiskret?)
- Wenn es die Möglichkeit gibt, sollten deutschsprachige Senioren angesprochen werden. Wenn nicht, werden die Interviews in der Muttersprache der Lernenden geführt, aber dann wird im Unterricht über das Gehörte auf Deutsch
berichtet. Wenn Interviews geführt werden, werden aufgrund dieser Interviews die Stichpunkte auf Deutsch notiert. In diesem Fall werden die Lesetexte nicht verwendet. VARIANTE: - Die Gruppen formulieren einen
Steckbrief der älteren Person, mit der sie gesprochen haben.
Übungsphase 2: Die Lernenden können mit Hilfe
von Stichpunkten die vorher erarbeiteten Inhalte wiedergeben. Sie können auf Rückfragen inhaltlich und
sprachlich angemessen reagieren.
10 Min.
Die Lernenden heften mit Tacker die Schnüre auf die so entstandenen Plakate und hängen das Plakat um den Hals einer
Person aus der Gruppe. Die Plakatträger/innen sind die Experten/innen ihrer Gruppe. Sie verteilen sich im Raum und erzählen über das Gelesene anhand der Stichpunkte. Die anderen spazieren herum und hören zu.
Beim Klatschen des Lehrers/der Lehrerin werden die Experten gewechselt, damit nicht immer dieselben sprechen. VARIANTEN: - Jede Gruppe nimmt ihren Bericht als
Hörtext auf. Sie kann anhand der Stichpunkte erzählen oder ein Interview mit einem älteren Menschen nachspielen.
A3-Blätter von der vorherigen Aufgabe, Schnüre
(pro Gruppe 1), Tacker VARIANTE: Aufnahmegerät (z.B. Handy)
Abschluss: Die Lernenden können das Erarbeitete
mündlich und schriftlich zusammenfassen.
5 Min.
Die Lernenden erzählen über die Wohnformen (je eine Person über eine Wohnform).
Sie schreiben als Hausaufgabe einen Text zum Thema „Wie wohnen die Senioren in deiner Familie/in deinem Umfeld?“ Sie wählen die Textsorte frei aus: Beschreibung, Werbetext/Broschüre, Interview, Text-Bild-Collage, persönlicher Brief, Anzeige…
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Mögliche Variationen und weitere Hinweise für Lehrende
Bei einer erweiterten Stunde (2x50 Minuten) führen die Lernenden in den ersten 50
Minuten Interviews mit Senioren durch und nehmen diese auf, wenn es möglich ist. Die zweite Unterrichtseinheit verläuft wie oben im Unterrichtsplan vorgestellt, aber
statt der Lesetexte (Arbeitsblatt 3) werden die selbstaufgenommenen Interviews
verwendet.
4. Übersicht über die notwendigen Materialien
Nr. Titel des Materials genaue Quellenangabe Art (Arbeitsblatt/ Bild/