GOLDEN HEADSET AWARD 2011 Wer hat das beste Contactcenter im ganzen Land? Welche Teams in den Kategorien Customer Focus, Innovation und Corporate Social Responsibility die Nase vorn haben, erfahren Sie exklusiv in dieser Ausgabe. Heft 3 Juli / August / September 2011 CHF 15.– Magazine SWISS MAGAZINE FOR CONTACT CENTER, INTERACTION AND TELECOMMUNICATION www.cmm-magazine.ch
Das CONTACT MANAGEMENT MAGAZINE zeigt auf, wie Unternehmungen die Vielfalt der strategischen und technischen Optionen zur Gestaltung eines erfolgreichen und profitablen Kundenkontaktes nutzen können. Dabei werden alle Komponenten eines förderlichen und gewinnbringenden Managements von Kundenbeziehungen berücksichtigt. Die Printausgabe erscheint viermal jährlich und dient 8.500 deutschsprachigen Entscheidungsträgern aller Branchen als Orientierungshilfe für die Praxis.
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GOLDEN HEADSET AWARD 2011Wer hat das beste Contactcenter im ganzen Land? Welche Teams in den Kategorien Customer Focus, Innovation und Corporate Social Responsibility die Nase vorn haben, erfahren Sie exklusiv in dieser Ausgabe.
Heft 3 Juli / August / September 2011 CHF 15.–
MagazineSwiSS MAgAzine For ContACt Center, interACtion And teleCo MMuniCAtion
Verkaufspreis:Fr. 15.– pro ExemplarIm Abonnement Fr. 45.–
Erscheinung:4 x jährlich
ISBN-Nr.:978-3-905989-07-6
Copyright:ProfilePublishing GmbHWetzikon ZH
Kooperationen:CallNet.chSwiss CRM Forum
Weitere Magazine vom gleichen Verlag:ICT in Finance Business Intelligence Magazine, BIM ecoLife – bewusst schön leben
Alle Rechte vorbehalten.
Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit Zustimmung der Redaktion und genau-er Quellenangabe gestattet. Die mit Verfassernamen bzw. Initialen gezeich-neten Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht un-bedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereich-te Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.
RubrikenEditorial 3
Impressum 5
Szene News 6
Kolumne 56
Hotline-Test 41
Die besten Spartipps 60
Events 60
Exklusiv Golden Headset Awards 2011 8
Die Nominierten für die besten Contactcenter-Projekte der Schweiz
Darfs zum Kaffee noch ein Dessert oder Schnaps sein?
CEOs im Gespräch 27
Diesmal mit: BSI-CEO Christian Rusche
The Power of Data 28
Kundenwert mittels Data Mining optimieren
Recht Outsourcing & Datenschutz 42
Die Überwachungspflicht des Auftraggebers
TECHNOLOGY Sprachbiometrie 48
Die Stimme als Passwort
HUMAN RESOURCE Home Office 50
Die Arbeitswelt von morgen
Customer Care auf allen Kanälen 52
Qualitätsmanagement in der schriftlichen Kundenkommunikation
Stress-Management 54
Anti-Stress-Konzepte im Contactcenter
Contactcenter-Training 59
Interaktives Ausbildungssystem auf der Basis von Sprachtechnologie
6 CMM 03 /11
Szene_News
Szene_News
Saskia Stalder übernimmt Leitung
im CCC Zürich
Die gebürtige Baslerin Saskia Stalder
leitet das operative Business im Compe-
tence Call Center Zürich. Die Callcenter-
Managerin verantwortet die operative
Projektabwicklung, Budgetierungen, Quali -
tätssicherung sowie die Mitarbeiterfüh-
rung. Sie startete ihre Karriere als Agent
in einer grossen Telko und stieg schon bald in das Team-
management auf. Nach einem Wechsel in die Versiche-
rungsbranche übernahm Stalder 2009 das Qualitätsma-
nagement im CCC Zürich und führte hier auch die Zertifi-
zierungsaudits zur Callcenter-Norm EN 15838 durch.
Diana Dohle vermarktet Voxtron
Die Voxtron GmbH verstärkt ihr Mitarbei-
ter-Team und stellt Diana Dohle als Mar-
keting-Assistentin ein. Dohle studierte
Wirtschaft mit der Fachrichtung Marke-
ting und Vertrieb und schloss ihr Studium
mit dem akademischen Grad der Diplom
Betriebswirtin ab. Während und nach
dem Studium bekleidete sie unterschiedliche Marketing-
positionen in Handelsunternehmen. Zu ihrem Aufgaben-
bereich gehören die Betreuung und Weiterentwicklung
der Webseite und des Newsletters sowie die Organisati-
on und Begleitung verschiedener Veranstaltungen wie
die Voxtron User Conference.
PIDAS Consulting auf Wachstumskurs
Das Beratungsgeschäft der PIDAS, die
sich für effizientes und erfolgreiches Kun-
denmanagement einsetzt, befindet sich
nach einem starken Geschäftsjahr 2010/11
weiter auf Wachstumskurs. Mit Dr. Michael
Witte konnte ein erfahrener Strategiebe-
rater an Bord geholt werden, der neu in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
für die PIDAS tätig ist und die Funktion eines Senior Busi-
ness Consultant bekleidet. Seine internationale Karriere
lancierte er bei der Weltbank und agierte anschliessend
weltweit für Beratungsunternehmen wie KPMG, Booz Al-
len Hamilton und PriceWaterhouse Coopers. Zudem
konnte mit Martin Reischl ein talentierter Business Con-
sultant gewonnen werden, der bereits die Projektleitung
mehrerer PIDAS Kundenprojekte übernommen hat. Als di-
plomierter Wirtschafts informatiker kann er sowohl auf
der Business- als auch auf der IT-Seite für die Kunden der
PIDAS gewinnbringend eingesetzt werden. Frédéric Monard,
Leiter Consulting der PIDAS freut sich über die positive
Entwicklung: «Die Projekte im Customer-Care-Umfeld
häufen sich, daher ist es zwingend, dass wir unser Con-
sulting-Team mit Topleuten weiter stärken, um so auch in
Zukunft die Kundenerwartungen übertreffen zu können.»
CRM-Buchtipp
Kundenmanagement zwischen Umsatz-
ausbau und Effizienz: Was bringt CRM
dem Unternehmen? Wie führt man CRM
erfolgreich ein? Wie lebt man CRM im Un-
ternehmen? Wo liegen die Stolperfallen?
Die Autoren Prof. Dr. Nils Hafner und Ré-
mon Elsten geben Antworten. In diversen Praxisprojekten
haben sie die Potenziale von CRM kennengelernt und wis-
sen, worauf es bei der Einführung ankommt. Übersichten,
Checklisten und Praxistipps machen aus diesem Booklet
eine wertvolle Informationsquelle und ein übersichtliches
Nachschlagewerk. www.amazon.de
Peter Rehnke leitet E-Mail-Marketing
bei Schober
Neuer Leiter E-Mail-Marketing bei der
Schober Information Group ist ab sofort
Peter Rehnke. Der 36-Jährige verfügt über
mehr als 17 Jahre Erfahrung in der Marke-
tingkommunikation und ist spezialisiert
auf Dialogmarketing, Permission-Marketing
und Kundenbindungsinstrumente im gesamten Customer
Lifecycle. Zuletzt initiierte er bei AXA Winterthur eine neue
E-CRM-Kommunikationsplattform wie auch B2C-Kundenbin-
dungsprogramme. Beim IT-Branchenriesen Tech Data (Schweiz)
zeichnete er 2005 bis 2007 als Abteilungsleiter Marketing-
kommunikation für die gesamte Unternehmenskommunika-
tion verantwortlich. Schober erwartet 2011 ein zweistelliges
Wachstum der E-Mail-Budgets bei Konzernen und KMUs.
Whitepaper: Social Media
im Kundenservice
Der Praxisleitfaden «Social Media im
Kundenservice» bietet weitreichende Hilfe-
stellung für den Einstieg in Social Media
Customer Service. Ziel ist es, die richtige
Servicestrategie in den Mitmach-Medien
zu entwickeln und umzusetzen. Dabei werden vier wich-
tige Strategiemuster dargestellt, die Unternehmen im-
menses Potenzial für Effizienzsteigerungen bieten. Zahl-
reiche Erfahrungsberichte bieten zudem reichlich An-
Saskia
Stalder
Diana Dohle
Michael
Witte
Was bringt CRM dem Unternehmen? Wie führt man CRM erfolgreich ein? Wie lebt man CRM im Unternehmen? Wo liegen die CRM-Stolperfallen? Welche CRM-Checklisten sind hilfreich? Was muss man CRM-Anbieter fragen?
Die Autoren Prof. Dr. Nils Hafner und Rémon Elsten sind Experten auf dem Gebiet des Customer Relationship Management. In diversen Praxisprojekten haben sie die Potenziale von CRM kennengelernt und wissen, worauf es bei der Einführung ankommt. Da Kundenbeziehungen sich vor allem zwischen Menschen abspielen, stehen die Mitarbeiter und Führungskräfte eines Unternehmens im Fokus eines systematischen Change Management. Mit dem CRM erhöht sich der Wirkungsgrad des Unternehmens.
Übersichten, Checklisten und Praxistipps machen aus diesem Booklet eine wertvolle Informationsquelle und ein übersichtliches Nachschlagewerk.
Rheinfelden/Schweiz BPX-Edition 2011 www.bpx.ch 30 CHF / 20 € ISBN 978-3-905413-02-1 ER
P für
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Nils HafnerRémon Elsten
Customer Relationship Management Kundenmanagement zwischen Umsatzausbau und Effizienz
Kundenwert, Kundenrating CRM-Prozesse im Unternemen CRM im Marketing CRM im Vertrieb CRM im Service Prozessunterstützung im CRM CRM- und ERP-Systeme Umsetzung von CRM-Projekten Best Practices Checklisten
www.bpx.chwww.bpx.ch
27
Editionspartner:
CRMEditionspartner:
alabus agalabus ag alabus agalabus ag
Peter Rehnke
Tanya Dimitrova | Reiner Kolm | Bernhard Steimel
Praxisleitfaden
Social Media im KundenserviceSmart Service im Social Web
Eine empirische Studie der
Business Consultants
In Zusammenarbeit mit
703 /11 CMM
schauungsmaterial. Download der empirischen Studie
der mindBusiness Consultants: www.cmm-magazine.ch/
Whitepaper
USU übernimmt get IT
Die deutsche USU Software AG übernimmt
70 Prozent der Geschäftsanteile der get IT
Services GmbH, Sursee. Das Schweizer
Strategieberatungsunternehmen get IT
Services ist bereits langjähriger USU-Part-
ner und verfügt über eine hohe Expertise in
der Management- und Fachberatung, Kon-
zeptentwicklung und Projektleitung von Grossprojekten im
Bereich IT-Strategie und Service Management sowie der
ITIL-Schulung und Vorbereitung auf ISO-20.000-Zertifizie-
rungen. Damit ergänzt get IT Services das USU-Portfolio
sowohl strategisch im Markt für wissensbasiertes Service-
Management als auch geografisch durch die Präsenzerwei-
terung in der Schweiz.
News_Szene
Luware richtet Contactcenter
für Medicall ein
Oliver Wagner, Geschäftsführer der
Medicall AG, richtete gemeinsam mit der
Luware AG das erste Microsoft-Lync-
basierte Contactcenter der Schweiz ein.
«Mit Unified Communications haben wir
die Kommunikation der Kunden zum Unter-
nehmen deutlich verbessert», so Wagner.
Neben den Integrationsmöglichkeiten war die vollständi-
ge Redundanz und proaktive Überwachung der 24/7-Not-
rufzentrale entscheidend für diesen Schritt. Zielgruppen-
gerechte Verwendung von Eingangspunkten sowie schnel-
les Gestalten und Anpassen von Service-Kontaktpunk-
tenund situationsgerechte Verwendung von neuen
Medienkanälen wie Video, Desksharing etc. machen die
Lösung für Medicall attraktiv. «In Zukunft weitet sich das
Callcenter auf der Suche nach Experten auf das ganze
Unternehmen aus», sagt Wagner.
Für Kontakte, die begeistern.Profitieren Sie vom Know-how der Gesamtanbieterin imDialogmarketing und Contact Management. Zum Beispiel im Bereichcall center services
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Oliver
Wagner
des swiss contact day am 15. September 2011, in Berlin
an der CallCenterWorld 2012 und zwischenzeitlich
auch in den relevanten Medien der Branche. Wir leisten
als Branche im Kundenkontakt tagtäglich viel Gutes,
sind aber oftmals zurückhaltend, wenn es darum geht,
auch darüber zu berichten. Umso mehr freue ich mich
über die glanzvollen Einreichungen in diesem Jahr, die
einen Podestplatz verdient haben», sagt Dieter Fi-
scher, Präsident CallNet.ch.
Die Nominierten in der Kategorie INNOVATION:
Hewlett-Packard Company
Projekt: Next Generation Sales Ap-
proach mittels Co-Browsing
Projektleiter: Matthias Köhler
Das Projekt: «Verkaufen von
Dienstleistungen mittels Co-Brow-
sing: Die ‹HP Utility Services› sind
ein standardisiertes Angebot für
den Betrieb von Informatik-Infra-
strukturen. Es wird neu mit Hilfe eines webbasierten
Produktkonfigurators interessierten Kunden über den
Remote-Verkaufskanal angeboten. Der Berater nutzt
dabei Telefon und Web und verbindet sich mit dem
Kunden über beide Kanäle mittels Co-Browsing. Das er-
möglicht ihm, ein umfassendes Beratungsgespräch zu
führen (inkl. Offerte). Der Bedarf des Kunden kann in
einem einzigen Gespräch ganzheitlich abgedeckt wer-
den», so Matthias Köhler.
«Die Einzigartigkeit des Projekts liegt im neuartigen Ver-
kaufsapproach für komplexe Dienstleistungen. Durch
die Kombination von intelligenten Web-Inhalten und
Co-Browsing sowie Telefon konnten wir das Kundener-
lebnis deutlich verbessern, Reiseaufwände minimieren
und die Effizienz im Verkauf steigern», sagt Köhler.
GOLDEN HEADSET AWARDSDIE NOMINIERTENClaudia Gabler
golden HeAdSet AwArdS_wer hat das beste Contactcenter im ganzen land? neun projekte von sieben unternehmen haben den einzug in das Finale geschafft und sind für die golden Headset Awards 2011 nominiert. welche teams in den Kategorien Customer Focus, innovation und Corporate Social responsibility die nase vorn haben, erfahren Sie in diesem exklusiv-beitrag.
Die 10-köpfige Jury mit Vertretern aus der Branche,
Wissenschaft, Gewerkschaft und Konsumentenschutz
nahmen sich eine Woche lang Zeit, um die Einreichun-
gen für die Golden Headset Awards zu beurteilen und
die drei Nominierten je Kategorie auszuwählen. Bei all
den unterschiedlichen Interessen der Juroren waren
sich die Experten in einem Thema einig: Die Branche ist
kreativ, innovativ, kundenorientiert und engagiert sich
auch sozial. «Der Golden Headset Award ist Marke und
Programm. In der dritten Durchführung wollen wir im
Jahr 2011 nochmals mehr Energie in die Kommunikati-
on dieser Auszeichnung stecken. Die klassenbesten
Leistungen der Schweizer Contactcenter-Branche ge-
hören aufs Podest gestellt. In der Schweiz anlässlich
Exklusiv_Golden Headset Awards 2011
Am 15. September werden im Rahmen des swiss contact day
in Bern die Golden Headset Awards für die besten Contact-
center-Projekte der Schweiz verliehen.
8 CMM 03 /11
Orange Communications SA
Projekt: Expert Assistance
Projektleiter: Michael Klötzli
Das Projekt: In Umsetzung der
Orange-Care-Strategie realisierte
Orange mit Expert Assistance vor
einem Jahr ein innovatives Ange-
bot, welches die Smartphone-Er-
folgswelle nutzt, dem Kunden
schnelle Hilfe bietet und direkte Erträge generiert.
«Unter der Rufnummer 0900 780 780 erhalten die
Kunden von den speziell geschulten Orange-Experten
umfassende Unterstützung beim Einrichten ihres
Smartphones, bei Fragen zu dessen optimaler Nut-
zung sowie beim Coaching zu Multimedia-Anwendun-
gen von Orange und Drittanbietern», erklärt Michael
Klötzli. Orange-Experten können auch direkt auf das
Kundengerät zugreifen und somit Echtzeitlösungen
zur Verfügung stellen. Die Kunden erhalten dazu ein
SMS, mit dem sie ein kleines Applet auf das Gerät he-
runterladen können. Danach kann der Techniker von
Orange Care direkt auf das Gerät zugreifen und dem
Kunden noch einfacher helfen. Orange vollzog mit die-
sem Projekt einen Kulturwandel: «Service as a Busi-
ness»: Je Support-Umfang werden zwischen CHF 9.–
und CHF 24.– verrechnet. «Wir können unser One-
Stop-Verbrechen einlösen und der Service findet An-
klang bei den Kunden. Smartphone-Kunden rufen
wiederholt Expert Assistance an –, nicht weil das Pro-
blem nicht gelöst wurde, sondern um ihr Gerät noch
besser zu nutzen», so Klötzli. Expert Assistance wird
bereits bis Ende Jahr selbsttragend operieren.
Swisscom Schweiz AG
Projekt: Swisscom Care
Projektleiter: Jan B.
Das Projekt: «Es geht um Social-
Media-Supportkanäle: Ziel von
Swisscom Care ist es, dem neuen
Verhalten der Kunden im Web 2.0
und der Generation der Digital Na-
tives Rechnung zu tragen und
Kunden dort Support zu geben, wo sie ihre Zeit online
verbringen», so Jan B. Innerhalb weniger Monate ent-
wickelte sich die Community al leine durch «Word to
Mouth» über den Erwartungen und wurde rege von
Kunden benutzt. «Zielsetzungen von Swisscom Care
sind Zugang zu einem zeitgemäs sen, informellen Sup-
port, Swisscom als «Begleiter in der digitalen Welt» zu
positionieren, öffentlichen und transparenten Dialog
mit den Kunden zu führen und von den Kunden zu ler-
nen», so Jan B. Die Qualität der Antworten der Supe-
ruser überzeugte eine Vielzahl von Kunden. Als Sup-
port, der einfach und unkompliziert über die Social-
Media-Kanäle Twitter, Facebook und YouTube zugäng-
lich ist und von der Begeisterung von Kunden für
Swisscom-Themen und ihrer Bereitschaft anderen
Kunden zu helfen lebt, verkörpert Swisscom Care die
Markenwerte «Lebensfreude» und «Einfachheit», auf
deren Steigerung die Swisscom- Positionierungsstrategie
abzielt. Gleichzeitig trägt Swisscom Care entscheidend
dazu bei, das Ziel eine Verdoppelung der Online-Sup-
port-Kontakte bis Ende 2011 zu erreichen.
Die Nominierten in der Kategorie CUSTOMER FOCUS:
EKZ
Projekt: Qualitätsoffensive
Kundendienst
Projekleiter: Francesco Canzano
Das Projekt: «Der EKZ-Kunden-
dienst wurde einer umfassenden
und ganzheitlichen Untersuchung
«Mensch, Organisation, Technolo-
gie» unterzogen. Die Analyse der
Resultate war für alle Beteiligten ernüchternd. Es wur-
de eine umfassende Roadmap mit Massnahmen zur
Verbesserung der Serviceleistungen erstellt. Über drei
Jahre wurde eine Qualitätsoffensive lanciert. Zahlrei-
che Teilinitiativen wurden definiert, um die Nachhal-
tigkeit der Massnahmen sicherzustellen und die Ope-
rationalisierung der geleisteten Projektarbeiten zu
überprüfen. Wir haben das Projekt erfolgreich umge-
setzt und alle gesteckten Ziele erreicht», so Francesco
Canzano. Im Hinblick auf die bevorstehende Marktlibe-
ralisierung setzte sich das Projektteam ehrgeizige Zie-
le. In relativ kurzer Zeit wurden erhebliche Verbesse-
rungen sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kun-
den erzielt. Trotz Reduktion von Personaleinheiten, ei-
ner Zunahme von Kundenkontakten und anfänglicher
Skepsis seitens der Belegschaft konnte eine Optimie-
rung an allen Fronten (Kundenzufriedenheit, 1st Con-
als Level-2-Center sowie das Outsourcing unserer Level-
1-Anrufe», so Jörg Flückiger. «Ziel dieses Projektes war,
den FedEx-Kundendienst so zu verändern, dass wir den
Anforderungen unserer Kunden entsprechen und jede
ihrer Versanderfahrungen zu etwas Besonderem machen»,
erklärt Flückiger. Projektergebnis: Die Erreichbarkeit
konnte um 3 Prozent, die Professionalität der Agents um
13 Prozent, die Zufriedenheit mit der Kundenbetreuung
um 18 Prozent und die generelle Kundenzufriedenheit
gar um 19 Prozent gesteigert werden.
Swisscom Schweiz AG
Projekt: BestAge
Projektleiterin: Brigitta Rudolf
Das Projekt: «Im Projekt BestAge wer-
den reifere Kunden (65+) durch reifere
Mitarbeitende (50+) bedient, das
heisst, wir begeben uns auf gleiche
Augenhöhe und sprechen dabei die
gleiche Sprache», so Brigitta Rudolf.
Ziel war es, den Kunden und ihren Bedürfnissen gerecht
zu werden und die Qualität des Kundendienstes zu stei-
gern, für Mitarbeitende Best-Ager-Perspektiven zu schaf-
fen sowie für das Unternehmen Herzen zu gewinnen und
dadurch einen Mehrwert zu generieren. Um das Ergeb-
nis zu analysieren, wurden die Daten aus den Customer-
Feeling-Auswertungen seit Aufschaltung des Tools aller
Altersgruppen bis zum Pilotstart ausgewertet. Dabei
wurden von ca. 15000 Kunden Feedbacks zur Freundlich-
keit, zur Problemlösung und zur Weiterempfehlung ein-
geholt. «Wir konnten die bereits sehr guten Resultate
aus der Nullmessung leicht übertreffen», so Rudolf. Mit
einer geduldigen Beratung und durch Zeigen von Ver-
ständnis werden Kunden, die im heutigen Telekom-Um-
feld eher überfordert sind abgeholt und fühlen sich per-
sönlich ernst genommen. «Die BestAge-Kunden machen
33 Prozent unserer Kunden aus. Sie generieren 25 Pro-
Exklusiv_Golden Headset Awards 2011
10 CMM 03 /11
Prof. Dr. Helmut M. Dietl
Universität ZürichInstitut für Strategie und UnternehmensökonomikLehrstuhl für Services- und Operationsmanagement
Outsourcing:Chance oder Risiko?
Wir verstehen viel von Ihrem Geschäftund alles von unseremUnternehmen verschiedenster Branchen sind heute mehr denn je gefordert. Die Märkte wandeln sichimmer rascher. Der Kostendruck steigt. Im Vorteil ist, wer sich voll und ganz auf sein Kerngeschäftkonzentrieren kann.
Damit stellt sich die Frage, welche Bereiche Ihres Unternehmens Sie allenfalls sinnvoll auslagernkönnten. Sinnvoll heisst: Bei gleicher oder – noch besser – erhöhter Leistung und Qualität. Und vorallem: Zu reduzierten Kosten.
Mit neuster Telekommunikations-Technologie und gut geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern stellen wir Ihnen professionelle, zeitlich und sachlich auf Ihre individuellen Bedürfnisse abge-stimmte Dienstleistungen zur Verfügung. In Ihrem Namen führen wir den täglichen Dialog mit Ihrenbestehenden und potentiellen Kunden und Geschäftspartnern. In Ihrem Namen unterstützen wir Sieaktiv in Verkauf und Marketing. Und in Ihrem Namen sorgen wir für eine optimale Pflege Ihrer Kun-denbeziehungen.
Kunden gewinnen ist das eine.Kunden behalten das andereKundenakquisition, Umsatz- und Gewinnsteigerung, erhöhte Marktdurchdringung – mit genau aufIhre Anforderungen zugeschnittenen Konzepten und Dienstleistungen können wir Sie dabei wirk-sam unterstützen.
Alles in Ihrem Namen: Nachfassen bei Versandaktionen und Mailings, Betreuung Ihrer Hotline / In-fonummer oder Ihrem Response-Anschluss für spezielle Projekte, Durchführung von Marktbefra-gungen, Bedarfsabklärungen und Potentialanalysen, Erledigung Ihres Inkassomanagements, Termi-nierung und Betreuung Ihres Aussendienstes – wir sind für Sie da.
Genau so wichtig wie das Neugeschäft ist das Customer Relationship Management - die Pflege derbestehenden Kunden. Auch hier sind wir auf Ihrer Linie: Für Beratung, Information, Servicebetreu-ung usw. Für das Veredeln von Adressdaten. Fürs Reklamationsmanagement und für Zufrieden-heitsanalysen. Oder ganz einfach als zentrale und kompetente Anlaufstelle für Ihre Kunden. Undall das genau dann und so lange, wie Sie es wünschen.
Beispiel aufgrund des Alters bzw. ihrer persönlichen Ge-
schichte benachteiligt. In rein schulischen Ausbildungen
sind diese Kandidaten nicht gut aufgehoben. Dafür weisen
sie eine hohe Praxisorientierung auf.
Ergebnisse: 65 Prozent der Absolventen konnten sehr
schnell eine Festanstellung finden. 80 Prozent davon au-
sserhalb der Swisscom, am freien Arbeitsmarkt. «Es ist be-
eindruckend, welchen Wert die Callcenterbranche bei der
Wiedereingliederung von schwer vermittelbaren Arbeitslo-
sen erbringt», so von Fellenberg.
UBS AG
Projekt: Standortschliessung Olten
Projektleiter: Beat Stauffer und
Urs Christen
Das Projekt: «Das UBS Customer
Service Center Schweiz (CSC) hat
sich seit Gründung 2006 zum Ziel
gesetzt, die soziale Verantwortung
gegenüber Mitarbeitenden ins Zentrum zu stellen – in
guten, wie auch in schwierigen Zeiten. Deshalb wurden
und werden im CSC Instrumente zur Mitarbeiter för de-
rung/-entwicklung und -bindung
ausgearbeitet und eingesetzt. Dabei
handelt es sich um individuelle Karri-
ereplanungen, Coachingmodelle,
Transferlisten sowie die Schaffung er-
gonomischer Arbeitssituationen. Als
das CSC im Rahmen der UBS-Immobi-
lienstrategie den Auftrag erhielt, den
Standort Olten zu schliessen und
nach Basel zu verlegen, konnten einerseits diese Instru-
mente in einem schwierigen Umfeld getestet und anderer-
seits im Rahmen dieses Projektes zusätzliche Massnah-
men definiert und umgesetzt werden. Ergebnis: Heute ar-
beiten drei Viertel der betroffenen Mitarbeiter nach wie vor
innerhalb der UBS und nehmen dafür einen zum Teil mas-
siv längeren Arbeitsweg in Kauf. Dies zeigt, dass sich eine
langjährige und ehrliche Mitarbeiterverantwortung auch in
schwierigen Situationen für die Mitarbeiter und die Firma
auszahlt, sich die Instrumente bewährt sowie die zusätzli-
chen Massnahmen massiv zur mitarbeiterfreundlichen
Umsetzung beigetragen haben», erklären die Projektver-
antwortlichen Stauffer und Christen.
Innovation:
Hewlett-Packard Company
Projekt: Next Generation Sales
Orange Communications SA
Projekt: Expert Assistance
Swisscom Schweiz AG
Projekt: Swisscom Care (Social Media)
Customer Focus:EKZ
Projekt: Qualitätsoffensive
Kundendienst
FedEx (Schweiz) AG
Projekt: One-Stop-Shop
Swisscom Schweiz AG
Projekt: BestAge
CSR:F.I.C.C.- Services AG
Projekt: Jederzeit Sicherheit
Swisscom Schweiz AG
Projekt: Talent Factory
UBS AG
Projekt: Standortschliessung Olten
12 CMM 03 /11
Contact Center Supervisor.
Eine eigene Grundbildung traute man sich noch nicht
zu. Inzwischen haben wir uns etabliert. Eine eigene
Grundbildung war ein logischer nächster Schritt. Die
Bedeutung liegt vor allem in der Wertschätzung der
tagtäglichen Arbeit von tausenden Mitarbeitern
schweizweit.
Meine persönliche Motivation setzt sich aus unter-
schiedlichen Faktoren zusammen. Ich beobachtete,
dass wir trotz unseres Verbanddiplomes Callcenter
Agent nicht genügend geeignete Mitarbeiter im Markt
hatten und der Ausbildungsaufwand ohne Lehrberuf
für die Arbeitgeber sehr hoch ist. Meine Vision war,
den Markt mit Anforderungen nach kommunikativen
und dienstleistungsmotivierten Mitarbeitern mit ei-
ner zukunftsorientierten Grundbildung für junge
Menschen unter einen Hut zu bringen und damit eine
Win-win Situation zu schaffen.
CMM: Was kann die Grundbildung für die Branche be-
wirken?
Mittermüller: Wir haben nun einen eigenen aner-
kannten Lehrberuf! Arbeitgeber wissen genau, was
Fachleute Kundendialog an Qualifikationen mitbrin-
gen. Das erleichtert die Selektion und schafft Trans-
parenz. Arbeitgeber können ihre Lernenden in der ei-
genen Unternehmung nach der Grundbildung weiter-
beschäftigen und den Wechsel vom Lernenden zum
Mitarbeiter (endlich) ohne Zusatzaufwand bewerk-
stelligen.
Allen Mitarbeitern der Branche wird eine erhöhte
Wertschätzung der täglichen Arbeit zuteil. Das ist
eine sehr positive Imageentwicklung für die Branche.
Allerdings ist diese Veränderung auch mit Verpflich-
tungen und Verantwortung verbunden. Alle Arbeit-
nehmer, Berufsbildungsverantwortlichen und der
Verband sind in der Pflicht, die professionellen An-
sprüche der Grundbildung zu erfüllen, interessante
Lehrstellen zu schaffen, den Lernenden einen optima-
len Start ins Berufsleben zu bereiten und sie zu för-
dern.
CMM: Ein persönliches Wort zum Schluss?
ANERKANNTER LEHRBERUFClaudia Gabler
grundbildung_es ist so weit: die branche hat einen eigenen, anerkannten lehrberuf. im Herbst gehen die ersten 21 lernenden der grundbildung Fachfrau/Fachmann Kundendialog an den Start. CMM im gespräch mit der Frau, die seit Jahren für die grundbildung und das berufsbild der Contactcenter-Mitarbeiter kämpft und das thema nun zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hat: Angelika Mittermüller.
CMM: Frau MIttermüller, Sie engagieren sich seit fünf
Jahren für das Thema Grundbildung für Contactcenter-
Mitarbeiter. Nun gehen die ersten Lernenden an den
Start. Was hat Ihnen als Projektverantwortliche inner-
halb des Branchenverbands CallNet die Kraft gegeben,
den Lehrberuf zu etablieren?
Mittermüller: Eine grundsätzliche Motivation bei der
Gründung von CallNet.ch war das Engagement für die
Ausbildung in der Branche. Schon vor vielen Jahren
wurde mit dem Bundesamt für Bildung und Technolo-
gie (BBT) über eine eigene Grundbildung gesprochen.
Damals entschied man sich als ersten Schritt für einen
Weg über die Verbandsdiplome Callcenter Agent und
Szene_Grundbildung
Angelika Mittermüller, CallNet-Vorstand für Aus- und
Weiterbildung, verwirklicht Grundbildung für Contactcenter
in der Schweiz.
1303 /11 CMM
Mittermüller: Ein so grosses Projekt kann man nicht
stemmen, ohne von vielen Seiten Support, Mitarbeit,
Zuspruch und Engagement zu erhalten. Von der Idee
bis zum Start der Grundbildung durfte ich auf starke
Unterstützung zählen. All diesen Leuten möchte ich
meinen herzlichen Dank aussprechen. Mein Dank
geht auch an die Kritiker und Skeptiker. Sie haben
mich angespornt, mein Bestes zu geben. Und natür-
lich ein grosses Danke an alle Arbeitgeber, die nun
neuen Lernenden eine tolle Grundbildung ermögli-
chen und sich auf das Abenteuer mit viel Vertrauen in
meine Arbeit eingelassen haben.
Grundbildung_Szene
Die ersten ArbeitgeberWir haben uns bei den ersten Arbeitgebern, welche den
Lernenden die Grundbildung ermöglichen, umgehört.
pierre-luc Marilley,
leiter Kundensupport Swisscom
«Swisscom betreibt das grösste
Contactcenter in der Schweiz.
Die Idee, Lehrstellen anzubieten,
war seit langer Zeit vorhanden.
Als dann CallNet mit der Anfrage
zur Mitgestaltung auf uns zu-
kam, sagten wir gerne zu. Wir er-
hoffen uns von der Ausbildung einen Teil unseres Be-
darfs an gut ausgebildeten Fachleuten abdecken zu
können und Kontinuität durch eine anerkannte Leh-
re. Wir sehen dadurch eine Aufwertung des Berufes
und eine Wertschätzung der Mitarbeitenden durch die
Offizialisierung ihrer Tätigkeiten.»
Christina ghitti,
leitung Kunden Kontakt Center
weltbild
«Der Weltbild-Verlag in Olten
hat ab dem 1. Augsust 2011 eine
Auszubildende Fachfrau Kunden-
dialog. Wir werden in jedem
Lehrjahr eine weitere Lernende
einstellen. Wir freuen uns, in un-
serem Contactcenter endlich eine vom Biga anerkannte
Grundausbildung anbieten zu können. Die hohen An-
forderungen an MitarbeiterInnen in Contactcenter kön-
nen ohne eine solide und gezielt aufgebaute Grundaus-
bildung kaum bewältigt werden. Die neue duale Berufs-
bildung weist einen hohen Qualitätsstand auf, ist be-
darfsgerecht und sehr praxisbezogen. Ich verfolge seit
den Anfängen die Entwicklung und Aufbauarbeit unse-
res Verbandes. Das Resultat lässt sich sehen. Herzli-
chen Dank für das tolle Engagement!»
nicole Steimle,
Callcenter Management
Callpoint Ag
«Callpoint hat seit jeher die För-
derung des Callcenter-Images
und die Erbringung qualitativ
hoch stehender Services im Fo-
kus. Obwohl oder gerade weil
das herkömmliche Bild der Call-
center negativ behaftet ist, hat sich Callpoint stark bei
CallNet eingebracht als es um die Unterstützung des
Lehrgangs «Fachfrau/Fachmann Kundendialog» ging.
Zuerst waren wir offizieller Sponsor des Lehrgangs –
jetzt sind wir der erste Callcenter-Dienstleister in der
Schweiz, der eigene Lehrlinge in diesem Bereich ausbil-
det. Die Grundbildung ist ein Meilenstein für die Bran-
che und Callpoint ist stolz, als erster Dienstleister von
Anfang an dabei zu sein.»
Herbert Schorro,
leiter Contactcenter tCS
«Der Touring Club Schweiz setzt
sich für die Zukunft der Jugendli-
chen ein. Uns ist es wichtig, dass
wir den jungen Leuten eine soli-
de und sichere Arbeitsstelle er-
möglichen können. Die Grundbil-
dung Fachleute Kundendialog
passt optimal zu unseren Dienstleistungen und deckt
unseren Aufgabenbereich ab.
In der heutigen Arbeitswelt ist ein guter und professio-
neller Kundendienst äussert wichtig. Die Ausbildung ist
für alle Schulabgänger mit Flair für Kundenkontakt und
Sprachen geeignet. Es ist eine Grundausbildung mit Po-
tenzial zur beruflichen Weiterentwicklung und wird in
den kommenden Jahren nicht mehr vom Arbeitsmarkt
wegzudenken sein.»
Felix Häberli,
leiter Sunrise berufsbildung
«Wir haben uns entschlossen,
Arbeitgeber für Grundbildung
Fachleute Kundendialog EFZ zu
werden, weil die Anforderungen
und somit der Bedarf an gut
ausgebildeten Mitarbeitenden
im Kundendienst laufend stei-
gen und sich Sunrise grundsätzlich für die Ausbildung
von Lernenden stark macht. Mit einer Grundbildung ist
der Beruf im Contactcenter eidgenössisch und somit
offiziell anerkannt. Aus diesem Grund ist diese Ausbil-
dung sehr wichtig für diesen immer weiter wachsen-
den Berufszweig.»
«Grüezi, min Name isch Karin Müller vo dä Leo Versicherig,
wiä chan ich ihnä hälfä?»
Kundendienstmitarbeitende sind die Visitenkarte des
Unternehmens. Der Kunde ruft heute nur selten seinem
Lieferanten an, er nutzt alle möglichen Kanäle, um zu
seinen Informationen zu kommen. Wenn er dann aber
anruft, hat er eine komplexe Fragestellung und erwartet
nicht nur kompetente, sondern auch allzeit bereite,
freundliche und zuvorkommende Mitarbeitende. Dies
natürlich zu fast jeder Tages- und Nachtzeit und in allen
immer neue Produkte und Services fordern die Kunden-
dienstmitarbeitenden zusehends. Servicejobs, wie im
Gastgewerbe oder auch im Kundendienst, sind tenden-
ziell nicht des Schweizers Liebling. Woher kommen
denn die heutigen Kundendienstmitarbeitenden? Ein
GEHEN UNS IN ZUKUNFT DIE AGENTS AUS?Roger Meili
perSonAl_dass spezifische personalprofile mit hohen Anforderungen in der Schweiz knapp sind, erfahren wir tagtäglich aus der presse. wie sieht die entwicklung in den Kundendienstabteilungen, an der Kontaktstelle zum Kunden aus? gibt es Anzeichen einer personellen Verknappung?
Seit dem Inkrafttreten der Bilateralen Abkommen im Be-
reich der Personenfreizügigkeit verzeichnet die Schwei-
zer Wirtschaft wieder ein kontinuierliches Wachstum.
Pro Jahr erfahren wir einen positiven Wanderungssaldo
von + 1,5 Prozent oder rund 100 000 Personen, die in un-
ser Land einreisen. Gleichzeitig bewirkte die positive
Weltkonjunkturentwicklung eine Reduktion der Arbeits-
losenrate von ca. 1,5 Prozent. Für die Entwicklung des
Wohlstandes und der Sicherung der Altersvorsorge,
kann gegen diese Entwicklung eigentlich niemand et-
was einwenden. Wie überall gibt es nicht nur eine Son-
nenseite, sondern auch Entwicklungen, die das positive
Bild etwas trüben. Tendenziell hat eine längere Phase
dieser hohen Prosperität zur Folge, dass Personen mit
einer etwas tieferen Qualifikation plötzlich Jobs finden,
die früher undenkbar gewesen wären.
Szene_Mitarbeiter
In der Kombination von Cloud-Technologie und
Work@Home steckt ein enormes Potenzial für die Zukunft.
14 CMM 03 /11
Blick in die hiesigen Contactcenter zeigt dies eindrücklich.
Über 60 Prozent aller Kundendienstmitarbeitenden sind
zwischen 20- und 30-jährig und haben einen Migrations-
hintergrund. Die Eltern sind in den 80er, 90er Jahren aus
Südeuropa in die Schweiz eingewandert. Die Kinder
sind in der Schweiz aufgewachsen und sprechen ein-
wandfrei Schweizerdeutsch. Der Eintritt ins Berufsleben
ist häufig nicht reibungslos verlaufen. Die kommunika-
tiven Stärken, die Sprachgewandtheit und die Service-
orientierung stellten sich rasch als Schlüsselerfolgsfak-
toren heraus und so kamen viele in den Kundendienst-
bereich. Bei der Analyse der heutigen Situation stellen
wir fest, dass diese Mitarbeitenden einerseits das Con-
tactcenter gekonnt als Sprungbrett nutzen und anderer-
seits vor allem Frauen früher oder später den Beruf an
den Nagel hängen und zumindest über eine gewisse
Zeit aus dem Arbeitsmarkt verschwinden. In der Volks-
schule verstärkt sich der Druck in Richtung Gymnasien
immer mehr. Der Drang an die Mittelschulen und Univer-
sitäten ist ungebrochen. Die Personen, die heute in die
Schweiz einwandern sind eher aus Nordeuropa und ten-
denziell gut ausgebildet. Auch deren Kinder wählen
häufig den gleichen Weg wie die Eltern. Bei diesen Aus-
sichten stellt sich effektiv die Frage: Woher kommen un-
sere Kundendienstmitarbeitenden in Zukunft?
Arbeitsmarkt aktuell
Eine Auswertung der offenen Stellen zeigt, dass zum
Mittelwert aller Berufsbilder im Bereich Kundendienst
sechsmal mehr offene Stellen ausgeschrieben sind. Ein
Blick auf den Manpower Index Schweiz vom Oktober
2010 zeigt, dass das Profil Kundendienstmitarbeitende
bereits an zehnter Stelle der meistgesuchten Personal-
profile steht. Das ist ein ziemlich starkes Stück. Ein Aus-
weichen in benachbarte Länder (Nearshoring) ist auf-
grund der Sprache und der Mengen nur bedingt möglich.
Reduktion der Transaktionen durch Prozessoptimierung
Dank der grossen Anstrengungen, welche im Bereich
der Kontaktprozessoptimierung durch die Verschiebun-
gen auf Online oder Voiceportale unternommen wer-
den, kann ein Teil des oben beschriebenen Problems
entschärft werden. Beobachtungen im Rahmen des
Swiss-Contact-Center-Reports 2010 zeigen auf, dass
trotz des Mehrvolumens durch das Bevölkerungswachs-
tum mit der Automatisierung das Volumen in etwa stabil
gehalten werden kann. Eindrücklich ist dieses Phäno-
men in der Finanzindustrie zu beobachten: Waren vor
drei, vier Jahren von über 60 Prozent der Kundenanfra-
gen in den Servicecentern zum Kontostand, Zu-/Abgän-
gen, sind diese durch Online-Banking und SMS-Dienste
praktisch verschwunden. Diese Anstrengungen sind
wichtig und helfen die Situation zu entschärfen.
Work@Home nicht nur ökologisch
Das eingangs beschriebene Wachstumsszenario bringt
die kleine Schweiz zunehmend an ihre Kapazitätsgren-
zen. Engpässe beim Wohnraum, auf der Strasse und in
den Zügen ist die Folge. Das Nachziehen der Infrastruk-
turen braucht Jahre. Bereits haben Politiker erfasst,
dass in der Kombination von Cloud-Technologie und
Work@Home ein enormes Potenzial stecken könnte. Am
19. Mai 2011 hat zum zweiten Mal der Nationale Home-
Office Day stattgefunden. Über 40 000 Personen haben
daran teilgenommen und rund 9200 Tonnen CO2 ge-
spart. Dabei sind es nicht nur die ökologischen Fakto-
ren, die eine immense Rolle spielen:
• Mit Work@Home können neue Personalressourcen
angesprochen werden, namentlich Mütter, Hausfrau-
en, Senioren und körperlich immobile Menschen.
• Work@Home hilft im Kundendienst Spitzen effizient
zu brechen.
• Die Mitarbeitenden, die von zu Hause aus arbeiten
erhöhen ihre Lebensqualität und sind erst noch pro-
duktiver.
• Das wertvolle Know-how, welches teuer aufgebaut
werden muss, kann längerfristig gesichert werden.
Work@Home ist zweifelsohne ein Schlüsselelement zur
Lösung der anstehenden Probleme im Bereich Ressour-
cen und Produktivität in schweizerischen Contactcen-
ter. Technologisch sind die meisten Unternehmen so-
weit, dies umzusetzen. Was es noch braucht, ist ein Sin-
neswandel, einige organisatorische Vorkehrungen und
vor allem Vertrauen in die Mitarbeitenden. Seien Sie
mutig – Sie werden erstaunt sein, welche Energien Sie
bei Ihren Mitarbeitenden freisetzen, wenn Sie Ihnen
Vertrauen schenken!
Roger Meili beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Optimierung des Kundenkontaktprozesses. Er ist Inhaber von ProfileConsulting und Ehrenpräsident von CallNet.ch.
Mitarbeiter_Szene
work@Home ist ein Schlüssel- element zur lösung anstehender probleme im bereich ressourcen.
1503/11 CMM
das profil Kundendienstmitar-beitende bereits an zehnter Stelle der meistgesuchten personal-profile in der Schweiz.
Szene_Menschen die bewegen
deranlagen für Ölbohrinseln (!) und – nicht ganz so exo-
tisch – zur Messung der Milch in den Milchlastern, die von
Bauernhof zu Bauernhof fuhren. «Das Unternehmen bot
hardwarenahe Programmierung, in erster Linie für alles,
was aus der Mechanik kam und Software brauchte», er-
zählt uns der heutige CEO, Martin Wüthrich im Rahmen
unserer Zeitreise in die frühe Geschichte von b+s. Doch
der künftige Unternehmensschwerpunkt liess nicht lange
auf sich warten: Nach erfolgreicher Unternehmensetab-
lierung im Bereich Software Engineering unternahm b+s
bereits 1995 erste Schritte in der Contactcenter-Thematik.
In dieser Zeit stiess Martin Wüthrich zum Unternehmen.
Pionierleistungen im Bereich Contactcenter-Lösungen
«1995 haben wir aus einer Notsituation heraus mit dem
Contactcenter-Thema begonnen», memoriert Wüthrich. Zu
dem Zeitpunkt gab es in der Schweiz exakt drei Telefonzen-
tralen: Siemens, Nortel und Alcatel. «Unser Kunde Post
hatte alle drei Typen im Einsatz, auf mehrere Standorte ver-
teilt, und wollte darauf ein Contactcenter bauen – zum da-
maligen Zeitpunkt eine Utopie», blickt Wüthrich zurück.
Aber ein «geht nicht» gab es nicht für die Contactcenter-
Pioniere. Vor den ersten IVRs und CTIs installierte das
BRAIN POWERClaudia Gabler
innoVAtionSKrAFt_wir befinden uns im Jahr 1981. die ganze Schweiz spricht von ronaldreagan, Charles und di und tgV. die ganze Schweiz? nein, ein von innovativen Vordenkern bewohntes büro in der nähe von bern startet durch und wird als innovationstreiber fürContactcenter-lösungen in die geschichte eingehen: CMM im gespräch mit bucher + Suter- Ceo Martin wüthrich anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von b+s.
Betritt man das Office von b+s im Noser-Haus an der Ara-
strasse in Worblaufen, spürt man sofort: Hier geschieht
Zukunft. 90 «Brainy People», – die meisten Software-In-
genieure, -Entwickler und -Designer – beschäftigen sich
mit dem Design, der Integration, Bereitstellung und War-
tung komplexer Contactcenter-Projekte rund um den Glo-
bus. Das Contactcenter-Know-how ist bei b+s hoch kon-
zentriert. Die System Engineers sind ausgewiesene Ex-
perten. Sogar weltweit weist b+s die höchste Dichte an
System Engineers im Unternehmen auf. Ihre Mission: In-
telligente Contactcenter und Lösungen, die das Tor zur
Zukunft öffnen. Das Team: hoch motiviert und bestrebt,
stets einen Schritt voraus zu sein, zu suchen, zu erforschen,
zu verbessern. Seit 1995 wird hier in diesem wegberei-
tenden Spirit Callcenter-Pionierarbeit geleistet. Dabei
war das Thema Contactcenter bei Firmengründung noch
nicht einmal angedacht.
Die Anfänge
Vor 30 Jahren beschäftigte sich Daniel Suter, bis heute im
Verwaltungsrat des Unternehmens, mit Robotik und Soft-
waretechnik. Erste Projektaufträge erhielt der Entrepre-
neur im Bereich Softwaresteuerung von Aufzügen, För-
1981 Gründung b+s
Standorteröffnung in Deutschland. Die Expansion
nach Europa beginnt
Weltweit 1. VoIP Contactcenter
für BEKW
Pionierarbeit
b+s richtet erstes Contactcenter für die
Post ein
1995 Martin Wüthrich steigt bei b+s ein
2000 Kooperation mit Cisco
16 CMM 03 /11
Menschen die bewegen_Szene
Team einen Cube RS232, welcher die jeweiligen Zustände
an das KIS (Kundeninformationssystem) übermittelte.
Floss Strom, war der Agent belegt, floss kein Strom, war er
frei. «So rudimentär das heute klingen mag: Dieses Projekt
war ein wichtiger Meilenstein in das neue Contactcenter-
Zeitalter», ist Wüthrich überzeugt.
Und weil das ganze Thema so gut lief und verheissungs-
volle Zukunftsperspektiven bot, entschlossen sich die
smarten Entwickler unter der Leitung von Martin Wüth-
rich ein eigenes Contactcenter-Produkt namens darondo
zu entwickeln. «Hier wurde das erste Agenten-GUI ange-
schlossen: Als erste Firma der Schweiz operierte b+s mit
einem grafischen Java Frontend, eine echte Revolution»,
erinnert sich Wüthrich. Schon bald folgte das Thema CTI.
Seit 2000 hat sich das Unternehmen darauf spezialisiert, die
ganze Suite von Cisco-Contactcenter-Lösungen zu instal-
lieren und zu betreuen. «Zuerst haben wir es noch mit
unserem eigenen Produkt, darondo, versucht, jedoch als
relativ kleines Team in grossen, internationalen Unterneh-
men kamen wir nicht so recht vom Fleck. Mit Cisco als Part-
ner sah die Sache gleich viel besser aus», so Wüthrich.
Die nächste Dimension: VoIP
«Mit dem Einstieg bei Cisco erfolgte der Einstig von der tra-
ditionellen Welt in die IP-Telefonie», erzählt Wüthrich. Noch
im selben Jahr wurde das weltweit erste VoIP-Contactcenter
für den Kunden BKW eingerichtet. Was aus damaliger Sicht
wie eine Mutprobe wirkt, hat sich zwischenzeitlich zum In-
dustrie-Standard etabliert. «Heute laufen 97 Prozent unse-
rer Contactcenter auf IP-Basis», sagt Wüthrich.
«Eine CTI hat heute jedes Contactcenter. Das Thema Mul-
tichannel, welches wir seit acht Jahren pushen, begann
sich erst in den letzten beiden Jahren so richtig durchzu-
setzen», so der Experte. Mittlerweile haben 30 Prozent der
Unternehmen professionelles E-Mail-Routing implemen-
tiert, vor zwei Jahren waren es erst 5 Prozent. «Das Thema
Chat etabliert sich wesentlich schneller. Im Bereich Social
Media sind die Umsetzungsphasen sogar noch kürzer»,
berichtet Wüthrich. «Wir sind in diesen Themen mit unse-
ren Lösungen gut positioniert», so Wüthrich, der seiner
Zeit immer voraus war. Presence Management entwickelte
der Mastermind bereits 1995, E-Mail-Routing 2003. The-
men, die erst in jüngerer Zeit tatsächlich Einzug fanden.
Wachstum und Expansion
Von der Schweiz aus – nicht wie so häufig umgekehrt – ist
b+s nach Europa sowie in die USA und in den Mittleren
Osten expandiert. «Weiteren Ausbau haben wir im Pro-
jektgeschäft in unseren Fokus-Märkten im benachbarten
Ausland geplant», so der CEO. Mit der Teleopti-Koopera-
tion wird hier zudem auch das Thema Workforce Manage-
ment intensiviert. «Wir denken, dass dies ein wichtiges
Geschäftsfeld für uns ist, welches gute Wachstumsmög-
lichkeiten bietet», erklärt Wüthrich. Zudem sei man dar-
an, in den USA das Produktgeschäft aufzubauen. «Dass
der Bedarf für Multichannel-Contactcenter gerade im So-
cial-Media-Zeitalter da ist, zeigen uns die Projekteingän-
ge. Wir freuen uns auf Weiteres, wo wir unseren Pionier-
geist und unser Flair für Innovation einbringen können»,
fügt Martin Wüthrich mit einem Schmunzeln hinzu.
Wir wünschen dem innovativen CEO und seinem Team
viel Erfolg für die nächsten 30 Jahre und weiterhin ein gu-
tes «Gspüri» beim Aufdecken der nächsten Contactcenter-
Trends!
1703/11 CMM
Bucher + Suter ist weltweiter Anbieter von Contactcenter-Lösungen und
-Dienstleistungen. Als Integrator ist das Unternehmen
darauf spezialisiert, Cisco-Contactcenter-Lösungen zu in-
stallieren und zu betreuen. b+s realisiert für seine Kunden
ganzheitliche Lösungen und Add-on-Produkte wie zum
Beispiel Multichannel Agent Desktop, Unified Communi-
cation Adapter, Reporting-, Multichannel-Routing- aber
auch Workforce-Management-Lösungen.
Seit 1995 ist b+s Teil der Noser Group und stolz auf seine
Gruppenkompetenz in Informatik und Telekommunikation.
2003 b+s spezialisiert sich auf Multichannel-Lösungen
2007 Expansion in die USA und in den
Mittleren Osten
2011 Kooperation mit Teleopti im
Bereich WFM
CMM: Herr Meloni, können Sie kurz Ihre Entwicklung im
Unternehmen in den letzten fünf Jahren beschreiben?
Meloni: Im Jahr 2002 habe ich gemeinsam mit weiteren
Gründungsmitgliedern die Assets der Vorgängerfirma
von theBEEcompany gekauft, dies war der Beginn der
heutigen avocis. Bis Dezember 2006 leitete ich das ope-
rative Geschäft von theBEEcompany in Deutschland
und der Schweiz als Geschäftsführer. Neben der the-
BEEcompany haben wir im Laufe der Zeit weitere Einzel-
marken im Bereich Kommunikationsdienstleistungen
unter dem Namen PREMIUMcommunications Group ge-
bündelt. 2007 wurde ich CEO der Unternehmensgruppe,
2009 erfolgte zusätzlich die Ernennung zum Verwal-
tungsrats-Delegierten.
Die beiden Funktionen übe ich noch heute aus, nach un-
serer Markenumstellung wurde aus der PREMIUMcom-
munications Group die heutige avocis AG.
CMM: Während der diesjährigen Call Center World wur-
de mit avocis eine neue Dienstleistungsmarke aus der
Taufe gehoben. Was steht dahinter?
Meloni: Wir haben uns für eine Markenumstellung ent-
schieden, um die Stärke der Einzelmarken transparen-
ter zu machen und komplexe Aufgaben im Verbund op-
timal erfüllen zu können. Unser Ziel ist es – wie auch der
Name avocis sagt – einheitlich, sozusagen «mit einer
Stimme» aufzutreten und zwar nach innen und aussen.
Wir hatten viele Auftraggeber, die unsere Dienstleistun-
gen über verschiedene Marken in Anspruch nahmen. In
der Vergangenheit war es für unsere Kunden nicht trans-
parent genug, dass hinter den verschiedenen Marken
immer das gleiche Unternehmen mit einem Versprechen
stand. Das galt es zu ändern. So hat der Kunde heute
nur noch einen Ansprechpartner und kann von unserem
gesamten Portfolio an 14 Standorten profitieren. Dabei
bleibt die Betreuung regional dort, wo es der Kunde
wünscht.
EINSTIMMIGER ERFOLGClaudia Gabler
porträt_Mit 25 Jahren gründete Marcus Meloni thebeecompany. Heute, 9 Jahre später, ist der entrepreneur Ceo der avocis Ag, die 2010 einen umsatz von 180 Mio. euro erwirtschafte-te. Mit 6 500 Mitarbeitern ist das unternehmen an mittlerweile 14 Standorten erfolgreich und gilt in deutschland, Österreich und der Schweiz als drittgrösster Kommunikationsdienstleis-ter. CMM im exklusivgespräch mit dem jungen unternehmer, der mit Qualität und Kunden- nähe von der Schweiz aus die Callcenter-welt erobert.
Szene_Porträt
avocis CEO Marcus Meloni zur Markenumstellung:
«Unser Ziel ist es einheitlich, sozusagen ‹mit einer
Stimme› aufzutreten.»
18 CMM 03 /11
Auch für die interne Kommunikation bringt die einheit-
liche Marke viele Vorteile und begünstigt ein starkes Zu-
sammengehörigkeitsgefühl.
Durch die Monomarkenstrategie wird ferner auch unse-
re Grösse sichtbar. Immerhin zählt avocis mit 6 500 Mit-
arbeitern zu den grössten Kommunikationsdienstleis-
tern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
CMM: Haben sich durch die neue Dachmarke Umstruk-
turierungen auf der personellen, finanziellen und Work-
flow-Ebene ergeben?
Meloni: Die Markenumstellung war sicherlich für uns ein
Stichtag, neue Impulse im Unternehmen umzusetzen.
Aber viele Dinge sind auch gleich geblieben: Mit unseren
14 Standorten setzen wir nach wie vor auf das bewährte
Konzept der regionalen Kundennähe, und dort stehen
die Zeichen derzeit auf Wachstum. So suchen wir bei-
spielsweise in Berlin, Kiel, Düsseldorf und Leipzig neue
Mitarbeiter. Zudem haben wir im Mai dieses Jahres un-
sere neue Deutschlandzentrale in der Kommandanten-
strasse in Berlin bezogen. Zukünftig vereint avocis hier
alle strategischen Verwaltungsprozesse wie IT, Personal
oder Finanzen. Gleichzeitig stehen unseren Mitarbeiten-
den an diesem Standort erheblich vergrösserte und mo-
dernisierte Callcenter-Flächen zur Verfügung. Durch die-
sen attraktiven Arbeitsplatz bieten wir einen Mehrwert,
der sich positiv auf unsere Leistungsfähigkeit auswirkt.
CMM: Welche Projekte planen Sie zukünftig unter der
neuen Dachmarke?
Meloni: Derzeit stehen die Branchen Energie, Financial
Service und Healthcare im Fokus. Uns geht es hier in ers-
ter Linie um den Ausbau von Services mit einem hohen
Komplexitätsgrad. Als Beispiel sind hier die Energiever-
sorger zu nennen, für die wir bereits seit Jahren vor allem
im Bereich Kundenkontaktmanagement erfolgreich tätig
sind. Hier werden wir noch stärker einsteigen, indem wir
u.a. Lieferantenwechselprozesse und Backoffice-Pro-
zesse übernehmen. Auch im Bereich Healthcare wird es
einige Veränderungen geben: Konkret werden wir bei-
spielsweise den Be-
reich Social Media
und digitale Medien
zukünftig noch stär-
ker ausbauen.
CMM: Kundenda-
tenschutz ist in den
Medien immer wie-
der ein Thema. Wie
geht avocis mit die-
sem Thema um?
Meloni: Als einer
der grössten Kom-
munikationsdienst-
leister ist es unsere Pflicht, sensible und personenbe-
zogene Daten zu schützen und dies öffentlichkeitswirk-
sam zu dokumentieren. Erst kürzlich haben wir z.B. den
prüfen. Und das mit Erfolg: Die Standorte wurden mit
dem Zertifikat «Geprüfter Kundendatenschutz (TÜV
Rheinland) ausgezeichnet. Nur durch diese regelmässi-
gen Zertifizierungen können wir gewährleisten, dass
unsere Kunden uns vertrauen und wir ihnen Spitzen-
qualität liefern.
CMM: Können Sie die Markenstrategie von avocis mit
wenigen Worten beschreiben?
Meloni: avocis positioniert sich als leistungsstarker,
erfahrener und flexibler Partner, der immer in der Nähe
des Kunden ist und dessen Wünsche fokussiert löst.
Neben absoluter Zuverlässigkeit stehen Flexibilität und
Spezialisierung im Vordergrund. So haben wir Deskrip-
toren in unsere Markenarchitektur implementiert, die
durch Markenzusätze wie -Healthcare, -Finance, -Ener-
gy kommuniziert werden.
CMM: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch,
Herr Meloni!
Porträt_Szene
«Wir werden den Bereich Social
Media und digitale Medien zukünftig
noch stärker ausbauen.»
Marcus Meloni, CEO avocis
1903 /11 CMM
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20 CMM 03/11
führt zu Weiterempfehlungen (vgl. Abbildung 1). Je bes-
ser der Kunde, der guten Service erhält, vernetzt ist und
je emotional ansprechender das Erlebnis ist, umso eher
wird er von sich aus seinen Freunden und Verwandten
von diesem Erlebnis erzählen. So manche Geschichte,
die mit den Worten «Du, ich muss Dir etwas erzählen ...»
beginnt, wird zur besten Weiterempfehlung. Eine Emp-
fehlung beispielsweise auf dem sozialen Netzwerk Fa-
cebook erreicht heute im Durchschnitt über 150 Perso-
nen im Netzwerk, ist also wesentlich erfolgreicher als
manche klassische Marketingmassnahme. So kann man
argumentieren, man solle sich als Unternehmen in der
Vermarktung seiner Leistungen als Serviceleader posi-
tionieren und dies müsse sich von selbst ergeben.
Erweiterung der Touchpoints
SO einfach ist es natürlich nicht. Häufig sind die tollen
Serviceerlebnisse auf die Kunden beschränkt, die unse-
re «klassischen» Touchpoints besuchen: Shop, Contact-
center und vielleicht noch eine Website. Doch das ma-
chen immer mehr Kunden erst, wenn sie schon recher-
chiert haben und eine Vorauswahl für einen Anbieter
getroffen haben, wie unsere Studien und Fokusgruppen
deutlich zeigen. Wie kann man also das Image eines
Serviceleaders über die bestehenden Touchpoints und
bisherigen Kunden des Unternehmens ausdehnen, um
gezielt neue Kunden anzuziehen, die bereit sind für gu-
ten Service Geld auszugeben?
Top of Mind bei Kaufentscheidung
Einen interessanten Weg zeigt das Unternehmen «Best
Buy» in den USA auf. Best Buy verkauft Unterhaltungs-
elektronik und ist für die ausgezeichnete Kompetenz
seiner Mitarbeiter im Kundenservice und in der Bera-
tung bekannt. Doch die unmittelbare Erfahrung mit die-
sem tollen Kundenservice ist auf die physische Begeg-
nung im Shop limitiert. Mit der Etablierung des Online-
Service-Kanals «Twelpforce» über die 140 Zeichen Mi-
croblogging-Plattform Twitter hat es Best Buy geschafft,
diese Erfahrung zu multiplizieren und vor allem via ei-
nen gezielten SEO/SEM-Prozess (Search Engine Optimi-
keting) im Web wiederauffindbar zu machen. So beant-
worten die Mitarbeiter aus den Stores nicht nur in Leer-
GUTER SERVICE BRAUCHT PRProf. Dr. Nils Hafner
SoCiAl MediA_Vor einem Jahr lancierte der Autor die behauptung, dass Service und pr-Fä-higkeiten eines unternehmens zusammenwachsen müssen. Spätestens seitdem klar wird, dass der einsatz von Social Media ein unumkehrbarer trend im Marketing ist.
Gerade in Krisensituationen, wie dem Ausfall von Grund-
leistungen eines Unternehmens, sind Social Media ge-
eignete Touchpoints, um grosse Kundengruppen schnell
und effizient zu informieren und ihre Fragen zu beant-
worten. Klar ist auch, dass es dazu Fähigkeiten benö-
tigt, die bisher weniger die PR-Abteilungen als vielmehr
die Servicecenter von mittleren und grossen Unterneh-
men hatten. Dazu gehört eine hohe Verfügbarkeit, im
Idealfall 7 x 24 Stunden, eine kundennahe Sprache und
damit eine deutlich verbesserte Reaktionsfähigkeit.
Doch umgekehrt müssen die verantwortlichen Service-
abteilungen neu über PR-Fähigkeiten verfügen. Das gilt
insbesondere für die geschriebene Sprache. Denn bis-
her haben Servicemitarbeiter vor allem mündlich über
das Telefon mit dem Kunden kommuniziert. Umgekehrt
muss man sich nun fragen, ob guter Service auch PR be-
nötigt. Die Frage ist mit einem deutlichen «Ja» zu beant-
worten, wie die folgende Argumentation zeigt.
Service – das neue Marketing
Service ist ohne Frage das neue Marketing. Denn nur
wer guten Service liefert, schafft es, sich langfristig als
wertschöpfend und interessiert an den Bedürfnissen
seiner Kunden in deren Köpfen zu verankern. Und das
CRM_Social Media
@twelpforce: Mitarbeitende liefern den kaufentscheidungsre-
levanten Mehrwert.
2103 /11 CMM
zeiten die Anfragen von Kunden zu
Unterhaltungselektronik, die an @twelpforce gestellt
werden. Sie gehen sogar einen Schritt weiter. Sie su-
chen nach allgemeinen unspezifischen Anfragen zu TV-
Geräten, MP3-Playern, HIFI und Heimcomputern und
beantworten diese, obwohl sie nicht explizit an das
Twelpforce-Team gestellt wurden. So besetzen die
Best-Buy-Mitarbeiter ein Thema in den Gesprächen ih-
rer Kunden und liefern über Fachinformationen Mehr-
wert. Kein Wunder, dass ein Kunde, der einmal eine An-
frage zu einem allgemeinen Thema schnell und ver-
ständlich von dieser Firma beantwortet bekommt, ge-
nau diesen Anbieter Top of Mind hat, wenn es um die
Kaufentscheidung geht.
Aber selbst wenn die Kaufentscheidung längst gefallen
ist, müssen Kunden häufig darauf hingewiesen werden,
wo sie den besten Service zu den für sie vorteilhaftes-
ten Konditionen erhalten können. Hier kommen an-
schauliche Beispiele aus dem Automobilbereich. Viele
Premiummarken verkaufen ihre Autos heute mit Mobi-
litätsgarantie im Pannenfall. Trotzdem wählen viele
Kunden im Pannenfall den TCS an, zum Teil mit erhebli-
cher Kostenfolge, obwohl sie den oben beschriebenen
Service bei ihrem Anbieter mit dem Kauf des Autos
schon erworben haben. Warum? Sie denken nicht dar-
an. Der TCS (oder in Deutschland der ADAC, Österreich
ÖAMTC) besetzt hier die Top-of-Mind Position.
Ein drittes Beispiel stammt aus unserer eigenen Bera-
tungspraxis. Im Zuge der Entwicklung einer neuen Ser-
vicestrategie im April 2010 wurden 300 Digital Natives,
also Menschen unter 21 Jahren befragt, was sie im Falle
einer Nichtfunktion ihres Handys machen würden. Die
Antwort überraschte: Kaum einer der Befragten gab an,
via Internetcommunities, Social Media oder Foren um
Rat zu suchen. Das profane Ergebnis: Die jungen Leute
rufen via Festnetz bei ihrem Provider an. Die Begrün-
dung: «Service über das Internet haben DIE doch nicht
im Griff.» Ein schönes Beispiel dafür, wie der Einsatz
von Servicekanälen wahrgenommen oder eben NICHT
wahrgenommen wird, wenn positive Erlebnisse nicht
gezielt kommuniziert und damit vermarktet werden.
Dass sich das inzwischen geändert hat, zeigt beispiels-
weise das Social Media Ranking der BILANZ aus dem
Mai 2011.
Was ist nun zu tun: Der Spruch «Tue Gutes UND rede
darüber» ist sicherlich abgegriffen. Aber: Jedes gute
Serviceerlebnis mit unseren Kunden sollte nach Mög-
lichkeit dokumentiert werden. Die Branche lechzt nach
guten Servicegeschichten. Und das gilt nicht nur für
Facebook & Co.
Prof. Dr. Nils Hafner ist internationaler Experte für den systematischen Aufbau profitabler Kundenbeziehungen. Er leitet den «CAS Customer Focus» an der Hochschule Luzern und arbeitet als Speaker, Dozent, Au-tor und Berater. In seinem Blog «Hafner on CRM» versucht er, dem The-ma seine informativen, schönen, schlimmen und lustigen Seiten abzu-gewinnen.
Social Media_CRM
Service ist das neue Marketing. Denn nur wer guten Service liefert,
schafft es, sich langfristig als wertschöpfend und interessiert an
den Bedürfnissen seiner Kunden in deren Köpfen zu verankern.
Kommunikation auf Fingertip» DECT-Headset mit Noise-Cancelling-Mikrofon» Farbdisplay mit Touchscreen» Multiuse: Festnetztelefon und PC
Kommunikation auf Fingertip» DECT-Headset mit Noise-Cancelling-Mikrofon» Farbdisplay mit Touchscreen» Multiuse: Festnetztelefon und PC
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22 CMM 03 /11
Suboptimale CRM-Nutzung
Zwar ist unbestritten, dass die allermeisten Unternehmen
in der Finanzbranche bereits eine CRM-Lösung (Customer
Relationship Management) einsetzen. Allerdings ist auch
klar, dass viele CRM-Systeme nicht optimal genutzt wer-
den – sei es weil sie in die Jahre gekommen sind und we-
sentliche, heute notwendige Funktionen nicht beinhal-
ten, sei es dass die Unternehmen ihre CRM-Lösung zu we-
nig auf bewährte Prozessabläufe abgestimmt haben.
Denn noch im Jahr 2000 schätzten die meisten Unterneh-
men die business-seitigen Vorteile von CRM-Systemen
als gering ein. Das hat sich mittlerweile geändert, weil
CRM nun nicht mehr bloss als IT-Lösung angesehen wird,
sondern vielmehr als ein Set von Geschäftsprozessen,
Workflows und Best Practices, die den effektiven und ef-
fizienten Einsatz eines CRM-Systems bestimmen.
Wie zentral eine optimale Abstimmung des Systems auf
die Geschäftsprozesse ist, zeigt sich vor allem nach Fir-
menzusammenschlüssen und -übernahmen – eine Praxis,
die in der Finanzindustrie sozusagen zum Geschäftsmo-
dell gehört. Gerade im Zug und nach der Finanzkrise wur-
FINANZ-CRM AUF ALLEN KANäLENBeat Hochuli
MultiCHAnnel_in der «erholungsphase» nach der Finanzkrise können die Finanzdienstleis-ter mit Multi-Channel CrM ihren ramponierten ruf wieder herstellen. echte Kundenzentriert-heit und technische Analyse-tools sind dafür unverzichtbar.
Die Reputation der Banken, Versicherungen und Invest-
ment-Unternehmen ist seit der Finanzkrise – gelinde ge-
sagt – angeschlagen. Deshalb haben diese Institute gera-
de jetzt, in der sogenannten Erholungsphase, die Mög-
lichkeit – aber auch die Pflicht – das Vertrauen ihrer Klien-
tel wieder herzustellen und massiv zu stärken. Wesentlich
ist dabei natürlich eine umfassende Unterstützung bei
der Verwaltung der Kundenfinanzen, nachdem zahlreiche
Anleger aufgrund der Krise teils gravierende Verluste hin-
nehmen mussten. Damit eine solche umfassende Unter-
stützung realisiert werden kann, müssen die Finanzinsti-
tute klar und direkt kommunizieren – und dies über Kom-
munikationskanäle, die den Wünschen und Bedürfnissen
der einzelnen Kunden genau entsprechen. Mit anderen
Worten: Sie müssen eine vielfältige Multichannel-Kom-
munikationslösung implementieren und anbieten, die
vom Internet-Auftritt über mobile Applikationen, Telefon-
Kontakt, Direct Mailings, Informationen am Bancomat,
physischen Filialen und Büros bis hin zur E-Mail-Korres-
pondenz sämtliche Kommunikations- und Interaktions-
Möglichkeiten ausschöpft.
CRM_Finance
Viele Banken stehen vor dem Problem, wie sie ihre Daten zwischen den unterschiedlichen Silos in den verschiedenen Geschäfts-
bereichen austauschen und zusammenführen können.
2303 /11 CMM
den zahlreiche schwächere Wettbewerber von ihren stär-
keren Konkurrenten «einverleibt». Das Resultat: Viele
Banken stehen vor dem Problem, wie sie ihre Daten zwi-
schen den unterschiedlichen Silos in den verschiedenen
Geschäftsbereichen austauschen und zusammenführen
können. Dazu kommt, dass auch einzelne Abteilungen
sche Anforderungen und auch Alt-Systeme implementiert
haben. All diese verschiedenen Silos erschweren die Da-
ten-Zusammenführung und -Optimierung im Rahmen der
CRM-Strategie – und können positive Kundenerfahrungen
schnell stören oder gar verhindern. Dies ist beispielswei-
se dann der Fall, wenn ein Kunde aufgefordert wird, seine
Angaben in einem Format einzutragen, das ihm nicht ver-
traut ist und ihm deshalb nicht behagt – oder wenn der
Klient sogar seine Daten nochmals eingeben muss, ob-
wohl er sie über einen anderen Kanal bereits kommuni-
ziert hat.
Ungleichgewichte ausbalancieren
Gegenwärtig nutzen praktisch alle Finanzinstitute auf die
eine oder andere Weise mehrere Kanäle für die Interaktion
mit ihren Kunden. Die meisten haben sich allerdings auf
die Pflege und den Ausbau bestimmter Kanäle «speziali-
siert», während die anderen Medien eher stiefmütterlich
behandelt werden. So kann eine Bank über robuste Online-
Dienste verfügen, hat aber unter Umständen immer wieder
Probleme damit, in den Contactcentern die Antwortzeiten
kurz und die Kundenzufriedenheit hoch zu halten. Oder
eine Versicherung ist Spitze im Verkauf von Policen in phy-
sischen Büros und über Agenten – verpasst aber unzählige
Möglichkeiten, potenzielle Kunden zu gewinnen, weil sie
bei E-Mail-Kampagnen schwach auf der Brust ist. Solche
Ungleichgewichte bei der Leistungsfähigkeit der einzelnen
Kanäle führen schnell zu suboptimalen Anstrengungen im
Cross-Channel-Marketing, denn dieses erfordert eine gute
Performance über sämtliche relevanten Kanäle hinweg.
Für diejenigen Finanzdienstleister, die ihr kollaboratives
Marketing wirklich beherrschen, sind die Vorteile in Ge-
stalt von erheblich höheren Kundenantwort-Raten be-
trächtlich. Dies belegen unter anderem Studien des Markt-
forschungsunternehmens Aberdeen Group zum Thema
Cross-Channel Campaign Management. Damit die Möglich-
keiten von Multi-Channel-CRM voll ausgeschöpft werden
können, sollte eine Bank oder eine Versicherung Technolo-
gien für Analyse und Entscheidungsfindung in Echtzeit ein-
setzen, die Daten über alle Kanäle hinweg integrieren und
synchronisieren, gezielte und messbare Mehrkanal-Kam-
pagnen kreieren – sowie personalisierte Dienstleistungen
für ihre Kunden anbieten. Denn Letztere verlangen nach
den Erfahrungen während und nach der Finanzkrise immer
vehementer nach schnellen und intelligenten Investment-
Informationen, die passgenau ihren Bedürfnissen entspre-
chen. Die Finanzdienstleister können diesen Kunden nur
gerecht werden, wenn sie ihren Mitarbeitenden die Mög-
lichkeit geben, auf der Basis eines schnellen und perma-
nent aktuellen Datenzugriffs Echtzeit-Entscheidungen zu
treffen und sofort in die Tat umzusetzen.
Kommunikation in beiden Richtungen
Damit das Potenzial an Kunden-Interaktionen maximal
ausgeschöpft werden kann, versteht es sich von selber,
dass die entsprechende CRM-Lösung in jedem Fall bi-di-
rektional sein muss. Dadurch kann sichergestellt wer-
den, dass die Erkenntnisse, die aus dem Outbound-Mar-
keting gewonnen werden, jederzeit auch für das In-
bound-Marketing zur Verfügung stehen. Die CRM-Lö-
sung sollte also eine umfassende Sicht auf Kunden-
Trends und Interaktionsqualität bieten, basierend auf
den Erfahrungen, die auf allen Kanälen und an sämtli-
chen Touchpoints gesammelt werden. Schliesslich sollte
das CRM-System über eine Selbstlern-Engine verfügen,
welche die Informationen über die Kunden-Interaktio-
nen aus allen Kanälen dahingehend nutzt, dass sie effi-
zient die vielversprechendsten Eigenschaften künftiger
Finanzprodukte-Offerten festlegt. Dadurch können ge-
zielte Kampagnen innerhalb von Stunden kreiert und
lanciert werden.
Unter dem Strich lässt sich festhalten: Die sogenannte
Erholungsphase nach der Finanzkrise kann und sollte
von den Dienstleistern dieser Branche für die Etablie-
rung eines echten Multi-Channel-CRM genutzt werden,
das auch die Möglichkeit bietet, den Kundendienst neu
zu definieren und die Kundenwünsche wirklich ins Zent-
rum zu stellen. Dazu gehört, dass den Interaktionen, die
von den Kunden initiiert werden, spezielle Aufmerksam-
keit zuteilwird. Denn diese Interaktionen sind in der Re-
gel wichtiger als Verkaufs-initiierte Interaktionen. Wenn
ihre Klientel sich bei Anfragen richtig verstanden und ef-
fizient beraten fühlt, stehen die Chancen gut, dass die
Finanzinstitute ihren ramponierten Ruf wieder herstel-
len können – auf der Basis einer umfassenden CRM-Lö-
sung, die sowohl aCRM-Komponenten (analytisches
CRM) als auch Social-CRM-Funktionen beinhaltet.
Beat Hochuli ist freischaffender ICT-Journalist und lebt in Kota Kinabalu,
Malaysia.
Finance_CRM
eine Multi-Channel-CrM kann genutzt werden, um den Kunden-dienst neu zu definieren und die Kundenwünsche wirklich ins zentrum zu stellen.
24 CMM 03 /11
Publireportage_Swiss CRM Forum
Wachstumsmarkt, da Kundenorientierung einen immer
stärker werdenden Stellenwert erhält.
Also rosige Aussichten für die Anbieter von CRM-Software?
René Meier: Die Anbieterlandschaft für klassische CRM-
Lösungen hat sich in den letzten Jahren nach einer zwischen-
zeitlichen Fusionswelle nicht mehr massgeblich verän-
dert. Der erfolgreiche Einstieg von Microsoft mit Microsoft
Dynamics CRM sowie der Trend zu Cloud-Computing wa-
ren sicher wesentliche Ereignisse in der Branche. Neue
Impulse setzen jetzt Social Media und Online-Marketing.
Hier sehe ich technologisch die grössten Veränderungen
auf die CRM-Community zukommen. Das Business ist
gefordert, diese neuen technologischen Möglichkeiten in
operative Pläne und konkrete Massnahmen zur Kunden-
beziehungspflege umzusetzen.
Muss man Social Media heute als Unternehmer ernst
nehmen und einsetzen, Herr Neumann?
Erik Neumann: Unverzichtbar ist ein grosser Anspruch.
Doch sind wir ehrlich – Social Media sind weit verbreitet
und werden mittlerweile auf vielfältige Weise eingesetzt
und genutzt. Bei Social Media denken die meisten Men-
schen sofort an Communities wie Facebook und Twitter,
die die bekanntesten und medial präsentesten Plattfor-
men sind. Doch es gibt viele intelligente Wege, den Dialog
mit den Kunden zu führen. So hören wir im B2B-Bereich
von enormen Zuwächsen dank Social Media. Ich verspre-
che Ihnen, das wird noch sehr interessant!
Können Sie uns Beispiele für einen zukunftsweisenden
Einsatz von Social Media nennen?
Erik Neumann: Unternehmen können und sollten Social
Media in vielen Bereichen einsetzen – in Technologie und
Forschung, in den Human Resources und natürlich im
Marketing. Je nach Einsatzgebiet und Ziel sind die Ansätze,
Mittel und Wege natürlich unterschiedlich. Wichtig ist,
dass man erkennt, dass Online-Communities nicht für
«DIALOG SCHAFFT WACHSTUM!»Claudia Gabler
SwiSS CrM ForuM__Customer relationship Management (CrM) ist einer der wachstumsmärkte der zukunft. branchenübergreifend räumen unternehmen der Kundenorientierung einen immer stärkeren Stellenwert ein – unabhängig, ob grosser Konzern oder kleines mittelständisches unternehmen. doch welches sind die erfolgsfaktoren? das Contact Management Magazine hat zwei der renommiertesten CrM-experten der Schweiz befragt: rené Meier, seit sechs Jahren Veranstalter des Swiss CrM Forum in zürich, und seinen designierten nachfolger, erik neumann, bis dato geschäftsführer bei publicis Communications Schweiz Ag und Ceo von publicis dialog sowie aktives Mitglied im präsidium des Schweizer direktmarketingverbandes SdV.
CMM: Herr Meier, Sie haben seit Jahren das Thema Kun-
denbeziehungsmanagement fest im Blick. Sie sprechen
regelmässig mit Unternehmern, mit Anbietern und mit
den Endkunden. Welche Entwicklung der vergangenen
Jahre hat Sie am meisten beeindruckt?
René Meier: Vor gut zehn Jahren war CRM das absolute
technologische Hypethema. CRM war damals etwas für
IT-Freaks – in gewisser Weise auch eine Versuchswiese.
Heute sind CRM-Projekte gelebte Realität in allen Unter-
nehmen. CRM ist auch kein IT-Thema mehr, sondern hat
sich in den Unternehmen zum Business- und Strategie-
Thema auf C-Level etabliert. Und das Ende der Fahnen-
stange ist noch nicht absehbar. CRM ist und bleibt ein
Monologe und das Senden eigener Botschaften gedacht
sind. Es gilt die Chance zum Dialog, die sich hier bietet,
zu verstehen und aktiv zu nutzen. Wer sich auf diese Spiel-
wiese wagt, sollte Feedbacks ernst nehmen, keine klas-
sische Werbekampagnendenke anbringen, sondern sich
der Community anpassen.
René Meier: Ja, das stimmt. Zuhören, verstehen, was
Kunden anbringen und diese Anregungen auch anneh-
men und in das eigene Produkt einfliessen lassen, das ist
die Kunst. Dialog bringt Wachstum!
Herr Meier, seit elf Jahren haben Sie den Schweizer
CRM-Markt aktiv begleitet und gestaltet. Was war Ihnen
besonders wichtig in dieser Zeit?
René Meier: Das Thema CRM ist meine Leidenschaft und
mein Herz schlägt dafür. Diese Passion für das Thema
und die Community hat mich immer wieder zu Höchst-
leistungen und Innovationen angespornt. Als Veranstal-
ter eines solchen Forums und des Swiss CRM Business
Clubs ist man so quasi im Epizentrum einer Branche, man
hört das Gras wachsen und kann dadurch entscheidende
Inputs liefern, die eine ganze Branche weiterbringen.
Sehr geschätzt habe ich immer auch die Zusammenar-
beit mit unserem Beirat, bestehend aus unseren Part-
nern, dem akademischen Partner ZHAW und Top-Marke-
teers und CEOs verschiedenster Unternehmen. Aus diesem
Dialog zwischen Anbietern, Kunden und der Wissenschaft
sind die Themen jeweils definiert und die strategische
Positionierung der Community verfeinert worden.
Was waren für Sie die Highlights am Swiss CRM Forum?
René Meier: Wir konnten immer wieder hervorragende
Referenten aus Praxis und Wissenschaft für das Forum
gewinnen. Die hochkarätigen und fachlich fundierten Re-
ferate haben wesentlich zum Erfolg des Forums beigetra-
gen. In einer Zeit, die von raschen Veränderungen geprägt
ist, bin ich natürlich auch besonders stolz und dankbar
für die langjährigen Partnerschaften mit unseren Partner-
firmen, den Verbänden (insbesondere CallNet.ch, SDV
und Swiss Marketing) und den verschiedenen Medien-
partnern, wozu auch das CMM gehört. Um eine Commu-
nity erfolgreich zu betreuen, müssen sich alle Stakehol-
der aktiv beteiligen und mitarbeiten. Zum Glück ist uns
dies gelungen und dies freut mich sehr.
Das letzte neue Highlight, das ich für das Swiss CRM Forum
auf den Weg gebracht habe, ist der Swiss CRM Innovation
Award, den ich dieses Jahr erstmals verleihe. Ich bin ge-
spannt, welches Unternehmen das Rennen macht.
«Im Vergleich zu mit den technischen Möglich-
keiten wird im Marketing vieles noch mit
einem Traktor auf der Autobahn bewegt!»,
Erik Neumann
Haben klassische Werbekampagnen das Nachsehen?
Haben beispielsweise Callcenter oder Directmailings
noch eine Daseinsberechtigung?
Erik Neumann: Aber ja – aber auch sie gilt es zu optimie-
ren. Die Kunst wird sein, ein mehrdimensionales Kunden-
management aufzusetzen – mit Social Media als nur einer
Facette. Sehen Sie, selbst eines der erfolgreichsten Loya-
litätssysteme eines Schweizer Unternehmens nutzt längst
noch nicht alles, was in diesem Bereich an Erkenntnissen
vorliegt. Aber genau hier liegt ja auch eben noch Poten-
zial in dieser Community – und Wachstumsmöglichkei-
ten. Es gibt beispielsweise immer noch eine gewisse Dis-
krepanz zwischen dem Anspruch der Auftraggeber und
ihren Möglichkeiten und Ressourcen im Vergleich zu den
technischen Möglichkeiten der IT-Branche. Vieles wird
noch mit einem Traktor auf der Autobahn bewegt!
CRM_Serie: Lernerfahrungen aus der Touristik
DARFS ZUM DESSERT NOCH EIN KAFFEE ODER SCHNAPS SEIN?Bernhard Gandolf und Wolfgang Schwarz
teil 4: eingreiFen Verboten!_im rahmen unserer sechsteiligen Serie zeigen bernhard gandolf, Certified Management Consultant/bdu, und wolfang Schwarz, inhaber des gourmet- restaurants und nobelhotels «Kloster am Spitz», auf, welche lernerfahrungen sich aus der touristik auf Contactcenter übertragen lassen.
Manchmal laufen Dinge nicht so, wie wir es erhoffen. Feh-
ler passieren. Das gilt besonders im Dienstleistungssek-
tor, wo es menschelt. Wie verhält man sich als Führungs-
kraft richtig? Lassen sich Lernerfahrungen aus der Touris-
musbranche übertragen? Und wie und wann fragt man
den Gast dezent, ob alles zur Zufriedenheit geschieht?
Stellen wir uns folgende Situation vor: Entweder zufällig,
oder während des bewussten Mithörens bekommt die
Führungskraft im Callcenter mit, dass der Agent «Unsinn
redet». Soll ich als Teamleiter eingreifen? Erst mal heisst
es häufig Nein. Doch was ist im Falle einer Falschaussage?
Kostet diese nicht Geld oder gar die Kundenbeziehung?
Schon werden viele unsicher und greifen dann doch in
das Kundengespräch ein.
In diesem Fall bietet sich ein Lerntransfer aus der Gastro-
nomie an. Bereits während ihrer Ausbildung lernen ange-
hende Fachkräfte, niemals vor dem Gast einzugreifen.
Fast allen Gästen ist es furchtbar peinlich, wenn jemand
vom Personal eingreift und für einen anderen Mitarbeiter
übernimmt. Diese Peinlichkeit beruht auf mehreren Fak-
toren: Da wäre zum einen die für alle Beteiligten unange-
nehme Situation. Zum anderen fühlt sich ein Gast unter
Umständen blossgestellt, weil er den Fehler vom Service
nicht bemerkt hat. Drittens verzeiht ein Gast eher einen
Fehler, wenn sich der Betreffende dafür nachher ent-
schuldigt, als wenn etwa ein Oberkellner übernimmt und
sich für den Kollegen entschuldigt.
Wenn ein Fehler passiert und der Gast reklamiert, erfolgt
wie im Callcenter ein klassisches Beschwerdemanagement
bis hin zur Geschäftsführerbeschwerde. Doch ein Eingreifen
vor dem Gast aufgrund einer Beobachtung geht gar nicht!
Damit solche Situationen möglichst nicht auftreten, gilt
frühzeitig zu ermitteln, ob alle Prozesse im Restaurant
richtig laufen. Hier bietet sich die Chance, zumindest aus
Kundensicht – dem Leistungsempfänger – die Richtigkeit
auf die Probe zu stellen.
Die Kundenzufriedenheitsbefragung am Ende des Dialo-
ges ist schon zu spät!
Wer ein Gourmetrestaurant besucht, erlebt in der Regel
eine mindestens zweistufige Kundenzufriedenheitsbefra-
gung. Nicht selten besteht sie aus mehreren Teilen. Steht
das Essen auf dem Tisch, erfolgt die dezente Frage, ob
denn alles passe. Wird abserviert, erkundigt sich das
Personal nach der Zufriedenheit.
Das gilt übrigens auch für ein gutes Hotel. Nachdem der
geschätzte Gast zum ersten Mal sein Zimmer verlässt,
sollte die Frage «Passt alles, oder sollen wir das Zimmer
tauschen?» erfolgen. Nach der ersten Nacht kommt die
Zufriedenheitsfrage. Die hohe Kunst besteht laut Wolf-
gang Schwarz darin, zum richtigen Zeitpunkt die Erkundi-
gung so dezent wie möglich einzuholen. Für den Gast soll
es eine Aufmerksamkeit und ein Gefühl der Wertschät-
zung, für den Manager die Chance zum Nachsteuern sein.
Das Prinzip der Zweistufigkeit lässt sich aus Sicht der Au-
toren auch in (fast) jedem Service-Dialog am Telefon an-
wenden. Probieren Sie es doch einfach mal aus!
Wolfgang Schwarz besuchte die «Kaderschmiede» Tourismusschulen Bad Gleichenberg. Heute ist er Inhaber des Nobelhotels und Hauben-lokals «Kloster am Spitz» in Purbach/Österreich. www.klosteramspitz.at Bernhard Gandolf ist Certified Management Consultant/BDU und Inha-ber von eisq european institute for service quality. www.eisq.eu
In Restaurants erlebt der Kunde zweistufige
Zufriedenheitsbefragungen.
26 CMM 03 /11
2703 /11 CMM
CMM: Herr Rusche, 1996 wurde
BSI durch ein Management Buy-
out von einem Team der ABB IT
gegründet. Welche Visionen hat-
ten Sie in einer Zeit, als noch
nicht alle Mitarbeiter einen Com-
puter, eine eigene E-Mail-Adres-
se besassen?
Rusche: Wir wollten einfache
Software machen. Damals war
unser CRM eines der ersten, die
unter Windows liefen und mit der
Maus bedient wurden. Kurz dar-
auf hatten wir schon die heutige,
patentierte Bedienstruktur mit
dem Navigationsbaum, die sich
mittlerweile ja fast alle CRMs zu
eigen gemacht haben.
CMM: Kompromissloser Kunden-
fokus ist Ihre oberste Prämisse. Wohin geht die CRM-Reise?
Rusche: Man muss sich Zeit für den Kunden nehmen, für je-
den Kunden: Zeit zuzuhören, Zeit, das Richtige zu tun, Zeit,
individuell zu sein. Diese Zeit erhalten Sie mit einfachen Pro-
zessen, Produkten und natürlich mit guter Software; aber
auch, indem Sie den Kunden mithelfen lassen. Viele Kunden
machen das ja auch gerne. Selfservice ist für sie keine Be-
lastung. Einfaches macht man schnell selber am Handy, für
Komplexeres meldet man sich beim gut ausgebildeten, für-
sorglichen Kundenberater.
CMM: Gestern CRM, heute mobiles CRM, morgen Social
CRM: Welche Branchen sind Vorreiter bei den neuesten Ent-
wicklungen und welchen Nutzen ziehen Unternehmen für
ihre Kunden daraus?
Rusche: Ich bin wohl zurzeit der einzige, auch bei BSI, dem
der Hype um Social Media auf die Nerven geht. Ganz klar:
Ich empfinde soziale Medien als wichtigen Kanal, für eini-
ge Branchen: Einerseits müssen Sie da sehr gut zuhören
und lernen. Andererseits müssen Sie soziale Medien aktiv
betreuen. Und es ist natürlich ein Muss, hier eine Strate-
gie zu haben.
Die wichtigste Funktion der
sozialen Medien ist dem Kon-
sumenten eine Plattform zu
bieten, wo er sich austau-
schen und Empfehlungen
aussprechen kann. Tripad-
visor, Places, Amazon etc.
bringen mir einen echten
Mehrwert. Ich denke, diese
Plattformen müssen (von den
jeweiligen Branchen) äu-
sserst wichtig genommen
werden. Ich betrete kein Res-
taurant, kein Hotel, das auf
Tripadvisor nicht mit mindes-
tens 4 Sternen bewertet wur-
de. Nur: Um 4 Sterne zu erhal-
ten brauchen Sie keine gro-
ssen Investitionen in soziale
Medien, sondern vor allem eines: gute Qualität. Und natür-
lich hilft auch die eine oder andere Software.
CMM: Mit viel Mut, Glauben und Idealismus hat BSI vor 15
Jahren das Business gestartet. Heute betreut BSI Kunden
wie die Post, AMAG, Swiss Life, Hermes, Lidl u.a.m. und ist
in Deutschland auf Expansionskurs. Welche sind Ihre unter-
nehmerischen Ziele?
Rusche: Ich hoffe, es gelingt uns – und nicht unseren Kon-
kurrenten – unsere Produkte überflüssig zu machen. Ich be-
wundere Firmen sehr, die sich laufend neu erfinden, ständig
die Bedürfnisse ihrer Kunden neu interpretieren. Was war
die grösste strategische Gefahr für den iPod? Das mobile Te-
lefon. Was macht Apple: ein mobiles Telefon.
CMM: Ein persönliches Wort zum Schluss: Was ist Ihnen als
Kunde wichtig?
Rusche: Einfachheit: Ich denke, in allen Aspekten des (Kon-
sum-)Lebens ist die Komplexität zu hoch. Das betrifft natür-
lich Software, die immer noch sehr kompliziert, funktions-
überladen und von Fachwörtern und Abkürzungen durch-
setzt ist. Aber auch bei vielen Prozessen und Produkten und
Websites wünschte ich mir Klarheit und Reinheit.
CEOS IM GESPRäCHClaudia Gabler
AnniVerSAry_Vor 15 Jahren schloss sich ein kleines team von Visionären, damals noch in-nerhalb der Abb it in der Schweiz zusammen. ihre Mission: CrM-werkzeuge entwickeln, welche die tägliche Arbeit einfach, transparent und effektiv machen. Heute besteht das team aus 160 Mitarbeitern und expandiert laufend. diese erfolgsstory made in Switzerland wurde von bSi geschrieben. CMM im exklusiv-interview mit Ceo Christian rusche, für den es nur ein oberstes prinzip gibt: den kompromisslosen Kundenfokus.
Trends_CRM
Chris Rusche: Der BSI-CEO schätzt Plattformen,
die echten Mehrwert bringen.
28 CMM 03/11
Data-Mining-Anwendungen im CRM
Zielgerichtet eingesetztes Wissen über Kundenverhalten
trägt zur Festigung der Kundenbeziehung und damit in
weiterer Folge zu einer höheren Profitabilität bei jedem
einzelnen Kunden bei.
Data Mining kann in vielen CRM-relevanten Bereichen ge-
winnbringend eingesetzt werden. Über den gesamten
Kundenlebenszyklus sind Insights zu generieren, die den
Erfolgsbeitrag eines Kunden steigern bzw. den Verlust
durch Investition in «nicht mehr aktivierbare» Kunden mi-
nimieren helfen.
Von der Optimierung von Potenzialen …
Data Mining unterstützt die Akquisition neuer Kunden
und die Response-Optimierung. Datenbasiertes Kampag-
nenmanagement ermöglicht es, bei einer neuen Kampag-
ne gezielt nur mehr solche Kontakte anzusprechen, die
eine hohe Response- bzw. Kaufwahrscheinlichkeit auf-
weisen. Klassifikationsanalysen geben Aufschluss über
die Struktur derjenigen Gruppen, die besonders positiv
auf vergangene Kampagnen reagiert haben. Diese Er-
kenntnisse können anschliessend auf neue Zielgruppen
übertragen werden. Dadurch lassen sich Streuverluste
minimieren, die Response-Rate erhöhen und letztendlich
der Return on Investment der Kampagne steigern.
… über die Pflege der Bestandskunden …
Ein zentrales Ziel des CRM ist Kundenbindung. Besonders
profitable Kunden sollen dem Unternehmen langfristig
treu bleiben, wenn möglich sollen diese Beziehungen
noch weiter ausgebaut werden. Fragestellungen in dieser
Phase sind etwa: «Welche Charakteristika haben die um-
THE POWER OF DATAHarald Sattler und Martin Teibrich
CrM_wie data Mining hilft, den Kundenwert zu optimieren: Verborgene potenziale von Kun-dendaten werden über moderne Verfahren des data Mining erkannt und optimal ausge-schöpft. Von der Kundenbewertung über die identifizierung abwanderungswilliger Kunden (Churn-Analyse) bis hin zum Kampagnenmanagement. die daten aus dem Kundenlebenszyk-lus ermöglichen auf diese weise eine optimale Anwendung von analytischen Customer rela-tionship Management (CrM)-Ansätzen.
Das Ziel von Data Mi-
ning ist es, unter An-
wendung hochentwi-
ckelter Analyse-Verfah-
ren nützliche Erkennt-
nisse aus umfassenden
Datenmengen zu gewin-
nen. Dabei werden Ver-
haltensmuster von Kun-
den und Zusammenhän-
ge erkennbar, die mit
«traditionellen» statisti-
schen Methoden nicht
sichtbar werden. Es ent-
stehen neue und bisher
nicht entdeckte Zugän-
ge zu bestehenden Fra-
gestellungen. (Kunden-)
Daten werden somit zu
wertvoller Information
und bieten Entschei-
dungsgrundlagen zur
Entwicklung von Wettbewerbsvorteilen.
Datenaufbereitung – das Fundament
Viele Unternehmen verfügen über viele Daten zu ihren
Kunden – seien es Daten zu Kaufakten, zur Kontakthis-
torie, soziodemografische Daten oder auch Daten aus
Internet oder Social-Media-Anwendungen. Dieses
«Daten-Rohmaterial» ist häufig ein brachliegender
«Roh-Diamant». Historisch gewachsene Anwendungs-
systeme mit jeweils eigenen Datenbanken verhindern
allerdings oft eine integrierte Kundensicht.
Die Datenaufbereitung stellt die zeit- und arbeitsin-
tensivste Phase im Data Mining-Prozess dar. Sie um-
fasst die Auswahl der für die Fragestellung relevanten
Informationen, aber auch Massnahmen zur Erhöhung
der Datenqualität (Umgang mit fehlenden bzw. fal-
schen Werten, Entfernung von Duplikaten, u.a.) sowie
Datentransformationen und -anreicherungen.
CRM_Data Mining
«Im Rahmen einer Kunden-
bewertung werden Unter-
schiede in den Beziehungen
sichtbar und somit individua-
lisierte Ansprache möglich.»
Harald Sattler, CRM Experte
«welche Charakteristika haben die umsatzstärksten Kunden ge-meinsam?» Fragen wie diese be-antwortet data Mining.
2903 /11 CMM
kann ich meinen Top-Kunden noch verkaufen?» oder «Wie
kann ich den Kundenwert durch bedarfsorientierte An-
sprache kontinuierlich steigern?».
Im Rahmen einer Kundenbewertung werden Unterschiede
in den Beziehungen sichtbar und somit individualisierte
Ansprachen möglich. Zahlreiche Klassifizierungs- bzw.
Segmentierungsansätze stehen dafür zur Verfügung. So
können u.a. die profitabelsten, loyalsten Kunden identifi-
ziert werden, um sie gezielt durch individuelle Anreize
noch stärker an das Unternehmen zu binden.
Kauf- bzw. Nutzungsverhalten von bereits länger aktiven
Kunden bilden die Grundlage für die Cross- und Up-Sel-
korbanalyse») leisten hierbei gute Dienste. Damit können
für «neue» und weniger loyale Kunden auf Basis von bis-
her gekauften/genutzten Produkten und Leistungen Kauf-
wahrscheinlichkeiten für andere in Frage kommende An-
gebote angegeben werden (Cross-Selling). Beim Up-Sel-
ling interessiert hingegen die Wahrscheinlichkeit, mit der
ein Kunde – ausgehend von einem bestehenden Produkt-
kauf – zu einem höherwertigen Folgekauf bewegt werden
kann. Ziel dabei ist es, ihn quasi vom «Standardmodell»
auf die «Deluxe-Version» zu heben.
… bis hin zur Rettung der
Beziehung
Mit der sogenannten Churn-
Analyse (Churn ist ein
Kunstwort aus «Change»
und «Turn») werden abwan-
derungswillige Kunden er-
kannt. Damit können be-
reits frühzeitig Gegenmass-
nahmen gestartet werden –
wie etwa das Anbieten
spezieller Sonderangebote
oder verbesserter Vertrags-
bedingungen. Dazu werden
Vorhersagemodelle aus Da-
ten von ehemaligen Kun-
den, die bereits gekündigt
haben, generiert und an
neuen Datensets «trainiert»
(verbessert). Damit wird für
jeden einzelnen Kunden die
prozentuelle Wahrscheinlichkeit prognostiziert, mit der er sei-
ne Geschäftsbeziehung in einem definierten Zeitraum auflö-
sen wird. Diese Methodik wird nicht nur bei vertraglich gebun-
denen Kunden eingesetzt, sondern kann etwa
auch im Handel hervorragende Dienste leisten.
Data Mining – der CRM-Turbo
Für das CRM ist Data Mining das geeignete Mit-
tel, um aus Daten relevante Information derart
zu extrahieren, dass direkt Massnahmen dar-
aus abgeleitet werden können. Dabei ist zu be-
denken, dass die Ergebnisse nur so gut sein
können wie das verwendete Datenmaterial,
weshalb dem Bereich der Datenauswahl und
-aufbereitung besondere Bedeutung zukommt.
Trotz der direkten Umsetzbarkeit der Ergebnis-
se ist Data Mining kein vollautomatisches Fra-
ge-Antwort-System, sondern arbeitet mit kom-
plexen Verfahren, mit denen auf Basis mathe-
matischer Modelle Muster in den Kundendaten
aufzudecken sind. Werden diese im Rahmen
von CRM-Programmen eingesetzt, entstehen
daraus langfristige loyale und profitable Kun-
denbeziehungen.
Harald Sattler ist Geschäftsführer und CRM-Experte, Martin Teibrich Senior Analyst/Data Consultant der Agentur Sattler & Eichinger Marketing- und Kommunikationsberatung GmbH. Die Spezialagentur für Targetmarketing und Kundenbeziehungsmanagement (CRM) entwickelt datenbasierte Kun-densegmentierungen und zielgruppenrelevante Dialogstrategien für inter-nationale und lokale Kunden. Messbare Erfolge sind das Ergebnis.
Data Mining_CRM
Regelkreis von Data Mining im analytischen CRM in Anlehnung
an Prof. Dr. Andreas Ittner
«Data Mining ermöglicht die
direkte Ableitung von Mass-
nahmen.» Martin Teibrich,
Senior Analyst und Data
Consultant
durch data Mining lassen sich Streuverluste minimieren, die res-ponse-rate erhöhen und letztend-lich der return on investment der Kampagne steigern.
30 CMM 03/11
Publireportage_Frings Informatic Systems
K+S gehört weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von
Standard- und Spezialdüngemitteln. Gemessen an der
Produktionskapazität ist K+S im Salzgeschäft mit Stand-
orten in Europa sowie Nord- und Südamerika der füh-
rende Hersteller der Welt.
Die Wurzeln der K+S Gruppe reichen bis in die Mitte des
19. Jahrhunderts zurück. Damals entstanden in Deutsch-
land die ersten Düngemittelfabriken, die vor allem
Phosphat und Superphosphat herstellten. Auch heute
noch ist das K+S-Kerngeschäftsfeld Düngemittel und
umfasst die Geschäftsbereiche Kali- und Magnesium-
produkte sowie Stickstoffdüngemittel. Im Kernge-
schäftsfeld Salz ist K+S mit einer Produktionskapazität
von rund 30 Mio. Tonnen Salz der weltweit führende
Produzent.
Für die IT- und Servicecenter-Verantwortlichen der K+S
Gruppe war es wichtig, eine Applikation für ihr Customer
Support Center zu finden, die ihren Bedürfnissen indivi-
duell angepasst werden konnte. Daher entschied sich
das Unternehmen für die SAP Business Communica-
tions Management Software, implementiert von Frings
Informatic Systems GmbH. Die Frings Informatic Sys-
tems (FIS), zertifizierter Business Communications Ma-
nagement Partner der SAP AG, realisiert komplexe VoIP-
Projekte kundenindividuell auf Basis von SAP Business
Communications Management in Verbindung mit SAP
CRM vom Erstgespräch bis zum «going live». Durch ihre
weitreichenden Erfahrungen aus mehr als 500 instal-
lierten VoIP-Projekten unterschiedlichster Art und Grö-
sse, sorgt die FIS für eine optimale Beratung, risikomi-
nimierte Blue Prints und eine effektive Umsetzung der
Kundenwünsche.
Für die K+S Gruppe wurde speziell das Havariemanage-
ment, gemeinsam von den IT-Experten der FIS und der
K+S IT Service GmbH, neu entwickelt. Im Störungsfall
DAS SALZ IM CUSTOMER SUPPORT CENTERSonja Schmitz
HAVArieMAnAgeMent_das traditionsunternehmen K+S setzt auf SAp business Communications Management im it-Helpdesk. Kundenindividuelle geschäftslogik ermöglicht effektives arbeiten im Havariefall.
30 CMM 03/11
Sitz der K+S Aktiengesellschaft in Kassel. Das im Jahr
2000 bezogene Gebäude unweit des ICE-Bahnhofs
bietet ca. 500 Mitarbeitern moderne Arbeitsbedingungen
bestimmte Rufnummern eine Havarieansage ab, und es
kann ein Rückrufwunsch hinterlassen werden. Der
Rückruf wird nach der Havarie automatisch vom Busi-
ness Communications Management ausgelöst. Im zwei-
ten Havariefall leitet das Business Communications
Management bestimmte Rufnummern durch das Drücken
einer Taste am Telefon direkt an die entsprechende
Taskforce-Queue weiter. Der Anrufer wird somit direkt
zu einem entsprechenden Servicemitarbeiter aus der
Queue verbunden. Das Support Center kann so im Stö-
rungsfall viel effektiver arbeiten ist nicht mit dem hohen
Anrufaufkommen überlastet.
Das Business Communications Management wird über
die K+S IT Service für das Customer Support Center
rund um die Uhr weltweit betrieben. Das System wird
permanent von den IT-Experten der FIS mit neuen Rou-
tings und Funktionen weiterentwickelt und den Bedürf-
nissen der K+S immer mehr angepasst.
Die Lösung auf einem Blick
1. DIE HERAUSFORDERUNG
Umsetzung des Havariemanagements, um ein grosses
Anruferaufkommen effektiv bearbeiten zu können.
2. DIE ZIELE
• Zufriedene Kommunikationspartner
• Effektiveres Arbeiten im Service
• Abfangen eines hohen Anruferaufkommens im
Havariefall
• Automatisierte Rückrufe und Positivmeldung
3. HAUPTNUTZEN
• Skill Based Routing
• Priorisierung der VIP-Anrufer
• Automatische Spracherkennung
• Havariemanagement
4. ENTSCHEIDUNG DES KUNDEN FÜR DIE
FRINGS INFORMATIC SYSTEMS GMBH
• Langjährige Erfahrung mit SAP Business Communi-
cations Management
• Referenzprojekte
• Entwicklung SAP Business Communications Manage-
ment im eigenen Haus
3103 /11 CMM
Frings entwickelte für die K+S Gruppe das Havariemanagement, um grosses Anrufvolumen im Havariefall kundenfreundlich
und effektiv bearbeiten zu können.
Zertifizierungen_PIDAS
tion for Quality and Management Systems) – Grün-
dungsmitglied der IQNet Association – zuständig, in Ös-
terreich ist es die Quality Austria – Trainings-Zertifizie-
rungs- und Begutachtungs GmbH und in Deutschland
zeichnet die DQS Holding GmbH (Deutsche Gesellschaft
zur Zertifizierung von Managementsystemen für die Zer-
tifizierungen verantwortlich.
ISO 9001:2008 und EN 15838
Die ISO-Norm 9001:2008 basiert auf dem Prozessmo-
dell, ist auf eine ständige Verbesserung des Qualitäts-
managementsystems ausgerichtet und stellt vor allem
einen Nachweis für die interne Umsetzung bestimmter
Standards dar. Die Zertifizierungsnorm EN 15838 setzt
sich hauptsächlich die Verbesserung der Qualität, die
Kosteneffizienz durch bessere Prozesse und die Mitar-
beiter- und Kundenorientierung zum Ziel. Während die
ISO-Norm 9001:2008 also vor allem nach innen fokus-
siert, spielen für die Customer-Contactcenter-Zertifizie-
rungsnorm EN 15838 auch externe Faktoren wie Kunden-
zufriedenheit und soziale Verantwortung eine Rolle. Um
beide Bereiche abzudecken, wählt man heute daher in
der Regel eine kombinierte Zertifizierung, die beide Nor-
men mit einbezieht.
Wahlweise kann die EN 15838-Norm auch mit anderen
Zertifizierungen kombiniert werden. So zum Beispiel mit
der GoodPriv@cy/DSG, VDSZ (Datenschutzmanagment-
system), mit ISO 27001 (Informationssicherheitsma-
nagementsystem), ISO 20000-1 (IT-Servicemanage-
mentsystem, ITIL), oder dem Gütesiegel DirektMarke-
ting/ Telemarketing (Ehrenkodex SDV/ Callnet.ch).
Österreich führte vor einigen Jahren im Bereich Custo-
mer Care eine eigene Qualitätsnorm ein, die ÖNORM D
1020, ursprünglich Callcenter-Norm genannt. Auch diese
Norm basiert hauptsächlich auf der Zertifizierungsnorm
EN 15838.
Was wollen und können Unternehmen durch eine Zerti-
fizierung erreichen?
Der Nutzen einer Zertifizierung findet sich sowohl firmen-
IRRUNGEN UND WIRRUNGENFrédéric Monard
zertiFizierungen iM SerViCeuMFeld_in der heutigen zeit ist es für viele unternehmen nicht einfach, sich von ihren Mitbewerbern aufgrund der Qualität der leistungen und produkte zu differenzieren. Auftraggeber sind selbständiger und kritischer geworden und legen grossen wert auf gute betreuung und optimalen Service. eine zertifizierung der Qualität im bereich Customer Care wird daher mehr und mehr zum thema. welche zertifikate gibt es auf diesem gebiet und wofür stehen sie?
Die europäisch für die Qualitätskontrolle von Unterneh-
men aus dem Bereich Customer Care am häufigsten ein-
gesetzten und auch anerkanntesten Zertifizierungen ba-
sieren entweder auf den Anforderungen der ISO-Norm
9001:2008 oder der Zertifizierungsnorm EN 15838 für
Customer Contactcenter bzw. auf einer Kombination von
beiden. Die internationale Organisation IQNet Associati-
on mit Head Office in der Schweiz führt diese Zertifizie-
rungen mithilfe eines globalen Partner-Netzwerkes welt-
weit durch und sorgt dafür, dass die Richtlinien für die
Zertifizierungen flächendeckend eingehalten werden. In
der Schweiz ist beispielsweise die SQS (Swiss Associa-
«Für unsere Marke sind ausgezeichnete Serviceleistun-
gen Pflicht. Seit 2008 lassen wir deshalb unseren Leser-
service regelmässig von PIDAS-Experten durchleuchten.
Dadurch sind unsere Verbesserungsinitiativen zielge-
richtet, effizient und auf unsere Kunden ausgerichtet.»
Mario Hast, Leiter NZZ Mediengruppe Contact Center
Neue Zürcher Zeitung, Zürich
32 CMM 03/11
PIDAS - The Customer Care Company
Frédéric Monard
Leiter Consulting, Mitglied der Geschäftsleitung
St. Jakob-Turm, Birsstrasse 320
CH-4052 Basel
Telefon +41 61 278 00 89
www.pidas.com
www.kundenserviceblog.com
www.servicelandschaft.com
PIDAS_Zertifizierungen
intern als auch extern. Intern werden die Kommunikation
und Teamprozesse verbessert und gefördert, die Zertifi-
zierungs-Auditoren zeigen Verbesserungspotenziale auf
und das interne System wird gefestigt. Extern sind vor al-
lem der Aufbau und die Festigung von Vertrauen und An-
erkennung durch die Kunden, Geschäftspartner, Behör-
den, Lieferanten, Banken und Versicherungen durch ei-
nen vertrauenswürdigen Marktauftritt zu nennen.
Ein Spezialfall sind Firmen, die im Bereich Telemarketing
tätig sind. Diese sehen sich heute beinahe gezwungen,
sich ein Qualitäts- oder Gütesiegel ausstellen zu lassen,
da der Bereich Direct Marketing übers Telefon in Verruf
geraten ist und von Konsumenten regelrecht als Belästi-
gung empfunden wird. Aus diesem Grund hat die SQS in
Zusammenarbeit mit der SDV (Schweizer Direktmarketing
Verband) und Callnet.ch (Swiss Contact Center Associati-
on) das bereits weiter oben erwähnte Gütesiegel Direkt-
Marketing entwickelt, das ebenfalls auf den Normen ISO
9001:2008 aufbaut und zusätzlich den Ehrenkodex Direct
Sales (SDV) und den Ehrenkodex Telefonmarketing im Pri-
vatbereich (B2C)(Callnet.ch/ SDV) integriert.
Wodurch unterscheidet sich die PIDAS-Zertifizierung?
Während die ISO 9001:2008 und die EN 15838-Zertifizie-
rungen sich vor allem auf den Ist-Zustand von Customer-
Care-Organisationen konzentrieren und somit eine eher
«statische» Analyse vornehmen und dafür ein Gütesiegel
ausstellen, hat die PIDAS AG eine eigene dynamische Zer-
tifizierung entwi-
ckelt, die über eine
einfache Analyse
weit hinausgeht:
Das PIDAS Certified
Customer Care As-
sessment (CCCA)
geht ursprünglich
auf eine Initiative
der PIDAS-Kundin
Tamedia aus dem
Jahre 2006 zurück.
So entwickelte die
PIDAS aufgrund der
Z u s a m m e n a r b e i t
mit Tamedia das be-
stehende Assess-
ment-Konzept zu ei-
nem umfassenden Zertifizierungsprogramm weiter. Nebst
dem Aufzeigen der individuellen Schwachstellen und des
Verbesserungspotenzials zur Optimierung der jeweiligen
Serviceleistungen wird in diesem Programm zusätzlich
auch die Kundenperspektive eingenommen, und die Ser-
vice-Organisation wird mittels Mystery Calls und E-Mails
aktiv auf ihre Funktionalität und Effizienz getestet. Zu-
dem vergleicht PIDAS die so erzielten Resultate auch
mit internationalen und branchenspezifischen Bench-
mark-Werten. Kann die untersuchte Organisation die
Anforderungen des PIDAS-Leistungskataloges erfüllen,
so erhält die Organisation die Berechtigung zur Führung
des Konformitätszeichens «PIDAS Certified Customer
Care» für die nächsten zwei Jahre. Massgeblich für die
erfolgreiche Zertifizierung ist das Abschneiden in der
Kundenperspektive!
Die PIDAS-Zertifizierung geht somit einen Schritt weiter
als die beschriebenen ISO- und EN Zertifizierungen, da
sie Entwicklungspotenziale konkret aufzeigt und auch
Benchmark und Kundenperspektive aktiv in die Analyse
mit einbezieht. Das PIDAS-Zertifikat kombiniert so Theo-
rie und Praxis auf optimale Weise, was sowohl dem inter-
nen Service Team als auch den Kunden zu Gute kommt.
Dass das Konzept sich in der Praxis bewährt, beweist die
Tatsache, dass bereits über 50 Unternehmungen unter-
schiedlicher Branchen am CCCA-Zertifizierungsprogramm
teilgenommen haben. Damit ist das Konformitätszeichen
PIDAS Certified Customer Care das in der Schweiz zurzeit
mit Abstand am weitesten verbreitete Zertifikat im Be-
reich Customer-Care-Qualität.
Beim PIDAS Certified Customer
Care Assessment handelt es sich
um eine dynamische Zertifizierung
unter Berücksichtigung der Kun-
denperspektive.
«PIDAS AG hat eine dynamische Zertifizierung entwi-
ckelt, welche Entwicklungspotenziale konkret aufzeigt
und auch Benchmarks und die Kundenperspektive ak-
tiv in die Analyse mit einbezieht.» Frédéric Monard,
Leiter Consulting, Mitglied der Geschäftsleitung PIDAS
AG Basel.
3303 /11 CMM
34 CMM 03 /11
Outbound_ Krankenkassen
KAMPF UM KRANKENKASSEN-KUNDENClaudia Gabler
outbound_ende Januar hat der dachverband der Krankenkassen santésuisse in zusammen arbeit mit dem departement des innern (edi) beschlossen, das Marketing zur Anwerbung von grund-versicherten über telefon stark einzuschränken und zu regeln. untersagt wurde telefonmarke-ting im rahmen der grundversicherung – doch jetzt breiten sich dort exotische wildwüchse aus. CMM im gespräch mit Callworld-geschäftsführer Jürg Hüppi über die aktuelle Situation und mögliche lösungen.
Das Jahr begann nicht gut für die Outbound-Industrie:
Bundesrat Didier Burkhalter erklärte klare Ziele für die
Marktbearbeitung im Bereich der Krankenkassen. Das
Ergebnis: Telefonmarketing im Bereich der Grundversi-
cherung wurde verboten, um nach KVG versicherte Per-
sonen vor nicht erwünschten Telefonanrufen zu «schüt-
zen». In einer Stellungnahme seitens CallNet hiess es,
der Verband bedaure, «dass professionelles Telefonmar-
keting mit aggressiven Verkaufstaktiken von Versiche-
rungsmaklern in einen Topf geworfen werden. Im Verband
sind zahlreiche Krankenkassen und Zulieferer vertreten,
die sich bereits an den vom Verband erstellten Ehrenko-
dex halten. Aus Verbandssicht geht die massive Ein-
schränkung zu weit und in die falsche Richtung. Des Wei-
teren bedauern wir, dass der Krankenkassen-Dachver-
band vor dem Entscheid nicht auf unseren Ver-
band zugegangen ist, um eine gute Lösung für
alle Seiten zu finden. Um dies in Zukunft zu ver-
bessern, wurde durch den Vorstand das Budget
für Lobbying-Aktivitäten 2011 erhöht.»
So weit, so unerfreulich. Doch es kommt noch
besser: Unseriöse Anbieter verwenden nun die
Zusatzversicherung als blossen Vorwand für den
Gesprächseinstieg. «Das entspricht nicht dem
Sinn und Geist der Vereinbarung», so Jürg Hüppi,
Geschäftsführer der CallWorld Telemarketing AG
in St. Gallen. Die Branche und Konsumenten-
schützer beobachten bereits erste Wildwüchse
«neutraler» Vermittler.
Hallo, hier ist Krankenkasse Kosovo
Mit solchen und ähnlichen Schlagzeilen schafft es
die Callcenter-Branche, die seit einem Jahrzehnt
massiv in Kooperation mit dem Branchenverband
CallNet.ch an ihrem Image feilt, in die Medien. Wie
der «Blick am Sonntag» Ende Mai berichtete,
nimmt der Kampf um Krankenkassen-Kunden
bizarre Züge an.
«Drückerkolonnen versu-
chen von Pristina aus,
Leute zum Kassenwech-
sel zu überreden», heisst
es dort. Ein imagetechni-
sches Albtraumszenario.
«Diese Entwicklung ver-
ursacht Kopfschmerzen»,
so Jürg Hüppi gegenüber
CMM. Diese Callcenter
haben von Sterneinträ-
gen und Qualitätsmass-
nahmen noch nie etwas
gehört. «Wie soll ein Kon-
sument unterscheiden
Callcenter: Die CallWorld Telefonmarketing AG ist seit zwölf
Jahren Partner namhafter Versicherer und setzt für ihre Auftrag-
geber zertifizierte Qualitätsdienstleistungen im In- und Out-
• Bis zu 8 Stunden Sprechzeit, 120 Stunden Standby
• Erhältlich als konvertibles Modell mit Kopf- und Ohrbü-
gel (WO100) und als Ohrbügelmodell (WO200)
Produktenews
in contactNewsletter des Branchenverbandes CallNet.ch Juni 2011
Der swiss contact day ist der bedeutendste und grösste An-lass der Kundendialog Branche in der Schweiz. Heuer findet be-reits die sechste Ausgabe statt – am 15. September im Kursaal Bern. Der Anlass hat durch den Wechsel des Austragungsortes und die Integration der Golden Headset Awards Verleihung in den letzten Jahren zusätzlich an Substanz gewonnen – ein Beweis dafür sind die stetig wachsenden Teilnehmerzahlen. Im 2010 wurden knapp 300 Teil-nehmende begrüsst.
Zwischen Himmel und Hölle
Nachdem der letzte swiss contact day unter dem Motto «Kundendialog 2.0» stand, ist dieses Jahr «Kundenservice zwi-
s w i s s c o n t a c t d a y
swiss contact day – Kundenservice zwischen Himmel und HölleAm 15. September findet die sechste Ausgabe des swiss contact day im Berner Kursaal statt. Das diesjährige Motto lautet «Kundenser-vice zwischen Himmel und Hölle – Hochgefühl statt Service-Frust». Die zwei Keynotes sind bereits bekannt.
schen Himmel und Hölle – Hoch-gefühl statt Service-Frust» das Thema. Zahlreiche Referenten werden am Anlass Best Practices aufzeigen, wie man in der heu-tigen Welt mit anspruchsvollen Kunden, neuen Kontaktkanälen, stetigen Änderungen Erfolg ha-ben kann. Nebst den Referaten kann auch die Fachmesse mit zahlreichen Ausstellern besucht werden, zudem ist der Anlass so eingerichtet, dass zahlreiche Networking-Möglichkeiten vor-handen sind.
Zwei Keynotes SpeakerWie in jedem Jahr sind
die Keynotes die Höhepunkte des swiss contact day’s. Die erste Keynote erfolgt von Prof. Dr. J. Felix Hampe – er leitet die Arbeitsgruppe Betriebliche
Kommunikationssysteme sowie das Institut für Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik des Fachbereichs Informatik an der Universität Koblenz-Landau. Seine Arbeitsgruppe forscht und lehrt im Bereich der Konzeption, Technik, Anwendung sowie Wirt-schaftlichkeit von I&K-Lösungen. Prof. Hampe ist ein auch in der Industrie anerkannter Referent und Autor zahlreicher Beiträge zu Computer Telephonie Inte-gration (CTI), dem technischen CRM und insbesondere Commu-nication Center Anwendungen. Seine aktuellen Forschungs-schwerpunkte sind Telekommu-nikationsmehrwertdienste und mobile Anwendungssysteme in der Wirtschaft und Verwaltung. Der Titel seines Vortrages lautet «Kommunikation der Zukunft/ Pain und Pleasure Points – wo ereignen sich Fehler, die für die Firma oder den Kunden schmerz-lich sind?»
Die zweite Keynote wird von Maurizio Bardella gehalten – er ist Club Director und Geschäfts-leitungsmitglied bei Nespresso Schweiz. Er hat eine langjährige Erfahrung im Bereich Customer Care und arbeitet momentan bei der Unternehmung, die im Bereich Kundenservice und Kundenbindung wohl weltweit eine Vorreiterrolle inne hat. Der Vortrag zeigt am Beispiel von Nespresso eine Möglichkeit auf, sich diesen Herausforderungen zu stellen und sie in Faktoren umzuwandeln, die entscheidend zum Unternehmenserfolg bei-tragen. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nespresso mit dem Kun-denbindungssystem «Club» – deshalb der Vortrag zum Thema «Kundenbindung – der Club Nes-presso als Schlüssel zum Erfolg».
Neue Elemente am AnlassZum ersten Mal findet am
Morgen nach den Keynotes eine interaktive Panel Diskussion mit Experten statt. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, über ihr mobiles Gerät ihre Meinung mitteilen zu können. Diese wird anschliessend in die Experten-diskussion eingespiesen.
Am Nachmittag erfolgt eine weitere Neuheit: die Customer Experience Session. Die Session ist in drei Gruppen aufgeteilt:
n Gruppe 1: Erfolgsfaktor Kundenerlebnis – Kunden entlang aller Kontaktpunkte der Customer Journey begeistern
n Gruppe 2: Social Media goes operational – Mit intelligen-ten Technologien Kunden-wünsche erfüllen
n Gruppe 3: Wenig System, mehr Mensch, glückliche Kunden
Die Anmeldung ist wegen der begrenzten Teilnehmerzahlen zwingend erforderlich.
Golden Headset AwardsBereits zum dritten Mal wer-
den die Golden Headset Awards verliehen, in den Kategorien Customer Focus, Innovation und Corporate Social Responsibility. Awards, die zwar noch jung, jedoch bereits in der Schweizer Contact Center Branche etab-liert sind. Die für den diesjähri-gen Award nominierten Projekte und Firmen können auf www.cmm-magazine.ch eingesehen werden.
Contact Center stehen aktuell vor grossen Herausforderungen. Die derzeitige Machtverschie-bung hin zum Kunden zeigt, dass im Contact Center Umfeld eine konsequente Ausrichtung auf die neuen Kundenbedürfnisse ein zentrales Erfolgskriterium ist. Es besteht ein hoher Druck den Kundendialog strategi-scher, professioneller und effi-zienter zu managen. Zusätzlich müssen mit Social Media und mobilen Applikationen (kurz Apps) weitere Kanäle integriert werden. Umso wichtiger ist es, dass bestehende und ange-hende Contact Center Manager die Gelegenheit haben, durch eine gezielte Weiterbildung entscheidende Wissensvorteile zu nutzen. Ab September 2011 besteht die Möglichkeit, sich in der Hochschulumgebung der ZHAW School of Management and Law in Winterthur auf den aktuellsten Stand zu bringen und das Wissen zu vertiefen.
a u s b i l d u n g
Kompetenzen im Contact Center Management erwerbenAb September 2011 bietet die ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit CallNet.ch, Contact Center Managern und denjenigen, die es gerne werden möchten, die Möglichkeit, sich mittels eines Certificate of Advanced Studies (CAS) im Bereich Kundendialog-management auf den aktuells-ten Stand zu bringen.
Der Lehrgang CAS Kunden-dialogmanagement wurde von der ZHAW in Zusammenarbeit mit CallNet.ch aufgebaut und dauert ein halbes Jahr. Im in zwei Modulen gegliederten Lehrgang sorgen Experten aus der Praxis und Hochschuldozierende für ein optimales Zusammenspiel von Theorie und Praxis. Im Modul 1 «Grundlagen Kundendialogma-nagement, Prozessmanagement und Organisation» wird auf The-men wie zum Beispiel strategi-sche und operative Ressourcen-planung oder die Planung und die Rolle des Contact Centers im Kundenbeziehungslebenszyklus eingegangen. Im Modul 2 «Tech-nologie, Führung und Trends des Kundendialogmanagements»beschäftigen Themen wie Web 2.0 im Personalwesen, Qualitätsma-nagement oder Contact Center Cockpits.
Der CAS Kundendialogma-nagement soll eine Lücke im Ausbildungsprogramm von Call-Net.ch schliessen und den Ein-stieg in ein Hochschulstudium ermöglichen. Nach erfolgrei-chem Abschluss des Lehrgangs besteht die Chance, in den Mas-ter of Advanced Studies (MAS) in Customer Relationship Manage-ment einzugsteigen, wo seit 10 Jahren Experten für Kundenbe-ziehungsmanagement ausgebil-det werden.
in contact 3
EventkalenderCallNet.ch Erfahrungsaustausch Prozessoptimierung im Contact CenterDatum: 04.07.2011, 16.00–19.00 Ort: Au Premier, ZürichThema: Marketing ManagementBeschreibung: Am 4. Juli 2011 zeigen wir die Herausforderungen
und den Mehrwert von Prozessoptimierungen im Contact Center durch den Einsatz von Normie-rungen und Zertifizierungen. Dazu werden wir anhand von Cases aufzeigen, was Firmen bis jetzt unternommen haben. Die Anwendung von Nor-men wie ISO 9001, ISO 20000, EN 15838 oder auch das Gütesiegel TeleMarketing werden vorgestellt und diskutiert.
swiss contact day 2011Datum: 15.09.2011, 08.30–18.30 Ort: Allegro Grand Casino Kursaal BernThema: Customer Relation Management Beschreibung: Der swiss contact day 2011 steht unter dem Motto
«Kundenservice zwischen Himmel und Hölle». Hochgefühl statt Service-Frust. Der swiss contact day ist eine einzigartige Plattform für spezifisches Contact Center Know-how. Attraktiver Früh-bucherrabatt bis zum 25. Juli 2011, weitere Infor-mationen auf www.swisscontactday.ch
Anmeldung: www.swisscontactday.ch
Probeprüfung Contact Center Supervisor mit FachausweisDatum: 07.10.2011Ort: ZürichThema: Contact Center SupervisorAnmeldung: Anmeldeschluss Dienstag, 30.8.2010
Alle Events sowie Anmeldungen unter: www.callnet.ch
Aufbau CAS Kundendialogmanagement
Sem
este
r 1
Technologie, Führung und Trends desKundendialog-Managements
Technologie(Spezifische Contact Center, Telekom-Infrastrukturen, Systeme und Applikationen im Contact Center Umfeld, Sicherheit
Personal(Coachingtechniken, Aus- und Weiterbildung für Contact Center-Mitarbeiter, Strate-gische Mitarbeiterführung, Change Management)
Wer sich die Chance, sich in einem kompakten Kurs ge-zielt weiter zu bilden, nicht entgehen lassen möchte, pro-fitiert bei einer Anmeldung bis Ende Juni 2011 noch von einem Vorzugspreis.
Weitere Informationen sowie Anmeldung: www.zmm.zhaw.ch/weiterbildung
Beata BeerliWissenschaftliche Assistentin
Programm Managerin CAS Kundendialogmanagement
ZHAW School of Management and Law
Hauptsponsor: Nebensponsoren:Co-Sponsoren:
Kundenservice zwischen Himmel und HölleHochgefühl statt Service-FrustDonnerstag, 15. September 2011, Allegro Grand Casino Kursaal BernJetzt anmelden: www.swisscontactday.ch
presented by
Hauptsponsor: Nebensponsoren:Co-Sponsoren:
Kundenservice zwischen Himmel und HölleHochgefühl statt Service-FrustDonnerstag, 15. September 2011, Allegro Grand Casino Kursaal BernJetzt anmelden: www.swisscontactday.ch
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Kreditkarten-Institute_Fokus
6 Card Services im Test
CMM nahm Anfang Mai sechs Kreditkarteninstitute in der
Schweiz unter die Lupe. Getestet wurde wie gewohnt an-
hand dreier Standardanfragen (Konditionen, Zinsen, Zu-
satzleistungen). Die Testsieger wurden anhand unserer
thie und Kompetenz der Mitarbeiter sowie Gesprächsfüh-
rung und Problemlösung durch die Agents) eruiert.
Die Ergebnisse unseres Hotline-Snapshots
Die durchschnittliche Beurteilung von 3,72 (6 = sehr gut,
1 = ungenügend) quer über alle getesteten Anbieter
hat uns ein wenig enttäuscht, punktet doch der Fi-
nanzsektor ansonsten stets durch hervorragenden
Service.
Drei Anbieter überzeugten allerdings und lagen in der
Beurteilung ganz weit vorne:
Platz 1 belegt Viseca Card Services (Visa und Mas-
tercard). Aktive und herzliche Mitarbeiter
bestechen durch Motivation, Empathie
und Kompetenz. Der 1. Platz geht auf
das Konto dieses überdurchschnitt-
lich freundlichen Teams!
Platz 2 belegt die Postfinance mit ihrer Kreditkartenbera-
tung. Das beratungsstarke Team erkennt, was den Kunden
wichtig ist, ist freundlich, kompetent und abschlussorien-
tiert. Service-Orientierung: top!
Platz 3 belegt Diners Club. Das Team ist reich an Kompe-
tenz, Beratungsfreude und Dynamik. Auch mit Freundlich-
keit und Lösungsorientierung stehen die Diners-Card-Mit-
arbeiterInnen nicht in der Schuld ihrer telefonischen Inte-
ressenten.
Der Testsieger
In unserem 5. Teil der Hotline-Tests ging Viseca Card
Services als Gesamtsiegerin hervor.
«Ich bin äusserst stolz auf das
herausragende Resultat meines
Teams. Heutzutage sind Erwar-
tungen überaus hoch. Die Auf-
gaben, die verschiedenen Kun-
denanliegen bestmöglichst zu
erfüllen und die Kunden zu begeistern, werden immer an-
spruchsvoller. Täglich bemühen wir uns mit Professionalität
und vor allem Herzblut um jeden Kundenkontakt. Unser
Herzblut macht beim Kunden den Unterschied.»
Katja Hämmerli, Head Call Center Viseca
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Dieses mal nicht auf Platz Eins?Unsere Trainingseinheit für Sieger: INSPIRATIONpro!Die Quality Management Software von ASC.
HOTLINE-TEST – TEIL 5: Claudia Gabler
SerViCeQuAlität_was für die Autoindustrie der werkstatt-test, ist für die Contactcenter-in-dustrie der Hotline-test. CMM testet die Schweizer Hotlines auf Herz und nieren bzw. auf Servicelevel und Kompetenz. teil 5 der Serie: Kreditkarteninstitute.
4103 /11 CMM
42 CMM 03/11
ten oder Informationen zu assoziieren ist. Sobald also Na-
men, Geburtsdaten, Adressen, Kontoinformationen etc.
mit Dienstleistern ausgetauscht werden, findet «Auf-
tragsdatenverarbeitung» statt.
Viele Experten behaupten sogar, allein die Möglichkeit,
personenbezogene Daten einsehen zu können, begründe
ein Auftragsdatenverarbeitungsverhältnis. Diese Lesart
würde bedeuten, dass IT-Dienstleister, die das IT-System
eines Unternehmens administrieren, oder auch Dienst-
leister, die mit Festplattenlaufwerken versehene Druck-
und Kopiergeräte warten, den Auflagen der Auftragsda-
tenverarbeitung unterliegen. Letztlich wären also alle so-
genannten Cloud-Services im Bereich der Auftragsdaten-
verarbeitung anzusiedeln.
Welche Konsequenzen hat eine Auftragsdatenverarbeitung?
Nach § 11 des Bundesdatenschutzgesetzes müssen Auf-
traggeber und Auftragnehmer einen Vertrag zur Auftrags-
SCHUSTER, BLEIB BEI DEINEN LEISTEN! Uwe Rühl
outSourCing_ein unternehmer, der von sich behaupten kann, sämtliche bereiche zu be-herrschen, führt entweder einen weltkonzern oder ist ein beneidenswertes Allroundtalent. Alle anderen müssen sich auf das Kerngeschäft ihres unternehmens fokussieren und unter-stützende dienstleistungen an experten übertragen.
Deshalb ist «Outsourcing» immer wieder ein grosses The-
ma – wenn auch kein unproblematisches, denn oft ist es
selbst die Quelle schwerwiegender Probleme. Damit Out-
sourcing gelingt, gibt es einiges zu beachten. Ein wichti-
ger Aspekt im Zusammenhang mit Outsourcing im IT-Um-
feld: die Datenschutzanforderungen.
Globaler Datenschutz ist eine komplexe Angelegenheit
und ein Herd für Missverständnisse zwischen den Betei-
ligten. Innerhalb der EU ist das Datenschutzrecht inzwi-
schutzrichtlinie. Eine Novellierung des darauf basieren-
den deutschen Bundesdatenschutzgesetzes erfolgte zu-
letzt 2009. Für die Unternehmen hiess das: mehr
Verantwortung, insbesondere bei der sogenannten Auf-
tragsdatenverarbeitung, sprich der Verarbeitung von per-
sonenbezogenen Daten durch einen Dienstleister. Perso-
nenbezogene Daten sind all jene Daten, über welche eine
Person zu identifizieren bzw. mit bestimmten Eigenschaf-
Recht_Outsourcing & Datenschutz
Oft ist es mit erheblichem Aufwand verbunden, bisweilen gänzlich unmöglich, Daten gezielt von
allen Speichermedien zu entfernen.
tung, während die Schweiz vornehmlich den Miss-
brauch verhindern will. Somit ist es in der Schweiz
ohne Einwilligung möglich, sich personenbezogene Da-
ten zu beschaf-
fen. Und die Ver-
öffentlichung von
Daten im Internet
wird einer Daten-
übertragung ins
Ausland gleich-
gestellt. Zudem
werden im Schwei-
zer Datenschutz-
recht nicht nur na-
türliche, sondern
auch juristische
Personen ge-
schützt.
Problemfall USA
Heikel ist die
Übertragung oder
Verarbeitung von
personenbezoge-
nen Daten in den
USA, denn dort herrscht ein völlig anderes Verständnis
von Privatsphäre. Somit wurde eigens das «Safe
Harbor»-Abkommen geschlossen, das den Austausch
personenbezogener Daten zwischen Europa und den
USA ermöglicht – sofern die betreffenden Unterneh-
men die «Safe-Harbor»-Anforderungen nachweislich
einhalten.
Nach Ansicht vieler Datenschützer ist dieses Abkom-
men aber kein Freifahrtschein, personenbezogene Da-
ten regelmässig durch «Safe Harbor»-Unternehmen
verarbeiten zu lassen, also zum Beispiel ausschliess-
lich US-amerikanische Server zur Verarbeitung von Da-
ten zu nutzen. Hier besteht noch Klärungsbedarf, wes-
halb Unternehmen, die spezielle Webdienste nutzen,
sich derzeit in einer rechtlichen Grauzone bewegen.
Fazit
Datenschutzaspekte beim Outsourcing bergen durch-
aus Stolpersteine, können aber beherrscht und weitge-
hend rechtssicher erfüllt werden, wenn einige Grund-
sätze beachtet werden. Unternehmen sollten sich dazu
unbedingt mit ihren Datenschutzbeauftragten abspre-
chen und Vertragslösungen mit Bedacht definieren.
Uwe Rühl ist Spezialist für Datensicherheit in Unternehmen. Gemeinsam mit seinem Team schliesst er Lücken und setzt dabei vor allem «Bordmit-tel» des Unternehmens ein.
4303 /11 CMM
datenverarbeitung abschliessen. Dieser regelt die Rah-
menbedingungen und legt fest, dass Daten nur nach
Weisung des Auftraggebers verarbeitet und gespeichert
werden dürfen und auf Verlangen des Auftraggebers ge-
löscht werden müssen. Klingt simpel, ist in der Praxis
aber aus diversen Gründen schwer umzusetzen: Versu-
chen Sie mal, einen grossen Telekommunikationsanbie-
ter dazu zu «überreden», einen Vertrag zur Auftragsda-
tenverarbeitung abzuschliessen. Und auch in puncto
Weisungsgebundenheit wird es kompliziert. Ein Bei-
spiel: Sie verarbeiten personenbezogene Daten mit ei-
ner Cloud-Lösung. Einer Ihrer Kunden, dessen Daten Sie
gespeichert haben, widerspricht dieser Speicherung
und Sie müssen die Daten nun alle löschen. Was aber ist
mit den Datensicherungen, die der Cloud-Dienstleister
für Sie angefertigt hat? Oft ist es mit erheblichem Auf-
Hier ist also eine pragmatische Auslegung der Gesetzes-
norm nötig. Derzeit gilt es als angemessen, die Daten im
produktiven System zu löschen und sie dann nach und
nach von den Sicherungsmedien zu entfernen.
Die Überwachungspflicht des Auftraggebers
Ihre Pflicht als Auftraggeber ist es, die Spielregeln für
das Outsourcing festzulegen und zu überwachen. Doch
gerade diese Überwachung hat es in sich: Der Daten-
schutzbeauftragte, den Sie selbst stellen oder – wiede-
rum als externen Dienstleister – beauftragt haben, soll
die Einhaltung Ihrer Weisungen im Auge behalten. Das
bedeutet unter Umständen kostenintensive Audits bei
Ihren Auftragnehmern vor Ort. Es gibt zwar bereits An-
sätze, den Überwachungsaufwand mit Hilfe von Zertifi-
zierungen zu minimieren. Doch bislang existiert nur
eine nationale Norm im europäischen Rechtsraum, die
die Zertifizierung eines Datenschutzmanagementsys-
tems ermöglicht: die britische Norm BS 10012. Solche
Systeme könnten den direkten Überwachungsaufwand
in Zukunft verringern und böten den Auftragnehmern
die Chance, sich als Auftragnehmer für Auftragsdaten-
verarbeitung zu positionieren.
Ein europaweiter Blick
Man geht allgemein davon aus, dass die Verarbeitung,
Übertragung und Speicherung von personenbezoge-
nen Daten innerhalb der Europäischen Union ohne
rechtliche Bedenken durchgeführt werden kann. Das
gilt auch für die Schweiz, die ein vergleichbares Daten-
schutzniveau aufweist. Die Einhaltung des Schweizer
Datenschutzgesetzes wird vom Eidgenössischen Da-
tenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten überwacht.
Der grundsätzliche Unterschied in der Gesetzgebung:
Deutschland regelt die Erlaubnis zur Datenverarbei-
Outsourcing & Datenschutz_Recht
«Der Datenschutzbeauftragte,
muss die Einhaltung Ihrer Weisun-
gen stets im Auge behalten.» Uwe
Rühl, Spezialist für Datensicherheit
in Unternehmen.
44 CMM 03/11
Publireportage_CCC
INFORMATIONSSICHERHEIT UND DATENSCHUTZ IM CALLCENTERKatrin Albrecht
outSourCing & dAtenSCHutz_Aktuelle datenschutzverletzungen in deren Folge personen in höchster Management- und Führungsebene zurücktreten, verdeutlichen die relevanz des the-mas. Callcenter, die nicht datenschutzkonform agieren, begehen eine datenschutzverletzung. Sie können ihre leistung zwar günstiger anbieten, handeln jedoch gesetzwidrig und gefährden den ruf ihrer Auftraggeber. informationssicherheit und sicherer Schutz der daten sind daher eine un-verzichtbare investition in die erfolgreiche zukunft der branche!
sen servicerelevant sind, ist deren Effektivität oftmals
unzureichend. Die Betreuung der Kunden bleibt subobtimal.
OPTIMIERUNG DER BACKOFFICE-PROZESSEGerhard Bartsch
intelligente lAStenVerteilung_genesys unterstützt unternehmen dabei, Kernfunktionen des klassischen Contactcenters auf andere bereiche im unternehmen (z. b. experten, back-office) zu erweitern. Mit iwd hat genesys eine lösung zur optimierung von Service-delivery-prozessen entwickelt, die Steigerungen der produktivität von 20 prozent und eine Verbesserung der Kundenzufriedenheit um 15 prozent ermöglicht.
Best Practice: iWD in Aktion• Ein Telko verzeichnete 2008 nahezu 8 Millionen Ser-
viceanfragen von mehreren Millionen Kunden.
• Das Unternehmen betrieb unterschiedliche Systeme,
mit welchen die Aufgaben an 2000 Mitarbeiter ver-
teilt wurden.
• Mit der iWD-Lösung von Genesys konnte das Unter-
nehmen Geschäftsregeln definieren und in Echtzeit
anwenden, um Kundeninteraktionen auf der Grund-
lage des jeweiligen geschäftlichen Werts zu priori-
sieren und auf die jeweils am besten geeigneten
und verfügbaren Mitarbeiter zu verteilen.
• Ergebnisse: Verbesserung der Kundenzufriedenheit
um 15Prozent, Steigerung der Produktivität um
20Prozent.
Organisierte Zuweisung von Aufgaben
Eine der Hauptursachen für lange Reaktionszeiten ist auf
die gut gemeinte Absicht zurückzuführen, Mitarbeitende
die von ihnen zu bearbeitenden Aufgaben selbstständig
aus einer Liste von Aufgaben «ziehen» («pull») zu lassen,
anstatt sie ihnen proaktiv «zuzustellen» («push»).
Ein Push-Modell bietet den Vorteil, dass nicht nur ein be-
stimmter Mitarbeiter, sondern auch der für die jeweilige
Aufgabe am besten geeignete und verfügbare Mitarbei-
ter ausgewählt werden kann. Auf diese Weise kann ver-
mieden werden, dass «Experten» für einfachere Aufgaben
eingesetzt werden. Darüber hinaus lässt sich die Leistung
von Mitarbeitenden und Teams besser vergleichen.
Optimierung des Service-Delivery-Prozesses
Was wirklich benötigt wird, ist eine einfach zu verwaltende
Softwarelösung, die in der Lage ist, die bewährten Eigen-
schaften von Contactcentern auf den unternehmensweiten
Service-Delivery-Prozess zu übertragen. Eine entspre-
chende Lösung muss die Nutzung vorhandener Systeme
(auch der BPM- und CRM-Systeme des Unternehmens)
ermöglichen und die Verteilung von Aufgaben auf die
Ressourcen der jeweiligen Organisation optimieren.
Darüber hinaus sollte sich die Lösung schnell amortisie-
ren und zukunftssicher sein. Eine entsprechende Lösung
muss dem Anwender ermöglichen, schnell neue Regeln
zu definieren und Prioritäten in Echtzeit zu verändern,
um u. a. Fälligkeiten besser einhalten zu können.
46 CMM 03 /11
Publireportage_Swisscom
ERLEBBARE SERVICEqUALITäT IM CONTACTCENTERKunden binden und gewinnen_das Familienunternehmen Viollier Ag ist mit über 600 Mit-arbeitenden das führende medizinische labor der Schweiz und in den bereichen klinische labordiagnostik, pathologie, Kardiologie, reproduktionsmedizin (Art) und Medizinprodukten tätig. der Claim «detail as Vision» prägt auch den telefonischen Kundenkontakt. deshalb hat das unternehmen ein Contactcenter mit SAp-integration von Swisscom eingeführt.
Die Ausgangslage: telefonische Kundenbindung
an 17 Standorten
Viollier ist in der ganzen Schweiz präsent: mit dem Labor-
center in Allschwil und regionalen Laboratorien mit Am-
bulatorium für Probenentnahme. Diese Verankerung vor
Ort ist für die Kundennähe von grosser Bedeutung.
Die einfache Erreichbarkeit an 365 Tagen während 24 Stun-
den ist gelebte Firmenkultur. Im Laborcenter in Allschwil
nehmen 8 spezialisierte Mitarbeitende täglich 200 bis 300
Anrufe entgegen. Während Spitzenzeiten werden Anrufe
mit einem Ringruf weitergeleitet oder zu einem externen
Dienstleister umgeleitet. In den regionalen Laboratorien
werden Telefonanrufe von Mitarbeitenden mit der Doppel-
funktion «Auftragserfassung und Telefon» bearbeitet.
Beim Anrufeingang liegen keine Angaben über den Anru-
fenden vor. So fehlen beispielsweise Name, bevorzugte
Sprache und kundenspezifische Daten über die Zusam-
menarbeit.
Die Lösung: ein Callcenter
Viollier will ein Callcenter mit professionellen Agents ein-
führen. Die Vorgaben an die Lösung stehen nach einer
differenzierten Analyse der Ist-Situation fest: Viollier will
mehr Anrufe im Laborcenter bearbeiten. «Die Messlatte
für den Servicelevel liegt bei uns hoch», erklärt Lisa Mar-
tin, Leiterin Callcenter von Viollier. Die Agents sollen min-
destens 85 Prozent aller Anrufe innerhalb von höchstens
20 Sekunden annehmen. Über 70 Prozent sollen direkt
erledigt werden. Das System soll den Anrufenden erken-
nen und durch eine Integration in SAP CRM 7.0 kunden-
spezifische Daten des Anrufenden anzeigen. Zudem ste-
hen auf der Wunschliste eine automatische Zuweisung
an den richtigen Agent und statistische Auswertungen.
«Das System erkennt Anrufende beispielsweise aus der
Romandie und leitet sie an einen Mitarbeitenden mit
französischer Muttersprache weiter», erklärt Lisa Martin.
Ruft ein Kunde innerhalb einer Stunde wiederholt an,
wird er mit demselben Agent verbunden. Dies steigert
die Kundenzufriedenheit massgeblich.
Viollier betreibt eine Cisco-basierte IP-Telefonie und ist
auf der Suche nach der passenden Callcenter-Lösung.
Nach einer umfassenden Anbieter-Evaluation entscheidet
sich Viollier für Swisscom und deren Managed Contact
«Für unsere Unternehmensgrösse ist die gemietete
Lösung genau richtig. Wir bezahlen eine monatliche
Miete pro Agent und profitieren dauerhaft von den
Innovationen der Swisscom.» Lisa Martin, Leiterin
Callcenter von Viollier
4703 /11 CMM
Swisscom _Publireportage
Sie wollen die Servicequalität erhöhen, die Erreich-
barkeit steigern, Ihre Kunden über alle Kommuni-
kationskanäle professionell betreuen und sich so
einen Wettbewerbsvorteil verschaffen?
Swisscom bietet Ihnen von der einfachen, ausbauba-
ren Callcenter-Lösung bis hin zum komplexen Multi-
Channel-Contactcenter alles aus einer Hand. Sie
kommunizieren mit Ihren Kunden medienunabhän-
gig und flexibel. Ob Skill-based Routing, CRM/ERP-
Integration, Ansagetexte, Gesprächsaufzeichnung,
Qualitätsüberwachung, E-Mail, Chat, Audio und Vi-
deokonferenz – wir bieten Ihnen alle Möglichkeiten
für die effektive Echtzeitkommunikation mit Ihren
Kunden. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches
Center Services (MCCS), eine vom Telefoniehersteller un-
abhängige, voll redundante und hochverfügbare Contact-
center-Plattform, die in Swisscom-Datacentern betrieben
wird. Durch die Kombination von standardisierten Modu-
len mit klar definiertem Leistungsumfang bietet Swisscom
individuelle Contactcenter-Lösungen an. So konnte bei Vi-
ollier ein neues Callcenter mit 14 Agents, Supervisor-Ar-
beitsplatz und CTI-Integration in SAP CRM 7.0 realisiert
werden. «Unser Glücksfall war es, dass unser SAP-Partner
Resource auch Teil der Swisscom-Familie ist», erklärt Lisa
Martin. «So war die Projektspezifikation deutlich einfa-
cher und die Zusammenarbeit der Kollegen effizienter.»
Der Kundennutzen: Service Level 85 /20
und direkte Erledigung > 70 Prozent
Heute bearbeitet ein 14-köpfiges Profiteam gut 600 bis
700 Anrufe täglich. Die Anforderungen an den Job sind
hoch und vielfältig: Sprachkompetenz, Präanalytik für
Probenentnahme und optimalen Probenversand, Disposi-
tion von Aufnahmegeräten für kardiologische Untersu-
chungen, Koordination von Abholaufträgen. «Unsere Mit-
arbeitenden müssen nicht nur Profis im Telefonieren sein,
sondern auch medizinisches Grundwissen mitbringen»,
so Lisa Martin. Die Vernetzung mit Mitarbeitenden ande-
rer Abteilungen und Standorte erleichtert die Bewälti-
gung kniffliger Aufgaben zusätzlich. Dabei unterstützt sie
nun die neue Telefonie mit der Integration in SAP CRM
7.0. Heute erscheinen automatisch bei einem Anruf kun-
denspezifische Informationen und die in allen Systemen
identische Kundennummer. Die Agents erkennen anhand
eines Farbcodes, wenn der nächste Anrufende in die War-
teschlaufe kommen würde und können entsprechend
agieren. «Service Level 85 /20 und direkte Erledigung
> 70 Prozent sind gut. Wir wollen noch wahrnehmbar bes-
ser werden», sagt Lisa Martin. Mit den Managed Contact
Center Services (MCCS) erhält Viollier die gewünschte
Transparenz: Frühmorgens, in der Mittagszeit und am
späten Nachmittag ist die Auslastung des Callcenters
meistens am höchsten – entsprechend wird die Planung
der Mitarbeitenden gesteuert. «Für Viollier ist die gemie-
tete Lösung genau richtig», sagt Lisa Martin. «Swisscom
betreibt die Plattform auch für andere Kunden und inves-
tiert immer in die neuste Technologie – davon profitieren
wir.» Viollier zahlt nun eine monatliche Miete. «Wir kön-
nen flexibel weitere Arbeitsplätze für Agents aufbauen
und Innovationen in der Kundenbindung anbieten», wagt
Lisa Martin einen Blick in die Zukunft.
Kundennutzen
• Mindestens 85 Prozent aller Anrufe innerhalb von
höchstens 20 Sekunden angenommen
• Über 70 Prozent der Anrufe direkt erledigt
• Definierte kundenspezifische Daten beim Agent auf
Anhieb aufgeschaltet
• Kundenzufriedenheit erhöht durch Skill-based Routing
und SAP-Integration
• Produktivität von Agents erhöht
• Veränderungen im Markt tagesaktuell gesteuert, Lösung
flexibel erweiterbar
• Investitionskosten durch monatliche Miete reduziert,
budgetierbare Kosten
• Fokus aufs Kerngeschäft – um Support, Betrieb, pro-ak-
tive Überwachung, Lifecycle und Release-Management
kümmert sich Swisscom.
Besuchen Sie unseren Vortrag am Swiss CRM Forum
23. Juni, 13.30 Uhr, Seminarraum 2/Session B
Hallenstadion Zürich-Oerlikon
«Gold Medal for Customer Satisfaction als Unterneh-
mensstrategie» mit Frau Lisa Martin, Leiterin Contact-
center von Viollier AG und Herrn Christian Järmann,
Senior Consultant von Swisscom (Schweiz) AG
48 CMM 03 /11
Stimmprotokolls analysiert. Dieser sogenannte Stimmab-
druck ist unendlich sicherer als eine Kreditkarte oder ein
PIN, da er einer Person eindeutig zuzuordnen ist.
Bei der erstmaligen Systemanmeldung wird ein Sprach-
muster des Kunden aufgezeichnet und daraus ein Stimm-
abdruck zur zukünftigen Verwendung extrahiert. Bei er-
neutem Anruf erfolgt ein Abgleich des neuen Sprechmus-
ters mit dem gespeicherten Stimmabdruck. Anschlies-
send wird der Anrufer akzeptiert und erhält Zugriff auf das
System, oder er wird bei unzureichender Übereinstim-
mung abgewiesen. Die Sprachauthentifizierung kann
dank hoher Präzisionsrate zudem Veränderungen in der
Stimme einer Person, zum Beispiel aufgrund einer Erkäl-
tung oder Alterung, erkennen.
Der Stimmabdruck ist die einzige Biometrik, die per
Fernabfrage verifizierbar ist, und bietet zudem einen
schnelleren Mechanismus zur Nutzerauthentifizierung
als herkömmliche Methoden. Das biometrische Verfah-
ren ist für viele Kunden komfortabler, da es die langwie-
rigen Befragungen durch einen Callcenter-Agenten über-
flüssig macht.
Automatisierte Dienstleistung zur Kostenersparnis
Unternehmen können durch die automatische Sprachau-
thentifizierung im Kampf gegen Betrug auch Kosten spa-
ren. Forschungen des britischen Centre for Economics and
Business Research haben ergeben, dass sich diese Ein-
sparungen jährlich auf bis zu 1,67 Milliarden Euro belau-
fen können.
Was für Unternehmen bisher nur mithilfe von Agents mög-
lich war, funktioniert jetzt als automatisierte Dienstlei-
tung: Es gibt personalisierte Anrufermenüs («Ihr Konto-
stand beträgt 650,00 Euro») und auch Adressenänderun-
gen können aufgezeichnet werden.
Während andere Sicherheitsmassnahmen dem Zugriff auf
das eigene Konto immer mehr Hindernisse in den Weg
stellen, räumt die Sprachauthentifizierung diese Barrie-
ren beiseite.
Karin Lexa ist Marketing Manager DACH, Italy & Eastern Europe bei
NUANCE COMMUNICATIONS www.nuance.de
DIE STIMME ALS PASSWORTKarin Lexa
dAtendiebStAHl bei unSiCHeren trAnSAKtionen_betrug ist ein wachsendes problem in der heutigen geschäftswelt. Mit immer ausgereifteren techniken versuchen kriminelle Ha-cker, in Computersysteme und websites einzudringen, um daten zu stehlen. die Hauptver-antwortung wird häufig bei den unternehmen und organisationen gesucht, die ihren Kunden strengere Schutzmassnahmen gegen datendiebstahl bieten müssten.
Trotz des Drucks in Unternehmen, auch im Sicherheitsbe-
reich Kosten zu senken, würde eine Stornierung oder Zu-
rückstellung der Sicherheitsmassnahmen und -projekte
letztendlich zu grösseren, langfristigen Verlusten führen.
Deshalb sind robuste Sicherheitsverfahren zum Schutz
vor Betrug und Identitätsdiebstahl für das Kundenvertrau-
en unverzichtbar.
Kriminelle passen sich schnell an, verlagern ihre Aufmerk-
samkeit rasch auf ungesicherte Domänen und setzen
beim Identitätsdiebstahl in erster Linie auf Telefonkanäle,
weshalb die Anzahl der Betrugsfälle bei Distanzzahlungen
(CNP-Transaktionen) zugenommen hat.
Eindeutige Identifizierung
Zur Sicherung von Transaktionen setzen Unternehmen da-
her vermehrt Techniken der Sprachauthentifizierung ein.
Dazu werden Sprechmuster sowie Aufzeichnungen eines
Technologie_Biometrie
Voice Biometrics: Der Stimmabdruck ist die einzige Biometrik,
die per Fernabfrage verifizierbar ist. Zur Sicherung von Trans-
aktionen setzen Unternehmen daher zunehmend Techniken
der Sprachauthentifizierung ein.
Angela ist gelernte Versicherungsfachfrau. Sie unterstützt das Service Center einer Versicherung von zu Hause aus.
Robin studiert Informatik an der ETH Zürich. Er ist in den Randstunden und am Wochenende von zu Hause aus für denIT Support einer Hotelkette erreichbar.
Martin ist Steuerfachmann in Pension. Einige Stunden pro Tag und in der Hauptsaison unterstützt er von zu Hause aus das Steueramt für telefonische Anfragen der Bürger.
Tempobrain Work @ Home® – Pünktlichkeit – Herzblut – Vollgas. Die smarte Lösung, zeit- und ortsunabhängig die richtigen Mitarbeitenden mit Ihren Kunden zu verbinden. Nutzen Sie unsere cleveren Köpfe mit der modernsten Technologie!
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Kluge Köpfe für fleXIBle joBs
komme aus Graubünden und woh-
ne während der Woche in Zürich.
Als Praktikantin von Microsoft
wurde mir die Möglichkeit gebo-
ten, zeitweise im Home Office zu
arbeiten. Diese Form ermöglicht
es mir, meine zwei Welten bestens
miteinander zu verbinden. So
muss ich auch nicht pendeln,
wenn all die anderen mit der Bahn
unterwegs sind. Grundsätzlich fin-
de ich es ideal, ein oder zwei Tage
in der Woche im Home Office zu
arbeiten. Es muss auf jeden Fall
ein Mix sein. Die informellen Ge-
spräche in der Cafeteria oder in
der Begegnungszone dürfen nicht
fehlen.»
Dem Pendeln kommt bei der Dis-
kussion um das Home Office eine sehr grosse Be-
deutung zu. Denn ohne die Fahrt zur Arbeit ergibt sich ers-
tens ein enormer Zeitgewinn, zweitens eine deutliche
CO2-Einsparung und drittens eine Stressreduktion. Unter-
suchungen zeigen, je weniger gependelt wird, desto hö-
her ist die Zufriedenheit. Ein tragender Teilnehmer dieses
Tages ist die Microsoft, welche sich nicht nur für dieses
Projekt sehr engagiert, sondern dies auch im Alltag lebt.
Dazu Peter Waser, General Manager Microsoft Schweiz:
«Wir sind überzeugt, dass der gezielte Einsatz von Home
Office Days die Zufriedenheit und Motivation bei den Mit-
arbeitenden dank grösserer Flexibilität erhöht, was sich
wiederum klar auf die Produktivität auswirken wird.»
Callcenter mit Home Office: eine Win-Win-Situation
Die Suche nach einem Callcenter mit Home Office war
schwierig. Erstaunlich, dass selbst grosse Contactcenter
sich mit dieser Arbeitsform nicht oder noch nicht ausein-
andersetzen. Doch glücklicherweise haben wir ein sehr
gutes Projekt gefunden, und zwar bei der rbc, Meilen. To-
bie Witzig ist ein absoluter Befürworter dieser Arbeits-
DIE ARBEITSWELT VON MORGENRoswitha Hechler
HoMe oFFiCe_work@home_Home office ist eine gute Alternative zum herkömmlichen büro. darin stecken enorme Vorteile, doch «ein bisschen» Home office geht nicht. es muss organisa-torisch, rechtlich und sozial geregelt sein. bei den externen Callcenters ist das Home office of-fensichtlich noch nicht sehr verbreitet. Hier muss wohl noch ein umdenken stattfinden.
Das Arbeiten von zu Hause aus bietet zahlreiche Vorteile
und ist aus vielerlei Gründen zu fördern. Aus diesem Grun-
de wurde von einem breit aufgestellten Patronat und einer
namhaften Trägerschaft am 19. Mai 2011 der «2. Nationale
Home Office Day» durchgeführt. Dabei haben sich die Ver-
anstalter das Motto «Mehr Lebensqualität, Produktivität
und Klimaschutz» auf ihre Fahnen geschrieben. Zahlreiche
Gross- und Kleinunternehmen, Institutionen sowie Politi-
ker stehen hinter dieser Aktion.
Als Befürworter und Unterstützer dieser Arbeitsform sieht
sich selbst die Bahn als Home-Office-Arbeitsplatz, wie An-
dreas Meyer CEO SBB es formuliert: «Die SBB bringt jeden
Tag fast eine Million Menschen umweltfreundlich, pünkt-
lich und sicher an ihren Arbeitsplatz – und dieser ist immer
öfter im Zug. Wenn es uns gelingt, dass unsere Passagiere
nicht alle zur gleichen Zeit unterwegs sind, haben alle
mehr Komfort im Zug. Deshalb fördern wir das ortsunab-
hängige Arbeiten.»
Und damit ist ein wichtiger Punkt des Home Office ange-
sprochen, zu welchem Silvana Ulber von der Microsoft mit
ihren eigenen Erfahrungen etwas beitragen kann: «Ich
Human Resource_Home Office
Das Thema Home Office erfordert ein neues Führungsverständnis, das sich nach Ergebnis-
sen orientiert und weniger die Kontrolle der Präsenszeiten im Auge hat.
50 CMM 03 /11
form: «Seit einiger Zeit läuft bei uns dazu ein Pilotprojekt.
Die Erfahrungen damit sind bis jetzt äusserst positiv. Vor
allem für den Einsatz für Inbound-Projekte ist es ideal. Da-
mit gewinnt man eine grosse Flexibilität. Wie kann man
sonst jemanden für 2, 3 Stun-
den aufbieten, wenn das Vo-
lumen derart angestiegen ist,
dass man unbedingt mehr
Leute einsetzen muss? Be-
denkt man nur allein schon
den Arbeitsweg für einen
solch kurzzeitigen und kurz-
fristigen Einsatz, das wäre
wirklich unrentabel.»
Für Witzig bietet diese Ar-
beitsform eine klare Win-Win-
Situation. Technologisch ist
das Ganze heute ja kein Prob-
lem mehr. Ein Internetan-
schluss sowie ein Telefon,
dieselben Tools wie an einem
normalen Callcenter-Arbeitsplatz. Auch die Kontrolle ist
mit den richtigen Instrumenten keine Frage mehr. Witzig:
«Wir haben die Möglichkeit, zu kontrollieren, ob die Erfas-
sung auf dem Bildschirm richtig ist, können Gespräche
mithören und miteinander chatten. Diese Kontrollen füh-
ren wir noch intensiver durch als normal. Die Homeworker
bekommen bei uns während eines Monats eine Initialaus-
bildung.»
Einen sehr grossen Vorteil sieht Witzig auch in der Rekru-
tierung: «Wir kommen da an Mitarbeiter heran, die wir
sonst nicht erreichen würden, Leute mit guter Ausbildung
und Sprachkenntnissen. Auch kann man auf diese Weise
Mitarbeiter halten, die sonst kündigen würden. Es braucht
jedoch auch gegenüber den Führungskräften Überzeu-
gungsarbeit, denn dabei ist eine andere Führungskultur
gefragt.»
Das virtuelle Callcenter
Während die meisten Callcenter sich vor dem Home Office
noch scheuen, setzt Beat Stettler mit F.I.C.C.-Services AG
voll auf das virtuelle Callcenter. Die Agents haben dabei
die Aufgabe, die Kunden einer «Security Card» (Notfall-
Situationen) im Customer-Management zu betreuen. Das
Projekt ist erst vor kurzem angelaufen (CMM hat in Ausga-
be 2/2011 berichtet). Dafür hat Stettler bereits 100 Tele-
fonnummern registrieren lassen und kann einer neuen
Mitarbeiterin innerhalb von 2 Stunden den Home-Office-
Arbeitsplatz funktionstüchtig einrichten.
Auch Stettler sieht in dieser Arbeitsform viele Vorteile, vor
allem haben dabei Hausfrauen, die ihrer Kinder wegen
nicht ausserhalb arbeiten können, eine gute Chance:
«Dies sind qualifizierte Frauen, die schon einen Job hatten
und nun gerne teilzeitweise wieder einsteigen möchten.
Sie übernehmen auch Zeiten mitten in der Nacht. Wir ver-
einbaren mit den Agents die Zeiten, in welchen sie Dienst
machen und sie müssen in dieser Zeit auch zuverlässig er-
reichbar sein. In der Schulung lernen sie, Selbstverant-
wortung zu übernehmen. Jeder weiss auch, dass in der An-
wesenheitszeit ein Gruppenchef unverhofft vorbei kom-
men kann.»
Auch für das Unternehmen bringt es erhebliche Vorteile.
Stettler: «Erstens können wir die ganzen Infrastruktur-
Kosten sparen, wir brauchen weniger Büroräume, zwei-
tens ist damit die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit mög-
lich. Wir als Vorgesetzte übernehmen bei unseren dezent-
ralen Teams immer mehr die Rolle eines Coachs. Die be-
sondere Herausforderung für uns ist dabei, die Leute so zu
managen und an der Leine zu halten, dass man noch eine
Kontrolle hat.»
Neues Denken ist gefordert
Den meisten Unternehmern fällt es schwer, die Organisa-
tion der Arbeit sowie die Führungskultur so zu verändern,
dass Home Office Days möglich werden. Dazu Silvana Ul-
ber: «Bei Microsoft haben alle die Möglichkeit, in Home
Office Days zu arbeiten. Es ist
immer eine Frage der Organi-
sation und des Vertrauens. In
der Microsoft-Kultur schätze
ich es sehr, dass nicht die Prä-
senz zählt, da schaut nie-
mand auf die Uhr, wann ich
komme und gehe. Es sind die
Leistung und die Qualität, die
zählen und nicht die Präsenz-
zeit. Die Führungskultur ist
vertrauensbasiert und auf
klar definierte Ziele ausge-
richtet.»
Bestätigt wird dieses Argu-
ment des veränderten Füh-
rungsstils auch von Prof. Dr.
Hartmut Schulze: «Führungs-
stile, die auf direktem Augenkontakt und «Command and
Control» beruhen, funktionieren nicht mehr ohne Weite-
res. Vertrauensbasierte und stärker unterstützende Füh-
rungsstile werden zunehmend erfolgreicher. Ein neues
Führungsverständnis, das sich nach Ergebnissen orien-
tiert und weniger die Kontrolle der Präsenszeiten im Auge
hat, führt auch dazu, dass die Mitarbeiter mehr Vertrauen
in ihren Arbeitgeber haben.
Peter Waser fasst dies richtig zusammen: «Es ist Zeit, dass
der Wandel auch in den Köpfen stattfindet.»
www.homeofficeday.ch
Home Office_Human Resource
Beat Stettler: «Home Office
ermöglicht effiziente Rund-
um-die-Uhr-Erreichbarkeit.»
Silvana Ulber , Microsoft: «Home
Office ist eine Frage der Organi-
sation und des Vertrauens.»
5103 /11 CMM
Diese Botschaft wird entweder generisch als Standard-
brief oder individualisiert als persönlicher Brief verfasst.
In jedem Fall sollte sich der Verfasser bewusst sein, wel-
che Wirkung er mit seiner Botschaft erzielen möchte.
Wirkungen planen
Aus den Forschungsergebnissen rund um Werbemai-
lings wissen wir heute sehr genau, wie Kunden Briefe
und Mails wahrnehmen. Die konsequente Anwendung
dieser Regeln gepaart mit einer korrekten Schreibweise
reicht allerdings nicht aus. Die Kreation der Texte, ihre
Gestaltung und Umsetzung müssen konzeptionell ge-
plant werden. Jeder Kundenkontakt, egal ob schriftlich
oder telefonisch, sollte im Bewusstsein der beabsichtig-
ten Wirkung erfolgen. In einer intensiven Auseinander-
setzung gewinnt das Unternehmen Klarheit über die
möglichen Effekte, die beim Kunden erzielt werden kön-
nen und sollen. Jeder Kontakt ist aus der Wahrnehmung
CUSTOMER CARE AUF ALLEN KANäLENPeter Peterlechner
SCHriFtliCHe KundenKoMMuniKAtion_So praktisch und komfortabel sich die Vielfalt der Kontaktmöglichkeiten für den Kunden präsentiert, so anspruchsvoll und herausfordernd ist es, ein durchgängiges Qualitätserlebnis zu kreieren, das den Kunden nachhaltig überzeugt. Auffallend ist, dass Kunden ihr Anliegen vermehrt schriftlich artikulieren. oft aber findet für diese Kanäle kein adäquates Qualitätsmanagement statt.
qualität messen und managen
Die meisten Unternehmen praktizieren heute ein Quali-
tätsmanagement für die Kommunikation am Telefon.
Dazu werden Anrufe aufgezeichnet und ausgewertet. Im
Anschluss werden Massnahmen zur Qualitätsverbesse-
rung definiert. Was für den Telefonkontakt als State of the
Art gilt, weist bezüglich der schriftlichen Kommunikation
markante Defizite auf. Viele Unternehmen sind sich des-
sen zwar bewusst, bringen es aber nicht übers Herz, sich
von ihren veralteten Standardbriefen zu verabschieden
oder die individuelle schriftliche Kommunikation Exper-
ten zu übergeben.
Der feine Unterschied
Schriftliche Kommunikation ist monologisch. Auf der Ba-
sis eines Geschäftsprozesses, der durch den Kunden an-
gestossen wird, entwickelt man eine Botschaft, von der
man ausgeht, dass sie den Kunden zufriedenstellen wird.
Human Resource_Qualitäts Management
52 CMM 03 /11
Qualitätsmanagement: Was für
den Telefonkontakt als State of the
Art gilt, weist bezüglich der schrift-
lichen Kommunikation markante
Defizite auf.
des Kunden ein Statement zur Beziehung, die das Unter-
nehmen mit ihm pflegt.
Sich des Kunden bewusst sein
Es geht nicht um den schönsten Brief (aus Unterneh-
menssicht), sondern um den wirkungsvollsten und pro-
duktivsten Brief (aus der Sicht des Kunden). Und damit
steht der Kunde mit seinen (Informations-)Bedürfnissen
im Zentrum. Oft bieten Unternehmen eine Vielzahl indi-
vidueller Kundenlösungen an, die aber für den Kunden
als solche nicht erkennbar sind. Immer wieder ist zu le-
sen, mit welch grossem Aufwand Kunden gewonnen
werden müssen und wie bedrohlich sich ein schlechter
Service auf die Kundenloyalität auswirkt. Gleichzeitig
überlässt man aber die Bearbeitung schriftlicher Kun-
denanfragen Mitarbeitern, die zwar den telefonischen
Kontakt brillant meistern, die Rechtschreibung aber nur
in Grundzügen beherrschen – geschweige denn in der
Lage sind, eine strukturierte Antwort zu verfassen, die
den Kunden zufriedenstellt.
Peter Peterlechner gründete gemeinsam mit Angelica Leist Customer Connection. Das Unternehmen bietet Lösungen im Bereich der schriftli-chen und telefonischen Kommunikation mit dem Ziel, erfolgreiche und produktive Kundenbeziehungen auf- und auszubauen. Auf der Basis der servicestrategischen Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens werden konkrete Massnahmen entwickelt, die den Kontakt mit jedem Kunden wirkungsvoll gestalten. www.customerconnection.ch
Qualitäts Management_Human Resource
5303 /11 CMM
VorgehensweisePragmatisch und praxisnah
«Mit Unternehmen erarbeiten wir seit Jahren pra-
xisnah Konzepte zur Gestaltung der schriftlichen
Kommunikation», erklärt Peter Peterlechner, Ge-
schäftsführer von customer connection gegenüber
CMM. Folgendes Vorgehen hat sich aus Sicht des
Experten und seiner Auftraggeber bewährt:
1. Definition der beabsichtigten Wirkungen
• Was soll der Kunde wissen?
• Was soll der Kunde machen bzw. nicht machen?
• Was soll der Kunde über unser Unternehmen
denken?
• Wie soll sich der Kunde fühlen?
2. Definition der Gestaltungselemente
• Entspricht der Brief den Gestaltungsgrundsätzen
der Lesekurve?
• Entspricht der Brief inhaltlich den Anforderun-
gen der Verständlichkeit, Sachlogik und Richtig-
keit sowie den rechtlichen Anforderungen
• Ist der Brief vollständig?
• Sind alle im Umfeld der Anfrage relevanten In-
formationen vorhanden?
• Sind Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
geklärt?
• Sind Hinweise bezüglich des weiteren Vorge-
hens enthalten?
3. Themenauswahl
Die Vielzahl der Themen kann unmöglich simultan
optimiert werden. Hier empfiehlt es sich eine Prio-
risierung nach Wichtigkeit oder Menge vorzuneh-
men.
4. Analyse und Entscheid
Nun können die bestehenden Briefe und Texte oder
Textbausteine anhand der unter Punkt 1. und 2. de-
finierten Kriterien analysiert werden. Dies wird
dann den jeweiligen Handlungsbedarf aufzeigen.
5. Überarbeitung im Redaktionsteam
Als sehr hilfreich hat es sich erwiesen, den ersten
Entwurf in einem Redaktionsteam zu diskutieren.
Dieses Team besteht aus den Mitarbeitern des Cus-
tomer Service, die für die schriftliche Kommunikati-
on zuständig sind, sowie Spezialisten anderer Ab-
teilungen oder Externen. Häufig kann der Customer
Service alleine gar nicht endgültig entscheiden,
weil die Rechtsabteilung oder das Marketing invol-
viert sein müssen.
6. Beta-Version
Auf der Basis der Diskussionen wird eine erste Ver-
sion erstellt, die als Sample an eine begrenzte An-
zahl von Kunden verschickt wird. Anschliessend
wird das Resultat über Kundenreaktionen bzw. Kun-
denbefragungen gemessen. Erst wenn die ge-
wünschten Wirkungen auch tatsächlich erzielt wor-
den sind, wird daraus die definitive Version.
7. Definitive Version
Auf der Basis der definitiven Version werden die be-
nötigten Sprachversionen erstellt und im Idealfall
separat getestet und dann implementiert.
Und dann: messen und managen
Damit ist der erste Teil der Arbeit beendet. Alles, was
men nicht nur Anrufe entgegen, sondern betreuen Kun-
den über verschiedene Kanäle zu verschiedenen Anlie-
gen – das sorgt für Abwechslung.» Auch die SNT
Deutschland AG mit Hauptsitz in Frankfurt am Main
schreibt verlässliche Planung gross. Dazu gehören laut
CEO Harry Wassermann intensive Schulungen der Kun-
denbetreuer, eine sorgfältige Callvolumenplanung ge-
meinsam mit dem Auftraggeber, realistische durch-
schnittliche Gesprächsdauern, eine CRM-Lösung mit
ausreichender Informationstiefe und funktionierende
nachgelagerte Prozesse beim Auftraggeber. Pascal
Hottinger, Geschäftsführer beim Kaffee-Spezialisten
Nespresso Schweiz, resümiert: «Stress, der aufgrund
einer Desorganisation im Unternehmen entstanden ist,
kann grösstenteils verhindert werden.»
STRESS, LASS NACH!Steffanie Gohr
StreSSMAnAgeMent_zeitdruck, Kostendruck, anspruchsvolle Kunden – Mitarbeiter im Service-center haben oft Stress. die lösung: eine straffe organisation und individuelle Antistress-Konzepte.
Das Wort Stress leitet sich ab vom lateinischen stringe-
re, anspannen. Anspannung muss nichts Schlechtes
sein – anregender Eustress steigert bekanntlich Auf-
merksamkeit und Leistungsfähigkeit. Unangenehm ist
jedoch der Distress, der durch wiederkehrende negati-
ve Reize – Stressoren – den Betroffenen geistig und
körperlich überfordert. Im Contactcenter ist Stress oft
an der Tagesordnung, ausgelöst durch Zeitmangel, mo-
notone Tätigkeiten, Termindruck, Lärm im Grossraum-
büro, fehlende Handlungsspielräume und Erfolgsdruck
durch strikte Zielvorgaben. Abläufe werden schnell ge-
taktet und mittels ACD-Anlage gesteuert, Mystery
Calls, Tagesstatistiken oder Gesprächsmitschnitte kon-
trollieren, ob alle Vorgaben eingehalten werden. Des-
halb leiden Mitarbeiter im Servicecenter oft unter psy-
chosomatischen Beschwerden wie hohem Blutdruck
und Adrenalinspiegel, wie Studien zeigen. Eine Gefahr
für Mitarbeitende und Unternehmen gleichermassen,
Human Resource_Stressmanagement
Mit den richtigen Prioritäten, guter Ausbildung und einem hohen
Spassfaktor dem Stress im Contactcenter entgegenwirken
54 CMM 03 /11
Stressvermeidung ist Chefsache
Eine Schlüsselrolle nehmen dabei die Führungskräfte ein.
Sie etablieren das Gesundheitsmanagement im Contact-
center und sorgen für die Weiterentwicklung ihrer Kunden-
betreuer. Sie verantworten Konzepte wie Job Enrichment
und Job Enlargement, sprich abwechslungsreiche und voll-
ständige Tätigkeiten, oder Job Rotation, um belastende Tä-
tigkeiten zeitlich zu begrenzen. Daniel Mally, Managing Di-
rector walter services Swiss AG in Dübendorf, betont: «Es
ist wichtig, dass die Führungskräfte die Kundenbetreuer
systematisch weiterentwickeln, um Über- oder Unterforde-
rung zu vermeiden. Unser Schulungskonzept beinhaltet
verschiedene Module und wird von der Human-Resources-
Abteilung erstellt. Momentan sind diverse Workshops für
die Kundenbetreuer in der Umsetzung – ein Modul beinhal-
tet speziell die Thematik Stressbewältigung.» Auch bei
Nespresso Schweiz ist Stressmanagement im Customer
Relationship Center in Sion Chefsache. «Die Aufgabe be-
steht in einem erstklassigen, individuellen Kundenservice
über Inbound, Outbound und im Backoffice und darin, den
Informationsfluss im Unternehmen zu sichern», erklärt
Pascal Hottinger. «Stress entsteht etwa in der Weihnachts-
zeit, bei der Lancierung neuer Produkte, bei technischen
Pannen oder anspruchsvollen Anfragen. Es ist deshalb
wichtig, Mitarbeiter mit passenden Aufgaben zu betrauen
und potenzielle Stressfaktoren zu mindern.» Aus- und Wei-
terbildung, Informationssitzungen und regelmässige per-
sönliche Coachings seien Pflicht, ebenso wie tägliche Volu-
menanalysen und Aktionspläne sowie Trainings zum Um-
gang mit Stress. Und natürlich eine angenehme Arbeitsat-
mosphäre: «Wir bieten Chillout-Corner, grosse,
komfortable Büros, eine Ca-
feteria und eine TV-Ecke.»
Beteiligt statt betroffen
Eine angemessene Entloh-
nung mindert das Stress-
empfinden. Studien zeigen
jedoch, dass Entschei-
dungsspielräume, Einfluss-
nahme und Anerkennung
für die meisten Agents noch
entscheidender sind. Auch
beim Umgang mit Stress
sind individuelle Konzepte
gefragt, denn jeder Mitar-
beiter reagiert auf Stress-
faktoren anders. Um pas-
sende Methoden zur Stress-
bewältigung zu finden, soll-
te der Stresstyp des Mitarbeiters bestimmt werden. Die
Deutsche Post Service GmbH bildet seit 2009 Gesundheits-
coaches aus, die diese Aufgabe übernehmen und Stimm-
und Bewegungstrainings durchführen. Die Mitarbeiter wer-
den zu eigenverantwortlichem gesundheitsbewusstem
Handeln angeleitet – von aktiver Entspannung bis hin zu
sinnvoller Ernährung – und die Führungskräfte werden da-
rin geschult, Stress zu erkennen und ihm entgegenzuwir-
ken. Für Nespresso-Geschäftsführer Pascal Hottinger wird
Stress am besten vermieden durch ein fundiertes Informa-
tions- und Ausbildungsmanagement, Verantwortungsge-
fühl und die richtige Prioritätensetzung. Aber auch der
Spass sollte nicht zu kurz kommen: «Je mehr Freude ein
Mitarbeiter an seiner Tätigkeit hat und je wohler er sich an
seinem Arbeitsplatz fühlt, desto geringer sind die Stress-
faktoren.»
Stressmanagement_Human Resource
Stress vermeiden im ContactcenterSTRESSOREN:
Ungenügende Einarbeitung/unklare Zuständigkeiten
und Zielvorgaben/mangelhafte Leistungs-Rückmel-
dungen/Über- oder Unterforderung/unergonomische
Software/Leistungs- und Zeitdruck/fehlende Anerken-
nung und Unterstützung durch Kollegen und Vorge-
setzte/mangelhafte Information und Beteiligung am
Betriebsgeschehen/geringe Entwicklungsmöglichkei-
ten/schwierige Kunden/Lärm/falsche Beleuchtung/
Nacht- und Schichtarbeit/pausenarmes Arbeiten
STRESS VERMEIDEN:
Entscheidungsspielraum, Mitspracherecht und Weiter-
qualifizierung/abwechslungsreiche Tätigkeit und ver-
«Stressmanagement ist Chefsache», Pascal Hottinger, Nespresso
5503 /11 CMM
wenn jeder Verkäufer aufgrund seiner Erlebnisse als
Kunde genau wissen müsste, wie es nicht geht, wieso
macht so mancher es dann häufig in seinem Ver-
kaufsalltag doch?
Eine mögliche Erklärung könnten die unterschiedlichen
Emotionen und Motive sein, die den Kunden als auch
den Verkäufer antreiben: Der Kunde möchte vorrangig
verstanden werden, das Richtige kaufen und von seinen
Kollegen als auch Kunden für seine Kaufentscheidung
Zustimmung und Lob ernten. Der Verkäufer dagegen
muss vorrangig sein Angebot verkaufen, damit er bei
seinem Arbeitgeber vernünftig dasteht und schliesslich
sein Geld auch wert ist. Speziell die Verkäufer, die zu
sehr in sich das «Müssen» tragen, werden verkrampfen
und scheitern, weil sie sich zu sehr auf ihr eigenes Ziel
statt das Ziel des Kunden fokussieren.
Der Kunde kann bei Ihnen kaufen. Der Verkäufer muss
Kunden etwas verkaufen. So manche Verkäufer lassen
den Kunden nicht zu Wort kommen, weil sie Angst ha-
ben vor unangenehmen Fragen oder Absagen und tex-
ten ihn deswegen zu. Doch wenn der Verkäufer nicht
überzeugt, weil er sich kundenverachtend verhält, wer
ist dann wirklich der Doofe?
56 CMM 03 /11
VERKäUFER SOLLTEN ES BESSER WISSENOliver Schumacher
teleSAleS_Verkäufer haben zielvorgaben. daran werden sie gemessen. wer seine ziele er-reicht und übererfüllt ist gut, alle anderen sind schlecht. die Verkaufszahlen ermöglichen klare ranglisten und teilen die welt ein in «gute» und «schlechte» Verkäufer. Kann es sein, dass so manch ein Verkäufer zu sehr seine eigenen ziele sieht – und nicht die des Kunden? Verhalten sich nicht manche Verkäufer sogar so, dass der Kunde aufgrund ihrer Vorgehens-weise sogar ablehnen muss?
Wenn der Kunde abblockt, dann war es eben ein doofer
Kunde, der einfach nicht die Zeichen der Zeit erkannt hat.
Der Gedanke, dass man selbst möglicherweise nicht op-
timal gearbeitet hat, kommt den wenigsten in den Sinn.
Wer ist auch schon in der Lage, sich selbst regelmässig
zu reflektieren und an sich zu arbeiten? Erst recht, wenn
die Vorgehensweise Firmenstandard ist und auch andere
Kollegen auf diese Art und Weise (angeblich) erfolgreich
sind. Also kann die Vorgehensweise nicht falsch sein,
sondern der Fehler kann nur bei den Kunden liegen. Wäre
ja noch schöner, wenn man sich an die eigene Nase fas-
sen müsste. Wo käme man denn da hin?
In der Rolle des Kunden klappen vielen Verkäufern die
Fussnägel hoch, wenn sie erleben, dass sie unprofessi-
onell und abfällig behandelt werden: kein Zuhören, son-
dern überhören. Kein Verstehen, sondern überreden.
Kein Fragen, sondern sagen. Kein «Mensch im Mittel-
punkt» sondern «Abschluss im Mittelpunkt». Doch
Kolumne_Outbound
Das Buch zum Thema
«Verkaufen auf Augenhöhe:
Wie Sie wertschätzend kommuni-
zieren und Kunden nachhaltig
überzeugen - ein Workbook»
Oliver Schumacher, Gabler Verlag
Neuerscheinung: Juli 2011
ISBN 978-3-834-92937-2
ca. 200 Seiten, ca. 29,95 Euro
Weitere Infos:
www.verkaufsresultate.de
Oliver Schumacher ist Verkaufstrainer, Fachbuchautor und Berater für
Geld, Mensch) in Beziehung zueinander und definieren
das Idealkonzept. Männer hingegen gelten als umset-
zungsgeprägter. Mit ihrer «agierenden» Planung sind sie
eher prozessorientiert und halten sich an den konzipier-
ten Weg. Es spricht also sehr viel dafür, im Team einer Frau
die Verantwortung für die qualitative Anpassung und ei-
nem Mann die Verantwortung für die Deadline zu geben.
Sie werden zusammen mehr Erfolge erzielen.
Diverse Studien belegen mittlerweile, dass die Unterneh-
men, in denen (auch) Frauen in der obersten Führungs-
etage vertreten sind, erfolgreicher sind – sowohl in orga-
nisatorischer als auch in finanzieller Hinsicht. Es geht da-
bei nicht nur um die sogenannten weichen Werte, es geht
ebenso um Renditen und Unternehmenswerte. Männliche
und weibliche Führungskultur, Prägung und Skills ergän-
zen sich ideal in einem HE/SHE Team: ER generiert neue
Kontakte, SIE pflegt und integriert diese und bindet sie an
das Unternehmen. Eine enorme Schlagkraft, die sowohl
im Einsatz um Kunden, Mitarbeiter, Partner und Koopera-
tionen gewinnbringend angewandt werden könnte.
Mann und Frau verbindet ein evolutionäres Beistandspa-
ket. Wo er revoltiert, bleibt sie gelassen. Wo sie emotio-
nal wird, bleibt er besonnen. Wo er in Wut gerät, fällt sie
in Mitleid. Unternehmen sind gut beraten, sich dieser er-
gänzenden, ausgleichenden Kräfte systematisch zu be-
dienen. Mixed Leadership heisst die Formel.
Um Führung geht es auch in der nächsten Ausgabe unse-
res Magazins «vernetzt! Die besten Seiten für Customer
Management Entscheider». Akkreditieren Sie sich gerne
für Ihr kostenloses, unverbindliches Exemplar auf unse-
rer Website www.gordelik.ag.
WAS DIE ZUKUNFT BRINGT:MIxED LEADERSHIPIris Gordelik, Vorstand GORDELIK AG
He/SHe teAMS_um die Herausforderungen der zukunft zu meistern, tun unternehmen gut daran, an der Spitze männliche und weibliche Führungskultur zu pflegen.
Sind Sie für die Frauenquote in der Vorstandsetage oder
dagegen? Das werde ich als Headhunterin häufig gefragt.
Dabei müsste die Frage lauten: Welche Führung brau-
chen Unternehmen heute, um den Herausforderungen der
Die führende deutsche Personalberaterin für Customer
Management Executive Search und HR Consulting
verfügt über ein starkes Netzwerk in Deutschland, in der
Schweiz und in Österreich.
Publireportage_Walter Meier
stark und können aufgrund verschiedenster Faktoren nur
schwierig berechnet werden. Dazu gehören die Feuchte-
erhöhung, die Lufttemperatur, die Luftgeschwindigkeit,
das Strömungsprofil sowie die Aerosolgrösse des zer-
stäubten Befeuchtungswassers.
Biofilme und Aerosole
Eine grosse Schwierigkeit in Befeuchtungssystemen stel-
len Biofilme dar. Sie entstehen, wenn sich Mikroorganis-
men in Wasserleitungen, auf Verdunstungskörpern oder
im Nassbereich von Luftbefeuchtern ansiedeln. Sie las-
sen sich vermeiden, wenn hygienisches Befeuchtungs-
wasser verwendet wird, eine Stagnation in den Wasserlei-
tungen vermieden wird, Hygienemassnahmen zur Keim-
minderung ergriffen werden und eine regelmässige Des-
infektion stattfindet. Ein wichtiges Augenmerk gilt auch
den Aerosolen. Luftbefeuchter sind so anzulegen, dass
diese nicht in das Luftleitungssystem und damit in die
Atemluft gelangen.
Wahl des richtigen Produkts
Um für eine optimale Hygienesicherheit bei der Luftbe-
feuchtung zu sorgen, braucht es eine genaue Planung, in
die sämtliche mikrobiologischen und hygienerelevanten
Faktoren einfliessen. Dabei steht insbesondere die Wahl
des richtigen Befeuchtungssystems im Vordergrund. Wal-
ter Meier bietet eine breite Palette an Produkten an, die
gerade punkto Hygiene die bestmögliche Sicherheit bie-
ten. Und dies für private Anwendungen genauso wie im
Arbeits- und Industriebereich. Grosser Wert wird auf die
Beratung und Unterstützung von Architekten, Planern
und Installateuren gelegt. Dies ist die Voraussetzung, um
von Anfang an die richtige und hygienisch einwandfreie
Befeuchtungslösung umzusetzen.
BEFEUCHTUNGS-HYGIENE BEGINNT BEI DER PLANUNGguteS KliMA_Sowohl in den eigenen vier wänden wie auch in büro- oder industrieanwen-dungen ist eine optimale luftfeuchtigkeit wichtig. Für jede luftbefeuchtungslösung stellt die Hygiene eine Herausforderung dar
Besonders wohl fühlen sich Menschen, wenn Wohn- oder
Arbeitsräume über eine relative Feuchtigkeit zwischen
40 und 60 Prozent (EKAS 6233.d) verfügen. Meist ist dies
nur mit einer zusätzlichen Luftbefeuchtung zu erreichen.
In industriellen Anwendungen hängt der benötigte Luft-
feuchtigkeitswert vom jeweiligen Einsatzfall ab.
Das Befeuchten von Räumen erfolgt überall nach drei
physikalischen Methoden: Verdampfen, Zerstäuben
oder Verdunsten. Entsprechend des Einsatzortes und
des Zwecks wird die entsprechende Variante gewählt.
Aus hygienischer Sicht stellen die drei Verfahren unter-
schiedliche Anforderungen an die gewählte Befeuch-
tungstechnik. Und dies sollte bereits bei der Planung
mit einbezogen werden.
Unterschiedliche Hygieneherausforderungen
Bei der Dampf-Luftbefeuchtung zeigen sich hygienische
Probleme insbesondere, wenn Dampfverteiler falsch
platziert oder die Befeuchtungsstrecken nicht richtig be-
rechnet wurden. Als Befeuchtungsstrecke ist dabei die
Distanz zu verstehen, die für eine optimale Aufnahme
des Dampfes in der Luft benötigt wird. Wird die Distanz
nicht eingehalten, kann es zu Kondensatbildung und
Nassstellen führen, was Hygieneprobleme zur Folge hat.
Bei Verdunstungs-Luftbefeuchtern ist die Befeuchtungs-
strecke bauartig festgelegt. Dabei ist darauf zu achten,
dass es nicht zu einer mikrobiologischen Belastung der
Anlageluft durch Biofilm-Wachstum auf den Verduns-
tungskörpern kommt. Aus hygienischer Sicht die grösste
feuchter dar. Die Befeuchtungsstrecken variieren dabei
Weitere Informationen:
Telefon +41 (0)44 806 41 41
Internet www.waltermeier.com
Die richtige und hygienisch einwandfreie Befeuchtungslösung
trägt sehr zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei.
58 CMM 03 /11
Die Lösung lautet: Simulation. Also mit einem System,
das Kundenfragen simuliert und es den Mitarbeitenden
ermöglicht, Situationen erlebnisorientiert und praxis-
nah zu trainieren.
CMM: Wie funktioniert diese Simulation?
Meyer: Wir haben ein interaktives Ausbildungssystem
entwickelt, welches genau das kann: einen wie echt
wirkenden Dialog mit dem Kunden simulieren. Um mit
dem «Dialog-Trainer» zu üben, greifen die Mitarbeiten-
den zum Telefonhörer und legen los: Der «Dialog-Trai-
ner» simuliert einen Kunden und startet das Gespräch
mit einer Frage. Dank Spracherkennung kann der «Dia-
log-Trainer» die Antwort des Mitarbeiters verstehen
und darauf wieder per Sprachausgabe reagieren. Nach
jeder Übung liefert der «Dialog-Trainer» ein ausführli-
ches und objektives Feedback.
Mit dem «Dialog-Trainer» werden Aspekte der Ge-
sprächsführung wie z.B. die korrekte Identifikation des
Kunden gezielt bei allen Mitarbeitenden überprüft und
wo notwendig geschult. Mit dem «Dialog-Trainer» kann
der Mitarbeiter ein Thema so lange trainieren, bis er
sich sicher fühlt und das Gelernte auch in der Praxis
korrekt umsetzen kann.
CMM: Wie funktioniert die Implementierung?
Meyer: Modernste Cloud-Technologie macht es mög-
lich, dass der «Dialog-Trainer» als Service mit dem Te-
lefon genutzt werden kann. Damit kann überall und je-
derzeit trainiert werden. Ein Lernelement mit dem «Di-
alog-Trainer» dauert 5 Minuten. So kann der Mitarbei-
ter jeden kurzfristigen Rückgang des Call-Volumens
oder eine geringe Auslastung zu Randzeiten für sein
persönliches Training nutzen.
CMM: Welche Verbesserungen lassen sich erzielen?
Meyer: Durch erlebnisorientiertes Training werden die
Kompetenzen der Mitarbeiter zielgerichtet weiterent-
wickelt. Die gesteigerte Kompetenz in der Abwicklung
eines Kundengesprächs wirkt sich positiv auf die Kun-
denzufriedenheit aus und führt zu einer Reduktion der
Gesprächsdauer.
NäCHSTE GENERATION DER CONTACTCENTER-AUSBILDUNGClaudia Gabler
AuSbildung_Haben Sie sich auch schon gewünscht, dass ihre Mitarbeitenden alle ihre Vorga-ben für die gesprächsführung in den Kundengesprächen wirklich korrekt anwenden? dann wer-den Sie aktiv: eine neue und erlebnisorientierte trainingsmethode soll die leistung ihres teams zielorientiert und nachhaltig steigern. wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem beitrag.
Insgeheim wissen wir es alle: Die Ausbildung ist heute oft
zu textlastig. Lesen statt üben. Genau hier setzt die Erleb-
nis-Orientierung an. Das praktische Üben steht im Zent-
rum. Die Teilnehmenden müssen sich aktiv mit dem Lehr-
stoff auseinandersetzen. So lernen sie die Bedürfnisse
und Anliegen aus der Kundenperspektive kennen. Das er-
möglicht es ihnen, in der Praxis das Kundenbedürfnis
schneller zu analysieren und besser zu verstehen. Die in-
tueri ag aus Winterthur hat hierfür ein interaktives Ausbil-
dungssystem auf der Basis von Sprachtechnologie entwi-
ckelt. Im CMM-Talk: Geschäftsführer Matthias Meyer.
CMM: Welche Herausforderungen stellen sich für Con-
tactcenter?
Meyer: Zwei Aufgaben sind zu lösen, um erlebnisorien-
tierte Ausbildung im Contactcenter erfolgreich anzu-
wenden:
• Wie können «nicht greifbare» Produkte, z.B. eine
• Wie kann die Erlebnisorientierung in Contactcentern
bei einer grossen Zahl von Mitarbeitenden umge-
setzt werden, die in unterschiedlichen Schichten
und an unterschiedlichen Standorten arbeiten?
Ausbildung _Human Resource
5903 /11 CMM
Das interaktive Ausbildungssystem auf der Basis von
Sprachtechnologie simuliert Kundenfragen und trainiert so
Mitarbeitende erlebnisorientiert und praxisnah.
Vorschau_VeranstaltungenProzessoptimierung im Contactcenter4. Juli 2011AuPremier Zürich
Herausforderungen und Mehrwert von Prozessoptimierungen im Contactcenter durch den Einsatz von Nor-mierungen und Zertifizierungen: CallNet.ch lädt verschiedene Firmen, welche anhand von Cases aufgezeigen, wie Normierungen / Zertifizierungen für Prozessoptimierungen und Qualitätsverbesserungen angewendet werden. www.callnet.ch
6. swiss contact day15. September 2011 Kursaal Bern
Kundenservice zwischen Himmel und Hölle: Der swiss contact day geht mit einem provokanten Titel und erst-klassigen Referenten in die sechste Runde. Die Teilnehmer profitieren von internationalen Keynotes, einem Interactive Panel, Customer Experience Sessions, praxisrelevanten Tracks und der Verleihung der Golden Headset Awards. Erfahren Sie, wie es gelingt, Kunden entlang aller Kontaktpunkte der Customer Journey zu begeistern und wie Schwachstellen und Chancen aus Kundensicht identifiziert und ein konsistentes Kunde-nerlebnis über alle Kontaktpunkte geschaffen werden können. www.swisscontactday.ch
YukonDaylight Customer Service Summit 201128. September 2011 Holiday Inn, Zürich Oerlikon
Kundenservice als Unique Selling Proposition: Kunden langfristig durch einen exzellenten Service zu begeis-tern und zu binden ist eine Unternehmensstrategie, die einen hohen Ertrag verspricht bei geringem Risiko. Lernen Sie am YukonDaylight Customer Service Summit 2011, wie Sie Ihren Kundenservice gezielt verbessern und die Kundenzufriedenheit erhöhen können. Profitieren Sie von der Expertise und dem Austausch aus unter-schiedlichen Branchen. www.yukondaylight.com
contact center trends 201128. bis 29. September 2011Commerzbank-Arena,Frankfurt
Querdenken, den Experten lauschen, diskutieren und den Horizont erweitern: Die 2. contact center trendswird thematisch alle Aspekte aufgreifen, die elementar sind, um für den Kundendialog der Zukunft optimalgerüstet zu sein, wie zB Cloud Computing oder Social Media im Kundendialog. www.contact-center-trends.de
DIE 99 BESTEN SPARTIPPSClaudia Gabler
SpArtipp nr. 1:_Kosten reduzieren, performance optimieren, Servicequalität steigern. davon träumen alle Callcenter-Verantwortlichen. Für unseren 1. Spartipp haben wir uns bei der CallCenterworld umgehört – und sind im einsatz «digitaler Agenten» fündig geworden.
Längst reicht es nicht mehr aus, Servicelevels und Budgets
einzuhalten. Auch die Dienstleistungsqualität soll laufend
verbessert werden. Gefragt sind kreative und innovative Lö-
sungen, die sich mit wenig Aufwand kurzfristig umsetzen las-
sen, und mit denen die Kosten reduziert und die Qualität ge-
steigert werden können. Massnahmen, um die Leistung des
Contactcenters zu steigern stehen oft im Vordergrund. Ein
Grossteil der Kundenbetreuung findet jedoch hinter den Ku-
lissen statt. Dort werden Kunden-, Auftrags- und Vertragsda-
ten bearbeitet, und das oft manuell. Das ist inflexibel, bindet
wertvolle Ressourcen und birgt ein grosses Fehlerpotenzial.
Für Front- und Backoffice-Umgebungen mit ansehnlichen
Mengen manueller Verwaltungsaufgaben und Work-
arounds gibt es nun eine neue Möglichkeit, die Kosten zu
reduzieren und gleichzeitig den Kundenservice zu verbes-
sern. Das niederländische Unternehmen Bluepond bietet
mit seinen «digitalen Agents» neue Lösungsansätze.
«Digitale Agents»
Mitarbeiter, die genau das machen, was man von ihnen ver-
langt, nie krank sind, bei Bedarf auch am Wochenende und
in der Nacht arbeiten, keine Pause machen, Routinearbeiten
nicht scheuen und jederzeit dieselbe Qualität liefern. Eine
Illusion? Nicht mehr! Der digitale Agent erledigt dieselben
Serie_Die besten Spartipps
Arbeiten wie reale Mitarbei-
ter, jedoch fehlerfrei und
ohne Unterbrechung. «Er kann
lesen, vergleichen, rechnen,
abwägen, Beschlüsse fassen,
Daten eingeben und kontrol-
lieren. Eigentlich alles, was
Sie einem Mitarbeiter logisch
erklären können und dieser
mit Hilfe von Maus- und Tas-
taturbefehle veranlassen
kann», erklärt Bluepond-Ge-
schäftsführer Marcel Biesmans gegenüber CMM.
Die Stärke dieses Konzepts liegt darin, dass der digitale Agent
mit bestehenden Systemen und Prozessen arbeitet. Somit
wird viel Zeit und Geld eingespart, denn neue Schnittstellen
sind nicht erforderlich. Gleichzeitig wird durch die schnellere
und fehlerfreie Verarbeitung die Dienstleistungsqualität ge-
steigert und damit die Kundenzufriedenheit.
Das Einsparungspotenzial: Wenn im Anwendungsbereich 3 bis
4 Mannjahre an Arbeit ersetzt werden können, werden Ein-
sparungen von mindestens 40 Prozent garantiert. Wie der di-
gitale Agent in der Praxis funktioniert, erfahren Sie unter
www.cmm-magazine.ch (Stichwort: digitaler Agent)
Das Einsparungspotenzial
durch den Einsatz digitaler
Agents beträgt 40 Prozent.
60 CMM 03 /11
Vorschau: YukonDaylight Customer Service Summit 2011_Event
verbunden. Andere Hilfsmittel wie Chat und interaktive Me-
dien lassen sich integrieren.
In einem dritten Schritt werden Kunden selbst in den Ser-
vice-Prozess einbezogen. Die Meinungsbildung über Pro-
dukte, Dienstleistungen und Marken findet verstärkt online
statt. Kunden helfen sich selbst: über Blogs, Foren und sozi-
ale Netzwerke.
Diesen Effekt nutzt Helsana mit dem avanex-Kundenforum
(http://forum.avanex.ch). Jedes registrierte Mitglied kann
Fragen an die Community stellen, Beiträge platzieren und
vom Wissen aller Teilnehmer profitieren. Ziel des Online-Pro-
jekts ist es, den Kunden einen weiteren Kanal zur Verfügung
zu stellen. Daneben leistet das avanex-Kundenforum einen
Beitrag zur Entlastung des telefonischen Kundendiensts.
Fazit
Die konsequente Kundenbindung ist eine noch wenig ge-
nutzte Unternehmensstrategie. Dies ist mit Customer-Value-
Centern zu erreichen, die vollständig in die Geschäftspro-
zesse integriert sind und nicht mehr – wie die Callcenter der
Neunziger Jahre – als «periphere», von der Wertschöpfung
losgelöste Fremdkörper als Schutzschild gegen Kundenan-
liegen dienen. Mit einer anerkannten Zertifizierung und
hocheffizienten Webtools lassen sich solche Customer-
Value-Center heute mit vernünftigem Aufwand aufbauen
und weiterentwickeln.
Tom Buser ist Managing Partner & CEO von YukonDaylight AG. Beat Welte ist Kommunikationsverantwortlicher der Schweizer Niederlassung eines globalen IT-Anbieters und Publizist. Beide sind Co-Autoren des Ratgebers «CRM für die Praxis».
KUNDENSERVICE ALS UNIqUE SELLING PROPOSITIONTom Buser und Beat Welte
operAtionelle exzellenz_Kunden langfristig durch einen exzellenten Service zu begeistern und zu binden, ist eine unternehmensstrategie, die einen hohen ertrag verspricht – bei geringem risiko.
Viele Unternehmen verfolgen eine konsequente Differenzie-
rungsstrategie. Der grosse Nachteil ist offensichtlich: Ver-
fehlt man den Zeitgeist mit einer Produktgeneration, sind
die Kunden blitzschnell weg. Deshalb ist dies potenziell eine
«high return»-, aber auch eine «high risk»-Strategie. Besser
wäre es, eine «low risk, high return»-Strategie anzustreben.
Eine solche Strategie umwirbt den Kunden über sogenannte
Customer-Value-Center und bindet ihn dabei durch umfas-
senden und einmaligen Service so sehr, dass er sich nicht
mehr vom Unternehmen abwendet.
Drei Schritte
Um Customer-Value-Center umzusetzen, sind drei Voraus-
setzungen nötig: Erstens ist operationelle Exzellenz zu er-
reichen. Dafür sind alle Tätigkeiten rund um den Service am
Kunden zu systematisieren und zu optimieren.
In einem zweiten Schritt sind Web-Tools mit dem Customer
Value Center zu kombinieren. Multichanneling und Single
Point of Contact sind heute in den meisten Callcentern um-
gesetzt. Neu in Customer-Value-Centern ist, dass zwei oder
mehr Kontaktkanäle zukünftig gleichzeitig sowohl vom Kun-
den wie vom Callcenter-Agent zusammen genutzt werden
können. Mit Collaborative Browsing der neuesten Generati-
on werden die beiden wichtigsten Kanäle Telefon und Web
Kundenreferate von UBS, Helsana, TCS
und avanex
Erfahren Sie mehr am «YukonDaylight Customer Service
Summit 2011» am 28. September in Oerlikon mit Best-
Practice-Kundenreferaten zu CRM und Customer Serivce
www.yukondaylight.com
Collaborative Browsing im Beratungsprozess bei HP:
Kunde und Berater sind örtlich getrennt, «browsen» aber
auf demselben Bildschirm.
6103 /11 CMM
Kontakte_Business Cards
Die ASC telecom AG ist ein weltweit füh-render Anbieter innovativer Lösungen zur Aufzeichnung, Analyse und Auswertung der gesamten Kommunikation. Mit ASC-Software kann der Kundenkontakt in Contactcentern dokumentiert und durch Einsatz intelligenter Sprach- und Textana-lyse-Methoden ausgewertet werden.
Als Experte für Contactcenter (CC) und Sprachapplikationen bietet Bucher + Suter Lösungen für CC, Sprachportale, Presence Management und CTI an. Unsere Spezialität: Entwicklung von Schnittstel-len sowohl zwischen CC- und ERP- bzw. CRM-Applikationen als auch zwischen CC- und konventionellen PBX-Systemen.
Cordless-Sprechgarnituren und Callcen-ter-Headsets bilden seit 20 Jahren das Core Business der Suprag AG. Die Marken GN-Netcom und Jabra garantieren für Er-folg. Digitale Telefonkonferenz- und Sprachaufzeichnungsanlagen sind ein weiterer wichtiger Anteil der Geschäftstä-tigkeit. Service, Support und kundenspe-zifische Anwendungen werden von den Kunden der Suprag AG besonders ge-schätzt und honoriert.
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PIDAS entwickelt zukunftsweisende, auf die Kunden ausgerichtete Customer-Ca-re-Strategien und erhöht mit deren Um-setzung sowohl Kundenloyalität als auch Service-Effizienz. Ihre Multichannel-Cus tomer-Interaction-Plattform, ermög-licht es, jede Kundeninteraktion optimal zu nutzen. PIDAS, 1987 gegründet und 250 Mitarbeiter stark, hat Niederlassun-gen in der Schweiz, Österreich und Deutschland.
Tempobrain entwickelt und realisiert seit 1998 innovative Outsourcingmodelle. Wir rekrutieren, schulen, planen, führen und administrieren Projektteams in den Be-reichen Callcenter und Verkauf.Inhouse Outsourcing: Unsere Teams sind flexibel in Ihrem Callcenter im Einsatz, Inbound und Outbound.Sales Promotions: Unsere flexiblen Pro-motions- und abschlussstarken Verkaufs-teams erhöhen Ihre Umsätze, B2B und B2C.
Mobatime vertritt die Produkte der Firma Nice Systems Ltd, dem weltweiten Markt-leader für Qualitätsmanagement in Con-tact centern, Sprachaufzeichnung für Finanz-dienstleister sowie Ereignisinformations-management für Notrufzentralen. Mobatime bietet von der Projektierung über die Installation bis hin zum Unterhalt und Service alles aus einer Hand.
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Die GORDELIK AG ist führend im Bereich Executive Search und Personalberatung für Customer Interaction. Wir betreuen Spezialisten, Fach- und Führungskräfte bis zum Top-Management. Ein Schwer-punkt unserer Arbeit ist die Gewinnung deutscher Experten für die Schweiz. Dabei schöpfen wir aus jahrzehntelanger Branchenexpertise, besten Kontakten und per sönlicher Erfahrung. Unser Credo: No one is closer.
Alcatel-Lucent liefert Lösungen, mit denen Unternehmen weltweit Sprach- und Daten- Kommunikationsdienste nutzen können. Als Marktführer bei konvergen-ten Breitbandnetzen, bei IP-basierten Technologien, Anwendungen und Diens-ten liefert Alcatel-Lucent End-to-End-Lö-sungen für Kommunikationsdienste für Menschen zu Hause, am Arbeitsplatz und unterwegs.
CCC ist eines der führenden Callcenter Eu-ropas und bietet seit 13 Jahren internatio-nale Callcenter-Services auf höchstem Ni-veau. Mehr als 3000 Service Professionals an 9 Standorten in 6 Ländern haben in mehreren 100 Mio. Kundenkontakten «Competence» bewiesen. 33 internationale Auszeichnungen sowie Zertifizierungen nach EN 15838, ISO 9001 und ISO 10002 bestätigen die Qualitätsstandards bei Inco-ming Hotlines, Outgoing-Kampagnen sowie in der schriftlichen Kundenkommunikation.
Competence Call Center GmbHHardturmstrasse 123, CH-8005 ZürichTel. +41-44/[email protected]
Die Voxtron-Gruppe stellt seit Beginn der 90er-Jahre Software für Callcenter und Sprachportale her. Die Einsatzgebiete der verschiedenen Produkte sind z.B. Con tact-center-Messaging, CTI, Presence, Voice-Portale (z.B. IVR, Telefon-Banking) sowie Sonderapplikationen. Zu Voxtrons Kunden zählen Callcenter-Service-Provider, mittel-ständische/grosse Unternehmen, Städte, Banken, Versicherungen, der Gross- und Einzelhandel und die Industrie.
axavis bietet eine umfassende Produktpa-lette von Plantronics für die verschiedens-ten Bereiche an: Headsets für Office und Callcenter, den Mobilbedarf, d. h. Headsets für schnurlose Telefone und Mobiltelefone, und Compu-ter-Audio-Headset-Produkte für Computer-anwendungen.Plantronics ist weltweit führend im Design, in der Herstellung und in der Vermarktung von superleichten Kommunikations-Head-set-Produkten.
BSI Business Systems Integration AG ist Schwei-zer Hersteller für Unternehmenssoftware. Aus sieben Büros in der Schweiz und in Deutschland bedienen wir internationale Kunden. BSI Contact ist die bewährte Lösung für prozessgesteuerte Multichannel Contact Center. Die Einfachheit und Vielseitigkeit der Software überzeugt Markt-führer: ERGO Direkt Versicherungen, Hermes Logistik, Lidl, M-net, PostFinance und Viseca er-ledigen ihre Kundenanliegen mit BSI Contact. Basierend auf Java/Eclipse lässt sich BSI Contact einfach in jedem IT-Umfeld integrieren.
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