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Cyberbullying und Mobbing: erkennen, vorbeugen, verhindern und reagieren Dr. Birgit Pikowsky Dipl. Psych. Oliver Appel Expertenhearing 28.11.2008 in Mainz
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Sep 17, 2018

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Cyberbullying und Mobbing:

erkennen, vorbeugen, verhindern und reagieren

Dr. Birgit PikowskyDipl. Psych. Oliver Appel

Expertenhearing 28.11.2008 in Mainz

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Themenübersicht

• Definition Mobbing und Cyberbullying• Entwicklungsaufgaben des Jugendalters• Gründe und Folgen von Mobbing• Täter, Opfer, weitere Beteiligte• Maßnahmen der Schule auf

verschiedenen Ebenen

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Definition Mobbing„Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist... Es liegt ein Ungleichgewicht der Kräfte vor“.

Hahnewinkel und Knaack, 1997

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Cyberbullying – ein neues Phänomen?

Cyberbullying oder Mobbing im Internet beschreibt die systematische und wiederholte Schikanierung von Personen mittels internetbasierter Kommunikationsmittel

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Das gleiche nur mit neuen Medien?

• Unterschiede:– Versteckter vor den Augen Erwachsener– Anonymität / Hilflosigkeit– Weniger Hemmungen wegen Wegfall der

physischen Gegenwart– Weite Wirkung räumlich und zeitlich– Technische Kompetenz ersetzt teilweise

soziale und physische Macht

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Entwicklungsaufgaben Jugendalter

• Psychische Anforderungen– Ausbildung eines individuellen Selbstkonzepts– Entwicklung eines Normen- und Wertesystems– Erstellung eines eigenen Lebensentwurfes

• Soziale Anforderungen– Ablösung vom Elternhaus– Integration in eine Gruppe und Freundschaft mit

Gleichaltrigen– Beginn einer Partnerschaft

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Mögliche Gründe

• Dominanz über Opfer stellt Befriedigung dar (Olweus, 2004)

• Gewalt als Konfliktlösung akzeptiert (Olweus, 2004)

• Eifersucht, Konkurrenz, Langeweile (Olweus, 2004)

• Ehemalige Opfer (Krowatschek & Krowatschek, 2001)

• Erwachsene erkennen und intervenieren nicht (Gebauer, 2005)

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Mögliche Folgen

• Grübelnde Gedankenverlaufe Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Niedergeschlagenheit, Unsicherheit

• Psychosomatische Symptome Albträume, „Bauchschmerzen“, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Vermeiden sozialer Kontakte, Antriebslosigkeit

• Posttraumatische Belastungsreaktionen: Einschlafstörungen, unterbrochener Schlaf, Frühzeitiges Aufwachen

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Merkmale von Täterpersonen

• Positive Einstellung gegenüber Gewalt und niedrige Hemmschwelle Gewalt als Lösungsmittel einzusetzen

• Mangel an empathischem Einfühlungsvermögen

• Mittlere bis hohe sozialkognitive Fähigkeiten

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Merkmale von Opferpersonen

• Tendenziell jüngere, schwächere, unsichere, sensible Schüler mit niedrigem Selbstwertgefühl (Olweus, 2004)

• In irgendeiner Hinsicht „anders“• Verletzlich, zurückgezogen, passiv und

hilflos• Aggressive Opfer

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Praxis Klinische Verhaltensmedizin u. Rehabilitation, 2000, 50, 28-46

Gefühle:- Ärger, Wut - Unsicherheit, Scham, Schuld- Hilflosigkeit

Verhalten:- Rückzug, Isolierung- Angriff, Anecken, Streit- reduzierte Leistungsfähigkeit- Arbeitsunfähigkeit

Körperliche Erscheinungen:- Anspannung, Unwohlsein- psychosomatische Beschwerden- Krankheitsanfälligkeit

Gedanken:- die wollen mich fertig machen- ich halte das nicht aus- ich kann nichts machen- das lasse ich mir nicht bieten

Anteile des Gemobbten

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Verschiedene Rollen

Täter Opfer VerteidigerVerstärker

AssistentenAußenstehende ?

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Cyber-Mobbing – Wer steckte dahinter?

0 20 40 60

Freund

jemand anders

Mitschüler

Internetbekanntschaft

Jäger, Fischer & Riebel (2007)

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Maßnahmen allgemein

• Bullying Prevention Program(Olweus, 2004)

– Problembewusstsein schaffen– Verantwortungsbewusstsein bei Eltern,

Schulen und Gleichaltrigen – Solidarität und deutliche Unterstützung des

Opfers– Fragebogenerhebung, Klassenregeln,

Schulkonferenzen und Studientage, Gespräche mit Betroffenen

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Maßnahmen der Schule

Schulebene • Schulkonferenz zum Thema Täter-Opfer-Problem;• bessere Pausenkontrolle;• attraktivere Schulhöfe;• Lehrer-Eltern-Treffen;

Klassenebene• Klassenregeln gegen Gewalt an der Schule;• Klarstellung der Normen,• positive und negative Sanktionen;• regelmäßige Klassengespräche;• kooperatives Lernen;

Schüler/Elternebene• Ernste Gespräche mit Täter und Opfern;• Ernste Gespräche mit Eltern von betroffenen Kindern;• Hilfe von „neutralen“ Schülern;• Diskussionsgruppen mit Eltern von Täter und Opfern;• Wechsel der Klasse oder der Schule ...

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Direktes Reagieren auf Mobbing/Cyberbullying

Was können Lehrer tun, wenn Mobbing/Cyberbullying in ihrer

Klasse erkannt worden ist?

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1. Stellen Sie sicher, dass es sich wirklich um Mobbing handelt

• Ein dauerhafter Streit zwischen Cliquen ist kein Mobbing.

• Ein übler Streit, ein einfacher Übergriff, ein kurzer Konflikt und raue Umgangsformen sind nicht Mobbing.

• Mobbing basiert auf Ungleichheit, auf einem Machtgefälle in der Klasse. Viele gegen einen, Stark gegen Schwach, Aggressiv gegen Sanft,

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2. Klären Sie den Tatbestand

Mobbing entwickelt sich in der Regel unerkannt. Sichern Sie deshalb die Fakten und vertiefen Sie Ihr Wissen, indem Sie –Mobbingvorwürfe konkret belegen lassenmit dem Opfer sprechen. Weitere Schüler befragen.

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3. Bewerten Sie, ob das Mobbing

A) sanktioniert werden muss (Wenn klare und erhebliche Verletzungen von Werten und der Schulordnung vorliegen, kann in der Regel nicht auf Sanktionen verzichtet werden.)

B) oder ob Sie eine Konfliktlösung ohne Sanktionen erreichen können.

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A 4. Mobbing beenden/ Opferschutz

In der Regel ist anzunehmen: Täter, die länger gemobbt haben, haben kein schlechtes Gewissen. Sie sind oft nur durch den Hinweis aufKenntnisse ihres Verhaltens und auf harte Konsequenzen von weiteren Aktionen gegen ihre Opfer abzubringen.

Machen Sie klar, dass jede weitere Aktion gegen das Opfer erhebliche Konsequenzen mit sich bringt.Informieren Sie nach den Gesprächen die Eltern der Mobber, evtl. zusammen mit der Schulleitung und den mobbenden Schülern.Leiten Sie schulische Sanktionen ein.Informieren Sie das Opfer über ihr Gespräch mit den Mobbern und fordern Sie es nachdrücklich auf, Sie bei weitere Übergriffen zu informieren.Informieren Sie auch die Eltern das Opfers über ihr Vorgehen.

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A 5. Mobbing beenden: Umgang mit der Klasse

• Klären Sie die Klasse über Mobbing auf. • Zeigen Sie auf, was jeder gegen Mobbing tun kann. (Partner

suchen, Lehrer informieren, selbst eingreifen)• Geben Sie die Möglichkeit, Sie anonym zu erreichen (Briefkasten)

und sichern Sie zu, die Anonymität auf Wunsch zu wahren.• Konfrontieren Sie Ausreden („Ich konnte ja nichts machen“.)• Entwickeln sie neue Strukturen: Vertrag gegen Mobbing mit

Sicherungen, Mobbing-Rat in der Klasse.• Informieren Sie Ihre Kollegen, entwickeln Sie gemeinsam eigene

Konzepte ( Wie reagieren wir, wenn…).• Berufen Sie einen Elternabend ein.• ABER: Bekämpfen Sie Mobbing nie durch Mobbing oder mit dessen

Methoden. Stellen Sie keinen namentlich bloß. Respektieren Sie die Persönlichkeit –nicht das Verhalten- aller Beteiligten.

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A+B 6. Arbeit mit dem OpferZeigen Sie dem Opfer Verständnis.Machen Sie ihm klar, dass die Mobber das Problem sind, nicht der Angegriffene. Zeigen Sie kein Mitleid. Mitleid verstärkt die Opferrolle.Entwickeln Sie mit dem Opfer eine gemeinsame Strategie, mit

welchen konkreten Verhaltensänderungen es seine Situation in der Klasse ändern kann. Beziehen Sie die Eltern mit in die Strategie ein. Zeigen Sie ihnen,

wie das Kind sein Selbstwertgefühl wieder erlangen kann (Sport, Kommunikationstrainings…)Führen Sie, wenn es Sinn macht, ein Versöhnungsgespräch mit Mobbern und Angegriffenem durch, das möglichst klare Vereinbarungen erzielen sollte. Vereinbaren Sie mit dem Gemobbten einen Anschlusstermin, der den Erfolg der bisherigen Maßnahmen auswertet.

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A7. Arbeit mit dem Mobber• Führen Sie ein Konfrontationsgespräch (Was

bringt dir das Mobbing?)• Treffen Sie eine persönliche Vereinbarung,

möglichst schriftlich (Wie ich mich in Zukunft verhalten werde.)

• Machen Sie dem Mobber klar, dass sich Sanktionen nicht gegen seine Person, sondern sein Verhalten richten.

• Zeigen Sie auf, dass der Fall abgeschlossen ist, aber nur, wenn es nicht zu einem neuen Mobbing kommt.

• Machen Sie klar, dass wiederholtes Mobbing erhebliche schulische Konsequenzen hat.

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B 4. Weiteres Vorgehen

• Verabreden Sie mit allen Beteiligten und evtl. zwei neutralen, sozial kompetenten Schülern ein gemeinsames Gespräch.

• Lassen Sie den Gemobbten aus seiner Sicht berichten (ohne persönliche Angriffe) oder stellen Sie den Sachverhalt aus Ihrer Sicht dar.

• Achten Sie darauf, dass Gesprächsregeln strikt eingehalten werden. (Per Ich, keine Angriffe, zuhören.)

• Fassen Sie für alle neutral zusammen.• Erstellen Sie ein Protokoll, gleichen Sie es ab.

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B 5. Auf dem Weg zur Lösung• Lassen Sie die Gruppe eine Lösung entwickeln,

indem sie die Frage beantworten: • Wie wollt ihr in Zukunft miteinander

umgehen?• Halten Sie die Ergebnisse schriftlich fest und

lassen Sie diese unterschreiben.• Legen Sie einen Termin fest, an dem Sie sich

mit allen Beteiligten wieder treffen.• Prüfen Sie nach, ob die Vereinbarungen

eingehalten wurden.

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Empfehlungen für Eltern von Kindern mit „Opfererfahrung“

Erzählen Sie als Erstes Ihrem Kind, dass an ihm nichts falsch oder schlecht ist. Es ist nicht (leider) nicht das einzige Kind mit Opfererfahrungen.

Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu zögern, einem Erwachsenen – z. B. einem Lieblingslehrer – darüber zu berichten.

Klären Sie gemeinsam, an welchen Plätzen die Angriffe passieren und wie Ihr Kind diese Orte meiden kann.

Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu versuchen, sich durch Süßigkeiten oder andere Geschenke von den Attacken „freizukaufen“. Erfüllen Sie keine Forderungen Ihres Kindes nach zusätzlichem Geld.

Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und einem zuständigen Lehrer einen Plan aus. Sollten die Angriffe wieder auftreten, dann sollte der Plan befolgt und ein Erwachsener informiert werden.

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Empfehlungen für Eltern von Kindern mit „Tätererfahrung“

• Was macht Ihr Kind aggressiv und warum reagiert es in bestimmten Situationen aggressiv?

• Auswirkungen von Gewalttaten für das Opfer, Konsequenzen für den Täter klar machen.

• Wer heute Täter ist, kann morgen Opfer sein!• Verständnis für andere (Perspektivenwechsel anregen)• Tolerieren Sie keine Gewalt, auch keine Beleidigungen,

Beschimpfungen und menschenverachtenden Äußerungen.• Erklären Sie, dass Gewalt unsozial ist und von unserer

Gesellschaft abgelehnt und verurteilt wird.• Eigene Vorbildfunktion im Umgang mit Konflikten nutzen