CSR-REPORT 2010
CSR-REPORT 2010
Impressum
Ansprechpartnerin:
Mag. Verena Proksch, CSR-Beauftragte
E-Mail: [email protected]
Design und Layout:
communico Advertising GmbH, 1010 Wien
Fotos:
Casinos Austria-Fotoarchiv, Fotoarchiv der Österreichischen Lotterien,
communico Advertising GmbH, Fotolia, Buenos Dias, Corbis, Fotosearch
Gut für Österreich
CSR-REPORT 2010
Inhalt
Vorwort 4
6
7
10
17
23
29
33
37
41
Umschlag
Grundsätze
Gesetzliche Grundlagen
Management
Responsible Gaming
Wirtschaft
Umwelt
MitarbeiterInnen
Casinobetriebe
Anhang Sponsoring
Global Compact
GRI-Index 3
CSR-Bericht 2010 | 3
GRI-Index Inhalt Bericht 2008/2009 Bericht 2010
1. Vision, Strategie
1.1. Vorwort, Leitgedanke, Strategie, Analyse S. 3, 6-7, 9 S. 4-6
1.2. Kernkompetenz, Risikomanagement, Verantwortung S. 17, 18-19, 39, 63, 44-51 S. 13, 17-21, 23-25
2. Organisationsprofil
2.1.-2.3. Unternehmensprofil, Geschäftstätigkeit S. 13, 18-19, 24-27, 30-33 S. 8-9, 11-12, 23-25
2.4.-2.6. Firmensitz, Standorte, Rechtsform S. 13, 14-15 S. 7, 37-39
2.7.-2.9. Geographische Aufgliederung, Systemgrenzen S. 18-19 S. 7
2.10. Auszeichnung S. 89 S. 34, 41
3. Rahmenbedingungen
3.1.-3.7. Berichtsperiode und -grenzen S. 96, 41 S. 15
3.8.-3.11. Berichtsgrundlagen S. 19, 96 S. 15
3.12. GRI-Index S. 94-95 S. 3
3.13. Zertifizierung Keine
4. Governance
4.1.-4.10. Governance S. 36-39 S. 10-14
4.11.-4.13. Riskmanagement, Verpflichtungen, Mitgliedschaften S. 21, 39 S. 13-14, 15
4.14.-4.17. Einbeziehung von Stakeholdern S. 41 S. 12
Ökonomische Leistungsindikatoren
EC1-EC3 Wirtschaftliche Leistung S. 60-61, 62 S. 23-27
EC2 Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels Nicht relevant
EC4 Zuwendung von öffentlichen Stellen Keine Förderungen oder Subventionen im Berichtszeitraum
EC5-EC7 Wertschöpfung für die Region S. 54-56 S. 25
EC8-EC9 Indirekte ökonomische Effekte S. 55-56 S. 25
Ökologische Leistungsindikatoren
EN1-EN2 Materialeinsatz S. 68-69, 70-71 S. 29-30
EN3-EN8 Energieeinsatz und -einsparung, Wasserverbrauch S. 66-67 S. 29-31
EN9-EN16 Biodiversität, bedrohte Arten etc. Nicht relevant
EN17 Andere relevante Treibhausgase Bedingt durch den reinen Dienstleistungsbetrieb gibt es neben CO2 keine weiteren relevanten Treibhausgase
E18, E25 Abwasser, Einfluss auf die Umwelt Das Abwasser entspricht dem üblichen Abwasser eines Dienstleitungsbetriebes und wird über das Kanalnetz entsorgt
EN19-E21 Emissionen S. 68-69
EN22 Abfallmenge S. 70-71 S. 31
EN23 Verschüttung und Leckagen Bedingt durch die reine Dienstleistungstätigkeit ist es zu keinen Verschüttungen und Leckagen gekommen
EN24 Transport von gefährlichem Abfall Casinos Austria transportiert keinen gefährlichen Abfall
EN26 Maßnahmen zur Milderung von Umwelteinflüssen der Dienstleistungen S. 68-69 S. 29
EN27 Rückgenommene Produkte und Verpackungen Nicht relevant
EN28 Geldstrafen im Umweltbereich Keine
EN29 Transport und Mobilität Nicht relevant
EN30 Kosten für Umweltschutzmaßnahmen Nicht errechnet
Menschenrechte
HR1-HR5, HR8 Investition und Beschaffung, Screening, Schulung Keine direkte Relevanz
HR6-7 Maßnahmen gegen Kinder- und Zwangsarbeit S. 59 S. 25
HR9 Menschenrechtsverletzungen an einheimischer Bevölkerung Nicht relevant
Gesellschaftliche Leistungsindikatoren
Arbeit
LA1-LA2 MitarbeiterInnen-Kennzahlen, Fluktuation S. 74-75 S. 33, 35
LA3 MitarbeiterInnen-Benefits S. 76-78 S. 33-35
LA4-LA5 Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis Nicht relevant
LA6-LA9 Arbeitsschutz S. 77
LA10-LA12 Schulungen, Aus- und Weiterbildung S. 57-58, 76, 80-81 S. 34-35
LA13-LA14 Chancengleichheit S. 74 S. 34
Soziales
SO1 Einfluss auf die Gesellschaft S. 14 S. 7
SO2-SO4 Korruption S. 38-39 S. 25
SO5 Öffentlich vertretene Positionen Nicht relevant
SO6 Finanzielle Beiträge zwecks Lobbying an politische Parteien Es gibt keine finanz. Beiträge an politische Parteien
SO7-SO8 Klagen/Geldstrafen wegen Wettbewerbsverstößen Es gab im Berichtszeitraum keine Klagen/Strafen wegen Wettbewerbsverstößen
Produktverantwortung
PR1-PR4 Verantwortung, Verstöße, Information Nicht relevant
PR5-PR6 Kundenzufriedenheit, Sponsoring S. 82-93 S. 41-44
PR7 Nichteinhaltung von Marketingvorschriften Es gab im Berichtszeitraum keine Anzeigen wegen Nichteinhalten von Marktvorschriften
PR8 Verstöße gegen Datenschutz Es gab im Berichtszeitraum keine Anzeigen wegen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz
PR9 Geldstrafen wegen Nichterbringen von Leistungen Es gab kein Verfahren wegen Nichterbringen von Leistungen
Der vorliegende Zwischenbericht 2010 (Zeitraum 1.7.2009-31.1.2010) orientiert sich an den Sustainability Reporting Guidelines G3 der
Global Reporting Initiative (GRI). Die Tabelle verweist auf die GRI-Indikatoren, die in diesem Bericht enthalten sind.
GRI-Index
VorwortVorwort des Vorstandes
Als Casinos Austria 2006 als
erstes Glücksspielunterneh-
men weltweit ein systematisches
CSR-Management implemen-
tierte und vor fünf Jahren den
ersten Gesamtbericht über seine
CSR-Aktivitäten vorlegte, da ahn-
ten wenige, welch hohe Bedeu-
tung der Aspekt der gesellschaft-
lichen Verantwortung für die
Wirtschaft insgesamt erlangen
würde. Doch dann kam die Welt-
wirtschaftskrise und zeigte, wie
dünn das Eis ist, auf dem eine
verblüffend große Zahl von Un-
ternehmen ihre scheinbar beein-
druckenden Tänze um die Gunst
der Investoren vorführte. Von
Nachhaltigkeit und Verantwortung war da keine Spur, im Ge-
genteil: Oft genug musste die Öffentlichkeit erkennen, dass der
Allgemeinheit von den vermeintlich glänzenden Geschäften nur
die Verluste blieben.
Seither ist jedenfalls das Bewusstsein gestiegen, dass langfristig
verantwortungsvolles Handeln mit Blick auf die Gesellschaft ins-
gesamt einen realen Wert darstellt, nicht einfach einen „Soft Fac-
tor.” Das gilt umso mehr in der Glücksspielbranche. Ein Unter-
nehmen, das einfach nur Geld scheffeln will und sich keine
Gedanken über die Auswirkungen seiner Tätigkeit auf die Gesell-
schaft macht, wäre in dieser Branche fehl am Platz, davon sind
wir von Casinos Austria/Österreich i schen Lotterien zutiefst
überzeugt.
Gesellschaftliche Verantwortung beginnt für uns schon beim ei-
gentlichen Kerngeschäft: „Responsible Gaming”, Spielerschutz
und faires Spiel stehen für die Unternehmen der Casinos Austria
& Österreichischen Lotterien Gruppe an erster Stelle. Die täglich
gelebte Praxis geht hier vielfach deutlich über die ohnehin schon
strengen gesetzlichen Be stim mungen hinaus.
Doch das Prinzip der Nachhal-
tigkeit be deutet noch viel mehr:
Casinos Austria und Österrei-
chische Lotterien sehen sich
als Unternehmen, die buch-
stäblich für ganz Österreich ei-
nen Gewinn bedeuten – das
wird in der Förderung sozialer,
sportlicher und kultureller An-
liegen am deutlichsten, zeigt
sich aber auch in der Rolle als
verlässlicher Arbeitgeber und
Geschäftspartner oder im En-
gagement für Ökologie und Kli-
maschutz.
Es war daher ein folgerichtiger
Schritt für uns, im Jänner 2011
dem UN Global Compact beizutreten und uns zu seinen zehn
Prinzipien zu bekennen. Der United Nations Global Compact ist
die weltgrößte Initiative zu CSR und nachhaltiger Ent wicklung.
Mit mehr als 8.000 teilnehmenden Unternehmen ist der Global
Compact heute das weltweit größte Netzwerk für unternehmeri-
sche Verantwortung.
Der vorliegende Bericht soll Ihnen einen Überblick über unser En-
gagement geben.
Herzliche Grüße
Dietmar Hoscher
4 | CSR-Bericht 2010
CSR-Bericht 2010 | 5
Reden wir darüber – Interview mit Mag. Verena Proksch,
CSR-Beauftragte der Casinos Austria & Österreichischen Lotterien Gruppe
Auf welchem Gebiet sind in den letz-
ten Jahren be son ders erfreuliche Fort-
schritte erzielt worden?
Von Beginn an wurde großer Wert auf So-
cial Sponsoring und Responsible Gaming
als Kern-CSR des Unternehmens gelegt.
In anderen Bereichen wurden in den letz-
ten Jahren große Fortschritte erzielt, et-
wa bei der MitarbeiterInneneinbindung
oder bei Umweltschutzmaßnahmen.
Sind CSR-Maßnahmen zumindest zum
Teil auch mit geringerem finanziellem
Einsatz möglich?
Auf jeden Fall! CSR bedeutet nicht unbe-
dingt hohe Sponsoringgelder zu vergeben. Gerade bei Maßnah-
men mit Mitarbeiter Innenbeteiligung gibt es wunderbare Beispiele
für gelungene Projekte mit geringem finanziellem Beitrag seitens
des Unter nehmens. Zum Beispiel beim Kochen in der Gruft, wo
Casinos Austria die zu verarbeitenden Lebensmittel bezahlt.
Soll das Unternehmen als Ganzes den CSR-Gedanken nach au-
ßen transportieren oder soll auch der/die einzelne MitarbeiterIn
in dieser Hinsicht als „Botschafter” fungieren?
Es muss beides zutreffen. Wenn im Unternehmen CSR „von
oben herab verordnet” wird, wird es nicht funktionieren und
wenn die MitarbeiterInnen in Eigenregie ohne Rückende-
ckung durch den Vorstand etwas unternehmen, ebenfalls
nicht. Beides gehört untrennbar zusammen.
Welche Maßnahmen/Aktivitäten sind in CSR-Hinsicht für
den Gesetzgeber in Hinblick auf die Neuvergabe der Kon-
zes sionen besonders wichtig?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Alles, was die
Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Unternehmenspolitik
darlegt, hat für den Gesetzgeber bestimmt großes Gewicht.
Wobei Casinos Austria und die Österreichischen Lotterien eine
solche Nachhaltigkeit und Band breite an Aktivitäten vorweisen
können, dass für den Gesetzgeber klar sein muss, dass dies kei-
ne kurzfristigen PR-Maßnahmen als Mittel zum Zweck sind.
Welche Assets heben Casinos Austria besonders von der
Konkurrenz ab?
Casinos Austria und Österreichische Lotterien beweisen seit ihrer
Gründung, dass sie auf ho hem Niveau Verantwortung leben. Die
Unternehmensgruppe hat sich dieses Engagement von Beginn an
auf ihre Fahnen geheftet, lange bevor der Begriff „CSR” aufkam.
Sehen Sie die Gefahr, dass gerade in
wirtschaftlich schwie rigen Zeiten bei
CSR eingespart wird? Wenn ja, wie könn-
te dem am ehesten be gegnet werden?
Als die Wirtschaftskrise am Anfang war,
wurde diese Frage oft gestellt, und ich
war immer optimistisch, dass dem nicht
so sein würde. Heute kann ich sagen,
dass meine Erfahrung in den letzten
Jahren diese Meinung zum Glück bestä-
tigt hat. An den CSR-Aktivitäten wurde
nicht nur nicht eingespart, sondern die-
se großteils sogar noch vertieft oder er-
weitert. In jüngster Zeit lässt sich über-
haupt der interessante Trend verfolgen,
dass Unter nehmen schärfer beobachtet werden als zuvor. Die
Öffentlichkeit, vor allem die NGOs, die sich mit CSR beschäftigen,
schauen viel strenger als noch vor ein paar Jahren, was wirklich
hinter den oft imposanten Berichten und bunten Bildern steckt.
Vor allem wer den Unternehmen danach beurteilt, wie ernst sie die
Verant wortung in ihrem Kerngeschäft nehmen. Denn Gutes zu tun
ist gewiss eine feine Sache – aber mindestens ebenso kommt es
darauf an, wie ein Unternehmen mit den ökologischen und sozia-
len Risiken in der eigenen Wertschöpfungskette umgeht.
Wie sieht es in Ihrer Unternehmensgruppe hinsichtlich der
Umsetzung von CSR-Maßnahmen aus? Wie kann man den
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Sinnhaftigkeit/Be-
deutung von CSR schmackhaft machen?
Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber durch
verschiedene Informationsveranstaltungen und ein monat liches
CSR-Jour-fixe ist es gelungen, immer mehr Kollegen und Kollegin-
nen zu informieren und zu involvieren. Sehr wichtig ist natürlich,
dass es sich um einen Prozess handelt, der vom ge samten Vor-
stand in vollem Umfang unterstützt wird. Diese Unterstützung
setzt sich mittlerweile auf allen Unternehmens ebenen fort. Das
Engagement von Casinos Austria für CSR wäre heute nicht mög-
lich ohne den Einsatz zahlreicher Kollegen und Kolleginnen, die
mir sowohl bei der Umsetzung von Aktivitäten als auch beim Er-
stellen dieses Berichts mit Informationen, Beiträgen und Ideen
zur Seite stehen. Dafür herzlichen Dank!
Freundliche Grüße
Verena Proksch
GrundsätzeZehn Leitgedanken für ein verantwortungsvolles Miteinander.
1. Im Zentrum unserer Dienstleistungsorientierung steht der
individuelle Gast mit seinen Bedürfnissen. Unser Verhalten
und die Gestaltung unserer Produkte folgen internationalen
Qualitäts- und Servicestandards mit dem entscheidenden,
freundlichen „Mehr” an österreichischem Charme.
2. Wir behandeln andere genau so, wie auch wir selber behan-
delt werden wollen.
3. Unsere MitarbeiterInnen, der Betriebsrat und das Manage-
ment bekennen sich ausdrücklich zu einer nachhaltigen, so-
zial ausgewogenen, partnerschaftlich orientierten und am
Gast ausgerichteten Grundhaltung.
4. Wir tragen soziale Verantwortung.
5. Für manche Menschen kann das Glücksspielerlebnis prob-
lematisch sein. Daher bekennen wir uns zum ordnungspo-
litischen Auftrag des österreichischen Gesetzgebers und
streben gleichzeitig danach, in allen unseren Casinos verant-
wortungsvolles Glücksspiel im optimal möglichen Umfang
für unsere Gäste zu fördern und umzusetzen.
6. Wir tragen Verantwortung für unser Unternehmen.
7. Im Rahmen unserer Unternehmenszielsetzung sind alle Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter berechtigt und verpflichtet,
schöpferisch und mit Engagement selbstverantwortlich zu
handeln.
8. Wir fördern und fordern unsere MitarbeiterInnen.
9. Arbeitsschwerpunkte, Handlungsspielräume und die damit
verbundenen Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Dies
führt zu informierten, zielorientierten und motivierten Mit-
arbeitern und Mitarbeiterinnen, die unsere Gäste optimal
betreuen.
10. Wir beziehen unsere Stärke aus einer klaren Gäste- und
Marktorientierung.
6 | CSR-Bericht 2010
CSR-Bericht 2010 | 7
Gesetzliche GrundlagenCasinos Austria agiert auf Basis besonderer gesetzlicher Grundlagen. Casinos Austria bekennt sich nachdrücklich
zum ordnungspolitischen Auftrag des österreichischen Glücksspielgesetzgebers. Es ist deklariertes Unternehmensziel,
in allen Betrieben Glücksspiel in verantwortungsvoller Form anzubieten, um den sozial- und ordnungspolitischen
Aufgabenstellungen im Bereich des Gästeschutzes nachzukommen.
In Österreich bewirtschaften Casinos Austria und die Österreichi-
schen Lotterien das staatliche Glücksspielmonopol. Der Sitz
von Casinos Austria ist in Wien, das Unternehmen ist Inhaber
aller zwölf derzeit vergebenen Konzessionen zum Betrieb von
Spielbanken an den Standorten Bregenz, Graz, Innsbruck,
Wals-Siezenheim, Linz, Wien, Baden, Badgastein, Klein wal ser-
tal, Kitzbühel, Seefeld und Velden.
Des Weiteren werden durch verbundene Unternehmen im We-
sentlichen die Geschäftsbereiche „Internationaler Casino-
betrieb”, „Lotterien” inklusive „Elektronische Lotterien”,
„Sportwetten”, „Skillgames”, „Gastro nomie” sowohl über
die Inter netplattform win2day als auch im Wege von Video-
lotterieterminals (VLTs) abgedeckt.
Das Recht zur Durchführung von Glücksspielen ist dem Bund
vorbehalten, wobei das Glücksspielgesetz die Übertragung
der Konzessionen vorsieht. In diesem Zuge wurden in Öster-
reich alle zwölf Casino-Konzessionen unter Berück sichtigung
der gesetzlich verankerten ordnungs-, sozial- und fiskalpoliti-
schen Zielsetzungen an Casinos Austria erteilt.
Verfassungsrechtliche Grundlage für die Regelungskompetenz
des einfachen Bundesgesetzgebers im Bereich des Glücks-
spiels ist der Kompetenztatbestand „Monopolwesen”. Auf-
grund seiner Zuständigkeit hat der einfache Bundes ge-
setzgeber das Glücksspielgesetz erlassen. Das Glücks spiel gesetz
sieht vor, dass der Bund abgesehen von wenigen Ausnahmen
alle Arten von Glücksspielen durchführt. Der Umfang des
Glücksspielmonopols des Bundes wird in den §§ 1 und 2 be-
stimmt und durch die Ausnahmen der §§ 4 und 5 begrenzt.
Da das Glücksspiel als Freizeitdienstleistung in besonderem
Maße gesellschaftlichen Anforderungen unterliegt, sind zu
seiner Regelung auch besondere rechtliche Rahmen be-
dingungen erforderlich. Generell sollen mit diesen Regelungen
die ordnungs- und sozialpolitischen Zielsetzungen sicher-
gestellt werden. In Österreich wird dies durch ein Kon-
zessionssystem erreicht, das im Glücksspielgesetz verankert
ist und das Veranstalten von Glücksspielen nur unter be-
stimmten Voraussetzungen zulässt. Ziel des Gesetzgebers ist
es, den Spieltrieb, der den Menschen offenbar immanent ist,
in geordnete Bahnen zu lenken.
Ein gänzliches Verbot von Glücksspielen wäre schon deshalb
nicht sinnvoll, da dadurch der Spielbereich in die Illegalität aus-
weichen würde. Dies würde bewirken, dass er einer staatlichen
Aufsicht gänzlich entzogen wäre. Folgerichtig muss das legale
Angebot auch beworben werden. Ein liberaler Glücksspiel-
markt wäre ebenso nicht zielführend, da er unweigerlich zu
einem Überangebot an Glücksspielen führen würde, mit dramati-
schen Folgen etwa im Bereich der Spielsucht.
Die vom Bund zu vergebenden Spielbankenkonzessionen sind
derzeit mit fünfzehn festgelegt. Die strengen Vor aus setzungen
zur Erlangung einer Spielbankenkonzession sind im § 21
Glücksspielgesetz geregelt. Danach kann eine Be willigung z. B.
nur erteilt werden, wenn die Aktionäre über keinen beherr-
schenden Einfluss verfügen, durch den eine Zuverlässigkeit in
ordnungspolitischer Hinsicht nicht gewähr leistet wäre. Außer-
dem muss die Gesellschaft über ein eingezahltes Grundkapital
von mindestens 22 Mio. Euro ver fügen, wobei die rechtmäßige
Mittelherkunft nachzuweisen ist.
Auf jeden Fall rechtfertigen die besonderen Anforderungen an
die Verlässlichkeit und die wirtschaftliche Potenz des Spielban-
kenunternehmens ein solches System. Die mög lichen negati-
ven Begleiterscheinungen und Gefahren des Betriebes von
Spielbanken legen nahe, die Zahl der be trie benen Spielbanken
gering zu halten. Es handelt sich dabei um Gefahren wie die
durch Spielleidenschaft herbeigeführte wirtschaftliche Exis-
tenzgefährdung von Menschen, mögliche unerlaubte Aktivitä-
ten der Betreiber von Spielbanken oder die Gefahr des Eindrin-
gens krimineller Kreise in diesen Be reich.
8 | CSR-Bericht 2010
Glücksspiel-Gesetzesnovelle 2010
Nach rund vier Jahre lang dauernden Verhandlungen wurden
am 16. Juni 2010 die Glücksspiel-Gesetzesnovelle 2008 sowie
die Glücksspiel-Gesetzesnovelle 2010 vom Nationalrat beschlos-
sen. Die GSpG-Novelle 2008, welche bereits zuvor von der EU-
Kommission notifiziert worden war, trat bereits am 19. Juli
2010 nach Kundmachung im Bundesgesetzblatt (BGBl.) in
Kraft. Nachdem die Notifizierungsfrist für die Novelle 2010 mit
15. Juli 2010 ohne Einspruch der EU-Kommission abgelaufen
war, wurde diese am 18. August 2010 kundgemacht.
Rechtssicherheit
Immer wieder wurde die Europarechtskonformität des Glücks-
spielgesetzes infrage gestellt. Diese Zweifel konnten mit der im
Sommer beschlossenen Novelle endgültig ausgeräumt werden.
Das Verfahren zur Neuerteilung der Glücksspiel konzessionen, wel-
ches voraussichtlich im Jahr 2011 starten wird, soll in Form einer
InteressentInnensuche durchgeführt werden, an der Bewerber und
Bewerberinnen aus dem gesamten EWR teilnehmen können.
Doch auch beim Thema Poker hat die Novelle Rechtssicherheit ge-
bracht: Schon bisher hat der Verwaltungsgerichtshof die gängigen
Arten von Poker als Glücksspiel qualifiziert – künftig wird Poker
ausdrücklich als Glücksspiel im Glücksspielgesetz definiert.
Nicht zuletzt wurden durch die Novelle die Bestimmungen zur
Kontrolle von Glücksspielautomaten verbessert: Die vielfäl-
tigen Grauzonen, welche von der Exekutive immer wieder kri-
tisiert wurden, sind beseitigt worden. Künftig wird bei Kon-
trollen klarer erkennbar sein, ob ein Glücksspielautomat legal
ist oder nicht; überdies wurden die Rechtsgrundlagen für die
Beschlagnahme illegaler Automaten verbessert.
Konzessionen
Bisher konnte der Bund als Inhaber des Glücksspiel-Mono-
pols 12 Spielbankkonzessionen sowie eine Lotterienkonzes-
sion vergeben. Letztere umfasst auch die Durchführung von
sogenannten „Elektronischen Lotterien”, also Online-Glücks-
spiel und die Video Lottery Terminals (VLT). Die Anzahl der
Spielbank-Konzessionen, welche künftig vergeben werden kön-
nen, wurde auf 15 angehoben. Zusätzlich soll eine 16. Spiel-
bank-Konzession, eingeschränkt auf den Betrieb von Poker
(„Pokercasinolizenz”), erteilt werden; im Bereich der Lotterien-
konzession gibt es keine Änderungen.
Spielautomaten
Das bislang in vier Bundesländern zugelassene „Kleine Au-
tomatenglücksspiel” außerhalb von Casinos wird es nach
Ablauf der in der Novelle vorgesehenen Übergangsfrist mit
Ende 2014 (bzw. 2015 in der Steiermark) nicht mehr ge-
ben. Die Bundesländer haben dafür künftig die Möglich-
keit, sogenannte „Landesausspielungen” zuzulassen, d.h.
Glücks spiel automaten, die in eigenen Automatensalons
oder in Ein zel aufstellung betrieben werden. Bei diesen
Landesaus spielungen sind Einsätze von bis zu 10 Euro pro
Spiel möglich, die Gesamtzahl der Glückspielautomaten
pro Bundesland ist jedoch gesetzlich beschränkt. Weiters
hat der Gesetzgeber für diese Glücksspielautomaten au-
ßerhalb von Casinos strengere Spielerschutzvorschriften
vorgesehen.
Steuerliche Gleichstellung
Die Novelle sieht einheitliche Abgaben für Casinospiele,
Lotteriespiele und Spielautomaten vor. Die paradoxe Situation,
dass Spielautomaten in einer konzessionierten Spielbank
einem vielfach höheren Steuersatz unterliegen als nahezu bau-
gleiche Glücksspielautomaten, die im Rahmen des „Kleinen Au-
tomatenglücksspiels” außerhalb von Casinos betrieben werden,
wurde beseitigt. Überdies besteht nun die Möglichkeit, dass
auch illegale Automaten nachträglich besteuert werden.
Online-Glücksspiel
Die Bestimmungen für Video Lottery Terminals (VLTs), welche
von der Lotterienkonzession umfasst sind, wurden teilweise
neu geregelt. Die für Automatensalons vorgesehenen Spieler-
schutzbestimmungen sowie die Anbindung der Glücksspielau-
tomaten an das Bundesrechenzentrum gelten demnach für
VLTs sinngemäß.
Das klassische Online-Glücksspiel wurde keiner Neuregelung
unterzogen, es gilt daher wie bisher: Online-Glücksspiel fällt
ohne Einschränkungen unter das Bundesmonopol. Das be-
deutet, dass nur der Inhaber einer entsprechenden Konzes-
sion Online-Glücksspiel in Österreich anbieten darf.
Auf der Homepage des BMF heißt es dazu: „Glücksspiele – z. B.
Poker, Roulette/Beobachtungsroulette, Two Aces, Black Jack,
u. a. – dürfen weder real noch online im Internet ohne Konzession
nach dem Glücksspielgesetz entgeltlich angeboten werden. […]
Das Bewerben sowie das Anbieten von ausländischen […] Glücks-
spielen in Österreich wie auch die Teilnahme an ausländischen
Glücksspielen vom Inland aus ist – auch auf elektronischem Weg –
nicht zulässig!”
Siehe:
https://www.bmf.gv.at/Gluecksspiel/HufiggestellteFrage_752/_start.htm
Wie der EuGH in mittlerweile ständiger Rechtssprechung fest-
stellt, berechtigt eine Lizenz in einem Mitgliedstaat der EU/EWR
nicht zum Anbieten von Online-Glücksspiel in einem anderen Mit-
gliedstaat. Nationale Beschränkungen für das Glücksspiel gelten
ohne Unterschied auch im Bereich des Internets.
CSR-Bericht 2010 | 9
ManagementEin ausführlicher Über- und Einblick in die Unternehmensstrategie, -struktur und -kultur von Casinos Austria.
V.l.n.r.: Generaldirektor Dr. Karl Stoss, Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner,Vorstandsdirektor Mag. Dietmar Hoscher
10 | CSR-Bericht 2010
Casinos Austria Eigentümerstruktur (Stand Dezember 2010)
Casinos Austria Beteiligungen (Stand Dezember 2010)
68 %
38,3 %
33,2 %
23,2 %
5,3 %
50 %50 %
100 % 56 %
100 % 100 %
100 % 100 %
89 %
CSR-Bericht 2010 | 11
Medial Beteiligungs GmbH (Uniqa, Vienna Insurance Group, Raiffeisen-Gruppe, Bankhaus Schellhammer & Schattera)
Münze Österreich
Private Shareholders
Bankhaus
Schellhammer & Schattera
12 | CSR-Bericht 2010
Die Beziehungen von Casinos Austria zu seinen
Stake holdern sind vielfältiger Natur. Mit der
Politik werden laufend Infor mationsgespräche
geführt, die Medien zu regelmäßigen Presse-
und Hintergrundgesprächen und Presse kon-
ferenzen einge laden. Reger Austausch mit sei-
nen Gästen liegt Casinos Austria besonders am
Herzen.
Weiterhin als ein wichtiges Instrument im
Rahmen eines erfolgreichen Kontakts zu den
Stakeholdern gilt der News letter der Unter nehmensgruppe,
welcher 2007 eingeführt wurde und seitdem mehrmals im Jahr
u. a. an Abgeordnete im Natio nal rat, Bun desrat bzw. jene der ein-
zelnen Land tage versandt wird. Das Ziel dieses
Newsletters, wel cher unter dem Titel „Glücks-
spiel mit Ver ant wortung” ver schickt wird,
besteht darin, politische Entschei dungs träger
auf Bundes- sowie Landesebene über ak tuelle
rechts politi sche Entwicklungen im Glücksspiel-
bereich zu informieren. Im Jahr 2010 wurden
drei Newsletter versandt.
Im März 2010 fand einmal mehr ein Public-
Affairs-Frühstück statt. Gegen stand des Ge-
sprächs waren diesmal die Schlussanträge der Generalan-
wälte beim Europäischen Ge richtshof, konkret die Fälle Ernst
Engel mann und Markus Stoß.
Dr. Walter RothensteinerPräsident Generaldirektor (Vorsitzender)
KR Dr. Günter GeyerVizepräsident Generaldirektor (2. Vorsitzender-Stv.)
Dkfm. Dr. Maria Theresia BablikVizepräsidentin (3. Vorsitzender-Stv.)
Dr. Leo WallnerVizepräsident (4. Vorsitzender-Stv.)
Aufsichtsratsmitglieder
Dr. Wolfgang DuchatczekVizepräsident Vizegouverneur(1. Vors.-Stv. seit März 2010)
Vorstandsmitglieder
Dr. Karl StossGeneraldirektor
Mag. Bettina Glatz-KremsnerVorstandsdirektorin
Mag. Dietmar HoscherVorstandsdirektor
STAKEHOLDER
Politik
Gesetzgeber
KundInnen
LieferantInnen
Sponsorgeld-EmpfängerInnen
MitarbeiterInnen & BetriebsrätInnen
Medien
InteressensvertreterInnen
InvestorInnen
Aufsichtsbehörde
Gebietskörperschaften
Staatskommissäre
Ministerialrat Mag. Alfred Lejsek
Dr. Alfred Katterl
Dr. Franz Philipp Sutter
(bis Januar 2010)
Mitglieder des Aufsichtsrates
Generaldirektor, KR Helmut Jonas
Generaldirektor, Dr. Konstantin Klien
Generaldirektor, Dipl.-Ing. Kurt Meyer
(bis Dezember 2010)
Direktor, KR Gerald Neuber
Rechtsanwalt, Dr. Thomas Schröfl
Vorst.-Dir. Mag. Gerhard Starsich
Dir. Dr. Peter Zöllner
ZBR Vors. Jürgen Nachbaur
Gerhard Dell-Osbel (seit Nov. 2010)
Christian Hampejs (bis Nov. 2010)
Christian Holz
Gerhard Hrubes
Mag. Peter Löb (seit Nov. 2010)
Dieter Löw (bis Nov. 2010)
Manfred Schönbauer
Vom Zentralbetriebsrat entsandt
Managementsysteme
Antikorruption
Da Casinos Austria jegliche Form von Korruption ablehnt,
wurden die Bestrebungen des österreichischen Gesetzgebers
hinsichtlich vollziehbarer Adaptierungen der Antikorruptions-
bestimmungen durch das Strafrechtsänderungsgesetz 2008
unterstützt.
Darüber hinaus ist laut Dienstanweisungen die Annahme von
persönlichen Vorteilen verboten. Ein Verstoß gegen diese Dienst-
anweisungen wird umgehend geahndet.
Sonstige Richtlinien
Casinos Austria hat sich weiters u. a. in folgenden Teilberei-
chen Selbstbeschränkungen auferlegt:
• Datenschutzrichtlinie
• Responsible-Gaming-Richtlinie
• Geldwäscherichtlinien
• IT Policy, IT-Zertifizierung betreffend sicheren Internethandel
für Merchandising etc.
• Einkaufsrichtlinie
• Richtlinie, dass die Dienstkleidung der MitarbeiterInnen nicht
durch Kinderarbeit hergestellt werden darf
• Code of Conduct
Risikomanagement
Ein regelmäßig durch die Interne Revision zu überprüfendes
Internes Kontrollsystem (IKS) sichert die Ordnungsmäßig-
keit und Wirtschaftlichkeit der Prozessabläufe in den Casino-
betrieben und der Zentrale unter dem Aspekt der Vermö-
genssicherung und Einhaltung der unternehmenspolitischen
Grundsätze.
Dem URÄG 2008 Rechnung tragend, wurde 2009 bei Casi-
nos Austria das ganzheitliche Risikomanagementsystem wei-
ter optimiert. Ein unternehmensgruppenweit einheitlich zu
implementierender Managementprozess wird den Fokus der
Verantwortlichen auf die Steuerung wesentlicher Risiken und
Chancen (z. B. im Bereich Ordnungspolitik, Sicherheit des
Spielbetriebes, von Gästen, Mitarbeitenden, Gebäuden, IT etc.)
unter Bedachtnahme eines sorgfältigen Ressourceneinsatzes
verstärken.
Durch umfangreiche Dienstanweisungen – deren Einhaltung
durch die Revision kontrolliert wird – und das interne Berichts-
wesen sollen potenzielle Risiken und ihre Auswirkungen be-
reits im Frühstadium erkannt und erfasst werden. Dies dient
als Basis für die rechtzeitige Einleitung und Durchführung von
Steuerungsmaßnahmen zur Risikominimierung.
Risikomanagement im Finanzbereich
Das Risikomanagement im Finanzbereich beruht auf Treasu-
ry- bzw. Veranlagungsrichtlinien und auf schriftlichen Fonds-
vereinbarungen, deren Inhalte in regelmäßigen Abständen
durch den Veranlagungsausschuss überprüft und bei Bedarf
den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Zur Risiko-
minimierung erfolgen Prüfungen seitens der Internen Revisi-
on sowie vierteljährliche bzw. regelmäßige Fondsberichterstat-
tungen seitens der Fondsmanager.
Durch ein gesamtheitlich zu implementierendes Risiko- und
Chancenmanagementsystem werden die Risiken hinsichtlich
Sicherheit und Qualität der Produkte, SpielerInnen- und Jugend-
schutz sowie der Kundensicherheit noch kontrollierter ge-
steuert und damit verbundene Chancen zur Optimierung der
Produktqualität und Kundenzufriedenheit verstärkt wahrge-
nommen.
Gäste- und Datenschutz
Maßnahmen zum Schutz von personenbezogenen Daten
Die Abteilung Datenschutz- und Geldwäschereibekämpfung
hat das im Jahr 2009 eingeführte Managementsystem zur
Steuerung aller Maßnahmen zwecks Optimierung des Daten-
schutzes im Jahr 2010 durch externe Audits auf ihre Wirksam-
keit überprüfen lassen. Dabei wurde bestätigt, dass alle für
das Jahr 2010 vorgesehenen Maßnahmen auch erfolgreich
umgesetzt wurden:
1. Eine unternehmensgruppenweite Datenschutzpolitik wurde in
Kraft gesetzt und allen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen nach-
weislich zur Kenntnis gebracht.
2. Das Datenschutz-Managementsystem wurde in Kraft ge-
setzt und sämtliche datenschutzrelevanten Prozesse und
Arbeitsabläufe dokumentiert.
3. Insgesamt 43 Datenschutzverantwortliche sorgen, geführt
durch den Datenschutzbeauftragten, für die Umsetzung der
Datenschutzpolitik. Damit wurden eindeutige Verantwort-
lichkeiten zur Durchsetzung der Datenschutzziele definiert.
4. Das Datenschutzniveau wird seit 2010 anhand von nachvoll-
ziehbaren KPIs gemessen und gesteuert.
5. Die erfolgreiche Absolvierung eines externen Datenschutzau-
dits im Jahr 2010 bestätigt die erfolgreiche Umsetzung der
Ziele. Dieses hohe Niveau im Umgang mit personenbezogenen
Daten wird zukünftig durch jährliche externe Audits überprüft.
CSR-Bericht 2010 | 13
14 | CSR-Bericht 2010
Geldwäscherichtlinie
Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäscherei
Die Bekämpfung der Geldwäscherei wird als wichtiges Ele-
ment im Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terroris-
mus betrachtet. Casinos Austria setzt zahlreiche Maßnahmen,
um sicherzustellen, dass illegal erwirtschaftetes Vermögen in
den Casinos nicht legalisiert werden kann und die entspre-
chenden gesetzlichen Anforderungen eingehalten und überer-
füllt werden:
• Ein Besuch des Casinos ist nur nach erfolgreichem Check-in
mit amtlichen Lichtbildausweis möglich.
• Ständiges Monitoring des Spielverhaltens von Gästen, Nach-
vollziehbarkeit von Wechslungen durch Videoüberwachungs-
systeme, Archivierung der Gästedaten für mindestens fünf
Jahre (sieben Jahre bei finanzrelevanten Daten).
• Alle Maßnahmen und Kontrollen werden in Form von Richt-
linien und Arbeitsanweisungen konkretisiert. Durch interne
Schulungsprogramme wird sichergestellt, dass die Mitarbei-
terInnen entsprechend sensibilisiert werden.
• Permanentes Monitoring der Geschäftsprozesse gewährleis-
tet die Umsetzung der Richtlinien in den Casinos.
• Durch den Kontakt mit den verantwortlichen Stellen im Bun-
desministerium für Finanzen sowie im Bundesministerium
für Inneres wird gewährleistet, dass auf aktuelle Herausfor-
derungen im Umfeld Geldwäschebekämpfung bei Casinos
Austria rasch reagiert werden kann.
Mit Methoden zur Schaffung von mehr Systematik und Effekti-
vität werden im Jahr 2011 auch die Optimierung der Maßnah-
men zur Bekämpfung von Geldwäscherei vorangetrieben. Be-
reits vor Inkrafttreten der gesetzlichen Vorgaben befasste man
sich mit den seit Juli 2010 auch für § 12a Spiele im Sinne des
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN
Ziel Bis
Schulung zur Vermittlung des neuesten Wissensstandes im Bereich Datenschutz und Geld wäsche sowie Steigerung der Sensibilität bei allen Mitarbeitenden
laufend
Österreichweite Roadshow durch alle Casinos und neue E-Learning-Module Mitte 2011
Interne und externe Teilaudits in insgesamt sechs Unternehmensbereichen Ende 2011
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN
Herausforderung Ziel Bis
Erweiterung der gültigen Politik zur Bekämpfung von Geldwäscherei auf win2day und WINWIN
Umsetzung Ende2011
Identifikation und Dokumentation der Geldwäsche-risiken und Review der implementierten Kontroll-maßnahmen (risk based approach)
Umsetzung Ende2011
Definition und Steuerung von Gegenmaßnahmen Sicherstellung der Erfüllung aller gesetz-lichen Vorgaben
Ende2011
Laufende Schulungsmaßnahmen seitens des Geld-wäschebeauftragten und entsprechende E-Learning Module
Entsprechend hohe Aufmerksamkeit bei den betroffenen Mitarbeitern und Mitar-beiterinnen
laufend
Glücksspielgesetzes geltenden gesetzlichen Vorgaben zur Be-
kämpfung von Geldwäscherei. Diese beinhalten gezielte Maß-
nahmen nicht nur im Bereich von Casinos Austria, auch für die
seit Sommer 2010 betroffenen Business Units win2day und
WINWIN wurde durch die Abteilung Datenschutz- und Geldwä-
schereibekämpfung ein Projekt initiiert, dessen Abschluss im 2.
Quartal 2011 eine für alle betroffenen Business Units geltende
Politik sowie deren erfolgreiche Umsetzung zum Ziel hat. Die
wesentlichen Projektziele dabei sind unter anderem:
Mitgliedschaften
Die Casinos Austria-Gruppe ist u. a. Mitglied in folgenden Or-
ganisationen:
Kultur
• Langjähriger Sponsor der Wiener Staatsoper
• Kooperation mit dem Burgtheater
• Volkstheater Privatstiftung
• Gesellschaft der Freunde der Österreichischen
Nationalbibliothek
• Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste
Wirtschaft
• Industriellenvereinigung
• Wirtschaftskammer Österreich (Niederösterreichische
Landeskammer, Wiener Landeskammer, Bundeskammer)
• Vienna Economic Forum
• Deutsche Handelskammer
• Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein
Sport
• Österreichische Sporthilfe
• Österreichisches Olympisches Comité
• Österreichisches Paralympisches Comité
• Special Olympics
• Panathlon Wien
• ÖFB – Club der Freunde der Nationalmannschaft
Diverses
• RespACT, austria business council for sustainable
development
• UN Global Compact
• Österreichisches Rotes Kreuz
• St.-Gallen-Symposium
• Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft
• Kuratorium zur Förderung der WU Wien
• Jubliäumsstiftung WU Wien
• Austrian Chapter – The Club of Rome
• Verein Rettet den Stephansdom
• Verein zur Erhaltung der Basilika Maria Taferl
• European Casino Association (ECA)
• Kuratorium Sicheres Österreich
Berichtsperiode
Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht beschreibt die Perfor-
mance von Casinos Austria für das Jahr 2010. Es ist der nun-
mehr fünfte Bericht von Casinos Austria.
Casinos Austria hat sich entschieden, einen umfangreichen
Bericht nicht jährlich, sondern alle zwei Jahre zu verfassen.
Die Gründe dafür sind Sparsamkeit, Ressourcenschonung und
der Gedanke, dass sich im CSR-Bereich Dinge oft nur länger-
fristig, dafür aber nachhaltig, entwickeln.
Die vorliegende Publikation dient darüber hinaus auch als
Fortschrittsbericht von Casinos Austria im Rahmen des UN
Global Compact, siehe Umschlag.
CSR-Bericht 2010 | 15
Eine wirksame Spielerschutzmaßnahme stellen die Boni-
tätsprüfungen dar, die Casinos Austria gemäß dem ord-
nungspolitischen Auftrag des österreichischen Glücksspiel-
gesetzgebers durchführt. Inländische und seit 1.1.2009 auch
nicht österreichische EU-/EWR-Staatsbürger, über die die be-
gründete Annahme besteht, dass Häufigkeit und Intensität
ihrer Teilnahme am Spiel mit ihren wirtschaftlichen Ver-
hältnissen nicht harmonieren,
werden entsprechend dem ord -
nungspolitischen Auftrag des
österreichischen Glücksspiel-
gesetzgebers Boni täts prüfun-
gen un terzogen. Absolute Ver-
traulichkeit und Ver schwiegen-
heit gemäß dem im Glücks-
spielgesetz normierten Spiel -
geheimnis sind dabei ge währ-
leistet.
Auf Grundlage der Glücks spiel-
gesetz esnovelle 2008 (in Kraft
seit 1.1.2009) wurden in
Sum me 4.894 Wirtschafts-
auskünfte, darunter 3.480 für
österreich ische Gäste und 681 für Gäste aus dem EU-/EWR-
Raum, bei den Auskunfteien Wisur, Kreditschutzverband von
1870 (KSV) und Deltavista eingeholt.
Als zusätzliches Element der Vorbeurteilung von Spielteil-
nehmer und Teilnehmerinnen im Sinne der bestehenden
Regelungen des § 25 Abs. 3 GSpG wurde die Möglichkeit der
Online-Bonitätsabfrage über DeltaVista genützt. Von oben genann-
ter Menge sind 3.157 Wirtschaftsauskünfte, die im Zuge des
quartalsmäßigen Screenings über 12.699 Gäste eingeholt wurden.
Im Zeitraum 1.1.2010 bis 31.12.2010 wurden 365 Be-
ratungsgespräche (17,5%), 1.469 Befragungsgespräche
(69,1%) und 285 Besuchsregelungsgespräche (13,4%), somit
insgesamt 2.119 Gästegespräche gemäß den Bestimmungen
des § 25 Abs. 3 Ziff. 1 und Ziff. 2 GSpG, veranlasst.
Im Einzelfall werden Einschränkungen der Besuchsmöglichkeit
vorgenommen oder es wird, wenn nötig, ein Eintrittsverbot für
den betroffenen Gast vorgemerkt.
Im Jahr 2010 haben 948 Gäs-
te Selbstsperren be an tragt.
Seit Einführung des Sperrwe-
sens 1986 wurden öster reich-
weit über 100.000 (davon der-
zeit aufrecht 60.478) Sperren
verhängt bzw. frei willig einge-
gangen.
Casinos Austria bekennt sich
nachdrücklich zum ordnungs-
politischen Auftrag des ös-
terreichischen Glücksspiel ge-
setz gebers. Es ist deklariertes
Unternehmensziel, in allen
Betrie ben Glücksspiel in ver-
antwortungsvoller Form an zu bieten, um den sozial- und ord-
nungspolitischen Auf ga ben stellungen im Bereich des
Gästeschutzes lückenlos nach zukommen.
Gesetzliche Grundlage
Der österreichische Gesetzgeber sieht im Glücks spielgesetz
eine Reihe an konkreten Normen vor, die einem Spiel über-
konsum und einer resultierenden Abhängigkeit vor beugen.
Mit Wirkung 1. Jänner 2009 hat der Gesetzgeber eine ge-
änder te Hand lungsanweisung im § 25 Abs. 3 GspG definiert.
Der Kreis der vom Glücks spiel gesetz erfassten Personen
wurde auf Staatsbürger aus EU- und EWR-Mitglieds staaten
erweitert.
Responsible GamingCasinos Austria ist sich der Tatsache bewusst, dass Spielen für manche Menschen problematisch werden kann
und hat von Anfang an Responsible Gaming zu seiner Maxime gemacht. Mit zahlreichen Maßnahmen wirkt das
Unternehmen den möglichen problematischen Effekten der von ihm angebotenen Produkte entgegen.
CSR-Bericht 2010 | 17
Ein Besuch im Casino soll vergnügliches Spielen in angenehmer
Atmosphäre bringen und ein spannendes Freizeiterlebnis sein.
Fast alle Menschen spielen mit Verantwortung und ent-
sprechend ihren Verhältnissen.
Casinos Austria ist sich allerdings der Tatsache bewusst, dass
das Glücksspiel für manche Menschen auch problematisch
sein kann und hat daher von Anfang an Responsible Gaming
zur Maxime seines Angebotes erklärt. Unter Responsible
Gaming versteht man die Summe aller Maßnahmen, durch die
ein Glücksspielanbieter die möglichen problematischen Effek-
te der von ihm angebotenen Produkte anspricht und diesen
Effekten proaktiv entgegenwirkt.
Spielabhängigkeit
Spielabhängigkeit ist der krankhafte Überkonsum von
Glücks spielen. Man spricht von Abhängigkeit, wenn das
Spiel zur Besessenheit wird, zum
alles beherrschenden Drang. Be-
troffene investieren viel Zeit und
Geld, sie vernachlässigen andere
Lebens bereiche, wie etwa Fami-
lie oder Beruf. Spiel abhängige
Menschen verlieren in einem
langwierigen Prozess schließlich
Selbst achtung und Selbst ver-
trauen.
Sehr häufig wird Spielab hängig keit durch ein tragisches
Ereig nis, wie etwa den Verlust des Lebens partners oder des
Ar beits platzes, ausgelöst. Für den Betroffenen/die Betroffene
entsteht eine Situation, in der der Wunsch des „Raus-aus-dem-
was-jetzt-ist” übermächtig wird und er/sie verstärkt versucht,
Betäubung oder Ab lenkung zu finden. Dabei werden Subs tanzen
(z. B. Alkohol) und/oder Aktivitäten (z. B. Glücksspiel) in zu-
nehmend abhängiger Weise konsumiert und rücken immer mehr
in den Mittelpunkt des Lebens.
Gefährdete Personen
In den zwölf österreichischen Casinobetrieben werden jährlich
etwa 2,3 Mio. Besuche registriert. Eine nur sehr kleine Gruppe
davon sind echte Stammgäste, die auf sechs bis acht oder
mehr Casinoabende im Monat kommen. Der überwiegende Teil
dieser regelmäßigen bis häufigen Besucher Innen ist dem Bereich
der Unterhaltungsgäste mit sehr kleinem Spiel zuzuordnen, die
das Casino als Treffpunkt sehen. Die Pflege sozialer Kontakte
steht hier im Vordergrund, die Spielhöhe ist gering.
Der verbleibende Anteil von Intensivspielenden, die häufiger
kommen und mit überdurchschnittlich hohem Einsatz am
Spiel teilnehmen, bewegt sich somit in einer Größenordnung,
die, verteilt auf zwölf Casinos, mit den organisatorischen und
personellen Strukturen unserer Betriebe durchaus gut über-
schaubar ist.
Umsetzung des Responsible Gaming durch Casinos Austria
Für Casinos Austria als seriösen und verantwortungsvollen Anbie-
ter von Glücksspielen ist es selbstverständlich, selbst erste Anlauf-
stelle für Gäste mit problematischem Spielverhalten zu sein.
Zu den Aufgaben der Mitarbeiter-
Innen zählt es, mit Verständnis
und Kompetenz jene Gäste zu
betreuen, die gefährdet schei-
nen. Es besteht weiters die Mög-
lichkeit der absoluten Sperre
vom Casinobesuch. Diese kann
von den Betroffenen selbst, von
Angehörigen (nach eingehender
Prüfung der schriftlichen Belege ihrer Angaben) oder auch
vom Casino ausgesprochen werden.
Spielerschutz im Internet
Der Spielerschutz bei win2day.at, dem Internetspielangebot
von Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien, ist
im Vergleich zu vielen anderen Spielangeboten im Internet be-
sonders aufwendig.
Die Spiele werden nach einem speziell entworfenen Sicher-
heitssystem abgewickelt. Die SpielteilnehmerInnen melden
sich mit ihren persönlichen Daten und den Daten ihrer öster-
reichischen Bankverbindung an. Personen unter 18 Jahren
und Personen, die kein österreichisches Bankkonto haben,
sind vom Spiel ausgeschlossen.
18 | CSR-Bericht 2010
Die Angaben der SpielerInnen bei der Registrierung werden
einem Cross Check unterzogen, der Falschangaben sofort auf-
deckt und dadurch eine Anmeldung verhindert.
Die Dotierung des Spielguthabens erfolgt mit Prepaid Card
oder per Kreditkarte. Pro Woche können maximal 800 Euro
eingezahlt werden. Vor der Teilnahme am Spiel muss jeder/
jede SpielteilnehmerIn innerhalb dieses Rahmens sein indi-
viduelles Geld- und auch ein Zeitlimit setzen. Eine allfällige
Senkung dieser Limits wird sofort wirksam, eine Erhöhung al-
lerdings erst nach einer „cool down period” von 72 Stunden.
Zudem wird den Spielenden eine Vielzahl von Möglichkeiten zu
individualisierten Eigensperren angeboten. Ein solches Spieler-
schutzsystem ist international einzigartig.
Homepage „Spiele-mit-Verantwortung”
Casinos Austria und Österreichischen Lotterien launchten im
Mai 2009 die Spielerschutzseite www.spiele-mit-verantwor-
tung.at mit dem Ziel, eine breite Informationsplattform für den
nachhaltigen Umgang mit Glücksspielen zu schaffen. Auf der
Webseite sind die SpielerInnenschutzmaßnahmen der Unter-
nehmensgruppe, Kurzfilme von ExpertInnen und Betroffenen,
Informationen zum Thema Spielabhängigkeit, ein Selbsttest
und die Kontaktdaten und seit Kurzem auch Präsentationsvideos
der Beratungsstellen zu finden.
Verantwortungsvolles Glücksspiel – Leitsatz von Casinos Austria
Das Spielangebot von Casinos Austria wendet sich an volljäh-
rige Menschen, die Spannung und Unterhaltung auf hohem
Niveau und in gepflegtem Ambiente schätzen. Die weitaus
überwiegende Mehrzahl unserer Gäste nimmt das Dienstleis-
tungsangebot in unseren Casinos bewusst eben wegen dieser
von Casinos Austria intendierten Inhalte in Anspruch.
Casinos Austria ist der Überzeugung, dass problematisches
Spielen in den Erscheinungsformen des exzessiven und des
abhängigen Glücksspielens eine ernstzunehmende Thematik
darstellt, die eine proaktive Befassung gerade durch die seriö-
sen und sozial verantwortungsbewussten Anbieter von Glücks-
spielen verdient. Zur Erreichung und Erhaltung dieser Ziele
werden von Casinos Austria wesentliche personelle, organisa-
torische und finanzielle Ressourcen zur Erkennung und Hint-
anhaltung problematischen Spielens in seinen Casinobetrie-
ben eingesetzt.
Responsible Gaming Academy
Die „Responsible Gaming Academy” findet seit 2004 einmal
jährlich statt (bis 2007 unter dem Namen „Responsible
Gaming Days”).
Spielerschutz gewinnt in der Glücksspielbranche zuneh-
mend an Bedeutung. Jedoch ist Responsible Gaming für
viele Glücks spielunternehmen kaum mehr als ein Schlag-
wort, mit dem man versucht, sich in der öffentlichen Wahr-
nehmung als ein verantwortungsvolles Unternehmen zu
präsentieren. Im Ge gen satz dazu ist Responsible Gaming
bei Casinos Austria und den Österreichischen Lotterien
fest verankert.
Wie konsequent das Thema von der Unternehmensgruppe
verfolgt wird, zeigt die Tatsache, dass heuer bereits zum
7. Mal die Responsible Gaming Academy mit einer Vielzahl
von international renom mierten Experten und Expertinnen im
Bereich Spiel sucht und Spielerschutz in unserem Haus
stattfand.
Wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit Glücksspiel-
produkten als präventive Maßnahme gegen die Spielsucht ist,
wurde von den Referenten und Referentinnen während der 7.
Responsible Gaming Academy ausführlich dargelegt.
Damit Responsible Gaming in einem Glücksspielunternehmen
jedoch mehr ist als ein bloßes Lippenbekenntnis, braucht es
die Kooperation aller MitarbeiterInnen.
Darüber hinaus fanden bei der diesjährigen Responsible Gaming
Academy zwei Tage lang wieder diverse Seminare und Workshops
für die Mitarbeitenden der Unternehmensgruppe statt. Das rege
Interesse an der 7. Responsible Gaming Academy zeigt, dass der
verantwortungsvolle Umgang mit Glücksspiel produkten bei der
Unternehmensgruppe der richtige Weg ist. Und dieser Weg wird
auch konsequent fortgesetzt, denn die Planungen für 2011 sind
bereits am Laufen.
CSR-Bericht 2010 | 19
Die Programmpunkte waren:
2009:
Tracy Schrans
Using Player Tracking to Identify and Manage Risk: Consumer
Protection, Customer Care and Gambling Integrity
Mag. Judith Köberl
Ökonomische Aspekte des Glücksspiels – die sozialen Kosten
der Glücksspielsucht in der Steiermark
Mag. Doris Malischnig
Glücksspiel im Internet: Wer wagt, gewinnt?
Dr. John McMullan, Ph.D
Commercial Advertising and Remote Gambling: Messages of
Mass Persuasion, Concerns for Responsible Gambling and
Directions for Responsible Advertising
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Meyer
Die Effektivität der Spielsperre als Maßnahme des Spieler-
schutzes: ausgewählte Befunde für den Casinobereich und das
Internet
Prok. Herbert Beck
Vorsprung durch Wissen – Nachhaltigkeit schaffen durch
qualifizierte Mitarbeiter – ein Resümee
Univ.-Prof. Dr. Peter Gasser-Steiner
Die Jagd nach dem Glück – soziologische
Reflexionen zum Glücksspiel
2010:
Dr. Harold Wynne
Responsible Gaming Features on VLTs: Do they work?
Prof. Dr. Mark Griffiths
Internet Gambling, Problem Gambling
and Psychosocial Impacts
Prof. Dr. Ken Winters
Youth, Brain Development and Vulnerability
to Problem Gambling
Mag. Doris Malischnig
Spielsuchtprävention in der Casinos Austria/Österreichische
Lotterien-Unternehmensgruppe – aktuelle Entwicklungen
Herbert Beck
WLA und EL, Responsible-Gaming-Grundsätze. Umsetzung
in den Österreichischen Lotterien
Prim. Univ.-Prof. DDr. Michael Lehofer
Warum fürchten wir uns vor Veränderungen?
Change-Selbstmanagement
Kooperationspartner
Casinos Austria arbeitet mit exzellenten Institutionen zu-
sammen, die Menschen mit Spielabhängigkeit beraten und
behandeln oder sich mit der wissenschaftlichen Erforschung
dieser Problematik befassen. Die Zusammenarbeit ermöglicht
auch die finanzielle Unterstützung der Partner.
Wien
Spielsuchthilfe
Siebenbrunnengasse 21/DG
1050 Wien
Tel.: +43/1/544 13 57
E-Mail: [email protected]
Internet: www.spielsuchthilfe.at
Niederösterreich
Suchtberatung Baden – Anton-Proksch-Institut
Helenenstraße 40/41 (vis-à-vis Strandbad)
2500 Baden
Tel.: +43/2252/25 94 47
E-Mail: [email protected]
Suchtberatung Wiener Neustadt – Anton-Proksch-Institut
Langegasse 18
2700 Wr. Neustadt
Tel.: +43/2622/32 007
E-Mail: [email protected]
Oberösterreich
Verein für prophylaktische Sozialarbeit
Stockhofstraße 9
4020 Linz
Tel.: +43/732/77 77 34
E-Mail: [email protected]
Internet: www.schuldner-hilfe.at
20 | CSR-Bericht 2010
Kärnten
Spielsuchtberatung des Magistrats der Stadt Klagenfurt a. W.
Georg-Lora-Straße 26
9020 Klagenfurt
Tel.: +43/463/537 57 82
E-Mail: [email protected]
Ambulanz „de La Tour” im LKH Villach
Nikolaigasse 43
9500 Villach
Tel.: +43/4242/208 22 49
E-Mail: [email protected]
Sonderkrankenhaus de La Tour
De La Tour Straße 28
9521 Treffen
Tel.: +43/4248/2557-0
E-Mail: [email protected]
Steiermark
Suchtberatungsstelle „BAS” Betrifft Abhängigkeit Sucht
Steirische Gesellschaft für Suchtfragen
Dreihackengasse 1
8020 Graz
Tel.: +43/316/82 11 99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bas.at
Salzburg
Universitätsklinikum für Psychiatrie
und Psychotherapie II/Suchtmedizin
Christian-Doppler-Klinik
Ignaz-Harrer-Str. 79
5020 Salzburg
Tel.: +43/662/44 83-4603
E-Mail: [email protected]
Tirol
Contra Gambling
Psychiatrische Ambulanz der Universität Innsbruck
Anichstraße 35
6020 Innsbruck
Tel.: +43/512/504 236 57
Tel.: +43/050/504 490-23
E-Mail: [email protected]
Verein BIN
(Einzelberatung, Vermittlung in Spielergruppen,
Angehörigenarbeit)
Schmiedtorgasse 5
6060 Hall
Tel.: +43/5223/53 6 36
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bin-tirol.org
Therapie- und Gesundheitszentrum Mutters
(Ambulante Beratung für SpielerInnen)
Nockhofweg 23
6162 Mutters
Tel.: +43/050/504 490 (Ortstarif)
E-Mail: [email protected]
Vorarlberg
Stiftung Maria Ebene
(Stationäre Therapie für SpielerInnen)
Maria Ebene 17
6820 Frastanz
Tel.: +43/5522/727 46 1800
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mariaebene.at
Beratungsstelle „clean”
Schießstätte 12/8
6800 Feldkirch
Tel.: +43/5522/380 72
E-Mail: [email protected]
CSR-Bericht 2010 | 21
WirtschaftUnsere wichtigste Aufgabe ist es, die ordnungspolitischen Zielsetzungen des österreichischen Gesetzgebers
zu erfüllen und den bestmöglichen Ertrag, der unter Beachtung der Ordnungspolitik generierbar ist, für die
Gebietskörperschaften zu erzielen.
Unternehmenszweck
Die an der Ordnungspolitik orientierte, optimale Durchführung
und Weiterentwicklung der von uns angebotenen Spiele ist
unser Unternehmenszweck. Im Gegensatz zu einem Wett be-
werbs markt kann Gewinnmaximierung kein Unternehmensziel
von Casinos Austria sein.
Dies wird einerseits durch wirtschaftliche Betriebsführung und
maximale Betriebssicherheit für den Gast erreicht. Anderer-
seits wird der optimale Steuerertrag durch das sozialpolitisch
erwünschte und vertretbare Maß der Stimulierung des legalen
Glücksspielmarktes begrenzt. Unter diesen besonderen Ge-
geben heiten ist es unser Ziel, die ordnungs-, sozial- und
fiskalpolitischen Zielsetzungen unter dem Prinzip der wirt-
schaftlichen Betriebsführung im Sinne der Anteilseigner best-
möglich zu erfüllen.
Soziale Verantwortung und Spielerschutz sind fester Bestand-
teil unserer Unternehmenskultur. Entsprechend der primär
ordnungspolitischen Ausgestaltung des österreichischen Glücks-
spielsystems liegt das Un ternehmensziel nicht in der Umsatz-
maximierung, sondern in der Umsatz op timierung.
Die ordnungspolitischen Ziel setzungen sind ins be sondere
der Verbrauch er schutz, die Bekämpfung der organisierten
Krimina lität, die Verhinderung der Geld wäsche sowie die
Wahrung der guten Sitten und der Sozialordnung. Dies ent-
spricht nicht nur dem Wil len der Öffentlichkeit, der sich in
den gesetzlichen Rege lungen manifestiert, sondern ist auch
aus einer ethischen Grundhaltung heraus Maxime des Handelns
von Casinos Austria.
Die Aktivitäten des Unternehmens im Sponsoringbereich wer-
den in der Öffentlichkeit sehr bewusst und intensiv wahr-
genommen. Casinos Austria ist ein wichtiger Partner für Sport,
Kultur und Sozialvereine. Unverändert bleibt auch die Tat-
sache, dass die Casinos Austria-Gruppe die zweitgrößte
Steuerzahlerin Österreichs ist. Die Casinobetriebe sind da r über
hinaus touristische Leitbetriebe an ihren Standorten und damit
ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region.
Wirtschaftliches Umfeld
Auch im Jahr 2010 war Österreichs Wirtschaft geprägt von der
angespannten Weltwirtschaftslage. Während sich die Welt-
wirtschaft unter dem Einfluss der expansiven Geld- und Finanz -
politik ab Mitte 2009 zunächst relativ erfreulich entwickelte,
zeichnete sich bereits im Frühjahr 2010 eine deutlich lang-
samere Gangart ab.
Österreichs Wirtschaft war von der inter natio nalen Finanz-
markt- und Wirtschaftskrise vor al lem durch den Einbruch in
der exportorientierten Industrie und seinen da mit verbundenen
Folgen konfrontiert. Seit dem Frühjahr 2009 expan diert die
Produktion je doch wieder. Diese von Export und Sachgüter-
erzeugung getragene Konjunkturerholung in Österreich
setzte sich fort, und so stieg beispielsweise das BIP im 3.
Quar tal 2010 gegenüber dem Vorjahr real um 0,9 % und
gegenüber dem Vorjahr um 2,4 %.
Trotz Erholung der Wirtschaft auf nationaler sowie internatio-
naler Ebene haben sich die Krise und der nachlassende Pri-
vatkonsum auch auf den internationalen Glücksspiel- und Sport-
wettenmarkt niedergeschlagen.
Die Gesellschaft sieht sich mit einer unverändert hohen
Anzahl an Konkurrenz-Casinos in Grenznähe konfrontiert,
die ihre Leistungen zumeist zu steuer- und ordnungspolitisch
wesent lich günstigeren Rahmenbedingungen anbieten
können. Es ist somit mit einer weiteren Zunahme dieser
Betriebe zu rechnen. Der Bereich der Neuen Medien (wie
Internet, mobile Telefonie, ITV etc.) hat sich international
und partiell auch national als Distributionskanal für den
Glücksspielbereich etabliert; es ist auch hier mit einem
weiteren Wachstum zu rechnen.
CSR-Bericht 2010 | 23
Zwölf Casinos in Österreich
Das Kerngeschäft von Casinos Austria beruht auf zwölf vom Bun-
desministerium für Finanzen erteilten, befristeten Kon zessionen.
Auf dem österreichischen Casinomarkt genießt Casinos Austria
nach wie vor eine Alleinstellung als Spiel bankenkonzessionär.
Die Business Unit Casinos in
Österreich (Business Units
sind strategische Geschäfts-
einheiten unter der Führung
des Vorstands) übernimmt die
zentralen Koordinations- und
Supportaufgaben für die zwölf
österreichischen Casinos und
entwickelt ge meinsam mit de-
ren Direktoren die strategi-
schen Ziele für die Bereiche
Gaming, Guest Relations und
Marketing. Darüber hinaus
werden auch Funktionen wie
Administration & Organisati-
on, Security & Surveillance
und Controlling zentral koordiniert. Die Business Unit Casi-
nos übernimmt auch die Schnittstellenfunktion zwischen
den zwölf Casinobetrieben und den zwölf Corporate Func-
tions (diese Gruppenfunktionen konzentrieren und konsoli-
dieren das Know-how ihres Fach bereiches für die Unterneh-
mensgruppe).
Produkte und Dienstleistungen
Tischspiel: Roulette, Black Jack und Poker – die Klassiker
Roulette ist noch immer das beliebteste Tischspiel. Vor allem
American Roulette wird von den Gästen gerne gespielt, ge-
folgt von Black Jack und Poker. Darüber hinaus wird auch
Seven Eleven, Punto Banco und Glücksrad angeboten.
Insgesamt stehen 238 Tische zur Verfügung. Der Auszah-
lungsprozentsatz bei Roulette beträgt rund 98 Prozent der
getätigten Einsätze.
Die Casino Academy besteht seit dem Jahr 1997. Gäste, die
die diversen Casino-Tischspiele erst noch näher kennenlernen
möchten, werden von kom-
petenten Croupiers mit Know-
how versorgt.
Im Jahr 2005 wurde das traditio-
nelle Kartenspiel Black Jack mit
neuen Spielregeln versehen und
Black Jack Imperial ein geführt.
Mit zwei zusätzlichen Gewinn-
möglichkeiten kön nen Spielteil-
neh merInnen auch auf das Spiel-
ergebnis der Crou piers setzen.
Automatenspiel: 200 verschie-
dene Typen von Automaten in
ganz Österreich
Das Automatenspiel erfreut sich international wie österreich-
weit steigender Beliebtheit. Automatenspiele haben mittler-
weile einen Anteil von 69 Prozent am Einspielergebnis.
Besonders beliebt sind sogenannte Video-Slots, Automaten
mit Bildschirm. In den zwölf Casinos gibt es 1.846 Automaten
in 200 verschiedenen Typen. Der Auszahlungsprozentsatz bei
Automaten beträgt bis zu 97 Prozent der getätigten Einsätze.
Easy Roulette: Das Spiel ist live, gesetzt wird am Computerterminal
Easy Roulette ist eine Mischung aus klassischem Roulette und
Automatenspiel. Der Kessel mit 37 Zahlen (0-36) dreht sich live
und ein Croupier wirft die Kugel. Gesetzt wird aber am berüh-
rungsempfindlichen Videobildschirm des Computerterminals.
24 | CSR-Bericht 2010
Die Casinostandorte als Zentren der regionalen Wertschöpfung
Bei Casinos Austria handelt es sich um einen österreichischen
Leitbetrieb, der auf nationaler sowie internationaler Ebene
tätig ist. Im Rahmen einer Studie des Industriewissenschaft-
lichen Instituts (IWI) wurde die Bedeutung von Casinos Aus-
tria für die heimische Gesamtwirtschaft untersucht. Diese
belegt einmal mehr, dass Casinos Austria als sog. Leitbetrieb
einen wesentlichen Faktor für Produktion, Wertschöpfung und
Be schäftigung in Österreich darstellt.
Casinos Austria verkörpert gemeinsam mit den Teil- und
Tochtergesellschaften aber nicht nur die klassischen Eigen-
schaften eines österreichischen Leitbetriebs, sondern ist auch
ein wichtiger Tourismus- und Standortfaktor. So sind die
Stand orte von Casinos Austria wichtige Komponenten des
lokalen bzw. regionalen Freizeit- und Tourismusangebots.
Die von Casinos Austria auf die Produktion in der öster reich i schen
Volkswirtschaft ausgehenden Gesamteffekte setzen sich aus un-
mittelbaren sowie mittelbaren Effekten zusammen. Unmittelbare
Effekte sind jene, die durch die Einbettung von Casinos Austria in
das Geflecht von Unternehmen und Bran chen in der österreichi-
schen Volkswirtschaft entstehen. Mittel bare Effekte sind jene, die
sich durch den Tourismus ergeben. Die einzelnen Casinobetriebe
sind nicht nur in ihrer Funktion als Unternehmen an den jeweiligen
Standorten ein ganz we sent licher Wirtschaftsfaktor für regionale
Betriebe, zu sätz lich generieren die zahlungskräftigen Besucher
auch ent sprech ende mittelbare Effekte.
Die Bedeutung von Casinos Austria als Beschäftigungsfaktor
zeigt sich daran, dass durch die Aktivitäten des Unternehmens
4.401 Beschäftigungsverhältnisse bzw. 3.703 Vollzeitäqui-
valente gesichert werden. Die durch Casinos Austria generierte
Beschäftigung macht etwa 0,10% der gesamtwirtschaftlichen
Beschäftigung in Österreich aus.
Casinos Austria ist ein Betrieb, der einen ganz wesentlichen
Anteil an der Ausgestaltung der Freizeit-, Kultur- und Touris-
mus welt in Österreich hat. In dieser Funktion stellt das Unter-
nehmen einen bedeutenden Wirtschafts- und Arbeits markt fak-
tor dar, der erhebliche volkswirtschaftliche Effekte generiert.
Auch in Zukunft wird Casinos Austria die Beziehungen zu den
regionalen Dienstleistungsunternehmen, Lieferanten und
Lieferantinnen und Mit arbeitenden fair, vertrauensvoll und
konstruktiv gestalten. Dabei ist dem Unternehmen wichtig,
dass der Großteil der lokalen Wertschöpfung auch wieder in der
Region investiert wird.
Casinos Austria und Menschenrechte
Das Unternehmen folgt strengen Richtlinien beim Einkauf
von Materialien und Produkten nach sozialen, men schen-
rechtlichen und ökologischen Aspekten. Es schließt nur
Verträge mit Part nern ab, die sich schriftlich zu fol gender
Verpflichtung bekennen.
Casinos Austria duldet keine Kinderarbeit. Der Vertragspartner
verpflichtet sich bei Annahme eines Auftrages, in seinem Un-
ternehmen bzw. bei seinen Sublieferanten keine Kinder-
arbeiter und -arbeiterinnen zu beschäftigen. Der Vertrags-
partner versichert, dass die gelieferte Ware weder durch
ausbeuterische, gesund heits schädigende oder sklaven artige
Kinderarbeit noch durch Zwangsarbeit oder aus beuterische
oder sonst die Menschen würde verletzende Gefängnisarbeit
hergestellt wird. Beim An kauf von Dienstkleidung darf nur
Material geliefert werden, das den bestehenden Ge setzen,
Verordnungen und sonstigen Vorschriften entspricht.
Casinos Austria setzt auch im Gastronomiebereich
ein Zeichen für CSR
Wir bekennen uns bei der Produktauswahl zu Regionalität,
Saisonalität und Bioproduktion aus Österreich und stärken
auf diese Weise die regionale Wertschöpfung. Mit 2008 be-
gann eine vielversprechende Zusammenarbeit mit dem Verein
Slow Food.
Weiters agiert Casinos Austria auch im Kontext der Globali-
sierung im Sinne der Zielsetzung einer nachhaltigen Ent-
wicklung. Mit dem Ankauf von Kaffee und Orangensaft mit
dem Fairtrade-Gütesiegel fördern wir internationale Bemü-
hungen um Fairness bei Produktionspreisen, unterstützen
menschenwürdige Arbeitsbedingungen und angemessenen,
fairen Lohn für Produzenten in Entwicklungsländern.
CSR-Bericht 2010 | 25
26 | CSR-Bericht 2010
STEUERLEISTUNG DER GRUPPE CASINOS AUSTRIA/ÖSTERREICHISCHE LOTTERIEN IN ÖSTERREICH in Mio. EUR
Jahr CASAG ÖLG Gruppe
2007 132 349 481
2008 134 383 517
2009 128 421 549
2010 109 398 507
STEUERLEISTUNG DER GRUPPE CASINOS AUSTRIA/ÖSTERREICHISCHE LOTTERIEN IN ÖSTERREICH in TEUR
Casino Bund Land Gemeinde Gesamt
Velden 3.017 1.425 1.046 5.488
Salzburg 2.177 381 758 3.316
Bad Gastein 123 4 48 175
Kitzbühel 800 148 526 1.474
Baden 2.554 429 1.025 4.008
Seefeld 2.172 526 1.063 3.761
Wien 6.026 1.394 3.143 10.563
Kleinwalsertal 392 101 195 688
Bregenz 6.175 1.873 2.214 10.262
Linz 2.586 495 1.047 4.128
Graz 2.041 466 896 3.403
Innsbruck 3.878 1.099 1.975 6.952
Zentrale 1.368 0 199 1.567
Gesamt 33.307 8.341 14.135 55.783
CASINOGäSTECasinobesuche – Casinos Austria (in Mio.)
Jahr Besucher Prozent
2007 2,4 0,0%
2008 2,4 0,0%
2009 2,33 -2,92%
2010 2,36 +0,83%
CASINOGäSTECasinobesuche – Casinos Austria International - CAI (in Mio.)
Jahr Besucher Prozent
2007 17,5 5,4%
2008 20,0 +14,3%
2009 14,1 -29,5%
2010 9,4 -33,3%
Ökonomische Kennzahlen von Casinos Austria
CSR-Bericht 2010 | 27
UMSATZ Bruttospielertrag, Trinkgelder, Eintritt (in Mio. EUR)
Jahr CASAG CAI ÖLG Gesamt
2007 277 1.096 1.036 2.409
2008 280 (+1.1%) 1.094 (-0.2%) 1.123 (+8.5%) 2.497 (+3.7%)
2009 275 (-1,8%) 860 (-21,4%) 1.197 (+6,6%) 2.332 (-6,6%)
2010 258 (-6,2%) 728 (-15,3%) 1.174 (-1,9%) 2.160 (-7,4%)
NATIONALITäTENSTATISTIK UND VERäNDERUNG
Länder 2007 2008 2009 2010 Veränderung 2009/10
Österreich 1.532.596 1.480.926 1.451.928 1.397.658 -3,7%
Deutschland 276.980 277.361 267.898 245.341 -8,4%
Italien 185.348 171.853 162.236 148.622 -8,4%
Sonstige EU 90.311 88.798 79.761 76.089 -4,6%
Schweiz 59.822 63.079 69.642 69.732 0,1%
China 55.986 57.129 59.993 74.769 24,9%
Türkei 39.003 36.401 31.612 47.173 49,2%
Sonstige Länder 197.678 187.463 211.420 302.240 43,0%
Gesamt 2.437.724 2.363.010 2.334.377 2.361.624 1,2%
Für Casinos Austria ist der Nettoumsatz der Bruttospielertrag, das ist der Spieleinsatz abzüglich ausbezahlter Gewinne.
UmweltAls eines der größten Unternehmen Österreichs trägt Casinos Austria viel Verantwortung für Mensch und Umwelt.
Casinos Austria sieht es als seine Verpflichtung an, sich auch in Umweltfragen nicht mit Standardlösungen
zufriedenzugeben, sondern beim Umweltschutz zusätzlich neue, innovative Wege zu gehen. Das Ziel ist es,
unternehmensweit das Bewusstsein für Umweltbelange zu schärfen.
Wärmeschutz bei Gebäuden
Aus diesem Grund legt das Unternehmen bei der Errichtung,
Sanierung und beim Umbau von Gebäuden seit jeher Wert auf
Einsatz von umweltschonenden Baustoffen. Optimale Wärme-
dämmwerte und wirksame Wärmespeichermaßnahmen sind
ebenso selbstverständlicher Teil von Um- und Neubaukonzepten
wie energieverbrauchsoptimierte Systemlösungen im Bereich
der Gebäudetechnik.
Heizung, Kühlung und Lüftung
Besondere Ressourcen schonende Maßnahmen gelangen im
Bereich der Raumlufttechnik bei Außentemperaturen von
unter 0º C im Winter und von über 27º C im Sommer zur
Anwendung. Dabei wird der Außenluftvolumenstrom bis auf
einen Wert von 50 Prozent linear verringert. Diese Maßnahmen
bringen insbesondere im Bereich des Strom- und Heizenergie-
verbrauches eine enorme Einsparung mit sich.
Durch Beobachtung und Anpassung der Raumtemperaturen
werden möglichst alle Einsparungspotenziale genutzt. Dies
erfordert einen disziplinierten Umgang mit den vorhandenen
technischen Möglichkeiten.
Der Energieaufwand für Heizung, Kühlung und Lüftung ist ein
beträchtlicher Faktor in der Energiebilanz. Casinos Austria kann
durch zahlreiche Einzelmaßnahmen wie Reduzierung der Be-
leuchtungsstärke oder Verkürzung der Öffnungstakte bei auto-
matischen Türen den Energieverbrauch spürbar verringern.
Diese Maßnahmen werden durch die Steigerung des Bewusst-
seins für Energieeffizienz bei den Mitarbeitenden erreicht.
Jahresgesamtmengen Energieverbrauch
Am Rennweg 44, dem Sitz der Casinozentrale seit
2008, an dem sich auch der Sitz der Österreichischen
Lotterien be findet, wurden in den letzten drei Jahren
folgende Mengen an Strom verbraucht:
Die signifikante Erhöhung im Jahr 2009 ergab sich dadurch,
dass durch die Übersiedlung eines Teils der MitarbeiterInnen
der Casinos Austria (der größere Teil zog in das Mietobjekt
Rennweg 46) die Besiedlungsdichte um 12% gestiegen ist.
Bereits seit dem Jahr 2008 wird u. a. für den Standort Rennweg 44
und die meisten Casinobetriebe (damals noch mit Aus nahme
Vorarlberg und Tirol) Strom aus 100% Wasserkraft genützt.
Seit 2010 setzt sich unser Strom aus 100% erneuerbarer
Energie (den Erzeugungsformen Wasserkraft, Windenergie,
Fotovoltaik, Biomasse, Biogas und Geothermie) zusammen.
Diesen Weg wollen wir auch in den kommenden Jahren
fortführen, selbst wenn dies mit höheren Kosten verbunden
sein sollte.
Unter der Annahme von einer Co2-Belastung von rd. 400 g/
kWh und einem radioaktiven Abfall von 0,00070 g/kWh
errechnen sich bei der Verwendung von sogenanntem „grauen
Strom” folgende Gesamtjahresemission für Casinos Austria
(Zentrale und alle Betriebe außer Bregenz und Kitzbühel): ca.
7.500 t Co2 und ca. 13 kg radioaktiver Abfall.
Diese Emission wurde durch die Verwendung des Stroms aus
100 Prozent erneuerbarer Energie eingespart!
Alle Casinostandorte zusammen verbrauchten im Jahr 2010
inklusive Gastronomie 20.608.000 kWh. Davon waren 86,2%
erneuerbare Energie und 13,8% Graustrom (in Bregenz und
Kitzbühel).
GESAMTER STROMVERBRAUCH IN KWH PRO JAHR
2008 2009 2010
4.991.000 kWh 5.228.877,3 kWh 5.255.000 kWh
CSR-Bericht 2010 | 29
Im Frühjahr 2010 wurde im Studio 44 das Arbeitslicht auf
LED-Beleuchtung umgerüstet. Um den Energiebedarf, den das
Arbeitslicht im Veranstaltungssaal des Studios 44 täglich
verursacht, zu minimieren, bot sich LED-Licht an. Allerdings
konnten LED-Produkte viele Jahre lang nicht halten, was die
Werbung versprach, doch schließlich hatte sich die Technologie
soweit entwickelt, dass man dieses Projekt umsetzen konnte.
Unter Zuhilfenahme eines Lumenmeters zur Feststellung der
jeweiligen Lichtstärken wurden die alten konventionellen Leucht-
mittel mit den LED-Brennern verglichen. Am Ende wurden
LED-Lampen gefunden, mit denen dieselbe Lichtausbeute wie
mit den alten Brennern erzielt werden konnte. Dies bedeutet,
dass das Arbeitslicht dieselbe Lichtstärke wie früher hat, es
wird aber um 86,5% weniger Strom benötigt.
Kleinwasserkraftwerk Pfaffstätten
1997 wurde das Kleinkraftwerk am Wiener Neustädter Kanal
an der Schleuse 12 offiziell in Betrieb genommen und mit
30 | CSR-Bericht 2010
ZIELE, DIE WIR UNS VORGENOMMEN HABEN
Herausforderung Ziel Bis
Auf allen Fenstern in den Büros, die der Mittags-sonne zugewandt sind, werden Sonnenschutzfoli-en angebracht.
Energieeinsparung, keine Blendung der Mitarbeiter durch die Sonne an den Bildschirmarbeitsplätzen
Ende2011
Im Lottorant muss die Beleuchtung ausgetauscht werden. Die bauliche Umsetzung dieser Maßnah-me gestaltet sich schwierig, da die neue Beleuch-tung eine bessere CO2-Bilanz von der Produktion bis zur Entsorgung aufweisen soll als die bisherige. Außerdem soll sie dämmerungsgesteuert sein.
Umrüstung Lottorant Deckenbeleuch-tung auf eine entsprechend bessere Beleuchtung (im Bericht 2009 war eine Umrüstung auf LED als Ziel angeführt, diese wurde jedoch nach einer ausführ-lichen Marktbetrachtung verworfen)
Ende2011
CSR-Bericht 2010 | 31
der Einspeisung in das öffent liche Netz begonnen. Für die
Klein wasser kraftanlage be steht seit 2003 ein Rückliefervertrag
mit der Verbund Aus trian Pow er Grid AG. Die über den Eigen-
verbrauch erzeugten Ener gie men gen werden dem Netz als
Öko strom zur Verfügung ge stellt.
Die Anlagen des Zentrallagers Pfaff stätten benötigen pro Jahr
durchschnittlich 50.000 kWh elektrische Energie. Das Klein-
kraft werk kann bei optimalen Bedingungen in Abhängig keit
vom Wasserstand bis zu 120.000 kWh elektrische Energie
erzeugen.
Im Jahr 2010 wurden 62.231 kWh Strom in das öffentliche
Netz eingespeist. (2008: 37.774 kWh).
Betrieblicher Umweltschutz
Das Unternehmen setzt sich für Ressourcenschonung und
Abfallvermeidung ein. Seit dem Jahr 1994 gibt es bei Casinos
Austria für jeden Standort Abfallwirtschaftskonzepte. Diese
sind regelmäßig zu aktualisieren. Für die Durchführung der
Abfalltrennung werden eigene Abfallbeauftragte ausgebildet.
Für alle Abfallbeauftragten finden in regelmäßigen Abständen
Nachschulungen statt.
Aufgrund der Aktualisierung aller Abfallwirtschaftskonzepte
ergibt sich 2010 eine Gesamtabfallmenge von 350.964 kg
(2008: 408.206 kg) für alle Casinobetriebe in Österreich.
Davon ist der Anteil von wieder verwertbaren Altstoffen 56,9%
(2008: 57,9%) und der Anteil der gefährlichen Abfälle (z. B.
Batterien, Lackreste etc.) 0,3% (2008: 0,2%).
nicht gefährlicheAbfälle (Rest)
nicht gefährliche Abfälle (Altstoffe)
gefährliche Abfälle
42,8 %
56,9 %
ABFALL GESAMT ÖSTERREICH – CASINOBETRIEBE
0,3 %
ABFALL GESAMT ÖSTERREICH – CASINOBETRIEBE (Betrieb: Casinos Austria AG, Erhebungszeitraum: 2010)
Output kg/a %-Anteil
Abfälle 350.964 100,0
nicht gef. Abfälle (Rest) 150.388 42,8
nicht gef. Abfälle (Altstoffe) 199.621 56,9
gefährliche Abfälle 955 0,3
Summe Abfälle 350.964 100,0
MitarbeiterInnenDie MitarbeiterInnen machen das Unternehmen und sein Potenzial aus. Um nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit
zu erlangen, gilt es, MitarbeiterInnen anzuerkennen, wertzuschätzen und dementsprechend zu behandeln.
Es ist Ziel von Casinos Austria, qualifizierte, motivierte und zufriedene MitarbeiterInnen zu gewinnen und zu halten.
Gesundheit
Das neue Konzept zur Erhaltung und Steigerung der Gesund-
heit, inklusive Erweiterung des Angebots an gesunder Ernäh-
rung am Arbeitsplatz, wurde 2010 mit dem besonderen
Schwerpunkt „Prävention Burn-out” umgesetzt. Um nachhal-
tig und ganzheitlich zu wirken, fußt das Konzept auf den 3
Säulen der Gesundheit: Ernährung, Bewegung und mentale
Gesund heit. Folgende Maßnahmen wurden 2010 gesetzt:
• Awareness-Maßnahmen für alle MitarbeiterInnen und Füh-
rungskräfte: Verpflichtende Informationsveranstaltungen für
alle Führungskräfte, Thematisieren in Führungskräfte-Mee-
tings und Seminaren, Informationen sind umfassend und für
alle zugänglich im Infonet veröffentlicht, …
• Konkrete Angebote für MitarbeiterInnen und Führungskräfte:
Neben den intern bereits vorhandenen Anlaufstellen wurde
eine externe Anlaufstelle, besetzt mit Fachspezialisten, zur
Beratung installiert. Seminare zum Thema Stressmanage-
ment und Entspannung werden angeboten. Ergonomische
Be ratung und Arbeitsplatzevaluierung: über 630 Arbeitsplät-
ze wurden 2010 nach der erfolgten Über siedlung umfassend
evaluiert. Anschließend wurden die erfor derlichen Anpassun-
gen am Arbeitsplatz durchgeführt. Themen wie Klimatisierung,
Belüftung, Beleuchtung werden bis 2011 abgeschlossen sein.
• Kulturbildende Maßnahmen und Rahmenbedingungen sind
in erster Linie ein wertschätzender Umgang und Führungs-
stil, flexible Arbeitszeitmodelle, Thematisierung von Ge-
sundheit in MitarbeiterInnen-Gesprächen, …
• Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zei-
gen, dass eine der wichtigsten Säulen für
Ge sundheit und allgemeines Wohl befinden
eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist. Da-
her stellt die Umstellung der Betriebsküche
auf ge sünderes Essen den wesentlichsten Be-
standteil der beglei tenden Maßnahmen im Rahmen der Ge-
sundheit dar. Das Speisenangebot im Betriebsrestaurant
„Lottorant” am Renn weg 44 – das täglich von rund 550 Mit-
arbeitern/Mitarbeiterinnen genutzt wird – wurde genau un-
ter die Lupe genommen und die Angebotspalette verändert
und angepasst. Besonderer Wert wird auf ein vielfältiges
Angebot gelegt, das für jeden Ge schmack etwas bietet. Wer
sich gesünder und ausgewogener ernähren möchte, findet
jetzt eine größere Auswahl. Wer gerne herzhaft isst und auf
Schmankerln der österreichischen Küche Wert legt, wird
auch in Zukunft nicht darauf verzichten müssen.
Zusätzlich gibt es ein spezielles, maßgeschneidertes An-
gebot, um den Anforderungen des Casinobetriebs nach-
zukommen. Zum Thema „Gesundes Essen” wurde im Casino
Graz ein Konzept erarbeitet.
Die Einrichtung der Ideenbörse fördert ein offenes Klima und
bringt Anerkennung.
Change Management
Im Bereich Change Management wurden 2010 maß ge-
schneiderte Workshops zur Unterstützung von Teams sowie
zur Klärung und Optimierung von Schnittstellen durchgeführt.
Die internen Kommunikationsstrukturen wurden adaptiert
und verbessert. Um diese gut einzuführen und zu imple-
mentieren, wurden moderierte Führungskräfte-Meetings
veranstaltet.
CASINOS AUSTRIA MITARBEITER/-INNEN-ANZAHL
Geschlecht Headcount Prozent
männlich 1202 71,25%
weiblich 485 28,75%
Gesamtergebnis 1687 100,00%
CSR-Bericht 2010 | 33
Spezielle Schulungsschwerpunkte in den Casinostandorten
2010 fanden schwerpunktmäßig die Vorbereitungen der ge-
planten Umstrukturierung für die Casinobetriebe und für die
Bildungsinitiative 2011 statt. Ziel dabei ist, die für die Zukunft
notwendigen Qualifikationen der MitarbeiterInnen und Füh-
rungskräfte zu definieren und gezielt zu vermitteln. Gleichzei-
tig sollen die vielen lokal stattfindenden Ausbildungsmaßnah-
men – hauptsächlich im Bereich Soft Skills – österreichweit
stand ardisiert und auf einen gleichmäßig hohen Level von
Dienst leistungsqualität gehoben werden.
Weitere Aktivitäten im Bildungsbereich waren 2010:
• Österreichweite Schulungen in
allen Betrieben zum Thema
„Prävention Raubüberfall” und
zur Neuausrichtung der Ser-
viceorientierung Chasseure.
• Durchführung einer Stand-
ortbestimmung in Form des
360°-Feedbacks für ca. 100
Führungskräfte aus allen Casi-
no betrieben.
• Erarbeitung des Perspektiven-
modells für die derzeit ca. 350
JuniormitarbeiterInnen im Ca-
sinobereich.
• Ausrichtung des Beurteilungs-
systems für Juniors auf die
neuen Bedürfnisse und erstmaliger Einsatz in der neuen
Form Ende 2010.
Recruiting junger High Potentials
Im Rahmen der „Career´s best recruiters”-Studie wurden 2010
erstmals die Recruiting-Maßnahmen 642 österreichischer Top-Un-
ternehmen und Institutionen in 18 Branchen getestet. Die Öster-
reichischen Lotterien und Casinos Austria belegten in der Kate-
gorie „Dienstleister” Platz eins und zwei, die Öster reichische Post
AG sicherte sich den dritten Platz.
Hintergrund. „Career´s best re cruiters“ ermöglicht erstmals ein ein-
heitliches und repräsen ta tives Bild für Unternehmen und Bewerbe-
rInnen: Was machen die Unternehmen im Employer-Branding mehr
oder weniger gut? Was sind die Trends? Was können Unternehmen
machen, um nachhaltig mehr von
den „besten” Mitarbeitern/Mitar-
beiterinnen zu bekommen?
Studie. Im ersten Schritt der Stu-
die wurden die Bemühungen der
Arbeitgeber im On- und Offline-
Bereich analysiert. Dazu zählten
Präsenz auf Online-Stellenan-
zeigenplattformen, So cial-Web-
Akti vi täten, In formations ver-
an stal tun gen und Ähn liches. In
Phase zwei der Studie erfolgte ein
Blindbewer bungscheck der Un-
ternehmen. Abschließend wurde
eine On line-Befragung über die
Erfahrungen von Bewerbern/Bewerberinnen auf den größten ös-
terreichischen Stellenplattformen zum Plau sibilisierungscheck
der ersten beiden Phasen durchgeführt.
ZIELE, DIE WIR UNS IM BEREICH MITARBEITER/-INNEN GESETZT HABEN
Herausforderungen Ziele Bis
Im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Thema Er-haltung und Förderung der Gesundheit auch im Jahr 2011 fortgeführt. Auf Basis der Evaluie-rungsergebnisse der 2010 gesetzten Maßnahmen sind Follow-ups zum Thema Stress- und Ressour-cenmanagement für Führungskräfte geplant, eine verstärkte Informationen und Ausweitung der An-gebote für MitarbeiterInnen.
Diese sollen einerseits der Steigerung der Awareness dienen und anderer-seits konkrete Maßnahmen zur Erhal-tung und Förderung der Gesundheit umfassen.
2011
Weitere Maßnahmen im Bereich der Führungskräf-teentwicklung zur Festigung der neuen Unterneh-mensstruktur sind geplant, um das weitere Zusam-menwachsen zu einer Unternehmensgruppe zu fördern.
Diese umfassen Standortbestimmun-gen für Führungskräfte, Erfahrungsaus-tausch quer über die Hierarchien und Business-Bereiche hinweg bis hin zu Teamentwicklungsmaßnahmen.
2011
34 | CSR-Bericht 2010
Preisübergabe „Career's best recruiters”
Ergebnis. Die Österreichischen Lotterien und Casi-
nos Austria sind beim Recruiting top. Vor allem in
den Bereichen Social Web, Messen und Bewerbungs-
resonanz konnte die Unter neh mens gruppe die 33
anderen Firmen, welche in der Branche Dienstleis-
tung getestet wurden, weit hinter sich lassen.
Am 25. November wurden bei einer Preis ver leihung
die „Career´s best recruiters“-Zertifikate durch BM
Dr. Beatrix Karl überreicht. Brigitte Gössler und Pe-
tra Lehner-Grabner waren vor Ort und nah men die
Auszeichnung mit großer Freu de entgegen.
Bildungsinitiative 2011 in den Casinobetrieben
Ziele dabei sind:
• Qualifizierungsmaßnahmen für alle Führungskräfte und ins-
besondere Vorbereitung der MitarbeiterInnen für die Über-
nahme neuer Führungspositionen.
• Errichtung von Pools für Nachwuchskräfte im Sinne von Ta-
lentmanagement.
• Weiteres Schwerpunktthema für MitarbeiterInnen und Füh-
rungskräfte sind auch 2011 wieder Schulungen zu gesetzlich
relevanten Inhalten.
• Ausbau und Vertiefung des Wissens im Bereich Responsible
Gaming und Durchführung von Schulungsmaßnahmen zur
Verhinderung von Geldwäsche für alle MitarbeiterInnen und
Führungskräfte.
• Errichtung eines internen Trainerpools zur Wissensvermitt-
lung durch im Rahmen eines Train-the-Trainer-Programms
speziell ausgebildeten Business-Fachkräften. Ziel dabei ist
es, in ternes Know-how verstärkt zu nutzen und damit einer-
seits Motivation und Anreiz zu steigern und auf der anderen
Seite Kosten zu senken.
• Etablierung eines optimalen Levels an Servicequalität (Soft
Skills) in allen Bereichen.
• Koordination und einheitliche Standardisierung aller Aus-
bildungsmaßnahmen.
• Eine flächendeckende Bildungserhebung in allen Casino be-
trieben, welche im Dezember 2010 gestartet wurde, wird einen
wertvollen Grundstock über den aktuellen Wissensstand aller
MitarbeiterInnen liefern, auf dem anschließend konse quent auf-
gebaut werden kann.
Was wird inhaltlich dabei umgesetzt werden? Im Bereich der
Führungskräfte geht es um eine Professio nalisierung der
Führungskompetenzen wie z. B. Zielverein barung, Motivation,
Gesprächsführung … und um eine Verbes serung spezieller
Fach kenntnisse wie z. B. verstärkte Ver wen dung von IT-Tools für
Ana lysezwecke u.Ä.
Im Bereich der MitarbeiterInnen werden verstärkt Soft Skills
wie Gästeorientierung, Servicequalität, Kundenbindung durch
Customer Intimacy geschult.
Bewältigung neuer Personalanforderungen als Konsequenz
auf geänderte Marktsituation und Freizeitverhalten unserer
Gäste.
„Kochen in der Gruft”, CSR-Projekt der MitarbeiterInnen der
Casinos Austria-Gruppe
Im Herbst wurde über den Vorschlagspool „Ideenreich” der
Vorschlag eingereicht, dass Mitarbeiterinnen und Mit ar-
beiter der Gruppe in der Obdachlosenunterkunft „Gruft”
kochen. Dieses Projekt wurde verwirklicht und fand großen
Anklang. Durch seine teamstiftende und integrative Kom-
ponente erfüllt es alle Kriterien eines gelungenen CSR-
Projekts und soll nur das erste in einer Reihe von Pro jekten
sein, die in der Gruppe an ge boten werden und in Richtung
„Vol unteering” gehen.
CSR-Bericht 2010 | 35
EINSTELLUNG VON MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDüRFNISSEN
2008 19 Behinderte angestellt – Quote 73
2009 19 Behinderte angestellt – Quote 73
2010 17 Behinderte angestellt (davon zwei in Karenzurlaub) – Quote 69
BESCHäFTIGUNGSDAUER
Jahre Headcount Prozent
0-4 515 30,53%
5-9 134 7,94%
10-14 119 7,05%
15-19 226 13,40%
20-24 350 20,75%
25-29 172 10,20%
30-34 83 4,92%
35-39 84 4,98%
> 39 4 0,24%
Gesamtergebnis 1687 100,00%
Zahlen nach Headcount, Stichtagsrechnung per 31.12.2010
CasinobetriebeDas Kerngeschäft von Casinos Austria beruht auf zwölf vom Bundesministerium für Finanzen erteilten, befristeten
Konzessionen. Deren MitarbeiterInnen sind 364 Tage im Jahr für ihre Gäste da.
Im CSR-Bericht 2008 wurde erstmals über die CSR-
Aktivitäten der einzelnen Betriebe berichtet. Dieser Bericht
soll ein kurzes Update geben, bevor die CSR-Beauftragte ab
Frühjahr 2011 ihre Tour zum zweiten Mal aufnehmen wird.
Baden
Gesellschaft
• Südafrikanischer Braai
Der Vorstand von Casinos Austria lud gemeinsam mit der
südafrikanischen Botschaft und den Friends of South Africa
anlässlich der bevorstehenden Fußball-WM zum Braai. Braai
ist Afrikaans und bedeutet „braten”. Unter den Gästen be-
fand sich auch Botschafter S.E. Xolisa Mfundiso Mabhongo.
MitarbeiterInnen
• Einstellen einer Mitarbeiterin mit starker Einschränkung des
Hörvermögens (50% invalid) in der Reinigung.
Bregenz
Gesellschaft
• Guest Relation Manager Häusler arbeitete im Rahmen des
Projektes Brückenschlag im VEREIN GEMEINSAM LEBEN
LERNEN – Selbsthilfe und Therapie für Menschen in Krisen. Die ser
Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt
– die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der
politischen Entscheidungsträger für die Anliegen von
MitbürgerInnen in Krisensituationen,
– das Betreiben von Projekten zur Therapie für Menschen
in Krisen, mit mangelnden Lebenskompetenzen, mit
großen sozialen Defiziten, mit Persönlichkeitsstörungen,
für Personen mit Randständigkeit, mit Suchtverhalten
und Straffälligkeit
– die Unterstützung und Förderung von Selbst hilfe gruppen.
• Den Beginn der Ladies-After-Work-Serie im Jahr 2011 machte
im Februar das Casino Bregenz mit einer angeregten Dis-
kussion mit 80 Frauen, organisiert von „Frau in der Wirtschaft
Vorarlberg” im neu adaptierten Casinorestaurant Falstaff
und unter Beteiligung von VD Mag. Glatz-Kremsner.
MitarbeiterInnen
• Im Bereich Hausverwaltung ist ein junger Mann mit Be-
hinderung beschäftigt (er wurde über die Volkshilfe engagiert
und litt früher unter zahlreichen epileptischen Anfällen. Seit
er in Bregenz beschäftigt ist, hatte er keinen Anfall mehr).
Graz
MitarbeiterInnen
• Aus dem Projekt der betrieblichen Gesundheitsförderung
„Steps to prevent” ging das Kantinenprojekt „Gemeinsam
Ladies After Work im Casino Bregenz
CSR-Bericht 2010 | 37
Südafrikanischer Braai im Casino Baden
gut Essen” in Zusammenarbeit mit der Steirischen Gebiets-
kran kenkasse hervor. Die Speisen werden kalorien- und fett är -
mer zubereitet, es werden nährstoffschonende Garver fah-
ren verwendet, Saisonware bevorzugt, das Speisenangebot
um neue leichte Gerichte ergänzt und immer auch laktosefreie
Speisen angeboten. Spezielle Schulungen des Küchen per-
sonals zu diesem Thema runden das Projekt ab.
• Das Casino Graz ist bemüht, mit dem Einsatz energiesparen-
der Maßnahmen wie der LED-Technologie und einer optimier-
ten Klimaanlagensteuerung den
Energieverbrauch zu opti mie-
ren bzw. zu minimieren.
• Während der Adventzeit hatte
das Casino Graz in Kooperation
mit den „Roten Nasen” einen
Punschstand am Charity Ad vent-
markt am Eisernen Tor. Alle Mit-
arbeiterInnen arbeite ten unent-
geltlich und in ihrer Freizeit. Der
Reinerlös von ca. 25.000 EUR
kommt den Projekten der „Roten
Nasen” zugute.
• Anlässlich des Abends zum The-
ma „Frauen in Top-Positionen”
traf eine Vielzahl von Frauen
zusammen, um Erfahrungen aus zutauschen und neue Kon-
takte zu knüpfen. Teilnehmer innen wa ren u. a. Frau Mag.
Bettina Glatz-Kremsner, die Ge mein derätin Mag. Vere na
Ennemoser sowie die Regional stellen ob frau der WK Graz,
Mag. Sabine Wendlinger-Slanina.
Umwelt
• Besonderes Augenmerk wird auch auf eine strikte Müll tren-
nung gelegt. Der Müll wird bereits von den Mitarbeitern/Mitar-
beiter innen getrennt und in den unterschiedlichen Abfalleimern
wie z. B. für Papier, Plastik, Metall, Glas gesammelt.
Innsbruck
MitarbeiterInnen
• Coaching durch intern ausgebildete Sozial- und Lebens be-
raterleistungen.
• Hygiene-Handcreme in den Nassräumen (Bakterienschutz).
• Gesundheitsfördernde On-Site-Massagen in den Pausen.
• Im Rahmen eines Sozi al modell-Programms wird ein Mitar beiter
in der Haus verwaltung be schäf tigt.
Umwelt
• Es wird laufend von Normallicht auf LED-Licht umgestellt
(aktuell z. B.: die Casino-Leuchtschrift auf der Hausfassade).
• Mülltrennung wird penibel nach den Vorgaben umgesetzt.
• Durch ein neues System bei Papierhandtüchern gibt es deut-
liche Einsparungen.
• Bei Bürobedarf beträgt die Einsparung ca. 25%.
Kitzbühel
Gesellschaft
• Möglichst große Verwendung
heimischer, regionaler Produkte.
• Zum diesem Thema passt auch
das Angebot für alle Gastro-Mit-
arbeiterInnen, ihre Sorgen und
Pro bleme im Rahmen eines
Coach ings durch eine Psycho lo-
gin, die selbst jahrelange Erfah-
rung in der Gastronomie hat,
aufzuarbeiten. Dieses Angebot
gibt es seit dem Herbst 2010
und wird sehr gut angenommen.
• Ankauf von Reinigungsmaterial
bei einer Blindenwerkstätte.
Linz
Gesellschaft
• Am 10. November lud das Casino Linz in Kooperation mit der WKOÖ
zur Talkrunde „Starke Frauen – starke Wirtschaft”. Der Einladung
und einem Impulsreferat von Frau VD Mag. Glatz-Kremsner folgten
240 interessierte Frauen aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen.
MitarbeiterInnen
• In Linz werden die Dienstpläne so gestaltet, dass die
MitarbeiterInnen aus dem Umland die Möglichkeit erhalten,
Fahrgemeinschaften zu bilden. Dadurch können mehrere
Personen, die ansonsten in einzelnen PKWs zur Arbeit fahren
müssten, ein einziges Auto benützen.
Umwelt
• Soweit möglich, wird auf die Verwendung von Akkus statt
Batterien, z. B. bei Funkmikrofonen, Wert gelegt.
• Bei Dekorations- und Stiegenbeleuchtung sowie Leucht-
schildern setzt man auf Leuchtdioden (LED).
38 | CSR-Bericht 2010
Talkrunde „Starke Frauen – starke Wirtschaft" im Casino Linz
Salzburg
Gesellschaft
• Im Juni 2010 lud das Casino Salzburg zu einem Ladies After
Work, bei dem VD Mag. Glatz-Kremsner ein Impuls re ferat
hielt, das von den anwesenden Damen aus der Wirt schaft mit
großem Interesse aufgenommen wurde.
Umwelt
• In den sanitären Einrichtungen kommen vollautomatische
hy gienische Handtrockner der
Firma Dyson zum Einsatz, die
80 Prozent weniger Energie
ver brauchen als herkömmliche
Händetrockner.
• Um den Energieverbrauch zu re-
duzieren, hat der Betrieb den
Großteil seiner Beleuchtung auf
LED um gestellt.
• Um die Beheizung des Schlos-
ses effizienter steuern zu kön-
nen, wurde im Jahr 2010 eine
neue Heizungsregelung mit
Raum fühlern installiert.
Seefeld
Umwelt
• Die Tagesreinigung ver wendet überwiegend das biologische
Putzmittel „Naturrein” statt che m ischer Mittel.
• Im alten Haus wurden sämtliche Fenster ge tau scht, um den
Wärme verlust zu minimieren.
• Viele Halogenspots (Hintergrundbeleuchtung von Automaten)
wurden auf LED-Lampen umgestellt, die viel weniger Energie
benötigen. Durch die Ver wendung der LED-Lampen wurden auch
die Kosten der Kühlung reduziert.
Velden
Gesellschaft
• Seit Sommer 2010 wird beim Einkauf in der Gastronomie
ganz stark auf re gionale Partner gesetzt, z. B. wird das vorher
aus Argentinien angelieferte Angusrind mittlerweile bei
einem Bauern, 23 km vom Casino entfernt, bezogen.
Weitere Umstellungen erfolgten bei Milchprodukten,
Geflügel, Schweinefleisch.
• Im Rahmen von „Verantwortung zeigen” hat die Führungscrew
des Casinos Velden für das Behindertenwohnheim in Treffen/
Kärnten den Vorplatz mit Steinplatten verlegt. Des Weiteren
wur den 25 Behinderte zu einem Adventnachmittag nach
Velden eingeladen und begleitet.
• Für diverse Sozialeinrichtungen (Pink Ribbon, Lions Club Weih-
nachts musical) wurden die Veranstaltungs räumlich kei ten so-
wie die Arbeitsleistungen der Casino-Velden-Mitarbeiter Innen
kostenlos zur Verfügung gestellt.
• Am 4. August veranstaltete das Casino Velden mit „Frau in der
Wirtschaft Klagenfurt” unter dem
Motto „Frauen & Glücks spiel” ein
„Ladies After Work”. Frau Mag.
Glatz-Kremsner berichtete vor
150 Unternehmerinnen vom
Glücksspielmarkt in Öster reich
und gab auch einen Einblick in
ihre persönliche Karriere.
MitarbeiterInnen
• Im Gastronomiebereich ar bei-
ten derzeit vier Personen mit
besonderen Bedürfnissen als
Lehrlinge.
• Durch die Neuinstallation von
Leuchtdioden (LED) im Veran-
staltungsbereich konnte bei
verbesserter Helligkeit und Farb-
gestaltung eine Reduktion der
Energiekosten herbeigeführt
werden.
Umwelt
• Mit dem Land Kärnten wurden fünf Energiekolloquien (Veran-
staltungs säle und Mitarbeiterkosten) unter dem Titel „Energie-
bewusst Kärnten” veran stal tet, deren Ziel die Ver wendung
von erneu er barer Energie ist.
Wien
Gesellschaft
• Auch 2010 unterstützte der Kollegenverein des Casinos Wien die
Aktion „Hilfe für Schmetter lings kinder” mit einem Punsch stand.
Die MitarbeiterInnen schenk ten in ihrer Freizeit aus, der
Reinerlös aus Glühwein & Co. ging direkt an DEBRA Austria.
CSR-Bericht 2010 | 39
Pressekonferenz zum Opernball 2011 im Casino Wien
Anhang SponsoringAls erfolgreiches Unternehmen sieht es Casinos Austria als seine gesellschaftspolitische Verantwortung,
gerade sozial Schwache zu unterstützen. Diese Verantwortung findet in zahlreichen Sponsoraktivitäten
im sozialen, kulturellen, sportlichen und karitativen Bereich seinen Ausdruck. Casinos Austria zeigt Engagement,
indem Ressourcen für Aktivitäten und entsprechende Projekte zur Verfügung gestellt werden.
Casino on Tour
Bei Galaabenden, Ballveranstaltungen oder Firmenpräsen ta-
tionen sind die mobilen Glücksspielunterhaltungen Roulette,
Black Jack oder Glücksrad sehr beliebt. Gespielt wird mit
Promotionjetons ohne Nominalwert, zu gewinnen gibt es
Sachpreise. Das mobile Casino dient stets auch der guten
Sache, denn alle durch freiwillige Spenden erzielten Einnahmen
werden karitativen Zwecken zugeführt.
Kultur
• Wiener Festwochen (seit 1968)
Casinos Austria unterstützt seit seiner Gründung die Wiener
Festwochen und wurde für diese gelungene und nachhaltige
Partnerschaft mit dem Kunstsponsoringpreis Maecenas in
der Kategorie „Bestes Konzept” ausgezeichnet. Insgesamt
boten die Wiener Festwochen von 14. Mai bis 20. Juni 2010
insgesamt 52 Produktionen, die von mehr als 200.000
Besucher/Besucherinnen gesehen wurden.
• Wiener Staatsoper (seit 1981 – Opernball, Oper live am
Platz, Donator etc.)
Im Rahmen der langjährigen Sponsortätigkeit von Casinos
Austria für die Wiener Staatsoper betreibt das Casino Wien
jedes Jahr das 13. Casino am Opernball. Im Jahr 2009 wurde
der Spielbetrieb erstmals als Casino on Tour abgewickelt. Die
Einnahmen daraus kamen 2009 den „Concordia Sozial-
projekten” von Pater Georg Sporschill (Straßenkinder in
Moldavien) und 2010 der Aktion „Nachbar in Not – Erdbeben
auf Haiti” zugute.
SPENDENEINNAHMEN 2010
Casino Spendeneinnahmen in EUR
CoT BADEN 5.222,85
CoT BREGENZ 6.000,00
CoT GRAZ 7.695,82
CoT INNSBRUCK 17.560,00
CoT KITZBÜHEL 5.025,00
CoT KLEINWALSERTAL 6.300,00
CoT LINZ 14.017,70
CoT SALZBURG 9.505,75
CoT SEEFELD 6.661,00
CoT VELDEN 8.081,00
CoT WIEN 26.331,50
CoT ZENTRALE 13.412,00
Gesamtergebnis 125.812,62
Bereits seit 1982 unterstützt Casinos Austria die Wiener Staatsoper
Casinos Austria steht seit seiner Gründung den Wiener Festwochen zur Seite
CSR-Bericht 2010 | 41
• Bregenzer Festspiele (seit 1980)
30 Jahre schon steht Casinos Austria den Bregenzer Fest-
spielen als Hauptsponsor zur Seite. Gerade im Kultur-
sponsoring sind langjährige und verlässliche Partner wichtig
und derart große und aufwendige Kulturfestivals brauchen
Sponsoren wie Casinos Austria, bei denen die Förderung von
Kultur schon seit vielen Jahren Teil der eigenen Unternehmens-
kultur ist. Mit der Unterstützung von Casinos Austria konnten
die Bregenzer Festspiele zum heutigen weltweiten Publikums-
magneten wachsen. Und nach so vielen Jahren sind die
Bregenzer Festspiele schon ein Unternehmensbestandteil.
• Braai im Casino Baden
Im Vorfeld der Fußball-WM 2010 veranstaltete das Grand
Casino Baden einen feierlichen Braai – das traditionelle süd-
afri kanische Grillfest – mit zahlreichen prominenten Gästen.
Um die gut funktionierenden Beziehungen zwischen Ös ter-
reich und Südafrika weiter zu pflegen, trat am 28. Jänner
die Marimba Band im Bistro des Casinos Baden auf. Die
Marimba Band der Thokoza-Schule präsentierte ihr musi-
kalisches Pro gramm im Rahmen der Education Africa In ter-
national Arts & Culture Tour.
• Literaturpreis Alpha
Überaus großes Interesse fand der von Casinos Austria, in
Kooperation mit den Büchereien Wien, 2010 erstmals ini-
tiierte Literaturpreis Alpha. Mit 10.000 Euro zählt er zu den
höchstdotierten Literaturpreisen im gesamten deutsch-
sprac higen Raum. Exakt 100 Autorinnen und Autoren hatten
ihre Werke eingereicht. Am 20. Oktober 2010 präsentierte
die Jury, bestehend aus Josef Haslinger, Gabriele Madeja und
Klaus Nüchtern, drei Nominierte und kürte den Sieger Tho-
mas Stangl mit seinem Werk „Was kommt” im Rahmen einer
Gala im Studio 44.
Sport
• Casino-Grand-Prix (seit 1987)
Der Casino-Grand-Prix ist Österreichs höchst dotierte
Tur nierserie für Springreiter. Er wurde 1987 vom Bundes-
fachverband für Reiten und Fahren mit der Unterstützung
von Casinos Austria ins Leben gerufen. In den vergangenen
fast zweieinhalb Jahrzehnten absolvierten rund 3.600
Pferde mit ebenso vielen Reitern über 72.000 Sprünge
bei 114 Turnieren.
• Rock 'n' Roll – Ladies WM
Am 27.11.2010 fand in der Wiener Hopsagasse, mit For-
mationen aus mehr als 20 Ländern, die Weltmeisterschaft
der „Rock 'n' Roll Ladiesformationen” statt. Neben Casinos
Austria unterstützte das Sportministerium diese Veran-
staltung. Im Auftrag der World Rock 'n' Roll Confederation
veranstaltete der Verein Sportunion RRC Rock Explosion
Döbling die World Championship der Ladies Formations.
Humanitäres
• tipp3 Fußball WM – powered by Casinos Austria
Während 2010 in Südafrika die Nationen um den FIFA-Pokal
des Weltmeisters kämpften, fand in Salzburg, und eine
Woche später in Linz, die tipp3 Fußball WM – powered by
Casinos Austria statt. 70 Nationalteams nahmen teil, und
das Beson dere dabei: Sie wurden von Immigranten, die alle
in Österreich leben, gebildet. Jeder spielte für „sein Land”,
jeder spielte eine Heim-WM: Argentinien, Brasilien, Deutsch-
land, England, Fran kreich, Griechenland, Holland, Italien,
Brasilien. Alle großen Fußballnamen waren mit einem Immi-
42 | CSR-Bericht 2010
Seit 30 Jahren steht Casinos Austria den Bregenzer Festspielen als Hauptsponsor zur Seite
Casinos Austria sponsert den Casino-Grand-Prix, die höchstdotierte Turnierserie für Springreiter
grantenteam vertreten. Die tipp3 Fußball WM – powered by
Casinos Austria ist eine Hobby-Fußballweltmeisterschaft in
ein und derselben Stadt mit dem Motto: Egal woher Du
kommst, mach eine Mannschaft und spiel mit. Fußball über-
windet sprachliche, religiöse, kulturelle oder weltanschauliche
Differenzen. Die tipp3 Fußball WM – powered by Casinos
Austria beweist, dass Integration durch Fußball bestens
funktioniert. Fußball lässt politische Konflikte vergessen.
• Niederösterreichischer Preis für sozial mutiges Handeln
„Löwenherz”
Die gesellschaftliche Integration und Teilhabe aller Menschen
sind Herausforderung und Ziel einer modernen Sozialpolitik.
Der soziale Zusammenhalt in unserem Land kann nur ge-
stärkt werden, indem alle hier lebenden Menschen eine faire
Chance zur Teilhabe erhalten. Daher ist es wichtig, dass wir
mit dem Preis „Löwenherz” jene Menschen vor den Vorhang
bitten, die sich für diese Teilhabechancen aller in unserer
Gesellschaft engagieren.
• Europahaus Pulkau
Casinos Austria unterstützt das Europahaus Pulkau seit
2009 als Hauptsponsor. Der Verein „Europahaus Pulkau –
Pulkauer Kreis” mit dessen Obmann Kaplan August Paterno
versteht darunter einen „Ort der Begegnung” für junge
Menschen aus ganz Europa, die hier in freundschaftlicher
Atmosphäre an Jugendaustauschprogrammen teilnehmen
können. Durch dieses friedliche und verständnisvolle Mit-
einander wird es möglich sein, Grenzen abzubauen, die
historischen, kulturellen, sozialen und religiösen Werte des
Alten Kontinentes zu akzeptieren, wie sie sind. Diese Jugend-
begegnungen sollen beitragen, diese Stellenwerte zu sichern
und allen Europäern nahezubringen. Das Europahaus kann
36 Personen aufnehmen und beherbergen.
• TRIGOS
Der TRIGOS ist eine Auszeichnung für gesellschaftliche Ver-
antwortung von Unternehmen und prämiert das soziale und
ökologische Engagement von österreichischen Betrieben. Er
wird in den Kategorien Gesellschaft, Arbeitsplatz, Markt und
Ökologie verliehen. Casinos Austria hat 2010 bereits zum
zweiten Mal als Gastgeber für die TRIGOS-Gala im Studio 44
fungiert. Darüber hinaus wurden 2010 auch erstmals Pro-
jekte eingereicht.
• „Blood Awards” (Österreichisches Rotes Kreuz)
In Österreich werden jährlich rund 500.000 Blutkonserven
benötigt, um Kranken und Verletzten zu helfen. Für ständigen
Nachschub am wichtigsten Notfallmedikament sorgen ins-
besondere auch Blutspendeaktionen in Unternehmen, die
bereits 15 Prozent des österreichischen Bedarfs an Blut-
konserven bereitstellen. Das ist Anlass für das Rote Kreuz,
diese Leistungen in aller Öffentlichkeit anzuerkennen. 2006
wurde erstmals der „Corporate Blood Award” an Unternehmen
mit besonders vielen Blutspendern verliehen. Mit der Verlei-
hung dieses Preises soll auf die unbezahlbaren Leistungen
der Tausenden freiwilligen Blutspender aufmerksam gemacht
werden, die täglich dazu beitragen, Leben zu retten. Anläss-
lich des Weltblutspendetages am 14. Juni wurden die „Cor-
porate Blood Awards” verliehen. Der Reinerlös der Veran-
staltung kam einem Forschungsprojekt der Blutspendezentrale
für Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zugute.
• Life Award – für Menschen mit Handicap
Der Life Award findet seinen Höhepunkt in einer exklusiven
Charity-Gala, die einmal im Jahr stattfindet. So wurden am
12. Dezember 2010 bereits zum fünften Mal besondere
Persönlichkeiten mit Handicap für ihre außergewöhnlichen
Leistungen geehrt. Menschen, die außergewöhnlich sind und
Außergewöhnliches leisten, stehen im Mittelpunkt des Life
Award, der ein Stück weit dazu beitragen soll, die Vision
CSR-Bericht 2010 | 43
An der tipp3 Fußball-WM – powered by Casinos Austria – nahmen 70 Nationalteams teil
BM Rudolf Hundstorfer bei der Preisverleihung 2010
44 | CSR-Bericht 2010
einer Gesellschaft umzusetzen, in der Gleichbehandlung kein
leeres Schlagwort, sondern gelebte Realität ist. Der Life Award
ist eine Charity-Veranstaltung, die selbstverständlich einem
guten Zweck verbunden ist. So gingen die Reinerlöse der
bisherigen Life-Award-Veranstaltungen an Österreichs größte
karitative Organisation „Licht ins Dunkel”. Casinos Austria
unterstützten den Life Award 2010 erstmalig.
Wirtschaft/Wissenschaft & Forschung
• Vienna Economic Forum
Das Vienna Economic Forum wurde im April 2004 nach der
Idee von Frau Dr. Elena Kirtcheva, zu dieser Zeit Botschafte-
rin der Republik Bulgarien in Wien, gegründet. Das Hauptziel
ist, die Investitionsmöglichkeiten in der Region von der Adria
bis zum Schwarzen Meer zu popularisieren und zu fördern.
Am 6. Vienna Economic Forum in Wien wurde erstmals der
VEF – South East Europe Award verliehen. Preisträger wa-
ren Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek, Präsident des Vienna
Economic Forum, Bundeskanzler a.D. Dr. Wolfgang Schüssel,
Dr. Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender, Raiffeisen Inter-
national Bank-Holding AG, Generaldirektor-Stv. der RZB und
Mitglied des Vorstandes des VEF, Dr. Josef Taus, Ehrenmit-
glied und erster Präsident des Vienna Economic Forum, und
Dr. Veit Sorger, Präsident der Industriellenvereinigung und
Gründungsmitglied des Vienna Economic Forum.
• KMU-Gipfel
Beim 26. KMU-Gipfel am 2. Dezember 2010 im Bildungs-
zentrum Wien stellte der Junge Wirtschaftsverband Wien das
Thema „Förderungen” in den Mittelpunkt. Neben einer Podi-
umsdiskussion und einer Infomesse fanden VertreterInnen
zahlreicher Klein- und Mittelunternehmen auch genügend
Zeit zum ausgiebigen Netzwerken.
• Zukunftsforum Österreich
Vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher, politi-
scher und wirtschaftlicher Veränderungen will das Zukunfts-
forum Österreich – ein überparteilicher, unabhängiger und
gemeinnütziger Verein – Grundlagen zu aktuellen Themen
erarbeiten und meinungsbildend wirken. Gerade in einem
größer werdenden Europa sind Standortbestimmung, Ziele
und Wertehaltungen für strategisches Handeln wichtig, um
den Menschen Sicherheit zu geben. Das Zukunftsforum Ös-
terreich tritt für eine eigenständige Haltung Österreichs in
der Europäischen Union ein sowie für ein selbst- und kultur-
bewusstes Auftreten Europas in der Welt.
• Lady Day
Bei dieser Aktion haben bereits seit dem Jahr 2000 600 Da-
men aus ganz Österreich die Möglichkeit, ein spezielles Fahr-
sicherheitstraining zu absolvieren. Das Trainingsprogramm
ist eine Kombination aus Fahrtechnik- und Gefahrentraining.
Die Teilnehmerinnen werden von geschulten ÖAMTC-Instruk-
toren/Instruktorinnen durch das eintägige Training geführt.
Ziel ist es, die Alltags- sowie Ausnahmesituationen im Straßen-
verkehr noch besser meistern zu können. Casinos Austria un-
terstützt diese Aktion jedes Jahr mit Begrüßungsjetons im Wert
von 25 Euro für 50 Finalistinnen und einem Dinner-&-Casino-
Gutscheinheft für 50 Finalistinnen (insgesamt 50 Gutscheine).
Bad Gastein
97
Baden
2523
Bregenz
27
41
Graz
16
22
Innsbruck
16
39
Kitzbühel
2
7
Klein-walsertal
911
Linz
33
54
Salzburg
30
24
Seefeld
55
50
Velden
20 20
Wien
5860
CASINO ON TOUR 2009/20102009: 300/2010: 358
2010
2009
Global Compact Fortschrittsbericht – Communication on Progress (COP)
Unternehmen, die dem Global Compact beitreten, müssen einmal pro Jahr einen Fortschrittsbericht, den
soge nannten Communication on Progress (COP), dem Global Compact Office in New York vorlegen.
Mit diesem Bericht bezeugen die teilnehmenden Unter-
nehmen, dass sie an der Umsetzung der 10 Prinzipi-
en des Global Compact arbeiten und konkrete Maßnahmen
im Bereich unternehmerischer Verantwortung setzen. Der
COP stellt zudem die Integrität des Global Compact sicher,
indem er Unternehmen dazu anhält, regelmäßig über ihre
Fortschritte in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnor-
men, Umwelt und Korruptionsbekämpfung zu berichten. Für
Unternehmen bietet der COP die Möglichkeit zur kontinuier-
lichen Verbesserung sowie zur Förderung der Kommunikation
mit den Anspruchsgruppen.
Unser vorliegender CSR-Bericht ist daher auch ein Bericht im
Sinne der jährlichen „Communication on Progress“ (COP).
GRI-SEITENSPIEGEL
Prinzip Verweis
1: Unternehmen sollen den Schutz der internatio-nalen Menschenrechte innerhalb ihres Einfluss-bereichs unterstützen und achten
S. 13, 25
2: Unternehmen sollen sicherstellen, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mit schuldig machen
S. 13, 25
3: Unternehmen sollen die Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen wahren
BetriebsvereinbarungKollektivvertrag
4: Unternehmen sollen für die Beseitigung aller For-men der Zwangsarbeit eintreten
S. 25
5: Unternehmen sollen für die Abschaffung der Kinderarbeit eintreten
S. 25
6: Unternehmen sollen für die Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung eintreten
Gleichbehandlungsgesetz
7: Unternehmen sollen im Umgang mit Umwelt-problemen einen vorsorgenden Ansatz unter-stützen
S. 29-31
8: Unternehmen sollen Initiativen ergreifen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu erzeugen
S. 29-31
9: Unternehmen sollen die Entwicklung und Ver-breitung umweltfreundlicher Technologien för-dern
S. 30
10: Unternehmen sollen gegen alle Arten der Kor-ruption eintreten, einschließlich Erpressung und Bestechung
S. 13
www.casinos.at